DE240388C

DE240388C -

Info

Publication number: DE240388C
Application number: DENDAT240388D
Authority: DE

Claims

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVe 240388 KLASSE 806. GRUPPE

LEO PULVERMANN in HAMBURG.

zwecks Herstellung von Kunststeinen.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 9. Oktober 1910 ab.

Bei den bekannten Verfahren zur Herstellung von Kunststeinen aus Faserstoffen, insbesondere Asbest und hydraulischen Bindemitteln, werden die einzelnen Bestandteile der zur Herstellung der Steine dienenden Masse, ehe sie z. B. durch Füllyorrichtungen in eine mit saugender Entwässerung arbeitende Filterform gebracht werden, miteinander gemischt. Die vorliegende Erfindung besteht nun in

ίο einem besonderen Verfahren und einer Vorrichtung zum Mischen der Faserstoffe und hydraulischen Bindemittel. Nach dem neuen Verfahren wird dieses Gemisch unter der Einwirkung eines Luftstromes innerhalb des Rühr-Werkes hergestellt. Es wird zu dem Zweck z. B. der zerfaserte Asbest, zweckmäßig unter Zusatz nur geringer Wassermengen, mit in fein verteiltem Zustande eingeführtem oder eingeblasenem Zement o. dgl. in dem Rührwerkbehälter innig durchgerührt und vermischt, während gleichzeitig ein Luftstrom in den Rührbehälter eintritt.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer zur Ausübung des neuen Verfahrens dienenden Mischvorrichtung dargestellt.

Der Rührbehälter m besteht z. B. aus einem

senkrecht stehenden zylindrischen Gefäß mit kegelförmigem Boden. Zement und Asbest

werden durch gesonderte, seitlich angeordnete j

Zuleitungen z, z' in den Behälter eingeführt. Am kegelförmigen Boden befindet sich der Austritt i für das Gemisch. Der Luftzutritt z" ist gleichachsig zum Ausfluß i angeordnet.-

Das Rührwerk, das auch in anderer Weise wie gezeichnet ausgeführt werden kann, ergibt in Verbindung mit dem Gebläse eine außerordentlich vollkommene Durcheinanderarbeitung der zu mischenden Bestandteile, so daß das. Gemisch mit Sicherheit ein durchaus gleichförmiges wird und dementsprechend im weiteren Verlauf des Verfahrens auch durchaus gleichförmige Kunststeine erhalten werden.

Ein weiterer Vorzug des Verfahrens besteht darin, daß der Zement nicht erst den Holländer und die Rührbütte zusammen mit dem Asbest zu passieren braucht, wo er. mit Wasser in Berührung kommt und teilweise verloren geht, sondern erst kurz vor der eigentlichen Steinbildung mit geringen Wassermengen vermischt wird. Hierdurch werden alle Verluste an Zement vermieden, und seine Bindekraft wird erheblich besser ausgenutzt, so daß ein wesentlich besserer Stein entsteht.

Schließlich wird durch das neue Verfahren der ganze Arbeitsvorgang wesentlich verkürzt, weil die Bindung des Zementes rascher eintreten kann und die Erhärtung auf der Nutsche unter der Einwirkung des Vakuums schneller vor sich geht.

60

Pate NT-A ν Sprüche:

i. Verfahren zum Mischen von Faserstoffen und hydraulischen Bindemitteln zwecks Herstellung von Kunststeinen, dadurch gekennzeichnet, daß das zur Ver-

Wendung gelangende Gemisch im Rührwerk der Einwirkung eines Luftstromes ausgesetzt wird.
2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß an ein Rührwerk (k), dem die zu vermischenden Faserstoffe und hydraulische Bindemittel zweckmäßig getrennt zugeführt werden, eine Luftleitung (z") angeschlossen ist, die vorzugsweise zwecks besserer Wirkung der zugeführten Luft von unten in den Mischbehälter mündet.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.