DE1521755A1 - Verstaerkung von anodisierten Oberflaechen - Google Patents

Verstaerkung von anodisierten Oberflaechen

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DE1521755A1
DE1521755A1 DE19641521755 DE1521755A DE1521755A1 DE 1521755 A1 DE1521755 A1 DE 1521755A1 DE 19641521755 DE19641521755 DE 19641521755 DE 1521755 A DE1521755 A DE 1521755A DE 1521755 A1 DE1521755 A1 DE 1521755A1
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Description

  • Verstärkung von anodisierten Oberflächen Die Erfindung betrifft die Oberflächenbehandlung von anodisierbaren Stoffen, , Gewöhnlich wird die Anodisierung von gewissen Metallen, z.B, Aluminium und Magnesium und deren Legierungen, vorgeschlagen, damit deren Oberfläche geschützt wird oder aus dem Wunsche, das Aussehen zu verbessern. Der Vorgang beim Anodisieren besteht im wesentlichen darin, daß der zu behandelnde Teil als Anode in einem elektrolytischen Bad verwendet wird und daß Strom aus diesem Teil in das Bad geleitet wird. Eine solche Behandlung bewirkt, daß der Teil der oxydierenden Einwirkung der verschiedenen Anionen im Bad ausgesetzt wird. Viele Metalle werden durch eine derartige Behandlung lediglich zu positiven Ionen oxydiert und gehen in Lösung über. Teile hingegen, die anodisiert werden, bilden ein Zwischenprodukt, ein Oxyd, welches einen porösen" Überzug auf dem verbleibenden Metall bildet, Obwohl dieses Oxyd im Bad löslich sein kann, in dem es sich bildete, so kann es bei geeigneten Bedingungen hinreichend schnell gebildet werden, so daß eine bemerkenswerte Stärke des Oxyds die Lösungsmitteiwirkung des Bades überdauert. Wird der anodisierte Teil aus dem Bad genommen, dann bleibt der Überzug als eine poröse, haftende Schicht aus dem Metalloxyd, das etwas Wasser absorbiert oder aufgenommen hat, zurück. Dieser Überzug bildet eine gute Unterlage zur Aufnahme der herkömmlichen Farben oder Lacke und kann auch eingefärbt werden, da die Oberfläche des porösen Materials hochgradig absorptionsfähig ist, Handelt es sich um anodisierte Aluminiumflächen, dann beobachtete man, daß die anodisierte Oberfläche, die durch das Verfahren gebildet wurde, eine mangelhafte Festigkeit besitzt, wenn sie nicht weiter behandelt wird, so daß sie "versiegelt" wird, Dieses Verfahren besteht gewöhnlich darin, daß das Aluminiumoxyd mit dem zurückgehaltenen Wasser der Wärme ausgesetzt wird, entweder indem es in heißes oder kochendes Wasser getaucht wird oder der Einwirkung von Dampf ausgesetzt wird. Verwendet man Wasser, dann können Chemikalien zugesetzt werden. Die gegenwärtig in der Fachwelt anerkannte Theorie ist, daß das Ergebnis dieser Behandlungen eine Vereinigung eines jeden Aluminiumoxydmoleküls mit einem Wassermolekül ist, so daß sich ein kristallines Hydrat bildet, welches als Böhmit bekannt ist, Das physikalische Ergebnis ist, daß eine dichtere, aber immer noch leicht poröse Struktur geliefert wird, welche gegen Zerkratzen und Abrieb mäßig widerstandsfähig ist. Wird die anodisierte Fläche eingefärbt, dann wird das Versiegeln erst nach dem Einfärben oder gleichzeitig mit dem Färben durchgeführt, wenn eine heiße Farblösung oder -ausschwemmung verwendet wird, Alle diese Behandlungen hinterlassen ein poröses Gefüge, Dieses poröse Gefüge der anodisierten Oberfläche besitzt nur eine geringfügige mechanische Festigkeit, so daß über die eigene Festigkeit keine weitere Verstärkung gegeben wird. Insbesondere läßt es sich wegen seiner Porösität recht leicht zerkratzen, da eine örtlich auftretende Kraft leicht Teile aus dem Oxyd herausbricht, indem die Zellwände an ihrer dünnsten Stelle aufgebrochen werden, weil die Wände kaum seitlich gestützt werden.
