DE2229896C3 - Verfahren zur Erzeugung einesteini>eratl"1'esten und korrosionsbeständigen Schutzüberzugs aus Aluminium auf einem Werkstück aus Stahl - Google Patents
Verfahren zur Erzeugung einesteini>eratl"1'esten und korrosionsbeständigen Schutzüberzugs aus Aluminium auf einem Werkstück aus StahlInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung eines hochtemperaturfesten und korrosionsbeständigen
Schützüberzugs aus Aluminium auf einem Werkstück aus Stahl, bei welchem das Werkstück mit einem
Überzug aus einem Gemisch aus Aluminium-Pulver und einem organischen Kunstharz versehen und das so
überzogene Werkstück sodann zum Austreiben des Kunstharzes erhitzt wird.
Häufig sollen auf Werkstücke aus Stahl Überzüge aufgebracht werden, welche die Werkstücke gegen
hohe Temperaturen und atmosphärische Korrosion schützen. Verschiedene Anstriche und ähnliche Überzüge,
die als Überzüge gute Ergebnisse erbringen, sind oft entsprechend schwierig auf ein Werkstück aufzubringen.
Aus der deutschen Patentschrift 5 61257 ist ein
Verfahren der eingangs genannten Art bekannt, bei welchem beispielsweise zur Herstellung eines
Aluminiumüberzugs auf Eisen eine Suspension von Aluminiumpulver in einer Lösung eines als Bindemittel
verwendeten Kondensationsprodukte aus Glyzerin und Phthalsäure hergestellt und beispielsweise als Anstrich,
im Spritzverfahren oder durch Eintauchen auf den mit dem Schutzüberzug zu versehenden Gegenstand
aufgebracht und anschließend zum Verdampfen des Lösungsmittels sowie zum Abtreiben des Bindemittel-Kunstharzes
erhitzt wird.
Aus der deutschen Auslegeschrift 12 56 994 ist es zum
Beschichten von Metallband oder -draht mit Aluminium bekannt, das Aluminium aus einer Suspension von fein
verteiltem Aluminium in Alkohol auf elektrophoretischem Weg abzuscheiden und den auf diesem Weg
aufgebrachten Überzug, der kein Kunstharz enthält, anschließend zu erhitzen.
Aus der britischen Patentschrift 10 99 493 isi es
schließlich im Zusammenhang mit der Herstellung von Ferrit-Matrix-Speichern bekannt, die an den Überkreuzungsstellen
der X- und y-Drähte erforderlichen Ferritzellen durch Abscheidung aus einer fein verteiltes
Ferritmaterial in Alkohol mit einem Schellack-Zusatz enthaltenden Suspension abzuscheiden, wobei das so
abgeschiedene Ferritmaterial an den Überkreuzungsstellen
der X- und y-Drähte zusammenläuft und dort die gewünschten Ferrit-Kügelchen als Speicherzellen bildet;
anschließend werden diese Ferrit-Kügelchen einer Sinterungsbehandlung unterzogen. Die Herstellung
eines hochtemperaturfesten und korrosionsbeständigen Schützüberzugs ist hieraus nicht bekannt
Durch die Erfindung soll ausgehend von den bekannten Schutzüberzügen ein Verfahren zum Aufbringen
eines besonders hochtemperaturfesten und korrosionsbeständigen Überzugs auf ein Stahlwerkstück
geschaffen werden.
Zu diesem Zweck ist bei einem Verfahren der eingangs genannten Art gemäß der Erfindung vorgesehen,
daß der in an sich bekannter Weise elektrophoretisch abgeschiedene Überzug nach dem Austreiben des
Kunstharzes mit einem hochtemperaturbeständigen Kaliumsilikat imprägniert wird. ,
Vorzugsweise wird als organisches Harz ein Acrylharz
verwendet. In diesem Fall wird der mit dem Kaliumsilikat imprägnierte Überzug anschließend vorzugsweise
gebrannt, beispielsweise bei 150° C.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung kann vorgesehen sein, daß der Überzug anschließend zur
Erhöhung seiner elektrischen Leitfähigkeit einer weiteren Wärmebehandlung, vorzugsweise durch Erhitzen an
Luft auf 560° C, unterworfen wird.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß der anfängliche Überzug aus
einer wäßrigen Lösung aufgebracht wird. So kann der elektrophoretisch hergestellte Überzug beispielsweise
aus einer Lösung aufgebracht werden, die ein Gewichtsteil Acrylharz, 2 bis 20 Gewichtsteile feines
Aluminiumpulver sowie Wasser zur Einstellung der zur Verarbeitung geeigneten Konsistenz aufweist.
