DE2418717C3 - Wärmehärtbare Fluorpolymerisatmasse und ihre Verwendung zur Herstellung eines Fluorkautschuks - Google Patents
Wärmehärtbare Fluorpolymerisatmasse und ihre Verwendung zur Herstellung eines FluorkautschuksInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine neue wärmehärtbare Fluorpolymerisatmasse und ihre Verwendung zur
Herstellung eines Fluorkautschuks; sie betrifft insbesondere eine neue Fluorelastomer-Zubereitung mit einer
geeigneten Induktionsperiode beim Aushärten und einer befriedigend guten Aushärtungsgeschwindigkeit,
die sich für die Herstellung eines Fluorkautschuks mit einer geringen bleibenden Druckverformung und
ausgezeichneten elastischen Eigenschaften eignet
Unter dem hier verwendeten Ausdruck »Fluorelastomeres« ist ein hochfluoriertes elastisches Mischt olymerisat
zu verstehen, während unter dem hier verwendeten Ausdruck »Fluorkautschuk« das durch Aushärten der
Fluorelastomer-Zubereitung erhaltene Produkt (Gegenstand) zu verstehen ist
Ein Fluorkautschuk weist eine ausgezeichnete Wärmebeständigkeit,
eine ausgezeichnete Beständigkeit gegeb öl, Chemikalien und eine ausgezeichnete
Witterungsbeständigkeit auf und eignet sich für die Herstellung von Dichtungen, Abdichtungsmitteln, Diaphragmen,
Rohrleitungen u.dgl., für welche die Nachfrage auf den verschiedensten Gebieten ständig
zunimmt beispielsweise in der Automobilindustrie, in
der Öldruckindustrie, in der allgemeinen mechanischen
Industrie, in der Luftfahrtindustrie u. dgl.
Bekanntlich wird Fluorkautschuk hergestellt durch Aushärten eines Fluorelastomeren in Gegenwart eines
Härters (Vernetzungsmittels). Der Fluorkautschuk soll bei einer praktischem Verwendung sowohl ausgezeichnete
elastische Eigenschaften als auch eine geringe bleihendp nnjck.vprformung aufweisen. Im allgemeinen
jo verschlechtert sich jedoch bei einem durch Aushärten
einer üblichen Zubereitung hergestellten Fluorkautschuk die bleibende Druckverformung, wenn die
elastischen Eigenschaften gewährleistet sind, und andererseits verschlechtern sich seine elastischen
j) Eigenschaften, wenn die bleibende Druck verformung
unterdrückt (gering gehalten) wird. Deshalb ist man bemüht, eine Fluorelastomer-Zubereitung zu finden, die
einen Fluorkautschuk liefert, der neben einer geringen bleibenden Druckverformung ausgezeichnete elastische
Eigenschaften aufweist. Für die Herstellung eines Fluorelastomeren ist es auch sehr wichtig, daß die
Fluorelastomer-Zubereitung ausgezeichnete Verarbeitungseigenschaften hat.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabenstellung
Der Erfindung liegt nun die Aufgabenstellung
■r> zugrunde, eine neue Fluorelastomer-Zubereitung anzugeben,
die zu einem Fluorkautschuk mit einer geringen bleibenden Druckverformung und ausgezeichneten
elastischen Eigenschaften ausgehärtet werden kann. Der Erfindung liegt insbesondere die Aufgabenstellung
w zugrunde, eine Fluorleastomer-Zubereitung anzugeben,
die ausgezeichnete Verarbeitungseigenschaften aufweist und innerhalb einer geeigneten Induktionsperiode
ur.d mit einer guten Aushärtungsgeschwindigkeit (Aushärtungsgrate) ausgehärtet werden kann. Der
Erfindung liegt speziell die Aufgabenstellung zugrunde, eine Fluorelastomer-Zubereitung anzugeben, die im
ungehärteten Zustand eine ausgezeichnete Lagerfähigkeit besitzt.
Diese und weitere mit der vorliegenden Erfindung
bo verfolgte Ziele. Merkmale und Vorteile der Erfindung gehen aus der folgenden Beschreibung hervor.