  • Man hat erfindungsgemäß festgestellt, daß die anodisierten Oberflächen eine große Festigkeit und insbesondere eine gute Widerstandsfähigkeit gegen das Zerkratzen erhalten können, wenn man die Poren mit dicht verbundenen Teilchen v@rmegewAVse mit Hilfe der Elektrophorese ausfüllt. Da derartige Teilchen oder Körner bestimmte Farben oder optische Eigenschaften besitzen können, lassen sie sich zur Färbung oder einer anderweitigen Änderung der optischen Eigenschaften der anodisierten Fläche ebenfalls verwenden.
  • Die Hauptaufgabe der Erfindung ist die Herstellung einer anodisierten Fläche, die zur Verschönerung gefärbt werden kann und die eine ausgezeichnete Festigkeit besitzt und besonders widerstandsfähig gegen ein Zerkratzen ist, wenn man diese mit ähnlich anodisierten Oberflächen vergleicht, die nicht erfindungsgemäß behandelt wurden. Obwohl sowohl das Anodisieren und die Anwendung der Elektrophorese zum Niederschlag von feinen Teilchen bereits angewendet wurden, hat man bisher die Elektrophorese zur Verbesserung der Festigkeit und der Widerstands- Fähigkeit von arxodisierten Überzügen gegen Zerkratzen, wobei gleichzeitig das Aussehen verbessert wird, nicht angewendet. Nachstehend werden diese Vorteile genauer beschrieben werden, Vergleichsmessungen haben gezeigt, daß eine überraschende Verbesserung der Widerstandsfähigkeit gegen Zerkratzen durch die Erfindung geliefert wird, Diese vorteilhaften Ergebnisse beruhen auf mehreren Nebenerscheinungen$ die den Fachleuten einleuchten werden, insbesondere denen, die mit den Einschränkungen der bekannten Verfahren vertraut sind, da die Erfinding den Vorteil einer größeren Geschwindigkeit biete, die mit einer Verbilligung verknüpft ist.
  • Zum besseren Verständnis der Erfindung dienen die beigefügten Zeichnungen.
  • Die Zeichnungen stellen dart Fig. 1 die schematische Darstellung einer -Vorrichtung zum Anodisieren einer metallischen Unterlage, so daß ein poröser Überzug auf dieser geliefert wird, und daß durch eine Änderung der Art der Stoffe und der Betriebsbedingungen die Poren eines derartigen Überzugs beinahe vollständig mit einem dicht gepackten Füllstoff ausgefüllt werden; Fig. 2 einen Schnitt durch eine Unterlage mit dem porösen Überzug; Fig. 3 einen Schnitt durch einen porösen Überzug, dessen Poren mit einem nicht verdichteten Überzug gefüllt sind, wie er durch die herkömmlichen Verfahren gebildet wurde; Fige 4 einen Schnitt durch einen porösen Überzug, dessen Poren mit einem dicht gepackten Überzug nach der Erfindung ausgefüllt sind; Fig. 5 ein Verfahren zum Auftragen eines porösen Überzugs unmittelbar auf die Unterlage, so daß diese für die erfindungsgemäße Füllung der Poren vorbereitet ist.
