DE2246203C3 - Verfahren zur Herstellung von Steroid-21-alkoholen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Steroid-21-alkoholenInfo
- Publication number
- DE2246203C3 DE2246203C3 DE19722246203 DE2246203A DE2246203C3 DE 2246203 C3 DE2246203 C3 DE 2246203C3 DE 19722246203 DE19722246203 DE 19722246203 DE 2246203 A DE2246203 A DE 2246203A DE 2246203 C3 DE2246203 C3 DE 2246203C3
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- steroid
- nitric acid
- alcohols
- hydrogen fluoride
- acid esters
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07J—STEROIDS
- C07J71/00—Steroids in which the cyclopenta(a)hydrophenanthrene skeleton is condensed with a heterocyclic ring
- C07J71/0005—Oxygen-containing hetero ring
- C07J71/0026—Oxygen-containing hetero ring cyclic ketals
- C07J71/0031—Oxygen-containing hetero ring cyclic ketals at positions 16, 17
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07J—STEROIDS
- C07J5/00—Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen, substituted in position 17 beta by a chain of two carbon atoms, e.g. pregnane and substituted in position 21 by only one singly bound oxygen atom, i.e. only one oxygen bound to position 21 by a single bond
- C07J5/0046—Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen, substituted in position 17 beta by a chain of two carbon atoms, e.g. pregnane and substituted in position 21 by only one singly bound oxygen atom, i.e. only one oxygen bound to position 21 by a single bond substituted in position 17 alfa
- C07J5/0053—Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen, substituted in position 17 beta by a chain of two carbon atoms, e.g. pregnane and substituted in position 21 by only one singly bound oxygen atom, i.e. only one oxygen bound to position 21 by a single bond substituted in position 17 alfa not substituted in position 16
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07J—STEROIDS
- C07J5/00—Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen, substituted in position 17 beta by a chain of two carbon atoms, e.g. pregnane and substituted in position 21 by only one singly bound oxygen atom, i.e. only one oxygen bound to position 21 by a single bond
- C07J5/0046—Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen, substituted in position 17 beta by a chain of two carbon atoms, e.g. pregnane and substituted in position 21 by only one singly bound oxygen atom, i.e. only one oxygen bound to position 21 by a single bond substituted in position 17 alfa
- C07J5/0061—Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen, substituted in position 17 beta by a chain of two carbon atoms, e.g. pregnane and substituted in position 21 by only one singly bound oxygen atom, i.e. only one oxygen bound to position 21 by a single bond substituted in position 17 alfa substituted in position 16
- C07J5/0069—Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen, substituted in position 17 beta by a chain of two carbon atoms, e.g. pregnane and substituted in position 21 by only one singly bound oxygen atom, i.e. only one oxygen bound to position 21 by a single bond substituted in position 17 alfa substituted in position 16 by a saturated or unsaturated hydrocarbon group
- C07J5/0076—Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen, substituted in position 17 beta by a chain of two carbon atoms, e.g. pregnane and substituted in position 21 by only one singly bound oxygen atom, i.e. only one oxygen bound to position 21 by a single bond substituted in position 17 alfa substituted in position 16 by a saturated or unsaturated hydrocarbon group by an alkyl group
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Steroid Compounds (AREA)
Description
— O
— 0
CH,
CH,
darstellen, durch Acidolyse von 21-Salpetersäureestern
von Steroid-21-alkoholen der allgemeinen
Formel
H2C-O-NO2
(Π)
worin Ri, R2, R3, Ra, R5 und Re wie oben festgelegt
sind, außerdem jedoch R3 und Rt zusammen auch
eine Epoxygruppe darstellen können, dadurch gekennzeichnet, daß man die 21 -Salpetersäureester
der Steroid-21-alkohole oder von Derivaten
derselben in einem Halogenkohlenwasserstoff bei Temperaturen unter 20° C mit wasserfreiem Fluorwasserstoff
in einem 3- bis 20fachen molaren Überschuß umsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Steroid-21-salpetersäureester
9j3,l l/J-Epoxysteroid-21 -salpetersäureester verwendet.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Steroid-21-alkoholen durch Acidolyse von SaI-Detersäuieestern
von Steroid-21-alkoholen.