Gegenstand der Erfindung ist nun eine wärmehärtbare Fluorpolymerisatmasse, bestehend aus:
bi A: einem Mischpolymerisat des Vinylidenfluorids mit
mindestens einem Fluorolefin und gegebenenfalls untergeordneten Mengen halogenfreier mischpolymerisierbarer
Monomerer,
B: Oxyden oder Hydroxyden zweiwertiger Metalle oder Gemischen dieser Metalloxyde und/oder
Metallhydroxyde mit Metallsalzen zweiwertiger Metalle schwacher Säuren,
C: aromatischen Polyhydroxyverbindungen,
D: gegebenenfalls Füllstoffen,
E: Härtungsbeschleuniger 0,2 bis 10 Gewichtsteile, bezogen auf 100 Gewichtsteile A, einer qaternären
Ammoniumverbindung der folgenden allgemeinen Formel
N Ν'—R
in der R eine Alkylgruppe mit 1 bis 24
Kohlenstoffatomen oder eine Aralkylgruppe mit 7 bis 20 Kohlenstoffatomen und Χθ ein Anion
bedeuten,
gemäß Hauptanmeldung 22 55 170, die dadurch gekenn-
* zeichnet ist, daß die Masse außerdem
F: !,e-Diaza-bi-cycIofSAO^-undecen in einer Menge
enthält, die zum Aushärten des Fluorelastomeren in Substanz nicht ausreicht.
Ferner wird ein Verfahren zur Herstellung von Formkörpern aus den Formmassen beansprucht, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Massen mahlt, in eine Form bringt, bei Temperatur von 100 bis 2000C
unter einem Druck von 20 bis 100 kg/cm2 über einen Zeitraum von 5 bis 180 Minuten härtet, aus der Form
herausnimmt und bei einer Temperatur von 150 bis 3000C über einen Zeitraum von 0 bis 30 Stunden in
einem Ofen aushärtet.
Erfindungsgemäß kann Wasser oder eine Metallverbindung, die durch Umsetzung mit Fluorwasserstoff
leicht Wasser bilden kann, zugesetzt werden. In diesem Falle kann die Zubereitung gehärtet werden, ohne daß
die verschiedenen vorteilhaften Eigenschaften der Erfindung verlorengehen.
Durch Aushärten der erfindungsgemäßen Fluorelastomer-Zubereitung kann ein Fluorkautschuk mit
ausgezeichneten elastischen Eigenschaften, beispielsweise mit einem ausgezeichneten Modul bei einer
Dehnung von 100%, einer ausgezeichneten Zugfestigkeit, Dehnung und Härte und einer geringen bleibenden
Druckverformung bei Raumtemperatur oder bei höherer Temperatur hergestellt werden. Wenn beispielswei
se der erfindungsgunäße Fluorkautschuk anstelle eines konventionellen Fluorkautschuks als Dichtungsmaterial
in (!!druckmaschinen unter scharfen Bedingungen verwendet wird, so muß dieses aufgrund der ausgezeichneten
Eigenschaften des erfindungsgemäßen Fluorkautschuks, insbesondere seiner geringen bleibenden
Druckverformung und seiner ausgezeichneten elastischen Eigenschaften, nicht wiederholt abgedichtet
werden, um ein Austreten von öl oder Gas zu verhindern. Außerdem kann die erfindungsgemäße
Fluorelastomer-Zubereitung sicher gehandhabt und verarbeitet werden und sie weist eine vorteilhafte
(zweckmäßige) Induktionszeit und eine ausreichend gute Aushärtungsgeschwindigkeit (Aushärtungsrate)
auf. So tritt beispielsweise während der Handhabung vor der Aushärtung selten ein Scorching auf, und
aufgrund der vorteilhaften Fließeigenschaften bei der Aushärtung unter Druck lassen sich daraus leicht
komplizierte Formkörper herstellen, ohne daß irgendein Rand zurückbleibt oder andere Nachteile auftreten.
Außerdem v/eist die erfindungsgemäße Zubereitung den Vorteil auf, daß sie eine ausgezeichnete Lagerfähigkeit
besitzt.
i« Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt eine Curelastomeler-Aushärtungskurve zum Vergleich, welche
die Beziehung zwischen der minimalen Viskosität, dem Aushärtungsgrad, der Induktionsperiode, der
geeigneten Aushärtungsperiode und der Aushärtungsgeschwindigkeit (Aushärtungsrate) aufzeigt
Bei dem erfindungsgemäß verwendeten Fluotelastomtxbestandteil
(A) handelt es sich um ein hochfluoriertes elastisches Mischpolymerisat, beispielsweise um
ein Mischpolymerisat von Vinylidenfluorid mit mindestens .einem Fluorolefin, wie
Hexafluorpropen, Pentafluorpropen.