  • Fig. 1 zeigt einen Behälter 10, der in herkömmlicher Weise aus einer Glasbatterie, in der eine Gegenelektrode 12 und ein Werkstück 14 in eine Flüssigkeit 16 getaucht sind" Die Gegenelektrode 12 und das Werkstück 14 sind durch Leiter 18 bzw. 20 mit den mittleren Abzweigen eines Umkehrschalters 22 verbunden, Zwei Batterien 24 und 26 sind seriengeschaltet, wobei der positive Abzveig 26 und die Verbindung zwischen 24 und 26 entsprechend mit den beiden Punkten eines Schalters 28 verbunden sind, Der Kontaktarm des Schalters 28 ist mit einem Kontakt eines Rheostaten 30 verbunden, dessen Arm durch ein Amperemeter 32 mit zwei Backen des Schalters 22 verbunden ist, Die anderen zwei Backen des Schalters 22 sind in der herkömmlichen Weise mit dem negativen Abzweig der Batterie 24 verbunden, so daß eine Vorrichtung zur Umkehrung der Polarität geschaffen wird, Ein Voltmeter 34 ist angeschlossen,.damit das Potentialgefälle über die Abzweige des Schalters 22 und der Abfall über den Amperemeter 32 gemessen werden kann, Auf diese Weise ist die Anlage weitgehend in der üblichen Weise gestaltet und kann, wenn eine Flüssigkeit 16 einen-geeigneten Elektrolyten für das Anodisieren des Werkstücks 14 darstellt, in herkömmlicher Weise zweckentsprechend betätigt werden, indem der Schalter 28 auf seine uABre Stellung eingeschaltet wird, so daß lediglich die Batterie 24 mit dem Rheostaten 30 verbunden . wird, und der Griff des Schalters 22 gegen den Boden der Zeichnung gerichtet wird, wodurch das Werkstück 14 zur Anode der Zelle gemacht wird Der Rheostat 30 kann dazu verwendet werden, den Strom auf die ge@vUnschte Stärke einzustellen, Ist es erwünscht, die Anlage der Fig,1 für die Elektrophorese zu verwenden, dann muß die Flüssigkeit 16 eine Aufschwemmung des niederzuschlagenden Materials Sein und der Schalter 28 in die obere Stellung bewegt werden, so daß die Batterien 24 und 206 in Reihe geschaltet und reit dem Rheostaten 30 verbunden sind, Der Schalter 22 muß so eingestellt werden, daß das Werkstück 14 in Bezug auf die Elektrode 12 ein Potential erhält, welches das entgegengesetzte Vorzeichen der Ladung des aufgeschwemmten Materials, das niedergeschlagen werden soll, besitzt, Das angewendete Potential kann von dem Voltmeter 34 abgelesen werden, Der für die Elektrophorese verwendete Strom ist gewöhnlich außerordentlich schwach und ändert sich mit der Zeit. Gewöhnlich wird das gewünschte Potential, welches nicht entscheidend ist, bei der Regelung hergestellt. Es leuchtet ein, daß die Vorrichtung selbst nicht neuartig ist, Die Beschreibung d7.en@_ lediglich der,Vollständigkeit der Darstellung und der Möglichkeit, weiter unten in den die Erfindung kennzeichnenden Beispielen auf die physikalischen Angaben über die Stromdichte und die Potentiale Bezug zu nehmen.
  • Fi J, 2 zeigt einen stark vergrößerten Schnitt durch eJ_ ne leitende Unterlage 3&, die sehr gut aus Aluminium bestehen kann, mit einem porösen Oberflächenüberzug 38, z.B. aus Aluminiumoxyd, der durch Anodisieren aufgetragen wurde_und Poren 40 enthält, Bei der Betrachtung der dargestellten Poren 40 muß man Vorsicht walten lassen, da es schwierig ist, in den hier erforderlichen formalen Darstellungen, Größe, Gestalt und Verbindung der Poren, die,kennzeichnend für Materialien sind, z,B, einen anodischen Überzug auf Aluminium oder Aluminiumlegierungen, richtig wiederzugeben.
  • Fig, 3 stellt einen gleichen Schnitt wie Fig,2 dar mit dem Unterschied, daß die Poren 40 teilweise mit einem Füllstoff 42, der kugelförmig dargestellt ist, angefüllt sind, Diese Darstellung soll das Ergebnis einer Zersetzung oder chemischen Reaktion an Ort und Stelle aufzeigen, die mit Hilfe der bekannten Verfahren bewirkt wurden. Einige der bereits verwendeten Verfahren liefern tatsächlich filmähnliche Überzüge, weiche nicht kugelförmig gekörnt sind, Die Darstellung soll die Menge des Flillstoffes symbolisch wiedergeben.
