DE222581C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet eine Vorrichtung, mittels welcher das Einwerfen von Postsachen aller Art in einen Briefkasten durch eine elektrische Meldevorrichtung angezeigt wird. Die Vorrichtung bleibt so lange in der Meldestellung, bis der Brief o. dgl. herausgenommen wird.

Die Meldevorrichtung kann an dem Briefkasten selbst oder auch an irgendeiner beliebigen

ίο Stelle der Wohnung der Person, an die die Briefe gerichtet sind, angebracht und die Meldung mittels eines kleinen Schildes oder mittels einer Klingel oder auch durch beide zusammen erzielt werden, wobei jedoch die Anordnung derartig getroffen werden muß, daß die Klingel nur eine gewisse Zeit lang läutet, damit die Elemente nicht erschöpft werden und nur das kleine Schild als dauerndes Meldezeichen verbleibt.

In der beiliegenden Zeichnung ist die Anordnung der Stromkreise in einer Vorrichtung dieser Art mit Klingel und Meldeschild schematisch dargestellt.

In dem Kasten, in den die Briefe hineingesteckt werden, ist ein Unterbrecher 1 angebracht, der in normalem Zustand offen ist und durch das Hineinstecken eines Briefes in den Kasten in bekannter Weise geschlossen wird. Dieser Unterbrecher kann auf verschiedene Arten ausgeführt werden. Die Anordnungen können z. B. derartig getroffen werden, daß der Unterbrecher durch den kleinen schwingenden Deckel bewegt wird, der allgemein hinter dem Schlitz zum Hineinstecken der Briefe angebracht ist, oder der Boden des Kastens kann in der in der Zeichnung dargestellten Weise in gänzlich aufgewogene Kippstellung gebracht werden, so daß er beim Auffallen eines Briefes das Gleichgewicht verliert und dann dauernd gesenkt bleibt, wobei der Stromkreis geschlossen gehalten wird, oder aber es kann irgendeine andere, durch das Herabfallen eines Briefes in das Innere des Kastens in Tätigkeit gesetzte Vorrichtung angeordnet werden.

Der auf diese Weise geschlossene Stromkreis umfaßt eine Batterie 2 und einen Elektromagneten 4. Dieser besitzt einen Anker 8, der unter der Wirkung einer Feder 9 im ■ Ruhezustand sich in der in der Zeichnung angegebenen Stellung befindet. Der genannte Anker besitzt eine Nase 10, die unter eine Nase 11 eines an dem Hebel 12 angebrachten Sperrhakens greift. Hebel 12 ist um einen Zapfen 13 drehbar. In seiner gehobenen Stellung hält der Hebel 12 mittels einer Schnur 14 eine drehbare Stange 15 in Hochstellung, welche mit zwei Kontakten auf gebogenen Metallstücken 16 und 17', 17" gleitet. Die Drehung der Stange 15 wird durch ein Uhrwerk 18, 19, 20 und 21 erzeugt, das in der Zeichnung schematisch angegeben ist.

Das gebogene Metallstück 16 ist nicht unterbrochen und steht mit einem Ende mit der Leitung des zur Batterie 2 führenden Stromkreises 7 in Verbindung. Der Bogen 17', 17" besteht aus zwei besonderen Stücken, wovon. das eine, 17", durch die Leitung 5 mit dem Elektromagneten 4 und das andere, 17', durch die Leitung 6 mit der Klingel 3 in Verbindung steht.

Es ist ersichtlich, daß durch Hineinstecken eines Briefes in den Kasten bzw. durch das daraus folgende Schließen des Unterbrechers ι der Stromkreis i, 2, 7, 16, 15,17", 5, 4, 5, 7 geschlossen und der Anker 8 angezogen wird. Infolgedessen wird die Sperrnase 11 freigegeben und der Hebel 12 sowie der Kontaktarm 15 werden durch das Uhrwerk in Richtung des Pfeiles χ gedreht.

