DE580688C - Verfahren zur Erzeugung von bildlichen Darstellungen, Imitationen, Beschriftungen usw. - Google Patents

Description

• Verfahren zur Erzeugung von bildlichen Darstellungen, Imitationen, Beschriftungen usw. Beim Aufbringen von Abziehbildern, die einen Cellulosederivatlack enthalten, verfuhr man bisher in der Weise, daß man die als Haftlack dienende Schicht mit einem Ouellungs- oder Lösungsmittel behandelte und dann das Bild aufzog. Diese Arbeitsweise hat vor allen Dingen den Nachteil, daß sich beim Aufziehen von Großflächenabziehbildern leicht Luftblasen bilden, deren Entfernung nicht möglich ist.
• Es wurde nun gefunden, daß man einwandfreie bildliche Darstellungen, Verzierungen, Beschriftungen und Imitationen aller Art erhält, wenn man solche Abziehbilder ohne besondere Vorbereitung des Bildes unter Anwendung von Druck und Wärme auf ce11ulosederivatfreie Unterlagen aufbringt.
• Es ist zwar bereits bekannt, Ölabziehbilder durch Druck und Wärme aufzubringen, jedoch ist hierbei eine besondere Vorbereitung der Unterlage, z. B. durch Schleifen, Abziehen, Porenfüllen oder Aufrauhen, notwendig. Bei dem beanspruchten Verfahren wird dagegen das Cellulosederivatlacke enthaltende Abziehbild ohne besondere Vorbereitung auf cellulosederivatfreie Unterlagen aufgebracht. Es fällt also hier die bisher notwendige Vorbehandlung der Unterlage weg. Man hat auch schon zu verzierende Unterlagen zunächst mit einer Schicht aus Cellulosederivatlacken überzogen, darauf ein Abziehbild, das u. a. eine Cellulosederivatlackschicht und eine Bildschicht aus gewöhnlicher Firnisdruckfarbe enthält, der zur Erzielung einer guten Verbindung mit der auf der Unterlage befindlichen Cellulosederivatlackschicht ein hochsiedendes Lösungsmittel zugesetzt werden muß, aufgelegt, worauf das Abziehbild durch Hitze und Druck angeklebt und der Träger des Abziehbildes in bekannter Weise entfernt wird. Zum Schluß wird bei dem bekannten Verfahren ein farbloser, polierfähiger Cellulosederivatlack aufgespritzt, der in üblicher Weise poliert wird. Das vorliegende Verfahren bietet demgegenüber den Vorteil, daß eine Vorbehandlung der Unterlage fortfällt, was insbesondere für solche Betriebe, die nicht auf die Verarbeitung von Cellulosederivatlacken eingerichtet sind, wichtig ist. Weiterhin kann das Aufbringen der Abziehbilder ohne weiteres erfolgen, während man bei dem bekannten Verfahren zunächst das Durchtrocknen der auf der Unterlage befindlichen Cellulosederivatlackschicht abwarten muß, ehe das Abziehbild aufgebracht werden kann. Außerdem fällt bei dem vorliegenden Verfahren in der Regel das Auftragen eines polierfähigen Cellulosederivatlackes auf das übertragene Abziehbild fort, da das hier verwendete Abziehbild bereits eine polierfähige obere Schicht enthält. Schließlich war nicht vorauszusehen, ob Cellulosederivatlacke enthaltende Abziehbilder lediglich durch Hitze und Druck genügend fest mit cellulosederivatfreien Unterlagen verbunden werden können. Gemäß der vorliegenden Erfindung gelingt es, Cellulosederivate enthaltende Abziehbilder auf cellulosederivatfreie Unterlagen ohne Schwierigkeiten auch durch ungeübte Kräfte einwandfrei zu übertragen.
• Zur Ausführung des vorliegenden Verfahrens arbeitet man vorteilhaft so, daß man die Abziehbilder auf den zu verzierenden Gegenstand auflegt, darüber zum Zwecke des Druckausgleiches ein weiches Tuch bringt (Flanell-, Filz- oder Gummituch) und dann in einer Heizplattenpresse das Abziehbild aufpreßt. Hierbei hat sich ein Druck von etwa io bis 30 at/cm? bei einer Temperatur von etwa 5o bis 8o° als vorteilhaft erwiesen. Das Verfahren ergibt auch beim Aufdruck von großen Abziehbildern ein einwandfreies, von Luftblasen freies Bild und arbeitet sehr wirtschaftlich, da eine spezielle Vorbereitung des Untergrundes wegfällt.
• Beispiel i Man legt auf eine unvorbereitete Holzplatte ein Abziehbild aus Nitrocelluloselack und preßt dieses unter Verwendung eines Druckausgleichers, z. B. eines Flanell- oder Gummituches, in einer Heizplattenpresse bei einem Druck von a5 at/cm' und einer Temperatur von 5o bis 8o° während 3 Minuten auf.
• Ein hierfür geeignetes Abziehbild erhält man beispielsweise, indem man auf eine mit Gelatine, Gummiarabikum o. dgl. überzogene Unterlage aus Papier nach einem Schablonier- oder im Tiefdruckverfahren unter Verwendung eines Lackes von folgender Zusammensetzung ein Muster aufbringt: i5oTeile Nitrocellulose, 9o Teile Trikresylphosphat, 3o Teile Rizinusöl, 75 Teile eines spritlöslichen Natur- oder Kunstharzes, 155 Teile Pigment (anorganischer oder organischer Natur, Metallpulver usw.), ioo Teile Spiritus, Zoo Teile Glykolmonomethyläther und zoo Teile Glykolmonoäthylätlier.
• Beispiel e Ein Abziehbild, das Celluloseäther in der Haftschicht enthält, wird auf eine Metallplatte gelegt. Darüber legt man ein Flanell-oder Gummituch zum Druckausgleich und preßt das Abziehbild 5 Minuten in der Heizplattenpresse gleichmäßig auf die Metallplatte unter Anwendung eines Druckes von 2o at/cm2 und einer Temperatur von 6o°. Für die Herstellung der genannten Haftschicht, mit der das fertig bedruckte Abziehbild überzogen wird und die die Verbindung mit dem Metalluntergrund herstellt, wird ein Lack verwendet, der aus iq.o Teilen Äthylcellulose, 25 Teilen Rizinusöl, 25 Teilen Phthalsäurediäthylester, 6o Teilen Dammarharz, 25o Teilen Spiritus, 25o Teilen Benzol, 125 Teilen Butanol, i25 Teilen Glykolmonoäthyläther und Zoo Teilen Titanweiß besteht.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Erzeugen von bildlichen Darstellungen, Verzierungen, Beschriftungen und Imitationen aller Art mittels Abziehbilder, die Cellulosederivate 'enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß man diese Abziehbilder ohne besondere Vorbeneiturig, wie z. B. Anfeuchten. mit einem Lösungsmittel, unter Anwendung von Druck und Wärme auf cellulosederivatfreie Unterlagen aufbringt.