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Streubild
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein Medium zur Anfertigung
eines Streubildes sowie ein mit Hilfe des Mediums gefertigtes Streubild durch Auftragen
von farbigem Streugut auf eine Klebefläche.
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Ein bekanntes Verfahren verwendet mehrere Masken in Form zu erstellender
Motive, durch die jeweils eine Farbe eines Streumaterials gesiebt wird, die von
einer Fläche mit nassem Kleber aufgenommen wird. Bei einem anderen Verfahren nach
dem Stand der Technik legt man die Masken auf das Grundmaterial und streicht Kleber
in die Maskenöffnungen, worauf die Elebeflachen mit Streumaterial bestreut werden.
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Wesentlicher Nachteil dieser bekannten Verfahren ist, daß in Vorbereitung
eines Streubildes mehrere Masken mit Motivausschnitten für die verschiedenen Farben
hergestellt werden müssen. Nachteilig ist ferner, daß die Randbereiche der Farben
nicht exakt zueinander passen und im besten Falle die Toleranzen der Masken zueinander
auf den gefertigten Bildern sichtbar werden. Auch ein Verrutschen der Masken um
geringe Werte erzeugt fehlerhafte Farbränder, Spalten oder übereinanderlaufende
Farben.
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Bei einer weiteren bekannten Ausführung wird entsprechend dem gewünschten
Motiv Kleber stellenweise auf eine Unterlage aufgebracht und die Klebefläche mit
Streumaterial einer bestimmten Farbe bedeckt. Anschließend wird der Kleber stellenweise
für die nächste Bildfarbe aufgetragen und alsdann mit Streumaterial einer zweiten
Farbe bedeckt. Dieser Vorgang wiederholt sich, bis alle Farben aufgetragen sind.
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Auch bei diesem Verfahren sind die Randbereiche der Farben zueinander
nicht sauber ausführbar, insbesondere bei einem Kleberäuftrag von IIand. Weiterer
Nachteil ist, daß es nicht möglich ist, feine Linien bzw. Konturen aufzutragen bzw.
zu fertigen.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines einfachen Verfahrens
zur Anfertigung eines Streubildes durch Auftragen von farbigem Streugut auf eine
Klebefläche, das es gestattet, mit Hilfe einfacher Mittel Streubilder herzustellen,
die an den Farbrändern einwandfrei zueinander passen, und auch eine dünne Linienführung
bzw.
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Konturierung möglich ist. Aufgabe der Erfindung ist ferner die Schaffung
eines Mediums zur Anfertigung eines Streubildes sowie eines mit Hilfe dieses Mediums
gefertigten Streubilds.
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Gelöst wird die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe durch ein Verfahren,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß eine Folie mit einer durch eine Schutzschicht
abgedeckten Klebefläche auf eine Grundplatte falten- und blasenfrei geklebt wird,
so daß die Schutzschicht nach außen weist, in die Schutzschicht das Motiv des Streubildes
eingearbeitet oder auf diese aufgetragen wird, die Schutzschicht längs der Motiv-
bzw. Profillinien eingeritzt oder geschnitten wird, die Schutzschicht im Bereich
des Motivinneren zumindest teilweise abgehoben wird, und farbiges Streugut auf die
freigelegte Klebefläche der Folie aufgebracht wird.
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Das Anbringen und Einritzen des Motivs des Streubildes in die Schutzschicht
der Folie kann insbesondere gleichzeitig vorgenommen werden.
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Bei einem weiteren voreilhaften Verfahren ist vorgesehen, daß die
Schutzschicht längs des Motivs des Streubildes nur teilweise eingeritzt bzw geschnitten
wird 7 alsdann der geritzte geschlossene Bereich der Schutzschicht abgehoben und
der freigelegte Klebeflächenbereich der Folie mit Streugut einer Farbe oder Farbzusammenstellung
versehen wird worauf ein anderer geschlossener Motivbereich der Schutzschicht geritzt
bzw. geschnitten, abgehoben und der dadurch freigelegte Klebe£lächenbereich mit
anderefarbigem undXoder
andersartigem Streugut belegt wird.
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Das auf die freigelegte Klebefläche der Folie aufgebrachte farbige
Streugut wird zweckmäßigerweise gleichmäßig oder definiert verteilt, anschließend
durch geeignete Mittel angepreßt und dann überschüssiges Streugut entfernt. Zweckmäßigerweise
wird unter der Grundplatte eine geeignete Unterlage aus Holz oder Karton angeordnet,
um das überschüssige Streugut leicht auffangen zu können.
