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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung dreidimensionaler Imitationen
nattlrl icher flächenhafter Landschaftsmerkmale" Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung dreidimensionaler Imitationen natUrlicher rläohenhafter Landschaftsmerkmale,
wie Wiesen, Felder oder dgl. auf einem vorbedruckten Trägermaterial wie Papier,
Stoff, Kunststoff u. zur Bildung der Imitatlon des Erdbodens sowie eine zur Durchführung
des Verfahrens besonders geeignete Vorrichtung.
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Zur Herstellung derartiger Imitationen, etwa bei auf das Trägermaterial
aufgedruckten Oleisanla-gen rUr eine Spielzeugeisenbahn mit Landschaft, mußte der
Benutzer das bedruckte Trägermaterial einerseits und in Form einzelner Bögen Wiesenimitationen
ande -wrseits getrennt erwerben. Sodann mußte nach FlaB-gabe der Vorlage des bedruckten
Trägermaterials aus den in einzelnen Bögen vorliegenden Wiesenimitationen, die beispielsweise
durch bekannte Beflockungsverfahren hergestellt sind, Jedes einzelne Wiesenstück
formgerecht ausgeschnitten und auf die hierzu vorgesehene
Stelle
des Trägermaterials aurgeklebt werden.
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Dies ist eine für den Benutzer umständliche Prozedur.
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Zudem ist der optisohe Eindruck der entstehenden Landsohaftsimltation
beeinträchtigt durch das sichtbar auf das Trägermaterial der Vorlage aufgeklebte
Trägermaterial der Wiesenimitation, sowie bei weniger geübten Benutzern durch sichtbare
Klebstoffspuren im Randbereich der Wiesenstücke und auftretende Wellungen oder dgl.
unerwünschte Formänderung der Wiesenflächen.
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Diese Nachteile mußten Jedoch bislang hingenommen werden, da Ansatzpunkte
für eine Abhllfemögllchkelt nicht ersichtlich waren.
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Aus der neuen Erkenntnis einer Abhiliemöglichkeit resultiert die Aufgabe
der Erfindung, ein solches Verfahren der eingangs beschriebenen Art zu schaffen,
welches auf wirtschaftliche Weise bei industrieller Fertigung eine Herstellung optisch
einwandfreier Imitationen der bezeichneten Art gestattet.
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Die Lösung dieser Aufgabe gelingt überraschend ein fach dadurch, daß
das vorbedruokte Trägermaterial ausschließlich an den nach dem Aufdruck zur Darstellung
der Wiesen oder Felder vorgesehenen Stellen mit Klebstoff versehen und anschließend
einer an sich bekannten Beflockung mit Flockmaterial einer gewUnschten Färbung unterzogen
wird, worauf der Klebstoff trocknet und UberschUssiges Flockmaterial vom TrAgermaterial
entfernt wird. Somit wird nicht getrennt das
vorbedruckte Trägermaterial
einerseits und die homogen beflockte Wiesenimitation andererseits hergestellt und
dem Benutzer getrennt zur Verfügung gestellt, sondern vielmehr das vorbedruckte
Trägermaterial unmittelbar als Haftgrund rUr das Flockmstelal der Wiesenimitation
herangezogen. Damit lassen sich auf wirtschaftliche Weise von der Verarbeitung und
damit vom optischen Eindruck her nicht übertreffbare dreidimensionale Imitationen
der benannen Art auf dem vorbedruckten Trägermaterial erzeugen, wobei der Benutzer
zudem der mühseligen Arbeit des Ausschneidens und Aufkleben enthoben ist.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist somit das seit langem bestehende
Bedürfnis nach vom optischen Eindruck her möglichst wirklichkeitsnahen dreidimensionalen
Imitationen natürlicher flächenhafter Landsohattsmerkmale auf einem vorbedruckten
Trägermaterial zur Imitation des Erdbodens selbst ##### befriedigt, wobei infolge
des wirtschaftlichen Fabrikationsverfahrens der Benutzer von Jeder zusätzlichen
Nacharbeit entlastet werden kann.
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Eine Beflockung von Imitationen etwa hügeligen Landschaftsteile ist
in fabrikitiäßiger Fertigung dadurch möglich, daß der Klebstoff erfindungsgemäß
auf das Trägermaterial aufgesprüht wird und die von Flockmaterial freizuhaltenden
Stellen des Trägermaterials mittels einer schablonenartigen Mske abgedeckt werden.
