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Vorrichtung zur Aufnahme und Wiederabgabe von elektrischen Stromstößen,
besonders für selbsttätige Buchführungseinrichtungen Der Gegenstand der vorliegenden
Erfindung, eine Vorrichtung zur Aufnahme und Wiedergabe von elektrischen Stromstößen,
ist geeignet, die Bedienung bekannter selbsttätiger Buchführungseinrichtungen zu
erleichtern und zu vereinfachen und findet deshalb bei diesen Verwendung. Er kann
aber auch in Verbindung mit anderen Apparaten benutzt werden.
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Die bekannten selbsttätigen Buchführungseinrichtungen dienen dazu,
alle Buchungen, Umrechnungen, Kontenzusammenfassungen und überhaupt alle Wert--
und Mengenverrechnungen eines Unternehmens sowie die statistischen zahlenmäßigen
und bildlichen Darstellungen einer vollkommenen Buchführung auf maschinellem Wege
derart auszuführen, daß mit der Vornahme der Grundbuchungen mittels elektrischer
Übertragungen gleichzeitig auch der neue Stand der Gruppen- und Sammelkonten bis
zur stets fertig abgeschlossenen Bilanz ermittelt wird.
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Die Apparate, aus denen sich die bekannte selbsttätige Buchführungseinrichtung
zusammensetzt, sind: Handbediente und automatische Kontenwähler, Kontenschränke
für zahlenmäßige und bildliche (graphische) Aufzeichnungen des Standes =der einzelnen
Konten, Buchungsapparate, Kontrollapparate und Personenkontenapparate, die aus Kartenmagazinen,
Kartenwähler und Druckvorrichtung bestehen. Diese Apparate stehen mit Hilfe des
elektrischen Stromes in Verbindung und werden mit Hilfe dieser Ströme betrieben.
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Der Erfindungsgegenstand findet im Rahmen der selbsttätigen Buchführungseinrichtung
Verwendung, wenn Buchung und Gegenbuchung die Einstellung der gleichen Beträge erfordern.
In diesem Falle wird, wie später ausführlich beschrieben, mittels einer Taste die
vorliegende Vorrichtung zur Aufnahme und -Wiederabgabe von Stromstößen eingeschaltet,
darauf durch auf sie geleitete Stromstöße eingestellt und dann durch Bedienung einer
zweiten Taste die Wiederabgabe von Stromstößen entsprechend der vorher bewirkten
Einstellung der Vorrichtung veranlaßt, nachdem die bei der Gegenbuchung anteiligen
Konten ausgewählt worden sind. Dabei wird ein großer Teil der sonst zur Neueinstellung
erforderlichen Zeit gewonnen.
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In den Zeichnungen ist die Vorrichtung zur Aufnahme und Wiederabgabe
von elektrischen Stromstößen in. einem Ausführungsbeispiel dargestellt und im folgenden
beschrieben: Es zeigen: Abb. i der Zeichnung einen Vertikalschnitt durch den Apparat
nach der Schnittlinie A-B in Abb. 3, Abb. z einen Horizontalschnitt nach der Schnittlinie
C-D in Abb. i, Abb. 3 eine Vorderansicht, Abb. q. einen Teil einer Ansicht, auf
die rechte Seite des Apparates
der Abb. 3 gesehen, Abh. 5 einen
Vertikalschnitt nach der Schnittlinie E'-F in Abb. i, Abb. 6 ein Schaltungsschema.
