DE333441C - Verfahren zur Herstellung gemusterter Wandbekleidungen aus Lederersatzstoff - Google Patents

Verfahren zur Herstellung gemusterter Wandbekleidungen aus Lederersatzstoff

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DE333441C
DE333441C DE1919333441D DE333441DD DE333441C DE 333441 C DE333441 C DE 333441C DE 1919333441 D DE1919333441 D DE 1919333441D DE 333441D D DE333441D D DE 333441DD DE 333441 C DE333441 C DE 333441C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B44DECORATIVE ARTS
    • B44CPRODUCING DECORATIVE EFFECTS; MOSAICS; TARSIA WORK; PAPERHANGING
    • B44C1/00Processes, not specifically provided for elsewhere, for producing decorative surface effects
    • B44C1/26Inlaying with ornamental structures, e.g. niello work, tarsia work

Landscapes

  • Laminated Bodies (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung gemusterter Wandbekleidungen aus Lederersatzstoff. Die Erfindung- betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Wandbekleidungen nach Art der mittelalterlichen Lederpaneele unter Zierwendung von Rohstoffen, die im wesentlichen aus Papiermasse oder ähnlichen billigen Ersatzstoffen bestehen. .Die Verwendung von Papier für diese Zwecke, insbesondere in Form von gepreßten Tapeten, ist bekannt. Auch aus anderen Stoffen, z. B. Linkrusta, hat man bereits Wandbekleidungen dieser Art hergestellt. Es geschieht das in .der Weise, daß die in dem betreffenden Muster gepreßte Linkrusta in Form einheitlicher größerer Bahnen verlegt wird. Diese Nachahmungen- wirken, auch bei Verwendung der übrigens verhältnismäßig sehr teueren Linkrusta, in keiner Weise künstlerisch. Auch der Laie erkennt die Imitation auf den ersten Blick. Befriedigende künstlerische Wirkungen lassen sich deshalb auch bei Verwendung von sonst wertvollen Mustern mit solchen Wandbekleidungen nicht erzielen.
  • Bei den gemäß der Erfindung hergestellten Paneelen isst dies dagegen in . hohem Maße der Fall. Trotzdem .die bei dem neuen Verfahren benutzten Stoffe erheblich billiger sind, als beispielsweise Linkrusta, und dieser auch in anderen 'Beziehungen nicht nachstehen, erweckem die- nach diesem Verfahren hergestellten Paneele den Eindruck echter Lederarbeit, derart, daß selbst'.der Fachmann die Imitation kaum selbst bei näherer Prüfungg erkennt.
  • Das neue Verfahren unterscheidet sich von den bekannten im 'wesentlichen dadurch, däß rlie- -betreffende - Wandbekleidung nicht in Form zusammenhängender mehr oder weniger ausgedehnter Flächen nach Art der tapetenartigen Bekleidungen oder auch der Linkrustapaneele auf .die betreffende Fläche aufgebracht wird, sondern in verhältnismäßig kleinen Feldern, deren Form dem Muster der Ornamentprägung angepaßt ist und deren Größe sich in gewissem Maße ebenfalls nach der Musterung richtet. Das.ganze Paneel wird also gewissermaßen nach Art eines Mosaiks zusammengesetzt, wie es ja auch bei der Bekleidung von Wänden mittels Kacheln oder Fliesen üblich ist, für Wandbekleidungen der vorliegenden Art aber etwas durchaus Neues darstellt. In Fig. i der Zeichnung ist ein Abschnitt eines in dieser Weise zusammengesetzten fortlaufenden Paneels dargestellt, bei dem die eigentlichen Paneelfelder i durch rahmenartige Zierleisten aus Holz 2 .unterbrochen sind. Die stark ausgezogenen netzartigen Linien stellen die Trennfugen der einzelnen Elemente 3 dar, aus denen das ganze Feld sich zusammensetzt. In dem der Darstellung zugrunde gelegten Falle sind zwei Arten von Elementen vorhanden, die in Fig.2 und 3 in größerem Maßstabe veranschaulicht sind. Wie ersichtlich, paßt sich die Umrißform der Elemente genau der Linienführung der eingepreßten Ornamente an.
