DE2347681A1 - Elektrolyt und verfahren zum galvanischen abscheiden von platin - Google Patents
Elektrolyt und verfahren zum galvanischen abscheiden von platinInfo
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Description
S patentatmSttei
Dr Ing- Walter Abilz
Dr Ing- Walter Abilz
Dr Dieter F. Morf 21. September 1973
Dr" Hans-A. Brauns HLF-13585
ENGELHARD INDUSTRIES LIMITED
St. Nicholas House, St. Nicholas Road, Sutton,
Surrey, England
Elektrolyt und Verfahren zum galvanischen Abscheiden von Platin
Die vorliegende Erfindung betrifft die galvanische Abscheidung von Platin und bezieht sich auf einen neuartigen
Elektrolyten für das Überziehen mit Platin sowie auf ein Verfahren zum galvanischen Abscheiden von Platin unter Verwendung
des genannten Elektrolyten.
Es wurde empfohlen, für das Überziehen mit Platin einen sauren Elektrolyten auf der Grundlage des Reaktionsproduktes,
das man durch Behandeln des sogenannten Platin "P"-Salzes,
welches das Diamino dinitrop latin /Pt (NH^2 C^p )p/ darstellt,
mit einer Mischung von 'Schwefel- und Orthophosphorsäure erhält, zu verwenden. Um glänzende, dicke, haftende Platinabscheidungen
zu erhalten, ist es jedoch erforderlich, diesen Elektrolyten bei einer Temperatur von 75 his 100° 0
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zu betreiben, was wiederum die Verwendung von Erhitzern in
den Galvanisierungstanks notwendig macht, die kostspielig sind und wertvollen Raum in den G alvani sie rung stank s einnehmen,
so dass infolgedessen die Verwendung dieses Elektrolyten, vom Standpunkt der Wirtschaftlichkeit aus gesehen,
weniger attraktiv ist. Ein weiterer wirtschaftlicher und praktischer Nachteil des Arbeitens in diesem hohen Temperaturbereich
ist der, dass durch die Verdampfung des Elektrolyten ein erhöhter Verlust an Wasser eintritt, was ein häufiges
Nachfüllen von Wasser erforderlich macht.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, dass es möglich ist, wenn "P"-Salz mit einer Mischung von Phosphorsäuren
umgesetzt wird, die vorzugsweise Orthophosphorsäure und
Pyrophosphorsäure enthält, einen sauren Elektrolyten zu erhalten, der sogar bei Umgebungstemperaturen oder massig erhöhten
Temperaturen vollständig glänzende, dicke, haftende PlatinabScheidungen ergeben kann und infolgedessen sowohl
wirtschaftliche als auch praktische Vorteile gegenüber dem zuvor erwähnten, früher empfohlenen, sauren Elektrolyten
auf der Grundlage des Eeaktionsproduktes von "P"-Salz mit
Schwefel- und Orthophosphorsäure aufweist.
Gemäss einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird somit ein
saurer Elektrolyt für die galvanische Abscheidung von glänzenden und verhältnismässig dicken Platinablagerungen bereitgestellt,
der eine Lösung enthält, die durch Umsetzen von "P"-Salz mit einer Mischung von zwei oder mehr Phosphorsäuren
erhältlich ist.
Gemäss einem anderen Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum galvanischen Abscheiden von glänzenden und verhältnismässig
dicken Platinabla'gerungen bereitgestellt, gemäss dem man eine Platinschicht aus einem erfindungsgemässen, sauren
Elektrolyten auf einem Grundmetall oder einer Grundlegierung galvanisch abscheidet.
— 2 —
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HLF-13585
Der erfindungsgemässe, saure Elektrolyt kann durch Umsetzen
von 11P"-Salz mit einer Phosphorsäuremischung hergestellt
werden, indem "beispielsweise eine Mischung unter Rückfluss gekocht wird, die man dadurch erhält, dass man die Phosphorsäurenmischung
zu einer Aufschlämmung von "P"-Salz in Wasser in der Weise gibt, dass man eine konzentrierte
Lösung erhält, die dann mit Wasser so weit verdünnt wird, dass sich die verlangte Konzentration an Platinmetall ergibt.