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Besonders vorteilhaft wird das überschüssige Streugut für einen erneuten
Streuvorgang weiterverwendet.
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Das auf die freigelegte Klebefläche der Folie aufgebrachte Streugut
wird zweckmäßigerweise fixiert, um diesem ausreichenden Helt zu verschaffen.
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Insbesondere wird das aufgebrachte Streugut mit Hilfe eines Fixierungsmittels
besprüht. Das Fixierungsmittel kann ein Transparentlack oder in einfachen Anwendungsfällen
ein Haar-oder Klebespray sein.
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Nach einem Auftragen des Streuguts können Motivflächenbereiche und/oder
-konturen konturiert werden, z.B. mittels Filz- oder Farbstift.
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Gewünschtenfalls kann nach einem Auftragen des Streuguts eine Zusatzdekoration
auf das Motiv aufgeklebt werden, beispielsweise Haare, Papier- oder Plastikblumen,
Federn, Filztuch, Watte, etc..
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Nach einem Anfertigen des Streubildmotivinneren kann zweckmäßigerweise
der umliegende Randbereich der Folie durch Abziehen der entsprechenden Schutzschicht
abgezogen und die dadurch freigelegte Klebefläche ebenfalls mit einem Streugut in
einer Weise ähnlich dem Motivinnern behandelt werden.
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Dadurch kann ein ansprechender farbiger Hintergrund für das
eigentliche
Motiv auf einfache Weise geschaffen werden.
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Der umliegende Randbereich der Folie bzw. der Grundplatte kann aber
auch bei einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung abgesägt oder anderweitig
abgetrennt werden.
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Insbesondere wird nach einem Anfertigen des Streubildmotivs dieses
in zusammensetzbare Einzelteile zersägt oder auf andere Weise getrennt. Damit eignet
sich ein erfindungsgemäß gefertigtes Streubild zur Verwendung als 'tPuzzle".
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Als Folie findet zweckmäßigerweise ein doppelseitigeR Klebeband Verwendung,
beispielsweise ein an sich bekanntes Eeppichband zum Verlegen von Teppichböden Als
Schutzschicht findet zweckmäßigerweise eine-Wachspapierabdeckung Verwendung.
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Um die Folie falten- und blasenfrei auf die Grundplatte au-fzukleben,
wird zweckmäßigerweise die Folie mit Hilfe geeigneter Mittel nach dem Aufklebevorgang
an die Grundplatte angepreßt. Insbesondere findet hierbei eine Gummiwalze oder ein
Farbausroller Verwendung, die bzw, der auch dazu verwendet werden kann, das auf
eine freigelegte Klebefläche aufgebrachte Streugut nach einem Verteilen anzupressen.
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Zum Verteilen des aufgebrachten Streuguts verwendet man zweck mäßigerweise
einen Borstenpinsel bei einem Anfertigen eines Streubilds von Hand.
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Zum Einritzen bzw. Schneiden des Motivs dient zweckmaßigerweise ein
Universalmesser (Präzisionsmesser9 Federmesser9 Schnlttmesser, Linolschnittmesser)'
das an sich bekannt ist0
Das einzuritzende Motiv wird zweckmäßigerweise
auf die Schutzschicht mittels einer Vorlage von Hand aufgebracht.
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Auch kann das Motiv auf die Schutzschicht maschinell auf gebracht
und/oder geritzt werden, wenn beispielsweise eine Serienfertigung eines Streubilds
in größerer Stückzahl vorgesehen ist.
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Als Streugut verwendet man zweckmäßigerweise farbige Holzspäne.
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Zweckmäßigerweise kann als Streugut auch farbiger feinkörniger Sand
oder gemahlener Kork Verwendung finden, sowie Fasern, Gewürze, Pflanzensamen oder
sonstige granulatartige Substanzen, Der Streugutauftrag erfolgt zweckmäßigerweise
mit der Hand durch Verwendung einer Streudose oder eines Sieb es. Das Streugut kann
auch maschinell aufgetragen werden.
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Ein Medium zur Anfertigung eines Streubildes kennzeichnet sich insbesondere
durch eine Folie mit einer Klebefläche, die durch eine Schutzschicht abgedeckt ist.
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Zweckmäßigerweise ist die Folie mit einer doppelseitigen Klebefläche
versehen.
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Ein besonders einfaches und zugleich stabiles Medium zur Anfertigung
eines Streubildes sieht vor, daß die Folie auf einer Grundplatte aufgeklebt ist
und die (eine) Schutzschicht nach außen weist.
