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Die
Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Herstellung eines
Copolyetheresters. Copolyetherester sind thermoplastische Elastomer-Polymere,
aufgebaut aus harten Polyestersegmenten mit Wiederholungseinheiten,
die von mindestens einem Alkylenglykol und mindestens einer aromatischen
Dicarbonsäure oder
einem Ester davon stammen, und weichen Segmenten, die von mindestens
einem Polyalkylenoxidglykol stammen. Ein solcher Copolyetherester
wird im Allgemeinen mit einem Verfahren hergestellt, bei welchem
in der Schmelze mindestens eines Alkylenglykols, mindestens eine
aromatische Dicarbonsäure
oder ein Ester davon und das Polyalkylenoxidglykol vereinigt werden.
Wenn man von einem Ester einer aromatischen Dicarbonsäure ausgeht,
beispielsweise dem Dimethylester von Terephthalsäure, dann erfolgt zuerst eine
Umesterungs-Reaktion, wonach das Alkylenglykol und das Polyalkylenoxidglykol
die Methyl-Position im aromatischen Dicarbonsäureester einnehmen, wobei das
Methanol, welches unter den Reaktionsbedingungen der Umesterung
flüchtig
ist, abgetrennt wird. Wenn die aromatische Dicarbonsäure anstelle
des Esters vorhanden ist, dann erfolgt die Veresterung mit den Glykolen
direkt. Danach erfolgt eine Polykondensation des Esters zum Erhalt
von Polyester, im hier angeführten
Fall Copolyetherester, unter Reaktionsbedingungen, die im Allgemeinen
von jenen der Umesterung oder Veresterung verschieden sind. Die
Polykondensation in der Schmelze wird dann fortgesetzt, bis ein
Polykondensat mit dem gewünschten
Molekulargewicht erhalten wird.
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Bei
einer Anzahl von Fällen,
insbesondere wenn das Polyalkylenoxidglykol auf Propylenoxid basiert, muss
das Polykondensat dann einer Festphasen-Nachkondensation unterzogen
werden, um ein Molekulargewicht zu erreichen, das hoch genug ist.
Für die
weicheren Copolyetherester ist die Polykondensation auch viel langsamer
als für
den härteren
Copolyetherester, der weniger weiches Segment enthält.
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Es
erwies sich als möglich,
die Zeit, die notwendig ist, um ein gewünschtes Molekulargewicht im Schmelzkondensationsverfahren
zu erhalten, durch Verwendung eines Katalysators zu verkürzen. Verschiedene
Katalysatoren wurden dazu entwickelt; in der Praxis fanden komplexe
Titanverbindungen, insbesondere Titantetrabutoxid (TBT) die weiteste
Anwendung.
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In
der
US 4 124 653 ist
ein Verfahren zur Herstellung eines Copolyetheresters offenbart,
welches Verfahren einen Katalysator auf Basis einer Kombination
von einem organischen Titanat und Magnesiumacetat anwendet, wobei
die Zusammensetzung jedoch nicht weiters offenbart ist.
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In
den
US 3 801 547 A und
US 4 687 835 A werden
neben TBT Salze eines bivalenten Metalls, insbesondere Magnesiumacetat
und Cacliumacetat, als Co-Katalysatoren verwendet. In diesen Patentveröffentlichungen
werden auch andere Kombinationen von Titan und Magnesium erwähnt, beispielsweise Mg[HTi(OR
6]
2, worin R = Alkyl,
und andere komplexe Titanate, die aus Erdalkali-Metallalkoxiden und Titanatestern erhalten
werden. Es werden keine Gründe
für die
Verwendung solcher Kombinationen einer bivalenten Metallverbindung
mit den Titan-Verbindungen angegeben. Das Molverhältnis von
Titan zum bivalenten Metall ist im Allgemeinen 2 : 1.
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Trotz
der Anwesenheit dieser Katalysator-Kombinationen benötigen die
Verfahren des Standes der Technik ziemlich lange oder führen, wie
z. B. in Beispiel 2 von
US
3 801 547 A angeführt,
höchstens
zu einem Copolyetherester mit einem minimalen Schmelz-Index (melt flow
index, MFI) von 5,1 g/10 min. Polyetherester mit einem derartig
hohen MFI können
nur für
eine begrenzte Anzahl von Verfahrenstechniken verwendet werden.
