AT99000B - Verfahren zur Vervielfältigung von Kopien von Gemälden, Bildern, Landkarten, Tapeten usw. - Google Patents
Verfahren zur Vervielfältigung von Kopien von Gemälden, Bildern, Landkarten, Tapeten usw.Info
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Description
<Desc/Clms Page number 1> EMI1.1 Es sind bereits verschiedene Verfahren bekannt, um Kopien von Gemälden, Landkarten, Tapeten u. dgl. herzustellen, die Reliefmuster aufweisen. Zur genauen und naturgetreuen Wiedergabe werden die verschiedensten Mittel angewendet, so dass diese Verfahren ziemlich umständlich und infolgedessen auch kostspielig sind. Für die Herstellung der Matrize wurden neben den teuren Metall-Ebonit-oder ähnlichen Platten weiche, allmählich erhärtende Formmassen, wie Leim und Glyzerin in Verbindung mit einem mineralischen Füllstoff (Kaolin, Kreide u. dgl.) verwendet. Die Patrize wurde in der Weise angefertigt, dass eine gewöhnlich auf Papier aufgetragene Deckschicht nach Glätten und Bedrucken mit Gewebepressung und von Hand aus mit den Erhöhungen des Originals versehen werden. wozu sich weisser Lack am besten eignet. Die Erfindung bezieht sich auf derartige Verfahren und bezweckt die einzelnen Stufen des Vorgangs sozusagen zu vereinheitlichen. Sie besteht im wesentlichen darin, dass die das Bild-und Leinwandmuster aufnehmende Schicht der Patrize und die ebenso bedruckte, die fertige Reliefkopie bildende Schicht aus derselben Masse (zweckmässig Kaolin, weisse Gelatine und Glyzerin) bestehen. EMI1.2 weniger geschulte Arbeitskräfte zu verwenden. Trotzdem ist es möglich, ausserordentlich naturgetreue Kopien zu erzielen, die vom Original kaum zu unterscheiden sind, um so mehr als kein Papier zur Verwendung kommt. Der Umstand, dass die Patrize in genau derselben Weise hergestellt wird, wie die Kopien, bringt den Vorteil, dass bei Anfertigung der Patrize bereits die bildhafte Wirkung der Kopien unter ständigem Vergleich mit dem Original genau beurteilt werden kann und infolge der Gleichartigkeit des Vorganges und der verwendeten Materialien, alle Voraussetzungen für vollkommene Übereinstimmung gegeben sind. Das Verfahren besteht in folgendem : Leinwand oder überhaupt ein Gewebe-es kann wegen der Eigenart des neuen Verfahrens schlechtes, grobmaschiges Material, etwa Sackleinwand oder auch Jute u. dgl. verwendet werdenwird zunächst mit Leim und dann mit einer weissen Schicht überzogen, die aus feinst pulverisierter Deckfarbe besteht, die mit einer nach erfolgter Auftragung erstarrenden Mischung angerührt ist ; beispielsweise kann solche Schicht aus Kaolin oder Kreide in Verbindung mit weisser Gelatine und Glyzerin hergestellt werden. Die Schicht wird auf die Leinwand aufgetragen, dann wird sie etwa durch Auflegen auf ebene Unterlagen unter Druck geglättet. Solche Unterlagen können Glas oder Metall oder sonstige glatte Flächen sein. Man kann die Leinwand auch zwischen Walzen durchziehen (satinieren). Nun wird die mit der glatten trockenen Schicht versehene Leinwand nach irgendeinem Verfahren mit dem Mehrfarbendruck versehen, alsdann gegen eine Platte mit Leinwandmusterung gepresst, so dass auf der Schicht die Maserung eines Leinwandgewebes entsteht, um die Naturtreu der Wiedergabe zu erhöhen. Jetzt zieht man die bedruckte Leinwand auf eire starre Unterlage auf, um auf ihr von Hand aus arbeiten zu können. Es werden nämlich nun in an sich bekannter Weise von Künstlers Hand gemäss dem wieder- EMI1.3 <Desc/Clms Page number 2> ergeben, ebenfalls aufgetragen, u. zw. mit einer besonderen Mase, die die Eigenschaft haben muss, nuch dem Trocknen steinhart zu werden, soweit, dass sie geeignet ist, Eindrücke auf einer weichen Unterlage zu