-
Formstein zur Errichtung von Mauerwerk r Gegenstand der Erfindung
ist ein Formstein zur Errichtung von Mauerwerk.
-
Neben den seit alters her bekannten Ziegelsteinen mit den verschiedensten
Kantenlängen sind seit langem auch schon Formsteine der verschiedensten Art vorgeschlagen
worden, die ihrer-seits wiederum aus den unterschiedlichsten Materialien hergestellt
sein können. Werden solche Formsteine aus Beton oder Kalksandsteinen gefertigt,
so läßt sich ohne
alle Schwierigkeiten eine sehr genaue Maßhaltigkeit
erreichen. Der Grund dafür liegt weniger in der exakten Arbeitsweise, als in der
genauen Maßhaltigkeit der Formen, in welchen die Steine hergestellt werden. Die
Steine können so exakt bemessen sein, daß es mühelos gelingt, daraus eine Trockenmauer
zu errichten, die Steine also ohne Mörtel-fugen unmittelbar aufeinander und seitlich
nebeneinander zu setzen, wobei nur sehr schmale Trennfugen sichtbar bleiben.
-
Infolge der hohen Maßhaltigkeit können die Steine ohne Schwierigkeiten
so versetzt werden, daß eine oder beide Außenseiten genau in der Oberfläche der
zu errichtenden Mauer liegen. Die Steine können so exakt versetzt sein, daß unter
Umständen auf eine Putzschicht verzichtet werden kann.
-
Bei dem bisher üblichen Mauerwerk ergibt sich stets wieder der Nachteil,
daß nach der Fertigstellung Schlitze geschlagen werden müssen für Leitungen der
verschiedensten Art, also sowohl für elektrische Leitungen als auch für Rohrleitungen
für Gas, Wasser, Heizung u. dgl.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Formsteine zur Errichtung
von Mauerwerk so auszubilden, daß sowohl Trokkenmauern als auch mit Mörtel versetztes
Mauerwerk ohne weiteres mit einem Höchstmaß an Genauigkeit errichtet werden
kann,
wobei dann zugleich vorzügliche Möglichkeiten zur Unterbringung von Leitungen der
verschiedensten Art gegeben sind, ohne daß zunächst ein mühevolles Schlitzen des
Mauerwerks notwendig wäre.
-
Das Neue bestehtlgemäß der Erfindung darin, daß ein Formstein auf
seinen gegenüberliegenden senkrechten Außenflächen 3e wenigstens eine waagerechte
und eine senkrechte Rille aufweist, die zwischen Vorsprüngen liegen, die sämtlich
bis in eine senkrechte Ebene aufragen. Wenn ein solcher Formstein eine Breite aufweist,
die gleich der doppelten Höhe ist und bei welchem zweckmäßig die Tiefe gleich der
Höhe ist, dann empfiehlt es sich, jeden Stein an seinen senkrechten Außenflächen
mit einer waagerechten, aber zwei im Abstand voneinander und von den Enden des Steines
angeordneten senkrechten Rillen zu versehen. Diese Rillen und Vorsprünge können
rechtwinklig profiliert sein. Die Vorsprünge können aber auch stumpfwinklig zu den
benachbarten Rillen abfallen. Solche Steine lassen sich leichter aus den Formen
entfernen, ohne daß Kantenschäden auftreten.
-
Bei einer solchen Ausbildung der senkrechten Außenflächen des Steines,
empfiehlt es sich, die auf mittlerer Breite angeordneten Vorsprünge gleich breit
auszubilden wie die beiden daneben angeordneten senkrechten Rillen. Diese
Rillen
sollten ihrerseits wiederum eine doppelte Breite wie die an den Enden des Steines
angeordneten Vorsprünge haben. Alsdann haben die beiden nebeneinander liegenden
Endvorsprünge nebeneinander angeordneter Steine eine gleiche Breite wie der oder
die Mittelvorsprünge der beiden Steine. Ebenso verhält es sich bei den aufeinandergesetzten
Steinen.
-
Die waagerechten und die senkrechten Rillen sind zweckmäßig gleich
tief ausgebildet.
-
Weiterhin ist gemäß der Erfindung vorgesehen, daß sowohl an der Oberseite
als auch an der Unterseite eines jeden Steines in einem gewissen Abstand von den
senkrechten Außenseiten eine längsverlaufende Rille angeordnet ist.
-
Ferner empfiehlt es sich, an den senkrechten Stirnenden senkrechte
Rillen anzuordnen, die ebenfalls in einem gewissen Abstand von den senkrechten Außenseiten
verlaufen.
