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Verfahren zur Herstellung von Schablonen für die Dekorierung von keramischen
Gegenständen Bisher wurden in der Keramik hauptsächlich handgeschnittene Schablonen
benutzt. Dieses Verfahren war insbesondere bei komplizierteren Mustern verhältnismäßig
teuer. Ferner hatte es zur Folge, daß bei solchen Mustern, insbesondere wenn das
Muster frei stehende Teile aufwies, mehrere Schablonen nacheinander benutzt werden
mußten. Dies verteuerte das Verfahren gleichfalls und konnte zur Verschlechterung
des Produktes führen.
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Der Erfindung gemäß werden nun die zur Dekorierung von keramischen
Gegenständen dienenden Schablonen auf folgernde Weise hergestellt: Die Muster werden
auf eine für die spätere Farbaufgabe widerstandsfähige, also auf nicht sauä ähige,
gegen Säure und Wasser imprägnierte Stoff- oder Metallunterlage, wie z. B. Gaze
o..dgl., -durch Belichtung oder Schablonierung aufgebracht, die das Muster umgebenden
Teile der Unterlage gegen die Behandlung widerstandsfähig gemacht und durch ein
chemisches Verfahren, wie z. B. Ätzen, odermechanische Behandlung, wie z. B. Auswaschen,
die dem Muster entsprechenden Stellen freigelegt. Als Unterlage kann Metallfolie
dienen, deren von dem Muster bedeckte Teile durch die obenerwähnte chemische Behandlung
(Ätzen) mit beseitigt werden. An sich ist das photographische und mechanische Aufbringen
von Mustern zwecks Herstellung von Schablonen für andere Zwecke, z. B. für solche
Schablonen, die in den in Büros benutzten Vervielfältigungsapparaten benutzt werden,
bereits bekannt. Als Unterlage diente bei solchen in Büros benutzten Vervielfältigungsschablonen
z. B. imprägniertes Yoshinopapier oder andere Papierarten. Die Schablonen können
aber «-epen ihrer zu geringen Festigkeit und Farbdurchlässigkeit nicht in der Keramik
Anwendung finden. Für andere Zwecke wurden auf nicht imprägnierter Gaze hergestellte
Schablonen vorgeschlagen. Diese sind wegen der Saugfähigkeit für .die Keramik unbrauchbar.
Die nachfolgend beschriebenen Ausführungsformen des der Erfindung entsprechenden
Verfahrens nehmen besonders Rücksicht auf diese Erfordernisse der Keramik und ergeben
Schablonen, die ohne Gefahr ihrer Verletzung oder Zerstörung auch an nicht in einer
Ebene abwickelbare Flächen (konvexe, konkave) gut angelegt werden können und ermöglichen
die Herstellung solcher Schablonen zu einem ihre wirtschaftliche Verwendung zulassenden
Preise.
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Besonders einfach gestaltet sich folgende Ausführungsform des der
Erfindung entsprechenden Verfahrens: Auf die Unterlage wird vor dem Aufbringen einer
gegen die chemische und mechanische
Behandlung widerstandsfähigen
Abdeckschicht eine Hilfsschicht in Form des gewünschten Musters aufgebracht, welche
das Abbinden der Abdeckschicht mit der Unterlage verhindert.
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An den Stellen, an denen die Abdeckschicht nicht mit der Unterlage
abgebunden hat, läßt sie sich leicht entfernen. Wird als Hilfsschicht eine mit Wasser
gemischte Farbe benutzt, so kann das Entfernen des mit dieser Farbe aufgegebenen
Musters zusammen mit den, darüber befindlicheru Teilen der Abdeckschicht ohne weiteres
durch Einlegen in Wasser und darauffolgendes leichtes Ab-
bürsten erfolgen.
