DE2348697C2 - - Google Patents
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- DE2348697C2 DE2348697C2 DE2348697A DE2348697A DE2348697C2 DE 2348697 C2 DE2348697 C2 DE 2348697C2 DE 2348697 A DE2348697 A DE 2348697A DE 2348697 A DE2348697 A DE 2348697A DE 2348697 C2 DE2348697 C2 DE 2348697C2
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G63/00—Macromolecular compounds obtained by reactions forming a carboxylic ester link in the main chain of the macromolecule
- C08G63/02—Polyesters derived from hydroxycarboxylic acids or from polycarboxylic acids and polyhydroxy compounds
- C08G63/60—Polyesters derived from hydroxycarboxylic acids or from polycarboxylic acids and polyhydroxy compounds derived from the reaction of a mixture of hydroxy carboxylic acids, polycarboxylic acids and polyhydroxy compounds
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Copoylesters mit einer logarithmischen Viskositätszahl von
mindestens 0,4, bei dem man einen Ausgangspolyester aus einer
Dicarbonsäure und einem Diol, dessen logarithmische Viskositätszahl
mindestens 0,2 beträgt und der wiederkehrenden Einheiten
der Formel:
aufweist, worin bedeuten:
R₁einen zweiwertigen aromatischen Rest mit 6 bis 16 Kohlenstoffatomen,
wobei die Carbonylbindungen durch mindestens 3 Kohlenstoffatome
voneinander getrennt sind, und
R₂einen zweiwertigen aliphatischen Rest mit 2 bis 40
Kohlenstoffatomen
einer Nachbehandlung bei erhöhter Temperatur unterwirft.
Es sind zahlreiche Verfahren zur Herstellung von Polyestern,
die zu Formkörpern und Fasern verarbeitbar sind, bekannt.
Verwiesen sei nur beispielsweise auf die US-PS 33 16 326,
34 18 276, 27 28 742, 29 81 705, 29 81 706, 30 54 779 und 34 71 023,
die CA-PS 888 788 und 893 184, sowie ferner die
JP-PS 44-27 485 und JP-PS 45-21 811.
Nach diesen bekannten Verfahren werden Diole und Dicarbonsäuren
direkt unter Bildung von Polyestern miteinander verestert oder
es werden Dicarbonsäuren mit Alkoholen unter Bildung entsprechender
Diester verestert, worauf die erhaltenen Diester durch Esteraus
tausch mit einem Diol in entsprechende bis-hydroxyendständige
Carboxylate überführt und diese sodann bei erhöhter Temperatur und
niedrigem Druck unter Bildung von hochmolekularen Polyestern poly
kondensiert werden.
Es ist ferner bekannt, z. B. aus der DE-OS 20 25 971 und der
US-PS 32 88 755 aromatische Copolyester durch Umsetzen von
p-Hydroxybenzoesäure und aromatischen Dicarbonsäuren, z. B.
Terephthalsäure und Dihydroxyverbindungen, z. B. Ethylenglykol
herzustellen. Aus der DE-OS 19 50 093 ist es ferner bekannt,
Copolyester durch Polykondensation von m-Hydroxybenzoesäure,
Terephthalsäure und einem Alkylenglykol herzustellen. Aus der
US-PS 33 70 037 ist es schließlich bekannt, Copolyester in einem
stufenweisen Verfahren aus Terephthalsäure, Ethylenglykol und
einer Hydroxycarbonsäure herzustellen.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß die mechanischen Eigenschaften,
insbesondere die Zug- und Biegefestigkeit der nach den bekannten
Verfahren herstellbaren Polyester noch nicht voll zu befriedigen
vermögen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren anzugeben,
nach dem sich Copolyester mit verbesserten mechanischen Eigenschaften,
insbesondere verbesserten Zug- und Biegefestigkeiten
herstellen lassen.
Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren, wie es in den
Ansprüchen gekennzeichnet ist.
Der Erfindung liegt somit die überraschende Erkenntnis zugrunde,
daß ein Polyester mit einer logarithmischen Viskositätszahl von
mindestens 0,4 durch Inkontaktbringen eines eine logarithmische
Viskositätszahl von mindestens etwa 0,2 aufweisenden Ausgangs
polyesters mit einer aromatischen Acyloxycarbonsäure herstellbar
ist und daß das Inkontaktbringen einer aromatischen Acyloxy
carbonsäure mit einem Ausgangspolyester nicht dazu führt, daß die
Kette des Ausgangspolyesters abgebaut und der Aufbau von hoch
molekularen Polymerisaten verhindert wird.
Bei Durchführung des in zwei Stufen durchgeführten Verfahrens der
Erfindung wird in einer ersten Verfahrensstufe ein sog. Fragment
polyester durch Inkontaktbringen einer aromatischen Acyloxycarbon
säure mit einem Ausgangspolyester, der eine logarithmische Viskositäts
zahl von mindestens 0,2 aufweist und aus einer Dicarbonsäure
und einem Diol gebildet ist, hergestellt. Beim Zusammenbringen
reagieren der Ausgangspolyester und die aromatische Acyl
oxycarbonsäure durch Acidolyse unter Bildung eines Fragmentpolyesters.
Der erhaltene Fragmentpolyester besteht aus niedrigmolekularen
Polyestermolekülen.
In der zweiten Verfahrensstufe des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die logarithmische Viskositätszahl des Fragmentpolyesters
auf mindestens 0,4 erhöht. Der fertige Copolyester besteht aus
drei Typen von zweiwertigen Resten. Die ersten Reste leiten sich
vom Dicarbonsäureanteil des Polyesters ab und stellen die zweiwertigen
Reste dar, die nach Entfernung der Hydroxylgruppen aus der
Dicarbonsäure verbleiben. Die zweiten Reste stammen aus dem Diol
anteil des Polyesters und stellen die zweiwertigen Reste dar, die
nach der Entfernung der Wasserstoffatome aus dem Diol verbleiben.