Die Salpetersäureester der Steroid-21-alkohole sind wichtige Zwischenprodukte bei der Herstellung von als
Arzneimittel verwendbaren Steroiden, beispielsweise der am 9-Kohlenstoffatom ein Fluoratom aufweisenden
Steroid-21 -hydroxyderivate oder anders ausgedrückt Fluorcorticoide. Bei der Herstellung dieser Verbindungen
sind die Bildung der 21-Hydroxygruppe durch Hydrolyse von Steroid-21-salpetersäureestern und die
Einführung des Fluoratomes, beispielsweise durch Acidqlyse der Epoxyde mit wasserfreiem Fluorwasserstoff,
wichtige Verfahrensstufen.
Die Hydrolyse von Salpetersäureestern organischer Verbindungen wurde von R. Boschan und Mitarbeitern
(Chemical Reviews 55, 458 bis 510 [1955]), eingehend untersucht Ihren Feststellungen gemäß
können bei der Hydrolyse der Salpetersäureester 3 Reaktionen, von denen eine zum entsprechenden
Alkohol, die zweite zu einer ungesättigten Verbindung und die dritte zu einem Aldehyd führt, ablaufen. Die
zo Richtung, in der die Hydrolyse verläuft, hängt von der
Art des Hydrolysiermittels und von der Struktur des Ausgangsesters ab. Der Verlauf der Hydrolyse ist aber
nicht eindeutig, da diese Reaktionen auch nebeneinander ablaufen können. Nach den Untersuchungen der
Anmelderin werden bei der alkalischen Hydrolyse von Salpetersäureestern der Steroid-21-alkohole hauptsächlich
Hydrate der Steroid-21-aldehyde erhalten. Wenn die Hydrolyse mit alkoholischen Lauge durchgeführt
wird, bilden sich Steroid-21-äther.
Zur Acidolyse bzw. sauren Hydrolyse der Salpetersäureester werden nach dem Schrifttum Protonen
benötigt (Rodds Chemistry of Carbon Compounds, Vol. IB, Seite 59 [1959]). Wenn die Acidolyse der Salpetersäureester
mit konzentrierter Schwefelsäure durchgeführt wird, werden Schwefelsäureester erhalten. Die Acidolyse
der Salpetersäureester mit einem Gemisch von konzentrierter Schwefelsäure und Essigsäureanhydrid
führt durch Umesterung zu Acetaten (M. L Wolfram, J. Am. Chem. Soc. 73,874[195I]).
Für den Abbau der Steroidsalpetersäureester zu den ursprünglichen Alkoholen werden auch verbreitet
Reduktionsverfahren angewandt (C. D j e r a s s i, Steroid
Reactions, Seite 75 bis 76 [1963]).
Aus dem obigen folgt, daß die Hydrolyse der Salpetersäureester nicht eindeutig verläuft und deshalb der Ausgangsalkohol sich oft nur unter Verlusten zurückgewinnen läßt oder sich Derivate des Alkoholes, beispielsweise Ester und Äther, bilden. Daher wird an Stelle der Hydrolyse der Steroidsalpetersäureester das umständlichere Reduktionsverfahren angewandt. Die Verwendung der Steroidsalpetersäureester hat sich
Aus dem obigen folgt, daß die Hydrolyse der Salpetersäureester nicht eindeutig verläuft und deshalb der Ausgangsalkohol sich oft nur unter Verlusten zurückgewinnen läßt oder sich Derivate des Alkoholes, beispielsweise Ester und Äther, bilden. Daher wird an Stelle der Hydrolyse der Steroidsalpetersäureester das umständlichere Reduktionsverfahren angewandt. Die Verwendung der Steroidsalpetersäureester hat sich
. trotz ihrer hohen Stabilität bei zahlreichen Reaktionen, auf Grund welcher diese Ester beispielsweise zur
Maskierung von Hydroxygruppen bei Oxydationsreaktionen mit Chromsäure, Bleiacetat oder Persäuren und
bei Acylietungsreaktionen geeignet sind, nicht weit
verbreiten, da die zu den Ausgangsalkoholen führende
Hydrolyse mit den oben angegebenen Schwierigkeiten verbunden ist.
