DE237752C - - Google Patents

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DE237752C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09HPREPARATION OF GLUE OR GELATINE
    • C09H1/00Pretreatment of collagen-containing raw materials for the manufacture of glue
    • C09H1/04Pretreatment of collagen-containing raw materials for the manufacture of glue of hides, hoofs, or leather scrap

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, welches die Möglichkeit bietet, chromgare Lederabfälle unter Wegfall des bei der Leimerzeugung sonst erforderlichen langwierigen Versiedens des Leimgutes in Leim überzuführen. Di? bisher bekannt gewordenen Vorschläge, Lederabfälle für die Gewinnung von Leim vorzubereiten, zielen im allgemeinen und insbesondere auch bei Verarbeitung chromgarer Lederabfälle
ίο darauf hin, diese Abfälle zu entgerben, d. h. die in der gegerbten Hautfaser abgelagerten Gerbstoffe zu entfernen. So ist bereits vorgeschlagen worden, die auf Leim zu verarbeitenden chromgaren Lederabfälle zuerst mit Alkalien oder Erdalkalien zu behandeln und sie dann behufs Entgerbung in ein Säurebad einzulegen bzw. der Einwirkung eines ziemlichen Säureüberschusses auszusetzen, worauf das so erhaltene . entgerbte Leimgut, welches aber mehr oder weniger noch stets die Struktur der ursprünglichen rohen Hautfaser zeigt, erst durch das übliche umständliche Versieden in die den eigentlichen Leim bildende strukturlose amorphe Masse übergeführt werden muß.
Erfinder hat nun festgestellt, daß die Erzielung von Leim von guter Qualität auch ohne jede vorhergehende Entgerbung der als Ausgangsmaterial dienenden Abfälle von chromgarem Leder gelingt und daß hierbei überdies das langwierige und unökonomische Versieden des Leimgutes wegfallen kann, wenn man die genannten Abfälle mit so großen Mengen von Ätzalkali zusammenbringt, daß die Hautfaser von vornherein in ihrer Struktur zerstört, d. h.
in eine formlose teigige Masse verwandelt wird. Dementsprechend werden die chromgaren
Lederabfälle der vorliegenden Erfindung gemäß zuerst mit einer Ätzalkalilösung, die auf 100 Gewichtsteile der Abfälle etwa 40 Gewichtsteile Ätznatron oder entsprechende Mengen eines anderen Ätzalkalis in 800 bis 1000 Gewichtsteilen Wassers gelöst enthält, Übergossen und mit dieser Lösung unter zeitweiligem Umrühren bei gewöhnlicher Temperatur stehen gelassen. Je nach der herrschenden Temperatur und dem Grade der Zerkleinerung der Abfälle verwandeln sich diese letzteren in einigen Tagen in einen strukturlosen, homogenen Teig, in welchem nun das Ätzalkali abgestumpft bzw. mittels einer Säure gebunden werden muß, wobei zu bemerken ist, daß durch die Anwendung von Säuren im vorliegenden Falle keineswegs auch eine Befreiung der Masse von dem an die Hautfaser gebunden gewesenen Chromgerbstoff bezweckt wird, abgesehen davon, daß ζ. B. die zum Abstumpfen angewendete Kohlensäure dies gar nicht bewerkstelligen könnte.
Das Abstumpfen des Ätzalkalis geschieht durch Einleiten von Kohlensäure in die teigige Masse oder durch Versetzen dieser letzteren mit beliebigen anderen anorganischen oder organischen Säuren, wie Salzsäure, verdünnte Schwefelsäure, schweflige Säure, Essigsäure, Ameisensäure usw., vorteilhaft in etwas geringerer Menge, als es die Äquivalenz erfordert, so daß die Masse schließlich noch etwas alkalische Reaktion zeigt, die aber nur von dem stets vorhandenen Alkalikarbonat herrühren darf. Dieser Punkt gibt sich von selbst dadurch zu erkennen, daß gegen' Ende der Neutralisation durch Säure eine stärkere Kohlensäureentwicklung auftritt. Der Säurezusatz kann jedoch auch bis zur schwach
sauren Reaktion der Masse fortgesetzt werden, wobei dann der aus der so behandelten Masse dargestellte Leim nach dem Austrocknen wasserunlöslich wird, was für manche Zwecke wünsehenswert erscheinen kann. Derart unlöslich gewordener Leim kann durch Zugabe von Alkalikarbonat wieder löslich gemacht werden.
Es sei hier noch bemerkt, daß das erwähnte Abstumpfen des Ätzalkalis in der aus den Lederabfällen erzeugten teigartigen Masse auch dadurch bewerkstelligt werden kann, daß man ■ letztere in dünnen Schichten, indem man sie etwa auf Platten ausbreitet, der Einwirkung der Luft und der in dieser enthaltenen Kohlensäure aussetzt. Bei dem hierbei erfolgenden Eintrocknen der Masse kristallisiert das Alkalikarbonat heraus und kann gesammelt werden. Die auf die eine oder andere Art behandelte Masse ist nun in ein Leimgut umgewandelt, welches sich nach eventuellem Auswässern zur Entfernung überschüssiger Salze schon durch gelindes Erwärmen (etwa im Wasserbade) ohne das sonst gebräuchliche Versieden in Leim von guter Qualität überführen läßt, der beim Erkalten zu einer steifen Gallerte erstarrt und dann in. üblicher Weise zu Tafeln zerschnitten, getrocknet und für den Gebrauch fertiggestellt wird. Er enthält noch den ursprünglich an die Hautfaser gebunden gewesenen Chromgerbstoff mehr oder weniger vollständig.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Leim aus Abfällen von chromgarem Leder durch Behandeln der Abfälle mit Alkalien und Säuren, dadurch gekennzeichnet, daß die zu verarbeitenden Abfälle zuerst mit einer für ihre Überführung in eine strukturlose teigärtige Masse ausreichenden Menge einer Ätzalkalilösung mehrere Tage bei gewöhnlicher Temperatur stehengelassen werden, worauf in der entstandenen Masse, das Ätzalkali durch eine beliebige Säure abgestumpft wird, zum Zweck, ein Leimgut zu erzielens das sich schon durch gelindes Erwärmen in Leim überführen läßt.
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