Sobald nun die Stange 15 das gebogene Metallstück 17" verlassen hat, wird der Stromkreis des Elektromagneten 4 unterbrochen und der Anker 8 kehrt infolge der Feder 9 in seine Anfangsstellung zurück. Wenn die Stange 15 die Verbindung zwischen den gebogenen Metallstücken 17' und 16 hergestellt hat, so ist der Stromkreis 2, 7,16, 15, 17', 6, 7, 1 geschlossen, so daß die Klingel 3 zu läuten anfängt und so lange läutet, bis die drehbare Stange 15 die beiden gebogenen Metallstücke 16, 17' vollständig durchlaufen hat.

Die Drehbewegung des Hebels 15 wird durch einen Anschlag 22 begrenzt. Die Enden 23.. 24 der gebogenen Metallstücke 16, 17' sind mit Isoliermaterial überzogen, so daß der Stromkreis unterbrochen wird und die Klingel zu läuten aufhört, sobald der Hebel 15 die Endstellung erreicht hat. . ■

Der drehbare Hebel sowie der Elektromagnet und das Uhrwerk sind in einem Gehäuse mit einem Fenster eingeschlossen, unter welchem, wenn der Hebel 12 gesenkt ist, ein kleines Schild mit der Aufschrift »Briefe« hervortritt. Die Vorrichtung kann in dem Kasten selbst angebracht werden, in den die Briefe hineingesteckt werden.

Nachdem die Person, an welche die Briefe gerichtet sind, auf diese Weise darauf aufmerksam gemacht worden ist, daß sich in dem Kasten Postsachen befinden, läßt sie diese herausnehmen, wodurch sich der Unterbrecher 1 erneut öffnet. Drückt man dann auf das Ende 25 des aus der Gehäusewand hervorstehenden Hebels 12, so hebt sich der Hebel 15 wieder und der Apparat befindet sich erneut im Wirkungszustand.

Es ist zu beachten, daß, wenn man den Hebel 12 aufrichtet und das kleine Schild »Briefe« der Meldevorrichtung verschwinden lassen wollte, während sich noch Briefe in dem Kasten befinden, nach Wiederherstellung der Verbindung 17", 15, 16 der Hebel 12 erneut herabfallen und die Klingel sofort wieder zu läuten anfangen würde, da der Unterbrecher 1 geschlossen ist.

Wie ersichtlich, kann man auf der Oberfläche des gebogenen Metallstückes 17' Lamellen aus Isoliermaterial enthaltende Vertiefungen anbringen, welche auch eine verschiedene Länge haben können, um jeweilig eine Reihe von Tönen zu erlangen, mittels welcher man die Klingel der Briefe von anderen Klingeln unterscheiden kann. In der Zeichnung ist das gebogene Metallstück z. B. an vier Stellen unterbrochen und man hat fünf Metallkontakte, die drei lange und zwei kurze Glockenzeichen abgeben.

Um die Erschöpfung des Elementes zu vermeiden, ist als Zeitunterbrecher die aus der Stange 15 mit dem Uhrwerk bestehende Vorrichtung vorgesehen. Selbstverständlich kann man irgendwelchen anderen Zeitunterbrecher zur Anwendung bringen, z. B. einen Quecksilberunterbrecher, einen Unterbrecher mit Luftbremse o. dgl., da dies für den Zweck der Erfindung gleichgültig ist und diese nur eine Vorrichtung erfordert, welche den Stromkreis für eine kürzere oder längere, nach Belieben zu bestimmende Zeit schließt und dann in Tätigkeit tritt, wenn ein Unterbrecher geschlossen wird, der sich in dem Briefkasten selbst befindet.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Vorrichtung zum Anzeigen des Vorhandenseins von Briefen in Briefkästen, bei der durch das Einwerfen eines Briefes ein Signalstromkreis geschlossen wird, dadurch gekennzeichnet, daß durch das Einstecken des Briefes der Stromkreis eines Elektromagneten (4) geschlossen wird, der einen Zeitschalter (15) in Tätigkeit setzt, durch den zunächst der Erregerst'omkreis des Elektromagneten unterbrochen, dann der Stromkreis einer Alarmvorrichtung geschlossen und nach Ablauf einer bestimmten Zeit wieder unterbrochen wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.