DE4325085C2 - Verfahren zur Herstellung von gestalteten, farbigen Motiven und Strukturen und daraus hergestelltes Farbbild - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von gestalteten, farbigen Motiven und Strukturen und daraus hergestelltes FarbbildInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von gestalteten, farbigen Motiven und Strukturen
unter Anwendung der Farbabschöpftechnik und ein aus
diesen Motiven und Strukturen hergestelltes Farbbild.
Zur farblichen Gestaltung von gekrümmten und/oder
ebenen Flächen ist unter dem Begriff des "Marmorie
rens" bereits eine spezifische Farbtunktechnik be
kannt. Bei dieser Technik werden auf die Oberfläche
eines vorbehandelten flüssigen Farbgrundes eine oder
mehrere Farben aufgetragen, die man nach entsprechen
der Bearbeitung, beispielsweise zur Herstellung eines
marmorähnlichen Farbmusters, durch Abschwenken oder
Abschöpfen des auf der Oberfläche des Farbgrundes
entstandenen Farbfilmes auf den zu dekorierenden Ge
genstand überträgt. Vor dem Übertragen des Farbfilmes
wird der zu dekorierende Gegenstand oder das Material
mit einer Haftschicht versehen, beispielsweise durch
Auftragen von Tapetenkleister - E. Gaißer "Marmorie
ren" Frech-Verlag Stuttgart 1992, 11. Auflage. Nach
Trocknen des Trägermaterials mit dem abgeschöpften
Farbfilm kann gegebenenfalls zur Erhöhung der mechani
schen Widerstandsfähigkeit der farblichen Gestaltung
eine Fixierung durch einen farblosen Lackauftrag
vorgenommen werden.
Als flüssigen Farbgrund verwendet man im allgemeinen
Wasser, das in Abhängigkeit von der auf zutragenden
Farbe durch besondere Zusätze aufbereitet werden muß.
Diese Zusätze, die auch Bestandteil spezifischer
Marmorierfarben sind, bilden auf der Wasseroberfläche
eine ölartige Tragschicht, die in jedem Falle gegen
über dem Farbauftrag neutral ist und diesen auch
nicht auflöst. Ohne die Verwendung spezifischer Marmo
rierfarben und ohne Aufbereitung des flüssigen
Farbgrundes sinkt die auf die Wasseroberfläche aufge
tragene Farbe auf den Boden des Gefäßes. Infolge der
fehlenden Tragschicht entsteht auch keine
Farbschicht, die durch Abschwenken oder Abschöpfen
auf ein Trägermaterial übertragen werden kann.
Die Bearbeitung der mittels Pipette aufgetragenen und
sich auf der Oberfläche des behandelten Farbgrundes
ausbreitenden Farbe zur Gestaltung von Motiven und
zur Erzeugung bestimmter Farbeffekte, z. B. Bukett-
oder Pfauenmuster, erfolgt auf mechanische Weise
unter Verwendung eines Ziehstäbchens oder eines
Ziehkammes. Diese Hilfsmittel werden auf unterschied
liche Bahnen durch die aufgetragene und ausgebreitete
Farbe hindurchgezogen, wobei keine Durchmischung der
aufgetragenen Farben erfolgt.
Für den Farbauftrag werden neben gesonderten Marmo
rierfarben nahezu alle Dispersionsfarben, einschl.
Öl- und Lackfarben sowie Tusche eingesetzt. Auch als
Trägermaterial, auf das die farbliche Gestaltung oder
das Motiv durch Abschwenken oder Abschöpfen aufgetra
gen wird, lassen sich nahezu alle bekannten Materiali
en verwenden. Je nach der verwendeten Farbe ist es
zweckmäßig, die Oberfläche des Trägermaterials durch
Beizmittel oder auf mechanische Weise zu behandeln,
um eine größtmögliche Haftung der aufzutragenden
Gestaltung zu erreichen.