Die dritten Reste stammen aus der aromatischen Acyloxycarbonsäure
und stellen die zweiwertigen Reste dar, die nach der Entfernung
der Acyl- und Hydroxygruppen aus der aromatischen Acyloxycarbonsäure
verbleiben.
Werden z. B. bei Durchführung des Verfahrens der Erfindung als
Ausgangspolyester Polyethylenterephthalat und als aromatische
Acyloxycarbonsäure p-Acetoxybenzoesäure verwendet, so enthält
der Ausgangspolyester wiederkehrende Einheiten der Formel
Nach dem Inkontaktbringen des Ausgangspolyesters mit p-Acetoxy
benzoesäure erfolgt Acidolyse des Polyethylenterephthalats unter
Bildung des Fragmentpolyesters. Die logarithmische Viskositätszahl
des erhaltenen Fragmentpolyesters wird sodann unter Bildung eines
Copolyesters erhöht, der aus zweiwertigen Resten der folgenden
Formeln
aufgebaut ist. Der Rest (A) leitet sich dabei vom Terephthalsäure
anteil des Polyesters ab und der Rest (B) stammt aus demEthylen
glykolanteil des Polyesters. Der Rest (C) leitet sich von der
p-Acetoxybenzoesäure ab und stellt den zweiwertigen Rest dar,
der nach der Entfernung der Acetyl- und Hydroxygruppen aus der
p-Acetoxybenzoesäure verbleibt.
Polyester anderer aliphatischer Glykole sind in der Regel wider
standsfähiger gegen Acidolyse als Polyester aus Ethylenglykol,
so daß demzufolge eine geringere Verminderung des Molekulargewichts
während der Acidolyse erfolgt.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform steht R₁ für
einen zweiwertigen aromatischen Rest mit 6 Kohlenstoffatomen.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform steht R₂ für
einen zweiwertigen aliphatischen Rest mit 2 Kohlenstoffatomen.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird als Ausgangs
polyester Polyethylenterephthalat verwendet.
Typische, zur Herstellung des Ausgangspolyesters geeignete Dicarbon
säuren sind z. B. Terephthalsäure, Isophthalsäure, 4-Methylisophthal
säure, t-Butylisophthalsäure, 2,5-Norbornandicarbonsäure,
1,4-Naphthalinsäure, Diphensäure, 4,4′-Oxydibenzoesäure, 4,4′-
Methylendibenzoesäure, Diglykolsäure, Thiodipropionsäure, 4,4′-
Sulfonyldibenzoesäure, 2,5-Naphthalindicarbonsäure, 2,6-Naphthalin
dicarbonsäure, Dibenzoesäure, Bis(p-carboxyphenyl)methan,p-Oxy(p-carboxy-
phenylbenzoesäure, Ethylen-bis(p-oxybenzoesäure), Ethylen-bis-p-
benzoesäure, Tetramethylen-bis(p-oxybenzoesäure) und 1,5-Naphthalin
dicarbonsäure. Geeignete esterbildende Derivate, die verwendbar
sind, sind z. B. die Ester, beispielsweise der Methyl-, Ethyl-,
Phenyl- und monomere Ethylenglykolester. Typische geeignete derartige
Ester sind z. B. Dimethyl-2,6-naphthalindicarbonsäure,
Dimethyl-4,4′-sulfonyldibenzoat, Dimethylisophthalat, Dimethyl
terephthalat und Diphenylterephthalat.
Zur Herstellung der Copolyester können auch zwei oder mehrere
der angegebenen Dicarbonsäuren oder deren Ester verwendet werden.
Typische, zur Herstellung der Ausgangspolyester verwendbare Diole
sind z. B. Ethylenglykol, Diethylenglykol, 1,2-Propylenglykol,
2,4-Dimethyl-2-ethylhexan-1,3-diol, 2,2,4-Trimethyl-1,3-pentandiol,
2,2-Dimethyl-1,3-propandiol, 1,3-Butandiol, 1,4-Butandiol,
1,5-Pentandiol, 1,6-Hexandiol, 2,2,4-Trimethyl-1,6-hexandiol,
1,4-Cyclohexandiol, 1,4-Cyclohexandimethanol, p-Xylylendiol,
4,4′-Thiodiphenol, 4,4′-Methylendiphenol, 4,4′-Dihydroxybiphenyl,
Hydrochinon, Resorcin, 4,4′-Sulfonyldiphenol, 4,4′-Oxydiphenol,
4,4′-Isopropylidendiphenol (auch als Bisphenol-A bekannt), 4,4′-
Isopropyliden-bis(2,6-dichlorophenol), 4,4′-Cyclohexylidendiphenol,
4,4′-(2-Norbornyliden)-diphenol, 4,4′-(Hexahydro-4,7-
methanoindan-5-yliden)diphenol, 2,5-Naphthalinindol und 2,5-
Norbornandiol. Zur Herstellung der Copolyester können auch zwei
oder mehrere der angegebenen Diole verwendet werden. Verwendbar
sind ferner auch andere zweiwertige Phenole, wie sie in den US-PS
30 30 335 und 33 17 466 beschrieben werden. Ferner können zur Herstellung
der Copolyester auch zwei oder mehr verschiedene Diole
verwendet werden.
Weitere geeignete Diole sind z. B. Polyalkylenoxidglykole des
bekannten Typs, wie sie z. B. in der US-PS 30 23 192 beschrieben
werden.
Die zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung verwendbaren
Ausgangspolyester können nach üblichen bekannten Verfahren
hergestellt werden, z. B. durch Esteraustausch mit nachfolgender
Polykondensation.
Zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung wird der
Ausgangspolyester mit einer aromatischen Acyloxycarbonsäure in
Kontakt gebracht, die zwischen der Carboxylgruppe und der
Acyloxygruppe mindestens 3 Kohlenstoffatome aufweist. Die
verwendbaren aromatischen Acyloxycarbonsäuren entsprechen den mit
I, II und III bezeichneten Formeln.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform entsprechen die
verwendeten aromatischen Acyloxycarbonsäuren den Formeln
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform steht R₄ für einen einwertigen
Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen.
In ganz besonders vorteilhafter Weise besteht die aromatische
Acyloxycarbonsäure aus p-Acetoxybenzoesäure.
Typische geeignete aromatische Acyloxycarbonsäuren sind z. B.
m-Acetoxybenzoesäure, p-Acetoxybenzoesäure, 4-Acetoxy-3-methoxy
benzoesäure, 4-Acetoxy-3-chlorobenzoesäure, 4-Acetoxy-3,5-
dichlorobenzoesäure, p-(p-Acetoxyphenyl)-benzoesäure und p-(p-
Acetoxyphenylsulfonyl)benzoesäure.
Die verwendeten aromatischen Acyloxycarbonsäuren können nach
üblichen bekannten Verfahren hergestellt werden, z. B. durch
Umsetzung einer aromatischen Hydroxysäure, z. B. p-Hydroxybenzoe
säure, mit einem Carbonsäureanhydrid, z. B. Essigsäureanhydrid.
Zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung soll die aromatische
Acyloxycarbonsäure in einer Menge von 5 bis 95 Mol-% eingesetzt
werden, wobei sich die Mengenangabe auf die Gesamtmolmenge an
Dicarbonsäure im Ausgangspolyester und aromatischer Acyloxycarbonsäure
bezieht. Vorzugsweise werden 15 bis 90 Mol-% an aromatischer
Acyloxycarbonsäure verwendet. Besonders bevorzugt ist die Verwendung
der aromatischen Acyloxycarbonsäuren in einer Menge von
20 bis 80 Mol-%.
Das in der ersten Verfahrensstufe durchgeführte Inkontaktbringen
des Ausgangspolyesters mit der aromatischen Acyloxycarbonsäure
ist unter den verschiedensten thermodynamischen Bedingungen durchführbar.
Der Ausgangspolyester und die aromatische Acyloxycarbonsäure
werden vorzugsweise bei einer Temperatur von 250 bis 300°C
miteinander in Kontakt gebracht. Temperaturen von über 350°C
können nachteilig sein, da sie zu einem Abbau des Polyesters führen
können. Temperaturen unter etwa 240°C können ebenfalls unerwünscht
sein, da sie die Reaktionsgeschwindigkeit zwischen der aromatischen
Acyloxycarbonsäure und dem Ausgangspolyester erniedrigen. Die
Herstellung des Fragmentpolyesters kann bei verschiedenem Druck
erfolgen. In der Regel wird die erste Verfahrensstufe bei Atmosphärendruck
durchgeführt. Die zur Herstellung des Fragmentpolyesters verwendete
Reaktionszeit kann ebenfalls sehr verschieden sein, doch
müssen der Ausgangspolyester und die aromatische Acyloxycarbonsäure
selbstverständlich ausreichend lange miteinander in Kontakt gebracht
werden, um zu gewährleisten, daß eine Acidolyse erfolgt.
Die aromatische Acyloxycarbonsäure kann mit dem Ausgangspolyester
nach den verschiedensten üblichen bekannten Methoden in
Kontakt gebracht werden. In den meisten Fällen sind der Ausgangs
polyester und die aromatische Acyloxycarbonsäure Feststoffe bei
Standardtemperatur und -druck. In diesem Falle können die beiden
Feststoffe miteinander vermischt und so lange erhitzt werden,
bis sie geschmolzen sind. In den Fällen, in denen es sich beim
Ausgangspolyester und der aromatischen Acyloxycarbonsäure um
Flüssigkeiten handelt, können sie durch Vermischen der Flüssigkeiten
miteinander in Kontakt gebracht werden.
Die in der zweiten Verfahrensstufe vorgenommene Erhöhung der
logarithmischen Viskositätszahl des Fragmentpolyesters auf einen
Wert von mindestens 0,4 unter Bildung des fertigen Copolyesters
kann nach den verschiedensten üblichen bekannten Methoden zur
Vergrößerung des Molekulargewichts linearer Polyester bewirkt
werden. Handelt es sich beim Fragmentpolyester um ein heißes
aufgeschmolzenes Material, so kann die Vergrößerung der
logarithmischen Viskositätszahl mit Hilfe einer Technik erfolgen, die
ähnlich der Polykondensation bei der Herstellung von Polyethylen
terephthalat ist. Gemäß dieser Technik wird über dem Fragment
polyester ein unteratmosphärischer Druck erzeugt und der Fragment
polyester erhitzt, wobei gleichzeitig die gebildeten Polykonden
sationsprodukte über Kopf abgezogen werden. Gewünschtenfalls kann
der Fragmentpolyester gerührt werden.
Liegt der Fragmentpolyester in Form eines Feststoffes vor, so
wird die Molekulargewichtsvergrößerung zweckmäßig durch Fest
phasen- oder Fluidisationstechniken bewirkt, wie sie allgemein
bekannt und beispielsweise zur Molekulargewichtsvergrößerung
von Polyethylenterephthalat angewandt werden. Diese Techniken
sind besonders geeignet für Copolyester, die sich während der
Schmelzpolymerisation verfestigen.