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In einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
wird zum Auftrag des Klebstoffes Siebdurcktechnik angewandt, wobei lediglich die
Druckfaste durch Klebstoff ersetzt ist. Die Anwendung der bekannten Methoden der
Siebdrucktechnik auf das vorliegende Gebiet gestattet bei großer Arbeitsgenauigbreit
eine außerordentlich rationelle Fertigung.
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Demgemäß zeichnet sich eine zur Durchführung des erfindungsgemkßen
Verfahrens besonders geeignete Vorrichtung durch eine an sich bekannte Siebdruckmaschine
aus, deren Vorratsbehälter anstelle von Druckfarbe Klebstoff enthält und durch eine
an sich bekannte Beflockungseinrichtung zum Aufbringen des Flockmaterials.
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Binde wirtschaftliche Durchtührung des erfindungsge mäßen Verfahrens
wird dabei insbesondere auch dadurch erreicht, daß sowohl die Siebdruckmaschine
als auch die Beflockungsmaschine keinerlei technischen Verknderungen unterworfen
werden müssen und somit wie auf da Markt erhältlich unmittelbar einsatzbereit sind.
Durch die damit mögliche Verwendung markttiblicher, konstruktiv ausgereifter und
in der Praxis erprobter Maschinen, die zwar nach dem Stand der Technik in technologisch
weit auseinanderliegenden Gebieten getrennt eingesetzt werden und sich bewährt haben,
nach der srliegenden Erfindung Jedoch zur Erzielung eines neuartigen Zweckes zusammenwirken,
entfällt Jede lotwendigkeit einer Neuentwicdklung spezieller Maschinen.
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In vorteilhafter Weise kann eine weitere Automatisierung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung dadurch eine zwischen der Siebdruckmaschine und dem Materialeinaug der
Berlookungsmasohine wirkende Greirervçrrl¢htung zur Übergabe der Trägermaterialbögen
erreicht werden.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden
Beschreibung eines AusfUhrungsbeispieles anhand der Zeichnung.
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Die Zeichnung zeigt eine schematisch stark vereinfachte erfindungsgemäße
Vorrichtung. Mit 1 ist eine an sich bekannte Siebdruckmaschine bezeichnet, die Jedoch
entgegen ihrer Ublichen Verwendung nicht zum Druck etwa des Trägermaterials, sondern
vielmehr dazu dient, aut hierzu vorgesehene Bereiohe des Trägermaterials eine Klebstoffschicht
aufzutragen.
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Zu diesem Zwecke wird die Siebdruckmaschine nicht mit Druckfarbe,
sondern mit Klebstoff betrieben, der entsprechend der Druckfarbe verarbeitet wird,
so daß an denjenigen Stellen des Trägermaterials, welche bei einer Verwendung von
Druckfarbe geschwärzt würden, nunmehr eine Xlebstoffschicht aufgebracht wird.
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Im Hinblick auf die bei der Weiterverarbeitung im Rahmen des erfindungsgemäßen
Verrahrens benötigte Konsistenz der Klebschicht muß Jedoch im allgemeinen eine gegenUber
einer Ublichen Dosierung von Druckfarbe in der Siebdruckmaschine erheblich erhöhte
Menge an Klebstoff aufgebracht werden. Dadurch wird
Jedoch keine
grundsätzliche Xndenng des in der Siebdruckmaschine üblichen Arbeitsverfahrens erforderlich.
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Bine analoge Verwendung anderer bekannter Druckverfahren, wie etwa
Hochdruck oder Tiefdruck, wird Jedoch durch die erforderliche erheblich erhöhte
Dosiebung des Klebstoffes gegenüber Druckfarbe in der Praxis ausgeschlossen, da
diese Druckverfahren vom Prinzip her nicht in der Lage sind, eine erheblich erhöhte
Menge an Flüssigkeit dem zu bedruckenden Material zu übergeben. Bei einer Anwendung
der Siebdrucktechnik ist es Jedoch ohne weiteres möglich.