Zusammenfassend ist daher festzustellen, daß mit
Hilfe der Farbtunktechnik oder der sogenannten Marmo
rierverfahren sehr farbintensive und motivreiche
Gestaltungen hergestellt werden können. Von Nachteil
ist aber, daß nach Fertigstellung eines Produktes der
flüssige Farbträger auf Grund von Farbresten, die
nicht gebunden sind, erneut aufbereitet werden muß
und die auf der Wasseroberfläche befindliche ölartige
Tragschicht zu Entsorgungsproblemen führen kann. Die
auf dem flüssigen Farbträger befindliche und gestalte
te Farbschicht kann nur durch Auflegen des zu dekorie
renden Gegenstandes oder Materials auf die Oberflä
che der Farbschicht übertragen werden (Negativabschöp
fung). Ein Heranführen des zu dekorierenden Gegenstan
des oder des Trägermaterials von unten an die Farb
schicht (Positivabschöpfung), wodurch eine weitere Ge
staltung des Motivs möglich wäre oder die Übertragung
eines gestalteten Farbfilmes erleichtert wird, ist
nicht durchführbar, da die auf der Wasseroberfläche
vorhandene Tragschicht unter der Farbschicht abfließt
und diese auf Grund fehlender Bindekräfte innerhalb
der Farbschicht zerstört (zerreißt).
Ein Verfahren zur Herstellung eines Farbbildes ent
sprechend der vorgenannten Gattung ist aus der US-PS
4 490 413 bekannt. Bei diesem Verfahren wird eine
mehr oder weniger auf Öl basierende Lithographiefarbe
mittels Pipette auf einen unbehandelten flüssigen
Farbgrund, beispielsweise Wasser, aufgetragen. Die
aufgetragene Farbe, deren Ausbreitung auf der Was
seroberfläche durch geeignete Mittel, beispielsweise
durch einen aufschwimmenden geschlossenen Rahmen,
begrenzt ist, wird durch äußere Kräfte in Form von
Luftstrahlen gestaltet und nach einer Trocknungszeit
von 6 bis 14 Stunden auf bekannte Weise mit Hilfe
eines Trägermaterials von der Wasseroberfläche abge
schöpft. Neben der relativ langen Trocknungszeit vor
dem Abschöpfen der gestalteten Motive ist diese
Lösung mit den gleichen Nachteilen behaftet, wie in
den vorstehenden Ausführungen dargelegt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein weiter
entwickeltes Verfahren zur variationsreichen Gestal
tung von farbigen Motiven und Strukturen unter Verwen
dung eines flüssigen Farbträgers anzugeben und die
bisher bekannten Techniken des Marmorierens und der
Farbtunktechnik zu ergänzen und zu erweitern.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren
nach den Merkmalen des Anspruches 1 und ein nach den
Merkmalen gemäß Anspruch 1 bis 8 hergestelltes
Farbbild gelöst.
Dabei wird vorteilhafterweise eine Lackfarbe auf Ni
trozellulose- oder Alkydharzbasis, mittels Sprühver
fahren auf die Oberfläche eines unbehandelten, flüs
sigen Farbgrundes, vorzugsweise Wasser, aufgetragen,
zu einer dünnen Mikro-Farbfolie teilweise ausgehär
tet, anschließend die teilweise ausgehärtete Farbfo
lie entsprechend dem gewünschten Motiv gestaltet,
danach durch Positivabschöpfung auf ein Trägermateri
al übertragen und abschließend in an sich bekannte
Weise weiterbehandelt bzw. fertigbearbeitet.
Die Gestaltung der Farbfolie nach der teilweisen Aus
härtung erfolgt mit Hilfe mechanischer Mittel oder
durch Auftragen und Aufbringen von Bindemitteln
und/oder durch das Auftragen weiterer Farben gleicher
Farbgrundlage.