Vorteilhafterweise wird entweder dem Reaktionsgemisch oder der konzentrierten oder verdünnten Lösung ein Stabilisator
einverleibt. Ein geeigneter Stabilisator ist Ammoniumdihydrogen-orthophosphat,
das in einer Menge von beispielsweise 1 bis 20 g und vorzugsweise von 2 g je g Platinmetall
zugesetzt werden kann. Anderseits kann auch Diammoniumhydrogen-orthophosphat als Stabilisator verwendet werden.
Die Mischung von Phosphor säuren, die bei der Herstellung des
erfindungsgemässen Elektrolyten verwendet wird, ist vorzugsweise eine Mischung, die mindestens Orthophosphorsäure und
Pyrophosphorsäure in beträchtlichen Mengen erhält^ vorteilhafterweise
ist sie eine Mischung, die mindestens 40 Gew.% von jeweils Orthophosphorsäure und Pyrophosphorsäure enthält.
Eine derartige Mischung, die sich als besonders geeignet erwiesen hat, ist das im Handel.erhältliche Produkt, das
in dem Vereinigten Königreich von der Albright & Wilson Limited unter der Handelsbezeichnung "Conphos"-Säure vertrieben
wird und das 54- Gew.% Orthophosphorsäure, 41 Gew.%
Pyrophosphorsäure und 5 Gew.% Triphosphorsäure (Hj-P^O „)
enthält. Eine andere geeignete Mischung ist die im Handel als "Superphosphorsäure" bekannte Mischung, die Orthophosphorsäure
und Pyrophosphorsäure mit oder ohne eine oder mehrere Polyphosphorsäuren enthält und die ein Äquivalent
von 72 bis 85 Gew.% P2O5 aufweist.
Der erfindungsgemässe Elektrolyt kann 5 bis 20 g/l an Platin
enthalten und weist normalerweise einen pH-Wert im Bereich
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von 0,4· bis 1,5 auf. Der Elektrolyt wird normalerweise mit
Platin- oder mit platinüberzogenen Titananoden "bei einem.
Anoden-zu-Kathoden-Verhältnis von mindestens 3 : 1 und einer
Stromdichte von 0,538 "bis 2,153 V dm2 (5 to 20 amperes per
square foot) verwendet. Die Arbeitstemperatur ist normalerweise entweder Umgebungstemperatur oder eine massig erhöhte
Temperatur, d. h. eine Temperatur im Bereich von etwa 15
bis 55° C. Höhere Temperaturen können, wenn gewünscht, angewandt
werden, es werden aber dann die Nachteile des Arbeitens bei hohen Temperaturen angetroffen, auf die oben eingegangen
wurde. Der Elektrolyt kann normalerweise unter Bewegen verwendet werden, wobei dies ein zusätzlicher Vorteil
gegenüber dem oben erwähnten, zum Stand der Technik gehörenden Elektrolyten ist, bei dem das Bewegen zur Erzielung
glänzender, haftender PlatinabScheidungen wesentlich ist.
Das für die Herstellung des erfindungsgemässen, sauren Elektrolyten
verwendete "P"-Salz kann durch Umsetzen von Natriumnitrit
mit Platinammoniumchlorid, (NH^)^tCl^, bei etwa
95° C und Ausfällen des sich ergebenden "P"-Salzes mit
Ammoniumhydroxid hergestellt werden.
Der erfindungsgemässe Elektrolyt kann zum Herstellen von
Platinzierüberzügen auf beispielsweise Messing oder zum Überziehen von Metallen, beispielsweise von Tantal oder
Titan, zur Verwendung bei elektrochemischen Verfahren verwendet werden. Zu industriellen Anwendungen des Elektrolyten
gehören beispielsweise das Überziehen vom Molybdän-Eöhrengittern
und von elektrischen Hochtemperaturkontakten.
