DE2940662C2 - Bastelpackung zum Herstellen von farbigen Bildern, sowie Verwendung von Abziehbildern zur Herstellung von Ikonen-ähnlichen Wandbildern - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft zunächst eine Bastelpackung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1. Ein solche Bastelpackung soll bevorzugt Laien in die Hand gegeben werden. Hierzu ist eine Bastelpackung bekannt, die aus einer Holzplatte als späterem Bildträger, einer entsprechenden Anzahl von Malfarben und einer Malvorlage besteht. Die hauptsächlichen Umrisse einer herzustellenden Ikone sind auf der Holzplatte vorgezeichnet, auf die das Bild dann aufzumalen ist. Mit dieser Forderung, ein relativ diffiziles Ikonenbild auf eine Holzplatte zu malen, ist aber der größte Teil der Laien überfordert. Ähnliches gilt für eine andere Anordnung dieser Art, bei der mittels mitgelieferter Farben auf Glas in Art einer Hinterglasmalerei Ikonenbilder aufzutragen sind. Auch hiermit ist der Laie überfordert. Hinzukommt, daß sich Hinterglasmalereien nur für ganz bestimmte Stilrichtungen, insbesondere die sogenannte naive Malerei eignen, nicht aber für diffizilere Bilder, wie z. B. Ikonen. Schließlich sind auch Packungen bekannt, bei denen dem Benutzer eine Holzplatte als Bildträger und ein fertiger, hierauf aufzuklebender Kunstdruck geliefert werden, wobei gegebenenfalls noch Alterungsmittel beigegeben sind. Hierdurch ist aber dem Benutzer zu wenig an Eigenbetätigung gegeben, da lediglich das Aufkleben eines fertigen Bildes keinen Spielreiz bzw. keine hinreichende Eigenbetätigung beinhaltet.

Aus der DE-PS 3 22 015 ist es bekannt, mehrere, aber jeweils einfarbige Abziehbilder übereinander zu legen.

Die nachstellend zu erläuternde Erfindung ist hierdurch nicht vorweggenommen und insbesondere ist auch nicht der für die Erfindung wesentliche Effekt des Durchschiminerns einer Deckschicht durch ein ganz oder teilweise transparentes Abziehbild hierin enthalten. Die

ίο DE-PS 63 091 will pechschwarze Zier- und Gebrauchsgegenstände, z. B. Knöpfe, herstellen, betrifft -also nicht das hier vorliegende Sachgebiet Außerdem wird gemäß dieser Vorveröffentlichung ein einfarbiges Abziehbild auf einen Celluloidträger übertragen, der dann über das blank polierte oder auch mit einer Gold- oder

Silberschicht versehene Teil, z. B. Knopf, gelegt wird. Auch dies ist von der nachstehend erläuterten Erfindung

verschieden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine

Bastelpackung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 dahingehend zu verbessern, daß sie es mit einfachen Mitteln ohne Erfordernis der Kenntnis von schwierigen Maltechniken dem Laien ermöglicht, auch diffizile Bilder auf einem Träger anzubringen, wobei aber die betreffende Person doch in einem gewissen, für Laien noch zu vertretendem Maß in ihrer dazugehörigen handwerklichen Tätigkeit entsprechend gefordert sein soll. Zur Lösung dieser Aufgabe werden mit der Erfindung bei einer Bastelpackung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 die Merkmale des Kennzeichens des Anspruches 1 vorgesehen. Hierzu wird erreicht, daß der Farbton der Deckschicht durch die transparenten Teile des Abziehbildes hindurchscheint, wodurch sich sehr wirkungsvolle Bild- bzw. Farbeffekte ergeben. Insbesondere bei dem bevorzugten Sachgebiet der Erfindung, nämlich der Nachbildung von Ikonen, wird bei einer Deckschicht im Goldton erreicht, daß dieser Goldton durch das die eigentliche Ikonen-Nachbildung aufwei sende Abziehbild hindurchscheint Bei entsprechender Tönung der transparenten Teile i?cs Abziehbildes, z. B. in einer rot-braunen Farbe, wird praktisch der gleiche Eindruck wie bei alten Ikonen erreicht, bei denen ebenfalls der Goldgrund durch die darüber aufgetrage ne Farbe hindurchscheint insbesondere weil hier die Deckschicht (bevorzugt Goldschicht) an den völlig transparenten Stellen des Abziehbildes voll durchschimmert und an den teilweise transparenten Stellen des Abziehbildes nur entsprechend gedämpft durchdringt.

