DE76821C - Verfahren zum Dekoriren von Glas - Google Patents
Verfahren zum Dekoriren von GlasInfo
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Classifications
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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- B44F9/08—Designs imitating natural patterns of crystalline structures, pearl effects, or mother-of-pearl effects
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 32: Glas.
Das Wesen der vorliegenden Erfindung liegt einerseits in der Anwendung einer einzigen
Schablone bei dem combinirten Sandblas- und Damascirverfahren, andererseits in einer wesentlichen
Verbesserung dieser Schablone gegenüber den bisher gebräuchlichen.
Bei dem früheren Damascirverfahren wurde die Damascirmischung entweder nach dem
Aufbringen auf die mit der Schablone versehene Glastafel auf derselben gelassen, oder es
wurde im halbflüssigen Zustand der Damascirmischung die durch dieselbe gebildete Schicht
mittels eines Messers oder sonst geeigneten Instrumentes von der oberen Seite aus den
Conturen der Schablone entsprechend ausgeschnitten und die auf den Schablonen liegenden
Theile derselben sodann entfernt. Da die Damascirmischung undurchsichtig ist, so ist es
nach diesem Verfahren unmöglich, beim Ausscheiden derselben die Conturen der Schablone
genau einzuhalten. Unklare, unterbrochene und verzerrte Formen waren die natürliche
Folge dieses Verfahrens. Diese Uebelstände vermeidet das vorliegende Verfahren dadurch,
dafs die zur Anwendung gelangende Schablone biegsam ist, wodurch es möglich ist, sie nach
dem Auftragen der Damascirmischung an einer Form aufzuheben und abzuziehen. Hierbei
erfolgt ein Durchschneiden der Damascirmasse von unten (durch die Schablone) aus und
nicht, wie bisher, von oben (durch ein Messer). Der Erfolg, der hierdurch erzielt wird, besteht
darin, dafs die Damascirmasse nur auf jenen Theilen des Glases liegen bleibt, welche damascirt
werden sollen und dafs ihre Kanten sich genau mit den Conturen der mattirten
Theile decken und dafs dieselbe an ihren Kanten zu trocknen beginnt und der Trockenprocefs
von aufsen nach innen stattfindet; hierdurch erfolgt das Abspringen der Glastheilchen
von der Grenzlinie des mattirten Glases gegen das Innere der Leimschicht zu.
In der Zeichnung zeigt Fig. 1 eine Ansicht einer Schablone zu dem eben erwähnten
Zweck; Fig. 2 die Ansicht einer Glastafel, auf welcher die Schablone in einer noch zu beschreibenden
Weise befestigt ist (Glas und Schablone waren bereits dem Sandblasverfahren unterworfen); Fig. 3 zeigt die Stirnansicht einer
Glastafel mit aufgelegter Schablone; in Fig. 4 ist ein Grundrifs einer Glasplatte mit aufgelegter
Schablone und mit darüber gegossener Leimschicht gezeichnet; hierbei ist die Schablone
mit der darüber gegossenen Leimschicht theilweise vom Glas abgehoben; Fig. 5 ist eine
Seitenansicht von Fig. 4 und Fig. 6 das Product des soeben charakterisirten Verfahrens:
eine helle Glasplatte mit damascirter Zeichnung.
A ist eine Schablone (das Negativ der im fertigen Muster zu erzeugenden Zeichnung),
dieselbe ist aus biegsamem Material hergestellt, das von der Glastafel leicht mit der darüber
liegenden Schicht flüssigen oder halbflüssigen Leimes abgenommen werden kann, ohne dafs
hierbei die letztere auf dem Theile des Glases, der damascirt werden soll, zerstört würde.
Die Schablone ist aus einem Stoff, der aufserdem der unmittelbaren Einwirkung des
Sandblasverfahrens widersteht, wenn die Schablone, auf dem Glase liegend, demselben ausgesetzt
wird. Der Stoff, der zweckentsprechend für solche Schablonen angewendet wird, ist
Papier oder dünne Leinwand, vorzugsweise jedoch Papier. Letzteres mufs gut geölt und
sodann getrocknet werden, ehe es benutzt wird; wenn Leinwand zur Verwendung kommt, wird
sie zuerst mit Leim und Glycerin getränkt und dann gut getrocknet. ,,
B ist eine Glastafel und b jener Theil derselben,
der durch das Sandblasverfahren matt geschliffen wurde.
C ist die auf dem Glas befindliche Leimschicht.
-D ist jener Theil der Glastafel B, der während des Processes von der Schablone
bedeckt' wird, und der infolge dessen unverändert geblieben ist.
E ist der Theil der Glastafel B, der nach dem vorbeschriebenen Verfahren damascirt
wurde.