erzeugen. Dies ist für Papierbilder vorbeschrieben. Um die Trocknung zu fördern, kann man die Leinwand durch ein Alaunbad ziehen. Man kann zweckmässig zu dieser Masse Schellack mit Bleiweiss anrühren. Der Schellack wird in Alkohol, z. B. Spiritus aufgelöst und in ihm dann Bleiweiss verrührt. Es entsteht eine Paste, welche mit dem Pinsel getreu dem Original auf die Leinwand aufgebracht werden kann. Ist die Trocknung erfolgt, dann wird die Oberfläche sehellackiert und die Patrix ist fertig. Diese wird zur Herstellung der Matrix verwendet. Die letztere besteht ans einer in der Kälte weichen, allmählich erhärtenden Formmasse, die den Ersatz für die sonst verwendeten Metall-. Ebonit-, oder ähnlichen Platten bildet und z. B. aus einer Mischung von Kaolin, Leim, Glyzerin und Alaun zusammengesetzt ist. Wesentlich für die Zusammensetzung der Formmasse ist, dass sie weich und aufnahmefähig für die auf sie ausgeübten Eindrücke sein muss, und dass sie nach erfolgter Oberfläehenformung steinhart wird. EMI2.1 Die Patrix yhl unter Druck auf die Matrix gelegt. Die auf der Patrix befindlichen, von Hand aufgetragenen Erhöhungen, ebenso wie auch das Leinwandmuster, das auf der Patrix hervorgerufen worden war, erscheinen auf der Matrix. Nachdem sie gepresst ist, lässt man sie erhärten und schellaekiert sie dann. Nun kann man auf dieser Matrix, deren Herstellung mit geringen Kosten verbunden ist, Vervielfältigungen herstellen. Das geschieht in der folgenden Weise : Zunächst ist der Vorgang genau wie bei der Herstellung derPatrix. Beliebige Leinwand wird geleimt, die Deckschicht auf sie aufgetragen und glatt gemacht und der Mehrfarbendruck aufgebracht. Nun wird die Leinwand feucht gemacht und auf die Matrize gebracht und hier geprägt. Nachdem der Abdruck die Prägung erhalten hat, wird er getrocknet und, wenn der A. bdruek ganz fertig ist, wird er wie üblich, gefirnist. Die Abdrücke zeigen eine genaue Übereinstimmung mit dem Original und sind infolge des Umstandes, dass Papier nicht verwendet wird, kaum vom Original zu unterscheiden. Durch das Verwenden der weissen Grundschicht ist es möglich, nur mit drei Farben auszukommen, weil die weisse Farbe bereits EMI2.2 dann kann man von einer Grundschicht ausgehen, die eine andere Hilfsfarbe enthält. Man nimmt dann zur Anfertigung der Schicht Glyzerin, gemischt mit einer anderen Farbe. Das ganze Verfahren zur Herstellung von Vervielfältigungen lässt sich auch auf anderer Grundlage, z. B. auf Holz, Glas, Porzellan u. dgl : ausführen.
Claims (1)
- PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zur Herstellung beliebig vieler Kopien von Gemälden, Landkarten, Tapeten u. dgl. mit Reliefs, bei welchen die Reliefs von Hand aus auf einer Patrize hergestellt werden, nach welcher die aus rasch erhärtender Masse bestehende Tiefdruekform für die Vervielfältigungen angefertigt wird, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung der Patrize auf geleimten Leinwandblättern od. dgl.eine Deckschicht zweckmässig aus Kaolin, weisser Gelatine und Glyzerin aufgetragen wird, welche sodann in bekannter Weise mit dem Bilddruck und einer Gewebepressung, sowie durch Aufbringen eines Gemisches von Schellack und Bleiweiss, mit den im Bilde vorkommenden Erhebungen versehen wird, worauf nach dem so erhaltenen Relief (Patrize) die zweckmässig aus Kaolin, Leim, Glyzerin und Alaun bestehende Tiefdruekform (Matrize) angefertigt wird. auf welche zur Herstellung der Kopien geleimte, mit der gleichen Deckschicht wie die Patrize versehenen, geglättete und bedruckte Leinwandblätter od. dgl. zweckmässig unter Befeuchtung gepresst und nach dem Trocknen gefirnist werden.
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