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Auf einer Grundplatte i sind die Seitenwände 2 und 3 befestigt, die
durch Leisten 4 verbunden sind. An diesen Leisten 4 sind Elektromagnete 5 angebracht,
deren Anker 6 scharhierartig einerseits mit einem Fortsatz 7 des Magnetkerns, andererseits
mit einer Schaltgabel 8 verbunden sind. Die Schaltgabeln 8 sind aus je zwei Metallstreifen
gebildet, welche mit einem Zwischenraum voneinander durch Bolzen 9 und 9a zusammengehalten
werden. Weiter ist zwischen den Metallstreifen jeder Schaltgabel 8 ein Plättchen
io befestigt. An letzteren greifen Zugfedern i i an, deren andere Enden an einer
in den Seitenwänden 2 und 3 festen Stange 12 eingehängt sind. Die Federn i i sind
bestrebt, die Anker 6 stets wieder von den Elektromagneten 5 zu entfernen, wobei
an den Seitenwänden 2 und 3 feste Stangen 13 den Ankerweg begrenzen. jede der Schaltgabeln
8 faßt über ein Schaltrad 14. Diese Schalträder 14 besitzen am Umfang teils eine
Sperradverzahnung und teils eine normale Zahnradverzahnung. Werden elektrische Stromstöße
auf die Elektromagnete 5 geleitet, so werden bei jedem Anziehen der Anker 6 deren
Schaltgabeln nach rechts (Abb. i) bewegt und die entsprechenden Schalträder 14 schrittweise
im Sinne des Uhrzeigers um ebenso viele-Zähne weitergeschaltet. Auf der an den Wänden
2 und 3 festen Achse 15 angeordnete Sperrklinken -16, die ähnlich den Schaltgabeln
8 gabelartig ausgebildet sind, halten mittels der Bolzen 162 die Schalträder 14
in ihrer neuen Lage. Die Achse 17, auf der die Schalträder 14 lose drehbar sitzen,
ist in den Seitenwänden 2 und 3 drehbar gelagert. Auf der Achse 17 ist seitlich
der Schalträder 14 ein Hebel 18 und ein mit einem Zahnradsegment i9 versehener Hebel
2o befestigt. Diese Hebel 18 und 2o tragen gemeinsam den Stab 21, der durch kreisbogenartige
Ausschnitte 22 der Schalträder 14 hindurchragt. Mit dem Zahnradsegment i.9 ist ein
auf der Achse 23 festes Zahnradsegment 24 in Eingriff, das sich in einen Hebel 25
fortsetzt. Dieser trägt die Rolle 26, die auf dein Umfange der Kurvenscheibe 27
läuft. Letztere ist an einer kreisrunden Scheibe 28 befestigt, die auf der Achse
29 festsitzt und am Umfange eine Lücke 3o hat, in die der Zahn 31 .des Winkelhebels
32 eingreift, solange der Apparat nicht arbeitet. Ein elektromagnet 33 ist so angeordnet,
daß er bei seiner Erregung den als Anker dienenden Winkelhebel 32 um den Zapfen
34 schwenkt, wobei der Zahn 31 aus der Lücke 3o der Scheibe 28 herausgezogen und
der Winkel-Nebel 32 mittels des Sperrhakens 35 verriegelt wird. Die Feder 36 ist
bestrebt, den Sperrhaken 35 im Drehsinne des Uhrzeigers um seinen Bolzen 37 bis
an den an der Wand 3 festen Stift 38 zu drehen. Ein am Sperrhaken 35 fester, kurzer
Stift 39 ragt in die Bahn der Kurvenscheibe 27 hinein, so daß bei einer Drehung
der Achse 29 in Richtung des eingezeichneten Pfeiles der Sperrhaken 35 für kurze
Zeit gedreht wird und den verriegelt gewesenen Winkelhebel 32 freigibt, damit dieser
unter dem Einfluß der Schwerkraft seines wagerechten Schenkels sich seiner ersten
Lage nähern kann, bis sein Zahn 31 auf dem Umfange der Scheibe 28 gleitet und nach
einer vollen Umdrehung der Scheibe 28 in deren Lücke 3o wieder einfällt. Ist der
Winkelhebel 32 aus seiner gezeichneten Ruhelage ;gedreht, so legt sich infolge ihrer
Federkraft- die Kontaktfeder 4o an die Kontaktfeder 41 an und schließt -dadurch
den Stromkreis des Elektromotors 42, der dann mittels einer Schnecke 43 und eines
Schneckenrades 44 die Achse 29 in langsame Drehung versetzt, bis beim Zurückkehren
des Winkelhebels 32 dessen isolierender Bolzen 45 die Kontaktfeder 40 von der Kontaktfeder
41 wieder abdrängt.
