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Die
Erfindung betrifft eine neue Zusammensetzung, die mindestens Natriumhydrogencarbonat
umfasst, ein Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung,
insbesondere zur Behandlung von Abgasen, auf dem Gebiet der Waschmittel
und in der Tierernährung.
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Die
Behandlung von Abgasen, die alle Arten von Schadstoffen wie Mineralsäuren, beispielsweise
Säuren
mit der Formel HX, in welcher X ein Halogen bedeutet, Verbindungen
vom Typ SOx und NOx,
organische Verbindungen, beispielsweise Dioxine und Furane, sowie
als toxisch geltende Metalle enthalten, erfährt wegen des wachsenden Drucks
der Umweltschutzvorschriften, der auf die Gesellschaften ausgeübt wird,
die solche gasförmigen
Abprodukte emittieren, einen besonderen Aufschwung.
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Von
den solche Gase erzeugenden Verfahren sind unter anderem Verbrennungsanlagen
für Hausmüll, Krankenhausmüll und spezielle
Industrieabfälle,
Kraftwerke, Glasschmelzöfen,
aber auch bestimmte Produktionen der chemischen Industrie zu nennen.
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In
herkömmlichen
Anlagen zur Behandlung von Gasen werden trockene oder halbnasse
Behandlungen durchgeführt.
Im ersten Fall wird das das Abgas neutralisierende Mittel in Form
eines Feststoffes zugeführt,
und im zweiten Fall wird dieses Mittel in Form einer Suspension
oder einer wässrigen
Lösung
verwendet, deren Wassermenge derart berechnet wird, dass das aus
der Behandlung folgende Produkt, wie im ersten Fall, ein Feststoff
ist.
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In
einem der ältesten
trockenen Verfahren wird Kalk als Ausgangsstoff verwendet, was aufgrund
seiner schwachen Reaktivität
ein großes
stöchiometrisches
Verhältnis
erfordert.
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Diese
verfahren haben weiterhin den Nachteil, dass sie feste Rückstände bilden,
die sehr schwierig zu verwerten sind und wegen des Vorhandenseins
von als toxisch geltenden Metallen speziell entsorgt werden müssen. Die
Feststoffmengen sind in diesem Fall relativ groß und verursachen für das Verfahren
hohe Zusatzkosten.
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Ein
interessanteres Verfahren besteht in der Verwendung von Natriumhydrogencarbonat.
Der Einsatz dieses Neutralisierungsmittels erlaubt es, über einen
festen Rückstand
zu verfügen,
der leicht wiederverwertbar ist. Weiterhin ist die Molmenge des
Natriumhydrogencarbonats, bezogen auf die in dem zu behandelnden Gas
vorhandenen, zu neutralisierenden Verbindungen, viel geringer als
beim Kalk.
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In
der internationalen Patentanmeldung WO 95/19835 wird vorgeschlagen,
ein Gemisch, das eine spezielle Korngrößenverteilung besitzt und mindestens
98 % Natriumhydrogencarbonat und weniger als 2 % Natriumcarbonat
umfasst, zur Reinigung von Abgasen aus der Hausmüllverbrennung zu verwenden.
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Die
letzteren Verfahrenstypen, in welchen Natriumhydrogencarbonat verwendet
wird, stellen auf diesem Gebiet einen technologischen Fortschritt
dar. Jedoch bleibt es wichtig, die Kosten solcher Behandlungen zu
senken und ein Produkt verwenden zu können, das leicht verfügbar, mit
einem ausreichenden Natriumhydrogencarbonatgehalt und frei von störenden Verunreinigungen
ist.
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Die
Verwendung von Natriumhydrogencarbonat in Waschmittelzusammensetzungen,
insbesondere als alkanischer Builder (
JP
5179299 ), sowie als Blähmittel
in Zusammensetzungen für
die Tierernährung
(
JP 03098540 ) ist ebenfalls
bekannt.
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In
dem französischen
Patent
FR 1 178 417 ist
ein Verfahren zur Herstellung von Natriumcarbonat durch Schmelzen
und thermisches Zersetzen von rohem Natriumhydrogencarbonat mittels
Induktionserhitzung beschrieben. Dieses rohe Natriumhydrogencarbonat
wird durch das Ammoniak-Soda-Verfahren
erhalten und umfasst Natriumhydrogencarbonat, Natriumcarbonat, Ammoniumhydrogencarbonat
und Wasser. Jedoch besitzt dieses Produkt, das durch einfache Filtration
erhalten wird, keine geeignete Struktur.
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Deshalb
liegt der Erfindung als Aufgabe zugrunde, eine neue Zusammensetzung
bereitzustellen, die mindestens Natriumhydrogencarbonat umfasst
und für
die Behandlung von Abgasen, die aus der Verbrennung von Hausmüll, Krankenhausmüll oder
speziellen Industrieabfällen,
aus Kraftwerken oder Glasschmelzöfen stammen,
aber auch für
das Gebiet der Waschmittel und die Tierernährung bestimmt ist.
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Sie
betrifft weiterhin ein einfaches Verfahren zur Herstellung dieser
Zusammensetzung.