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Durch
Verwendung der Ketten-Verzweigung, beispielsweise durch Alkohole
oder Säuren
mit einer Funktionalität
von drei oder mehr, beispielsweise Trimethylolpropan oder Trimellithsäure, kann
die zur Erreichung eines bestimmten Molekulargewichts benötigte Zeit
auch verkürzt
werden, oder es kann ein Copolyetherester mit einem niedrigeren
MFI erhalten werden, vgl. US 4 205 158 A. Die resultierenden verzweigten
Copolyetherester haben jedoch schlechtere elastische und Ermüdungseigenschaften,
wodurch sie beispielsweise bei Faltenbälgen bei Verwendungen an Automobilen
unter extremeren Bedingungen weniger geeignet sind.
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Ein
weiteres Verfahren, bei welchem das Problem der niedrigen Reaktionsgeschwindigkeit
bei der Herstellung der weicheren Copolyetherester-Typen vermieden
werden kann, umfasst das teilweise Ersetzen der Terephthalsäure durch
Isophthalsäure,
so dass ein geringerer Polyalkylenoxid-Segment-Gehalt für eine bestimmte
Shore D-Härte
notwendig ist, während
der Gehalt an harten Segmenten, der eine höhere Polykondensationsgeschwindigkeit
fördert,
ansteigt. Dieses Verfahren hat jedoch den Nachteil, dass der Schmelzpunkt
des Copolyetheresters wesentlich niedriger ist als jener des entsprechenden
Copolyetheresters, der vollständig
auf Terephthalsäure
basiert, wogegen außerdem
die Glasübergangstemperatur
höher ist.
Insbesondere für
Anwendungen bei höheren
Temperaturen und extrem tiefen Temperaturen, beispielsweise unter
der Motorhaube, erweisen sich diese auf Iso- und Terephthalsäure basierenden
Copolyetherester als weniger geeignet. Außerdem ist die Bruchdehnung
geringer.
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Es
war daher ein Ziel der Erfindung, ein Verfahren zu finden, welches
den Vorteil einer erhöhten
Polykondensationsgeschwindigkeit bietet, während es die oben erwähnten Nachteile
nicht oder nur in sehr beschränktem
Maß aufweist.
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Es
wurde nun sehr überraschend
festgestellt, dass, wenn das Verhältnis von Titan zu bivalentem
Metall in der Katalysatorkombination so gewählt wird, dass es wesentlich
niedriger als der Wert 2 ist, welcher bisher üblich war, beispielsweise 1,6
oder sogar noch niedriger, die Polykondensationszeit für eine bestimmte
Viskosität
wesentlich verkürzt
ist und es sich als möglich
erweist, ohne Festphasen-Nachkondensation einen Copolyetherester
zu erzeugen, der u. a. für
Spritzguss-Anwendungen geeignet ist, jedoch wesentlich weniger Kettenverzweigungsmittel
oder überhaupt
kein Kettenverzweigungsmittel enthält, als Copolyetherester, die
gemäß dem Stand
der Technik, wie in der US-4
205 158-A beschrieben, in der Schmelze erhalten werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung eines Copolyetheresters mit harten Polyestersegmenten
mit Wiederholungseinheiten, die von mindestens einem Alkylenglykol
und mindestens einer aromatischen Dicarbonsäure stammen, und weichen Segmenten,
die von mindestens einem Polyalkylenoxidglykol stammen, welches
die Kondensationspolymerisation in der Schmelze mit mindestens einer
aromatischen Dicarbonsäure,
mit mindestens einem Alkylenglykol und mit mindestens einem Polyalkylenoxidglykol
in Anwesenheit eines Katalysators auf Basis einer Kombination von
Titan und einem bivalenten Metall in einer einzigen Verbindung oder
einer Kombination von Titan und bivalentem Metall enthaltenden Verbindungen
umfasst, ist dadurch gekennzeichnet, dass das molekulare Verhältnis von
Titan zu bivalentem Metall höchstens
1,6, vorzugsweise höchstens
1,5, ist, mit der Maßgabe,
dass die mindestens eine aromatische Dicarbonsäure keine Dimersäure und/oder
1,2-(bis-(4-Carbomethoxyphenoxy)-ethan umfasst.
