DE224996C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet eine Strohpresse mit wagerechtem Preßkanal.

Die Kolben dieser Strohpressen sind meist kastenartig ausgebildet, indem sie gewöhnlich aus dem vorderen eigentlichen Preßklotz, zwei langen Seitenwänden und einem Verdeckbrett zusammengestellt werden, das beim Vorgehen des Kolbens den Einfallschacht für das Stroh

ίο abdeckt. Auch ist es bereits vorgeschlagen, die Preßkolben schmal auszubilden. In diesem Falle müssen besondere Abdeck- bzw. Zurückhaltevorrichtungen vorgesehen sein, um das Nachfallen des Strohes hinter den Preßkolben während des Preßvorganges zu verhindern. Der Gegenstand vorliegender Erfindung gehört zu den Strohpressen letzterer Art, unterscheidet sich aber von den bekannten Ausführungsformen dadurch, daß die Abdeckvorrichtung aus einem Rollvorhang besteht, der an dem schmalen Kolben (Preßklotz) befestigt ist und beim Vorgehen des Kolbens wagerecht nachgezogen wird, dadurch den Einfallschacht für das Stroh schließt und ein Nachfallen von Stroh in den Preßkanal verhindert. Durch diese Neuerung werden einige Vorteile erzielt. Der Zuführungskanal für das Stroh ist derart steil gegen den Preßkanal angebracht, daß das Stroh von selbst (durch das eigene Gewicht) bis vor den Zubringer rutscht, wodurch die Anordnung eines sonst üblichen Zuführungsrechen vollständig erspart wird.

Für den Preßklotz sind in bekannter Weise nur noch zwei Führungsrollen notwendig statt der früheren vier für einen langen Preßkolben, so daß auch weniger Reibung im Preßkanal auftrifft und weniger Schmierstellen benötigt werden. Der Preßkanal selbst kann aber bei der neuen Maschine bedeutend kürzer ausgeführt werden.

In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt

Fig. ι den Kolben in der Anfangsstellung und Fig. 2 in der Endstellung.

α bezeichnet den bekannten Preßkanal und b den Zuführungskanal. Rechts und links vom Kanal ist je eine Platte c befestigt und aus jeder Platte steht ein Zapfen c¹ heraus, an welchem je ein Schwungrad c² sitzt. An jedes Rad faßt eine Kurbelstange d, und diese beiden Stangen sind am anderen Ende starr mit einer Achse e verbunden. Ebenfalls mit dieser Achse ist die Stange f verbunden, welche den Strohzubringer (Stopfer) g bewegt.

Im Preßkanal liegt der als Klotz ausgebildete, fest an der Achse e sitzende Preßkolben h, und an diesen ist ein Rollvorhang i aus beliebigem Material, z. B. aus einer Gewebebahn bestehend, angeschlossen, welcher über die Führungswalze k lose herunterhängt und am unteren Rande durch einen Gewichtsstab I beschwert ist. Dieser Rollvorhang kann

auch durch hölzerne o. dgl. Querstäbe versteift sein. Mit m sind seitliche Führungsrollen für den Preßkolben bezeichnet.

Beim Vorgang des Preßkolbens wird der Vorhang i unter dem Zuführungskanal hinweg wagerecht nachgezogen, so daß er den Preßkanal an der Strohzuführungsöffnung abdeckt ■ und ein Nachfallen des Strohes in den Preßkanal verhindert.

ίο Beim Zurückgehen des Kolbens h zieht der Gewichtsstab I den Vorhang i wieder in seine Anfangslage zurück.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :
   Strohpresse mit wagerechtem Preßkanal und einem als schmaler Klotz ausgebildeten Preßkolben, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Preßkolben (h) ein Rollvorhang (i) angeschlossen ist, der beim Vorgehen des Kolbens über eine Führungswalze (k) hinweg in wagerechter Richtung nachgezogen wird, zum Zweck, den Preßkanal an der Strohzuführungsöffnung abzudecken und ein Nachfallen des Strohes in den Preßkanal zu verhindern.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.