So kann die teilweise ausgehärtete, noch auf dem flüs
sigen Farbträger befindliche Mikro-Farbfolie
kaschiert, geschnitten, gestochen, gewellt, überfal
tet, geknittert, mit weiteren Farbaufträgen verbunden
und mit anderen separat oder gesondert hergestellten
und als Motiv gestalteten weiteren Mikro-Farbfolien
verschweißt werden.
Das Verschweißen erfolgt unter Verwendung des glei
chen Spraylackes, der in den Randzonen aufgetragen
wird und der die teilweise ausgehärtete Mikro-Farbfo
lie wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurück
bringt, wobei die Randzonen miteinander verschweißen.
Mit dem Auftragen von Spraylack auf die teilweise aus
gehärtete Mikro-Farbfolie können auch fehlerhafte
Faltungen in der Folie korrigiert werden, da sich
durch den erneuten Farbauftrag die aneinander haften
den Flächen lösen und die Mikro-Farbfolie wieder ihre
ursprüngliche Form annimmt.
Die durchgeführten Versuche haben ferner ergeben, daß
die Oberseite der Mikro-Farbfolie infolge der Luft
trocknung einen matteren Farbton besitzt, während die
auf der Wasseroberfläche des Farbträgers liegende
Seite der Folie farbintensiver und glänzend ist.
Durch Umklappen oder Umlegen von Folienteilen oder Fo
lienabschnitten ergeben sich dadurch weitere Gestal
tungsmöglichkeiten.
So können beispielsweise matte und glänzende blatt
goldähnliche Folien für den Beschichtungsbedarf herge
stellt werden. Durch Abschöpfen unter verschiedenen
Winkeln zur Oberfläche des Farbträgers lassen sich
zusätzlich weitere interessante Farb- und Gestal
tungseffekte erzielen.
Da die teilweise ausgehärtete Farbfolie nur noch
über geringere selbsthaftende Eigenschaften verfügt,
ist es für eine sichere Übertragung auf das Trägerma
terial erforderlich, ein Haftmittel, beispielsweise
in Form eines Klebers oder Lackes, auf das Trägermate
rial aufzubringen und nach dem Trocknen eine Fixie
rung der aufgetragenen Folie, beispielsweise durch
Aufsprühen eines farblosen Lackes oder Bindemittels,
vorzunehmen. Wird der Lack oder das Bindemittel noch
während der Trocknungsphase aufgetragen, führt dies zu
einer teilweisen Zerstörung der abgeschöpften Struk
turen oder Motive. Durch einen gezielten Lack- oder
Bindemittelauftrag kann man auf diese relativ einfa
che Weise netzartige Gestaltungen im Endprodukt
erreichen.
Zur Herstellung eines Farbbildes unter Anwendung des
vorstehend aufgezeigten Verfahrens werden einzelne
Farbfolien entsprechend den Motivelementen des Bildes
angefertigt und mit dem Übertragen auf das Trägermate
rial zu einem Gesamtbild zusammengestellt. Dabei ist
jede einzelne Teilfolie nach dem Trocknen zu versie
geln oder zu fixieren und vor Aufbringen der nächsten
Teilfolie oder des nächsten Teilmotivs das Trägermate
rial erneut mit einem Haftmittel zu versehen.
Sowohl bei der Bearbeitung der einzelnen Farbfolien
als auch bei der Montage von Teilfolien zu einem
Gesamtbild entstehen in den Bereichen der sich über
lappenden und aneinandergrenzenden Flächen dunklere
Farbabschnitte, die beim Betrachten des Bildes oder
des Motivs einen räumlichen Eindruck hervorrufen.
Dieser Effekt läßt sich noch durch Auftragen der
Farbfolie auf einen transparenten, lichtdurchlässigen
Träger, durch das Auftragen mehrerer Farbfolienschich
ten oder das Zusammenschieben vor dem Abschöpfen noch
verstärken. Durch zusätzliches, horizontales, ver
schiedenfarbiges Überlacken mit oder ohne Auftragen
von Trennflüssigkeit auf die Oberfläche der
Mikro-Farbfolie entstehen stark plastische Strukturen
und Gestaltungen. Bei der Verwendung einer Trennflüs
sigkeit zur Herstellung einer plastischen Gestaltung,
wie beispielsweise Wasser, das in Tropfenform auf die
Oberfläche der teilweise ausgehärteten Mikro-Farbfo
lie vorsichtig aufgebracht wird, muß diese Flüssig
keit nach dem teilweisen Aushärten der erneut aufge
tragenen Schicht wieder herausgepreßt werden.