Vorzugsweise wird eine Mischung aus 1 bis 2 Gewichtsteilen Harz, 2 bis 16 Gewichtsteile Aluminium
und 1 bis 6 Teilen Wasser verwendet.
Das erfindungsgemäße Imprägnierungsverfahren eignet sich auch zur Anwendung auf die Herstellung
mehrlagiger Vielfachüberzüge, wobei vorzugsweise so vorgegangen wird, daß zunächst aufeinanderfolgend
mehrere Überzüge auf elektrophoretischem Weg abgeschieden werden und das Harz jeweils abgebrannt
wird, und daß der so erhaltene Vielfachüberzug sodann mit dem hochtemperaturbeständigen Kaliumsilikat
imprägniert wird.
Das Abbrennen des Kunstharzes aus dem elektrophoretisch aufgebrachten Überzug vor der erfindungsge-
mäßen Imprägnierungsbehandlung kann vorzugsweise durch Erhitzen auf einer Temperatur von 5600C
erfolgen.
Im folgenden werden Beispiele der Erfindung beschrieben.
100 g einer 50%igen Lösung eines Acrylharzes wurde mit 400 g feinem, fettfreien Aluminiumpulver mit
Teilchengrößen von 5 bis ΙΟμπι (Feinheitsklasse 400)
und 250 g Wasser gemischt Das Gemisch wird eine Stunde lang in der Kugelmühle zu einer homogenen
Mischung vermählen.
In die Mischung wurden Prüfplatten bzw. -tafeln aus 12% Chromstahl! eingetaucht und zwischen den Platten
und einer festen Elektrode ein elektrisches Potential angelegt, derart, daß die Platten den negativen Pol
bildeten und demgemäß durch Elektrophorese mit dem Aluminium und Harz überzogen wurden. Es wurde
festgestellt, daß die besten Ergebnisse mit einer Stromdichte von 0,1 A/6,45 cm2 erhalten werden; der
Überziehvorgang wurde 30 Sekungen lang durchgeführt,
um einen Überzug mit einer Dicke von 0,01016 und 0,02032 mm zu erhalten.
Sodann wurden die Prüftafeln bzw. -platten aus der Mischung entnommen und der Überzug 30 Minuten
lang bei 150° C gebrannt. Sodann wurden die Tafeln
weiter auf 560"C erhitzt; hierbei wurde das Acrylharz ausgetrieben und auch der Aluminiumüberzug diffundiert.
Diese Temperatur wurde zwei Stunden lang aufrecht erhalten.
Die Tafeln waren dann mit einem porösen Aluminiumüberzug versehen; zur Fertigstellung des Überzugs
ließ man die Tafeln auf 100°C abkühlen, worauf eine wäßrige Kaliumsilikatlösung aus j Volumteil Silikat auf
2 Volumteile Wasser auf den Überzug aufgebürstet wurde, bis die Lösung die Aluminiumporen vollständig
ausfüllte. Sodann wurden die Tafeln abschließend 30 Minuten lang bei 150°C gebrannt. Als Kaliumsilikat
wurde ein Präparat vom Reinheitsgrad Crosfield Grade 66 mit einem mittleren Molverhältnis von
S1O2: K2O von 3,21 und einem spezifischen Gewicht
von 1,33 verwendet.