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Wird die nach außen weisende Schutzschicht des vorgenannten Mediums
abgezogen, liegt die äußere Klebefläche der Folie frei, die dann mit farbigem Streugut
in einer Weise behandelt wird, daß dieses an der Klebefläche haften bleibt, so daß
ein Streubild geeigneter Farbzusammenstellung entsteht.
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Als Ausgangsmaterial wird somit ein auf eine Grundplatte aus beliebigem
Material aufgeklebtes doppelseitig klebendes Band oder eine Klebeschicht aufgebracht,
das bzw. die von einer abziehbaren z.B. wachspapierartigen Abdeckung bedeckt ist.
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In einfachster Bearbeitungsweise wird daraufhin beispielsweise mit
einem Universalmesser die Kontur eines gewünschten Motivs eingeritzt oder maschinell
angebracht. Zweckmäßigerweise wird anschließend die beispielsweise wachspapierartige
Schutzschicht aller gleichfarbigen Motivteile abgehoben und die nun offene Klebefläche
mit der gewünschten ersten Farbe bestreut, die Streufarbe verteilt und angepreßt
und anschliessend das überschüssige Streugut abgeblasen. Daraufhin werden alle gleichfarbigen
Motivteile der zweiten Farbe in gleicher Weise bearbeitet, bis hin zur letzten Farbe
des Motivs. Abschließend wird die restliche das eigentliche Motiv umschließende
Schutzschicht der Folie bzw. des Bandes entfernt und die dadurch freigelegte Klebefläche
ebenfalls mit einem Farbstreugut bedeckt, das der Hintergrundfarbe des Motivs entspricht.
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Die Grundplatte kann auch eine Glasplatte oder ein beliebiger zwei-
oder dreidimensionaler Gebrauchsartikel sein. Die Motive können technischer oder
kiinstlicher Art oder auch mosaikartig aufgebaut sein. Sie können in beliebiger
Drucktechnik oder von Hand aufgezeichnet auf dem Abdeckpapier der Folie angebracht
werden. Die Motive können zusätzlich wie beim "Ma nach Zahleubildern entsprechend
den aufzutragendn Farben numeriert sein. Ein Übertragen der Motive mittels Pauspapier
auf das Abdeckpapier bzw. die Schutzschicht ist möglich.
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Ersichtlich können somit durch die Erfindung ohne aufwendige Hilfsmittel
Bilder und Ornamente aus Streumaterialien von Hand oder maschinell hergestellt werden,
wobei die gefertigten Gegenstände einwandfreie Farbflachen und fehlerfreie Übergänge
zwischen den einzelnen Farbflächen aufweisen
Ein weiteres erfindungsgemäßes
Verfahren kennzeichnet sich dadurch, daß auf eine Grundplatte eine doppelseitige
Klebefolie geklebt wird, auf die freiliegende Klebefläche der Klebefolie eine Schnur
längs einer vorgegebenen Bildmotiv-Kontur gelegt und angedrückt wird, so daß diese
haften bleibt, farbiges Streugut auf die Klebefläche aufgebracht und verteilt wird,
die Schnur von der Klebefläche abgezogen wird, weiteres andersfarbiges oder andersartiges
Streugut auf den Konturenbereich des Motivs aufgebracht wird, und das Streugut insgesamt
angepreßt und überschüssiges Streugut entfernt wird, beispielsweise mittels einer
Bürste.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben, wobei in den Figuren 1 bis 6 ein
Medium zum Anfertigen eines Streubildes gezeigt ist, das erfindungsgemäß behandelt
wird.
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Gemäß Fig. 1 wird nach einem ersten Verfahrensschritt das Medium zur
Anfertigung eines Streubilds in Form eines doppelseitig klebenden Klebebands (Teppichband)
bzw. einer Folie 2 auf eine Grundplatte 1 in Form eines Holzbretts geklebt, um eine
stabile nicht-flexible Anordnung zu schaffen. Die Folie 2 wird 8o auf das Holzbrett
geklebt, daß die Längsränder der Folie stumpf aneinanderstoßen und die Schutzschicht
4 der Folie nach außen (bzw. nach oben gemäß Zeichnung)weist. Die Folie wird nach
einem Aufkleben -mittels einer Gummiwalze falten- und blasenfrei an die Grundplatte
1 angepreßt.
