DE78600C - Verfahren zur Herstellung und zum Auftragen von Abziehbildern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung und zum Auftragen von AbziehbildernInfo
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B44—DECORATIVE ARTS
- B44C—PRODUCING DECORATIVE EFFECTS; MOSAICS; TARSIA WORK; PAPERHANGING
- B44C1/00—Processes, not specifically provided for elsewhere, for producing decorative surface effects
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Description
KAISERLICHES
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, Holz, Glas, Töpferwaare und biegsame
Stoffe mit Mustern zu verzieren, welche von Wasser nicht gelöst und von der Hitze nicht
angegriffen werden.
Bei den bisherigen Verfahren stellte es sich immer als ein Mangel heraus, dafs die Verzierungen
nach kurzer Zeit zerrissen und abblätterten, so auch die mit Harzen, Lacken etc.
hergestellten Verzierungen. Alle diese litten schon beim Reinigen mittels kalten, namentlich
aber heifsen Wassers. Auch war ein gründliches Reinigen, namentlich unter Benutzung
von Seife oder ähnlichen, immerhin etwas ätzend wirkenden Stoffen nicht möglich; denn
Harze und Firnisse leiden schon unter einer Behandlung mit heifsem Wasser und namentlich
auch mit Seife.
Sind die zu verzierenden Stoffe biegsam oder leicht dem Verziehen ausgesetzt (Gewebe,
Holz), so zerreifsen die nach bisher bekannten Verfahren hergestellten Verzierungen leicht oder
blättern ab.
Diesem Uebelstand wird nach vorliegender Erfindung durch die Anwendung des dehnbaren
und gegen heifses Wasser und selbst etwas ätzende Reinigungsmittel unempfindlichen
Kautschuks und durch die damit verbundene Anwendung von Gelatinechromalaunlösung als
Bindemittel vollständig abgeholfen. Durch diese vereinte Anwendung von Kautschuk und
Chromgelatine ist man äufserdem im Stande, die Verzierung so innig und elastisch mit dem
Gegenstande zu vereinigen, dafs ein Abblättern nicht möglich ist, selbst wenn diese Gegenstände
aus Zeug, Holz, Glas, Porcellan etc. bestehen. - :
Das neue Verfahren kann einfach, leicht und billig ausgeführt werden und gestattet demgemäfs,
sowohl grofse als auch kleine Flächen von Glas, Holz, Metall, biegsamen Stoffen und
fast jedem anderen Material in befriedigender Weise mit jedem gewünschten Muster zu verzieren,
so dafs man den Gegenstand in heifsem Wasser reinigen kann, ohne die Verzierung zu
beschädigen. Auch sind nach diesem Verfahren hergestellte Muster Beschädigungen durch
Temperaturwechsel nicht unterworfen und nutzen sich im gewöhnlichen Gebrauch kaum ab.
Zur Ausführung des Verfahrens wird zweckmä'fsig auf einer geeigneten Unterlage eine in
Wasser lösliche Schicht hergestellt und auf diese Schicht das Bild, die Zeichnung oder das
Muster aufgedruckt oder aufgemalt, alsdann wird das Muster mit einer elastischen Haut bedeckt,
welche beim Werfen oder Zusammenziehen des Holzes oder beim Biegen oder Falten des
Stoffes fest anhaftet, nicht abspringt und weder in Wasser löslich noch durch Hitze angreifbar
ist. Dieses so erhaltene Muster wird auf den zu verzierenden Gegenstand aufgeklebt, die
Unterlage so lange mit Wasser befeuchtet, bis ihre lösliche Schicht sich auflöst, und dann
entfernt.