Das Einführen des Fluoratomes am 9-Kohlenstoffatom
erfolgt durch Acidolyse der entsprechenden 9/?,110-Epoxysteroide mit Fluorwasserstoff (C. Dj erassi,
Steroid Reactions, Seite 156 bis 157 [1963]; ungarische Patentschrift 1 48 017). Aus dem Schrifttum
geht eindeutig hervor, daß die Ausbeute der Epoxyringspaltungsreaktion von der effektiven Fluoridionenkonzentration
des Reaktionsgemisches abhängt (R. F. Hirschamn und Mitarbeiter: J. Am, Chem. Söc. 78,
4956 [1956]). Bei den allgemein angewandten Reaktionen
kann die Fluoridionenkonzentration durch Zugabe von organischen Basen, beispielsweise von Piperidin,
Dimethylformamid bzw. Tetrahydrofuran, erhöht werden.
Diese Basen können auch als Lösungsmittel dienen (deutsche Patentschrift 11 78 060), sie können aber auch
mit Fluorwasserstoff Molekülverbindungen bzw. Komplexe bilden, die dann zur Fluorierung zu gebrauchen
sind (deutsche Patentschriften 10 35 133 und 11 39 118).
Ohne Verwendung von Basen lassen sich die Epoxysteroide nur in Ausbeuten von weniger als 50% in
die bereits erwähnten 9ot-Fluor-llß-hydroxyderivate
überführen (S. Bernstein und Mitarbeiter, J. Am. Chem. Soc.81, Seite 1963, Beispiel IIIg,[1959]). Das nicht
umgesetzte Ausgangsepoxyd ist nur schwer zurückzugewinnen, weil Nebenprodukte in bedeutenden Mengen
entstehen und dessen Rückgewinnung erschweren. Dieses Verfahren wird deshalb technisch bzw. industriell
nicht angewandt
In der Praxis wird als Base im allgemeinen Tetrahydrofuran verwendet Nach der einfachsten
Verfahrensweise wird die in einem Halogenkohlenwasserstoff gelöste Epoxysteroidverbindung bei Temperaturen
von —50 bis -6O0C zu einer Lösung von.
wasserfreiem Fluorwasserstoff in Tetrahydrofuran zugegeben. Es ist auch ein Verfahren, bei welchem die
Zugabe umgekehrt vorgenommen wird, bekannt, dies ist aber technisch schwerer zu verwirklichen. Nach
Beendigung der Reaktion wird der Fluorwasserstoffüberschuß mit wäßriger Lauge neutralisiert und das
wäßrig-organische Lösungsmittelgemisch aufgearbeitet Die Reaktion ist im allgemeinen nach 3 bis 5 Stunden
beendet und die Ausbeuten schwanken zwischen 60 und 80%.
Vom Gesichtspunkt der Ausbeute aus ist das Molverhältnis des Fluorwasserstoffes zur verwendeten
Base wesentlich. Im Falle von Tetrahydrofuran beträgt das Molverhältnis von Fluorwasserstoff zu Tetrahydrofuran
1,6 bis 3. Der Fluorwasserstoff ist in einem 10- bis
lOOfachen molaren Überschuß, bezogen auf das Epoxysteroid, zugegen. Wenn die Menge des Fluorwasserstoffes
(unter Beibehaltung des oben angegebenen Verhältnisses von Fluorwasserstoff zu Tetrahydrofuran)
bis zu einem mit dem Epoxysteroid nahezu äquimolaren Wert vermindert wird, wenn also z. B. 3 Mol Fluorwasserstoff
je Mol des Epoxysteroides eingesetzt werden, setzt zwar nach den Erfahrungen der Anmelderin die
Reaktion ein, kommt aber kurz darauf zum Stillstand, so daß eine wesentlich geringere Ausbeute erhalten wird.