Zur Qualitätsprüfung des Überzugs wurden in dieser Weise überzogene Testplatten Korrosionsbedingungen
unterworfen. Im einzelnen wurde jede Tafel 10 Zyklen eines Heizprogramms unterworfen, das 2 Stunden
Erhitzung auf 450° C und nachfolgend während 22 Stunden bei Zimmertemperatur eine Besprühung mit
einem neutralen Salz vorsah. Nach diesem Test waren die Testplatten in gutem Zustand und der Überzug wie
auch das Stahlsubstrat fast schadlos. Die Platten wurden auch durch Eintauchen in verschiedene Flüssigkeiten
getestet, die häufig in Gastriebwerken oder in deren unmittelbarer Umgebung verwendet werden, wie
beispielsweise Schmieröle, Kerosen und Erdölbrennstoffe sowie verschiedene Hydraulikflüssigkeiten und
-strömungsmittel; es ergab sich, daß der Überzug gegenüber diesen sämtlichen Strömungsmitteln beständig
war.
Es wurden auch Trockenerhitzungstests an den Platten vorgenommen, wobei sich ergab, daß der
Überzug bis etwa 550° C einen zufriedenstellenden Schutz gewährleistet.
Weitere Tests wurden an Prüfplatten bzw. -tafeln durchgeführt, deren Überzug unter Verwendung des
gleichen Gemischs, jedoch mit einem anderen Heizzyklus hergestellt war. In diesem Falle wurden die Tafeln
elektrophoretisch überzogen, 30 Minuten lang bei 150° C gebrannt, sodann zum Austreiber, des Acrylharzes
auf 350° C erhitzt Der poröse Überzug wurde sodann, wie im vorhergehenden Beispiel, imprägniert
und wärmebehandelt Auch mit diesen Testplatten wurden die gleichen zufriedenstellenden Ergebnisse
erzielt
Zum Überziehen weiterer Prüfplatten bzw. -tafeln wurde ein Gemisch aus 31 g Acrylharz, 41,6 g
Aluminiumpulver vom Feinheitsgrad 400 grade und 273 g destilliertem Wasser verwendet Die Prüflinge
wurden elektrophoretisch (oder im Elektrodruckverfahren) unter Verwendung einer Stromdichte im Bereich
von 5 bis 100 m A/6,45 cm2 überzogen.
Diese Testplatten wurden sodann, wie in den vorhergehenden Beispielen, gebrannt und mit weiterem Überzug versehen; bei ähnlichen Tests wie in den vorhergehenden Beispielen ergaben sie zufriedenstellende Resultate. Zusätzlich ergab sich, daß dieses spezielle Gemisch eine geringere Neigung zum Absetzen der Festbestandteile zeigte, wie die Mischung bei den vorhergehenden Beispielen.
Diese Testplatten wurden sodann, wie in den vorhergehenden Beispielen, gebrannt und mit weiterem Überzug versehen; bei ähnlichen Tests wie in den vorhergehenden Beispielen ergaben sie zufriedenstellende Resultate. Zusätzlich ergab sich, daß dieses spezielle Gemisch eine geringere Neigung zum Absetzen der Festbestandteile zeigte, wie die Mischung bei den vorhergehenden Beispielen.
Es sei betont daß das Verfahren der Elektrophorese oder des Elektrodruckens, wie es auch bezeichnet wird,
unter Verwendung einer Kontraststromquelle oder
JO einer Konixastspannungsquelle ausgeführt werden
kann; im letzteren Fall ist der Strom über den Überzugsprozeß hin veränderlich. In jedem Falle
werden die Strom- und Spannungsparameter, weiche für eine bestimmte Mischung die besten Ergebnisse
J5 erbringen, am besten experimentell bestimmt; es wurde
jedoch festgestellt, daß der anzuwendende Strom normalerweise in den Bereich von 5 bis 100 mA/
6,45 cm2 zu überziehende Fläche fällt.
Bei den Experimenten wurde festgestellt, daß der
•to Überzug elektrisch leitend sein sollte, um einen
galvanischen Widerstand gegen Korrosion zu bilden. Es kann so eingerichtet werden, daß der Überzug leitend
ist, und zwar durch einen zusätzlichen abschließenden Wärmebehandlungsschritt, in welchem die betreffende
4s Tafel oder Platte 2 Stunden lang auf 560° C erhitzt wird,
wie in dem nachfolgenden Beispiel beschrieben.
