DE235776C - - Google Patents

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DE235776C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B1/00Dyes with anthracene nucleus not condensed with any other ring
    • C09B1/50Amino-hydroxy-anthraquinones; Ethers and esters thereof
    • C09B1/52Amino-hydroxy-anthraquinones; Ethers and esters thereof sulfonated
    • C09B1/523N-substituted amino and hydroxy anthraquinone
    • C09B1/525N-aryl derivatives

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
JV* 235776 -KLASSE 22 δ. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 14. September 1909 ab.
Die nach dem Verfahren der Patentschrift 137948, Kl. 22b, als Nebenprodukt erhältliche Anthraflavinsäure ist bis jetzt als Ausgangsmaterial für die Kondensation mit aromatischen Aminen nicht verwandt worden. Obwohl in der Patentschrift 86150 über die Einführung von Aminresten in Oxyanthrachinone im allgemeinen die Rede ist, wird darin ausdrücklich betont, daß mit Erfolg nur folgende Oxyanthrachinone für die Kondensation mit aromatischen Aminen verwandt worden sind: Chinizarin, Purpurin, Oxyanthrapurpurin, Oxyflavopurpurin, Anthrachryson, Alizarinbordeaux, Alizarinpentacyanin, Alizarinhexacyanin, Hexaoxyanthrachinone. In anderen, äußerst zahlreichen Patenten, welche die verschiedensten Oxyanthrachinonderivate in ihrer Fähigkeit, Kondensationsprodukte mit aromatischen Aminen einzugehen, zum Gegenstand haben, sind weder Farbstoffe, welche Anthraflavinsäure zum Ausgangsmaterial haben, noch die Anthraflavinsäure selbst oder ihre Derivate erwähnt worden.
Auch in den Patentschriften 101805 .und 142154, Kl. 22b, werden ß-hydroxylierte Anthrachinone nicht genannt.
Nähere Untersuchungen haben gezeigt, daß viele Derivate der Anthraflavinsäure unter geeigneten Bedingungen imstande sind, mit aromatischen Aminen Kondensationsprodukte einzugehen, welche äußerst . wertvolle blaurote, blaue und blaugrüne Säurefarbstoffe darstellen. Die Färbungen auf ungeheizter und vorchromierter Wolle sind lichtecht, beim Seifen und Walken schlägt der rötliche Ton in blau um.
Im Gegensatze zu den aus Anthrarufin oder Chrysazin dargestellten Produkten, welche beim Chromieren mittels Kaliumbichromats matt, trübe und grün werden, werden die mit den vorliegenden Farbstoffen erzielten Färbungen beim Nachbehandeln mit Chromaten schön tiefblau. Diese Färbungen übertreffen jene durch große Licht- und Walkechtheit. Sie können auch mit anderen aus saurem Bade aufziehenden Farbstoffen, welche durch Chromate nachchromierbar sind, zusammen aufgefärbt werden.
Als geeignete Ausgangsprodukte haben sich erwiesen:
A. Dinitrodisulfoanthraflavinsäure des Patents 99874, Kl. 12.
B. Das analoge, auf Zusatz von Borsäure sulfierte, dann nitrierte Produkt.
C. Das auf Zusatz von Quecksilber nach dem Verfahren des Patents 205965, Kl. 22, mit oder ohne Zusatz von Borsäure sulfierte, dann nitrierte Produkt.
Die Kondensation wird zweckmäßig in Gegenwart des salzsauren Salzes der entsprechenden aromatischen Amine ausgeführt. Doch erhält man auch mit aromatischen Aminen allein bei längerem Erhitzen ganz analoge Resultate. Die Arbeitsweise erläutern folgende Beispiele:
I. 100 Teile Disulfodinitroanthraflavinnatron des Patents 99874, 50 Teile salzsaures Anilin und 500 Teile Anilin werden 5 Stunden lang auf 150 ° erhitzt, die Schmelze wird in verdünnte Salzsäure eingetragen, aufgekocht, das ausgeschiedene Kondensationsprodukt nach dem Absaugen und Auswaschen heiß mit verdünnter
Natronlauge ausgezogen und die von dem in Alkali unlöslichen Anteil abfiltrierte blaue Lösung mit Salzsäure gefällt. Die ausgeschiedenen blauvioletten Flocken werden abfutriert, abgesaugt und getrocknet. Das Produkt stellt ein kristallinisches blaues Pulver dar, welches in Wasser mit roter Farbe löslich ist, die auf. Zusatz von Alkali in blaurot umschlägt. Die Färbung auf ungeheizter Wolle ist weinrot, ίο beim Nachcliromieren mit Kaliumbichromat dunkelblau mit rötlichem Stich.