Ebenso hat eine Veränderung des angegebenen Verhältnisses von Fluorwasserstoff zu Tetrahydrofuran
eine Verminderung der Ausbeute zur Folge.
Bei den meisten bekannten Verfahren werden die empfindlichen Hydroxygruppen der Steroidmoleküle,
wie die 21-Hydroxygruppe, in Form von mit organischen
Säuren gebildeten Estern geschützt, beispielsweise indem sie acetyliert werden.
Da bei den pharmazeutisch angewandten Steroiden die 21-Hydroxygruppe in freier Form vorliegt oder mit
solchen Säuren verestert ist, die keine Schutzfunktion ausüben, ist nach der Epoxyringspaltung auch die
maskierte Hydroxygruppe wieder rückzubilden.
Diese einfach zu sein scheinenden Arbeitsgänge sind mit zahlreichen Schwierigkeiten verbunden. Außer den
oben angegebenen Schwierigkeiten ergeben sich auch verfahrenstechnische bzw. technologische Probleme bei
der Durchführung dieser Arbeitsgänge im technischen bzw. industriellen Maßstab und weitere mit den
Qualitätsanforderungen an die Reaktionsmittel zusammenhängende Probleme. So muß das verwendete
Tetrahydrofuran peroxydfrei sein, die Herstellung und Lagerung von peroxydfreiem Tetrahydrofuran ist aber
schwierig. Nach den Untersuchungen der Anmelderin beeinflussen die Peroxydbildung hemmende Zusätze die
Reaktion. Desgleichen müssen die verschiedenen Lösungsmittel und die Lewis-Basen vollkommen rein
sein. Das Neutralisieren des im 30- bis lOOfachen
ίο molaren Oberschuß verwendeten Fluorwasserstoffes ist
zeitaufwendig und erfordert ranmaufwendige Vorrichtungen.
Die am häufigsten verwendeten Basen bzw. Lewis-Basen, beispielsweise Tetrahydrofuran, kommen
in einem 30- bis 70fachen molaren Überschuß zur Anwendung, um das optimale Verhältnis von Fluorwasserstoff
zu Tetrahydrofuran einzuhalten, und sind mit Wasser unbegrenzt mischbar und sehr gute Lösungsmittel
für die Steroidverbindungen. Deshalb können die Steroide nur unter sehr hoher Verdünnung, und zwar
mehrmals hundertfacher Verdünnung, bezogen auf die Steroide, in annehmbaren Ausbeuten aus den neutralisierten
wäßrigen Lösungen extrahiert werden.
Bei der Untersuchung der mit wasserfreien Säuren durchgeführten Acidolyse von Salpetersäureestern der
Steroid-21-alkohole wurde überraschenderweise festgestellt,
da3 in Halogenkohlenwasserstoffen gelöste Salpetersäureester der Steroid-21-alkohole durch Umsetzen
mit wasserfreiem Fluorwasserstoff quantitativ in die entsprechenden Steroid-21-alkohole überführt werden.
Wenn der Steroid-21-salpetersäureester auch eine
9,11-Epoxygruppe aufweist, erfolgt gleichzeitig die Acidolyse des Salpetersäureesters und des Epoxyringes
und es entsteht das entsprechende 9«-Fluor-l 10,21-diol.
