-
"Dekorbild und Verfahren zu seiner Herstellung"
-
Die Erfindung bezieht sich auf ein Dekorbild mit einem auf einer Trägerplatte
angebrachten Bildmotiv und auf ein Verfahren zu seiner Herstellung.
-
Bei einem derartigen bekannten Dekorbild (DE-OS 28 14 885) wird das
aus einem nicht transparenten Material bestehende Bildmotiv auf die transparente
Trägerplatte aufgeklebt, wodurch der Eindruck eines in Glasmalerei hergestellten
Dekorbildes entsteht. Zur Steigerung-der Bildwirkung werden außerdem die von dem
Bildmotiv nicht bedeckten Flächenbereiche der Trägerplatte mit zumeist geometrisch
geformten, verschiedenfarbigen, transparenten Schichtabschnitten unter teilweiser
gegenseitiger Oberlappung beschichtet. Die Herstellung
dieses Dekorbildes,das
als Bastelarbeit von Ungeübten angefertigt werden soll, erfordert eine besondere
Geschicklichlceitg da die einzelnen Teile des Bildmotivs vorgefertigt oder wenigstens
zum Zwecke des Ausschneidens in vorgezeichneter Form zur Verfügung gestellt werden.
Dennoch bedarf es einer gewissen handwerklichen und auch künstlerischen Eigenleistung,
um die einzelnen- Teile des Bildmotivs auf der Trägerplatte in gefälliger Weise
zusammenzustellen und festzukleben.
-
Der Erfindung liegt dagegen die Aufgabe zugrunde, ein in noch einfacherer
Weise herzustellendes Dekorbild zu schaffen, bei dem der verhältnismäßig anspuirchsvolle
Vorgang des Anordnens. und Aufklebens einzelner Teile des Bildmotivs vermieden ist.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe weist das erfindungsgemäße Dekorbild eine
Anzahl von auf der Trägerplatte Ubereinander angeordneten unterschiedlichen Schichten
auf, wobei ein einzelnen Bestandteilen des Bildmotivs entsprechend geformter Teilbereich
-je einer unteren Schicht durch eine entsprechend ausgeschnittene Fensteröffnung
in der bzw. den darüberliegenden Schicht bzw. Schichten freigelegt ist. Das erfindungsgemäß
vorgesehene Verfahren zur Herstellung dieses Dekorbildes zeichnet sich dadurch aus,
daß man eine Anzahl einander vollständig überdeckender Schichten auf der Trägerplatte
lösbar aufeinanderlebt, die oberste Schicht mit den Umrissen der Fensteröffnungen
aller Schichten bedruckt, die Umrisse bis zur gewünschten Schichttiefe einschneidet
und die den Fensteröffnungen
entsprechenden Teile der Schichten
herauslöst.
-
Im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Lösung kann die Trägerplatte
mit den darauf lösbar übereinandergeklebten und einander vollständig überdeckenden
Schichten vorgefertigt werden, wobei im Zuge dieser Vorfertigung auch schon die
Umrisse aller in die Schichten einzuschneidenden Fensteröffnungen auf die freiliegende
oberste Schicht, etwa im Siebdruckverfahren, aufgedruckt werden kann. Um das fertige
Dekorbild zu erhalten, brauchen sodann diese Umrisse der Fensteröffnungen lediglich
etwa mit einer Schneidefeder eingeschnitten und der hierdurch ausgestochene Teil
der Schicht bzw. Schichten von der darunterliegenden Schicht abgezogen zu werden,
um die gewünschte Fensteröffnung zu erhalten. In Abhängigkeit von dem auf die Schneidefeder
ausgeübten Druck werden dabei eine oder auch mehrere der Schichten durchschnitten,
so daß es auch möglich ist, in einem einzigen Schneidevorgang bis zu der gewünschten
Schichttiefe vorzudringen und alle über der freizulegenden Schicht liegenden Fensteröffnungen
aufieinmal auszustechen und abzuziehen.
-
Für das Verkleben der einzelnen Schichten untereinander hat sich besonders
Tapetenkleister bewährt, da dieser einerseits einen hinreichenden Zusammenhalt der
0einzelnen Schichten, andererseits aber auch ein müheloses Ablösen der ausgestochenen
Fensteröffnungen von der darunterliegenden Schicht ermöglicht.