Die zur Herstellung des fertigen Copolyesters durch Erhöhung
der logarithmischen Viskositätszahl des Fragmentpolyesters
verwendeten thermodynamischen Bedingungen können ebenfalls je nach
Gegebenheiten weitgehend variieren. Gemäß einer vorteilhaften
Ausführungsform arbeitet man bei einer Temperatur von
200 bis 300°C. Temperaturen unter 200°C führen zu weniger
vorteilhaften Reaktionsraten bei der Erhöhung der logarithmischen
Viskositätszahl des Fragmentpolyesters. Als vorteilhaft hat es
sich erwiesen, bei Drücken von etwa 106657,6 Pa bis 6,67 Pa zu
arbeiten. Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, die
erste Verfahrensstufe des erfindungsgemäßen Verfahrens ungefähr
bei Atmosphärendruck durchzuführen und danach die zweite Verfahrensstufe
beim selben Druck zu beginnen und den Druck mit der Zunahme
der logarithmischen Viskositätszahl des Fragmentpolyesters graduell
zu erniedrigen. Die verwendete Reaktionszeit ist nicht kritisch,
muß jedoch selbstverständlich ausreichen, damit die logarithmische
Viskositätszahl des Fragmentpolyesters auf den für den fertigen
Copolyester gewünschten Wert ansteigt.
Die logarithmische Viskositätszahl des nach dem Verfahren der
Erfindung hergestellten Copolyesters beträgt mindestens 0,4,
kann jedoch von 0,4 nach oben weit variieren. Gemäß einer vorteil
haften Ausführungsform beträgt die logarithmische Viskositätszahl
des fertigen Copolyesters mindestens 0,5. Gewünschtenfalls
kann die logarithmische Viskositätszahl des Copolyesters noch
weiter erhöht werden auf einen Wert von 0,6, 0,7, 1,0 oder sogar
noch höher unter Verwendung von Techniken, wie sie zur Vergrößerung
des Molekulargewichts linearer Polyester bekannt sind.
Die hier angegebenen logarithmischen Viskositätszahlen (inherent
viscosity) wurden bei 25°C unter Verwendung von 0,50 g Polymer
pro 100 ml Lösungsmittel, bestehend aus 60 Volumenteilen Phenol
und 40 Volumenteilen Tetrachlorethan, gemessen.
Obwohl die erste und zweite Verfahrensstufe des erfindungsgemäßen
Verfahrens ohne Verwendung eines anderen Katalysators als dem
Polyester selbst, durchführbar sind, kann ein Katalysator, z. B.
Cobalt, in der zweiten Verfahrensstufe verwendet werden, um die
Vergrößerung der logarithmischen Viskositätszahl des Fragment
polyesters zu erleichtern.
Die nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten Copolyester
enthalten keine wesentliche Menge an Sauerstoffbindungen zwischen
aliphatischen und aromatischen Resten.
Gemäß einem typischen Beispiel der Praxis werden zur Durchführung
des Verfahrens der Erfindung granulares Polyethylenterephthalat
mit einer logarithmischen Viskositätszahl von etwa 0,6 und 60
Mol-% p-Acetoxybenzoesäure unter Rühren in ein Reaktionsgefäß
eingebracht und auf etwa 275°C etwa 1 Stunde lang, d. h. so
lange erhitzt, bis die Hauptmenge der Essigsäure aus dem Gefäß
abdestilliert und ein Fragmentpolyester mit sehr niedriger Schmelz
viskosität erhalten worden ist. Danach wird ein Vakuum angelegt
und das Rühren fortgesetzt, bis die logarithmische Viskositätszahl
des Fragmentpolyesters unter Bildung eines fertigen Copolyesters
mit einer hohen Schmelzviskosität und einer logarithmischen Viskositäts
zahl von etwa 0,6 vergrößert ist.
Die nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten Copolyester
sind zur Herstellung der verschiedensten Formkörper geeignet.
Besonders vorteilhaft sind Formkörper aus Copolyestern, in denen
der Rest (C) in einer Menge von 20 bis 70 Mol-% vorliegt.
Die nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten Copolyester
sind auch zur Herstellung von Filmen und Folien geeignet. Aus
den Copolyestern extrudierte abgeschreckte Folien sind oftmals
transparent. So können z. B. zähe flexible Folien bei 400°C
aus einem Copolyester gepreßt werden, der aus Polyethylenterephthalat
und 90 Mol-% p-Acetoxybenzoesäure hergestellt wurde. Einige der
erfindungsgemäß hergestellten Copolyester sind besonders geeignet
zur Herstellung von biaxial orientierten hitzegehärteten Kinofilm-
Schichtträgern aufgrund der vorteilhaften Eigenschaften
dieser Folien und ihrer Lösungsmittel-Versiegelbarkeit. Aus den
Copolyestern hergestellte monoaxial orientierte Folien können in
vorteilhafter Weise fibrilliert und zu festen Garnen verarbeitet
werden.
Nach dem Verfahren der Erfindung herstellbare Copolyester sind
auch zur Herstellung von Fasern, geschäumten Kunststoffprodukten,
Überzügen und Klebstoffen geeignet.
Die erfindungsgemäß hergestellten Copolyester können mit Hilfe
üblicher bekannter Verfahren und Vorrichtungen in Formkörper
verarbeitet werden. So können sie z. B. nach üblichen bekannten
Schmelzspinnverfahren zu Fäden versponnen und danach gestreckt,
hitzegehärtet und in üblicher Weise weiterverarbeitet werden.
Die Copolyester können auch nach üblichen bekannten Spritzguß
verfahren und -vorrichtungen verformt werden.