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In
der
US 4 452 965 ist
die Herstellung eines Copolyethe resters unter Verwendung eines Katalysators auf
Basis von Tetrabutyltitanat und Magnesiumacetat mit einem molekularen
Verhältnis
Ti/Mg von unter 1,6 offenbart. Diese Veröffentlichung betrifft nur die
Herstellung von Copolyetherestern, die von Dimersäure, 1,2-bis-(4-Carbomethoxyphenoxy)-ethan,
einem Diol mit niedrigem Molekulargewicht und einem Poly-(alkylenoxid)-glykol
stammen, und sie macht keinerlei Aussagen hinsichtlich der Auswirkungen
einer Katalysatorzusammensetzung.
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Die
besten Ergebnisse werden erreicht, wenn das molekulare Verhältnis von
Titan zu bivalentem Metall etwa 1 ist.
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In
der Gruppe der bivalenten Metalle sind insbesondere die Erdalkali-Metalle,
z. B. Magnesium, Barium und Calcium, und Zink sehr geeignet. Magnesium
wird bevorzugt. Vorzugsweise sind das Titan und das bivalente Metall
in zwei separaten Verbindungen vereinigt. Die in der Einleitung
bereits erwähnten
Verbindungen sind im Prinzip zur Verwendung beim erfindungsgemäßen Verfahren
qualifiziert. Die Erfindung ist jedoch nicht auf diese eingeschränkt.
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Vorzugsweise
wird das Titan in Form einer Organometallverbindung, z. B. in Form
eines Titanalkoxids, z. B. TBT, oder eines Titanesters, verwendet.
Das bivalente Metall wird vorzugsweise in Form einer Verbindung verwendet,
die in der Reaktionsmischung löslich
ist, z. B. in Form eines Acetats, vorzugsweise Magnesiumacetat.
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Die
Konzentration des Katalysators in der Reaktionsmischung kann innerhalb
breiter Grenzen variieren; im Allgemeinen liegt die nützliche
Aktivität
in einem Bereich von 0,01 Gew.-% bis 1 Gew.-% TBT, bezogen auf die
Terephthalsäure
oder das Terephthalat, die bzw. das verwendet wurde. Vorzugsweise
liegt der Gehalt zwischen 0,03 und 0,3 Gew.-% TBT. Unter einem Wert
von 0,01 Gew.-% TBT ist im Allgemeinen keine Wirkung bemerkbar,
und bei einem Gehalt von mehr als 1 Gew.-% erhält man ein Polykondensat, das
für eine
Festphasen-Nachkondensation ungeeignet ist. Allgemein gesprochen
ist bei der Copolymerisation von Copolyetherestern auf Basis von
Polybutylenoxiddiol oder Polyethylenoxiddiol eine geringere Menge
an Katalysator ausreichend als bei der Co-polymerisation von Copolyetherestern
auf Basis von Polypropylenoxiddiol. Dasselbe gilt für die härteren Copolyetherester-Arten, für welche
ebenfalls eine geringere Menge an Katalysator als für die weicheren
Arten angewendet werden muss.
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Die
Titan-hältige
Verbindung und die bivalentes Metall enthaltende Verbindung können gleichzeitig oder
gegebenenfalls separat zur Polykondensation zugegeben werden. Wenn
ein Ester der aromatischen Dicarbonsäure verwendet wird, beispielsweise
der Dimethylester von Terephthalsäure, empfiehlt es sich manchmal
die das bivalente Metall enthaltende Verbindung erst zuzusetzen,
nachdem die Umesterung stattgefunden hat. Die Titan-hältige Verbindung
kann dann als Ganzes schon zu Beginn der Umesterungsreaktion, bei
welcher Methanol freigesetzt wird, oder in zwei Schritten, d. h.
am Beginn der Umesterung und am Beginn der Polykondensation, zugesetzt
werden.
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Das
Verfahren zur Herstellung der Copolyetherester kann ansonsten unter
den für
Schmelzen-Polykondensation üblichen
Bedingungen angewendet werden, wobei die Umesterungsreaktion bei
erhöhter
Temperatur erfolgt, im Allgemeinen zuerst zwischen 150 und 260°C, wobei
Methanol abdestilliert wird, falls der Dimethylester von Terephthalsäure verwendet
wird, und danach die Polykondensation bei verringertem Druck fortgesetzt
wird. Der Druck wird vorzugsweise so gewählt, dass er zwischen 0,1 und
30 kPa liegt, und die Temperatur liegt zwischen 230 und 275°C.