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Somit
besteht der erste erfindungsgemäße Gegenstand
in einer neuen Zusammensetzung, die dadurch gekennzeichnet ist,
dass sie mindestens 80 Gew.% Natriumhydrogencarbonat, weniger als
20 Gew.% Natriumcarbonat und weniger als 1 Gew.%, beispielsweise
0,2 bis 0,7 Gew.% Ammoniak, ange geben als Ammoniumionen, umfasst,
dass sie weniger als 10 Gew.% Wasser enthalten kann, und dass sie
in der Lage ist, gemäß dem anschließend beschriebenen
Verfahren zu ihrer Herstellung, das den zweiten erfindungsgemäßen Gegenstand
bildet, erhalten zu werden.
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Der
zweite erfindungsgemäße Gegenstand
besteht in der Herstellung einer Zusammensetzung, die mindestens
80 Gew.% Natriumhydrogencarbonat, weniger als 20 Gew.% Natriumcarbonat,
weniger als 1 Gew.% und beispielsweise 0,2 bis 0,7 Gew.% Ammoniak
in Form von Ammoniumionen, und weniger als 10 Gew.% Wasser umfasst,
und ist dadurch gekennzeichnet, dass eine Wärmebehandlung eines ammoniakalischen
Hydrogencarbonats bei einer Temperatur von 20 bis 150 °C mit dem
Ziel durchgeführt
wird, die vorhandenen Ammoniumsalze zu trocknen und selektiv abzubauen.
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Eine
bevorzugte erfindungsgemäße Abwandlung
besteht darin, die Wärmebehandlung
in einer kontrollierten Atmosphäre
durchzuführen,
die Wasser und/oder Kohlendioxid enthalten kann.
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Ferner
besteht ein dritter erfindungsgemäßer Gegenstand in der Behandlung
von Abgasen, die hauptsächlich
Säuren
vom Typ HX, wobei X ein Halogen bedeutet, oder hauptsächlich Verbindungen
vom Typ SOx, wobei diese Verbindungen allein
oder im Gemisch vorliegen, sowie als toxisch geltende Metalle enthalten,
eine Behandlung, in welcher das aus dem erfindungsgemäßen Verfahren
resultierende Hydrogencarbonat als Reaktant verwendet wird.
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Weitere
erfindungsgemäße Merkmale
und Vorteile werden anhand der folgenden Beschreibung und Beispiele
näher erläutert.
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Bevor
das erfindungsgemäße Verfahren
näher beschrieben
wird, ist festzustellen, dass das wärmebehandelte ammoniakalische
Hydrogencarbonat das Zwischenprodukt ist, das bei Durchführung des
Verfahrens zur Herstellung von Natriumcarbonat durch das Ammoniak-Soda-Verfahren,
das auch als "Solvay-Verfahren" bekannt ist, erhalten
wird.
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Insbesondere
wird erfindungsgemäß als ammoniakalisches
Hydrogencarbonat das Produkt bezeichnet, das nach Lösung von
gasförmigem
Ammoniak in einer wässrigen
Natriumchloridlösung
derart erhalten wird, dass sich eine ammoniakalische Salzlösung bildet.
Diese wird anschließend
mit einem kohlendioxidhaltigen Gas behandelt, um ammoniakalische
Hydrogencarbonatkristalle zu ergeben.
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Dabei
wird als ammoniakalisches Hydrogencarbonat eine Zusammensetzung
bezeichnet, die hauptsächlich
Natriumhydrogencarbonat, Natriumcarbonat und in geringerem Maße Ammoniak
in Form von Salzen des Ammoniums wie Hydrogencarbonat, Carbonat
und/oder Carbamat und Wasser umfasst.
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Beispielhaft
enthält
diese Zusammensetzung 70 bis 90 Gew.% Natriumhydrogencarbonat (NaHCO3), 2 bis 20 Gew.% Natriumcarbonat (Na2CO3), 0,2 bis 1,0
Gew.% Ammoniak, angegeben als Ammoniumion, 0,3 bis 2,0 Gew.% Ammoniumcarbamat
(NH4O2CNH2) und 5 bis 20 Gew.% Wasser.
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Im
Gegensatz zu dem, was zu erwarten gewesen ist, erlaubt es die Behandlung
des ammoniakalischen Hydrogencarbonats in dem angegebenen Temperaturbereich,
insbesondere bei erhöhter
Temperatur, und in einer an Wasser und/oder Kohlendioxid kontrollierten
Atmosphäre,
die vorhandenen Ammoniumsalze wie Hydrogencarbonat, Carbonat und/oder
Car bamat zu trocknen und ohne wesentlichen Abbau des im Gemisch
vorhandenen Natriumhydrogencarbonats zu Natriumcarbonat selektiv
zu Ammoniak und Kohlendioxid abzubauen.
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Dabei
ist nicht zu vergessen, dass die letzte Stufe des Solvay-Verfahrens
im Calcinieren des ammoniakalischen Hydrogencarbonats bei einer
Temperatur von etwa 200 °C,
um Natriumcarbonat zu ergeben, besteht. Demzufolge war es nicht
offensichtlich, dass eine Wärmebehandlung
bei Temperaturen, die auch so hoch wie 120 bis 130 °C sein können, es
erlauben würden,
ein solches Ergebnis zu erzielen.
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Wie
weiter oben erwähnt,
wird die erfindungsgemäße Wärmebehandlung
bei einer Temperatur von 20 bis 150 °C und vorzugsweise in einer
kontrollierten Atmosphäre,
die Wasser und/oder Kohlendioxid enthalten kann, durchgeführt.
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Entsprechend
einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform
kann die Wärmebehandlung bei
einer Temperatur von 20 bis 130 °C
stattfinden.