  • Fig, 4 ist ebenfalls ein-Schnitt, der dem von Fig, 2 ähnlich ist, mit dem Unterschied, daß (im Gegensatz zu Fig,2 und Fig, 3) die Poren 40 vollständig mit einem Füllstoff 42, der dicht gepackt ist, angefüllt sind. Wie man sieht, schlägt sich der Hauptteil cic#_: Füllstoffes, in den Poren nieder und ein geringerer Teil außerhalb der Poren, wie die Stromverteilung auf der Oberfläche fordert. Diese Darstellung ist kennzeichnend für das Erzeugnis nach dern erfindungsgemäßen Verfahren, Einige bevorzugte Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Verfahrens werdeir nacri stehend angeführt. Beispiel 1, Ein Blech aus einer Legierung mit einem höhen Aluminiumgehalt mit der im Handel üblichen Bezeichnung 2024 T 4 (die einer Zusammensetzung aus : 4.5% Kupfer, 0.6% Mangan, 1.59 Magnesium und im übrigen überwiegend Aluminium entspricht) mit einer Stärke von etwa 0.8 mm und einer Breite von etwa 76 mm und einer Länge von etwa 20 cm wurde in einem Elektrolyten aus 20%iger Schwefelsäure bei einer Stromdichte von 10 A je 0.09 m2 30 Minuten lang bei. 21,1 °C anodisiert. Das für diese Stromdichte erForderliche Potential betrug 12 V, obwohl dieses von den Abmessungen der Zelle und anderen Bestimmungsgrößen abhängig ist. Die Stromdichte ist gewöhnlich der entscheidende Parameter bei der Elektrolyse, unä die Spannung wird so geregelt, daß die erforderliche Stromdichte geliefert wird. Nach Ablauf von 30 Minuten wurde das Werkstück aus dem Bad genommen, gründlich in destilliertem Wasser abgespült, damit die Reste des Elektrolyten entfernt wurden, und 15 Minutenbei 1040c in einem Ofen getrocknet. Nachfolgend wurde das Werkstück in ein Bad getaucht, das aus einer Aufschwemmung von anionischem kolloidalem Kohlenstoff in 3%igem (Gewichtsprozent) Isopropylalkohol bestand, Der Kohlenstoff besaß eine durcrischnittliche Korngröße von 13/1000p (13 Ilill imicron) , Eine Gegenelektrode aus unbehandeltem Aluminium wurde ebenfalls in das Bad getaucht, und ein Potential von 35 V wurde 5 -Minuten lang zwischen der Gegenelektrode und dem Werkstück aufrechterhalten, wobei das Werkstück positiv war. Die Stromstärke betrug die ganze Zeit weniger als 1 Milliampere, Die Aufschwemmung besaß die übliche Zimmertemperatur von 21.'1°C. Nach Ablauf der 5 Minuten wurde das ' Werkstüek aus dem Bad genommen und die Oberfläche abgerieben, damit der außen haftende Kohlenstoff entfernt wurde, dann mit destilliertem Wasser gewaschen und in einem Trockenofen bei 1040C getrocknet. Die Oberfläche war danach einheitlich dicht und sah pechschwarz aus, Eine metallographische Prüfung von Schnitten zeigte, daß in den Poren des anodisierten Überzugs dichter Kohlenstoff als kompakte Masse niedergeschlagen worden war,, Ein Erwärmen einer Probe in der oxydierenden Flamme eines Bunsenbrenners bis auf den Schmelzpunkt der Unterlage wirkte sich auf den Überzug nicht aus. Das Erwärmen einer ähnlichen anodisierten Probe mit einem vollständig oberflächlichen, nicht eingedrungenen Kohlenstoffüberzug, der durch Eintauchen in eine Kohbnstoffaufschwemmung ohne Anwendung eines elektrischen Feldes aufgetragen worden war, führte zum Abbrennen des Kohlenstoffs, Der elektrophoretisch aufgetragene Kohlenstoffüberzug widerstand dem gewöhnlichen Abrieb, Ein Wärmeschock, d.h, ein Temperaturwechsel von -129°C auf +427°C, beschädigte den mit Kohlenstoff gefüllten Überzug nicht stärker als den r einfachen, anodisierten und ungefärbten Überzug.