Die nachfolgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung. Beispiel 1
Platinammoniumchlorid wurde in einer Menge, die 100 g Pt
äquivalent ist, mit 4 Liter entmineralisierten Wassers ver-
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mischt, und das erhaltene Gemisch wurde auf 95° c erhitzt.
wurde das erhitzte Gemisch langsam und unter Rühren mit
einer Lösung von 465 g Natriumnitrit in 1,5 Liter entmineralisiertein
Wasser versetzt, wobei man die Temperatur nicht unterhalb 95° C abfallen liess. Nachdem die Zugabe beendet
war, wurde die erhaltene Lösung 30 Minuten lang gekocht
und dann abkühlen gelassen. Ammoniaklösung (50 V/V, 0,880 S.G.) wurde langsam unter Rühren zugegeben, bis die Ausfällung
des "P"-Salzes beendet war. Das Gemisch wurde filtriert
und der erhaltene "P^'-Salz-Niederschlag wurde frei von
Chloridionen gewaschen, ohne dass man das "P"-Salz trocken
werden liess.
Das in dieser Weise erhaltene "P"-Salz wurde mit Wasser unter
Bildung einer Aufschlämmung vermischt und 500 ml Conphosßäure
wurden zu der Aufschlämmung zugegeben. Dann wurde Ammoniumdihydrogen-orthophosphat in einer Menge von 2 g
des Ammoniumsalzes je g. Platin zugesetzt, und das erhaltene
Gemisch wurde 30 Minuten lang unter Rückfluss gekocht, um
eine konzentrierte Lösung zu bilden, die durch Zugabe von entmineralisiertem Wasser derart, dass sich eine Platinkonzentration
von 10 g/l ergab, verdünnt wurde. Der in dieser Weise hergestellte Elektrolyt wies einen pH-Wert von 1,5
auf. Die galvanische Abscheidung von Platin aus diesem Elektrolyten wurde dann unter Verwendung einer Platinanode
und einer polierten Messingkathode unter den nachstehenden Bedingungen durchgeführt:
Temperatur | 45 c |
Zeit | 10 Minuten |
Bewegen | kein |
Ano den- zu-Katho den-Verhältnis | s · ' |
Stromdichte | 1,076 Ampere/dm |
Katho denwi rkung sgrad | 41,5% |
— 5 —
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Man erhielt eine vollständig glänzende, haftende Platinabscheidung,
die 0,6 Mikrometer dick war und eine Härte von etwa 350 HV aufwies.
Es wurden Elektrolyse hergestellt und in ähnlicher Weise, wie
in Beispiel 1 "beschrieben, gemäss den Angaben in der nachstehenden
Tabelle verwendet:
Beispiel 2 3. 4* 5.6 7
Pt g/i | 10 | 5 | 10 | 10 | 5 | 10 | 6 |
Temp.0C | 35 | 20 | 45 | 45 | 20 | 45 | 45 |
Zeit, Min | . 10 | 10 | 60 | 120 | 150 | 120 | 120 |
Bewegen | nein | nein | lang sam CE* |
lang sam CE* |
nein | lang sam CE* |
lang sam CE* |
Strom dichte (A/dm2) |
0,646 | 0,538 | 1,076 | 1,076 | 1,076 | 1,076 | 1,076 |
Kathoden- wirkungs- grad, % |
34,6 | 29 | 33,6 | 34,5 | 26,5 | 55,7 | 41,2 |
Dicke d- Abschei dung (Mikro meter) |
0,3 | 0,21 | 2,9 | 6,0 | 11,5 | 9,9 | 8,7 |
Ausse hen |
glän zend |
glän zend |
glän zend |
glän zend |
glän zend |
glän zend |
glän zend |
* CE-Bewegung durch Kathodens tab
Beispiel °/
Es wurde eine Aufschlämmung hergestellt, indem 8,5 g "P"-SaIz
(das 5 g HLatinmetall enthielt) mit Wasser vermischt
wurden, und die Aufschlämmung wurde mit 10 g Diammoniumhydrogen-orthophosphat
und dann mit 63 ml der im Handel erhältlichen "Superphosphorsäure", die eine Mischung dar-
- 6 ■409814/1124
* 23Λ7681
stellt, welche Orthophosphorsäure und Pyrophosphorsäure,
und zwar eine 7? Ms 85 Gew.% PoOc äquivalente Menge enthält,
versetzt. Das sich ergehende Gemisch wurde erhitzt und 30 "bis 40 Minuten lang unter Rückfluss gekocht, "bis sämtliches
festes Material sich aufgelöst hatte, und die erhaltene Lösung wurde mit Wasser derart verdünnt, dass sich 5OO ml
der verlangten Platinüberzugslösung ergaben, die eine Platinkonzentration
von 10 g/l und einen pH-Wert von 1,1 his 1,2 aufwies.