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Insbesondere
wird die Wärmebehandlung
in Gegenwart einer Atmosphäre
durchgeführt,
deren Wasserdampfgehalt 0 bis 10 Mol% beträgt.
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Was
das Kohlendioxid betrifft, so wird die Wärmebehandlung in Gegenwart
einer Atmosphäre
durchgeführt,
deren Kohlendioxidgehalt 0 bis 100 Mol% beträgt.
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Weiterhin
wird die erfindungsgemäße Wärmebehandlung
in einer Atmosphäre
durchgeführt,
die Luft oder ein beliebiges anderes Inertgas wie ein Edelgas und
Stickstoff enthalten kann. Der Gehalt an diesem Typ eines Gases,
falls es verwendet wird, stellt die Ergänzung sicher, um den gewünschten
Gesamtdruck zu erreichen.
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Entsprechend
einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird die Wärmebehandlung
in Gegenwart von Wasserdampf und Kohlendioxid durchgeführt.
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Dazu
ist festzustellen, dass die Temperatur der Behandlung des ammoniakalischen
Hydrogencarbonats in Abhängigkeit
von der Menge des vorhandenen Wasserdampfs und Kohlendioxids angepasst
werden kann.
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So
liegt dann, wenn die Atmosphäre
ein Stickstoff/Sauerstoff-Gemisch oder Luft ist, der Temperaturbereich
für die
Wärmebehandlung
vorzugsweise unter 80 °C.
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Ferner
ist es dann, wenn die Behandlung in einer Atmosphäre durchgeführt wird,
die ein Gemisch aus Kohlendioxid und Wasserdampf und gegebenenfalls
Luft oder einem Inertgas umfasst, möglich, sie bei einer Temperatur
von nahe 120 bis 130 °C
durchzuführen,
obwohl niedrigere Temperaturen möglich
bleiben.
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Für das bisher
Festgestellte sind die Temperaturwerte für Atmosphärendruck angegeben worden.
Der Fachmann ist in der Lage, die Temperaturwerte in Abhängigkeit
von dem Druck anzupassen, unter welchem die Behandlung durchgeführt wird.
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Dabei
kann die erfindungsgemäße Zusammensetzung
unter einem beliebigen Druck hergestellt werden.
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Die
erfindungsgemäße Behandlung
wird vorzugsweise unter einem Gasstrom durchgeführt. Ein Grund dafür besteht
dar in, dass es höchst
wünschenswert
ist, den Partialdruck des Ammoniaks nicht oberhalb von dem des ammoniakalischen
Hydrogencarbonats zu halten, um die Zersetzung der Ammoniumsalze
wie Hydrogencarbonat, Carbonat und/oder Carbamat zu begünstigen.
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Üblicherweise
beträgt
die Dauer dieses Vorgangs höchstens
einige Stunden.
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Die
Wärmebehandlung
wird insbesondere unter Rühren
durchgeführt.
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Die
neue Zusammensetzung, die entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren
erhalten wird und einen weiteren erfindungsgemäßen Gegenstand bildet, kann
wenigstens Natriumhydrogencarbonat, wenigstens Natriumcarbonat und
wenigstens Ammoniak in Form von Ammoniumsalzen wie Hydrogencarbonat,
Carbonat und/oder Carbamat umfassen.
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Dabei
beträgt
der Natriumhydrogencarbonatgehalt vorteilhafterweise mindestens
70 Gew.% vorzugsweise mindestens 80 Gew.%, und besonders bevorzugt
80 bis 95 Gew.%. Die vorhandene Menge an Natriumcarbonat beträgt vorteilhafterweise
weniger als 30 Gew., vorzugsweise weniger als 20 Gew.% und besonders bevorzugt
5 bis 15 Gew.% Die in Form von Ammoniumionen angegebene vorhandene
Ammoniakmenge beträgt
vorzugsweise weniger als 1 Gew.% und variiert insbesondere zwischen
0,2 und 0,7 Gew.%
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Diese
Zusammensetzung kann außerdem
Carbamatsalze und Wasser enthalten. Dabei beträgt der Ammoniumcarbamatgehalt
vorzugsweise weniger als 0,1 Gew. und besonders bevorzugt 0,01 bis
0,06 Gew.%. Wasser ist vorzugsweise mit einer Menge von unter 10
Gew.% und besonders bevorzugt von 1 bis 6 Gew.% vorhanden.
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Der
Erfindungsumfang wird nicht verlassen, wenn die erfindungsgemäße Zusammensetzung
in Form einer wässrigen
Lösung
und/oder Suspension verwendet wird.
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Im
Allgemeinen kann die Lösung
50 bis 150 g/l der Zusammensetzung enthalten. Was die wässrige Suspension
betrifft, so enthält
sie 10 bis 50 Gew.% dieser Zusammensetzung.
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Diese
Zusammensetzung kann deshalb, und dies bildet den dritten erfindungsgemäßen Gegenstand, zur
Behandlung von Abgasen verwendet werden, die hauptsächlich Säuren mit
der Formel HX, wobei X ein Halogen bedeutet, oder hauptsächlich Verbindungen
vom Typ SOx, wobei diese Verbindungen allein
oder im Gemisch vorliegen, sowie als toxisch geltende Metalle enthalten.
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Entsprechend
einer ersten erfindungsgemäßen Abwandlung
enthalten die zu behandelnden Abgase überwiegend Säuren mit
der Formel HX, in welcher X ein Halogen bedeutet, sowie als toxisch
geltende Metalle. Insbesondere bedeutet X Chlor. Diese Abgase können außerdem in
geringerem Maße
Verbindungen vom Typ SOx enthalten.