-
Die Erfindung ermöglicht nicht nur die Herstellung einfacher Bildmotive,
sondern erlaubt auch die Schaffung äußerst vielgestaltiger Dekorbilder mit in viele
einzelne Bestandteile gegliederten Bildmotiven,
indem bei einer-vorteilhaften
AusführungsSorr,l der Erfindung die Fensteröffnung einer jeweiligen Schicht aus
mehreren voneinander getrennten Teilöffnungen besteht. Durch die zwischen diesen
Teilöffnungen stehengebliebenen Stege der entsprechenden Schicht können auch feine
und reichgestaltete Konturen erzielt werden.
-
Ferner erweist es sich als vorteilhaft, daß mindestens eine der Fensteröffnungen
einen den Rahmen des Dekorbildes bildenden äußeren Rand abgrenzt. Hierdurch wird
auf einfache Weise der sonst nur durch einen gesondert anzufertigenden Rahmen hergestellte
äußere Randabschluß erhalten.
-
Wenngleich die Erfindung auf alle schneidbaren Schichten anwendbar
ist, ist in einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, daß die Schichten aus
einem undurchsichtigen Material bestehen. Ebenso kommen zur Unterscheidung der Schichten
voneinander alle hierzu geeigneten Eigenschaften in Frage, jedoch besteht eine bevorzugte
Ausführungsform darin, daß die Schichten sich durch ihre unterschiedl iche Farben
voneinander unterscheiden, wodurch die Herstellung farbiger Dekorbilder möglich
ist.
-
Bezüglich der Werkstoffauswahl hat es sich als besonders vortelihaft
erwiesen, daß die Schichten aus Filz bestehen. Diese aus Filz bestehenden Schichten
lassen sich, etwa mittels Tapetenkleister leicht miteinander verkleben, wobei diese
Verklebung andererseits beim Abziehen von Schichtteilen zur-Herstellung der ausgestochenen
Fensteröffnungen
leicht lösbar ist.
-
Eine im Rahmen der Erfindung liegende Ausführungsform, die sich bezüglich
ihres Aufbaus und ihrer Verarbeitung durch besondere Einfachheit und Leichtigkeit
der Herstellung auszeichnet, weist ein fl;åchenmäßig zusammenhängendes, von einer
Kontur umschlossenes Bildmotiv mit drei Schichten auf, wobei der äußere Rand der
Kontur durch eine im außerhalb des Bildmotivs gelegenen Flächenbereich vorgesehene
Teilöffnung der obersten Schicht sowie eine damit deckungsgleiche Fensteröffnung
der mittleren Schicht, und der innere Rand der Kontur durch eine innerhalb des Bildmotivs
gelegene weitere Teilöffnung der obersten Schicht abgegrenzt ist.
-
Zur Herstellung des Dekorbildes gemäß dieser Ausführungsform brauchen
nur der äußere Rand der Kontur in doppelter Schichtdicke abgestochen und der außerhalb
des Bildmotivs gelegene Flächenbereich in doppelter Schichtdicke abgezogen zu werden,
wogegen der innere Rand der Kontur in einfacher Schichtdicke abgestochen und die
hierdurch gebildete Fensteröffnung lediglich durch Ablösen des entsprechenden Bereichs
der obersten Schicht erhalten wird.
-
Die unterste Schicht bildet dabei einen Hintergrund für das Bildmotiv,
wogegen die mittlere Schicht dessen wesentliche Fläche und die oberste Schicht dessen
Kontur darstellt.
-
Eine zweckmäßige weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, daß man das Dekorbild nach dem Herauslösen der Teile der Schichten
mit einem Lösungsmittel zur Entfernung
des Klebstoffs nachwäschto
Hierdurch wird die Qualität des Dekorbildes verbessert, weil auf den freigelegten
Oberflächen der Schichten noch Klebstoffreste sichtbar sein können Das Entfernen
dieses Klebstoffs ist bei der Verwendung von Tapetenkleister besonders einfach,da
es in diesem Falle genügt, die Oberfläche des Dekorbildes mit einem weichen, wassergetränkten
Pinsel zu überstreichen.
-
Schließlich sieht das erfindungsgemäße Verfahren auch noch vor,daß
man stehengebliebene Reste der aufgedruckten Umrisse mit einer der obersten Schicht
entsprechenden Farbe retuschiert. Be-im Ausschneiden der Umrisse der Fensteröffnungen
kann es nämlich infolge Unachtsamkeit vorkommen, daß Abweichungen zwischen der Schnittführung
und den aufgedruckten Umrissen auftreten, so daß die nicht entfernten Teile der
obersten Schicht stückweise mit den Bildeindruck störenden Resten dieser aufgedruckten
Umrisse versehen s ind.Durch das Abdecken mit der entsprechenden Farbe werden diese
Reste jedoch unsichtbar.
