DE2342362A1 - Verfahren zur hydrolyse von ammoniumfluorid zu ammoniak und fluorwasserstoff - Google Patents
Verfahren zur hydrolyse von ammoniumfluorid zu ammoniak und fluorwasserstoffInfo
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Description
PIZWILTON LIMITED
Fitzwilton House, Wilton Place, Dublin 2, Republik Irland
T 49 041
Verfahren zur Hydrolyse von Ammoniumfluorid zu
Aanioniak^und^Fluorwasserstoff^ „„«.«
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Hydrolyse von Ammoniumfluorid zu Ammoniak und Fluorwasserstoff. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung
die Herstellung*von Fluorwasserstoff aus SIiciumfluorwasBerstoffsäure,
dia ein Nebenprodukt bei der Herstellung von Phosphorsäure 'und Superphosphaten ist.
Anders ausgedrückt, wird das Fluor aus den Superphosphat-Grundwerkkasten-
und Phosphorsäurefabrik-Abgasen gewonnen.
Die Berieselungsflüssigkeiten aus diesen Fabriken enthalten Siliciuinfluorwasserstoffsäure, die man mit Ammoniak
nach den folgenden allgemeinen Reaktionen reagieren lassen kann:
26 5 + 2H2O * SiO2 -f 6IOT4F (l)
Der Araaoniak kann zu diesen Flüssigkeiten in flüssiger*
oder gasförmiger Form oder gelöst in Wasser gegeben werden. Das Siliciumdioxid wird als fester Stoff ausgefällt
und aus der Flüssigkeit abgetrennt. Die Flüssigkeiten enthalten Arrmioniumfluorid in Lösung, das durch Kochen
im wesentlichen iruArmioniumblXluorid übergeführt v/erden
— 9' _
kann. Eine vollständige-Umwandlung des Amrnoniurafluorids
in Aramoniurabifluorid ist jedoch nur dann möglich, wenn zur Trockne eingedampft und anschließend einen
gewissen Zeitraum auf Temperaturen über 120 0C erhitzt wird. Dieses Verfahren ist jedoch technisch umständlich
und nicht wirtschaftlich. Es wird angenommen, daß die Umwandlung in wäßriger Lösung im wesentlichen
entsprechend den folgenden Reaktionen erfolgt;
'P" + H0D -====ΜΠ? + 0Π" ~ (H)
HU* + OH i====^^ ··.- H2O -
Die- Reaktion ist vollständig, wenn das gesamte vorhandene Ammoniumfluorid in Ammonirnnbifluorid timgewandelt worden
ist.
Zweck der Erfindung ist die Beseitigung der genannten Mangel»
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein technisch leicht durchführbares und wirtschaftliches Verfahren
zur Überführung von Ammoniumfluorid in ein Bifluorid zu
finden und somit aus Ammoniumfluorid, welches insbesondere aus als Nebenprodukt bei der Superphocphat- und Phosphorsäureherstellung
anfallenden Fluorverbindungen gewonnen wurde, technisch vorteilhaft und wirtschaftlich Fluorwasserstoff
herzustellen.
Es wurde nun gefunden, daß die Umwandlung des Fluorides in das Bifluorid durch das Vorhandensein von Fluorid-Ionen
erleichtert wird, die mittels eines löslichen Metallfluorides wie Kaliumfluorid zugefügt werden. Insbesondere
wurde gefunden, daß die Lösungen von Ammoniumfluorid beim Kochen mit einem Überschuß Kaliumfluorid quantitative Ausbeuten
an Kaliumbifluorid mit, im wesentlichen vollständiger
Entfernung von Ammoniak als Gas ergeben.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist demgemäß ein Verfahren zur Hydrolyse von Ammoniumfluorid zu Ammoniak
und Fluorwasserstoff, das gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet ist, daß Ammoniumfluorid in Lösung in Gegenwart
eines Überschusses eines löslichen Metallfluorides erhitzt wird, das befähigt ist mit dem erzeugten Fluorwasserstoff
unter Bildung eines Bifluorides zu reagieren,
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2342382 "° "
welches Bifluorid im wesentlichen fei von Ammoniak aus
der Lösung gewonnen und durch Erhitzen zersetzt werden
/um Fluorwasserstoff freizusetzen. Dabei kann das Metallfluorid im Kreislauf in das Verfahren zurückgeführt
v/erden.
Als lösliches Fluorid wird bevorzugt Kaliurafluorid
verwendet.
Es wird angenommen, daß die Bil'luorid-Ionen, die
im Verlauf der Hydrolyse des Ammoniumfluorides in wäßriger Lösung nach den Reaktionsgleichungen II
und IV gebildet werden, die Umwandlung weiterer Fluorid-Ionen in Bifluorid-Ionen hemmen. Diesem Hemmeffekt
der Biofluorid-Ionen wird dadurch entgegengewirkt, daß ein hoher Spiegel Fluorid-Ionen im Verhältnis
zu den Ammoliiiuii-Ionen und eine Fluorid-Ionen-Konzentration
aufrechterhalten wird, die mindestens gleich der Bifluorid-Ionen-Konzentration in der Lösung ist.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wurde gefunden, daß es möglich ist eine schnelle und im wesentlichen
quantitative Umwandlung von Ammoniumfluorid in Ammoniak und Fluorwasserstoff in Gegenwart von wesentlichen
Mengen Bifluorid-Ionen zu- erzielen, wenn sichergestellt ist, daß ein Überschluß an Fluorid-Ionen
im Vergleich mit Ammonium-Ionen vorliegt.
Das Gewichtsverhältnis von Fluorid-Ionen zu Ammaium-Ionen
in der Lösung ist im all-gemeinen größer als 2.5.: 1. Bevorzugt ist es größer als 3:1· Nach
einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform sollte das Verhältnis größer als 4 : 1 sein. Die
obere Grenze der Menge der Fluorid-Ionen in der Lösung ist durch die Löslichkeit des verwendeten
Fluorid-Salzes gegeben. In der Praxis liegt die obere Grenze in'der Regel nicht über 10 : 1. Im
allgemeinen wird mit einem Gewichtsverhältnis von Fluorid-Ionen zu Ammonium-Ionen im Bereich von 3 :
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bis 8 : 1 gearbeitet.