Trifluoräthylen, Trifluorchlorethylen.
Tetrafluoräthylen. Vinylfluorid.
Tetrafluoräthylen. Vinylfluorid.
Pe; :!uor(methylvinyläther).
Perfluor(propylvinyläther) od. dgl.
Vorzugsweise werden ein
Vorzugsweise werden ein
Vinylidenfluorid/Hexafluorpropenj<
> Mischpolymerisat und ein
Vinylidenfluorid/Tetrafluoräthylen/
Hexafluorpropen-Terpolymerisat
Hexafluorpropen-Terpolymerisat
verwendet.
Als Metallverbindung (B) wird erfindungsgemäß ein Säureakzeptor verwendet. Geeignete Beispiele für die
erfindungsgemäß verwendete Komponente (B) sind bivalente Metalloxyde, wie MgO, CaO. PbO oder ZnO,
Metallhydroxyde, wie Mg(OH)2. Ca(OH)2, Pb(OH)2oder
Zn(OH)2, Gemische der obengenannten Metalloxyde und der obengenannten Metallhydroxyde sowie Gemische
der obengenannten Metalloxyde und/oder der obengenannten Metallhydroxyde mit einem Metallsalz,
das aus einem Metall, wie z. B. Ba, Na, K. Pb oder Ca,
und einer schwachen Säure, wie ζ. Β Stearinsäure, Benzoesäure, Kohlensäure. Oxalsäure oder Phosphorige
Säure, gebildet wird.
Die erfindungsgemäß verwendete aromatische PoIyhydroxyverbindung
(C) wird als Vernetzungsmittel verwendet. Beispiele für die Komponente (C) sind die
aromatischen Polyhydroxyverbindungen:
2.2-Bis-(4-hydroxyplienyl)propan (Bisphenol A),
Γ.2-Bis-(4-hydroxyphenyl)perfIuorpropan
Yt (Bisphenol AF).
Yt (Bisphenol AF).
Resorcin. 1,3,5-Trihydroxybenzol.
1.7-Dihydroxynaphthalin.
2,7-Dihydroxynaphthalin,
1.6-Dihydroj.ynaphthalin.
bo 4.4'-Dihydroxydiphenyl, 4.4'-Dihydroxystilben,
bo 4.4'-Dihydroxydiphenyl, 4.4'-Dihydroxystilben,
2,6-Dihydroxyanthracen,
Hydrochinon, Brenzkatechin,
2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)butan (Bisphenol B),
4,4-Bis-(4-hydroxyphenyl)pentansäure.
22-Bis-(4-hydrovvphenvl)tetrafluordichlorpropan,
22-Bis-(4-hydrovvphenvl)tetrafluordichlorpropan,
4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon,
44'-Dihydroxydiphenylketon.
Tri-(4-hydroxyphenyl)meihan,
3,3',5,5'-Tetrachlorbisphenol A,
3,3',5,5'-Tetrabrombispheno! A u. dgl.
Besonders bevorzugt sind Hydrochinon, Bisphenol A, Bisphenol B und Bisphenol AF, es können aber auch Alkalimetallsalze oder Erdalkalimetallsalze der obenerwähnten aromatischen Polyhydroxyverbindungen verwendet werden.
3,3',5,5'-Tetrachlorbisphenol A,
3,3',5,5'-Tetrabrombispheno! A u. dgl.
Besonders bevorzugt sind Hydrochinon, Bisphenol A, Bisphenol B und Bisphenol AF, es können aber auch Alkalimetallsalze oder Erdalkalimetallsalze der obenerwähnten aromatischen Polyhydroxyverbindungen verwendet werden.
Die quaternäre Ammoniumverbindung (E) wird erfindungsgemäß als Vulkanisationsbeschleuniger in
Kombination mit !,S-Dia7a-b!cyc!o[5.4,0]-7-ündecen (F.)