-
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels sowie aus der Zeichnung.
Hierin zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Vorderansicht eines
Dekorbildes mit drei Schichten und auf die oberste Schicht aufgedruckten Umrissen
von einem Bildmotiv entsprechenden Fensteröffnungen in einerHerstellungsstufe, in
der die Fensteröffnungen noch nicht ausgeschnitten sind, Fig. 2 einen Schnitt längs
der Linie II-II in Fig. 1, Fig. 3 eine der Fig. 1 entsprechende Ansicht des Dekorbildes
in einem Herstellungsschritt, bei dem die den äußeren Umfang des Bildmotivs festlegende
Fensteröffnung hergestellt ist, Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV in Fig.
3, Fig. 5 eine den Figuren 1 und 3 entsprechende Ansicht nach Herstellung aller
Fensteröffnungen und Fig. 6 einen Schnitt längs der Linie VI-VI in Fig. 5.
-
Wie aus Fig. 1 in Verb-indung mit der zugehörigen Schnittansicht der
Fig. 2 hervorgeht, ist zum Zwecke der weiteren Verarbeitungen zu einem Dekorbild
eine Trägerplatte 1 auf ihrer Vorderseite 2 mit drei übereinander angeordneten Schichten
3, 4 und 5 versehen. Die Trägerplatte 1 kann beispielsweise aus Holz, Kunststoff
o.dgl. bestehen und auf ihrer der Vorderseite 2 entgegengesetzten Rückseite 6 mit
einer weiteren, nicht dargestellten Schutzschicht versehen sein. Die drei Schichten
3, 4 und 5, von denen die Schicht 5 die
unterste, unmittelbar auf
die Vorderseite 2 der Trägerplatte 1 aufgebrachte, die Schicht 4 die mittlere und
die Schicht 3 die oberste, freiliegende Schicht ist, bestehen beispielsweise aus
unterschiedlich gefärbtem Filz, wobei etwa die unterste Schicht 5 grün, die mittlere
Schicht 4 rot und die oberste Schicht 3 schwarz gefärbt sein kann. Die drei Schichten
3, 4, 5 sind untereinander mittels eines geeigneten Klebstoffs, wie etwa Tapetenkleister
lösbar verklebt, wobei außerdem die unterste Schicht 5 mit ihrer der mittleren Schicht
4 abgewandten Rückseite 7 auf der Vorderseite 2 der Trägerplatte 1 festgeklebt ist.
-
Wie aus Fig. 1 hervorgeht, sind bei dem dargestellten Herstellungsschritt,
bei dem die drei Schichten 3, 4,5 einander vollständig überdecken, auf die Vorderseite
der freiliegenden obersten Schicht 3 zu einem Bildmotiv, nämlich der Tiergestalt
eines Eichhörnchens, gehörende Umrisse 8, -8' und 9 aufgebracht, was etwa mittels
Siebdruckverfahren geschehen kann Der zwischen den Umrissen .8 und 8' gelegene Flächenbereich
des Dekorbildes legt zwei deckungsgleich übereinanderliegende Fensteröffnungen 10,
10' in der obersten Schicht 3 bzw. mittleren Schicht 4 fest, wobei diese Fensteröffnungen
dadurch hergestellt werden, daß die beiden Schi-chten 3, 4 etwa mittels einer Schneidfeder
längs der Umrisse 8 und. 8' durchgeschnitten oder abgestochen werden und das innerhalb
der Fensteröffnungen 10, 10' liegende Material der Schichten 3, 4 entfernt wird.
Dabei kann die Herstellung dieser Fensteröffnungen 10, 10' in einem einzigen Arbeitsgang
erfolgen, indem durch einen entsprechenden Sch-neiddruck die beiden Schichten 3,
4 gleichzeitig
durchschnitten sowie die zu entfernenden, übereinanderliegenden
Teile der Schichten 3 und 4 gemeinsam abgezogen werden, oder aber auch in zwei Arbeitsgängen,
indem zunächst die Schicht 3 längs der Umrisse 8, 8' durchschnitten und unter Entfernung
des entsprechenden Teils der Schicht 3 die Fensteröffnung 10 und erst danach in
entsprechender-Weise die Fensteröffnung 10' in der Schicht 4 hergestellt wird.