Die Verwendung einer hohen Fluorid-Ionen-Konzentraticn
gemäß der vorliegenden Erfindung bringt unter anderem die folgenden Vorteile:
a) Sie beschleunigt erheblich die Zersetzung von Ammoniumfluorid in Ammoniak und Fluorwasserstoff.
t>) Der gebildete Fluorwasserstoff reagiert mit
den Fluorid-Ionen, die in großer Konzentration vorliegen, unter Bildung von Bifluorid™
Ionen. Die Folge davon ist, daß die Fluorwasserstoff-Verluste in den den Reaktor verlassenden
Gasen unbedeutend sind.
c) Die hohe Löslichkeit von Kaliumfluorid und von Ammoniumfluorid in Wasser ermöglicht es
die Reaktionsbedingungen so zu wählen, daß die gebildeten Bifluorid-Ionen im wesentlichen
als ein Gemisch von Kaliumbifluorid und Kaliumfluorid gewonnen werden können. Die Bedingungen
können so ausgewählt werden, daß Feststoffe erhalten werden, deren Kaliumbifluorid-Gehalt
im Bereich von 95 % bis 35 % liegt.
Das Gewichtsverhältnis von Kaliumfluorid zu Kaliumbifluorid
in der Lösung sowie die angewandte Filtrationstemperatur steuern die relativen Mengen von
KF und KfIFp in den kristallisierten Festkörpern. Bei Filtrationstemperaturen im Bereich von Umweltstemperatur bis 60 0C entlöten die gewonnenen Feststoffe
^ 70 % Kaliumbifluorid für einen Gewichtsverhältnisbereich
für KF/KHFp von 0.4 bis 2.9. Wenn eine über 60 0C liegende Filtrationstemperatur
angewandt wird, insbesondere eine Temperatur von 100 0C oder darüber, sollte das Gewichtsverhältnis
von KF : KHF^ in der Lösung in der Regel
im Bereich von 0.7 bis 1.5 gehalten werden. Es wurde
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dementsprechend gefunden, daß der KHFp Gehalt des gewonnenen Feststoffes abnimmt sowohl, mit einem
zunehmenden KF : KPIFp Verhältnis in der Lösung als auch mit einer zunehmenden Filtrationstemperatur.
Der Effekt der zuneigenden Filtrationstemperatur
wird dabei am ausgeprägtesten im Temperaturbereich von 80 C bis zum Siedepunkt der Lösung.
Es ist deshalb möglich durch geeignete Einstellung des KF : KHFp Verhältnisses in der Lösung und der
Filtrationstemperatur Feststoffe zu gewinnen, die in ihrem KHFp Gehalt in v/ei ten Grenzen schwanken,
z.B. von 95 % bis 35 %.
Die Gegenwart einer wesentlichen Menge KF im gewonnenen Feststoff kann für die Durchführung der
letzten Stufe des Verfahrens zur Gewinnung von Fluorwasserstoff vorteilhaft sein, wie dies nachfolgend
anhand bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung erläutert wird, wobei eine direkte Zersetzung
der Kaliumbifluorid-Feststoffe stattfindet.
Insbesondere hat die Gegenwart von KF zur Folge, daß das Schmelzen der Feststoffe im Kiln auf ein
Minimum beschränkt wird. Nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist es vorteilhaft mit
hohen Bifluorid-Gehalten im filtrierten Feststoff zu arbeiten, was anhand der speziellen Beschreibung
des Verfahrens gemäß der Erfindung nachfolgend erläutert wird. In jedem Fall ist es vorteilhaft bei
einer Temperatur über 60 C zu kristallisieren und die Feststoffe zu entfernen, um ein co~kristallisiertes
Kaliumfluorid in wasserfreier Form zu erhalten, so daß es möglich ist die Feststoffe leicht
zu trocknen. Ein weiterer Vorteil des Filtrierens bei einer Temperatur über 60 0C liegt darin, daß
der Ammoniumfluorid-Gehalt der Feststoffe wesentlich vermindert wird im Vergleich zu denjenigen
Feststoffen, die aus einer gleichen Lösung bei Umweüistemperatur
erhalten v/erden. Um einen minimalen
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Ammoniunifluorid-Gehalt im gov.onnenon Feststoff
(z.B. ν/eiliger als 0.1 %) zu erzielen, sollten die
Gewichtsverhältniste von KF und von KHF2 bezogen
auf das Atnnoniumfluorid bei 2:1 oder- darüber
gehalten v/erden.
Die Reaktion von Ammoniumfluorid -mit Kaliurafluorid
in wäßriger Lösung erfolgt mit merklicher Geschwindigkeit bei Temperaturen über 30 0C. Bei tieferen
Temperaturen erfolgt die Reaktion sehr langsam. In dem Verfahren, v/ie es beschrieben wurde, ist es
erforderlich Wasser kontinuierlich aus dem System zu entfernen. Es ist deshalb bevorzugt die Reaktion
beim Siedepunkt durchzuführen. In der Praxis kann jedoch auch bei Temperaturen von 70 °C bis zum
Siedepunkt der Lösung, der im ällgscioinen zwischen
120 und 130 0C liegt, gearbeitet werden. Die kristallisierten
Feststoffe können dadurch entfernt werden, daß der heiße^Reaktor-Ausfluß auf eine geeignete
Temperatur abgekühlt und filtriert wird und das Filtrat in den Reaktor zurückgeführt wird.
Alkalimetallbifluoride verlieren Fluorwasserstoffsäure, wenn sie auf erhöhte Temperaturen erhitzt
werden. Kaliumbifluorid wird bei Temperaturen über 400 0C quantitativ zersetzt. Natriumbifluorid wird
bei Temperaturen über 250 0C zersetzt. Es ist deshalb
bevorzugt gemäß dem Verfahren der Erfindung das Kaliumbifluorid durch Reaktion mit Natriumfluorid
in Natriumbifluorid überzuführen, bevor eine Zersetzung unter Erzeugung von Fluorwasserstoff
erfolgt. Das dabei gebildete Natriumfluorid wird im Kreislauf in das Verfahren zurückgeführt. Die
Austauschreaktion kann dadurch ausgeführt v/erden, daß eine konzentrierte Lösung von Kaliumbifluorid
mit pulverisiertem Natriumfluorid angeschlämmt wird. In alternativer Weise kann die Austauschreaktion
in den Flüssigkeiten ausgeführt werden, die aus dem Ammoniator kommen, um wirtschaftlicher hinsieht-
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lieh der Wasserverwendung zu arbeiten.