Den Copolyestern können die verschiedensten üblichen bekannten
Zusätze einverleibt werden, z. B. Keimbildungsmittel, Füllstoffe,
Pigmente, Glasfasern, Asbestfasern, Antioxidantien, Stabilisatoren,
Plastifiziermittel und Gleitmittel. Einige dieser Copolyester sind
auch als Verstärkungsmittel verwendbar, um die Festigkeit und
Steifheit anderer Kunststoffe zu erhöhen. So wird z. B. die Zug
festigkeit und der Biegemodul von Polytetramethylenterephthalat
durch Zusatz von bis zu 50 Gew.-% eines oder mehrerer erfindungsgemäß
hergestellter Copolyester aus Polyethylenterephthalat und
60 Mol-% p-Acetoxybenzoesäure wesentlich erhöht.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern.
Die in den Beispielen verwendeten Ausgangspolyester wurden nach
üblichen bekannten Verfahren durch Esteraustausch und Polykondensation
der Glykole und Methylester der Dicarbonsäuren hergestellt.
Ein üblicher bekannter Zinkacetat/Antimonacetat-Katalysator wurde
zur Herstellung der Ethylenglykolpolyester verwendet, und Zink
acetat oder Titanisopropoxid wurden zur Herstellung der anderen
Polyester eingesetzt.
Die nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten Copolyester
wurden in einem Ofen über Nacht bei 100°C getrocknet, bevor sie
nach dem Spritzgußverfahren zu Teststäben bzw. -barren verarbeitet
wurden. Die mechanischen Eigenschaften der erhaltenen Copolyester
wurden nach ASTM-Testmethoden bestimmt. Die verwendeten Test
methoden waren: Zugfestigkeit und Dehnung nach ASTM D1708, Biegemodul
nach ASTM D790 und Izod-Kerbschlagzähigkeit nach ASTM
D256 Methode A.
Dieses Beispiel zeigt die erfindungsgemäße Herstellung eines
Copolyesters aus Polyethylenterephthalat und 60 Mol-% p-Acetoxy
benzoesäure.
Ein Gemisch aus 69,1 g (0,36 Mol, bezogen auf monomere Einheiten) Polyethylenterephthalat
(log. Viak.zahl 0,60) und 97,2 g (0,54 Mol) p-Acetoxybenzoesäure
wurde in einen 500 ml-Kolben eingebracht, der mit einem
Rührer, einer kurzen Destillationskolonne und einer Einlaß
vorrichtung für Stickstoff ausgestattet war. Der Kolben
wurde evakuiert und dreimal mit Stickstoff gespült, bevor er
in ein auf einer Temperatur von 275°C gehaltenes Bad aus
Wood-Metall eingetaucht wurde. Während des Rührens des
Gemisches bei 275°C und bei Stickstoffatmosphäre destillierte
Essigsäure langsam aus dem Kolben ab. Nach 60 Minuten war die
Hauptmenge an Säure entwichen und ein Fragmentpolyester mit
niedriger Schmelzviskosität wurde erhalten. Es wurde sodann
ein Vakuum von 66,7 Pa bei 275°C angelegt und das Rühren
wurde 4 Stunden lang fortgesetzt, um die logarithmische Viskositäts
zahl zu erhöhen. Es wurde ein weißer, opaker Copolyester
mit hoher Schmelzviskosität erhalten. Der fertige Copolyester
hatte eine logarithmische Viskositätszahl von 0,62.
Aus dem Copolyester bei 260°C schmelzversponnene Fäden hatten
nach dem Verspinnen (ungestreckt) die folgenden Eigenschaften:
Zugfestigkeit: 3,3 g/Den, Dehnung: 5%, Elastizitätsmodul:
196 g/Den. Ein entsprechend hergestellter weiterer Copolyester
mit einer logarithmischen Viskositätszahl von 0,66 wurde nach
dem Spritzgußverfahren bei 260°C mit Hilfe einer üblichen Spritz
gußmaschine in Zugstäbe von etwa 6,35 × 0,95 × 0,16 cm und in
Biegestäbe von etwa 12,7 × 1,27 × 0,32 cm verformt. Die nach den
angegebenen Tests bestimmten Eigenschaften dieser Teststäbe sind in
der folgenden Tabelle aufgeführt:
Zugfestigkeit, kg/cm³ × 10³2,41
Biegemodul, kg/cm² × 10⁵1,25
Izod-Kerbschlagzähigkeit m · kg/cm Kerbe0,239
Sauerstoffindex, %32
Der angegebene Versuch wurde wiederholt unter Verwendung von
Copolyestern mit einem Gehalt an 30, 40, 50, 55, 65, 70 bzw.
80 Mol-% p-Acetoxybenzoesäure. Die Zugfestigkeit, der Biegemodul
und die Izod-Kerbschlagzähigkeit der erhaltenen fertigen
Copolyester waren nicht so hoch wie diejenigen des Copolyesters
mit 60 Mol-% p-Acetoxybenzoesäure, doch lagen die Eigenschaften
der erhaltenen Copolyester höher als diejenigen üblicher bekannter
Polyester.
Weitere Versuche zeigten, daß die erhaltenen Copolyester auch
dann für Verformungszwecke geeignet waren, wen die Terephthalsäure
ganz oder teilweise durch eine andere alicyclische oder
aliphatische Dicarbonsäure ersetzt wurde, obwohl in diesem Falle
die mechanischen Eigenschaften merklich niedriger lagen als die
in der obigen Tabelle angegebenen. Ferner war der fertige Copolyester
auch dann für Verformungszwecke geeignet, wenn anstelle von
Ethylenglykol andere erfindungsgemäß verwendbare, aliphatische
Glykole verwendet wurden. Auch andere erfindungsgemäß verwendbare
aromatische Acyloxycarbonsäuren führten zu den angestrebten
Ergebnissen.
