DE19951973A1 - Verfahren und System zum Schutz von Objekten architekturintegrierter Bildhauerkunst - Google Patents

Verfahren und System zum Schutz von Objekten architekturintegrierter Bildhauerkunst

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein System zum Schutz von Objekten architekturintegrierter Bildhauerkunst vor Witterungseinflüssen. DOLLAR A Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und ein System zu schaffen, die den Schutz von Objekten architekturintegrierter Bildhauerkunst vor Witterungseinflüssen in einer dem ästhetischen Gesamteindruck des Umfeldes der Objekte Rechnung tragenden Weise ermöglichen, ohne die Objekte zusätzlich schädlichen mechanischen und klimatischen Belastungen auszusetzen. DOLLAR A Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, DOLLAR A - daß auf die Objekte ein Distanzsystem rutschfest aufgebracht wird, dessen räumliche Hüllfläche mit den Konturen des Objektes keine Berührungspunkte aufweist, DOLLAR A - daß auf das Distanzsystem eine flexible, mit angemessener Toleranz an die Kontur des Objektes angepaßte Hülle (7) aufgebracht wird und DOLLAR A - daß die Hülle (7) gegen unbeabsichtigtes Abheben vom Objekt und Flattern mechanisch gesichert und am Sockel (2) des Objektes weitestgehend dichtend um das Objekt bzw. das Distanzsystem gelegt wird. DOLLAR A Die Erfindung ist an architekturintegrierten Objekten der Bildhauerkunst anwendbar.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein System zum Schutz von Objekten archi­ tekturintegrierter Bildhauerkunst vor Witterungseinflüssen.
Zum Schutz vor Witterungseinflüssen in der kalten Jahreszeit werden architektonisch und künstlerisch wertvolle Skulpturen mit kistenförmigen Schutzkörpern, meist aus Holz, versehen. Diese sind infolge hoher Masse und sperriger Handhabung nachteilig. Außerdem ist eine zusätzliche Verspannung gegenüber Kippmomenten durch Windlast erforderlich, die mit Ankern im schützenswerten Mauerwerk fixiert werden muß. Hinzu kommt ein großer Bedarf an Lagerfläche während der Sommerzeit.
Es ist bekannt, daß textile Hüllen in Form von Zelten und Planen zum Wetterschutz sowohl in kurzfristigem Einsatz während der Ferienzeit als auch langfristig als Lager- und Verkaufsstätte Anwendung finden. In der Phase des Aufbaus von Denkmalen werden textile Hüllen als Sichtschutz vor der Einweihung genutzt.
Zelte und Planen werden durch mechanische oder pneumatisch gestützte Gestelle in ihrer Farm als Prisma oder auch sphärisch gekrümmte Oberfläche gehalten. Kontakt mit den zu schützenden Gegenständen besteht nicht. Sie sind jedoch ebenso wie die bereits genannten kistenförmigen Schutzkörper i. d. R. verhältnismäßig groß und ästhetisch unansehnlich, so daß der Anblick der Gebäude, in die die Kunstobjekte integriert sind, nachhaltig beeinträchtigt wird. Darüber hinaus besteht auch hier das Problem der Empfindlichkeit gegen Windlasten.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und ein System zu schaffen, die den Schutz von Objekten architekturintegrierter Bildhauerkunst vor Witterungseinflüssen in einer dem ästhetischen Gesamteindruck des Umfeldes der Objekte Rechnung tragenden Weise ermöglichen, ohne die Objekte zusätzlich schädlichen mechanischen und klimatischen Belastungen auszusetzen.
Diese Aufgabe wird durch das Verfahren gemäß dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 gelöst. Das erfindungsgemäße Schutzsystem zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 ist in Anspruch 2 wiedergegeben. Weitere vorteil­ hafte Merkmale des Schutzsystems enthalten die Ansprüche 3 bis 15.
Mittels der Erfindung wird ein zuverlässiger Schutz von bildhauerischen Objekten vor Witterungseinflüssen erreicht. Die sich nahe an die Kontur der Objekte anpassende Schutzhülle ist einerseits so aufgebracht, daß das Objekt trotz des unmittelbaren Kontaktes mit dem Schutzsystem selbst keinen Schaden leidet, andererseits wird das architektonische Umfeld der geschützten Objekte nicht durch umfangreiche und z. T. unförmige Schutzeinrichtungen nachteilig beeinflußt.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles näher be­ schrieben. Die zugehörigen Zeichnungen zeigen in
Fig. 1 eine Prinzipdarstellung eines erfindungsgemäß geschützten Objektes,
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung einer Belüftungsöffnung und in
Fig. 3 eine Darstellung einer komplett nach der Erfindung geschützten Skulptur.