Die durch Berieseln der Abgase der Phosphatfabriken
gewonnene Siliciumfluorwasserstoffsäure weist im allgemeinen einen PpOc -Gehalt im Bereich von
0.1 bis 3.0 auf, und zwar durch Mittragen von mitgerissenen Phosphorsäuretrö'pfchen und Phosphatgesteinsstaub»
Es sind zwar technische Verfahren bekannt, um den, PpOE-~Gehalt der Siliciumfluorwasserstoffsäure
· auf z.B. 0.01 % herabzusetzen. Gemäß der vorliegenden Erfindung wird es jedoch bevorzugt die
Erhöhung des Phosphatgehalts im System dadurch 'zu verhindern, daß ein Teil des Kreislaufstromes aus
dem Hauptreaktor mit Zinkoxid behandelt wird, wodurch das PpOp- als Zirikaminoniumphosphat ausgefällt
und durch Filtration entfernt wird. In alternativer Weise kann Ammoniak unter Druck verwendet v/erden.
Das Verfahren gemäß der Erfindung kann auch dahingehend modifiziert werden, daß aus der Siliciumfluorwasserstoffsäure
Calciumfluorid erzeugt wird. Calciumfluorid ist ein bevorzugtes Rohpodukt zur
Herstellung von Eaorwa'sserstdzsäure. Andere Anwendungsgebiete
liegen in der Stahl- und der Glasindustrie.
Diese Modifizierung umfaßt die-folgenden Maßnahmen:
a) Die Reaktion zwischen Aminoniumfluorid und
überschüssigem Kaliumfluorid in einem ersten Reaktor, und
b) die Reaktion der Flüssigkeit des ersten Reaktors mit Calciumcarbonat in einem zweiten
Reaktor; darauf folgt die Entfernung des Calciumfluorides und die Rückführung des
Filtrats (im wesentlichen eine konzentrierte Lösung von Kaliumfluorid) in den ersten
Reaktor.
- 8 Ä0981 1/1080 , ■
Die Gegenwart großer Mengen von AlkaXxmetallfluorid,
z.B. Kaliumfluorid, in der Bifluoridmasse
hat zur Folge, daf3 das Schmelzen auf ein Minimum beschränkt und das Sintern während der
Zersetzung im Kiln vermindert wird. Ifie oben dargelegt wurde, kann der ICP Gehalt d,er Reaktor-Feststoffe
dadurch eingestellt werden, daß das Verhältnis von "KHFp zu IiF in der Reaktorlösung
und die Filtrationstemperatur geändert werden. Feststoffe, die eine wesentliche Menge von Natriumfluorid
oder Lithiumfluorid enthalten, können während der Zersetzung im Kiln verwendet werden.
Beide diese Salze liegen im System hauptsächlich als ungelöste Feststoffe vor. Nach der Zersetzung
kann die Hasse, die Kaliumfluorid zusammen mit
Natrium- oder Lithiumfluorid enthält, zur Wiederverwendung im Verfahren in das Reaktionsgefäß
zurückgeführt werden.
Falls gewünscht, kann das Kalium.!luorid vom
Natrium- oder Lithiumfluorid in der Masse durch Auslaugen mit Wasser entfernt werden. Das gelöste
Kaliümfluorid kann in den Reaktor zurückgeführt werden, und der zurückbleibende Feststoff, der
das Natrium- oder Lithiumfluorid enthält, kann zum Trockner geleitet werden, wo es mit den Reaktorprodukt-Feststoffen
-vermischt werden kann.
Zur Erläuterung des Verfahrens gemäß der Erfindung dient die beiliegende Zeichnung.
Figur 1 ist ein ' Durchflußdiagramm einer Ausführungsform
des Verfahrens gemäß der Erfindung zur Gewinnung von Fluorwasserstoff aus Siliciumfluorwasserstoffsäure
.
Figuren 2 bis 5 sind schematische Arbeitspläne für Modifikationen dieses Verfahrens.
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Die schematisch in Figur ': dargestellte Apparatur
enthält eine Quelle 1 für Siliciumfluorwasserstoffsäure und eine Quelle 2 für Ammoniak. Es
folgt ein Ammoniator 3, ein Siliciumdioxidfilter
6, ein Reaktor 9 und ein Ammoniak-Stripper
Auf einen Kristallisierer/Filter 15 folgt ein Trockner 18, ein Kiln 21 zur Entfernung der Fluorwasserstoffsäure,
ein Reinigungssystem 23 und ein Lagertank 24 für die gereinigte Fluorwasserstoffsäure.
Mit dieser Apparatur kann wie folgt gearbeitet v/ erden.
Siliciumfluorwasserstoffsäure und Ammoniak v/erden
im Ammoniator 3 zur Reaktion gebracht, und die erhaltene wäßrige ammoniakalisehe Ansehlämmung
wird durch die Leitung 4 zum Filter 6 geleitet. Das abgetrennte feste Siliciumdioxid wird mit
Wasser gewaschen, das bei 5 zugeführt wird, und bei 7 aus dem System entfernt.
Das gesammelte Filtrat 8, das im wesentlichen aus einer wäßrigen ammoniakalisehen Lösung von
Ammoniumfluorid besteht, wird in den Reaktor 9 geleitet, und zwar zusammen mit in den Kreislauf
zurückgeführtem Filtrat 16 vom Filter 15 und in den Kreislauf zurückgeführtem Kaliumfluorid 22
aus dem Kiln 21. Wasserdampf und Ammoniak werden aus dem Reaktor 9 dadurch entfernt, daß der Inhalt
des Reaktors am Siedepunkt der Lösung, d.h. auf etwa 125 0C gehalten wird. Das Wasserdampf-Ammoniak-Gemisch
wird im Ammoniak-Stripper 10 abgetrennt. Der gasförmige Ammoniak wird durch
die Leitung 12 zum Kompressor 13 geführt und von dort zum Ammoniakvorratsgefäß 2. Das Wasser wird
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- ίο -
über die Leitung 11 zurück zvTc.
geführt» Die Siedegeschwindigkeit im Reaktor 9 wird so eingestellt, daß die Menge des entfernten
Wasserdampfes in wesentlichen gleich ist der im
Strom 8 dem Reaktor 9 zugeführten Wassermenge.
Der Ausfluß aus dem Reaktor 9 gelangt durch die Leitung 14 in den Kristallisierer/Filter 15. Der
Feststoff 17 wird abfiltriert und dann im Trockner 18 getrocknet. Wie oben ausgeführt, wird das
Filtrat über die Leitung 16 in den Reaktor zurückgeführt. Das im Trockner 18 aus dem Feststoff 17
entfernte Wasser wird über die Leitung 19 in den Berieselungstun zurückgeführt.