Die durchgeführten Tests zeigten, daß zum Unterschied zu den
meisten bekannten Polyestern die mechanischen Eigenschaften der
erfindungsgemäß hergestellten Copolyester in einigen Fällen
merklich beeinflußt wurden durch geringe Abweichungen in den
Verformungsbedingungen und physikalischen Dimensionen der ver
wendeten Teststäbe. Wurde z. B. der angegebene erfindungsgemäß
hergestellte Copolyester mit einem Gehalt von 60 Mol-% p-Hydroxy
benzoesäure in einer Spritzgußmaschine bei 260°C in mit Wasser
von 15°C gekühlten Formen in Zugstäbe von 21,6 × 1,9 × 0,32 cm
verformt, so wurden die folgenden Eigenschaften ermittelt: Zugfestigkeit:
1860 kg/cm², Biegemodul: 1,36 × 10⁵ kg/cm² und Izod-Kerbschlag
zähigkeit: 0,74 m · kg/cm Kerbe. Obwohl nicht mit Sicherheit
gesagt werden kann, warum die größeren Teststäbe von 21,6 × 1,9 ×
0,32 cm andere Zugfestigkeitswerte ergeben als die oben
beschriebenen Teststäbe von nur 0,16 mm Dicke (vgl. die in der oben
angegebenen Tabelle aufgeführten Werte), bietet sich als besonders
brauchbare Theorie an, daß der Grad der Orientierung die zahlenmäßig
ausgedrückten Eigenschaften beeinflußt. Entsprechend dieser
Theorie würden dünne Stäbe in der Regel höhere Zugfestigkeitswerte
ergeben als dicke Stäbe, was mit den Befunden übereinstimmt.
Dieses Beispiel zeigt die Herstellung eines Copolyesters aus Poly
ethylenterephthalat und 30 Mol-% p-Propionyloxybenzoesäure.
Ein Gemisch aus 120,9 g (0,63 Mol, bezogen auf monomere Einheiten) Polyäthylenterephthalat
(log. Visk.zahl 0,60), 52,4 g (0,27 Mol) p-Propionyloxybenzoe
säure und 0,045 g Cobaltcarbonat wurden in einen 500 ml-
Kolben eingebracht, der mit einem Rührer, einer kurzen Destillations
kolonne und einer Stickstoffeinleitungsvorrichtung
ausgestattet war. Der Kolben wurde evakuiert und dreimal
mit Stickstoff gespült, bevor er in ein bei 275°C gehaltenes
Bad aus Woods-Metall eingesetzt wurde. Während des
Rührens des Gemisches bei 275°C in einer Stickstoffatmosphäre
destillierte Propionsäure langsam aus dem Kolben ab. Nach
60 Minuten war die Hauptmenge der Säure entwichen und ein
Fragmentpolyester mit niedriger Schmelzviskosität wurde erhalten.
Es wurde sodann ein Vakuum von 66,7 Pa bei 275°C angelegt
und das Rühren 4 Stunden lang fortgesetzt. Es wurde
ein weißer opaker Copolyester mit mittlerer Schmelzviskosität
einer logarithmischen Viskositätszahl von 0,26 erhalten.
Der Copolyester wurde in solcher Weise vermahlen, daß die
gebildeten Partikel ein Sieb von 0,84 mm lichter Maschenweite
passierten und diese Partikel wurden anschließend einem
zusätzlichen Festphasen-Molekülaufbau unterworfen zur Bildung
des fertigen Copolyesters.
Der Festphasen-Molekülaufbau wurde durch 8 Stunden langes Erhitzen
der Partikel unter einem verminderten Druck von 13,34 bis 6,67 Pa
bei 210°C bewirkt. Der fertige Copolyester hatte eine logarithmische
Viskositätszahl von 0,51 und einen Kristallinschmelzpunkt
von 227°C.
Aus dem Copolyester wurden nach üblichen bekannten Verfahren aus
der Schmelze Fäden gesponnen, gestreckt und hitzegehärtet. Die
erhaltenen Fäden wiesen die folgenden Eigenschaften auf: Zugfestigkeit:
3,1 g/Den, Dehnung: 11%, Elastizitätsmodul: 55 g/Den
und Fließpunkt: 190°C.
Aus dem erhaltenen Copolyester gepreßte Folien waren klar, zäh,
flexibel und in Methylenchlorid löslich. Streifen der Folie wurden
in Dampf um 300% verstreckt, in einen Rahmen eingespannt, um
Schrumpfung zu verhindern, und danach durch 5 Minuten langes
Erhitzen in einem Ofen bei 145°C kristallisiert. Die erhaltenen
Streifen ließen sich leicht mit Methylenchlorid aneinanderkleben
und versiegeln.
Weitere Versuche zeigten, daß trotz unterschiedlicher mechanischer
Eigenschaften die erhaltenen Copolyester auch dann für Filmbildungs-
und Verformungszwecke geeignet waren, wenn anstelle der Terephthal
säure andere erfindungsgemäß verwendbare aromatische Dicarbonsäuren
verwendet wurden. Außerdem zeigte sich, daß auch andere aliphatische
Glykole anstelle von Ethylenglykol verwendbar waren. Die
angestrebten Ergebnisse wurden auch mit anderen erfindungsgemäß
verwendbaren aromatischen Acyloxycarbonsäuren erhalten. Die Versuche
zeigten ferner, daß ein ähnlicher Copolyester mit nur 5 Mol-%
p-Proprionyloxybenzoesäure zu klaren Folien mit den angestrebten
mechanischen Eigenschaften führt, die jedoch in Methylenchlorid
nicht löslich waren.
Nach dem in Beispiel 2 beschriebenen Verfahren wurde ein Copolyester
hergestellt aus 0,18 Mol (90 Mol-%) p-Propionyloxy
benzoesäure und 0,02 Mol Polyethylenterephthalat. Der erhaltene
Fragmentpolyester, der sich während der Polymerisation im Kolben
verfestigte, wurde in solcher Weise vermahlen, daß die erhaltenen
Partikel ein Sieb mit 0,84 mm lichter Maschenweite passierten.