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Als
als toxisch geltende Metalle werden insbesondere Schwermetalle und/oder
mehrwertige Metalle bezeichnet. Beispielhaft, aber ohne die Erfindung
darauf zu beschränken,
sind Quecksilber, Cadmium, Blei, Arsen, Selen, Silber, Antimon,
Zink, Aluminium, Silicium, Calcium, Titan, Chrom, Mangan, Eisen,
Nickel, Kupfer, Molybdän,
Zinn, Wismut, Vanadium und Cobalt zu nennen.
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Die
Abgase dieses Typs entstehen insbesondere bei der Verbrennung von
Hausmüll,
Krankenhausmüll
oder speziellen Industrieabfällen.
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Entsprechend
einer zweiten erfindungsgemäßen Abwandlung
enthalten die zu behandelnden Abgase überwiegend Verbindungen vom
Typ SOx sowie als toxisch geltende Metalle.
Dabei sind unter SOx insbesondere Verbindungen
vom Typ SO2 und SO3 zu
verstehen. Diese Abgase können
auch in geringerem Maße
Sulfite oder auch Hydrogensulfite und Säuren mit der Formel HX, in
welcher X ein Halogen bedeutet, enthalten.
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Abgase
dieses Typs werden insbesondere beim Betrieb von beispielsweise
Kraftwerken und Glasschmelzöfen
angetroffen.
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Weiterhin
ist festzustellen, dass solche Abgase, unabhängig davon, ob sie der ersten
oder der zweiten Abwandlung entsprechen, auch Staub und/oder Flugasche
sowie andere Schadstoffe wie Verbindungen vom Typ NOx oder
auch organische Verbindungen wie Dioxine oder Furane enthalten können.
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Die
Abgase können
vorteilhafterweise auf halbnassem oder trockenem Wege behandelt
werden.
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Dabei
ist unter dem "halbnassen
Weg" ein Verfahren
zu verstehen, in welchem die aus dem erfindungsgemäßen Verfahren
resultierende Zusammensetzung (die im Folgenden auch aus Reaktant
bezeichnet wird) mit Wasser in einer derartigen Menge zugeführt wird,
dass die nach der Behandlung erhaltenen Produkte in fester Form
vorliegen. In diesem Fall wird der Reaktant in Form einer Suspension
oder Lösung
eingesetzt.
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Der
Wassergehalt, der erforderlich ist, um eine Lösung oder Suspension des Reaktanten
zu erhalten, kann vom Fachmann in Abhängigkeit von den technologischen
Zwängen
des Verfahrens ermittelt werden. Insbesondere ist dieser Gehalt
von der Temperatur der Behandlung des Abgases, von der Verdampfungskapazität der Apparate
und davon abhängig,
dass es erwünscht
ist, nach der Behandlung ein festes Produkt zu erhalten.
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Unter "trockenem Weg" ist insbesondere
eine Behandlung zu verstehen, in welcher der Reaktant im festen
Zustand in das Abgas eingeführt
wird.
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In
diesem Fall lassen sich zwei Typen der Durchführung unterscheiden, wobei
die erste Variante ohne zusätzliches
Wasser und die zweite Variante, indem Wasser zugeführt wird,
aber mit einer solchen Menge, dass der Reaktant sein pulverförmiges Aussehen
behält,
durchgeführt
wird.
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In
letzterem Fall beträgt
der Wassergehalt 2 bis 15 Gew.% des Reaktanten. Vorzugsweise beträgt die Wassermenge
5 bis 10 %.
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Dabei
ist es bevorzugt, einen Reaktanten zu verwenden, der in fester Form
mit einer feinen und kontrollierten Teilchengröße derart vorliegt, dass die
Kinetik der Neutralisierungsbehandlung verbessert wird.
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So
ist es beispielsweise bevorzugt, einen Reaktanten zu verwenden,
dessen mittlere Teilchengröße weniger
als 50 μm
beträgt.
Entsprechend einer noch spezielleren Aus führungsform wird ein Reaktant
verwendet, dessen mittlere Teilchengröße 5 bis 30 μm beträgt.
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Wird
ein Reaktant mit einer Teilchengröße von über oder etwa 50 μm verwendet,
so kann es vorteilhaft sein, vor der Behandlung des Abgases eine
Stufe des Zermahlens des Reaktanten durchzuführen, um eine Teilchengröße von etwa
5 bis 30 μm
zu erreichen. Eine solche Stufe kann durch ein beliebiges dem Fachmann bekanntes
herkömmliches
Mittel durchgeführt
werden.
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Wird
die Abwandlung mit einer sofortigen Zufuhr von Wasser durchgeführt, so
kann dieses vor der Behandlung des Abgases oder auch während dessen
Behandlung zugeführt
werden.
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So
können
das Wasser in versprühter
Form und der Reaktant in einer Befeuchtungstrommel in Berührung gebracht
werden, wenn die Wasserzufuhr vor der eigentlichen Behandlung des
Abgases stattfindet.
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Wenn
das Wasser während
des In-Berührung-Bringens
des Reaktanten mit dem Abgas zugeführt wird, so wird es mit der
erforderlichen Menge direkt in den Gasstrom geleitet.
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Selbstverständlich ist
eine Kombination dieser Möglichkeiten
nicht ausgeschlossen.