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Die
Polykondensation wird in der kürzesten
Zeit beim niedrigsten Druck beendet. Es ist auch möglich, eine
Trocken-Inertgas-Atmosphäre zu verwenden,
beispielsweise zirkulierenden Stickstoff, anstelle eines reduzierten
Drucks. Ein Einschluss von Sauerstoff sollte vermieden werden.
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Gewünschtenfalls
kann die Reaktionsmischung eine geringe Menge eines Kettenverzweigungsmittels enthalten.
Das erfindungsgemäße Verfahren
hat jedoch den Vorteil, dass viel geringere Konzentrationen ausreichen
als jene, die in der US-4 205 258-A notwendig sind. Als Kettenverzweigungsmittel
können
die in dieser Patentveröffentlichung
erwähnten
Verbindungen verwendet werden, d. h. Alkohole mit einer Funktionalität von mindestens
3, z. B. Trimethylolpropan, Pentaerythrit und 1,1,4,4-Tetrakis-(hydroxymethyl)-cyclohexan,
Carbonsäuren
mit einer Funktionalität
von mindestens 3, beispielsweise Trimellithsäure, Trimesinsäure und 1,1,2,2-Ethantetracarbonsäure und
Hydrocarbonsäuren
mit einer Funktionalität
von mindestens 3, beispielsweise Zitronensäure, 3-Hydroxyglutarsäure und
Dihydroxyglutarsäure.
Vorzugsweise ist die Funktionalität 3 oder 4. Vorzugsweise werden
Carbonsäuren
mit einer Funktionalität
von 3 oder 4 verwendet, beispielsweise Trimellithsäure oder
ein Ester davon und Trimellithsäure-anhydrid.
Der Gehalt an Kettenverzweigungsmittel wird vorzugsweise unter 0,3 Äqu./100
Mol der Dicarbonsäure,
mehr bevorzugt unter 0,2 Äqu./100
Mol, gewählt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist im Prinzip für
die Herstellung aller Copolyetherester-Arten mit harten Segmenten
mit Wiederholungseinheiten geeignet, die von mindestens einem Alkylenglykol
und mindestens einer aromatischen Dicarbonsäure oder einem Ester davon
stammen, und weichen Segmenten, die von mindestens einem Polyalkylenoxidglykol
stammen.
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Die
Alkylengruppe enthält
im Allgemeinen 2–6
Kohlenstoffatome, vorzugsweise 2–4 C. Bevorzugte Alkylenglykole
sind Ethylenglykol, Propylenglykol und Butylenglykol. Als Polyalkylenoxidglykol
kann beispielsweise ein Polybutylenoxidglykol, Polypropylenoxidglykol
und Polyethylenoxidglykol, oder Kombinationen davon, verwendet werden,
beispielsweise Polypropylenoxidglykol mit endständigem Ethylenoxid. Die Erfindung ist
insbesondere wirksam, wenn das Polyalkylenoxidglykol Polypropylenoxidglykol
oder Polypropylenoxidglykol mit endständigem Ethylenoxid ist.
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Zur
Verwendung als aromatische Dicarbonsäuren geeignet sind Terephthalsäure, 1,4-Naphthalin-dicarbonsäure, 4,4'-Diphenyldicarbonsäure. Insbesondere
die Kombinationen von Butlyenglykol oder Propylenglykol mit Terephthalsäure oder
Naphthalindicarbonsäure
und Ethylenglykol mit Naphthalindicarbonsäure und Diphenyldicarbonsäure (Molverhältnis 6
: 4–4
: 6) sind als harte Segmente für
Copolyetherester mit einem hohen Schmelzpunkt sehr wirksam. Gegebenenfalls
können
andere Dicarbonsäuren,
wie Isophthalsäure,
anwesend sein. Im Allgemeinen haben diese jedoch die Wirkung, den
Schmelzpunkt zu senken.
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Die
Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die folgenden Beispiele
und Vergleichsversuche näher erläutert.
