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Verfahren zum Herstellen von Abziehbildern für keramische Zwecke Abziehbilder
für keramische Zwecke wurden bisher allgemein im Steindruckverfahren hergestellt.
Diese Abziehbilder besitzen den Nachteil, daß die Abzüge infolge ihrer dünnen Auflage
außerordentlich farbschwach werden. Zur Behebung dieses Mangels mußte man die einzelnen
Farben-7-,veimal oder öfter übereinanderdrucken -, um eine ausreich,dnde
Verstärkung der Farbtiefe zu erzielen. Hierdurch wird das Verfahren umst,ändlich
und teuer. Hinzu kommt, daß es auch bei Anwendung dieser Hilfsmaßnahmen schwierig
ist, für Glasabziehbilder z.B. ein wirklich gut gedecktes Weiß z# erzielen. Man
hat auch bereits vorgeschlagen, mittels Stahlstichs im Umdruckverfahren auf Seidenpapier
einfarbige, reliefartige Drucke herzustellen. Dies Verfahren ist jedoch mit dem
Nachteil verbunden, daß die übertragung des Abziehbildes auf die Unterlage möglichst
unmittelbar nach dem Druck geschehen muß, um ein Eintrocknen der Farbe zu vermeiden.
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Alle diese Nachteile werden erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß
,'Abziehbilder für keramische Zwecke mit Hilfe von an sich bekannten Schablonen
für Reliefdruck., so,-. Siebdruckschablonen, hergestellt werden,während nach den
bekannten Verfahren zum Verzieren mit Hilfe von Abziehbildern nur Flachdrucke hergestellt
werden können. Diese Schablonen liefern farbkräftige, reliefartige Abziehbilder.
Das bisher übliche mehrfache Cbereinanderdrucken wird überflüssigg, wodurch sich
eine erhebliche Vereinfachung ergibt. Erfindun-s-emäß kann man sowohl einfarbige
wie auch mehrfarbige reliefartige ,!£b-II b ZD zielibilder auf Haut-,
Kollodium, Filmpapier u. dgl. erhalten. Das Papier mit der Farbauflage
kann
im Gegensatz zu den mittels Stahlstichs erzeugten Gebilden beliebig lange liegenbleiben.
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Zum Herstellen von für die Erzeugung von# Abziehbildern geeigneten
Schablonen verwen-. det man vorteilhaft solche, die. eine licli,-empfindliche Gelatineschicht,
eine im Eiltwickler unlösliche Schicht, z.B. Kolloditiffl, und ein Seiden-ewebe
aufweisen. Die 144-stellung der Schablonen erfolgt zweckmäßig in der Weise, daß
die lichtempfindliche Gelatineschicht, die sich auf einer Unterla g
c z. B. aus Glas befinden kann-, mit der Kollodiumschicht überzogen
und belichtet wird. Hierauf bringt man auf die Kollodiumschicht eine I weitere Auflage,
z. B. aus Papier, auf. Alsdann wird nach Entfernen der ersten Unterlag,' e, z. B.
der Glasplatte, entwickelt. Nunmehr bringt man auf die entwickelte Gelat> tineschicht
eine oröse Unterlage, z. B. ein p k3
Seidengewebe, worauf nach dem Trocknen
zunächst das Pa ier abgezogen und sodann p II die Kollodiumschicht mit Hilfe eines
Lösungsmittels vollständi- we., elöst wird. Bei einer auf diese Weise hergestellten
Schablone erhält das Abziehbild scharfe Ränder. Die Übertragun- des Bildes auf die
lichtempfind-I - c
liche Gelatineschicht der Schablone kann auch durch Aufdrucken,
Stempeln, Zeichnen o. dgl. unter Zuhilfenahme lichtundurchlässiger Massen erfolgen.
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Gute Ergebnisse zeigen auch Schablonen, bei denen die Gelatineschicht
unmittelbar mit dem für die Farbe durchlässigen Werkstoff, z. B. Seidengewebe, verbunden
wird. Man verfährt zum Herstellen dieser Schablonen vorteilhaft derart -, daß die
Gelatineschicht zunächst auf eine geeignete Gießunterlage aufgebracht e ZI zi wird,
worauf man das Seidengewebe o. dgl. mit der Gelatinemasse so in Berührun-bringt,
daß es sich gleichmäßi- mit der Gelatineschicht verbindet. Nach dem Trocknen der
Gelatineschicht hebt man diese von der Gießunterlaze ab. Sodann erfolgt die Belichtung
der Gelatine von ihrer freien Seite und danach die Entwicklung in der bekannten
Weise. Diese Schablonen ergeben auch scharfrandige und glatte Abziehbilder.
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In manchen Fällen kann man auch Schablonen benutzen, bei denen die
Schablonenzeichnun- aus der Trägerschicht ausgeschnitten wird. Hierbei kann die
Trägerschicht -, z. B. eine Schellack- oder eine Gelatineschicht, von bestimmter
Dicke sein, die auf ein gespanntes Gewebe -, z. B. Seidengaze, aufgebracht und mit
diesem vereinigt ist. Vor-Z, zugsweise wird der aus einer Gelatineschicht o. dgl.
bestehende Träger der Schablone durch Auflagen oder Einlagen von Stoffen. wie durchsichtigem
Seidenpapier, Cellulosehydratjihn. o. dgl., zusätzlich belegt und dadurch ver-.stärkt.
Dadurch lassen sich Abziehbilder herstellen, die eine gewisse Dicke der Farbscbicht
zeigen. Die Herstellun- einer solchen verstärkten Schablone kann in der Weise erfolgen.
daß auf eine biegsame, z. B. ans Pergan-#yripapier bestehende Unterlage eine dünne
Klebschicht. z. B. eine Kautschuklösung, aufgebracht wird, hierauf eine z. B. ans
Papier bestehende Verstärkungsauflage für die Schablone gebracht und auf diese die
die Schablone bildende Schicht, z. B. Gelatineschicht, ,#egüben wird. Sodann erfolgt
das Ausschneiden der. Zeichnung. Darauf bringt man ein Seidengewebe o. dgl. auf
das schablonenbildende Material auf und trennt dieses zusaminen mit der Verstärkungsauflage
von der bie-samen Unterla-e ab.
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b ZD Die Herstellung des Abziehbildes mittels der Schablone
geschieht in der Weise, daß auf ein Haut-, Kollodium, Filmpapier o. dgl. das Bild
mit IliW der Schablone in an sich bekannter Weise unter Benutzung einer Lösungsschicht
aufgetragen wird. Beim Gebrauch wird das Abziehbild von der Unterlage gelöst und
auf den zu verzierenden Get' st Z, ,en and gebracht. Nach dem Trocknen hat sich
der Film glattgezogen. Beim anschließenden Brennen verschwindet der Film, und man
erhält schöne, reliefartige tiefe Farben mit scharfen Bildrändern.
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Es ist bereits bekannt, keramische Gegenstünde mit Hilfe von Siebdruckschablonen
unmittelbar mit Mustern zu versehen. Die zum Siebdruck verwendeten Schablonen sind
aber üblicherweise auf Holzrahmen aufgespannt und können infolgedessen nicht ohne
weiteres zum Verzieren z.B. von kugelförmigen oder unregelmäßig gewölbten Flächen
vürwendet werden. Demgegenüber sind die erfindungsgemäß anzuwendenden Abziehbilder
Z,
gerade für das Verzieren gewölbter, insbeson-.:1 Z,
dere unregelmäßig
gewölbter Flächen besonders geeignet.