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Die
Menge des Reaktanten, die in dem erfindungsgemäßen Abgasbehandlungsverfahren
eingesetzt wird, ist von der Menge der zu neutralisierenden vorhandenen
Verbindungen abhängig.
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Entsprechend
einer speziellen erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird die Behandlung des Abgases derart durchgeführt, dass das stöchiometrische
Verhältnis
von Reaktant zu den Verbindungen vom Typ SOx 1,02
bis 2 und/oder das stöchiometrische
Verhältnis
von Reaktant zu den Verbindungen vom Typ Säuren mit der Formel HX 1,02
bis 2 beträgt.
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Vorzugsweise
beträgt
dieses stöchiometrische
Verhältnis
1,02 bis 1,5. Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform
beträgt
das stöchiometrische
Verhältnis
1,05 bis 1,3.
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Wenn
die zu behandelnden Abgase organische Schadstoffe enthalten, kann
es vorteilhaft sein, in den Gasstrom ein Adsorptionsmittel zusammen
mit dem Reaktanten und gegebenenfalls Wasser zu leiten. Das Adsorptionsmittel,
das die organischen Schadstoffe enthält, kann anschließend mit
den aus der Behandlung der Abgase resultierenden Feststoffen zurückgewonnen
werden.
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Dazu
ist festzustellen, dass es diese Behandlung auch erlaubt, die Menge
an zurückgewonnenem Quecksilber,
falls dieses im Abgas vorhanden ist, zu erhöhen.
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Das
Adsorptionsmittel ist im Allgemeinen Aktivkohle und/oder Lignitkoks.
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Außerdem kann,
wenn das Abgas Staub oder Flugasche enthält, diese/r mit den Feststoffen,
die bei der Neutralisation oder auch zuvor in der erfindungsgemäßen Behandlung
gebildet worden sind, durch herkömmliche
Verfahren zurückgewonnen
werden.
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Das
In-Berührung-Bringen
des Abgases mit dem Reaktanten, gegebenenfalls Wasser und Adsorptionsmittel
wird auf bekannte Weise durchgeführt.
So kann es im Gleichstrom oder im Gegenstrom stattfinden.
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Außerdem kann
die Behandlung in einem beliebigen Typ eines Reaktors, der die Dispersion
des Feststoffs, der Suspension oder der Lösung im Abgas begünstigt,
wie in einem Reaktor, der ein Venturi-System enthält, oder
in einem Wirbelschichtreaktor durchgeführt werden.
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Die
Feststoffe, die durch das Verfahren zur Behandlung von Abgas erzeugt
worden sind, werden anschließend
abgetrennt, wobei ein herkömmliches
Verfahren wie ein Elektrofilter oder Schlauchfilter angewendet wird.
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Entsprechend
einer vorteilhaften erfindungsgemäßen Ausführungsform wird wenigstens
ein Teil der Feststoffe, die aus der Behandlung des Rauchgases resultieren,
in eine neue Stufe der Behandlung des Abgases zurückgeleitet.
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Die
Behandlungstemperatur des Abgases ist von verschiedenen technologischen
Zwängen
abhängig.
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Insbesondere
ist sie von der Temperatur des zu behandelnden Abgases, dem Wassergehalt,
dem Vorhandensein einer späteren
katalytischen NOx-Behandlung und der Temperaturstabilität der Apparate
abhängig.
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Beispielhaft
beträgt
die Behandlungstemperatur des Abgases 70 bis 500 °C und insbesondere
zwischen 130 und 400 °C.
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Wenn
eine trockene Behandlung in Gegenwart von sofort zugeführtem Wasser
durchgeführt
wird, können
die Feststoffe in die Zone der Herstellung des Reaktant/Wasser-Gemischs
zurückgeleitet
werden.
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Wenn
das Wasser in der Neutralisationszone in Berührung gebracht wird, werden
die Feststoffe in diese Zone getrennt oder zusammen mit der Zufuhr
von frischem Reaktanten eingeleitet.
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Diese
Ausführungsform
mit Rückleitung
ist interessant, um den Wirkungsgrad des Verfahrens weiter zu erhöhen, insbesondere
im Fall einer kurzen Verweilzeit in der Neutralisationszone. Diese
Ausführungsform erlaubt
es auch, die Reinigungsgrenzwerte der Abgase zu senken.
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Die
aus dem erfindungsgemäßen Verfahren
resultierenden Feststoffe haben den Vorteil, dass sie verwertbar
sind.
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So
werden die aus der Behandlung des Abgases resultierenden Feststoffe
gereinigt, wobei eine erste Stufe der Auflösung in Wasser und eine anschließende Stufe
zur Abtrennung der als toxisch geltenden Metalle, die sie enthalten,
durchgeführt
wird.
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In
dem speziellen Fall, in welchem das Abgas überwiegend Säuren mit
der Formel HX und insbesondere Salzsäure enthält, sind die aus dem erfindungsgemäßen Verfahren
resultierenden Feststoffe auf der Basis von Natriumhalogeniden wie
Natriumchlorid, außer
den als toxisch geltenden Metallen.
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In
diesem Fall werden die Feststoffe mit Wasser in Berührung gebracht,
was den Effekt hat, die vorhandenen Natri umhalogenide sowie bestimmte
vorhandene als toxisch geltende Metalle zu solubilisieren. Anschließend wird
in einer ersten Stufe die Abtrennung der unlöslichen Reststoffe, im Allgemeinen
durch Filtration, durchgeführt.