verwendet. Beispiele für die Kompoenete (E) sind die quaternäre η Ammoniumverbindungen:
8-Methyl-l,8-diaza-bicyclo[5,4,0]-
8-Methyl-l,8-diaza-bicyclo[5,4,0]-
7-undeceniumchlorid,
8-Methyl-1,8-diaza-bicyclo[5,4.0]-
8-Methyl-1,8-diaza-bicyclo[5,4.0]-
7-undeceniumjodid,
8-Methyl-1,8-diaza-bicyclo[5,4,0]-
8-Methyl-1,8-diaza-bicyclo[5,4,0]-
8-Methyl-l,8-diaza-bicyclo[5,4,0]-
7-undeceniummethylsulfat,
8-Äthyl-1,8-diaza-bicyclo[5,4,0]-
8-Äthyl-1,8-diaza-bicyclo[5,4,0]-
7-undeceniumbromid,
8-Propyl-l,8-diaza-bicyclo[5,4.0]-
8-Propyl-l,8-diaza-bicyclo[5,4.0]-
7-undeceniumbromid,
8-Dodecyl-l,8-diaza-bicyclo[ 5,4,0]-
8-Dodecyl-l,8-diaza-bicyclo[ 5,4,0]-
7-undeceniumchlorid,
e-Dodecyl-l.e-diaza-bicyciofSAO]-
e-Dodecyl-l.e-diaza-bicyciofSAO]-
7-undeceniumhydroxyd,
8 Eicosyll,8diaza-bicyclo[5,4,0]
8 Eicosyll,8diaza-bicyclo[5,4,0]
7-undeceniumchlorid,
8-Tetracosyl-1,8-diaza-bicyclo[5,4,0)-
8-Tetracosyl-1,8-diaza-bicyclo[5,4,0)-
7-undeceniumchlorid,
8- Benzyl-1,8-diaza-bicyclo[5,4,0]-
8- Benzyl-1,8-diaza-bicyclo[5,4,0]-
7-undeceniumchlorid,
8- Benzyl-1,8-diaza-bicyclo[5,4,0]-
8- Benzyl-1,8-diaza-bicyclo[5,4,0]-
7-undeceniumhydroxyd,
8- Phenäthyl-1,8-diaza-bicyclo[5,4,0]-
8- Phenäthyl-1,8-diaza-bicyclo[5,4,0]-
7-undeceniumchlorid,
8-(3- Phenylpropyl)-1,8-diaza-bicyclo[5.4,0]-
8-(3- Phenylpropyl)-1,8-diaza-bicyclo[5.4,0]-
7-undeceniumchlorid u. dgl.
Der Fluorelastomer-Zubereitung kann Wasser entweder direkt oder in Form von Metallsalzhydraten
zugesetzt werden. Das heißt, es können Metallsalzhydrate verwendet werden, die in der Lage sind. Wasser
abzugeben, das unter den Härtungsbedingungen unschädlich ist, wie z. B.
MgSO4 · 7 H2O,
CuSO · 5 H2O und
FeSO4 ■ 7 HO.
CuSO · 5 H2O und
FeSO4 ■ 7 HO.
Als Metallverbindung, die- durch Umsetzung mit
Fluorwasserstoff leicht Wasser bildet, können Metallhydroxyde, w-e Mg(OH)2, Pb(OH)2 und Ca(OHa2, verwendet
werden. Im Falle der Verwendung dieser Metallhydroxyde kann die Zugabe der Komponente (B)
weggelassen werden.
Was die Mengen der obengenannten Komponenten anbetrifft, so betragen sie, bezogen auf 100 Gewichtsteile
des Fluorealstomeren, zweckmäßig 2 bis 30, vorzugsweise 5 bis 20 Gewichtsteiie für die Komponente
(B), 0,5 bis 5, vorzugsweise 1 bis 2 Gewichtsteile für die Komponente (E) und 0,2 bis 10, vorzugsweise 0,3 bis
1 Gewichtsteil für die Komponente (E). Die Komponente (F) wird in einer solchen Menge verwendet, die nicht
ausreicht, das Fluoreaistomere in Substanz auszuhärten. Im allgemeinen wird sie vorzugsweise in einer Menge
von nicht mehr als 0,07 Gewichtsteilen auf 1(X Gewichtsteile des Fluorelastomeren verwendet, sie wire
insbesondere in einer solchen Menge verwendet, die weniger als etwa 1O Gew.-% der Komponente (E'
beträgt. Wenn die Komponente (F) in einer größerer Menge verwendet wird, verschlechtern sich die
elastischen Eigenschaften des dabei erhaltenen Fluor· kautschuks. Die Menge des Wassers, wenn e<
erfindungsgemäß verwendet wird, liegt innerhalb de? Bereiches von 0,1 bis 10, vorzugsweise von 0,5 bis ί
Geu'ichtEteüen auf 100 Gevvichtsieüe des Fluorelasto
nieren. Die Menge der Mctallverbindung variiert, wenr
sie erfindungsgemäß verwendet wird, je nach Art det Metallverbindung und sie kann im allgemeinen 0,5 bi.<
30. vorzugsweise 2 bis 10 Gewichtsteile auf IOC Gewichtsteile des Fluorelastomeren betragen.
