DE721210C

DE721210C - Verfahren zur farbigen Oberflaechenverzierung durch Drucken von Farben in der Waerme

Info

Publication number: DE721210C
Application number: DET52316D
Authority: DE
Inventors: Giuseppe Tagliabue
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1939-05-28
Filing date: 1939-05-28
Publication date: 1942-05-29

Description

Verfahren zur farbigen Oberflächenverzierung durch Drucken von Farben in der Wärme Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur farbigen Verzierung von Oberflächen der verschiedensten Art durch das Drucken von Farben in der Wärme, die, mit einem schmelzbaren Harz und mit lösenden Kohlenwasserstoffen vereinigt, zuvor auf einen undurchlässigen Träger aufgebracht wurden.
Zum farbigen Oberflächenverzieren ist es bekannt, auf ein mit einer Haftschicht versehenes Papier das Muster aufzudrucken und dasselbe mit pulverisiertem Harz zu bedecken. Auf den zu verzierenden Oberflächen wird auf diese Weise ein die Verzierung enthaltender Film erzeugt, was insofern nachteilig ist,-als Filme sich leicht durch Abblättern oder Abreiben wieder ablösen. Man hat auch schon so gearbeitet, daß auf einen Druckträger zunächst eine farbundurchlässige Zwischenschicht aufgetragen wurde; auf die man dann die Farbmuster aufbrachte. Abgesehen davon, daß die Anordnung einer besonderen Zwischenschicht das bekannte Verfahren verteuert, wird auch hierbei die Verzierung in Form eines Films auf die zu verzierenden Oberflächen übertragen. Schließlich ist es auch bekannt, auf der zu verzierenden Oberfläche eine Zwischenschicht, die z. B. aus Nitrocellulose bestehen kann, anzuordnen und den Druck auf dieser Zwischenschicht aufzubringen. Bei diesem Verfahren wird der Druck auf der zu verzierenden Oberfläche nicht so fest verankert wie bei dem Verfahren der vorliegenden Erfindung, bei dem der Druck unmittelbar auf der zu verzierenden Oberfläche vorgenommen wird.
Erfindungsgemäß werden übliche wasserlösliche Druckfarben mit Ausnahme von Anilinderivaten, denen weniger als % ihres Gewichtes eines durchsichtigen, im Wasserbad @ schmelzenden Harzes zugesetzt ist und die mit lösenden Kohlenwasserstoffen angerührt sind, zuvor auf einen undurchlässigen Träger, wie z. B. Papier, aufgebracht, worauf dann der eigentliche Druck auf die zu verzierende Oberfläche nach vorhergehender Befeuchtung dieser Oberfläche mit Kohlenwasserstoffen in der Wärme bewirkt wird.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können die Oberflächen von Körpern aus Stein, Gewebe, Holz oder anderen Stoffen, die Poren aufweisen, verziert werden. Das Verfahren ist auf sehr ausgedehnten Oberflächen anwendbar.
Die auf den undurchlässigen Träger zusammen finit durchsichtigen Harzen aufgebrachten Farbstoffe dringen unter der Einwirkung der Wärme tief in die Poren der Oberflächenansicht der zu verzierenden Körper ein, ohne daß sie sich vermischen. Die verschiedenen Farbnuancen bleiben erhalten, und die Drucke können nachträglich weder abgescheuert noch abgerieben werden.
Besonders gute Ergebnisse werden bei der Verwendung von Kolophonium und ähnlichen Harzen erzielt. Diese Harze können nämlich als fein vermahlene Pulver leicht den Farbpasten zugemischt werden. Noch 7weckmäßiger ist es, die Harze in der Wärme in flüssigen Kohlenwasserstoffen zu lösen, und zwar vorzugsweise in solchen, wie sie zum Anreiben der Farben verwendet werden. Vor allem Petroleumkohlenwasserstoffe sind hierzu geeignet.
Die undurchlässigen Träger, auf die man die zu übertragenden Verzierungen aufdruckt, können aus beliebigen, für den Druck aufnahmefähigen Stoffen bestehen. Zweckmäßig werden wasserundurchlässige Trägermaterialien oder Materialien, die in geeigtieter Weise wasserundurchlässig gemacht sind, benutzt. Die besten Ergebnisse werden erzielt, wenn man Blätter aus reiner Cellulose mit Harzlösungen tränkt.
Die Größe der zu verzierenden Oberflächen findet ihre Begrenzung nur in der Art und Weise des angewendeten Druckverfahrens.
Zur Befeuchtung der zu verzierenden Oberflächen benutzt man mit Vorteil die gleichen Kohlenwasserstoffe, die man zum Anrühren der Farbstoffe und zum Lösen der Harze verwendet.
Im folgenden soll die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens an Hand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. Beispiel Ein in der Druckerei üblicher wasserlöslicher Farbstoff wird fein gemahlen und mit einem organischen Lösungsmittel, das aus niedrigsiedenden Kohlenwasserstoffen besteht, vermischt. Diese Mischung wird mit 2o bis 3oo'o Kolophonium versetzt. Mit der erhaltenen Mischung werden auf Papierblätter, die als Grundlage für Abziehpapier dienen, Drucke erzeugt. Die so erhaltenen Papierdrucke werden zur Verzierung von Sperrholzplatten in der Weise angewandt, daß sie mit ihrer bedruckten Seite gegen die Sperrholzplatte gepreßt werden, wobei man die Pressung in einer geheizten Druckpresse so lange bewirkt, bis das zusammen mit der Druckfarbe angewandte Harz geschmolzen ist. Bevor die Sperrholzplatte in der vorsteliend angegebenen Weise mit dem die Verzierung tragenden Papierträger in der Wärme zusammengepreßt wird, wird sie mit dein gleichen organischen Lösungsmittel, in dein der Farbstoff suspendiert wurde, angefeuchtet. Der auf die Sperrholzplatte aufgebrachte Druck dringt so tief in die Poren der Sperrholzplatte ein, daß er gegen Scheuern und Reiben beständig ist.

Claims

PATENTANSPRÜCHE i. Verfahren zur farbigen Oberflächenverzierung durch Drucken in der Wärme von Farben, die, vereinigt mit einem schmelzbaren Harz und mit lösenden Kohlenwasserstoffen, zuvor auf einen undurchlässigen Träger aufgebracht sind, dadurch gekennzeichnet, daß übliche wasserlösliche Druckfarben mit Ausnahme von Anilinderivaten, denen weniger als 1/3 ihres Gewichtes eines durchsichtigen, im Wasserbad schmelzenden Harzes zugesetzt ist und die mit lösenden Kohlenwasserstoffen angerührt sind, verwendet werden, wobei der Druck nach vorhergehender Befeuchtung der zu verzierenden Oberfläche mit Kohlenwasserstoffen bewirkt wird. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Harz als sehr feines Pulver mit der mittels eines flüssigen Kohlenwasserstoffes angeteigten Farbe vermischt wird. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das verwendete Harz zuvor in der Wärme in einem flüssigen Kohlenwasserstoff gelöst wird, vorzugsweise in einem solchen, wie er auch zum Anteigen der Farben verwendet wird, und diese Lösung mit der für sich unter Verwendung flüssiger Kohlenwasserstoffe hergestellten Farbsuspension vermischt wird. q.. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das verwendete Harz Kolophonium oder ein ähnlicher Körper ist. . 5. Verfahren nach den Ansprüchen i bis :I, dadurch gekennzeichnet, daß die bedruckten Blätter zuvor wasserundurchlässig durch Eintauchen in eine warme Lösung eines Harzes in einen flüssigen i Kohlenwasserstoff gemacht «-orden sind.