Der trockene Feststoff 20 wird in den Kiln 21 gebracht, und die Fluorwasserstoffsäure wird durch
das Reinigungssystem. 23 geleitet. Die gereinigte Fluorwasserstoffsäure wird in 24 gesammelt. Der
Rückstand von Kaliu.mfluorid im Kiln wird mittels
dem Fördersystem 22 in den Reaktor zurückgeführt. Ein Teil wird in den Kiln zurückgeführt, wie .dies
durch 22 a dargestellt ist.
Die im Berieselungssystem erhaltene Flüssigkeit kann ganz oder teilweise als Waschflüssigkeit zur
Gewinnung von Siliciumfluorwasserstoffsäure aus
den Abgasen verwendet werden, die aus der Phosphorsäurefabrik oder dem Superphosphat-Grundwerkkasten
stammen. Da die Flüssigkeit etwas Ammoniak enthält, wird dabei ein Teil der gewonnen Siliciumfluorwasserstoffsäure
in Ammoniumfluosilikat überführt.
Nach einer anderen Ausführungsform des Verfahrens
gemäß der Erfindung kann die Konzentration von Ammoniumfluorid im Strom 8, der in den Reaktor 9
geleitet v/ird, dadurch erhöht werden, daß die aus den Abgasen einer Phosphorsäurefabrik oder
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eines Superphorphat-Grundwerkkasten stammende
Siliciumfluorwasserstoffsäure ganz oder teilweise in Form von Ammoniumfluosilikat gewonnen wird,
indem Ammoniak in das Siliciumfluorwasserstoffsäure-ν.ταε
abwasser eingeleitet v/ird. Dies kann
dadurch erreicht v/erden, daß die Flüssigkeit aus dem Berieselungssystein ganz oder teilweise für
das Siliciumfluorv/asserstoffsäure-Gev/innungss3"stem
verwendet v/ird, oder daß Ammoniak direkt dem Siliciiimfluo^/asßerstoffsäure-Gev/innungssystem
zugeführt wird. Diese beiden Möglichkeiten können auch in Korabination angewandt werden.
Plio sphat entf e rnung
Schemtische Darstellungen zur Verhinderung eines
Aufbaus von PpOp- ^-m System sind in den Figuren 2
und 3 dargestellt. Die Anlage zur Verhinderung eines PpOj--Aufbaues unter Verwendung von Zinkoxid
und Ammoniak ist schematisch in Figur 2 dargestellt. Ein Teil des Kreislauf stromes 16 v/ird
durch eine Leitung' 25 zum Kühler 26 abgeleitet. Über eine Leitung 27 v/ird eine solche Menge Wasser
zugegeben als ausreicht, daß bei 60 C eine homogene Lösung aufrechterhalten v/ird. Nach Verdünnen und
Abkühlen auf 60 0C v/ird die Lösung durch eine
Leitung 28 in den Reaktor 29 geleitet. Durch eine Leitung 34 wird flüssiger Ammoniak zugeführt, bis
der pH-Wert 8.5 bis 9.0 beträgt. Bei 30 v/ird Zinkoxid zugefügt, und die Anschlämmung v/ird eine Stunde
bei 600C gerührt. Die Anschlämmung v/ird zum Filter
31 geleitet, und das Zinkammoniumphosphat v/ird bei- 32 entfernt. Das Filtrat v/ird durch eine Leitung
33 in den Ammoniator geführt.
Die Anlage zur Entfernung von PpOr aus dem System
unter Verwendung von Ammoniak unter Druck ist in Figur 3 dargestellt. Bin Teil des Kreislaufstromes
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16 wird durch die Leitung 25 abgeleitet und mit
einer solchen Menge Wasser vermischt als ausreicht, urn im Kühler 26 eine homogene Lösung bei 30 bis
40 0C zu erhalten. Die homogene Lösung wird über
die Leitung 28 zum Druckgefäß 29 geleitet, und flüssiger Ammoniak wird über die Leitung 30 zugefügt,
um einen Druck von etwa 4 Atmosphären zu erhalten. Das auf dem Filter 31 erhaltene Trianmoniumphosphat
wird bei 32 entfernt, und das Filtrat wird durch eine'Leitung 33 zum Ammoniator geführt.
Statt das KIIP2 direkt in KF + HF zu zersstzen, kann
es unter Verwendung von NaF in NaHFp übergeführt werden.
Das Natriuicbifluorid wird dann bei einer tieferen
Temperatur zersetzt, als dies bei Kaliumb:Lfluorid möglich ist. Diese Methode ist schematisch in Figur
dargestellt, per KHFp-Kuchen wird nicht zum Kiln
geführt, sondern mit einer Anschlämmung von NaF in Wasser im Reaktor 11 zur Reaktion gebracht. Das
NaHFp wird auf dem Filter III entfernt, getrocknet und zu NaF und HF zersetzt. Das NaF wird in den
Reaktor II zurückgeführt. Das Filtrat vom Filter III (das im wesentlichen aus einer Lösung von KF in
Wasser besteht), wird in den Reaktor I geführt, um die übliche Hydrolyse von NIL4F in Gegenwart von
überschüssigem KF durchzuführen, wie oben beschrieben wurde.
Die weniger konventionelle Methode des Auflösens des KHFp-Kuchens in Ammoniumfluorid-Flüssigkeiten
aus dem Ammoniator und der Umsetzung mit NaF unter Bildung von festem NaHF2 und IiF (in Lösung) hat
den Vorteil, daß weniger Wasser durch Verdampfung aus dem System entfernt werden muß. Sie ergibt jedoch
ein festes Produkt, das wesentliche Mengen von zurückbleibendem KHFp enthält. Deshalb ist es
weniger geeignet für eine quantitative thermische Zersetzung bei Temperaturen von etwa 300 0C.
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Figur 4A ist ein Ausschnitt eines schematischen Arbeitsplans, der eine abgewandelte Form der Zersetzungsstufe
zeigt. Luft oder ein anderes inertes Gas -wird in den Kiln geblasen oder eingesaugt,
und der Ausfluß wird in einen Wasserabsorber geleitet. Die erhaltene wäßrige Lösung von HF wird
in ein HF-Gewinnungsgefäß geleitet, in dem konzentrierte H9SOA verwendet wird, um die HF freizusetzen.
Die verdünnte ^SO/ wird ebenfalls gewonnen
und falls gewünscht konzentriert und wieder verwendet.
Figur 5 ist' ein schematischer Arbeitsplan einer Ausführungsform des Verfahrens gemäß der Erfindung,
bei der Calciumfluorid hergestellt wird.