Diese Reaktion der 21-Salpetersäureester von Steroid-21-alkoholen
ist überraschend, da auf Grund des angegebenen Schrifttumes es nicht zu erwarten war,
daß aus den Steroid-21-Salpetersäureestern die entsprechenden Alkohole ohne Nebenreaktion rückzugewinnen
sind und die Spaltung des Epoxyringes auch in Abwesenheit von Basen bzw. Lewis-Basen erfolgreich
verläuft
Unter den angegebenen Versuchsbedingungen, also in wasserfreiem Medium und in Abwesenheit von
Lewis-Basen, können die 2 Reaktionen nur dann erfolgen, wenn der Steroid-21-salpetersäureester gegenüber
dem wasserfreien Fluorwasserstoff als Lewis-Base wirkt.
Die Erfindung beruht also auf der überraschenden Feststellung, daß sich die Steroid-21-salpetersäureester gegenüber wasserfreiem Fluorwasserstoff als Lewis-Basen verhalten und somit auch selbst fähig sind, die zur Acidolyse erforderliche Dissoziation des Fluorwasserstoffes sicherzustellen.
Die Erfindung beruht also auf der überraschenden Feststellung, daß sich die Steroid-21-salpetersäureester gegenüber wasserfreiem Fluorwasserstoff als Lewis-Basen verhalten und somit auch selbst fähig sind, die zur Acidolyse erforderliche Dissoziation des Fluorwasserstoffes sicherzustellen.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von Steroid-21-alkoholen der allgemeinen
Formel H2C
worin Ri und R2 Wasserstoff oder zusammen eine
Doppelbindung bedeuten, R3 für Wasserstoff oder eine
κ- oder J3-Hydroxygruppe steht R4 Wasserstoff oder ein
a-Halogenatom bedeutet Rs für Wasserstoff oder eine
freie oder veresterte α-Hydroxygruppe steht und Re
Wasserstoff, eine freie oder veresterte α-Hydroxygruppe oder eine «- oder /f-Methylgruppe bedeutet oder R3
und R4 zusammen eine Doppelbindung darstellen bzw. R5 und R6 zusammen eine Gruppe der Formel
CH,
— O
CH3
15
darstellen, durch Acidolyse von 21-Salpetersäureestern
von Steroid-21 -alkoholen der allgemeinen Formel
(H)
worin Ri, R2, R3, R4, R5 und K^ wie oben festgelegt sind,
außerdem jedoch R3 und R4 zusammen auch eine
Epoxygruppe darstellen können, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß die 21-Salpetersäureester der
Steroid-21-alkohole oder von Derivaten derselben in
einem Halogenkohlenwasserstoff bei Temperaturen unter 20° C mit wasserfreiem Fluorwasserstoff in einem
3- bis 20fachen molaren Überschuß umgesetzt werden.
Als Halogenkohlenwasserstoff wird vorzugsweise Chloroform verwendet.
Nach einer zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung wird wie folgt verfahren: Es wird beispielsweise
der 21-Salpetersäureester eines 9/3,1 ljJ-Epoxysteroid-21-alkoholes
in Lösung in einem Halogenkohlenwasserstoff bei -5O0C zu einer Lösung von wasserfreiem
Fluorwasserstoff in Chloroform zugegeben. Der Fluorwasserstoff wird je nach der Art des Ausgangssteroides
in einer Menge von 3 bis 20 MoI je Mol Steroid verwendet. Das Reaktionsgemisch wird nach Beendigung
der Zugabe auf 0 bis 5° C erwärmt und bei dieser Temperatur 3 Stunden lang gerührt. Das am Ende der
Reaktion dunkelrot werdende Gemisch wird in eine 5%ige wäßrige Kaliumcarbonatlösung eingegossen,
neutralisiert (pH-Wert = 6 bis 7) und mit Chloroform extrahiert Danach wird die Lösungsmittelphase bis zur
Erreichung der neutralen Reaktion gewaschen und unter vermindertem Druck nahezu zul· Trockene
eingedampft und der Rückstand wird mit wäßrigem Dioxan gereinigt Das rohe 9«-Fluor-110,21-dihydroxysteroid
wird in etwa 90%iger Ausbeute und über 90%iger Reinheit erhalten. Nach dem Umkristallisieren
aus Aceton liegt das Fluorsteroid in für pharmazeutische Zwecke genügender Reinheit vor.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat gegenüber den bekannten Verfahren folgende Vorteile:
a) Es sind keine Basen bzw. Lewis-Basen, die bei den bekannten Verfahren in großen Mengen verwendet
werden, erforderlich.