In den Zeichnungen ist eine sehr einfache Schablone abgebildet; dieselbe kann jedoch
beliebig gegliedert sein. Die Schablonen können dadurch erhalten werden, dafs man
ein Blatt Papier, das vorher geölt und getrocknet wurde, auf die zu verzierende Glastafel
aufbringt, die gewünschte Zeichnung daraus ausschneidet und jene Theile des Papieres,
die keinen Theil der Schablone bilden, entfernt. Man kann das Muster übrigens auch
aus geöltem Papier ausschneiden, bevor dieses auf das Glas gelegt wird. Ist ein bestimmtes
Muster auf einer Anzahl von Glastafeln herzustellen, so können die nöthigen Schablonen
unter Aufwand geringer Kosten erhalten werden, indem man eine Anzahl von Papierblättern
über einander legt und das gewünschte Muster daraus ausschneidet.
Um eine Glastafel nach dem vorbeschriebenen Verfahren zu verzieren, ist es nothwendig,
dafs man die mit dem Muster zu versehende Seite zuerst reinigt und sodann mit einer
dünnen Schicht Seife oder einem gleichwerthigen Stoff vollständig überzieht. Einen Ersatz hierfür
bildet z. B. in Terpentingeist aufgelöster Asphalt, der dann mit dem Pinsel als Anstrich
aufgetragen wird.
Nachdem der eine oder andere der eben genannten Ueberzüge auf das Glas aufgebracht
ist, wird die Schablone A darüber gelegt und hierdurch am Glas festgehalten. Besteht das
Muster aus einer gröfseren Anzahl damascirter Flächen oder Stücke auf einer klaren Glastafel,
oder sind diese Flächen klein, so wird der Ueberzug mit Asphalt der Seifenschicht vorzuziehen
sein; der Grund hierfür liegt darin, dafs der Asphaltüberzug von den Glastheilen,
die von der Schablone nicht bedeckt sind, durch die Einwirkung des Sandstrahles weggenommen
wird, während die Seifenschicht von jenen Theilen entfernt werden mufs, ehe das Glas dem Sandblasverfahren unterworfen
wird.
Soll eine doppelte Damascirung durch das Verfahren erzeugt werden, so wird dies am
besten dadurch erreicht, dafs zuerst eine Deckschicht flüssigen Asphalts auf das Glas über
die ganze Oberfläche aufgetragen, getrocknet und dann eine dünne Seifenschicht aufgebracht
wird, die den Asphaltüberzug völlig bedeckt; hierauf wird die. Schablone A, wie oben beschrieben,
auf das Glas gelegt.
Nachdem die Seifenschicht an den freien Stellen weggewaschen und das Glas mit der
Schablone darüber, wie beschrieben, dem Sandblasverfahren unterworfen war und dadurch
genügend matt geschliffen wurde, wird wie oben erwärmte Leimmasse über die' ganze
Fläche des Glases vertheilt, die sowohl das Glas, als auch die noch darauf liegende Schablone
bedeckt. Die Leimmasse wird am besten mit einem Pinsel auf gewöhnliche Weise aufgestrichen.
Ist das Glas mit der Leimmasse gut bedeckt, so wird die Schablone vom Glase abgehoben,
wie in Fig. 4 und 5 dargestellt; dies mufs geschehen, während die .Leimmasse in halbflüssigem Zustand ist, wobei man die über
die Schablone gelagerte Schicht der letzteren mit abzieht und nur jene Theile des Glases
bedeckt läfst, welche der Einwirkung des Sandstrahles ausgesetzt waren.
Das Glas mit der Leimschicht wird, nachdem die Schablone und die auf ihr lagernde
Leimschicht, wie beschrieben, entfernt ist, in ein Fachgestell gebracht und verbleibt hier,
bis es in der gewöhnlichen Weise den Damascirungsprocefs durchgemacht hat.
Eine zweite Decke einer Leimschicht wird hierauf auf die Glasfläche aufgetragen, nachdem
das Glas seine erste Damascirung erhalten hat; hierbei ist vorausgesetzt j dafs vorher sowohl
eine Asphalt- als auch eine Seifenschicht oder Aequivalente beider auf das Glas, wie
beschrieben, aufgebracht wurden. Nur in diesem Fall bleibt eine genügend dicke Asphaltdecke
auf dem glatten, nicht damascirten Theil des Glases, um denselben vor der Einwirkung
dieses zweiten Ueberzuges von Leimmasse zu schützen. War jedoch vorher nur die Asphaltdecke allein oder die Seifendeckschicht allein
gebraucht worden (um die Schablone am Glas zu befestigen), so kann dieses Glas nicht wieder
völlig mit Leimmasse bedeckt werden, wenn, nicht ein zweiter Asphaltüberzug auf die glatten
Stellen aufgetragen wird.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zum Herstellen von gemustertem damascirtem Glas, dadurch gekennzeichnet, dafs die unmittelbar nach Beendigung des Sandblasverfahrens auf die Glastafel mit Schablone aufgetragene Damascirmasse der Zeichnung der Schablone entsprechend dadurch geschnitten wird, dafs man im halbflüssigen Zustand der Masse die Schablone an einer Ecke aufhebt und sammt der darüber liegenden Masse herunterzieht.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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