Die dargestellte Anlage besteht aus einer Quelle für Siliciumfluorwasserstoffsäure und einem Ammoniakvorratsgefäß
2. Darauf folgt ein Ammoniator 3, ein Siliciumdioxidabseheider 4, Reaktoren 7a und 7b,
ein Ammoniak-Stripper 8 und eine COp-Gewinnungsanlage
14. Der Reaktor 7b wird aus 13 mit Calciumcarbonat beschickt. Danach folgt, ein Calciumfluorid-Abscheider
16, ein Trockner 19 und ein Vorratsbehälter 22.
Die Anlage kann wie folgt betrieben werden:
Siliciumfluorwasserstoffsäure und Ammoniak werden im Ammoniator 3 umgesetzt, und das gebildete·feste
Siliciumdioxid wird im Abscheider 4 abgetrennt und bei 5 aus dem System entfernt. Das Filtrat 6, das
im wesentlichen aus einer wäßrigen Lösung von Ammoniumfluorid besteht, wird mit überschüssigem
Kaliumfluorid im ersten Reaktor 7a zur Reaktion gebracht. Das Gemisch aus Ammoniak und Wasserdampf,
das aus dem Reaktor 7a entweicht, wird im Ammoiiiak-Stripper
8 getrennt. Der gasförmige Ammoniak wird durch den Kompressor 10 verflüssigt und i:i das
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Ammoniak-Vorratsgefäß 2 zurückgeführt. Die aus
dem Reaktor. 7a entweichende Flüssigkeit wird über die Leitung 12 in den zweiten Reaktor 7b
geleitet und mit pulverisiertem Calciumcarbonat aus der Quelle 13 umgesetzt. Das entweichende
Kohlendioxid und der Wasserdampf werden bei 14 aus dein System entfernt. Das Reaktorprodukt
wird zum Abscheider 16 geleitet, aus dem feuchtes Calciumfluorid 17 zum Trockner 19 geleitet wird.
Das Filtrat 18, das im wesentlichen aus einer konzentrierten Lösung von Kaliumfluorid besteht,
wird in den Reaktor 7a zurückgeführt. Das aus dem feuchten Calciumfluorid im Trockner 19 entfernte
Wasser 20 wird dem Berieselungssystem zugeführt. Das getrocknete Calciumfluorid 21 wir.d dann in
den Vorratsbehälter 22 befördert.
Nach dieser Ausfuhrungsform des Verfahrens ist es
möglich Calciumflorid von "metallurgischer" oder "keramischer" Qualität herzustellen. Die Verwendung
eines Überschusses an Kaliumbifluorid kürzt die Reaktionszeit ab und stellt sicher, daß ein
minimaler Calciumcarbonatgehalt vorliegt.
Anhand der nachfolgenden Beispiele und Versuche wird die Erfindung weiter erläutert. Alle angegebenen
Mengen sind Gewichtsmengen, sofern nichts anderes angegeben ist.
Versuch 1
Dieser Versuch erläutert die Wirkung der Erhöhung der Fluorid-Ionen-Konzentration auf die anfängliche
Geschwindigkeit der Hydrolyse von Ammonimiluorid in einer wäßrigen Lösung beim Siedepunkt.
Die bewirkte Beschleunigung bei der Hydrolyse von Ammoniumfluorid in wäßriger Lösung durch Erhöhung
- 15 409811/1060
der Fluorid-Ionen-Koiizentration ist nachfolgend
erläutert. Änderungen in der Gesamt-Fluorid"
Ionen-Konzentration wurden durch Zugabe von wasserfreiem
Kaliumfluorid bewirkt.
Die Reaktionsraischungen wurden dadurch hergestellt,
daß die benötigten !!engen an wasserfreiem Kaliumfluorid zu 50 ml einer etwa 7 molaren
Ammoniumfluorid-Lösung gegeben wurden, mit Wasser
auf 100 ml verdünnt und am Siedepunkt die benötigte Zeit reagieren gelassen wurde. Es wurde so viel
Wasser zugefügt als erforderlich ist, um das Volumen der Reaktionslösung auf etwa 100 ml zu halten.
Das Fortschreiten der Reaktion wurde -dadurch beobachtet,
daß aliquote Teile des Re&k bionsgemisch.es mit Standardalkali titriert wurden und daß die
Ammonium-Ionen-Konzentration in den Lösungen er-' mittelt wurde* Es wurde eine gute Übereinstimmung
zwischen den Ergebnissen dieser beiden Methoden festgestellt.
Ein 'typisches Ergebnis ist nachfolgend wiedergegeben.
kein KF zugefügt 21.0 g KF zugefügt 42.0 g Kf zugefügt 63. Ö g IiF zugefügt
Probe A Probe B Probe C Probe D
anfängliches F'/HH^Verhältnis
anfängliches F'/KH^erhSltffis
anfängliches F~/NH4 +Verh31?n5s
anfängliches F+I
= 4.0
%
NH/.F zersetzt nach
Probe | 5 | 10 | 15 | 30 | 60 | Minuten |
A | ■ 7.1 | 10.6 | 11.9 | 15.0 | 19. | 9 |
B | 13.8 | 20.4 | 29.1 | 44.3 | 50. | 7 |
C | 22.5 | 44.0 | 58.8 | 74.2 | 83. | 4 |
D | 40.5 | 52.7 | 81.1 | 90.6 | 97. | 8 |
- 16 -
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Versuch 2
Dieser Versuch erläutert die Wirkung des anfänglichen F""/NH. " Verhältnis£3es auf die beschränkte
Umwandlung von Ammoniumfluorid in Ammoniak und
Fluorwasserstoff in wäßriger Lösung.
Proben A, B und D, wie sie in Yersuch 1 beschrieben wurden, wurden beim Siedepunkt reagieren gelassen,
bis die Reaktionsgeschwindigkeit auf einen unbeachtlichen Wert abgesunken war (d.h. bis keine
merkliche Steigerung des Ausmaßes der Umsetzung von Ammoniumfluorid in einem Zeitintervall von
15 Minuten beobachtet v/erden konnte).
Probe
anfängliches F"/NH^ Verhältnis % Zersetzung
von IiH. F bei der Umwandlungs-'- - grenze
1.0 2.0 4.0
66
>98
Versuch 3
Dieser Versuch erläutert den hemmenden Effekt von Bifluorid-Ionen auf die Geschwindigkeit der Zersetzung
von Ammoniumfluorid in wäßriger Lösung.