Die Partikel wurden bei 280°C einem Festphasen-Molekülaufbau unter
worfen. Beim Verpressen bei 400°C wurde eine zähe, flexible,
weiße opake Folie erhalten. Die logarithmische Viskositätszahl
konnte allerdings in diesem Falle nicht bestimmt werden wegen der
Unlöslichkeit in dem zur Bestimmung der logarithmischen Viskositäts
zahlen verwendeten Lösungsmittel aus Phenol und Tetrachlor
ethan.
Dieses Beispiel zeigt die Herstellung eines Copolyesters aus
einem Gemisch aromatischer Dicarbonsäuren.
Nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren wurde ein Copolyester
hergestellt unter Verwendung von 0,6 Mol p-Acetoxybenzoesäure
und 0,4 Mol Copoly(80/20-Ethylenterephthalat/Ethylenisophthalat)
(log. Viskositätszahl 0,76). Der fertige Copolyester
wies eine logarithmische Viskositätszahl von 0,60 auf. Eine daraus
bei 300°C gepreßte Folie war ziemlich zäh. Daraus hergestellte
Teststäbe zeigten die angestrebten mechanischen Eigenschaften.
Weitere Versuche zeigten, daß auch andere Gemische geeigneter
aromatischer Dicarbonsäuren verwendbar waren.
Dieses Beispiel zeigt die Herstellung eines Copolyesters
unter Verwendung eines verzweigtkettigen aliphatischen
Glycols.
Nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren wurde ein
Copolyester hergestellt unter Verwendung von 0,07 Mol Poly-
(2,2-dimethyltrimethylenterephthalat) und 0,03 Mol p-Acetoxy
benzoesäure. Der erhaltene Copolyester wies eine logarithmische
Viskositätszahl von 0,39 auf. Eine daraus bei 300°C
gepreßte Folie war weiß, opak und zäh.
Dieses Beispiel zeigt die Herstellung eines Copolyesters unter
Verwendung des meta-Isomeren einer Acyloxycarbonsäure.
Das in Beispiel 1 beschriebene Verfahren wurde wiederholt zur
Herstellung eines Copolyesters unter Verwendung von 0,855 Mol
Polyethylenterephthalat und 0,045 Mol (5 Mol-%) m-Acetoxy
benzoesäure. Es wurde ein fertiger Copolyester mit einer logarith
mischen Viskositätszahl von 0,51 erhalten. Aus dem Copolyester
gepreßte Folien waren klar und flexibel. Entsprechend
vorteilhafte Ergebnisse wurden erhalten mit anderen erfindungs
gemäß verwendbaren Isomeren anderer aromatischer Acyloxycarbon
säuren.
Nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren wurde ein
Copolymer hergestellt unter Verwendung von 0,48 Mol (60
Mol-%) m-Acetoxybenzoesäure und 0,32 Mol Polyethylenterephthalat.
Es wurde ein leicht bernsteinfarbenes, klares Polymerisat
von hoher Schmelzviskosität mit einer logarithmischen
Viskositätszahl von 0,41 erhalten. Eine daraus bei
300°C gepreßte Folie war klar und in Chloroform löslich.
Dieses Beispiel zeigt die Herstellung eines Copolyesters
unter Verwendung einer Naphthalindicarbonsäure.
Nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren wurde ein
Copolymer hergestellt unter Verwendung von 0,6 Mol p-Acetoxybenzoe
säure und 0,4 Mol Poly(2,6-ethylennaphthalat). Es wurde
ein hochmolekularer Copolyester mit einer logarithmischen
Viskositätszahl von 0,58 erhalten. Eine daraus bei 300°C
gepreßte Folie war weiß, opak und zäh. Daraus geformte Teststäbe
zeigten die angestrebten mechanischen Eigenschaften.
Weitere Versuche zeigten, daß entsprechend vorteilhafte
Ergebnisse erhalten wurden bei Ersatz der Naphthalindicarbonsäure
durch andere erfindungsgemäß verwendbare aromatische
Dicarbonsäuren.
Es wurde ein Copolyester hergestellt aus 0,6 Mol (60 Mol-%)
p-Acetoxybenzoesäure und 0,4 Mol Polyethylenterephthalat, das
modifiziert war mit 35 Gew.-% Polytetramethylenglycol (Molekular
gewicht 1000) nach dem in Beispiel 1 beschriebenen
Verfahren, jedoch mit der Ausnahme, daß die Reaktion bei 265°C
durchgeführt wurde. Der erhaltene Copolyester wies eine logarithmische
Viskositätszahl von 0,87 auf und war für Spritzguß
verfahren geeignet. Entsprechend vorteilhafte Ergebnisse
wurden erhalten bei Verwendung anderer Polyalkylenoxydglycole
sowie bei Verwendung von Polytetramethylenglycolen mit anderen
Molekulargewichten.
Dieses Beispiel zeigt, daß aus den erfindungsgemäß hergestellten
Copolyestern Folien mit ausgezeichneten Eigenschaften erhalten
werden können.
Nach dem in Beispiel 2 beschriebenen Verfahren wurde ein Copoly
ester hergestellt unter Verwendung von 75 Mol-% Polyethylentereph
thalat und 25 Mol-% p-Acetoxybenzoesäure. Der
erhaltene Copolyester hatte eine logarithmische Viskositätszahl
von 0,55. Aus dem Copolyester wurde eine 508 µm starke
Folie gepreßt. Die erhaltene Folie wurde biaxial um 300%
bei 140°C gestreckt. Nach dem
Einspannen der Folie in einen Rahmen zur Verhinderung der
Schrumpfung und nach 1 Minute lange Hitzehärtung bei 210°C
hatte die Folie eine Streckgrenze von 1020 kg/cm²,
eine Bruchfestigkeit von 1720 kg/cm², eine Dehnung
von 66%, einen Zugmodul von 0,57 × 10⁵ kg/cm²
und eine Hitzeverformungstemperatur von 185°C bei
3,52 kg/cm² Belastung. Die Folie war versiegel- und
verklebbar mit Methylenchlorid.
Nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren, jedoch mit
der Ausnahme, daß die Reaktionsdurchführung bei 245°C erfolgte,
wurde ein Copolyester hergestellt unter Verwendung
von 0,08 Mol (40 Mol-%) p-Acetoxybenzoesäure und 0,12 Mol
Polytetramethylenterephthalat (log. Visk.zahl 1,10). Das
erhaltene Copolymer, das sich während der Herstellung
verfestigte, wies eine logarithmische Viskositätszahl von 0,44
auf.
Unter Verwendung von 0,06 Mol p-Acetoxybenzoesäure und 0,04
Mol Poly(4,4′-Isopropylidendi-p-phenylenisophthalat) (log.
Visk.zahl 0,65) wurde ein Copolyester hergestellt nach dem
in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren, jedoch mit der Ausnahme,
daß die erste Reaktionsstufe bei 295°C durchgeführt und
ein Vakuum bei 350°C 10 Minuten lang angelegt wurde. Es wurde
ein hellbernsteinfarbenes Polymerisat von hoher Schmelz
viskosität mit einer logarithmischen Viskositätszahl von 0,41
erhalten. Eine daraus bei 320°C gepreßte Folie war flexibel
und zäh.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung eines Copolyesters mit einer loga
rithmischen Viskositätszahl von mindestens 0,4, bei dem man
einen Ausgangspolyester aus einer Dicarbonsäure und einem Diol,
dessen logarithmische Viskositätszahl mindestens 0,2 beträgt
und der wiederkehrenden Einheiten der Formel:
aufweist, worin bedeuten:R₁einen zweiwertigen aromatischen Rest mit 6 bis 16 Kohlen
stoffatomen, wobei die Carbonylbindungen durch mindestens
3 Kohlenstoffatome voneinander getrennt sind, und
R₂einen zweiwertigen aliphatischen Rest mit 2 bis 40
Kohlenstoffatomen
einer Nachbehandlung bei erhöhter Temperatur unterwirft, dadurch
gekennzeichnet, daß man den Ausgangspolyester in einer ersten
Verfahrensstufe bei einer Temperatur von 240 bis 350°C und
Atmosphärendruck mit 5 bis 95 Mol-% einer aromatischen Acyloxy
carbonsäure, bezogen auf die Gesamtmenge an Dicarbonsäure im
Ausgangspolyester und aromatischer Acyloxycarbonsäure, umsetzt,
wobei die aromatische Acyloxycarbonsäure mindestens 3 Kohlenstoffatome
zwischen der Carboxy- und Acyloxygruppe aufweist und einer
der Formeln:
oder
entspricht, worin bedeuten:
R₃in den Formeln I, II und III ein Wasserstoff- oder Chloratom
oder einen Alkyl- oder Alkoxyrest mit 1 bis 4 Kohlen
stoffatomen,
Xin der Formel II eine Einfachbindung oder einen Rest der
Formeln -CH₂, -(CH₂)₂-, -CH(CH₃)-, -CH(C₂H₅)-, -C(CH₃)₂-,
-O-, -S- oder -SO₂- und
R₄in den Formeln I, II und III einen einwertigen Alkylrest
mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen oder einen einwertigen
aromatischen Rest mit 6 Kohlenstoffatomen,wobei in Formel III die Carboxyl- und Acyloxygruppen an den
gleichen Ring oder an verschiedene Ringe gebunden sind, und
daß man
in einer zweiten Verfahrensstufe die logarithmische Viskositätszahl des Umsetzungsprodukts erhöht durch Erhitzen desselben auf eine Temperatur von 200 bis 350°C und gradueller Reduktion des Drucks, beginnend bei Atmosphärendruck, bis auf nicht weniger als 6,67 Pa.
in einer zweiten Verfahrensstufe die logarithmische Viskositätszahl des Umsetzungsprodukts erhöht durch Erhitzen desselben auf eine Temperatur von 200 bis 350°C und gradueller Reduktion des Drucks, beginnend bei Atmosphärendruck, bis auf nicht weniger als 6,67 Pa.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine
aromatische Acyloxycarbonsäure einer der Formeln
oder
verwendet, in denen R₄ die bereits angegebene Bedeutung hat.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man einen
Ausgangspolyester der angegebenen Formel, in der R₁ für den Rest
der Terephthalsäure und R₂ für einen Ethylenrest (-CH₂-CH₂-)
stehen, sowie eine aromatische Acyloxycarbonsäure einer der angegebenen
Formeln, worin R₄ einen einwertigen Alkylrest mit
1 bis 8 Kohlenstoffatomen bedeutet, in einer Menge von 15 bis
90 Mol-% verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
- 1. einen Ausgangspolyester aus Poly(ethylenterephthalat) mit einer logarithmischen Viskositätszahl von mindestens 0,2 bei einer Temperatur von 250-300°C mit 20 bis 80 Mol-% p-Acetoxybenzoesäure, bezogen auf die Gesamtmolmenge an Terephthalsäure und p-Acetoxybenzoesäure umsetzt und
- 2. die logarithmische Viskositätszahl des erhaltenen Polyesters auf einen Wert von mindestens 0,5 erhöht, durch Erhitzen desselben auf eine Temperatur von 200-300°C und gradueller Reduktion des Drucks, beginnend bei Atmosphärendruck, bis auf nicht weniger als 66,7 Pa.
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