Der erfindungsgemäßen Zubereitung können außerdem, je nach Bedarf, Füllstoffe, wie Ruß, Siliciumdio>
v<i
Erforderlichenfalls können der erfindungsgemäßer Zubereitung auch ein oder mehrere übliche Härter
(Vernetzungsmittel) in einer geringen Menge zugesetzt werden, wenn dies für die Zwecke der vorliegenden
Erfindung nicht nachteilig ist. Darüber hinaus können auch Weichmacher und Färbemittel zugegeben werden.
Die auf diese Weise erhaltene Fluorelastomer-Zubereitung kann nach einem üblichen Verfahren gehärtet
(vernetz) werden. Dabei wird die Zubereitung beispielsweise mittels Mischerwalzen gemahlen und die
dabei erhaltene Masse wird in eine Form gegeben und unter Druck ausgehärtet und der dabei gebildete
Formkörper wird aus der Form herausgenommen und anschließend in einem Ofen gehärtet. Im allgemeinen
wird das Härten unter Druck bei einer Temperatur vor 100 bis 2000C unter einem Druck von 20 bis 100 kg/cm;
über einen Zeitraum von 5 bis 180 Minuten durchgeführt, und die Ofenhärtung wird bei einer Temperatur
von 150 bis 300°C über einen Zeitraum von 0 bis 30 Stunden durchgeführt. Es können auch andere Härtungsverfahren
angewendet werden, z. B. ein Verfahren, bei dem die Härtung nach der Vorformung, beispielsweise
durch Spritzverformung oder Extrusionsverformung, durchgeführt wird, oder es wird ein Verfahren
durchgeführt, bei dem eine durch Auflösen oder Dispergieren der Fluorelastomer-Zubereitung in einem
Lösungsmittel, z. B. einem Keton, wie Methylethylketon, Aceton und Cyclohexanon, einem Äther, wie Methyläthyläther,
Diäthyläther, Dioxan und Tetrahydrofuran, oder einer Mischung davon, hergestellte Beschichtungsmasse
auf eine Oberfläche eines Papiers, einer Faser, eines Films, einer Folie, eines Brettes, eines Rv>>ires,
einer Rohrleitung, eines Behälters, eines großen Kessels oder eines anderen Formkörpers (hergestellt aus
Cellulosederivaten, Kunstharz, Metall oder einem anderen Material) aufgebracht und dann gehärtet wird.
Der aus der erfindungsgemäßen Fluoreiastomer-Zubereitung
hergestellte Fluorkautschuk weist vorteilhafte Eigenschaften auf, beispielsweise eine ausgezeichnete
Wärmebeständigkeit, eine ausgezeichnete Beständigkeit gegen öl. Chemikalien und eine ausgezeichnete
Witterungsbeständigkeit, und die erfindungsgemäße Zubereitung liefert die oben angegebenen Effekte.
Daher ist die vorliegende Erfindung in technischer und wirtschaftlicher Hinsicht außerordentlich wertvoll.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert. AHe darin angegebenen Teile beziehen
sich, wenn nichts anderes angegeben ist, auf das Gewicht.
Zu 100 Gewichtsteilen eines Vinylidenfluorid/Hexa-Nuorpropen/Tetrafluoräthylen-Terpolymerisats,
das in einem Mol verhältnis von 66,5 : 16,0 : 17,5 mischpolymerisiert
worden ist (Mooney-Viskosität 50MLi+2o bei
140°C. gemessen nach der Vorschrift des Japanese InduVuial Standard K 6300), wurden Ruß mittlerer
Teilchengröße, Magnesiumoxyd, Calciumhydroxyd, Hydrochinon, l,8-Diaza-bicyclo[5,4,0]-7-undecen und
8-Benzyl-1,8-dia7.a-bicyclofi,4,0]-7-undeceniumchlorid
in den in der folgenden Tabelle I angegebenen Mengen nacheinander zugegeben. Die Zubereitung wurde
mittels Mischwal/en bei Raumtemperatur gemischt, und die dabei erhaltene Mischung wurde üL>er Nacht
stehengelassen. Nach dem erneuten Mischen wurde die Zubereitung in eine Form eingefüllt und bei einer
Temperatur von 1700C unter einem Druck von 55 kg/cm: 3ö Minuten iang gehärtet unter Bildung einer
Pnlie bzw. eines Blockes. Der dabei erhaltene Formkörper wurde aus der Form herausgenommen und
bei einer 'temperatur von 2300C 24 Stunden lang
gehärtet.