Der Effekt der Zugabe von Kaliumbifluorid zur Probe
B (0.66 Mol KHFp pro Mol wasserfreiem Kaliumfluorid) hat bestätigt, daß HFp" Ionen (die während
der Zersetzung des Ammoniumfluorides gebildet werden) die Reaktionsgeschwindigkeit hemmen, jedoch
höchstwahrscheinlich im wesentlichen die Umwandlungsgrenze nicht beeinflußen.
-17 -
40981 1/1080
2342352" 17-
Probe fat ITmv.randlun/^ von I-IH/.Fn nach
12 H 22. §0 Minuten
D 52.7 81.1 90.6 97.8
D+KHF2 32.3 52.6 71.8 88.5
Es folgen Beispiele für das Verfahren gemäß der Erfindung, wobei die in den Zeichnungen dargestellten
Anlagen verwendet wurden.
Es wurde die Anlage gemäß Figur 1 verwendet. Tausend Gewichtsteile wäßriger Siliciumfluorwasserstoffsäure
(16 % ILjSiFg) wurden mit gasförmigem Ammoniak umgesetzt,
bis ein pH-Wert von 9 erreicht wurde. Das ausgefällte Siliciumdioxid wurde durch Filtration
entfernt und zweimal mit Wasser (2 χ 75 Teile) gewaschen. Das Filtrat, die Ammoniumfluoridlösung
(1190 Teile enthaltend 20.5 Gewichtsprozent Ammoniumfluorid)
wurde in den Reaktor geleitet, und es wurden 855 Teile Wasser und 1150 Teile "wasserfreies
Kaliumfluorid zugefügt'.· Das Reaktionsgemisch wurde
auf den Siedepunkt erhitzt. Die Geschwindigkeit des Erhitzens wurde so eingestellt, daß die verdampfte
Wassermenge im wesentlichen der pro Stunde im Ammoniumfluorid-Strom
zugefügten Wassermenge entsprach. Aus dem siedenden Reaktionsgemisch entwich schnell gasförmiger
Ammoniak, und nach dessen Abtrennung von dem Wasserdampf, der gleichzeitig aus dem Reaktionsgemisch
entfernt wurde, wurde dieser zur weiteren Umsetzung mit Siliciumfluorwasserstoffsäure verwendet.
Nach einer Reaktionszeit von einer Stunde wurde das Reaktionsgemisch auf 20 0C abgekühlt, wobei sich ein
weißer kristalliner Feststoff abschied. Der Feststoff wurde durch Filtration entfernt und dann bei
150 0C getrocknet. Die Analyse ergab, daß dieser
Feststoff zu 87.5 Gev.% aus Kaliumbifluorid, zu
.2.0 Gew.$> aus Kaliumfluorid und zu weniger als
40301 1/1080 - 18 — ;.
0.02 Gew.% aus Anmoniumfluorid bestand. Das FiI-trat
(1570 Teile) enthaltend 714 Teile Kaliumfluorid, 41 Teile Kaliumbifluorid und 5 Teile Ammoniumfluorid ·
wurde in den Reaktor in Kreislauf zurückgeführt.
Der trockene Feststoff (520 Teile) wurde in einem FZiIn bei 400 C zersetzt, wobei wasserfreies Kaliumfluorid
(403 Teile) und wasserfreier Fluorwasserstoff (117 Teile) erhalten wurden. Das wasserfreie
Kaliumfluorid wurde im Kreislauf in den Reaktor zu rü ckgeiihr t.
Es wurde wie im Beispiel 1 beschrieben gearbeitet, wobei jedoch die dem Reaktor zugefügten 855 Teile
Wasser durch in den Kreislauf zurückgeführtes FiI-trat ersetzt wurden. Außerdem wurden die zugefügten
1150 Teile wasserfreies Kaliumfluorid durch in den Kreislauf zurückgeführtes vrasserfreies Kaliumfluorid
ersetzt. '
Nachdem bei 150 0C getrocknet worden war, wurden
596 Teile kristalliner Feststoff erhalten, der aus 81.3 Gewichtsteilen Kaliurnbifluorid, 18.0 Gewichtsteilen Kaliumfluorid und weniger als 0.02 Gewichtsteilen Amraoniumfluorid bestand. Nachdem der kristalline
Feststoff durch Filtration entfernt worden war, wurde das Filtrat (1450 Teile), das 645 Teile Kaliumfluorid,
44 Teile Kaliumbifluorid und 15 Teile Ammoniumfluorid enthält, im Kreislauf in den Reaktor
zurückgeführt.
Die Zersetzung des kristallinen Feststoffes in einem
Kiln bei 400 °C ergab 124 Teile wasserfreien Fluorwasserstoff
und 472 Teile wasserfreies Kaliumfluorid.
-19-400811/1080
234236?
Das Kaliumfluorid wurde aus dem Kiln in den Reaktor im Kreislauf zurückgeführt.
Es wurde wie im Beispiel 1 gearbeitet, wobei jedoch die dem Reaktor zugefügte Wassenaenge auf
475 Teile reduziert wurde.
Hach einer Reaktionszeit von einer Stunde wurde der Reaktorinhalt auf 70 0C abgekühlt, und der
kristalline Feststoff, der sich gebildet hatte, wurde durch Filtration entfernt. Nach den Trocknen
bei 150 C wurden 477 Teile Feststoff bestehend aus 68.5 /ο Kaliumbifluorid, 31.2 % Käliumfluorid.
und weniger.als 0.02 % Ainmoniumfluorid erhalten.
Das Filtrat (1277 Teile), welches 636 Teile Käliumfluorid,
163 Teile Kaliixnbifluorid und 3 Teile Ammoniumfluorid enthielt, wurde in den Reaktor im
Kreislauf zurückgeführt.
Der trockene Feststoff<wurde in einem Kiln bei
400 C zersetzt, wobei 83 Teile wasserfreier Fluorv/asserstoff erhalten wurden. Das zurückbleibende
wasserfreie Käliumfluorid wurde im Kreis-r lauf in den Reaktor zurückgeführt.
Es wurde wiederum die in Figur 1 dargestellte Anlage verwendet. Eine wäßrige Ammoniumfluorüösung,
die wie im Beispiel 1 beschrieben hergestellt worden .war, wurde kontinuierlich in einen 8-Liter-Reaktor
zusammen mit dem in Kreislauf zurückgeführten Filtrat und im Kreislauf aus dem Kiln
zurückgeführten wasserfreien Kaliumfiuorid geleitet. Der Reaktorinhalt wurde auf den Siedepunkt
gehalten. Die Erhitzungsgeschwindigkeit war derart, daß das Wasser mit der gleichen Geschwin-
40981 1 / 1 OBO - 20 -
digkeit aus dem System entfernt wurde, wie es mit der Ammoniumfluoridlösung zugefügt wurde. Der
aus dem Reaktor entweichende Ammoniak wurde wiedergewonnen und zur« Umsetzung mit einem weiteren
Anteil Siliciumfluorwasserstoffsäure eingesetzt.