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Nachdem ein Bogen aus Trägermaterial 2 in der erläuterten, der Siebdrucktechnik
entsprechenden Art mit Klebstoff versehen ist, wird er von einem Oreirarm 3 mit
Greifern 4 übernommen und auf ein Transportband 5 einer an sich bekannten Beflockungsmaschine
6 abgelegt. Die Beflockungsmaschine 6 umfaßt zwei Zugabeschäohte 7 für das zumeist
faserige Flockmaterial 8, welches im Bereich unterhalb der Zugabeschächte 7 dem
Transportband 5 bzw. den daraufliegenden Bögen aus Trägermaterial 2 zudosiert wird.
Im Pallbereich des Flookmaterlals 8 oberhalb des Transportbandes 5 ist ein elektrostatisches
Feld 9 angeordnet, in welchem die Fasern des Flookmaterials 8 polarisiert und damit
ausgerichtet werden und in dieser Ausrichtung senkrecht zu den Materialbögen 2 aut
diese auftreffen. Durch Rüttelwalzen 10 wird das Transportband 5 bzw. die auf ihm
liegenden Bögen aus Trägermaterial 2 in vibrierende Bewegung versetzt,
toduroh
unter Einwirkung des elektrostatischen Feldes 9 die Ausrichtung der Faserteilohen
des Flockmateriales vervollkommnet wird.
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Im Anschluß an die Beflockungsmasohine 6 werden die Bogen aus Trägermaterial
2 durch eine Trookungselnrichtung 11 geführt. in welcher der Klebstoff abbindet
und die in seinem Bereich angelagerten Teilchen des Flockmaterials 8 mit dem Trägermaterial
2 fest verbindet. An denjenigen Stellen, in denen im Bereich der Siebdruckmaschine
1 kein Klebstoff aufgetragen wurde, liegt das Flockmaterial lose auf dem Trägermaterial
auf und kann beispielsweise durch eine Saugvorrichtung 12 abgesaugt werden. Ebenso
könnte jedoch eine solohe Entfernung des auf die Materialbögen 2 aufgebrachten überschüssigen
Flockmaterials vorteilhaft am Ausgangsbereich der Beflockungsmasohlne 6 erfolgen,
indem überschüssiges Plockmaterial 8 beispielsweise durch ein Gebläse in Riohtung
auf eine Auffangvorrichtung vom unter der Einwirkung der Rütteiwalzen 10 bewegten
Transportband und von den darauf angeordneten Materialbögen abgeblasen wird.
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Im Anschluß an die Trocknungseinrichtung 11 werden die fertigen Bögen
bei 13 abgelegt.
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8omit gestattet die erfindungsgemäße Vorrichtung eine überaus rationelle
und weitgehend, industriellen Bedürfnissen entsprechend, automatisierte Durchführung
des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens. Es ist
dies erreicht
durch das Zusammenwirken einer an sich bekannten Beilockungsmaschine mit einer an
sich ebenfalls bekannten Siebdruckmaschine, welche jedoch, entsprechend ihrem neuartigen
Einsatzzweck im vorliegenden Zusammenhang, mit Klebstoff anstelle von Druckfarbe
betrieben wird. Damit lassen sich sämtliche Vorteile der ausgereiften Konstruktionen
bekannter SieMruokmaschinen beim Auftragen der Klebschicht auf das Trägermaterial
ohne jeden zusätzlichen Aufwand ausnützen. Im Hinblick auf die in manchen Fä1-len
etwas unterschiedliche Konsistenz des Klebstoffs zur an sich in der Slebdruckmaschine
verarbeiteten Druckfarbe bleiben jedoch zweckmäßige konstruktive Anpassungen der
Siebdruckmaschine etwa im Bereich der Klebstoffzuführung an den neuen Verwendungszweck
fachmännischem Ermessen überlassen.
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Durch die grundsätzliche Maßnahme, ein nur in ausgewählten Bereichen
mit Klebstoff beschichtetes Trägermaterial einer Beflockungsmaschine zuzuführen,
wird somit erstmals die Aufgabe gelöst, dreidimensionale Imitationen einzelner Wiesen
oder Felder im Rahmen einer auf vorbedrucktem Trägermaterial dargestellten Landschaft
wirtschaftlich industriell zu fertigen. In diesem Rahmen bietet die erfindungsgemäße
Vorrichtung kaum überbietbare Vorteile hinsichtlich Fertigungsgenauigkeit, Fertigungsgeschwindigkeit
und apparativer Problemlosigkeit.