Die nach der Erfindung hergestellten extrem dünnen
Farbfolien und die aus diesen Folien hergestellten
Motive ermöglichen eine ungewöhnliche transparente
Farbgebung und Gestaltung. Durch das Auftragen von
pulverförmigen Farbpigmenten und analogen Materialien
auf das Trägermaterial vor dem Abschöpfen der Farbfo
lie oder des gestalteten Motivs oder vor dem Fixieren
der Folie oder des Motivs auf dem Trägermaterial
können weitere vorteilhafte Gestaltungseffekte er
reicht werden.
Gegenüber den bisher bekannten Marmorier- und
Farbtunkverfahren bietet die erfindungsgemäße Lösung
eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten in Farbe
und Form bis hin zu einer plastischen Gestaltung. Auf
Grund des Einsatzes eines unbehandelten Farbträgers
in Form von Wasser ist sowohl eine Positiv- als auch
eine Negativabschöpfung möglich, was insbesondere die Übertra
gung mehrteiliger und mehrschichtiger Mikro-Farbfoli
en auf einen zu dekorierenden Gegenstand und die
Montage von Farbbildern erleichtert. Ein Wechsel des
als Farbgrund verwendeten Wassers wird erst nach
ca. 15 bis 20 Arbeitsgängen erforderlich, da die nach
dem Abschöpfen des Motivs oder der Struktur auf der
Wasseroberfläche verbleibenden Farbfolien- und Farbre
ste sich auf Grund ihrer inneren Bindekräfte leicht
zusammenführen und austragen lassen. Der verbrauchte
Farbgrund kann nach dem Austragen der Farbfolien- und
Farbreste unbedenklich entsorgt werden. Unter Anwen
dung des vorgeschlagenen Verfahrens können neben
Farbbildern folienartige Farbüberzüge zum Beschichten
und zur Dekoration von Gegenständen und Malgründen in
hervorragender Weise kostengünstig hergestellt wer
den.
Die Erfindung soll nachstehend an einem einfachen
Beispiel näher erläutert werden.
Hergestellt werden soll ein mehrblättriges Huflattich
gewächs, das auf einem Trägermaterial aus Papier
aufzutragen ist. Ein geeignetes Wasserbecken, das in
seinen Abmessungen etwas größer sein sollte als das
Trägermaterial zur Aufnahme des aus den Farbfolien
zusammengesetzten Motivs, wird mit kaltem Wasser, das
ohne jeden Zusatz als Farbgrund dient, gefüllt und
das Trägermaterial aus Papier, vorzugsweise Aquarell
papier, mit einem wasserlöslichen Haftkleber vorbehan
delt. Danach wird zur Herstellung des Motiv-Hinter
grundes, bestehend aus ersten Blätterpaaren - Fig. 1
- Lackfarbe auf Alkydharzbasis in dem gewünschten
Farbton auf die Oberfläche des als Farbträger dienen
den Wassers aufgesprüht und nach kurzer Verweilzeit,
d. h. bevor die Aushärtung der entstandenen Farbfolie
abgeschlossen ist, unter Verwendung mechanischer
Hilfsmittel mit der Gestaltung der äußeren Blattkon
tur und der Adern in den Blättern begonnen. Nach
Abschluß dieser Arbeiten und der teilweisen Aushär
tung der aufgetragenen Farbe zu einer äußerst dünnen
Farbfolie wird das vorbehandelte Trägermaterial in
den Farbgrund eingelegt und langsam zur Oberfläche