Die Erfindung wird anhand einer schematisch dargestellten Skulptur 1 dargestellt, die auf einem Sockel 2 angeordnet ist. Die Skulptur 1 weist entsprechend ihrer künstlerischen Gestaltung eine mehr oder minder ausladende Raumform auf, die auch durch hervorstehende Teile wie Kopf 3, Arme 4 oder Beine 5 gekennzeichnet sein kann. Diese hervorstehenden Teile dürfen durch das Schutzssystem keiner me­ chanischen Belastung, bspw. durch Scheuern an der Oberfläche, ausgesetzt wer­ den.
Die Erfindung sieht deshalb vor, daß die Skulptur 1 mit einem Distanzsystem verse­ hen wird, dessen räumliche Hüllflache mit den Konturen der Skulptur 1 keine Berüh­ rungspunkte aufweist. Das Distanzsystem wird geschaffen, indem auf die Oberfläche der Skulptur 1 Distanzelemente 6 aus einem kompressiblen/druckelastischen und hydrophoben Material rutschfest aufgebracht werden. Als Distanzelemente 6 können beispielsweise flexible Kunststoffrohre Verwendung finden, die auf der Oberfläche der Skulptur 1 mit nicht dargestellten Spannelementen wie beispielsweise elasti­ schen Spannseilen oder Spannbändern mit Klettverschluß festgelegt werden. Die Forderung nach Rutschfestigkeit beugt einem schädlichen Scheuern der Distanz­ elemente 6 auf der Oberfläche der Skulptur 1 vor, die nach Hydrophobie der Ver­ meidung von Feuchtespeicherungen oder -ablagerungen auf den Distanzelementen 6, die sich auf die Skulptur 1 übertragen könnten. Die Distanzelemente sind über­ wiegend an solchen Stellen der Skulptur angeordnet, die einer Berührung mit der auf das Distanzssystem aufzubringenden Hülle 7 ausgesetzt sein könnten. Dies sind insbesondere die bereits erwähnten hervorstehenden Teile der Skulptur 1, aber auch solche Stellen, an denen an der Hülle 7 zusätzliche mechanische Sicherungs­ mittel angreifen.
Die Hülle 7 besteht vorzugsweise aus einem textilen Materials, das wetterfest, ins­ besondere also wasser- und schmutzabweisend, und windschlüpfrig ist. Diese Ei­ genschaften können dem textilen Material durch Beschichtungen und I oder Imprä­ gnierungen verliehen werden. Das Material soll eine geringe Flächenmasse und hohe Flexibilität ausweisen. Darüber hinaus ist es wünschenswert, daß die Hülle 7 auch einen ästhetisch ansprechenden Anblick bietet, der bspw. durch eine entspre­ chende Farbgestaltung erreicht werden kann.
Die Kontur der Hülle 7 ist der Kontur der Skulptur 1 unter Berücksichtigung des Platzbedarfes des Distanzsystems grob angenähert, jedoch auch nicht extrem über­ dimensioniert, so daß die textile Oberfläche möglichst straff am Distanzsystem an­ liegt. Nach Aufbau des Distanzsystems wird die Hülle 7 über die Skulptur 1 gezogen und durch mechanische Sicherungsmittel 8 wie bspw. Spannseile oder Spanngurte mit Klettverschluß auf dem Distanzsystem fixiert. Besonders wichtig ist es, Siche­ rungsmittel 8 in solchen Bereichen der Hülle 7 anzubringen, in denen deren Abmaße die Hüllflache des Distanzsystems wesentlich überschreiten. In den Fig. 1 und 3 ist dies z. B. im Hüftbereich der Skulptur 1 zu sehen. Die Sicherungsmittel 8 verhindern sowohl das unerwünschte Abheben der Hülle 7 vom Objekt als auch das Flattern der Hülle unter Windeinfluß.
Die Erfindung sieht weiterhin vor, daß die Hülle 7 am Sockel 1 des Objektes unter Berücksichtigung der konkreten Kontur der jeweiligen Skulptur 1 weitestgehend dichtend angebracht ist. Dies kann u. a. dadurch erreicht werden daß die Hülle 7 ei­ nen elastischen Saum aufweist oder daß in diesem Bereich zusätzliche Sicherungs­ elemente 8 angebracht sind (Fig. 1).