Dann wurden der Modul bei einer Dehnung von 100%, die Zugfestigkeit, die Dehnung und die Härte der
dabei erhaltenen Fluorkautschukfolie(-platte) und die bleibende Druckverformung des erhaltenen Fluorkautschuk-Blockes
bestimmt. Es wurde ein weiterer Versuch zur Aushärtung der Zubereitung bei einci
Temperatur von 170"C unter Verwendung eines Curelastometers durchgeführt. Aus der Aushärtungskurve wurden die minimale Viskosität, der Grad der
Aushärtung, die Induktionsperiode, die geeignete (zweckmäßige) Aushärtungsperiode und die Aushärtungsgeschwindigkeit
ermittelt.
Vergleichsbeispielc I und 2
Es wurden die gleichen Verfahren wie in Beispiel 1 angewendet, wobei diesmal jedoch die Zubereitung kein
8-Benzyi-i,8-diaza-bicycio[5,4,öj-7-undeceniumchiorid
und kein l,8-Diaza-bicyclo[5,4,0]-7-undecen enthielt. Die angewendeten Mengen und die dabei erhaltenen
Ergebnisse sind ebenfalls in der folgenden Tabelle I angegeben.
Deslandtcilc | RuIl | Grad der | Magnesium- Calcium- | hydroxyd | Hydro | I.S-Piazu-bi- | Aushär | 8-Bcnzyl- | |
Iluor- | mittlerer | oxyil | chinon | cyclo|5.4.0|- | tungs- | 1,8-diaza-bi- | |||
elasto- | Teilchen | 7-undecen | periode | cyclo[5.4,0|- | |||||
mcrcs | größe | Min. | 7-undecenium- | ||||||
6 | chlorid | ||||||||
20 | 10 | 6 | 1,2 | 0.01 | 0,40 | ||||
Beispiel 1 | 100 | 20 | 10 | 6 | 1.2 | 0.01 | - | ||
Vergl.-Beispiel I | 100 | 20 | 10 | 1.2 | — | 0,40 | |||
Vergl.-Beispiel 2 | 100 | ||||||||
(Fortsetzung) | Aushärtungsversuch | ||||||||
Viskositäts | Aushärtung | Induktions- geeignete | Aushär- | ||||||
minimum | Periode | tungs- | |||||||
geschwin- | |||||||||
kg | digkeit | ||||||||
kg | Min. | Min. | |||||||
Beispiel 1 | 0,47 | Spannung | J,IO |
Vergl.-Beispiel 1 | 0,58 | nach 30 Min.: | |
Spannung bei und | 0,49 | ||
nach 30 Min.: | |||
die Zunahme | |||
Spannung | der Spannung | ||
Vergl.-Beispiel 2 | 0,50 | nach 10 Min.: | war sehr gering |
nach 20 Min.: | 0,16 | ||
nach 30 Min.: | 1,23 | ||
Spannung bei und | 2,23 | ||
nach 30 Min.: | |||
die Zunahme | |||
der Spannung | |||
war sehr gering | |||
3.7
10,7
7,0
ίο
(Fortsetzung)
ft Uigenschaftcn
Modul bei Zugfestigkeit Dehnung Härte bleibende Druckverformung
100% Dehnung 23 C" X 200 (.' X
24 SUl. 24 Std.
kg/cm2 kg/cm; % - % %
Beispiel I 87 167 160 78 IO Il
, Vergl.-Beispiel I - - - - -
j Vergl.-Hcispiel 2 81 I'M 180 79 13 14
Fulinotcn:
1. Der Aushärtungsversuch wurde mit einer 34 mm X 7 mm X 2 mm groUen Probe unter Verwendung eines C'urelastomelers
iJSR-C'uieiasioMieter Typ M) durchgeführt. Die Versuchsprobe wurde in eine iormkammcr emgeluhrt und unter lolgenden
Bedingungen getestet: Temperatur 170 C, Frequenz 6 Zyklen pro Minute und Amplitude 3°. Dann wurde aus den gemessenen
Spannungen mit dem Ablauf der Zeit eine Aushärlungskurve aufgestellt und daraus wurden das Viskositälsminimum (kg),
der Grad der Aushärtung (kg), die Induktionsperiode (Min.). die geeignete Aushärtungsperiode (Min.) und die Aushärlungsgeschwindigkeit
(Min.) ermittelt.