II. 50 Teile Anthraflavinsäure werden mit 300 Teilen rauchender Schwefelsäure mit 38 Prozent freiem 5 O3 unter Zusatz von 25 Teilen Borsäure bis zur völligen Wasserlöslichkeit sulfiert (ungefähr 2 Stunden lang bei 120°), darauf unter Rühren und Kühlen bei 15 bis 20° mit 2 Molekülen Salpetersäure und konzentrierter Schwefelsäure nitriert, das Nitriergut nach
ao dem Stehenlassen (oder Nacherhitzen auf 40 bis 60 °) auf Eis gegossen, dann mit Kochsalz ausgesalzen, abgesaugt und getrocknet.
100 Teile dieser Nitroverbindung, 50 Teile salzsaures Anilin, 500 Teile Anilin werden 5 Stunden lang auf 150 ° erhitzt. Die Verarbeitung der Schmelze geschieht wie unter I. Der alkalilösliche Anteil stellt getrocknet ein kristallinisches blaues Pulver dar, welches sich in Wasser mit karmoisinroter Farbe löst, die auf Zusatz von Alkali in blau violett übergeht. Ungeheizte Wolle färbt die Verbindung violettrot, die mit Kaliumbichromat nachbehandelten Färbungen sind lebhaft indigoblau.
III. Ersetzt man bei der Kondensation des Sulfonitroproduktes des Beispiels II das Anilin durch p-Toluidin, so erhält man ein alkalilösliches Kondensationsprodukt, welches sich in Wasser mit violetter Farbe löst und auf Zusatz von Alkali eine rein blaue Lösung gibt. Die Färbung auf ungeheizter Wolle ist violett, beim Nachbehandeln mit Kaliumbichromat erzielt man ein Dunkelblau mit grünlichem Stich.
IV. 50 Teile Anthraflavin, 5 Teile Quecksilber, 25 Teile Borsäure, 200 Teile rauchende Schwefelsäure mit 38 Prozent freiem S O3 werden 2 Stunden lange bei 120° sulfiert und nach Beispiel II nitriert. Kondensiert mit Anilin, wie unter IL, stellt das alkalilösliche Produkt ein blaues kristallinisches Pulver dar mit ähnlichen Eigenschaften wie das Anilinprodukt des Beispiels II, es färbt nur etwas röter.
Die analytischen Daten lassen es wahrscheinlich erscheinen, daß die neuen alkali- und wasserlöslichen Kondensationsprodukte durch Ersatz von Nitrogruppen durch den Rest des aromatischen Amins unter Erhaltung der Sulfogruppen entstanden sind.
Färbevorschrift für Blau.
Der Farbstoff wird in heißem Wasser unter Zusatz von etwas Alkali gelöst. Man fügt zum ■ Färbebad (Flottenverhältnis 1 :40 bis 50) 2 bis 10 Prozent Essigsäure 30 prozentig oder Ameisensäure 15 prozentig und 10 Prozent calc." Glaubersalz hinzu, färbt die nicht präparierte oder präparierte Wolle 1 Stunde, bis die Flotte klar ausgezogen, ev. noch unter. Zusatz von etwas Schwefelsäure. Im Falle des Nachchromierens kühlt man auf 75 ° C. ab und setzt 1Z2 bis 3 Prozent Chromkali oder Chromnatron, je nach der Menge des Farbstoffes, hinzu und kocht nochmals 1Z2 bis 3Z4 Stunden, spült, trocknet.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Darstellung von Säurefarbstoffen der Anthracenreihe, darin bestehend, daß man die durch Sulfieren der Anthraflavinsäure mit oder ohne Zusatz von Quecksilber und Borsäure und darauf folgendes Nitrieren dargestellten Sulfonitroderivate mit aromatischen Aminen, mit oder ohne Zusatz von Kondensationsmitteln, konden- ' siert.
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