Prinzipbedingt verbleiben im Sockelbereich Öffnungen zum Lufteintritt. Sie sind aber auch erwünscht, um eine Luftzirkulation innerhalb des Schutzsystems zu gewährlei­ sten und Kondensationserscheinungen bei plötzlicher Veränderung der Umge­ bungstemperatur zu vermeiden. Durch zusätzliche Belüftungsöffnungen 10 nahe dem höchsten Punkt oder auch am höchsten Punkt der Skulptur 1 wird die Zirkula­ tion ermöglicht. Zweckmäßigerweise sollten diese Belüftungsöffnungen 10 gegen di­ rekten Feuchteeintritt durch Niederschlag geschützt sein. Sie können zu diesem Zweck z. B. als Ösen 11 in die Hülle 7 eingebracht sein, die durch flexible, nach un­ ten hin offene Laschen 12 abgedeckt sind (Fig. 2). Ein sich im Inneren des Schutz­ systems einstellender Luftstrom 13 kann ungehindert durch die Belüftungsöffnung 10 nach außen treten, während letztere gegen direkt eintretende Feuchtigkeit durch Niederschlag, Schmelz- oder Kondenswasser ausreichend geschützt ist.
Während in Fig. 1 nur wenige der erfindungsgemäß wichtigen Elemente abgebildet sind, zeigt Fig. 3 eine Möglichkeit, die Skulptur 1 in zuverlässiger Weise gegen Witterungseinflüsse zu bewahren. Das Distanzsystem schützt alle hervorstehenden oder im Bereich von äußeren Sicherungselementen 8 befindlichen Teile der Skulptur 1 vor Berührung mit der Hülle 7. Letztere umschließt die Skulptur 1 und den Sockel 2 und ist weitestgehend an die Kontur des Kunstobjektes angepaßt. Das erfindungsgemäß geschützte Objekt weist einen geringstmöglichen Windwiderstand auf.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
1
Skulptur
2
Sockel
3
Kopf
4
Arm
5
Bein
6
Distanzelement
7
Hülle
8
Sicherungselement
9
Belüftungsöffnung
10
Öse
11
Lasche
12
Luftstrom

Claims (15)

1. Verfahren zum Schutz von Objekten architekturintegrierter Bildhauerkunst vor Witterungseinflüssen durch Überziehen mit einer flexiblen, gegen Witte­ rungseinflüsse widerstandsfähigen Hülle, dadurch gekennzeichnet,
  • - daß auf die Objekte ein Distanzsystem rutschfest aufgebracht wird, dessen räumliche Hüllfläche mit den Konturen des Objektes keine Berührungs­ punkte aufweist,
  • - daß auf das Distanzsystem eine flexible, mit angemessener Toleranz an die Kontur des Objektes angepaßte Hülle (7) aufgebracht wird und
  • - daß die Hülle (7) gegen unbeabsichtigtes Abheben vom Objekt und Flattern mechanisch gesichert und am Sockel (2) des Objektes weitestgehend dichtend um das Objekt bzw. das Distanzsystem gelegt wird.
2. System zum Schutz eines Objektes architekturintegrierter Bildhauerkunst vor Witterungseinflüssen mit einer flexiblen, widerstandsfähigen Hülle, insbeson­ dere zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
  • - ein am Objekt rutschfest angebrachtes Distanzsystem, dessen räumliche Hüllfläche mit den Konturen des Objektes keine Berührungspunkte auf­ weist,
  • - eine auf das Distanzsystem aufgebrachte flexible Hülle (7), die mit ange­ messener Toleranz an die Kontur des Objektes angepaßt und am Sockel (2) des Objektes weitestgehend dichtend um das Objekt bzw. das Distanz­ system anlegbar ist sowie
  • - mechanische Sicherungsmittel (8) für die Hülle (7) gegen unbeabsichtigtes Abheben vom Objekt und Flattern.
3. System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Distanzsystem aus kompressiblem/druckelastischem und hydrophobem Material besteht.
4. System nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Distanzsystem aus schlauchförmigen Bauelementen (6) besteht.
5. System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Distanzsystem durch strangförmige elastische Spannelemente auf dem Objekt fixiert ist.
6. System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Distanzsystem in exponierten Bereichen des Objektes eine größere räumliche Dichte aufweist,
7. System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülle (7) aus wetterfestem, schmutzabweisendem, windschlüpfrigem Material besteht.
8. System nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß für die Hülle (7) ein beschichtetes und/oder imprägniertes textiles Material Verwendung findet.
9. System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülle (7) eine ästhetisch ansprechende Gestaltung aufweist.
10. System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülle (7) mit Be­ lüftungsöffnungen (9) versehen ist.
11. System nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Belüftungsöff­ nungen (9) gegen direkten Feuchtigkeitseintritt geschützt sind.
12. System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülle (7) auf dem Distanzsystem mittels strangförmiger elastischer Spannelemente (8) fixiert ist.
13. System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülle (7) auf dem Distanzsystem mittels mit Klettverschluß versehener Spannelemente fixiert ist.
14. System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülle (7) im Be­ reich des Sockels (2) des zu schützenden Objektes einen elastischen Saum aufweist.
15. System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülle (7) im Be­ reich des Sockels (2) durch zusätzliche Spannelemente (8) zusammengehal­ ten wird.
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