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Anschließend wird mittels Bleictift oder Kugelschreiber ein gewunschtes
Motiv in die äußere (obere) Schutzschicht 4 der Folie 2 gemäß Fig. 2 eingedrückt,
oder es wird mittels eines Filzschreibers das gewünschte Motiv aufgezeichnet. Gegebenenfalls
kann das Motiv auch über eine Vorlage mit Pauspapier oder mittels Transparentpapier
übertragen werden
Nach einem Auftragen bzw. Einarbeiten des Motivs
5 des Streubilds in die Schutzschicht 4 wird das Motiv längs seiner-Kontur mit Hilfe
eines Universalmessers 6 eingeritzt bzw. geschnitten, so daß zumindest die Sahutzschicht
4 der Folie 2 an dieser Stelle durchtrennt wird (Fig. 3).
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Mit dem Universalmesser oder mit Hilfe einer Pinzette wird nun gemäß
Fig. 4 die Schutzschicht 4 im Bereich des Motivinnern abgehoben oder -gezogen, so
daß die äußere Klebefläche -3 der Folie 2 des Mediums freiliegt.
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Auf die freigelegte Klebefläche 3 wird gemäß Fig. 5 farbiges Streugut,
beispielsweise farbiges Holzmehl, gestreut und anschließend das aufgebrachte Streugut
7 mit einem Borstenpinsel verteilt. Das verteilte Streugut wird mit einer (nicht
dargestellten) Gummiwalze an ihre Unterlage festgedrückt, um einwandfreie Haftung
sicherzustellen.
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Uberschüssiges Streugut wird anschließend mit Hilfe des Borstenpinsels
entfernt.
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Auf diese Weise wird mit I e 1ilfe einfacher Mittel ein Streubild
auf einer klebrigen Unterlage hergestellt. Das Streubild gemäß den Fig. 1 bis 5
ist ein einfarbiges Blatt mit einfacher Umfangskontur. Kompliziertere mehrfarbige
Streubilder werden nach den verschiedenen Farben gefertigt: Nach einem Festkleben
der Folie 2 auf der Grundplatte 1 und einem Anbringen des Motivs 5 werden nur dieenigen
Motivteile der ersten Farbe eingeritzt bzw. geschnitten und deren Klebefläche freigelegt,
worauf die erste Streugutfarbe aufgetragen, verteilt und angepreßt sowie der nichthaftende
Rest entfernt wird Anschließend werden alle gleichfarbigen Motivteile der zweiten
Farbe ebenso bearbei tet wie die erste Farbe, etc., bis hin zur letzten Farbe.
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Am Schluß wird die restliche Schutzschicht 4 desJenigen Flächenbereichs
des Streubilds entfernt, der das eigentliche
Motiv 5 umschließt,
wie dies in Fig. 6 beim Blattmotiv gemäß den Fig. 1 bis 5 gezeigt ist. Der auf diese
Weise freigelegte Klebeflächenbereich der Folie 2 wird mit einer Hintergrundfarbe
bestreut und in gleicher Weise behandelt wie das Motiv 5 selbst.
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Gegebenenfalls können anschließend zusätzliche Dekorationsmittel aufgeklebt
werden, beispielsweise Blümchen, Knöpfe, Gräser, Stoff, Schleifen, Wolle, Fell,
Haare, etc., wie auch einzelne Motivteile oder -konturen mit Hilfe eines (beispielsweise
schwarzen) Filzstifts nachkonturiert werden können, um beispielsweise wirkungsvolle
Kontraste zu schaffen.
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Nach einem Auftragen des Streuguts (und gegebenenfalls der Zusatzdekoration)
wird das gesamte Streubild mit Hilfe eines geeigneten Fixierungsmittels (z.B. Haarspray)
fixiert, um dem geschaffenen Streubild diejenige Festigkeit zu verschaffen, die
es als Gebrauchsartikel benötigt.
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Das Streubild ist nicht auf den zweidimensionalen Bereich beschränkt.
Auch können dreidimensionale Gegenstände (Würfel, Figuren, etc.) umfangsmäßig mit
Streubildern versehen werden.
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Auf ein erfindungsgemäßes Medium zur Anfertigung eines Streubilds
kann auch nach dem Abziehen der Schutzschicht eine etwas dickere Schnur auf die
freigelegte Klebefläche längs einer vorgegebenen Bildmotivkontur gelegt und angedrückt
werden, so daß die Schnur haften bleibt. Dann wird die gesamte Klebefläche bestreut
und das Streugut mit einem Borstenpinsel fest und gleichmäßig verteilt. Danach wird
die Schnur abgezogen und die weißen Stellen mit andersfarbigen Streußeln ausgefüllt.
Nach einem Anpressen sämtlicher Stsußel mit Hilfe einer Gummiwalze wird das überschüssige
Material abgebürstet, und es entsteht ein erfindungsgemäßes Streubild, das noch
einem Fixiervorgang unterzogen wird.
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