so Die Deckschicht kann einen Glanzeffekt haben, insbesondere wenn sie gemäß einer Ausführungsmöglichkeit der Erfindung von einer Folie gebildet wird. Ein weiterer Gegensatz zur DE-PS 3 22 015 besteht darin, daß mit der Erfindung nur ein einziges Abziehbild vorgesehen ist und aufgebracht werden muß, welches in der Regel mehrere Farben beinhaltet

Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ergibt sich mit den Merkmalen des Anspruches 2. Hierdurch wird erreicht, daß an bestimmten Stellen des Abziehbildes das zuvor erläuterte Hindurchscheinen der Farbe der Deckschicht nicht erfolgt

Das Abziehbild kann ein sogenanntes Naßschiebebild sein, bei dem die das spätere Bild bildende transparente Folie sich auf einer Papierunterlage befindet Nach Anfeuchten des Naßschiebebildes werden Bildteil und Unterlage durch vorsichtiges Schieben in der Bildebene voneinander getrennt Es ist aber auch möglich, als Abziehbild sogenannte Selbstklebeetiketten auf Kunst-

stoffolienbssis vorzusehen, Hierbei befindet sich entweder die selbstklebende Bildfolie zwischen zwei Schutzfolien, oder sie ist nur auf der selbstklebenden Seite durch eine Schutzfolie geschützt. Im erstgenannten Fall wird die Bildfolie nach Ablösen der ersten Schutzfolie auf die farbige Deckschicht des Trägers aufgetragen und hiernach wird die andere Deckfoüe abgezogen. Oder es wird im zweitgenannten Fall nur die eine Folie abgezogen. In beiden Fällen hat aus den oben genannten Gründen die Bildfolie zumindest teilweise transparent zu sein.

Mit der Erfindung wird auch ein Schutz für derartige Wandbilder als solche gemäß den Merkmalen des nebengeordneten Anspruches 7 beansprucht, da der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke der Verwendung eines zumindest teilweise transparenten Abziehbildes auf einer farbigen Unterlage auch mit Vorteil zur Herstellung von im Handel preisgünstigen Bildern, insbesondere Ikonen, eingesetzt werden kann. Hierbei können auch die Merkmale der übrigen Unteransprüche verwendet werden.

Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung sind den weiteren Unteransprüchen, sowie der nachstehenden Beschreibung und der Zeichnung von Au^führungsbeispielen der Erfindung zu entnehmen. In der Zeichnung zeigt

F i g. 1 eine Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel nach der Erfindung,

Fig.2 ein Schnitt gemäß der Linie IMI in Fig. 1, wobei die Farbschichten und auch das Abziehbild wegen der zeichnerischen Darstellung wesentlich dicker dargestellt sind, als es in Wirklichkeit der Fall ist.

F i g. 3,4 zwei Ausführungsmöglichkeiten des Abziehbildes im Schnitt,

F i g. 5 einen Baukasten nach der Erfindung.

Ein plattenförmiger Bildträger 1, z. B. eine Holzplatte, eine Kunststoffplatte oder dergleichen, kann zunächst mit einer Grundfarbschicht 2 versehen werden, z. B. in diesem eine Ikonen-Nachbildung betreffenden Ausführungsbeispiel mit einer rot-braunen Farbschicht 2. Auf die spätere Bildseite wird dann eine farbige Deckschicht 3 aufgetragen, in diesem Beispiel eine goldfarbene Deckschicht durch Aufkleben einer entsprechend gefärbten dünnen Kunststoff- oder Aluminiumfolie. Hierauf wird nun die eigentliche Bilddarstellung in Form der Bildfolie 4 ode 4' eines der vorstehend erläuterten Abziehbilder fest aufgetragen, Solche Abziehbilder sind in der Form, die sie vor ihrem Aufbringen auf die Deckschicht 3 besitzen, in den F i g, 3 und 4 dargestellt, und zwar rein schematisch und aus zeichnerischen Gründen unter Überbetonung der Dicke der jeweiligen Schicht Fig.3 zeigt ein sogenanntes Naßschiebebild mit der das Bild beinhaltenden Folie 4 und einer papierenen Unterlage 5. Nach dem Anfeuchten können die Teile 4, 5 in der Bildebene zueinander verschoben werden, so daß durch vorsichtiges Wegziehen der Unterlage 5 die Bildfolie 4 zur Auflage auf die farbige Deckschicht 3 kommt und sich damit fest verbindet. F i g. 4 zeigt eines der schon erwähnten Selbstklebeetiketten ebenfalls im Schnitt mit den beiden Kunststoff-Deckfolien 8, 7 und der dazwischen befindlichen ebenfalls aus Kunststoff bestehenden Bildfolie 4', die nach dem Ablösen einer der Folien 6 auf die farbige Deckschicht 3 aufgebracht wird, worauf die andere Folie 7 abgezogen wird.