b) Die Fluorsteroide können nach Neutralisation des überschüssigen Fluorwasserstoffes ohne Schwierigkeiten
aus der erhaltenen wäßrigen Lösung isoliert werden.
c) Die Acidolyse des Epoxyringes und des 21-Salpetersäureesters
geht gleichzeitig vor sich, so daß die sonst in einer gesonderten Stufe erfolgende
Hydrolyse der zum Schutz der 21-Hydroxygruppe
gebildeten Maskierungsgruppe, beispielsweise Acetylgruppe, entfällt
Die genannten Vorteile des erfindungsgernäßen Verfahrens haben große Bedeutung bei der Durchführung
desselben im technischen bzw. industriellen Maßstab.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird an Hand der folgenden nicht als Beschränkung aufzufassenden
Beispiele näher erläutert
Es wurden 2 g (0,0043 Mol) 9ß,\ l^-Epoxypregna-1,4-dien-16«,17o£
1 -triol-S^O-dion-16a, 1 7a-acetonid-21 salpetersäureester
in 30 cm3 wasserfreiem Chloroform gelöst Diese Lösung wurde auf —50° C abgekühlt und
zu einer Lösung von 1 cm3 Fluorwasserstoff (0,05 Mol) in 10 cm3 wasserfreiem Chloroform zugegeben. Das
Reaktionsgemisch wurde 3 Stunden lang bei 0°C gerührt und danach in 100 cm3 einer gesättigten
Kaliumbicarbonatlösung eingegossen. Die Chloroformphase wurde abgetrennt und die wäßrige Phase wurde
2mal mit 10 cm3 Chloroform extrahiert Die vereinigten Chloroformauszüge wurden 2mal mit je 10 cm3 Wasser
gewaschen und getrocknet und das Chloroform wurde unter vermindertem Druck abdestilliert Der Rückstand
wurde mit 10 cm3 Dioxan verrührt und anschließend wurde das Dioxan abdestilliert. Das in dieser Weise vom
Lösungsmittel befreite Produkt wurde mit 20 cm3 Wasser verrieben. Die ausgeschiedenen gelben Kristalle
wurden abfiltriert und nach dem Trocknen aus Aceton umkristallisiert. So wurden 1,49 g 9a-Fluorpregna-l,4-dien-11
ß,\ 6a, 1 7α,2 1 -tetraolO^O-dion-16«, 17a-acetonid
erhalten. Ausbeute: 80% der Theorie. Schmelzpunkt:
260 bis 265° C.
Es wurden 2,7 g (0,005 Mol) 9a-Brompregna-l,4-dien-11
ß, 16«,17α,21 -tetraol-S^O-dion-16«,17«-acetonid-21 salpetersäureester
in Lösung in 30 cm3 Chloroform mit einer Lösung von 1 cm3 (0,05 Mol) Fluorwasserstoff in
10 cm3 Chloroform umgesetzt. Das Reaktionsgemisch wurde in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise
aufgearbeitet So wurden 2,05 g 9«-Brompregna-l,4-dien-1 l/J.iea.^Ä^l-tetraol-^O-dion-iea.^a-acetonid
erhalten. Ausbeute: 83% der Theorie. Schmelzpunkt: 210 bis 2150C.
Es wurden 1,95 g (0,005 Mol) 17*^l-Dihydroxypregn-4-en-3,20-dion-21-salpetersäureester
in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise der Acidolyse unterworfen. So
wurden 1,46 g 17a£l-Dihydroxypregn-4-en-3,20-dion
erhalten. Ausbeute: 85% der Theorie. Schmelzpunkt:
207 bis 2100C.