  • Überträgt man die vorstehende Beschreibung auf Fig.1, dann entsprechen die 12 V beim Anodisieren dem Potential der Batterie 24, die 35 V bei der Elektrophorese den seriengeschalteten Batterien 24 und 26. Das anodisierende Schwefelsäure-Bad entspricht der Flüssigkeit 16 während des Anodisierens. Die Kohlenstoffaufschwemmung in Isopropylalkohol entspricht der Flüssigkeit 16 während der Elektrophorese. Da das Werkstück, das dem Teil 14 entspricht, positiv (oder anodisch) bei beiden Verfahrensschritten war, mußte der Schalter 22 stets mit seinem Griff nach unten zeigen (wie in der Figur) und der Schalter 28 während des Anodisierens an seinen unteren Kontakt angeschlossen sein und während der Elektrophorese an seinen oberen Kontakt, damit eine Spannung von 12 bzw, 35 V geliefert wurde.
  • Beispiel 2.
  • Eine Probe aus Flußeisen mit einer Stärke von 1.6 mm, einer Breite von 50 mm und einer hänge von etwa 20 cm wurde mit Hilfe des Flammenspritzverfahrens (s. Fig. 5) mit einem Aluminiumoxyd überzogen, Fig, 5 zeigt eine Flammenspritzpistole 44 schematisch, welche einen Strahl von geschmolzenen Aluminiumoxydtröpfchen auf ein stählernes Werkstück 46 richtet, Das überzogene Werkstück wurde dann, wie in Beispiel 1, der Elektrophorese von Kohlenstoff ausgesetzt. Ein dichter, schwarzer Überzug entstand, der bei metallographischer Prüfung zeigte, daß die Poren im Überzug 48 mit einer dichten und kompakten Kohlenstoffpigmentfüllung ausgefüllt worden waren, Beispiel 3.
  • Ein Werkstück aus dem im Handel erhältlichen reinen Aluminium mit dem Gütegrad 25, welcher üblicherweise das handelsüblich reine Aluminium mit gelegentlichen Verunreinigungen bezeichnet, wurde in einer 9%igen (Gewichtsprozent) Oxalsäurelösung in Wasser 45 Minuten bei einer Stromdichte von 12 A je 0 .0,9 m2 und einer Temperatur von 21.1 0C anodisiert, Die in diesem Fall erforderliche Spannung betrug 60 V aufgrund der verhältnismäßig geringen Zeitfähigkeit der Oxalsäurelösung, (Man wird bemerken, daß die Stromdichte nicht wesentlich verschieden von der ist, die bei der besser leitenden Schwefelsäurelösung angewendet wurde). Das Werkstück wurde dann mit destilliertem Wasser abgespült und (ohne Trocknen, da es in eine wässrige Aufschwemmung eingebracht werden sollte) in ein Bad mit 5 Gewichtsprozent kolloidalem Aluminiumoxyd getaucht. Man verwendete eine nicht behandelte Aluminium-Gegenelektrode als Kathode und ein Potential von 60 V, das 5 Minuten lang zwischen der Gegenelektrode und dem Werkstück aufrechterhalten wurde. Die Stromstärke betrug die gesamte Zeit über weniger als 1 Milliampere. Das Werkstück wurde aus dem Bad genommen, mit destilliertem Wasser gewaschen, damit das oberflächlich haftende Aluminiumoxyd abgewaschen wurde, und dann getrocknet. Die metallographische Prüfung und die Prüfung durch das Elektronenmikroskop zeigten, daß die Poren im Aluminiumüberzug des Werkstücks, die durch das Anodisieren gebildet worden waren, vollständig mit dem durch die Elektrophorese niedergeschlagenen Aluminiumoxyd ausgefüllt waren, so daß eine dichte, unporöse Oberfläche aus Aluminiumoxyd entstanden war. Da die erhaltenen erstaunlichen Ergebnisse in erster Linie quantitativer Art sind, wie bei einer Verbesserung der physikalischen Eigenschaften erforderlich ist, hat man Vergleichsmessungen über die Widerstandsfähigkeit gegen Zerkratzen an Proben durchgeführt, die in herkömmlibher Weise behandelt wurden, und an Proben, die nach dem erfindungsgem*Ben Verfahren hergestellt worden waren. Die Vorrichtung, die für diese Messungen benutzt wurde, ist als "Hoffman Scratch Hardness Tester" bekannt. Das zum Ankratzen verwendete Werkzeug oder der Griffel besaß einen Durchmesser von 6.2 mm und eine Länge von 3.2 mm und hatte die Form eines Zylinders mit kreisförmigem Querschnitt. Die Achse des Zylinders bildete einen Winkel vo» 45o mit c7 er Ebene der zu prüfenden Oberfläche. Eine Traft von 2 kg wurde zwischen dem Griffel und der Oberfläche aufgewendet. Durch eine abrollende Bewegung des Griffels auf der Oberfläche kratzt die Kante des Zylinders die zu prüfende Oberfläche an, Die-anodisiert e Oberfläche wurde bei dieser Prüfung nicht vollständig durchdrungen. Die Breite des-verursachten Kratzers wurde in mm gemessen. Eine kleinere Zahl deutet also auf eine bessere Widerstandsfähigkeit einer gegebenen Probe.