-
Beim Setzen der Steine werden die querverlaufenden Rillen auf den
waagerechten Flächen und die senkrechten Rillen an den Stirnenden der einzelnen
Steine mit Mörtel gefüllt, Im übrigen aber sollen die Steine nach Möglichkeit wie
bei der Errichtung eines Trockenmauerwerks unmittelbar aufeinandergesetzt werden,
so daß keine breiten Mauerfugen sichtbar sind0
Leitungen, und zwar
insbesondere elektrische Leitungen können ohne weiteres in den senkrechten und/oder
waagerechten Rillen, die sich ja über die ganze Ausdehnung der Mauer hinziehen,
verlegt werden. Ein Gleiches gilt auch für andere Rohre, z.B. für Gas oder Wasser
oder auch für Heizungszwecke, sofern der Außendurchmesser nicht gröber ist als die
Tiefe der Rillen. Sollten die Rillen für die Unterbringung von Verteilerdosen nicht
tief genug sein, so könnte mühelos mit Hilfe eines Stirnfräsers eine weitere Vertiefung
im Tiefsten der sich kreuzenden Rillen vorgesehen werden.
-
Die senkrechten Rillen an den Stirnenden der Formsteine können an
sich beliebig profiliert sein. Sollen sie nur zur Aufnahme von Mörtel dienen, dann
können sie ein rechteckiges Profil haben. Sie können aber auch wieder mit stumpfwinklig
abfallenden Seitenkanten versehen sein oder eine halbkreisförmige Ausnehmung darstellen.
Die letzgenannte Formgebung bietet die Möglichkeit, selbst Rohre größeren Durchmessers
zwischen den Stirnseiten zweier seitlich aneinanderschließender Formsteine anzuordnen.
Der Hohlraum zwischen dem Rohr und den Stirnenden ssr steine kann dann zusätzlich
noch mit Mbrtel ausgefüllt sein.
-
-Ein Formstein gemäß der Erfindung kann abweichend von der beschriebenen
Form gegebenenfalls auf seinen senkrechten
Außenflächen in vertikaler
Ebene auch wellenförmig profiliert sein. Dann ergibt sich zwar ein wesentlich anderes
Aussehen als bei den zunächst beschriebenen Steinen.
-
Alle die erwähnten Vorteile derselben sind aber auch bei dieser zweiten
Ausführungsform gewahrt.
-
Gegebenenfalls können mehrere Steine der genannten Art zu einem Formstück
miteinander verbunden sein. Es besteht sogar die Möglichkeit, plattenförmige Formstücke
einteilig herzustellen, die mehreren neben und mehreren übereinander versetzten
Steinen entsprochen. Solche plattenförmigen Gebilde ermöglichen ein wesentlich schnelleres
Errichten der Mauer. Auch kann das Versetzen mit größerer Genauigkeit erfolgen,
als wenn statt einer Platte eine Vielzahl einzelner Steine jeder für sich versetzt
werden muß.
-
Das genaue Versetzen von Steinen gemäß der Erfindung erfolgt zweckmäßig
unter Verwendung von Schablonen und dergleichen.
-
Das Mauerwerk gemäß der Erfindung kann gegebenenfalls unverputzt bleiben.
Die gleichmäßig über ihre ganze Fläche durchgehend mit einer gleichbleibenden Musterung
versehenen Wände bieten ein vorteilhaftes Aussehen. Das gilt insbesondere für wellenförmig
profilierte Wände.
-
Es bereitet aber keine Schwierigkeiten, eine solche Wand zu verputzen.
Das Verputzen gestaltet sich ohnehin weseitlich einfacher als bei dem bisher gebräuchlichen
Mauer werk. Da die Vorsprünge sämtlicher Steine genau in einer senkrechten Ebene
liegen, brauchen durch den Putz nur die Rillen gefüllt zu werden. Dazu reicht selbstverständlich
ein Bruchteil des Putzes, der bisher zur Abkleidung einer Wand notwendig war. Beim
Abstreichen sind keine besonderen Schienen erforderlich. Das Abstreichlineal kann
vielmehr ohne weiteres an den Stirnflächen sämtlicher Vorsprünge der einzelnen Steine
entlangfahren. Diese Stirnflächen können selbst unter Umständen ganz frei von Putz
gehalten werden. Es kann aber auch nachträglich noch eine die ganze Wandfläche überdeckende
dünne Putzschicht vorgesehen sein, falls eine homogene Ausbildung der Wandfläche
erwünscht ist.
-
In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Es zeigen: Fig. 1 einen Formstein gemäß der Erfindung in perspektivischer Ansicht,
Fig. 2 eine zugehörige Oberansicht, Fig. 3 eine zugehörige Stirnansicht, Fig. 4
eine Formsteinplatte in Ansicht, die in ihrer
Größe einer Vielzahl
einzelner neben und übereinander versetzter Steine entspricht, Fig. 5 einen anders
ausgebildeten Formstein in Oberansicht, Fig. 6 eine zugehörige Stirnansicht.
-
Der Formstein 10 gemäß Fig. 1 bis 3 der Zeichnung soll eine Breite
haben, die gleich der doppelten Höhe ist.
-
Die Höhe ist gleich der Tiefe. Der Stein kann z.B. eine Breite von
24 cm und eine Tiefe und Höhe von 12 cm haben.