Es wurden 2,03 g (0,005 Mol) 16a-Methylpregn-4-en-17a,21-diol-3,20-dion-21-salpetersäureester
in der im beispiel 2 beschriebenen Weise der Acidolyse unterworfen. So wurden 1,62 g 16«-Methylpregn-4-en-3,20-dion-17«,21-diol
erhalten. Ausbeute: 90% der Theorie. Schmelzpunkt: 172 bis 1750C.
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von Steroid-21-alkoholen
der allgemeinen Formel
H7C-OH
worin Ri und R2 Wasserstoff oder zusammen eine
Doppelbindung bedeuten, R3 für Wasserstoff oder
einea- oder ß-Hydroxygruppe steht, R* Wasserstoff
oder ein «-Halogenatom bedeutet, Rs für Wasserstoff
oder eine freie oder veresterte Λ-Hydroxygruppe steht und R6 Wasserstoff, eine freie oder
veresterte «-Hydroxygruppe oder eine «- oder
0-Methylgruppe bedeutet oder R3 und R4 zusammen
eine Doppelbindung darstellen bzw. R5 und R« zusammen eine Gruppe der Formel
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
HURI000445 HU163145B (de) | 1971-09-23 | 1971-09-23 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2246203A1 DE2246203A1 (de) | 1973-03-29 |
DE2246203B2 DE2246203B2 (de) | 1976-07-08 |
DE2246203C3 true DE2246203C3 (de) | 1982-01-21 |
Family
ID=11000875
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19722246203 Expired DE2246203C3 (de) | 1971-09-23 | 1972-09-22 | Verfahren zur Herstellung von Steroid-21-alkoholen |
Country Status (13)
Country | Link |
---|---|
JP (1) | JPS5111624B2 (de) |
AT (1) | AT330375B (de) |
CA (1) | CA969927A (de) |
CS (1) | CS164787B2 (de) |
DD (1) | DD99162A5 (de) |
DE (1) | DE2246203C3 (de) |
FR (1) | FR2158823A5 (de) |
HU (1) | HU163145B (de) |
NL (1) | NL7212423A (de) |
PL (1) | PL79455B1 (de) |
SE (1) | SE385121B (de) |
SU (1) | SU453833A3 (de) |
YU (1) | YU35036B (de) |
Families Citing this family (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5707984A (en) * | 1995-12-08 | 1998-01-13 | G. D. Searle & Co. | Steroid nitrite/nitrate ester derivatives useful as anti-inflammatory drugs |
US5792758A (en) * | 1995-12-08 | 1998-08-11 | G. D. Searle & Co. | Steroid nitrite ester derivatives useful as anti-inflammatory drugs |
US5824669A (en) * | 1996-03-22 | 1998-10-20 | Nitromed, Inc. | Nitrosated and nitrosylated compounds and compositions and their use for treating respiratory disorders |
US5837698A (en) * | 1996-05-02 | 1998-11-17 | G. D. Searle & Co. | Steroid nitrite and nitrate ester derivatives useful as anti-inflammatory drugs |
-
1971
- 1971-09-23 HU HURI000445 patent/HU163145B/hu unknown
-
1972
- 1972-09-13 NL NL7212423A patent/NL7212423A/xx not_active Application Discontinuation
- 1972-09-13 AT AT783972A patent/AT330375B/de active
- 1972-09-15 DD DD16570272A patent/DD99162A5/xx unknown
- 1972-09-21 JP JP9505072A patent/JPS5111624B2/ja not_active Expired
- 1972-09-21 YU YU239672A patent/YU35036B/xx unknown
- 1972-09-21 CS CS644272A patent/CS164787B2/cs unknown
- 1972-09-21 PL PL15785472A patent/PL79455B1/pl unknown
- 1972-09-21 SE SE1221372A patent/SE385121B/xx unknown
- 1972-09-21 FR FR7233548A patent/FR2158823A5/fr not_active Expired
- 1972-09-22 CA CA152,373A patent/CA969927A/en not_active Expired
- 1972-09-22 DE DE19722246203 patent/DE2246203C3/de not_active Expired