Die Platinüberzugslösung wurde zum galvanischen Abscheiden von Platin auf einer Kathode, die einen polierten, vernickelten
Messingstreifen enthielt, hei einer Stromdichte von 0,538 Ampere/dm und einer Temperatur von 50 Ms 55° c
während 10 Minuten ohne Bewegen verwendet.
Der erhaltene Überzug war 0,3 Mikrometer dick, praktisch spiegelglänzend und von ausgezeichneter Farbe.
— 7 —
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Claims (11)
- Pätentan s ρ rüeheSaurer Elektrolyt zum galvanischen Abscheiden von Platin, enthaltend eine Lösung, die durch Umsetzen von Diaminodinitroplatin mit einer Mischung von zwei oder mehr Phosphorsäuren erhältlich ist.
- 2. Saurer Elektrolyt zum galvanischen Abscheiden von Platin, enthaltend eine Lösung, die durch Umsetzen von Diaminodinitroplatin mit einer Mischung von zwei oder mehr Phosphorsäuren erhalten wurde.
- 3. Elektrolyt nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Diaminodinitroplatin mit einer Mischung umgesetzt ist, die mindestens 40 Gew.% von jeweils Orthophosphorsäure und Pyrophosphor säure enthält.
- 4. Elektrolyt nach Anspruch 3i dadurch gekennzeichnet, dass die genannte Mischung 54- Gew.% Orthophosphorsäure, 41 Gew.% Pyrophosphor säure und 5 Gew.% Triphosphorsäure enthält.
- 5· Elektrolyt nach Anspruch 3» dadurch gekennzeichnet, dass die genannte Mischung Orthophosphorsäure und Pyrophosphorsäure und fakultativ eine oder mehr Polyphosphorsäuren, und zwar eine 72 bis 85 Gew.% ?2^5 äquivalente Menge enthält.
- 6. Elektrolyt, nach einem der Ansprüche 1 bis 5» dadurch gekennzeichnet, dass der Elektrolyt 5 bis 20 g/l Platin enthält und einen pH-Wert im Bereich von 0,4- bis 1,5 aufweist.
- 7- Verfahren zum galvanischen Abscheiden von Platin, dadurch gekennzeichnet, dass man Platin auf einem Metall- 8 -4 0 9.8 U/ 1 1 24HLF-13585 ■3 . 7347681oder einer Legierung als Kathode unter Verwendung eines Elektrolyten gemäss einem der Ansprüche 1 bis galvanisch abscheidet.
- 8. Verfahren nach Anspruch 7» dadurch gekennzeichnet, dass man eine Platin- oder eine mit Platin überzogene Titananode verwendet und das Anoden-zu- Kathoden-Verhältnis mindestens 3 :1 beträgt.
- 9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass man die galvanische Abscheidung bei einer Stromdichte von 0,538 bis 2,153 A/dm2 durchführt.
- 10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9j dadurch gekennzeichnet, dass man die galvanische Abscheidung bei einer Temperatur im Bereich von 15 bis 55° C durchführt.
- 11. Verfahren nach einem der Ansprüche- 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass man die galvanische Abscheidung ohne Bewegen durchführt.- 9 - ORIGINAL INSPECTiD409814/1124
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