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Verwendete Materialien
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- – aromatische
Dicarbonsäure
DMT
= Dimethylterephthalat
- – Alkylenglykol
BDO
= Butylenglykol
- – Polyalkylenoxidglykol
PL6200
= Pluronic PE6200® = Polypropylenoxid mit
endständigem
Ethylenoxidglykol, von BASF, Deutschland.
Ethylenoxid : Propylenoxid
= 36 : 64 (Gewichtsverhältnis)
THF
2000 = Tetrahydrofuran mit Molekulargewicht = 2000
- – Katalysator
TBT – Titantetrabutoxid
MgAc
= Magnesiumacetattetrahydrat
- – Stabilisator
Irganox® 1330
von Ciba-Geigy, Schweiz.
- – Kettenverzweigungsmittel:
TMP
= Trimethylolpropan
D-TMD = Di-trimethylolpropan
TMA =
Trimellithsäure
TME-TMA
= Trimethylester von Trimellithsäure
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Beispiele I und II und
Vergleichsversuch A
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In
einem Glasreaktionsgefäß, das mit
einem Rührer
ausgestattet war, wurden 250 g DMT, 280 g BDO, 334 g PL 6200, 250
mg TBT, 3 g Irganox® 1330 und unterschiedliche
Mengen an MgAc und TMP (vgl. Tabelle 1) vereinigt und unter kontinuierlichem
Rühren
auf maximal 220°C
erhitzt, wobei die Umesterung zwischen 160 und 220°C erfolgt
und Methanol abdestilliert wird. Die Temperatur wurde dann auf 241°C erhöht und der
Druck auf 0,13 kPa gesenkt. Sobald das Drehmoment des Rührers einen
Wert von 2,0 nM mit einer festgesetzten Geschwindigkeit von 20 U/min
erreicht hatte, wurde die Umsetzung in der Schmelze beendet, indem
das Reaktionsgefäß langsam
mit Stickstoff gefüllt
und das erhaltene Polykondensat (eine klare Schmelze) über ein Ventil
mittels Überdruck
aus dem Reaktionsgefäß entfernt
wurde. Der klare Polymerstrang wurde in einem Wasserbad gekühlt und
in Stücke
zerkleinert. Nach dem Trocknen wurde dieses Polykondensat einer
Nachkondensation unter einem reduzierten Druck von etwa 0,2 kPa
unterzogen. Die relative Viskosität, ηrel,
gemessen an einer Lösung
von 0,5 g in m-Cresol, der Granula wurde in regelmäßigen Intervallen
gemessen. Tabelle 1 gibt die Zeiten an, die notwendig waren, um
eine relative Viskosität
von 3,2 zu erreichen.
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Die
obige Tabelle zeigt deutlich die positive Wirkung, welche die Reduktion
von 2 : 1 auf 1 : 1 im molaren Ti : Mg-Verhältnis (Vergleichsversuch A
vs. Beispiel I) auf die gesamte Polykondensationszeit, insbesondere
auf die Nachkondensationszeit, hat.
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Es
ist auch interessant, festzustellen, dass trotz der niedrigen Temperatur
die Polykondensation in der Schmelze auf ηrel von
2,7 in nur 3½ h
erreicht werden kann. Eine weitere Verringerung der Polymerisationszeit erweist
sich durch die Verwendung eines dreiwertigen Alkohols, TMP, als
möglich.
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Beispiel
I wurde wiederholt, doch nun wurde die Polykondensation fortgesetzt,
bis das Drehmoment des Rührers
nicht weiter zunahm. Das erhaltene Polykondensat hatte ηrel = 3,2; MFI – 1,2 gr/10 min.
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Beispiele III–X und Vergleichsversuch
B
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Es
wurden dieselben Ausgangsmaterialien verwendet wie in den Beispielen
I und II und in Vergleichsversuch A. In einem Reaktionsgefäß mit Rührer mit
einer Kapazität
von etwa 100 Liter wurden 20,7 kg DMT, 14,7 kg BDO, 27,6 kg PL 6200,
250 g Irganox® und
verschiedene Mengen an TBT und MgAc vereinigt. Bei einigen Versuchen
wurde auch TMP oder D-TMP zugegeben.