2. Der Modul bei einer Dehnung von 100% (kg/cm'), die Zugfestigkeit (kg/cnr) und die Dehnung (%) wurden mit Dumbbell-Teststücken
(Nr. 3). die aus den ausgehärteten Folienproben hergestellt worden waren, gemessen unter Verwendung einer
universiellen Zugfestigkeitstesteinrichtung (Typ DTM-III der Fa. Toyn Sokki Kabushiki Kaisha) entsprechend der Vorschrift
des Japanese Industrial Standard K 6301 (entsprechend ASTM D 412-68).
3. Die Härte wurde unter Verwendung einer llärlctesteinrichtung gemessen.
4. Die bleibende Druckverformung wurde mit scheibenförmigen Testproben, die aus den ausgehärteten lilockproben hergestellt
worden waren, entsprechend der Vorschrift JIS K 6301 wie folgt gemessen: die Testproben wurden 24 Std. lang
unter einer Kompression von 25% bei 30 C und 200 C gehallen und dann bei Raumtemperatur 30 Minuten lang stehengelassen
/ur Durchführung der Messung mittels einer Dickenn-cßeinrichtung für Kautschuk. Die bleibende Druckverformung
wurde aus der Dicke der Probe nach der folgenden Gleichung errechnet:
bleibende Druckverformunt! (%l - " ' ■ KM)
worin In die Dicke (in mm) vor der Kompression, it die Dicke (in mm) nach der Kompression und /, (in mm) die Dicke des
Abstandhalters bedeuten.
Bei dem Vergleichsbeispiel I, bei dem eine geringe Ergebnisse, daß das Aushärten durch Verwendung eines
Menge l,8-Diaza-bicyclo[5,4,0]-7-undecen allein als quaternären Ammoniumverbindung von 8-AIkyl- oder
Vulkanisationsbeschleunigtif verwendet wurde, trat 8-Aralkyl-l,8-diaza-bicyclo[5,4,0]-7-undeceniurnchlorid
keine Aushärtung in Substanz auf. Auch in dem in Kombination mit l,8-Diaza-bicyclo[5,4,0]-7-undecen
Vergleichsbeispiel 2, in dem 3-Benzyl-1,8-diaza-bicy- -r, beschleunigt wurde neben der Tatsache, daß der dabei
clof^AOp-undeceniumchlorid allein als Vulkanisations- erhaltene Fluorkautschuk ausgezeichnete elastische
beschleuniger verwendet wurde, war die Aushärtungs- Eigenschaften und eine ausgezeichnete bleibende
geschwindigkeit im Vergleich zu dem Beispiel 1 gering. Druckverformung aufwies.
Andererseits zeigen die vorstehend angegebenen
Andererseits zeigen die vorstehend angegebenen
B e t s ρ i e I e 2 bis4
Das Verfahren des Beispiels 1 wurde wiederholt. -,-, dabei erhaltenen Ergebnisse sind ebenfalls in der
wobei diesmal die in der folgenden Tabelle il folgenden Tabelle Il angegeben,
angegebenen Zubereitungen verwendet wurden. Die
angegebenen Zubereitungen verwendet wurden. Die
Vergleichsbeispiel 3
Das Verfahren des Beispiels 1 wurde wiederholt. Ofen wurden jeweils bei einer Temperatur von 1500C
wobei diesmal die ebenfalls in der folgenden Tabelle il für einen Zeitraum von 15 Minuten und bei einer
angegebene Zubereitung verwendet wurde, in der als 65 Temperatur von 2000C für einen Zeitraum von 24
Härter das bekannte Hexamethylencarbamat verwen- .'"».linden durchgeführt, und der Aushärtungstest wurde
det wurde. bei einer Temperatur von 150° C durchgeführt.