Im Reaktionsgemisch wurde das Gewichtsverhältnis von Fluorid-Ionen zu Ammonium-Ionen im v/esentlichen
auf 4 : 1 und das Gewichtsverhältnis von Fluorid-Iorien zu Bifluorid-Ionen im wesentlichen
auf 1.5 : 1 gehalten. Dies wurde dadurch erreicht, daß die Geschwindigkeiten der Zugabe der Ammoniumfluoridlösung
und des Kreislauffiltrats entsprechend eingestellt wurden. Bei der praktischen Durchführung
wurde gefunden, daß geeignete Mengen 5.2 "bzw. 6.4 Liter pro Stunde sind.
Durch Abkühlen des Ausflusses aus dem Reaktor auf 70 °C, Filtrieren und anschließendes Trocknen des
Feststoffes bei 150 C wurde ein kristalliner Feststoff,
der im wesentlichen 80 % Kaliumbifluorid
enthielt, in einer Menge von 3.03 kg pro Stunde erhalten. Das Piltrat wrde kontinuierlich im Kreislauf
in den Reaktor zurückgeführt. Nach dem Trocknen wurde das kristalline Produkt in einem Kiln
bei 400 0C zersetzt, wobei wasserfreier Fluorwasserstoff
(0.60 kg pro Stunde) und Kaliumfluorid erhalten
wurden. Das Kaliumfluorid wurde kontinuierlich im Kreislauf in den Reaktor zurückgeführt.
- 21 -
4098 1 1/1080
Es wurde die Anlage gemäß Figur 4 verwendet.
Vom Ausfluß aus dem Reaktor 1 wurde gemäß Beispiel 1
auf dem Filter 11 ein Festp'rodukt (100 Teile enthaltend
85.3 % KHF ) gewonnen und zusammen mit 90 Teilen
Wasser in den Reaktor 11 (Natriumaustauschgefäß) eingeführt. Der Inhalt des Reaktors 11 wurde auf
eine Temperatur von 45 0C erwärmt, und 57.5 Teile
pulverisiertes Natriumfluorid wurden zugegeben. Die erhaltene Anschläimnung wurde lebhaft bei einer Temperatur
von 45 °C eine Stunde lang gerührt und dann auf dem Filter 111 filtriert.
Der gewonnene Feststoff wurde in Vakuum bei 120 0C
zwei Stunden getrocknet. Das verdampfte Wasser (8 Teile) würde zur Berieselung geführt. Die Analyse
ergab, daß der trockene Feststoff 70.0 % NaHF2 enthielt.
Der Rest bestand im wesentlichen aus nicht umgesetztem NaF. Das Filtrat (170 Teile) enthaltend
■58 Teile KF, 27 Teile KHF2 und 4 Teile NaF, wurde im
Kreislauf in den Reaktor 1 zurückgeführt.
Der trockene Feststoff (70.3 Teile) wurde in einem Kiln bei 300 0C zersetzt, wobei 15.5 Teile v/asserfreier
Fluorwasserstoff erhalten wurden. Der Rückstand aus dem Kiln (54.8 Teile) wurde im Kreislauf
in den Reaktor 11 zurückgeführt.
Dieses Beispiel wurde mit der Apparatur gem. Figur 5
durchgeführt. 100 Teilevaßrige Siliciumfluorwasserstoffsäure
mit einer Konzentration von etwa 16 Gew.% wurden mit gasförmigem Ammoniak umgesetzt, bis ein
pH-Wert von 9 erhalten wurde. Der Niederschlag aus Jiliciumdioxid-Hydrat wurde durch Filtration entfernt,
A09811/1080 - 22 -
zweimal mit Wasser (2 χ 7 Teile) gewaschen, und das
Filtrat aus Arcmoniunfluoridlösung (120 Teile enthaltend
etwa 20 Gevr.% Arnmoniumfluorid) wurde in
einen ersten Reaktor (Reaktor 7a) zusammen mit 85 Teilen Wasser und 115 Teilen wasserfreiem Kaliumfluorid
eingeleitet. Das Gemisch wurde eine Stunde lang mäßig zum Sieden erhitzt. Die Geschwindigkeit
des Erhitzens war so eingestellt, daß die in einer Stunde verdampfte Viassermenge im wesentlichen
gleich war derjenigen Wassermenge, die mit dem Ammoniumfluoridstrom zugeführt wurde. Gasförmiger
Ammoniak entwich schnell aus dem siedenden Reaktionsgemisch, und dieser vmrde nach Abtrennung aus dem
gleichzeitig aus dem Reaktionsgemisch entfernten Wasserdampf dazu verwendet, einen weiteren Anteil
Siliciumfluorwasserstoffsäure mit Ammoniak zur Reaktion zu bringen.
Nach einer Reaktionszeit von einer Stunde vmrde der Inhalt des ersten Reaktors, der in erster Linie aus
einer konzentrierten wäßrigen Lösung von Kaliumfluorid und Kaliumbifluorid in einem ungefähren Molver-•
haithis von 2 : 1 bestand, in einen zweiten Reaktor (Reaktor 7b gemäß Figur 5) eingeführt. Dazu vmrde
pulverisiertes Calciumcarbonat (29.2 Teile) gegeben,
und der Inhalt dieses zweiten Reaktors wurde eine Stunde lang unter lebhaftem Rühren auf 90 0C gehalten.
Aus dem Reaktor entwich Kohlendioxid und Viasserdampf. Die Wasserverluste wurden kontinuierlich im erforderlichen
Umfang ersetzt.
Nach einer Stunde bei 90 0C wurde die Anschlämmung
aus diesem zweiten Reaktor bei einer Temperatur von 80 0C filtriert, und der Feststoff wurde mit V/asser
(2 χ 10 Teile) gewaschen. Nach zweistündigem Trocknen bei 150 0C wurde das feste Produkt (22.2 Teile)
analysiert. Es wurde gefunden, daß es im wesentlichen 98.5%Calciumfluorid und weniger als 1 % verbliebenes
Calciumcarbonat enthielt.