- 1972-09-22 SU SU1832412A patent/SU453833A3/ru active
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
PL79455B1 (en) | 1975-06-30 |
CS164787B2 (de) | 1975-11-28 |
DD99162A5 (de) | 1973-07-20 |
CA969927A (en) | 1975-06-24 |
HU163145B (de) | 1973-06-28 |
SU453833A3 (de) | 1974-12-15 |
JPS4839470A (de) | 1973-06-09 |
YU35036B (en) | 1980-06-30 |
DE2246203A1 (de) | 1973-03-29 |
NL7212423A (de) | 1973-03-27 |
FR2158823A5 (en) | 1973-06-15 |
YU239672A (en) | 1979-12-31 |
ATA783972A (de) | 1975-09-15 |
AT330375B (de) | 1976-06-25 |
JPS5111624B2 (de) | 1976-04-13 |
SE385121B (sv) | 1976-06-08 |
DE2246203B2 (de) | 1976-07-08 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2707336C2 (de) | ||
DE2030402C3 (de) | ||
DE2916889C2 (de) | Verfahren und Zwischenprodukte zur Herstellung von 6α-Halogen-3-Keto-Δ↑1↑↑,↑↑4↑-pregnadienderivaten | |
DE2246203C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Steroid-21-alkoholen | |
DD202719A5 (de) | Verfahren zur herstellung von isosorbid-2-nitrat | |
DE2243480A1 (de) | Verfahren zur herstellung von steroiden der prednisolonreihe | |
CH637973A5 (de) | Verfahren zur herstellung von steroiden. | |
DE946538C (de) | Verfahren zur Herstellung von 4-Halogen-17ª‡-oxy-3-ketopregnanen | |
DE2603545A1 (de) | Neue prednisolon- und prednisonderivate und verfahren zu deren herstellung | |
DE825686C (de) | Verfahren zur UEberfuehrung von í¸-20-Cyanpregnenen mit einer oder mehreren kerngebundenen Hydroxylgruppen in 17 alpha-Oxy-20-ketopregnane | |
DE2365102C2 (de) | Neue Pregnansäure-Derivate | |
AT362889B (de) | Verfahren zur herstellung von neuen estern von androstadien-17-carbonsaeuren | |
DE2148631B2 (de) | Verfahren zur herstellung von in der 9(11)- und/oder 16-stellung ungesaettigten steroiden | |
AT364098B (de) | Verfahren zur herstellung von neuen estern von androstadien-17-carbonsaeuren | |
DE2235377A1 (de) | 2,4-thiazol-dimethanol-carbamat und verfahren zu dessen herstellung | |
AT228409B (de) | Verfahren zur Herstellung von neuen Lysergsäuren | |
DE1001679C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von 2, 3-Epoxy-12-oxy-(oder keto)- 22-isoallospirostan | |
DE1002347C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von in 4(5)-Stellung ungesaettigten 2-Jodsteroid-3-ketonen bzw. Steroid-3-ketonen | |
DE2022695A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von 21-Phosphaten von Steroiden der Pregnanreihe | |
DE1768115A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Schutzgruppen an A,B-Ringen der delta?-Ketosteroide | |
DD202439A5 (de) | Verfahren zur herstellung von acyloxysteroiden | |
DE2137557A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Ver bindungen mit Sterangerust | |
CH513143A (de) | Verfahren zur Herstellung von 11,12-Dehydrosteroiden | |
DE1008286B (de) | Verfahren zur Herstellung von in 8(9)-Stellung gesaettigten 11-Oxy- und bzw. oder 11-Ketosteroiden | |
DE1134075B (de) | Verfahren zur Herstellung von primaeren Steroid-21-orthophosphorsaeureestern und deren physiologisch vertraeglichen wasserloeslichen Salzen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |