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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Wandschmuck in Form von mehrfarbigen Bildern bzw. Ornamenten auf einem tragfähigen Untergrund durch Bedecken mit einer dünnen Folie, Entfernen einer dem gewünschten Bild bzw. Ornament entsprechenden Teilfläche der Folie, Aufbringen von Materialien passender Farbe auf den der entfernten Teilfläche entsprechenden Teilbereich des tragfähigen Untergrundes und anschliessendes Ausfüllen des restlichen Bereiches mit andersfarbigen Materialien.
Bei einem bekannten Verfahren zum Verlegen von Mosaiken ("Handbuch der Betonsteinindustrie"1951, S. 437) wird zur erleichterten Herstellung des Musters eine Zeichnung auf sehr dünnem saugendem Papier (Florpapier, Seidenpapier, Überseepost) verwendet. Diese Zeichnung wird in dünner Zementmilch auf den
Unterbeton gelegt, um sodann die einzelnen Mosaiksteinchen der Strichführung auf der Zeichnung entsprechend zu versetzen, wobei sie mit dem Zement am Untergrund festgeklebt werden. Die bildlichen Darstellungen auf dem zum Einsatz gelangenden dünnen Zeichnungspapier werden somit durch die einzelnen Mosaiksteinchen selbst abgedeckt. Das anschliessend überstehende Papier der Zeichnung wird weggewaschen oder abgekratzt.
Bei einem weiterhin bekannten Verfahren zum Anbringen einer mosaikartigen Dekoration an Wänden (deutsche Patentschrift Nr. 308012) finden Schablonen mit das Mosaik bildenden Motiven in Form von
Ausschnitten Verwendung. Während die Schablone an die Wand angedrückt wird, füllt man ihre Ausschnitte mit der aushärtenden Zementmasse ; dies ist eine relativ umständliche Arbeitsweise. Obwohl die Ränder der
Schablone konisch ausgebildet sind, besteht noch die Gefahr, dass die aufgebrachte und noch nicht abgebundene
Zementmasse beim Abnehmen der Schablone ausbrechen kann. Ausserdem ist dieses Verfahren dann weniger geeignet, wenn auf dem Untergrund eine vielfältige Dekoration aufgebracht werden soll. In diesem Fall bedarf es nämlich der vorherigen Anfertigung einer entsprechenden Vielzahl von Schablonen.
Ausserdem liegen beim Ausfüllen der freigebliebenen Bereiche des mit der Schablone gefertigten Gebildes die erhöhten Flächen in nachteiliger Weise frei und ungeschützt und können leicht verschmutzen. Aus diesen Gründen hat sich das schon lange bekannte Verfahren in der Praxis nicht durchgesetzt.
Es ist ferner bereits bekannt, als Wandschmuck dienende Bildplatten auf die Weise herzustellen, dass man eine Grundplatte mit Klebstoff überzieht, den man mit trockenem bunten Sand in figürlicher Verteilung bestreut. Dabei bleibt aber der Sand nur unvollkommen gebunden, so dass sich Sandpartikel von der Platte lösen und zu einer Zimmerverschmutzung führen können. Derartige Bildplatten haben sich auch als nicht genügend dauerhaft erwiesen. Man hat auch schon, statt Sand aufzustreuen, eine mit Klebstoff versehene Platte mit Mosaiksteinen besteckt. Die Anfertigung eines Mosaikbildes setzt aber eine künstlerische Begabung und ein grosses Geschick des Herstellers voraus.
Die Erfindung hat zur Aufgabe, ein vergleichsweise besonders einfaches, mit geringen Kosten verbundenes Verfahren zur Herstellung von dauerhaftem Wandschmuck in Form von Bildern bzw. Ornamenten auf tragfähigen Untergründen zu schaffen, das keine besondere Geschicklichkeit des Herstellers erfordert und doch zu einem künstlerisch wirksamen Ergebnis führt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss im wesentlichen dadurch gelöst, dass auf den tragfähigen Untergrund zunächst eine Schicht aus einem schneidbaren Stoff, wie Papier- oder Fasermasse, insbesondere Kunstschaumstoff, die durch die als Selbstklebefolie ausgebildete Folie abgedeckt ist, haftend aufgebracht wird, dass die durch die in die Selbstklebefolie und in die Schicht eingeritzten Konturen eines Bildes begrenzten Flächen durch Abziehen des entsprechenden Streifens der Selbstklebefolie und Entfernen des darunter befindlichen Stoffes nacheinander aufgedeckt und jeweils mit aushärtender Masse, insbesondere mit Farb- oder Buntsteinputz ausgefüllt werden.
Die Konturen der Bildfläche bilden scharfe Begrenzungen, so dass sich die Tätigkeit des Herstellers auf das Ausfüllen der von dem schneidbaren Stoff befreiten Flächen mit Masse passender Farbe beschränkt. Das Herstellungsverfahren ist dadurch so einfach, dass es auch von Kindern oder handwerklich Unbegabten ausgeführt werden kann.
In besonders zweckmässiger Ausgestaltung des erfindungsgemässen Verfahrens werden die die Flächen begrenzenden Konturen des gegebenenfalls zuvor aufgezeichneten oder aufgedruckten Bildes nach dem Bedecken der Schicht mit der Selbstklebefolie in letztere sowie in die Schicht eingeritzt.
Soll verhindert werden, dass eine bereits mit Masse ausgefüllte Fläche beim Bearbeiten benachbarter und andersfarbiger Bildflächen mit Masse anderer Farbe verschmiert wird, wird gemäss einem weiteren Merkmal des Verfahrens jede der mit aushärtender Masse ausgefüllten Bildflächen nach dem Trocknen der Masse und vor dem Ausfüllen der benachbarten Fläche im Anschluss an deren Freilegung mit den vorher abgezogenen Streifen der Selbstklebefolie wieder abgedeckt. Ist die Bildplatte fertiggestellt, dann wird nach dem Trocknen der Masse aller Bildflächen die gesamte Selbstklebefolie abgezogen.
Die Erfindung richtet sich auch auf eine Schichtenkonstruktion zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens. Diese ist im wesentlichen gekennzeichnet durch eine auf einem tragfähigen Untergrund aufklebbare Schicht aus schneidbarem Stoff, insbesondere Kunstschaumstoff, die durch eine Selbstklebefolie abgedeckt ist, auf die Konturen eines Bildes schon aufgedruckt sind.
Dabei gelangt zweckmässigerweise eine Tafel als Vorlage zur Herstellung einer Bildplatte zum Einsatz, die sich durch eine Grundplatte auszeichnet, die mit einer Schicht aus haftender und schneidbarer Masse, wie Papieroder Fasermasse, insbesondere Kunstschaumstoff, überzogen ist, die durch eine Selbstklebefolie abgedeckt ist, in
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die die Konturen eines Bildes aufgedruckt, zweckmässigerweise bereits eingeritzt sind, u. zw. vorteilhafterweise sogleich bis in die Schicht. Die Konturen des Bildes schliessen dabei natürlich geschlossene Bildflächen ein.
Eine besonders schnelle und einfache Handhabung ergibt sich, wenn bei der Schichtenkonstruktion in weiterer zweckmässiger Ausgestaltung die auf dem tragfähigen Untergrund zur Auflage gelangende'Rückseite der Schicht aus schneidbarem Stoff mit einer Abziehfolie unter Zwischenschaltung einer Leimschicht zum Festlegen auf dem tragfähigen Untergrund vorgesehen ist. Vorteilhafterweise werden Schichten einer solchen Biegsamkeit gewählt, dass sich die Schichtenkonstruktion vor dem Einsatz zur Erleichterung der Lagerung und des Transportes in Rollenform überführen lassen.
An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass es bereits bekannt ist (deutsche Patentschrift Nr. 88888), mit Hilfe eines Stanzwerkzeuges aus Papier od. dgl. mustermässige Gebilde auszustanzen und dabei gleichzeitig auf einem weichen Untergrund festzulegen, indem die durch das Stanzwerkzeug gebildeten Begrenzungskanten derselben in den Untergrund eintreten und darin eingeklemmt werden. Ferner ist es bekannt (franz. Patentschrift
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nach der Erfindung ein reliefartiges Gebilde, das aus diesem Grund ebenso wenig als dauerhafter Wandschmuck geeignet ist wie ein nach dem zuvor geschilderten Verfahren geschaffenes Gebilde.
Zu erwähnen ist schliesslich noch ein bekanntes Verfahren (USA-Patentschrift Nr. 3, 117, 045) zum Festlegen von metallischen Gebilden, beispielsweise Buchstaben mittels eines speziellen Klebstoffauftrages auf eine der Aussenflächen des metallischen Gebildes und Aufbringen desselben auf eine Trägerschicht nach Entfernung einer Schutzfolie. Auch mit diesem Verfahren lässt sich kein dauerhafter Wandschmuck mit ebener und somit gegen Verschmutzung sowie auch gegen Beschädigung unempfindlicherer Aussenfläche schaffen.
In den Zeichnungen ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht, u. zw. zeigen Fig. 1 die Draufsicht auf eine als Vorlage zur erfindungsgemässen Herstellung eines Wandschmuckes dienende, auf einem tragfähigen Untergrund in Form einer Grundplatte aufgetragene Schichtenkonstruktion, Fig. 2 einen Schnitt durch die Grundplatten-Schichtenkonstruktion-Einheit nach Fig. 1 gemäss der Linie II-II und Fig. 3 einen Schnitt durch die Schichtenkonstruktion in Rollenform.
Aus den Fig. 1 und 2 ist eine Grundplatte--l--aus Sperrholz, Keramik oder einem ähnlichen tragfähigen Untergrund ersichtlich, die bereits mit einer erfindungsgemässen Schichtenkonstruktion zu einer Einheit verbunden ist. Diese auf die Grundplatte--l--aufgetragene Schichtenkonstruktion besteht im wesentlichen aus einer Schicht--2--aus einem schneidbaren Stoff, wie Papier- oder Fasermasse, insbesondere Kunstschaumstoff. Hiefür eignet sich besonders eine dicke Folie aus geschäumten Polystyrol. Die Grundplatte --l-- kann jede gewünschte Stärke haben. Sie muss jedoch so fest sein, dass sie sich nicht durchbiegt. An Stelle der im dargestellten Ausführungsbeispiel veranschaulichten Grundplatte die nach Fertigstellung eine an Wänden beliebig aufhäng-bzw. festlegbare Bild- bzw.
Ornamentplatte ergibt, kann als tragfähiger Untergrund auch eine Wand mit einem Unterputz, gegebenenfalls einem Aussenputz zum unmittelbaren Herstellen von Wandschmuck verwendet werden. Die Schicht --2-- hat vorzugsweise eine Stärke von 2 bis 3 mm. Sie ist mit einer Selbstklebefolie --3-- abgedeckt. Die Selbstklebefolie ist in Fig. 2 stärker dargestellt, als sie in Wirklichkeit ist. Die Folie-3-ist mit einem Bild bedruckt, vorzugsweise ist das Bild in die Folie - -3-- eingeritzt. Als Beispiel ist in Fig. 1 das Bild eines Baumes vorgesehen. Die durch die Ritzung gebildeten Konturen --4-- stellen geschlossene Bildflächen dar.
In dem gezeichneten Beispiel entsprechen die Bildflächen --5-- dem grünen Laub des Baumes, die Bildflächen-6-dem braunen Stamm. Die Grundfläche-7-
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Bei Anwendung des Verfahrens nach der Erfindung werden zunächst die die Bildflächen gleicher Farbe abdeckenden Streifen der Klebefolie --3-- abgezogen, beispielsweise die die Bildfläche --5-- abdeckenden Streifen der Klebefolie--3--. Dann wird der aufgedeckte Teil der Schicht--2--mit einem Messer von dem tragfähigen Untergrund im veranschaulichten Beispiel von der Grundplatte--l--abgehoben und durch eine Masse passender Farbe, vorzugsweise mit schnelltrocknendem Farb- oder Buntsteinputz ausgefüllt. Im vorliegenden Fall wird eine Masse grüner Farbe beispielsweise mit Hilfe einer Spachtel aufgetragen.
Die abgezogenen Klebefolien-Streifen bewahrt man auf eine Glasscheibe gelegt auf, um sie nach dem Trocknen der im Bereich der Bildfläche--5--eingefügten Masse wieder aufzukleben. Dadurch wird ein Verschmutzen dieser Füllmasse verhindert, wenn man daran geht, die benachbarten Bildflächen--6--einer andern Farbe, z. B. in diesem Fall braun, zu bearbeiten. Man zieht dazu die die Bildflächen-6-abdeckenden Streifen der Klebefolie--3--ab, entfernt die abgedeckten Teile der Schicht--2--und ersetzt diese Teile durch den diesmal braun gefärbten Putz.
Nach dem Trocknen des Putzes werden die aufbewahrten Streifen der
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ähnlich verfahren : Nach Aufdecken der Grundfläche-7-wird die freigelegte Schicht--2--durch einen Putz passender Farbe, in diesem Fall z. B. weisser Farbe, ersetzt. Ist der verarbeitete Putz vollkommen trocken,
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dann können die noch aufliegenden Streifen der Klebefolie --3-- abgezogen werden. Das Bild, im beschriebenen Beispiel in Form einer Bildplatte, ist fertig.
Auf diese Weise hergestellte Bildplatten können an Wände angehängt oder auf sonstige Weise fest oder lösbar mit ihnen verbunden werden. Jede Bildplatte kann dabei natürlich einen Ausschnitt aus einem sich über mehrere Bildplatten erstreckenden Grossbild darstellen.
Um das Herstellen von Wandschmuck in Form von Bildern bzw. Ornamenten auf tragfähigen Untergründen, z. B. unmittelbar auf den Wänden selbst gemäss dem geschilderten Verfahren zu erleichtern, bedient man sich zweckmässigerweise einer erfindungsgemässen Schichtenkonstruktion, die aus der auf dem
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn diese Schichtenkonstruktion, wie in Fig. 3 veranschaulicht, durch Zuordnung einer Leimschicht --8-- und einer Abziehfolie-9-ergänzt wird. Die Schichtenkonstruktion lässt sich dann nämlich sehr einfach nach Entfernen der Abziehfolie--9--unter Freilegung der Leimschicht--8-mit letzterer an dem tragfähigen Untergrund festlegen.
Selbstverständlich muss die Adhäsion der Abziehfolie --9-- an der Leimschicht --8-- geringer sein als die Adhäsion der Leimschicht --8-- an der Schicht - aus schneidbarem Stoff, um ein Abziehen der Folie --9-- zusammen mit der Leimschicht-8von der Schicht-2-zu vermeiden. Anderseits ist es nötig, dass die Adhäsion der Leimschicht --8-- in bezug auf den tragfähigen Untergrund grösser ist als in bezug auf die Schicht--2--, damit sich letztere leicht genug lösen lässt.
Vorteilhafterweise besitzt die Schichtenkonstruktion eine solche Biegsamkeit der einzelnen Schichten, dass sie sich vor dem Einsatz zur Erleichterung der Lagerung und des Transportes, wie in Fig. 3 angedeutet, in Rollenform überführen lässt.
Zur Erzielung eines durchscheinenden Aufbaues ist es auch möglich, als tragfähigen Untergrund eine Glasscheibe zu verwenden und an Stelle des Farb- oder Buntsteinputzes farbige Giessharze bzw. farbige, mit Klebstoff vermischte Glassplitter.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Herstellen von Wandschmuck in Form von mehrfarbigen Bildern bzw. Ornamenten auf einem tragfähigen Untergrund durch Bedecken mit einer dünnen Folie, Entfernen einer dem gewünschten Bild bzw. Ornament entsprechenden Teilfläche der Folie, Aufbringen von Materialien passender Farbe auf den der entfernten Teilfläche entsprechenden Teilbereich des tragfähigen Untergrundes und anschliessendes Ausfüllen des
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tragfähigen Untergrund zunächst eine Schicht aus einem schneidbaren Stoff, wie Papier- oder Fasermasse, insbesondere Kunstschaumstoff, die durch die als Selbstklebefolie ausgebildete Folie abgedeckt ist, haftend aufgebracht wird,
dass die durch die in die Selbstklebefolie und in die Schicht eingeritzten Konturen eines Bildes begrenzten Flächen durch Abziehen des entsprechenden Streifens der Selbstklebefolie und Entfernen des darunter befindlichen Stoffes nacheinander aufgedeckt und jeweils mit aushärtender Masse, insbesondere mit Farb- oder Buntsteinputz ausgefüllt werden.
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