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Die
als toxisch geltenden Metalle, die solubilisiert worden sind, werden
von der zu reinigenden wässrigen
Natriumchloridlösung
abgetrennt. Insbesondere werden eine oder mehrere Fällungsstufen
durchgeführt.
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Die
Kontrolle des pH-Werts wird durchgeführt, indem entweder eine Säure oder
eine Base zugesetzt wird. Aus offensichtlichen Gründen, die
darauf gerichtet sind, das Gemisch nicht zu verschmutzen, werden
die Säure
und die Base in Abhängigkeit
von den Ionen, die sie beitragen, ausgewählt. Deshalb ist es bevorzugt, Salzsäure als
Säure und
Natriumhydroxid, -carbonat oder -hydrogencarbonat als Base zu verwenden.
Die Niederschläge
der als toxisch geltenden Metalle werden anschließend insbesondere
durch Filtration entfernt.
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Gemäß einer
speziellen Abwandlung und in dem Fall, in welchem die Lösung Sulfate,
die durch die Neutralisation der SOx in
der Behandlung des Abgases erhalten worden sind, sowie gegebenenfalls
Natriumfluorid enthält,
kann ein Mittel wie Calciumchlorid zum Ausfällen dieser Verbindungen zugegeben
werden. Anschließend
wird eine Abtrennung des Gipses und des Calciumchlorids, die ausgefällt worden
sind, durchgeführt.
Dabei kann diese Abtrennungsstufe gleichzeitig mit derjenigen des
Niederschlags, der die als toxisch geltende Metalle enthält, stattfinden.
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Wenn
ein Reinheitsgrad für
die wässrige
Natriumchloridlösung
gewünscht
wird, können
eine oder mehrere zusätzliche
Reinigungsstufen durchgeführt
werden.
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Eine
erste Abwandlung besteht darin, diese wässrige Lösung mit einem oder mehreren
Ionenaustauscherharzen in Berührung
zu bringen. Die Harze können
in Wasserstoff- oder
Natriumform vorliegen, wobei der zweite Harztyp bevorzugt ist, da
er die optimale Entfernung der in der Lösung vorhandenen als toxisch
geltenden Metallionen erlaubt.
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Eine
weitere mögliche
Abwandlung betrifft den Einsatz von Mitteln wie anorganischen Sulfiden
oder organischen Schwefelverbindungen. von den anorganischen Sulfiden
sind Natrium-, Eisen- oder auch Bariumsulfid zu nennen. Beispielhaft
für organische
Schwefelverbindungen ist insbesondere das Trimercapto-S-triazin-trinatriumsalz
in einer 15%igen wässrigen
Lösung
(TMT 15®)
zu nennen.
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Eine
dritte Abwandlung besteht in der Kombination dieser Möglichkeiten.
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Die
wässrigen
Natriumchloridlösungen,
deren Reinheitsgrad angepasst werden kann, lassen sich in verschiedenen
industriellen Verfahren verwerten. So können diese Lösungen in
die Synthese von Natriumcarbonat oder -hydrogencarbonat (Solvay-Verfahren)
oder auch in die Herstellung von Natriumhydroxidlösungen durch
Elektrolyse eingeführt
werden.
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Wenn
das Abgas eher auf der Basis von Verbindungen vom Typ SOx ist, können
die erhaltenen Rückstände auf
der Basis von hauptsächlich
Natriumsulfat, die außerdem
als to xisch geltende Metalle enthalten, auch vorteilhafterweise
nach der Reinigung verwertet werden.
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Dabei
besteht eine erste Stufe auch hier wieder im In-Berührung-Bringen
der festen Rückstände mit Wasser
oder einer rezirkulierten, Natriumsulfat enthaltenden wässrigen
Lösung.
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Das
Ziel dieser zweiten Stufe besteht einerseits im selektiven Lösen der
Sulfate, gegebenenfalls der Halogenide, die meist Chloride sind.
Weiterhin besteht die Aufgabe dieser Stufe darin, den größten Teil
der als toxisch geltenden Metalle suspendiert zu lassen.
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Eine
solche selektive Lösung
wird durchgeführt,
indem der pH-Wert des Mediums eingestellt wird, damit er sich in
einem minimalen Löslichkeitsbereich
der Metalle, die insbesondere in Form von Hydroxiden und/oder Carbonaten
vorliegen, befindet.
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Dabei
ist es selbstverständlich,
dass dieser Bereich vom Charakter der vorhandenen Metalle abhängig ist
und ein Kompromiss zwischen ihnen erforderlich sein kann.
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In
aller Regel wird die Auflösung
in einem pH-Bereich von 3 bis 10, wobei die beiden Grenzwerte eingeschlossen
sind, durchgeführt.
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In
einer ersten Abwandlung, falls Aluminium nicht in einer großen Menge
in Bezug auf die anderen Metalle vorhanden ist, stellt ein pH-Bereich
von 7 bis 10, wobei die beiden Grenzwerte eingeschlossen sind, einen
guten Kompromiss dar. Insbesondere kann die Auflösung in einem pH- Bereich von 7 bis
9, wobei die beiden Grenzwerte eingeschlossen sind, durchgeführt werden.
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In
einer zweiten Abwandlung, und dann, wenn die Aluminiummenge hoch
ist, kann es wünschenswert sein,
die Auflösung
bei einem pH-Wert von 3 bis 7, wobei die beiden Grenzwerte eingeschlossen
sind, durchzuführen.