Die Abziehbilder sind entweder ganz oder teilweise transparent, so daß der Farbton der Deckschicht 3 durch sie vollständig hindurchscheint. Es können aber auch gemäß dem vorliegenden Ausführ..^igsbeispiel einige Bildteile nicht transparent sein und zwariaer das Buch 8, der Rand 9 des Heiligenscheines und die Augen 10. Die Buchnachbildung 8 und der Rand 9 des Heiligenscheines sind in diesem Beispiel durch eine weiße Deckfarbe und die Augen 10 durch eine schwarze Deckfarbe gebildet. Diese Farben sind von außen sichtbar.

Ferner können an sich bekannte, in den F i g. i bis 4 nicht gesondert dargestellte Mittel zur Hervorrufung einer künstlichen Alterung vorgesehen sein. Dies kann dadurch geschehen, daß man auf das fertige Bild einen Grundlack und danach auf diesen einen Reißlack aufträgt. Nach dem Reißen des Grundlackes, also dem Bilden von künstlichen Alterungsrissen, wird eine Patinierfarbe aufgetragen, welche diese Risse färbt. Die überschüssige Patinierfarbe und der Reißlack können dann abgewaschen oder gewischt werden.

Fig.5 zeigt, ebenfalls scheinatisch, einen nach der Erfindung ausgerüsteten Baukasten 11 mit oer Holzplatte 1, einem die Goldfolie 3 tragenden Papier 2, dem jeweiligen Abziehbild 4 bis 7, einem Pinsel 13 und verschiedene Farben, Reißlack usw. 14, sowie einem

*5 Fach 15 für eine Gebrauchsanweisung.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentansprüche:

   I, Bastelpackung zum Herstellen von farbigen Bildern, insbesondere ikonenähnlicher Bilder, bestehend aus Farben und einer Bilddarstellung, sowie bevorzugt auch aus einem festen, plattenförmigen Bildträger, dadurch gekennzeichnet, daß in der Packung Mittel zur Herstellung einer farbigen, auf den Bildträger (1) aufzutragenden Deckschicht (3) und ein ganz oder teilweise transparentes Abziehbild (4—7) enthalten sind, wobei das Abziehbild die Bilddarstellung beinhaltet und zur festen Anbringung auf der aufgetragenen Deckschicht bestimmt ist

   Z Bastelpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das darin enthaltene, teilweise transparente Abziehbild an solchen Stellen, an denen die Deckschicht (3) nicht sichtbar sein soll, separat mit Deckfarbe hinterlegt ist.

   3. Bastelpackung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel zum Auftrag ei-aer Grundfarbschicht (2) unmittelbar auf den Träger (!) enthalten sind.

   4. Bastelpackung nach einem der Ansprüche 1 bis

   3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zur Herstellung der Deckschicht (3) als Folie ausgebildet und zum Aufkleben auf den Träger (1) bzw. auf die Grundfarbschicht (2) bestimmt sind.

   5. Bastclpackung nach einem der Ansprüche 1 bis

   4, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel zur künstlichen Alterung des Bildes, insbesondere ein Reißlack, enthalten sind.

   6. Bastelpackung nach einem der Ansprüche 1 bis

   5, gekennzeichnet durch eine Baukastenform.

   7. Die Verwendung von ganz- oder teiltransparenten Abziehbildern unter vorherigem Belegen des Trägermaterials mit einer i.-etallisch glänzenden Deckfarbe zur Herstellung von ikonenähnlichen Wandbildern.