  • Werkstücke oder Proben aus der in Beispiel 1 beschriebenen Aluminiumlegierung wurden 30 Minuten bei 25 A je 0.09 m2 ineinem Bad aus 25%iger Schwefelsäure (in Gewichtsprozent) bei 100C anodisiert. Die Proben (1), die auf diese Weise anodisiert* worden waren, aber nichtweiter behandelt wurden, zeigten bei der Prüfung eine Krat zerbreite von 0,92 mm. Eine Probe (2), welche auf diese Weise anodisiert worden war, wurde durch 10 Minuten langes Eintauchen in eine Nickelacetatiösung (5 g je Liter) bei annähernd der Siedetemperatur (97 - 990C) und anschließend 20 Minuten in Wasser mit der gleichen Temperatur in herkömmlicher Weise versiegelt. Die Probe (2) zeigte eine Kratzerbreite von etwa 0,42 mm, Eine Probe (3), die in der beschriebenen Weiee anodisiert worden war, wurde in einem tiefschwarzen Aluminiumfarbstoff (MLW dye) gefärbt, der üblicherweise als schwarzer Farbstoff zum Einfärben von Aluminium für architektonische Zwecke verwendet wird. Der in diesem Fall verwendete Farbstoff war von der Carbic-Hoechst Corporation hergestellt worden. Die Farbstofflösung wird bei einer Temperatur von 65 - 700C angewendet, und das Einfärbverfahren liefert eine gewisse Versiegelung, so_daß die anodisierte Probe (3) nach dem Färben, aber vor dem eigentlichen Versiegeln bei der Prüfung eine Kratzerbreite von etwa 0,44 mm zeigte. Nach dem herkömmlichen Versiegeln in einer Nickelacetatlösung und heißem Wasser wurde eine Probe (4) geprüft und zeigte eine Kratzerbreite von 0.46 mm. Man kann diese Widerstandsfähigkeit als gleichwertig mit der der Probe (2) betrachten, die eine Kratzerbreite von 0.42 mm besaß, da bei der Prüfung notwen4igerweise große Unbestimmtheiten aufteten, Eine Zusammenfassung der Prüfungsergebnisse zeigte,daß ein Anodisieren ohne weitere Behandlung zum Versiegeln eine Kratzerbreite von 0,89 mm lieferte und das Versiegeln, Einfärben oder Versiegeln und Einfärben eine Kratzerbreite zwischen 0.42 mm und 0.46 mm ergaben, Dieses soll im Hinblick auf die bekannten Verfahren ausreichen, Um die Auswirkung der elektrophoretischen Durchtränkung auf die Widerstandsfähigkeit gegen Zerkratzen zu bestimmen, wurde ein Werkstück als Probe wie (1) oben anodisiert und gemäß Beispiel 1 mit Ruß imprägniert. Es wurde keiner Wärmebehandlung unterworfen, welche die Versiegelung bewirkt hätte. Nach der Durchtränkung und ohne weitere Behandlung zeigte eine solche Probe (5) eine Kratzerbreite von 0,48 mm. Mit anderen Worten bewirkte der elektrophoretische Niederschlag allein, ohne Versiegeln des anodisierten Überzugs durch Wärmeeinwirkung, praktisch die gleiche Widerstandsfähigkeit gegen Zerkratzen wie das herkömmliche Versiegeln mit oder ohne Einfärben, Eine Probe, die in ähnlicher Weise wie die Probe (5) anodisiert und durch Elektrophorese imprägniert worden war, wurde in einem Muffelofen bei 3500C durch Wärmeeinwirkung in annähernd einer Minute versiegelt. Nach dem Versiegeln zeigte diese Probe (6) bei der Prüfung eine Kratzerbreite von 0,15 mm. Wendete man das gleiche Verfahren zum Versiegeln auf eine einfache anodisierte Probe an, welche nicht durch Elektrophorese getränkt worden war, dann ergab sich bei der Prüfung für diese Probe (7) eine