geführt, um die gestalteten Blätterpaare des Motivs
abzuschöpfen. Sobald die Blätterpaare auf dem vorbe
handelten Trägermaterial sicher haften, wird das
Trägermaterial aus dem Farbgrund herausgenommen,
getrocknet und der abgeschöpfte Motiv-Hintergrund mit
Hilfe eines farblosen Lackauftrages fixiert. Dieser
Lackauftrag dient dabei vorteilhafterweise gleichzei
tig als Haftkleber, um den Mittelteil des Motivs,
bestehend aus zwei Blattpaaren und dem Stengel mit
der Blüte, aufzubringen. Auf die Wasseroberfläche des
Farbgrundes wird, wie vorstehend beschrieben, erneut
Lackfarbe in den gewünschten Farbtönen aufgesprüht,
die sich ausbildende Farbfolie gestaltet und nach
teilweiser Aushärtung erneut abgeschöpft, getrocknet
und fixiert. Für den abschließenden Auftrag des Mo
tiv-Vordergrundes - Fig. 3 -, bestehend aus weiteren
Blättern, wird das Trägermaterial erneut mit einer
Kleber-Haftschicht versehen. Das Motiv des Vordergrun
des wird, wie vorstehend dargelegt, hergestellt und
auf das Trägermaterial übertragen. Nach dem Trocknen
wird das nunmehr endgültig fertiggestellte Motiv oder
Bild durch einen abschließenden Farbauftrag eines
farblosen Lackes fixiert.
Das so entstandene Bild zeichnet sich durch eine sehr
feingliedrige und transparente Farb- und Motivgestal
tung aus, wobei in den Bereichen von Überlappungen
aneinander angrenzender Flächen, die bei der Gestal
tung der Teilmotive und beim Aufbringen dieser Teilmo
tive auf das Trägermaterial entstehen, eine kräftige
re Farbgestaltung eintritt, die einen räumlichen
Eindruck hervorruft.
Zur Gestaltung der sich nach Aufsprühen auf der
Oberfläche des Farbträgers ausbildenden Mikro-Farbfo
lie können neben dem Einsatz mechanischer Mittel
weitere Farben aufgesprüht werden, die sich in den
Randzonen mit der bereits auf der Wasseroberfläche
befindlichen Farbfolie verketten. Auf Trägermateriali
en, auf denen eine Kleber-Haftschicht nur schwer oder
gar nicht aufgebracht werden kann, wie beispielsweise
auf Glas oder Metall, wird als Haftmittel ein farblo
ser Lack derselben Farbgrundlage wie die aufzubringen
de Farbe für die Motivgestaltung aufgetragen. Nach ab
schließender Fixierung des auf dem Trägermaterial auf
getragenen Motivs wird das überschüssige Haftmittel
auf mechanische Weise oder mit Hilfe eines Lösungsmit
tels entfernt. Bei Arbeiten auf farbigen Materialien,
wie Kunststoffolien oder bei Arbeiten auf Metall,
lassen sich zusätzliche Effekte, z. B. Grenzpartien
durch Freischaben oder Schleifen des Untergrundes,
erreichen.
Sollten beim Abschöpfen ungewollte Bruchstellen
entstehen, können diese nach dem Trocknen mit Trenn
flüssigkeit auf der entsprechenden Stelle imprägniert
werden. Anschließend werden die Restteile abgedeckt
und dann erneut die jeweilige Lackfarbe aufgesprüht,
der entstandene Farbfilm zu einer Mikro-Farbfolie
teilweise ausgehärtet und in die schadhafte Stelle
eingepreßt.