-
Die senkrechte Vorderfläche 11, die in gleicher Weise ausgebildet
ist, wie die senkrechte Hinterfläche 12 istauf halber Höhe mit einer querverlaufenden
Rille 13 versehen, deren Breite in vertikaler Richtung gemessen gleich der halben
Höhe des Formsteines ist. Ferner sind auf der Vorderseite 11 in gleicher Weise wie
auf der Rückseite 12 zwei senkrechte Rillen 14 vorgesehen. Die waagerechte Rille
13 und die senkrechten Rillen 14 sind gleich tief.
-
Zwischen den beiden senkrechtenRillen 14 ragen Vorsprünge 15 auf,
deren Breite gleich groß ist wie die Breite der Rillen 14. Die Vorsprünge 16 an
den Enden des9teins haben eine Breite, die der Hälfte der Breite des mittleren Vorsprungs
15 entspricht.
-
Der Stein 10 ist auf seiner waagerechten Oberseite 17 und in gleicher
Weise auch auf seiner Unterseite 18 mit einer längsverlaufenden Rille 19 versehen.
Die Breite dieser
Rillen 19 entspricht der Summe der beiden Längsleisten
20, die die Rille 19 zur Vorderseite 11 des Steins ebenso wie zur Rückseite 12 hin
begrenzen. Auch an den Stirnflächen des Steins sind senkrechte Rillen 21 angeordnet.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel entspricht deren Breite der Breite der
beiden waagerechten Rillen 19 auf der Ober-und Unterseite des Steins. Die Rillen
19 und 21 können aber auch anders profiliert sein. Insbesondere besteht die Möglichkeit,
die senkrechten und die waagerechten Rillen durch schräg abfallende Längskanten
zu begrenzen. Auch können die senkrechten Rillen 21 z.B. halbkreisförmig profiliert
sein, wie das rechts in Fig. 4 punktiert dargestellt ist. In derartigen Rillen zweier
voreinanderstoßender Steine können auch Rohre 22 größeren Durchmessers bequem untergebracht
werden, wie sie z.B. für die Wasserversorgung oder für Heizzwecke benötigt werden.
In den so gebildeten senkrechten Kanälen können aber auch elektrische Leitungen
untergebracht werden, wie wohl nicht näher dargelegt zu werden braucht. Elektrische
Leitungen 23 können aber auch entsprechend Fig. 2 der Zeichnung in den außenseitig
offenen Rillen 13 und 14 der Steine angeordnet werden. Diese Rillen sind jedenfalls
so tief, daß derartie Leitungen ebenso wie dünne Rohre bequem darin Platz finden.
-
In Fig. 2 der Zeichnung ist durch die punktierte Linie 24
noch
angedeutet, daß die Breite des Steins gegebenenfalls gleich der Höhe und Tiefe des
Steins 10 sein kann.
-
Fig0 4 der Zeichnung zeigt in Ansicht eine Formsteinplatte 25, deren
Breite drei Formsteinen entsprechend Fig. 1 bis 3 und deren Höhe sogar sechs derartigen
Steinen entspricht. Die Größe solcher Platten kann so gewählt werden, daß das Gewicht
noch eine bequeme Handhabung beim Versetzen der Formsteine zuläßt0 Eine aus solchen
oder ähnlich bemessenen Platten errichtete Wand hat ein Aussehen, welches praktisch
in allen Teilen ender Mauer entspricht, die aus den Einzelsteinen nach Fig. 1 bis
3 errichtet wurde.
-
Die Verarbeitung von Platten 25 kann aber sehr viel schneller erfolgen,
als wenn eine Vielzahl der Einzelsteine 10 versetzt werden muß.
-
Die punktierte Linie 26 soll andeuten, daß die Höhe der Platten 25
auch anders sein kann als die Breite.
-
Bei dem in Fig. 5 in Oberansicht dargestellten Stein 27 sind die Außenseiten
28 und 29 in der Waagerechten wellenförmig profiliert. Im übrigen aber entspricht
die Ausbildung des Steins der des ersten Ausführungsbeispiels nach Fig. 1 bis 3.
Insbesondere sind auf den waagerechten Flächen Rillen 19 angeordnet, die nicht bis
an die Vorderseite und Hinterseite des Steins heranreichen. An den Stirnenden sind
ebenfalls senkrechte Kanäle 21 vorgesehen,
die bei dem skizzierten
Beispiel von schräg abfallenden, längsverlaufenden Kanten begrenzt werden. Das Profil
der Rillen 19 und 21 kann aber auch irgendwie anders ausgebildet sein.
-
Statt der Wellung in der Waagerechten oder zusätzlich dazu kann auch
noch in der Senkrechten eine gleichartige Wellung vorgesehen sein, wie insbesondere
in Fig. 6 ersichtlich ist.
-
Um das Gewicht der Steine zu verringern, gleichzeitig aber auch die
Wärmedämmung zu erhöhen, können im Innern Hohlräume vorgesehen sein, wie es an sich
bei Formsteinen bekannt ist.