4 0 9811/1080 - 23 -
Das FiItrat und die V/aschlaugen wurde im Kreislauf
in den ersten Reaktor (Reaktor 7a in Figur 5) zurückgeführt,
damit sie mit einem folgenden Anteil Ammoniümfluoridlösung reagieren können.
Patentansprüche:
£0981 1 /1080
Claims (1)
- FIZWILTON LIICETEDFitzwilton House, Wilton Place, Dublin 2, Republik IrlandT 49 041Verfahren zur Hydrolyse von Ammoniumfluorid zu Ammoniak und FluorwasserstoffPatentansprüche:(TJi Verfahren zur Hydrolyse von Ammoniumfluorid zu Ammoniak und Fluorwasserstoff, dadurch gekennzeichnet, daß das Amnsoniumfluorid in Lösung in Gegenv/art eines Überschusses eines löslichen Metallfluorides erhitzt wird, das befähigt ist mit dem erzeugten Fluorwasserstoff unter Bildung eines Bifluorides zu reagieren, welches Bifluorid im wesentlichen frei von Annioniak aus der Lösung gewonnen und durch Erhitzen zersetzt werden kann, um Fluorwasserstoff freizusetzen.und, falls gewünscht, die aus der Lösung abgetrennten Feststoffe in andere Metallfluoride bzw. -bifluoride überführt und/oder durch Erhitzen unter Bildung von !fluorwasserstoff zersetzt werden.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Metallfluorid von der Zersetzungsstufe in die Ammoniumfluorid-Hydrolyse-Stufe zurückgeführt wird, um dort einen Überschuß an löslichem Metallfluorid aufrecht zu erhalten.3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das lösliche Metallfluorid ein Alkalimetallfluorid ist.— 2 —409 811/1080If4, Verfahren nach Anspruch 3» dadurch gekennzeichnet, daß das Alkalimetallfluorid Kaliumfluorld iat.5. Verfahren nach einem dep Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältniß von Fluorid-Ionen zu Ammoniuia-Ionen in der Lösung größer als 2.5 5 1 ist.6· Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis von Fluorid-Ionen zu Ammonium-Ionen in der Lösung größer 3 : 1 ist.7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich net, daß das Gewichtsverhältnis von Fluorid-Ionen zu Ammonium-Ionen in der Lösung größer als 4 s 1 ist.8· Verfahren nach Anspruch 6, dadurph gekennzeichnet, üa0 das Gewichtsverhältnis von Fluorid-Ionen zu Aiamoiliura-JLonen im Bereich von 3:1 bis 8 j. 1 liegt.9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8; dadurch gekennzeichnet, daß die Bedingungen der Ammoniumfluorid-Hydrolyse-Reaktion so kontrolliert werden, daß die gebildeten Bifluoridlonen aus der Lösung als Gemisch von Metallbifluorid und Metallfluorid entfernt werden können.10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Bedingungen so gewählt werden, daß Festkörper mit einem Bifluoridgehalt im Bereich von 95 % bis 35 % erhalten werden.Λ" Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydrolysebe-409811/1080dingungen so gewählt werden, daß das Gewichtsverhältnis von in der Lösung ale Metallfluorid vorliegendem Fluorid zu in der Lösung als Metallbifluorid vorliegendem Bifluorid im Bereich von 1.33 : 1 bis 1.50 : 1 aufrechterhalten wird, wodurch die Menge an Metallfluorid im abgetrennten Feststoff gering gehalten werden kann.12. ' Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das lösliche Hetallfluorid Kaliumfluorid und das Gewichtsverhältnis von Metallfluorid zuMetallbifluorid auf etv/a 1.4 : 1 gehalten wird.13. Verfahren nach einem der Ansprüchß 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der in der Ammoniumfluorid-Hydrolyse-Stufe erhaltene Feststoff bei einer Temperatur über 40 0C kristallisiert und entfernt wird, um ein co-kristalllslertes Metallfluorid und -bifluorid in leicht gewinnbarer.Form zu erhalten.14. Verfahren nach* Anspruch 1J, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Temperatur über 60 0C kristallisiert wird.15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Ammoniumfluorid mit dem Metallfluorid in wäßriger Lösung bei Temperaturen über 30 0C umgesetzt wird.16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion bei einer Temperatur im Bereich von 70 0C bis zum Siedepunkt der Lösung durchgeführt wird.17. Verfahren nach Anspruch 151 dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion bei einer Temperatur 0C und 130 °C durchgeführt wii409811/1080 - 4 -23A2362 -*-18. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß das aus der Hydrolyse-Stufe gewonnene Produkt bei einerir
etwa 600 0C zersetzt wird»Temperatur im Bereich von etwa 250 0C bis19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß das verwendete lösliche Metallfluorid Kaliumfluorid ist und das Kaliurabifluorid in einer Zersetzungsstufe bei einer Temperatur von 400 0C bis 500 0C zersetzt wird.20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gemisch aus KaI1IUEIfluorid und Kaliumbifluorid, mit oder ohne einen oder mehreren anderen Alkalimetallfluoriden, aus der Ammoniuiafluorid-Hydrolyse-Stufe gewonnenb<
450 0C zersetzt wird.und bei einer Temperatur von 300 0C bis21« Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest e.in Teil des erhaltenen Bif luorides in Natriumbifluorid' mittels Natriurafluorid übergeführt und das erhaltene Natrlumbifluorid enthaltende Gemisch bei einer Temperatur von 250 0C bis 400 0C zersetzt wird.22. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß Ammoniumfluorid verwendet wird, das durch Reaktion von Siliciumfluorwasserstoffsäure rait Ammoniak erhalten wurde.23. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß äs Nebenprodukt bei der Herstellung von Phosphorsäure und Superphosphaten anfallende Siliciuiafluorwasserstoffsäure verwendet wird.4 0 9 811/10 8 0 - 5 - '..24. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß das bei der Hydrolyse von Amraoniumfluorid erhaltene Bifluorid enthaltende Material durch Umsetzung mit einem Calciumsalz in Calciumfluorid übergeführt v/ird,25« Verfahren nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß als Calciumsalz Calciumcarbonat verwendet wird."26. Verfahren nach einem der Ansprüche 24 oder 25, dadurch gekennzeichnet, daß das Calciumfluorid abgetrennt und das Filtrat enthaltend eine konzentrierte Lösung von Metallfl*uorid im Kreislauf in die Ammoniumfluorid-Hydrolyse-Stufe zurückgeführt wird.Dr.T/hu409811/1080
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Legal Events
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