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung von gestalteten,
farbigen Motiven und Strukturen mit einem gege
benenfalls mehrschichtigen Farbaufbau, durch
Auftragen einer oder mehrerer Farben auf einen
gegenüber den aufgetragenen Farben neutralen
und den Farbauftrag nicht auflösenden, flüssi
gen, unbehandelten Farbgrund; Gestalten des
Farbauftrages unter Verwendung mechanischer und
chemischer Hilfsmittel und Übertragen des
gestalteten Farbauftrages durch Abschöpfen auf
ein vorbehandeltes Trägermaterial, das danach
zusammen mit der aufgetragenen farbigen Gestal
tung getrocknet und nach dem Trocknen die
aufgetragene, farbige Gestaltung mit einem
Fixiermittel, wie durch einen farblo
sen Lackauftrag, fixiert wird, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Farbe eine Lackfarbe auf
Nitrozellulose- oder Alkydharzbasis mittels
Sprühverfahren auf die Oberfläche des Farbgrun
des aufgetragen, zu einer dünnen Mikro-Farbfo
lie teilweise ausgehärtet, die teilweise ausge
härtete Farbfolie entsprechend dem gewünschten
Motiv gestaltet, anschließend durch Positivab
schöpfung auf das Trägermaterial übertragen und
in an sich bekannte Weise weiterbehandelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die teilweise ausgehärtete Mikro-Farb
folie auf mechanische Weise durch Formen,
Kaschieren, Schneiden, Stanzen, Wellen, Überfal
ten und Knittern und/oder durch Aufbringen von
Lösungsmitteln und/oder durch Auftragen weite
rer Farben gestaltet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Gestaltung der Farbfolie durch
Erzeugung von Überlappungen von Teilen dersel
ben erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß in Abhängigkeit von dem zu gestalten
den Motiv auf Abschnitten der Oberfläche der
teilweise ausgehärteten Mikro-Farbfolie flüssi
ger, unbehandelter Farbgrund und anschließend
über die gesamte Farbfolie weitere Farbschich
ten aufgetragen werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß Motiv- oder Struktu
relemente separat hergestellt und anschließend
vor dem Abschöpfen auf ein Trägermaterial durch
Aufbringen eines Farb- oder Bindemittels glei
cher Farbgrundlage auf den Randzonen ihrer
Verknüpfungsstellen miteinander verkettet wer
den.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mikro-Farbfolie
nach Abschöpfen auf ein Trägermaterial durch
gezieltes Aufbringen eines Bindemittels oder
einer weiteren Farbschicht gestaltet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die auf einen
Träger abgeschöpften, gestalteten Motive und
Strukturen durch Nachzeichnungen
ergänzt und bearbeitet werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Unterstützung
des Aushärtungsprozesses eine künstliche
Gasströmung über der auf der Oberfläche des
Farbgrundes aufgetragenen Farbe erzeugt wird.
9. Farbbild, dadurch gekennzeichnet, daß es aus
ein oder mehreren Strukturen und Motiven be
steht, die nach dem Verfahren gemäß Anspruch 1
bis 8 hergestellt und auf einem gemeinsamen Trä
germaterial aufgetragen wurden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934325085 DE4325085C2 (de) | 1993-07-20 | 1993-07-20 | Verfahren zur Herstellung von gestalteten, farbigen Motiven und Strukturen und daraus hergestelltes Farbbild |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934325085 DE4325085C2 (de) | 1993-07-20 | 1993-07-20 | Verfahren zur Herstellung von gestalteten, farbigen Motiven und Strukturen und daraus hergestelltes Farbbild |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4325085A1 DE4325085A1 (de) | 1995-01-26 |
DE4325085C2 true DE4325085C2 (de) | 1995-07-06 |
Family
ID=6493761
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934325085 Expired - Fee Related DE4325085C2 (de) | 1993-07-20 | 1993-07-20 | Verfahren zur Herstellung von gestalteten, farbigen Motiven und Strukturen und daraus hergestelltes Farbbild |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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Families Citing this family (2)
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Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4490413A (en) * | 1984-02-15 | 1984-12-25 | Stimson Frank P | Method for producing a painting |
-
1993
- 1993-07-20 DE DE19934325085 patent/DE4325085C2/de not_active Expired - Fee Related
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4325085A1 (de) | 1995-01-26 |
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