-
Der Zustandhach der Herstellung der deckungsgleichen Fensteröffnungen
10, 10' ist in Fig. 3 sowie der dazu gehörigen Schnittansicht der Fig. 4 dargestellt.
Daraus geht hervor, daß der Umriß 8' der Fensteröffnungen 10, 10' am äußeren -Rand
des Dekorbildes einen Rahmen 11 abgrenzt, b-ei dem die drei Schichten 3, 4, 5 un-versehrt
übereinanderliegen. An diesen Rahmen 11 schließen sich nach innen hin die Fensteröffnungen
10, 10' an, durch die der entsprechende Bereich der untersten Schicht 5 für den
Betrachter freigelegt ist.
-
Der die innere Begrenzung der Fensteröffnungen 10, 10' darstellende
Umriß 8 umschließt das flächenmäßig zusammenhängende Bildmotiv der Tierfigur, bei
dem in der in den Figuren 3 und 4 dargestellten Herstellungsstufe noch alle drei
Schichten 3, 4, 5 unversehrtübereinander li-egen.
-
Um schließlich die Gestaltung des Bildmotivs zu vollenden, wird in
einem weiteren Arbeitsschritt, der in Fig. 5 sowie der zugehörigen Schnittansicht
von Fig. 6 dargestellt ist, die oberste Schicht 3 längs des innerhalb des Umrisses
8 liegenden Umrisses 9 durchschnitten. Da der Umriß 9 aus mehreren in sich geschlossenen,
jedoch
nicht miteinander zusammenhängenden Linienzügen besteht9
entstehen hierdurch nach dem Entfernen der entsprechenden Teile der obersten Schicht
3 mehrere Teilöffnungen, von denen in der Zeichnung nur drei mit den Bezugszeichen
12, 12' und 12 " gekennzeichnet sind. Insgesamt ist also die oberste Schicht 3 durch
diese innerhalb des Umrisses 8 gelegenen Teilöffnungen 12, 12', 12' sowie die eine
weitere Teilöffnung darstellende Fensteröffnung 10 außerhalb des Umrisses 8 durchbrochen.
Im Unterschied zur Fensteröffnung 10, durch die gemeinsam mit der Fensteröffnung
10' die unterste Schicht 5 freigelegt ist, ist jedoch durch die innerhalb des Umrisses
8 gelegenen Fensteröffnungen 12, 12', 12" die mittlere Schicht 4 zum Betrachter
h-in freigelegt.
-
Nach der Herstellu-ng aller Fensteröffnungen bzw. der sie bildenden
Teilöffnungen 10, 10', 12, 12', 12", weist also das vor dem durch die Fensteröffnungen
10, 10' durch den freigelegten Bereich der untersten Schicht 5 gebildeten Hintergrund
erscheinende Bildmotiv eine durch den Umriß 8 als äußeren Rand und- den Umriß 9
als inneren Rand begrenzte Kontur 13 auf, die von dem innerhalb des Rahmens 11 stehengebliebenen
Teil der obersten Schicht 3 gebildet ist. Innerhalb dieser Kontur 13 befinden sich
die Teilöffnungen 12, 12', 12'' sowie weitere, nicht näher bezeichnete Teilöffnungen
der obersten Schicht 3, durch die entsprechende Bereiche der mittleren Schicht 4
freigelegt sind.
-
Zur endgültigen Fertigstellung des Dekorbildes werden etwa noch vorhandene
Klebstoffreste auf den freiliegenden Bereichen der Schichten 4 und 5 durch leichtes
Nachwaschen mittels eines wassergetränkten, weichen Pinsels vollständig entfernt.
Da ferner durch Ungenauigkeiten beim Schneiden längs der Umrisse 8, 8', 9 noch deren
Ueberreste auf dem stehengebliebenen Teil der obersten Schicht 3, nämlich der Kontur
13 und dem Rahmen 11 sichtbar sind, werden diese am besten mittels einer der Farbe
der obersten Schicht 3 angepaßten Farbe übermalt.
-
Die vorstehend an Hand der Figuren 1 bis 6 beschriebenen Arbeitsschritte
lassen sich auch von einem Ungeübten ohne weiteres bewältigen, so daß die gemäß
Fi-g. 1 und 2 vorbereitete Trägerplatte 1 mit den drei Schichten 3, 4, 5 zusammen
mit einer kurzen Arbeitsanleitung einen vorzüglichen Bausatz für Bastler zum Selbstschneiden
eines Dekorbildes darstellt.
-
Leerseite