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Die
Umesterungsreaktion erfolgte unter einem Druck, der etwas niedriger
als atmosphärischer
Druck war. Die Polykondensation wurde bei 242°C in einem Vakuum durchgeführt (P < 0,1 kPa). In allen
Versuchen wurde die Polykondensation gestoppt, wenn das Drehmoment
des Rührers
bei einer festgelegten Geschwindigkeit, 30 Umdrehungen pro Minute,
einen Wert von 9,0 Nm erreichte. Das Polykondensat wurde in einem Wasserbad
zu einem Strang gesponnen und granuliert. Tabelle 2 gibt einen Überblick über die
durchgeführten Versuche.
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Aus
den in Tabelle 2 präsentierten
Ergebnissen geht klar hervor, welche Wirkung die höhere Magnesiumkonzentration
auf die Polykondensationsgeschwindigkeit hat, Vergleichsversuch
B vs. Beispiele III–VII. Bei
einem Ti/Mg-Verhältnis
von etwa 1 : 1,25 scheint ein Optimum vorzuliegen.
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Es
erscheint auch, dass die Wirkung einer Erhöhung der Ti-Konzentration geringer als eine ähnliche Erhöhung der
Mg-Konzentration ist (Beispiel V vs. IV). Die Beispiele IX und X
zeigen, dass die Wirkung eines Kettenverzweigungsmittels auf die
Polykondensationszeit nur von derselben Größenordnung ist wie die Wirkung
der Veränderung
im Ti/Mg-Verhältnis
von 1 auf 1,25.
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Die
erhaltenen Granula konnten problemlos einer fortgesetzten Festphasen-Kondensation
auf herkömmliche
Weise in einem Taumeltrockner bei 190°C und 0,3 kPa unterzogen werden.
Bei Polykondensat-Granula, die gemäß dem Verfahren erhalten wurden
(ηrel = 2,2–2,3), konnte im Vergleich
zu Granula aus dem Vergleichsbeispiel B eine 25% Zeitersparnis realisiert
werden, um ηrel = 2,8 zu erhalten.
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Beispiel XI und Vergleichsversuch
D
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Im
Glasreaktionsgefäß von Beispiel
I wurden 349 g DMT, 240 g BDO, 237 g PL 6200, 0,45 g TME-TMA und
unterschiedliche Mengen an TBT und MgAc vereinigt, wie in Tabelle
3 gezeigt.
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Die
Polykondensation wurde bei 238°C
durchgeführt.
Wie bei den anderen beschriebenen Beispielen wurde die Hälfte von
TBT und das MgAc vor der Polykondensation nicht zugesetzt. Das erhaltene
Polykondensat (Drehmoment 2,1 Nm bei 20 U/min) wurde in der Festphase
bei 190°C
und 0,2 kPa in einer N2-Atmosphäre nachkondensiert.
In regelmäßigen Intervallen
wurde die relative Viskosität, ηrel in m-Cresol, gemessen.
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Für die beiden
Polymerisate XI und D lieferte die Festphasen-Nachkondensation die
folgenden Ergebnisse.
XI:
h/ηrel =
0/2,37, 4/3,04, 8/3,3, 16/4,3, 24/4,6, 40/5,3 und 48/5,6
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Der
Schmelzindex MFI bei 230°C
nach 24, 40 und 48 Stunden war 10, 1,9 bzw. 1,6 g/10 min, was beweist,
dass Produkte von allen Verfahrenstechniken erhalten werden können.
D:
0/2,40 4/2,98 8/3,2 16/4,1 24/4,2 40/4,4 48/4,4
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Beispiel XII und Vergleichsversuche
E und F
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Zur
Verwendung beim Extrudieren von Folien auf einer Flachfolien-Fertigungsstraße wurden
drei Copolyetherester, die auf Basis von PBT und Polypropylenoxid
mit endständigem
Ethylenoxid mit einer Shore D-Härte
von 38 in handelsüblichem
Umfang erzeugt worden waren, verglichen.
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Copolyetherester
1: Ein handelsübliches,
unter Verwendung des Verfahrens gemäß US-4 205 158-A hergestelltes
Produkt, Hytrel® 4056
von DuPont de Nemours, USA.
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Copolyetherester
2: Arnitel 380® von
DSM, hergestellt unter Verwendung einer Ti : Mg = 2 : 1 Katalysator-Kombination
(TBT/MgAc).
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Copolyetherester
3: Copolyester gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
mit einer Ti : Mg = 1 : 1 (Molverhältnis) Katalysator-Kombination (TBT/MgAc)
hergestellt. Zusammensetzung wie in Beispiel IX, jedoch mit TME-TMA
statt TMP.