rratzerbreite von 0.65 mm. Dieser Wert von 0,65 mm für eine anodisierte und in einem Muffelofen durch Wärmeeinwirkung versiegelte Oberfläche ist weitgehend vergleichbar mit dem Wert von 0.42 mm, welcher durch Eintauchen in eine Nickelacetatlösung und nachfolgend in heißes Wasser bei der Probe (2) erzielt wurde. Da jedoch eine geringere Widerstandsfähigkeit gegen Zerkratzen als bei der Probe (2) erreicht wurde, wird somit angezeigt, daß die überlegene Widerstandsfähigkeit gegen Zerkratzen der Probe (6) das Ergebnis der elektrophoretischen Imprägnierung und nicht des verwendeten Verfahrens zum Versiegeln ist.
  • Es ist also ganz offensichtlicht daß eine einfache elektrophoretische Imprägnierung (siehe Probe (5) ) eine Widerstandsfähigkeit gegen .das Zerkratzen liefert, die derjenigen gleicht, welche durch das herkömmliche Versiegeln erreicht wird. Die Behandlung, die eine anodisierte und getränkte Probe versiegelt, liefert eine Widerstandsfähigkeit gegen das Zerkratzen, die weit größer ist als jede bisher erzielbare und alle Erwartungen übertrifft, Ähnliche Ergebnisse sind bei Anwendung des Verfahrens zur Verstärkung der Oberfläche und der Widerstandsfähigkeit von anodisierten Oberflächen an anderen anodisierbaren Stoffen, z,B, Beryllium und Titan, erzielt worden.

Claims (4)

  1. P a t e n t a n s p r ü c h e 1. Verfahren zur Herstellung einer dauerhaften und gegen zerkratzen widerstandsfähigen Oberfläche eines anodisierbarek Werkstückes, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des Werkstückes anodisiert wird, so daß eine poröse Oberfläche über dieser gebildet wird, und dadurch, daß die Poren dieser Oberfläche mit Hilfe der Elektrophorese mit dicht gepackten, festen Teilchen aufgefüllt werden.
  2. 2. Erzeugnis, dadurch gekennzeichnet, daß ein metallischer Teil an seiner Oberfläche mit einem haftenden porösen nichtmetallischen Überzug bedeckt ist, dessen Poren mit dicht gepackten, festen Teilchen gefüllt sind, wobei dieser Überzug aufgrund der Auffüllung der Poren eine verbesserte Widerstandsfähigkeit gegen Zerkratzen besitzt.
  3. 3. Erzeugnis, dadurch gekennzeichnet, daß ein anodisierbarer I,1etallteil eine dauerhafte, gegen Zerkratzen widerstandsfähige Oberfläche aus einem porösen, anodisierten Überzug besitzt, dessen Foren mit dicht gepackten, festen Teilchen aufgefüllt sind,
  4. 4. Erzeugnis, dadurch gekennzeichnet, daß ein Metallteil, z,B. aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung, eine dauerhafte, gegen Zerkratzen widerstandsfähige Oberfläche besitzt, die aus einem porösen, anodisierten Überzug besteht, dessen Poren mit dicht gepackten, festen Teilchen gefüllt sind.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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EP0535457A2 (de) * 1991-09-30 1993-04-07 Ykk Corporation Gefärbter Artikel aus Aluminium oder Aluminium-Legierung und Verfahren zur dessen Herstellung
EP3020852A1 (de) * 2014-11-11 2016-05-18 Markus Temming Holding GmbH, Verfahren zur herstellung einer verkratzungs- und verschmutzungstoleranten oberfläche eines metallbauteils und damit versehenes metallbauteil

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