Es hat sich als vortheilhaft gezeigt, bei der Ausführung des Gegenstandes der vorliegenden
Erfindung so zu verfahren, dafs man zuerst in hergebrachter Weise eine passende Unterlage
(vorzugsweise eine aus porösem Material, beispielsweise Papier) zur Aufnahme des Musters
dadurch vorbereitet, dafs man sie auf einer Seite mit einer in Wasser löslichen Flüssigkeit,
beispielsweise Dextrinlösung, überzieht, bis sich eine glatte Haut auf ihr gebildet hat. Wenn
diese lösliche Haut oder Schicht vollständig getrocknet ist, wird das gewünschte Muster auf
irgend eine passende Weise aufgedruckt oder aufgetragen. Hierauf wird das Muster, nachdem
es vollständig getrocknet ist, bezw. die gesammte Oberfläche der löslichen Schicht oder
Haut mit einer Gummilösung so bedeckt oder überzogen, dafs sich eine Gummihaut über
dem Muster befindet. Diese Gummilösung wird bereitet, indem man reinen, in kleine
Stücke zerschnittenen Kautschuk so lange mit Benzin'behandelt, bis er vollständig gelöst ist.
Versuche haben ergeben, dafs die beste Mischung zur Bildung einer derar-tigen Gummihaut eine
Lösung von ungefähr 4 Gewichtstheilen Kautschuk in 100 Theilen Benzin ist.
Wenn diese Kautschukschicht auf dem Muster auch in irgend einer passenden Weise
erzeugt werden kann, ist es doch vorteilhaft, so zu verfahren, dafs diejenige Seite der Unterlage,
welche mit der das Muster tragenden löslichen Schicht .versehen ist, mit der flüssigen
Kautschuklösung in derselben Weise Übergossen wird, wie photographische Platten mit Collodium
Übergossen werden. Den Ueberschufs läfst man ablaufen und dann die die lösliche
Schicht und das Muster bedeckende Haut trocknen.
Zum Zwecke der Uebertragung des Musters auf den zu verzierenden Gegenstand wird dieser
mit einem Klebmittel bestrichen, an welchem die elastische oder Kautschukschicht leicht anhaftet,
und welches nach dem Hartwerden diese Schicht fest an den betreffenden Gegenstand
kittet. Zu diesem Zwecke benutzt man eine Lösung von Gelatine und Chromalaun in
heifsem Wasser, und zwar eine solche von ungefähr 100 Gewichtstheilen Wasser, 20 Theilen
Gelatine und 2 Theilen Chromalaun.
Nachdem diese Lösung oder Klebflüssigkeit auf den Gegenstand, wie schon erwähnt, ausgebreitet
ist, wird, bevor sie erhärtet, die mit der Kautschukhaut überzogene Seite des Musters
aufgelegt und glatt gestrichen, damit die Kautschukhaut überall dicht anhaftet. Nachdem
der Klebstoff erhärtet ist, wird die Rückseite des Papiers so lange mit Wasser befeuchtet,
bis die lösliche Schicht aufgelöst ist, und hiernach die Unterlage entfernt. Die das Muster
tragende Kautschukschicht haftet nunmehr an dem Gegenstande fest an und ist mit ihm
durch die aus Gelatine und Chromalaun gebildete Schicht fest verbunden. Da diese Schicht
in Wasser unlöslich ist und auch in starker Hitze nicht schmilzt, so kann der so verzierte
Gegenstand nach Belieben gewaschen und gereinigt werden, ohne dafs das auf ihm befindliche
Muster zerstört wird. Wenn das Muster auf einen biegsamen Stoff übertragen werden
soll, findet genau dasselbe Verfahren statt, nur dafs der Stoff, welcher mit dem Muster verziert
werden soll, zuerst mit einem geeigneten Klebstoff — auch die schon erwähnte Lösung
von Gelatine und Chromalaun kann hierzu verwendet werden — getränkt und trocknen
gelassen wird, ehe man die Schicht aus Gelatine und Chromalaun oder aus einem anderen
hierzu geeigneten Klebstoff, welche zur Aufnahme der das Muster tragenden Kautschukschicht
bestimmt ist, aufträgt.
Claims (2)
- Pate nt-Ansprüche:ι . Verfahren zur Herstellung von Abziehbildern, dadurch gekennzeichnet, dafs das Bild durch Behandlung mit einer Kautschuklösung mit einer Kautschukschicht versehen wird.
- 2. Das Verfahren, die im Anspruch 1. gekennzeichnete Kautschukschicht auf dem zu verzierenden Gegenstand haften zu machen, darin bestehend, dafs der Gegenstand mit einer Lösung von Gelatine und Chromalaun behandelt wird.
Publications (1)
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