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Der
Erfindungsumfang wird nicht verlassen, wenn die zwei zuvor beschriebenen
Abwandlungen nacheinander durchgeführt werden. So kann die Auflösungsstufe
zwei aufeinander folgenden Stufen mit einer dazwischen liegenden
Trennungsstufe entsprechen, wobei die erste bei einem pH von 7 bis
10 und die zweite bei einem pH-Wert von 3 bis 7 durchgeführt wird
und die Reihenfolge von dem pH-Wert der ursprünglichen Lösung abhängig ist.
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Die
Einstellung des pH-Werts wird durchgeführt, indem entweder eine Säure oder
eine Base zugegeben wird, die derart ausgewählt wird, dass sie das Gemisch
nicht verunreinigt. So ist es bevorzugt, Schwefelsäure oder
Natriumcarbonat bzw. -hydrogencarbonat zu verwenden.
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Die
Stufe der selektiven Auflösung
der Sulfate wird in einer speziellen erfindungsgemäßen Ausführungsform
bei einer Temperatur von 15 bis 80 °C und insbesondere zwischen
20 und 60 °C
durchgeführt.
Eine vorteilhafte Ausführungsform
besteht darin, diese Auflösung
bei einer Temperatur in der Nähe
von 30 bis 40 °C
durchzuführen.
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Nach
der Auflösung
und dann, wenn das behandelte Abgas Sulfite oder Hydrogensulfite
enthält,
kann eine Oxidation dieser Spezies zu Sulfaten durchgeführt werden.
Dieser Vorgang wird im Allgemeinen realisiert, indem mindestens eine
oxidierende Verbindung zu dem Gemisch, gegebenenfalls zusammen mit
dessen Erwärmung,
zugegeben wird. Beispielhaft für
oxidierende Verbindungen sind Luft, Wasserstoffperoxid, Persulfate
oder auch das Salz der Caroschen Säure zu nennen.
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Nach
Auflösung
des Natriumsulfats wird die Lösung
von den Feststoffen, die sie enthält, durch Filtration oder ein
anderes herkömmliches
Verfahren abgetrennt.
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Die
festen Rückstände können dann
entsorgt werden. Dabei ist festzustellen, dass in diesem Stadium die
Menge der zu entsorgenden Rückstände gegenüber den
herkömmlichen
Neutralisationsverfahren mit Kalk beträchtlich abgenommen hat, und
dies bei einem einfachen Verfahren.
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Das
Filtrat, das einer gereinigten wässrigen
Natriumsulfatlösung
entspricht, wird anschließend
derart behandelt, dass das Sulfat auskristallisiert.
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Dieser
Vorgang kann durch ein beliebiges dem Fachmann bekanntes Mittel
durchgeführt
werden.
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In
einer ersten Abwandlung wird das Filtrat abgekühlt, bis eine Temperaturdifferenz
von 15 bis 20 °C zwischen
Auflösungstemperatur
und Kristallisationstemperatur erreicht ist.
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In
diesem Fall haben die erhaltenen Kristalle die Form von Dekahydraten.
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In
einer zweiten Abwandlung wird das Natriumsulfat durch Verdampfung
wenigstens eines Teils des Wassers der Lösung auskristallisiert.
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Die
resultierenden Kristalle liegen in wasserfreier Form vor.
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Die
aus der Auskristallisation resultierende Flüssigkeit kann vorteilhafterweise
in die Stufe der Auflösung
der Feststoffe, die aus der Stufe der Behandlung des Abgases resultieren,
zurückgeleitet
werden.
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Vor
der Rückleitung
kann es interessant sein, einen Teil dieser Flüssigkeit zu entnehmen, um eine
Anreicherung der Flüssigkeiten
mit als toxisch geltenden Metallen zu verhindern, oder gegebenenfalls
diese Flüssigkeit
zu behandeln.
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Obwohl
eine solche Stufe nur eine wahlweise ist, kann dort noch vor der
Auskristallisation des Natriumsulfats eine zusätzliche Reinigung der Lösung derart
durchgeführt
werden, dass die als toxisch geltenden Metalle, die gegebenenfalls
in Lösung
geblieben sind, entfernt werden.
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Ein
erster Vorgang besteht darin, zu der Lösung mindestens ein adäquates Fällungsmittels
zuzugeben, das insbesondere aus den Alkalimetallhydroxiden, Natriumcarbonat,
Natriumhydrogencarbonat oder auch Silicaten ausgewählt ist,
wobei diese Fällungsmittel
allein oder im Gemisch eingesetzt werden können.
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Als
Mittel dieses Typs sind insbesondere die Erzeugnisse zu nennen,
die unter der Bezeichnung Profix®, Max
Flow® und
Low Ash® vertrieben
werden.
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Ein
zweiter Vorgang besteht darin, die Lösung mit mindestens einem anorganischen
Sulfid, mindestens einer organi schen Schwefelverbindung oder einem
Gemisch davon in Berührung
zu bringen. Was zu der Abwandlung festgestellt worden ist, in welcher
das zu behandelnde Abgas insbesondere Säuren mit der Formel HX enthält, bleibt
gültig
und braucht daher hier nicht wiederholt zu werden.