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Ist als Grundstoff Metallfolie, gegebenenfalls unterlegt mit Wasser-
und säurefest gemachter Gaze, benutzt worden, so wird als A.bdeckschicht Ä:tzgrund
benutzt, und die weitere Behandlung erfolgt .einfach .durch Ätzen. Die Gaze, mit
der gegebenenfalls die Metallfolie unterlegt sein kann, wahrt den Zusammenhang des
Musters auch dann, -wenn freistehende Teile vorhanden sind.
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Bei Anwendung des Belichtungsverfahrens kann als Ätzgrund beispielsweise
Chromgelatine oder lichtempfindlicher Asphalt benutzt werden. Die Gaze kann einseitig
oder doppelseitig mit Metallfolie belegt sein.
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Zum besseren Verständnis der Erfindung seien nachfolgende drei Beispiele
des -der Erfindung entsprechenden Verfahrens im Zusammenhang ausgeführt: Zwecks
Herstellung der Schablone mittels des photographischen Verfahrens auf Gaze wird
die wasserfest imprägnierte Gaze mit einer lichtempfindlichen Masse, z. B. Chromgelatine,
überzagen. Sodann erfolgt @die Belichtung mit darauffolgender Entwicklung. Bei dieser
Entwicklung wird das durch Belichtung vorbehandelte Muster fortgewaschen, so daß
nach der Entwicklung, an die sich gegebenenfalls eine Fixierung anschließen kann,
das Muster unmittelbar benutzungsbereit ist. Die Aufbringung des Musters auf gegen
Wasseraufnahme imprägnierte Gaze ergibt eine genügende Durchlässigkeit für die durch
das Spritzverfahren auf die keramischen Gegenstände aufzubringende Farbe, außerdem
aber auch eine genügende Anschmiegsamkeit der Schablone an die konvexe oder konkave
Fläche des keramischen Gegenstandes.
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Soll das Muster auf mix Gaze unterlegter 12etallfolie auf photographischem
Wege aufgebracht werden, so wird zunächst die Gaze Wasser- und säurefest imprägniert
und sodann mit der Metallfolie verbunden, etwa durch Aufkleben oder sonstige mechanische
Mittel. Darauf wird die Metallfolie mit der lichtempfindlichen Schicht, z. B. mit
Chromgelatine oder mit lichtempfindlichem Asphalt, imprägniert und sodann belichtet
und wie zuvor beschrieben entwickelt und gegebenenfalls fixiert. Das Muster ist
nun auf der Metallfolie frei gemacht. Bei Weiterbehandlung der so vorbehandelten
Schablone mit Ätzflüssigkeit werden infolgedessen die freien Stellen der Metallfolie
fortgeätzt, so daß auf diesen Stellen lediglich die darunter befindliche säurefeste
Gaze verbleibt, -welche den Zusa@mmenhang der frei stehenden Musterteile mit den
übrigen Teilen sichert, jedoch der Farbe freien Durchlaß gewährt.
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Eine dritte Ausführungsmöglichkeit des Verfahrens besteht darin, daß
das Muster mit einer in Wasser und Glycerin aufgeschwemmten Farbe, z. B. mit Deckweiß,
auf die Metallfolie aufgetragen wird; sodann wird das Ganze mit einem Ätzgrund,
z. B. mit Asphalt, überzogen.
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Nach kurzer Zeit zeigen sich in dem erhärtenden Ätzgrund an den Stellen,
auf welchen der Ätzgrund mit der Farbe unterlegt ist schwache Risse. Wird nun die
so vorbehandelte Schablone in Wasser gelegt, so dringt das Wasser in diese schwachen
Risse ein, so daß die Farbe wieder vollkommen weich wird. Durch leichtes Überbürsten
kann dann der Ätzgrund dort, wo er mit Färbe unterlegt ist, leicht entfernt -werden,
so daß das Muster auf der Metallfolie freigelegt wird. Durch nachfolgendes Ätzen
mit irgendeiner -geeigneten Ätzflüssigkeit wird dann die Metallfolie an diesen Stellen
entfernt und damit die -Schablone fertiggestellt.