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Auf
einer üblichen
Flachfolien-Fertigungsstraße
mit einer 2,5 m breiten Flachfolien-Düse wurde eine Folie bei Höchstgeschwindigkeit
(etwa 100 m/min) erzeugt. Der Düsendruck
war für
die drei Copolyetherester etwa gleich.
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Es
wurde untersucht, bis zu welcher Mindestfoliendicke eine stabile
Produktion bei dieser Höchstgeschwindigkeit
möglich
ist. Außerdem
wurde die Folienqualität
visuell beurteilt.
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Beim
Copolyetherester 1 ist eine stabile Produktion bis zu einer Mindestdicke
von 30 μ möglich. Bei geringeren
Dicken waren die Folienbreite und die Stelle der Aufwickelrolle
unterschiedlich.
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Außerdem wurde
eine Gelbildung deutlich beobachtet.
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Der
Copolyetherester 2 ergab klare Folien ohne Gel. Die minimale Foliendicke,
die realisierbar war, betrug 25 μm.
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Der
erfindungsgemäße Copolyetherester
3 ergab klare Folien, während
Foliendicken von < 10 μm noch stabil
bei der Produktionshöchstgeschwindigkeit
erzeugt werden konnten.
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Beispiel XIII
und Vergleichsversuche G und H
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Drei
Copolyetherester auf Basis von Polypropylenoxid mit Glycol mit endständigem Ethylenoxid,
die in großtechnischem
Maßstab
erzeugt worden waren und eine Shore D-Härte von 38 hatten, wurden auf
ihre Eignung zum Blasformen von Faltenbälgen getestet.
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Copolyetherester
4, Hytrel G
® von
DuPont de Nemours, erhalten mit dem Verfahren der
US 4 205 158-A , erwies sich
trotz weiterer Festphasen-Nachkondensation als für die Verarbeitung mittels
Blasformung ungeeignet, wobei die Schmelzviskosität und Festigkeit
zu gering waren.
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Copolyetherester
5, Arnitel PM® 380,
Festphasen-nachkondensierter Copolyetherester, hergestellt mittels
einer zum Stand der Technik gehörenden
Ti : Mg = 2 : 1 (Mol) Katalysator-Kombination (TBT/MgAc).
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Es
zeigte sich, dass der Copolyetherester 5 eine zu geringe Schmelzviskosität/Festigkeit
für die
Verarbeitung mittels Blasformung hatte.
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Erfindungsgemäßer Copolyetherester
6 wurde mittels Festphasen-Nachkondensation von Copolyetherester
3 bis zu einem MFI von 1,5 g/10 min (bei 240°C und 2,16 kg) erhalten. Bei
der Herstellung von Blasbälgen
mit sehr guten Ermüdungseigenschaften
aus dem Copolyetherester 6 stieß man
auf keine Probleme.
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Beispiel XIV
und Vergleichsversuche I und J
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In
eine Einrichtung für
großtechnische
Erzeugung wurden 459 kg DMT, 320 kg BDO, 780 kg p THF 2000, 13 kg
thermooxidativer Stabilisator auf Basis von Irg 1330 und Katalysator,
615 g TBT + 393, 195 bzw. 0 g MgAc vereinigt (XIV, I und J).
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Nach
der Umesterungsreaktion, bei welcher Methanol abdestilliert wurde,
wurde die Temperatur auf 246°C
erhöht,
und die Po lykondensation wurde unter kontinuierlichem Rühren bis
zu einer endgültigen
Rührleistung
des Rührers
von 13 kW fortgesetzt. Der Inhalt des Reaktionsgefäßes wurde
danach in ein Wasserbad gesponnen und zu Granula zerkleinert.
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Die
relative Viskosität
der drei verschiedenen Copolyetherester erwies sich als 3,43 ± 0,02.
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Die
Polykondensationszeit für
die drei Copolyetherester-Präparate war:
Beispiel
XIV 121 Minuten, Vergleichsversuch I 170 Minuten, und J 234 Minuten.
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Die
Farbqualität
des erfindungsgemäßen Copolyetheresters
ist im Wesentlichen besser als jene der Copolyetherester der Vergleichsversuche
I und J.