In genau der gleichen Weise wie in Beispiel 1 wurden
■so Testplatten bzw. -tafeln hergestellt und überzogen,
wobei jedoch in diesem Falle nach dem in den früheren Beispielen »abschließenden« Brennen durch zweistündiges
Erhitzen auf 560° C in Luft weiter wärmebehandelt wurden. Die Platten wurden getestet, wobei sich ergab,
daß die Überzüge elektrisch leitend waren und einen noch besseren Schutz als die Tafeln in Beispiel 1
ergaben.
Es sei betont, daß diese weitere Wärmebehandlung eindeutig fakultativ ist in dem Sinne, daß gute Überzüge
en auch ohne diesen weiteren Schritt erhalten werden
können, wenngleich die Überzüge durch diesen zusätzlichen Schritt verbessert werden.
In den beschriebenen Beispielen wurde des weiteren zur Imprägnierung mit dem Kaliumsilikat die Lösung
hi durch Bürsten aufgebracht. Selbstverständlich kann die
Lösung jedoch auch durch Aufsprühen oder durch Ein uiuchen aufgebracht werden.
Es sei darauf hingewiesen, daß die beschriebenen
Es sei darauf hingewiesen, daß die beschriebenen
Beispiele eine einzige Überzugsschicht ergeben, deren
Dicke daher auf einige 0,02032 mm begrenzt ist. Es wurde gefunden, daß weitere Oberzüge aufgebracht
werden können, indem man zunächst wie oben
beschrieben elektrophoretisch einen überzug aufbringt,
das Acrylharz abbrennt, sodann elektrophoretisch einen zweiten Oberzug aufbringt, abbrennt und anschließend
beide porösen Schichten imprägniert Selbstverständlich könnte dieser Vorgang auch zur Herstellung von
drei- oder mehrschichtigen Oberzügen fortgesetzt werden.
Es sei betont, daß die Bestandteile des Gemischs in
den angegebenen Grenzen variieren können, jedoch darf angenommen werden, daß dieses Oberzugsverfahren nur auf Stahlteile anwendbar ist, die allerdings nicht
notwendigerweise die oben angegebene Zusammensetzung zu haben brauchen.
Claims (6)
1. Verfahren zur Erzeugung eines hochtemperatiirfesten
und korrosionsbeständigen Schutzüberzugs aus Aluminium auf einem Werkstück aus Stahl,
bei welchem das Werkstück mit einem Oberzug aus einem Gemisch aus Aluminium-Pulver und einem
organischen Kunstharz versehen und das so überzogene Werkstück sodann zum Austreiben des
Kunstharzes erhitzt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß der in an sich bekannter Weise elektrophoretisch abgeschiedene Oberzug nach dem
Austreiben des Kunstharzes mit einem hochtemperaturbeständigen Kaliumsilikat imprägniert wird.
2. Verfahren nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet,
daß das hochtemperaturbeständige Kaliumsilikat als wäßrige Lösung mit 1 Volumteil Silikat
und 2 Volumteilen Wasser aufgebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der imprägnierte Oberzug
anschließend durch Erhitzen auf vorzugsweise 1500C gebrannt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Überzug anschließend zur
Erhöhung seiner elektrischen Leitfähigkeit einer weiteren Wärmebehandlung, vorzugsweise durch
Erhitzen an Luft auf 5600C, unterworfen wird.
5. Anwendung des Verfahrens nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche auf die
Herstellung mehrlagiger Vielfachüberzüge, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst aufeinanderfolgend
mehrere Überzüge auf elektrophoretischem Weg abgeschieden werden und das Harz jeweils abgebrannt
wird, und daß der so erhaltene Vielfachüberzug sodann mit dem hochtemperaturbeständigen
Kaliumsilikat imprägniert wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die elektrophoretische Abscheidung des Überzugs aus einer wäßrigen Lösung des Gemischs
aus dem Aluminiumpulver mit einem Acrylharz mit einer Stromdichte im Bereich von 5 bis 100 mA/
6,45 cm2 erfolgt.
■"'
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