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Auf der Achse 46, die in den Wänden 2 und 3 drehbar ist, ist ein aus
den Wänden 47 und 48 gebildeter Rahmen befestigt. Mit den Wänden 47 und 48 sind
die Achsen 49, 50 und 51 und die isolierende Leiste 52 starr verbunden. Drehbar
auf der Achse 49 sitzen Räderpaare, die aus je einem normalen Zahnrad 53 und einem
Rad 54 mit Sperradzahnung gebildet sind. Auf der Achse 5o sind Hebel 55 drehbar
angeordnet, die isolierende Einlagen 56 besitzen, während an der Achse 51 Rastfedern
57 für die Räder 54 befestigt sind. Die isolierende Leiste 52 trägt die leitend
miteinander verbundenen Kontaktfedern 58, die sich federnd gegen die isolierenden
Einlagen 56 der Hebel 55 legen. An der Wand 47 des Rahmens ist eine Rolle 59 drehbar,
die auf dem Umfange der Kurvenscheibe 6o läuft. Letztere veranlaßt bei ihrer Drehung,
daß der Rahmen 47, 48 um seine Achse 46 gedreht wird, bis die Zähne der Räder 53
mit gleichen Zähnen der Schalträder 14 in Eingriff sind. Die Kontakte 58a der Kontaktfedern
58 liegen dann dicht vor den Kontaktschrauben 61 (die in der an den Wänden 2 und
3 festen, isolierenden Leiste 82 sitzen), jedoch zunächst noch, ohne .diese zu berühren.
Eine zeitweise Berührung der .Kontaktfedern 58 und Kontaktschrauben 61 findet erst,
wie später noch erwähnt, bei einer Drehung der Räderpaare 53, 54 statt, wobei die
Kontaktfedern
58 die Hebel 55 in die Zahnlücken des Rades 54 drängen.
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Eine dritte, auf der Achse 29 feste Kurvenscheibe 62 arbeitet mit
der Rolle 63 des Hebels 64 zusammen. Dieser Hebel ist mit den Hebeln 65 (Abb. r
und 5) auf der Achse 66 fest, die in den Wänden 2 und 3 drehbar gelagert ist. Die
Hebel 65 sind durch eine Stange 67 verbunden, unter die die Ansätze 16b der Sperrklinken
16 greifen. Eine weitere in den Wänden 2 und 3 drehbar gelagerte Achse 68 trägt
die Hebel 69, die durch den Stab 70 verbunden sind, und den Hebel 7 i, der
sich gegen den Bolzen 64a des Hebels 64 legt. Infolge dieser Anordnung veranlaßt
die Kurvenscheibe 62 bei ihrer Drehung das Anheben sämtlicher Schaltgabeln 8 und
Sperrklinken 16.
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Zum Zwecke einer Korrektur bei versehentlich falscher Bedienung der
Anordnung, die die elektrischen Stromstöße auf die Elektromagnete 5 leitet, können
die Schaltgabeln 8 auch durch Einschalten und Erregen des Elektromagneten 72, dessen
Anker 72a auf der Achse 68 fest ist, angehoben werden. Wird dann der Elektromagnet
5 erregt, dessen Schaltrad 14 verkehrt eingestellt ist, so wird durch den Bolzen
9a der betreffenden Schaltgabel 8, der jetzt vor dem Ansatz 16c seiner Sperrklinke
16 liegt, diese angehoben. Da an jedem Schaltrade 14 eine Spiralfeder 73 wirkt,
die einerseits an dessen Nabe, andererseits an der Stange 21 befestigt ist, kehrt
das verkehrt -eingestellte Schaltrad 14 jetzt unter dem Einfluß der Spiralfeder
in seine Anfangslage zurück und kann neu eingestellt werden.