Die Aushärtung unter Druck und die Aushärtung im
11
12
Bestandteile | Kuli | Ci rad | Magiic- Calcium- Wan | hydroxyd | — | iser Hydro- 1,8-Diazza- | ->n bicyclo- | 8-Benzyl- | Hexa- | 200 C X | |
Fluor | mittlerer | der Aus | sium- | - | chin | [5,4,0|- | 1,8-diaza-bi- | rruthylen | 24 SId | ||
elasto | Teilchen· | härtung | • oxyd | 2,0 | 7-undecen | cycln[5,4.0)- | diamin- | ||||
meres | große | 7-un0ccenium- | carbamat | 'Vn | |||||||
6 | 0,05 | chlorid | |||||||||
20 | kg | 3 | (l | 1,2 | 0.05 | 0,40 | _ | ||||
Beispiel 2 | 100 | 20 | 3 | - | Aushiir- | 1,2 | 0,01 | 0,45 | - | ||
Beispiel 3 | 100 | 20 | 15 | tungs- | 1,0 | - | 0,55 | - | |||
Beispiel 4 | 100 | 20 | 15 | geschwin- | - | - | 1.5 | ||||
Vergl.-Beispiel 3 | 100 | digkeit | |||||||||
(Fortsetzung) | Aiisharlunßsversiifh | geeig | l· iuprTirh; | Zug- Deh- | |||||||
Visko- | Induk- | nete | Min. | Modul | festig- nung | Härte bleibende Druck- | |||||
SlIiItS- | tions | Aushär- | hei | keil | verformung | ||||||
niini- | Periode | tungs- | 100% | 23 C X | |||||||
mum | periode | Deh | 24 Std. | ||||||||
Min. | nung | kg/cm" % | |||||||||
kg | Min. | kg/cm" | % | ||||||||
Beispiel 2
Beispiel 3
Beispiel 4
Vergl.-Beispiel .!
Beispiel 3
Beispiel 4
Vergl.-Beispiel .!
0,48 0,46 0,80 0,68
3,85 4 00 5,66 2,82
5.3
3,7
1,6
3,7
1,6
11,6
7,7
13,5
14,8
6,3
4,0
11,9
13,0
118
160 75
150 77
170 79
200 74
8 8
23
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Wärmehärtbare Fluorpolymerisatmasse, bestehend aus:
A: einem Mischpolymerisat des Vinylidenfluorids mit mindestens einem Fluorolefin und gegebenenfalls
untergeordneten Mengen halogenfreier mischpolymerisierbarer Monomerer,
B: Oxyden oder Hydroxyden zweiwertiger Metalle oder Gemischen dieser Metalloxyde und/oder Metallhydroxyde mit Metallsalzen zweiwertiger Metalle schwacher Säuren,
C: aromatischen Polyhydroxyverbindungen,
D: gegebenenfalls üblichen Füllstoffen,
E: als Härtungsbeschleuniger 0,2 bis 10 Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile A, einer quaternären Ammoniumverbindung der folgenden allgemeinen Formel
B: Oxyden oder Hydroxyden zweiwertiger Metalle oder Gemischen dieser Metalloxyde und/oder Metallhydroxyde mit Metallsalzen zweiwertiger Metalle schwacher Säuren,
C: aromatischen Polyhydroxyverbindungen,
D: gegebenenfalls üblichen Füllstoffen,
E: als Härtungsbeschleuniger 0,2 bis 10 Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile A, einer quaternären Ammoniumverbindung der folgenden allgemeinen Formel
N N- — R
in der R eine Alkylgruppe mit 1 bis 24 Kohlenstoffatomen oder eine Aralkylgrupne
mit 7 bis 20 Kohlenstoffatomen und Χθ ein Anion bedeuten,
gemäß Hauptpatent 22 55 1""), dadurch gekennzeichnet, datf die Masse außerdem
F: l,8-Diaza-bi-cyclo[5,4,0]-7-undecen in einer Menge enthält, die zum Aushärten des Fluorelastomeren
in Substanz nicht ausreicht.
2. Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie das l,8-Diaza-bicyclo[5,4,0]-7-undecen
(F) in einer Menge von nicht mehr als 0,07 Gewichtsteilen auf 100 Gewichtsteile des Fluorelastomeren
enthält.
3. Masse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie das l,8-Diaza-bicydo[5,4,0]-7-undecen
(F) in einer Menge von weniger als etwa 10% des Gewichtes der quaternären Ammoniumverbindung
(E) enthält.
4. Verfahren zur Herstellung von Formkörpern aus den Formmassen gemäß Patentanspruch 1 und 2,
daß man die Massen gemäß vorhergehenden Ansprüchen mah't, in eine Form bringt, bei einer
Temperatur von 100 bis 200°C unter einem Druck von 20 bis 100 kg/cm2 über einen Zeitraum von 5 bis
180 Minuten härtet, aus der Form herausnimmt und bei einer Temperatur von 150 bis 3000C über einen
Zeitraum von 0 bis 30 Stunden in einem Ofen aushärtet.
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