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Ein
dritter geeigneter Vorgang besteht aus dem In-Berührung-Bringen
der Lösung
mit einem Ionenaustauscherharz. Dazu kann man sich, wie zuvor, auf
das beziehen, was für
die zusätzliche
Reinigung der Lösungen,
die aus der Behandlung eines Abgases stammen, das hauptsächlich Säuren mit
der Formel HX enthält,
beschrieben worden ist.
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Dabei
ist die Reinheit dieser Kristalle derart, dass sie direkt, nach
Trocknung oder Granulieren verwertet werden können.
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Das
Natriumsulfat kann insbesondere beispielsweise in Glasschmelzöfen wiederverwertet
werden.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
kann auch als Grundbestandteil, als Builder, in Waschmitteln und
in der Tierernährung
verwendet werden.
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Im
Falle eines Waschmittels können
die Porositäteigenschaften,
die entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren erhalten worden
sind, gegenüber
denjenigen eines kommerziellen Hydrogencarbonats verbessert werden
und es erlauben, die Menge an zu absorbierenden organischen Stoffen
wie beispielsweise nichtionischen Tensiden zu erhöhen.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
enthält
auch Ammoniak in Form von Ammoniumionen. Dieses Produkt erlaubt
es dieser Zusammensetzung eine Stickstoffquelle für die Bildung
von Aminosäuren
bei Tieren hinzuzufügen.
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Anschließend werden
konkrete Beispiele gegeben, durch welche die Erfindung jedoch nicht
beschränkt
wird.
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Beispiel 1
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Es
wurde eine Behandlung von 50 g ammoniakalischem Hydrogencarbonat,
das 74,1 Gew.% Natriumhydrogencarbonat, 9 Gew.% Natriumcarbonat,
1 Gew.% Ammoniumcarbamat, 1 bis 2 Gew.% Ammoniumhydrogencarbonat
und Ammoniumcarbonat, der Rest Wasser, und eine zu vernachlässigende
Natriumchloridmenge enthielt, an der Luft bei 30 °C durchgeführt.
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Das
ammoniakalische Hydrogencarbonat wurde in einem Glasreaktor, der
mit einer auf 30 °C
thermostatierten Doppelwandung versehen war, erwärmt. Der Reaktor war offen
und wurde mit einer Luftatmosphäre gespült.
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In
der folgenden Tabelle sind die Ergebnisse zusammengefasst.
- *:
NH3 gesamt (Gew.%) angegeben in Form von
Ammoniumionen
-
Der
relative Wert des insgesamt vorhandenen Ammoniaks, angegeben in
Form des Ammoniumionengehalts, entsprach der Gesamtheit der ammoniakalischen
Verbindungen, die in der Lage waren, Ammoniak freizusetzen.
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Nach
zwei Stunden wurde festgestellt, dass der Gesamtwert des Ammoniaks
sich nicht mehr substanziell veränderte,
selbst nach einer Behandlung von etwa 10 Stunden nicht.
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Das
Endprodukt, d.h. nach zwei Stunden Behandlung, enthielt 83,7 Gew.%
Natriumhydrogencarbonat, 10 Gew.% Natriumcarbonat, die Ergänzung zu
100 % bestand aus Wasser, mit einer zu vernachlässigenden Natriumchloridmenge.
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Beispiel 2
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Die
Behandlung desselben ammoniakalischen Hydrogencarbonats wie in Beispiel
1 wurde in einem Glasreaktor, der eine thermostatierte Doppelwandung
umfasste, durchgeführt.
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Die
Atmosphäre,
an welcher die Wärmebehandlung
durchgeführt
wurde, war Folgende (Gesamtdruck = 1 bar absolut):
- – Partialdruck
des Wassers: 2 Mol% und
- – Partialdruck
des Kohlendioxids: 98 Mol%.
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Die
Temperatur wurde konstant erhöht
und der Charakter der freigesetzten Verbindungen analysiert.
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Es
wurde festgestellt, dass ab 25 °C
die Ammoniakspezies sich zersetzten und Wasser freigesetzt wurde.
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Im
Gegensatz dazu zersetzte sich bis zu einer Temperatur von 113 °C das Natriumhydrogencarbonat nicht.
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Dieses
Beispiel zeigt, dass in einer an Wasser und Kohlendioxid kontrollierten
Atmosphäre
die Ammoniakspezies entfernt werden können, ohne das vorhandene Natriumhydrogencarbonat
zu zersetzen.
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Beispiel 3
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Es
wurde eine Wärmebehandlung
eines ammoniakalischen Hydrogencarbonats mit einer Zusammensetzung,
die gleich derjenigen des Beispiel 1 war, in einem Ofen durchgeführt, dessen
Atmosphäre
kontrolliert wurde, um folgende Zusammensetzung zu erhalten (Gesamtdruck
= 1 bar absolut):
- - Partialdruck des Wassers:
2 Mol% und
- - Partialdruck des Kohlendioxids: 98 Mol%.
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Die
Temperatur wurde um 0,5 °C/min
erhöht,
bis eine Temperatur von 80 °C
erreicht wurde. Die Temperatur wurde dann 6,5 Stunden lang auf diesem
Wert gehalten.
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Es
wurde ein Gemisch mit folgender Zusammensetzung erhalten:
- – 88,2
Gew.% Natriumhydrogencarbonat,
- – 8,7
Gew.% Natriumcarbonat,
- – 0,4
Gew.% Ammoniakspezies (angegeben als Ammoniumionen) und
- – Wasser
als Ergänzung
bis auf 100 Gew.%, mit einer zu vernachlässigenden Natriumchloridmenge.