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Der beschriebene Apparat kann im Gehäuse des Buchungsapparates der
selbsttätigen Buchführungseinrichtung angeordnet oder in ein besonderes Gehäuse
@eingeschlossen werden.-Um die Apparate der selbsttätigen Buchführungseinrichtung
auf zu verbuchende Beträge einstellen zu können, besitzt der Buchungsapparat eine
Ziffernscheibe (oder deren mehrere), die den bei Selbstwählertelephonanlagen verwendeten
ähnlich ist. Ferner sind zum gleichen Zweck Stellentasten vorgesehen, deren Kontakte
den Stromstoßgeber-Kontakt der genannten Ziffernscheibe mit den für diese Zahlenstelle
vorgesehenen Einstellelektromagneten verbinden.
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Der Erfindungsgegenstand arbeitet folgendermaßen: Um einen Betrag
zu verbuchen, wird am Buchungsapparat nacheinander erst eine der Zahlenstellentasten
74 niedergedrückt und hierauf die auf dieser Zahlenstelle zu verbuchende Ziffer
mittels der Ziffernscheibe 75 abgedreht, bis die ganze zu verbuchende Zahl eingestellt
ist. Die von der Ziffernscheibe 75 abgegebenen Stromstöße gelangen über Leitungen
76 auf die elektromagnetischen Einstellwerke der verschiedenen Apparate der selbsttätigen
Buchführungseinrichtung. Wurde vorher zur Einschaltung der Vorrichtung zur Aufnahme
und Wiederabgabe von elektrischen Stromstößen die Taste 77 heruntergedrückt, deren
Kontakt 78 in der Rückleitung der Elektromagnete 5 dieser Vorrichtung liegt, so
gelangen die von der Ziffernscheibe abgegebenen Stromstöße auch auf diese Elektromagnete
5. Die Elektromagnete 5 bergen ihre Schalträdchen 14 schrittweise in entsprechende
Stellungen, in denen die Rädchen durch ihre Sperrklinken 16 entgegen der
Wirkung der Spiralfedern 73 gehalten werden. Die Einstellung des Apparates ist damit
beendet.
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Um die Wiederabgabe von Stromstößen nach beendeter Auswahl und Einschaltung
der an der Gegenbuchung beteiligten Konten zu veranlassen, ist die Taste 79 herunterzudrücken,
wobei deren Kontakt 8o den Stromkreis des Elektromagneten 33 schließt. Gleichzeitig
wird hiermit die Taste 77 entriegelt und der Stromkreis der Elektromagnete 5 geöffnet.
Der Magnet 33 zieht den senkrechten Schenkel des Winkelhebels 32 an, entriegelt
damit die Scheibe 28 und gestattet das Schließen des Kontaktes 40, 41 im Stromkreise
des Elektromotors 42 (Abb. i und 6). Dieser versetzt jetzt die Achse 29 in eine
einmalige Umdrehung, in deren Verlauf zuerst die Kurvenscheibe 6o den aus den Wänden
47 und 48 gebildeten Rahmen schwenkt, so daß die Räder 53 mit den Schalträdern 14
in Eingriff kommen, während hierauf die Kurvenscheibe 62 mittels der Teile 63, 64,
64a, 74 69, 7o, 65, 67, 16h das Anheben -sämtlicher Schaltgabeln 8 und Sperrklinken
16 veranlaßt. Zuletzt kommt die Kurvenscheibe 27 zur Wirkung, die den Hebel 26 und
das Zahnradsegment 24 langsam um die Achse. 23 schwenkt und dabei mittels des Stabes
21 sämtliche vorher aus ihrer Ruhelage bewegten Schalträder 14 in diese zurückbringt.
Die hierbei mitgedrehten Räderpaare 53, 54 gestatten dabei das zeitweise Schließen
der aus den Kontaktfedern 58 und Schrauben 61 gebildeten Kontakte und damit für
jede Zahlensteile die Abgabe ebenso vieler Stromstöße, wie der Apparat vorher aufgenommen
hat. Diese Stromstöße gelangen über die Leitungen 81 und 76 ebenso wie die von der
Zifternscheibe 75 abgegebenen Stromstöße auf beliebige andere .Apparate der selbsttätigen
Buchführungseinrichtung. Vor Beendigung der Drehung der Achse 29 kehren alle durch
deren Kurvenscheiben 27, 6o und 62 verstellten Teile in ihre gezeichnete Lage zurück.