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Vorrichtung zum Feststellen der Aufmerksamkeit eines Prüflings. Man
kennt bereits Vorrichtungen zum Feststellen der Aufmerksamkeit eines Prüflings mit
zwei Registrier- oder Zählwerken, von denen das eine die auftretenden Reize selbsttätig
aufzeichnet oder zählt, während das andere durch den Prüfling betätigt wird und
dessen Reaktionen auf die Reize aufzeichnet oder zählt. Bei diesen älteren Vorrichtungen
liegt die Möglichkeit vor, daß der Prüfling, sei es absichtlich öder unabsichtlich,
sein Registrier- oder Zählwerk auch dann betätigt, wenn der Reizgeber keinen Reiz
ausübt. Auch kann der Prüfling das Auftreten eines Reizes zwei oder mehrere Male
aufzeichnen oder zählen. Die Angaben des von dem Prüfling betätigten Registrier-
oder Zählwerkes ergeben dann offenbar ein falsches Bild, und zwar lassen sie die
Aufmerksamkeit schärfer erscheinen, als sie in Wirklichkeit ist.
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Um diesen Mißstand zu verhüten, wird gemäß der Erfindung der Reizgeber
mit dem von dem Prüfling zu betätigenden Registrier-oder Zählwerk in der Weise verbunden,
daß eine Fortschaltung des letzteren nur während der Wirkungsdauer eines Reizes
möglich ist.
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Die Zeichnung zeigt zwei Ausführungsbei= spiele der Erfindung vor,
und zwar in Abb. r ein solches mit elektrischer und in Abb. z eines mit mechanischer
Betätigung.
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Bei der Vorrichtung gemäß Abb. z läuft ein endloses Band
A, das die Reizgeber B trägt, über zwei Walzen D, von denen nur die
eine in der Abbildung dargestellt ist. Die ganze Vorrichtung befindet sich in einem
Kasten, dessen eine Wand E schematisch angedeutet ist. Sie weist ein Fenster F auf,
durch das man die Reizgeber B auf dem Band A sehen kann. Die Reizgeber
können in regelmäßigen oder - unregelmäßigen Abständen auf dem Bande angebracht
sein und aus Strichen, Buchstaben, Zahlen o. dgl. bestehen. Auf dir Rücksexte des
Bandes ist für jeden Reizgeber ein Vorsprung C angebracht. Dieser stößt, während
der Reizgeber gerade vor dem Fenster F erscheint, gegen einen Schleifkontakt G,
den er in der Zeichnung nach links drückt, so daß der Schleifkontakt G in Berührung
mit dem Reizgeberkontakt H kommt. Letzterer ist durch die Leitungen J und h mit
einem ElektromagnetenL und einer BatterieM verbunden. Wird durch das Auftreffen
des Vorsprunges C gegen den Schleifkontakt G der Kontakt H geschlossen, so erhält
der Magnet L Strom und betätigt dadurch das Zählwerk, das durch den Anker N und
den daran angelenkten Klinkenarm 0 fortgeschaltet wird. Der Arm 0 wird durch die
Feder Q gegen das Klinkenrad P gedrückt, das auf einer Welle mit der Zählerscheibe
R sitzt. Wird der Anker N durch den Magneten L
angezogen, so schaltet
der Klinkenarm 0 unter dem Druck der Feder Q das Zählwerk um einen Zahn weiter.
Nach Unterbrechung des Stromes führt dann eine nicht dargestellte Feder den Anker
N in seine Ruhelage zurück. Der Kontakt H bleibt so lange geschlossen, als der Vorsprung
C den Schleifkontakt G andrückt, d. h. so fange, als der Reizgeber sich vor dem
Fenster befindet.
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Um nun zu verhüten, daß der Prüfling absichtlich oder unabsichtlich
die Zahl seiner Wahrnehmungen höher anzeigen kann, als tatsächlich Reize gegeben
worden sind, ist mit dem Schleifkontakt G durch einen isolierenden Mitnehmer T ein
Mitnehmerkontakt U verbunden, der durch die Leitung J3 mit einem Magneten L' und
einer Batterie Ml verbunden ist, die in derselben Weise, wie dies vorher
beschrieben
war, als Antrieb für ein Prüflingszählwerk NI, 0l, 0l, P1, Rl dienen. In dem Stromkreis
befindet sich noch der Prüflingskontakt Hl, der durch die Leitung T-' mit der Batterie
Ml und durch die Leitung T" mit dem Mitnehmerkontakt U verbunden ist. Der Prüflingskontakt
Hl wird dadurch geschlossen, daß der Prüfling auf den Druckknopf S drückt, an dessen
unterem Ende sich ein Druckkontakt Sl befindet, der sich in herabgedrücktem Zustand
an den Gegenkontakt SZ legt und diesen gegen den Prüflingskontakt Hl drückt. Der
Stromkreis ist dann geschlossen, und das Prüflingszählwerk wird in der vorher beschriebenen
Weise betätigt. Aus obigem ist ersichtlich, daß dieser Stromkreis nur dann zustande
kommen kann, wenn der Mitnehmerkontakt U geschlossen ist, d. h. nur so lange, als
der Vorsprung C den Schleifkontakt G nach links drückt, somit nur so lange, als
der Reizgeber sich vor dem Fenster befindet.
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Bei der mechanischen Betätigungsvorrichtung nach Abb. 2 ist in dem
Kasten 3 vor dem Fenster 4 eine Prüfwalze r angebracht, die von der Welle 2 angetrieben-wird
und auf ihrem Umfang Reizgeber 5 trägt, die in der Zeichnung in unregelmäßigen Abständen
angeordnet sind. Auf derselben Welle sitzt eine Nockenscheibe 6 mit einer Anzahl
Nocken 7, ;lie der Reizgeberzahl entsprechen. Die Einrichtung ist so getroffen,
daß, sobald der Reizgeber im Fenster sichtbar wird, der dazugehörige Nocken 7 gegen
eine Rolle 8 stößt. Diese sitzt an einem Ende eines zweiarmigen Hebels g, der im
Lager io gelagert ist und mit seinem anderen Ende mittels eines Lenkers i i den
Klinkenarm 12 erfaßt, der mittels der Klinke 13 das Klinkenrad 14 und dann die Reizgeberzählscheibe
15 betätigt. Die Rolle 8 ist ferner durch einen Lenker 16 mit dem in der Führung
18 geführten Riegel 17 verbunden. Dieser befindet sich in Ruhelage in der in der
Zeichnung dargestellten Stellung, in der er eine Druckstange 21 sperrt, die gegen
den Druck der Feder 2o durch den Druckknopf i9 erst dann abwärts bewegt werden kann,
wenn der Riegel 17 die Druckstange 2i freigibt. Am unteren Ende der Druckstange
ist.ein Stift 23 angeordnet, um den die Schleife 25 des Klinkenhebels 24 greift,
der mittels der Klinke 26 und des Klinkenrades 27 die Prüflingszählscheibe 28 schaltet.
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Wird nun die Walze in der Pfeilrichtung gedreht, so daß der Reizgeber
vor dem Fenster 4 erscheint, so stößt die Nocke 7 gegen die Rolle 8 und betätigt
dadurch das Reizgeberzählwerk 13, 14, 15. Außerdem zieht die Rolle den Riegel 17
nach links, so daß der Prüfling nunmehr durch Niederdrücken des Druckknopfes i9
das Zählwerk 26, 27, 28 betätigen kann. Die Rolle 8 wird entweder durch Federkraft
oder durch eine Führung immer in Anlage an die Oberfläche der Nockenscheibe 6 gehalten.
Auch hier kann also der Prüfling den Druckknopf i9 nur niederdrücken, solange die
Rolle 8 auf einem Nocken 7 läuft. Die Nockenbreite wird so bemessen, so daß sie
dem Weg des Reizgebers vor dem Fenster entspricht.