  • Die einzelnen Elemente bestehen dem Material nach z-vveckmäßig -im wesentlichen aus Papierstoff, sind aber im Querschnitt nicht einheitlich. Vielmehr wird die vordere, dem Feschauer zugekehrte Seite q. (Fig. q.) aus einem festen, verhältnismäßig dünnen und glatten Papier gebildet, während der übrige Teil 5 des Elements, der den eigentlichen Körper bildet, aus einem mehr weichen, lokkeren und biegsamen Papierstoffe; z. B. sogenannter Filzpappe besteht. Durch diese Zusammensetzung der Mosaikelemente, die an sich bei der Herstellung von Ledernachahmungen nicht neu ist, werden eine Reihe von Wirkungen erzielt, die dazu beitragen, den Eindruck, daß es sich um echtes Leder handelt, zu verstärken. Das die Oberfläche bildende feste, glatte Papier, das natürlich entsprechend gefärbt und in einer weiter unten zu beschreibenden Weise besonders behandelt wird, gibt ;dem fertigen Paneel den äußeren Anschein des Leders in bezug auf Oberflächenbeschaffenheit, Griffigkeit - und Farbe, während die weiche Schicht aus Filzpappe, abgesehen von ihrem Verhalten als plastische Unterlage beim Prägen -der Ornamente, dem einzelnen Stücke die lederartige Biegsamkeit und Weichheit verleiht, die wesentlich dazu beiträgt, daß die aus den Stücken zusammengesetzte Wandbekleidung als Ganzes ein echtes Lederpaneel vortäuscht. Damit die letzterwähnte Eigentümlichkeit des Leders bei den fertig verlegten Stücken noch mehr zur Geltung kommt, werden die einzelnen Elemente nicht mit ihrer ganzen Fläche auf die Wandunterlage aufgeklebt, sondern nur mit den Randteilen, so daß sie nicht vollständig flach an der Wand anliegen, sich vielmehr hier und da etwas vorwölben. Diese Vorwölbung fällt natürlich nicht für alle Elemente gleichmäßig -aus, was im Verein mit der ebenfalls nicht ganz gleichartigen Tönung der einzeln mit Farbe behandelten Stücke weiterhin den Eindruck eines handgearbeiteten Lederpaneels erhöht.
  • Die Ausführung des gesamten Verfahrens geschieht im einzelnen wie folgt: Zunächst wird das die Oberfläche bildende dünne, feste Lederpapier mit der die Unterschicht bildenden plastischen Filzpappe verklebt, was durch Aufwalzen in fortlaufenden Bahnen geschehen kann. Dann erhält der so gebildete Verbundstoff, zweckmäßig nach Zerteilung in kleinere Stücke, zur Erzielung der erforderlichen glatten lederartigen Oberfläche zunächst eine Pressung ohne Musterung zwischen Heißdruck-walzen oder -Platten und darauf .die erhabene Prägung des Ornaments, wobei gleichzeitig ein Bedrucken in Gold oder auch anderen Farben erfolgen kann. Dieses Bedrucken und Prägen geschieht zweckmäßig mittels entsprechend gravierter Druckplatten. Nach dem Pressen des Musters werden die Stücke vollständig mit flüssiger Ölfarbe von hellerer oder dunklerer Tönung, je nach der dem Stücke gegebenen Grundfarbe bedeckt. Die Ölfarbe wird dann mittels eines Handwischers oder auch unter Zuhilfenahme rotierender Bürsten o. dgl. bis auf die in den vertieften Stellen haftenden Teile wieder entfernt. Durch dieses Verfahren, das an sich z. B. bei Lederarbeiten nicht neu ist, wird das Aussehen alten Leders erzielt. Nach dieser Behandlung erhalten .die Stücke nochmals eine Heißdruckpressung mittels derselben Platten, die für die Musterprägung benutzt wurden, worauf schließlich ein Anstrich mit einem Schutzlack erfolgt, der die Stücke gegen Witterungseinflüsse, Feuchtigkeit rund Beschädigungen unempfindlicher macht.
  • Sind die Stücke so weit fertiggestellt, so werden sie in dem betreffenden Muster entsprechender Umrißform ausgestanzt, so daß sie beim Zusammensetzen zu der Paneelfläche genau zusammenpassen. Die Befestigung an der Wand erfolgt durch Ankleben, zweckmäßig unter Benutzung von Schablonen, wobei jeweils die mittleren Teile - der' die Elemente aufnehmenden Flächen von Klebstoff freibleiben, so daß die Elemente nur am Rande fest an der Wand haften. Bei der in Fig. i dargestellten Ausführung ist das Paneel durch die Holzleisten 2 in- einzelne Felder geteilt, die .durch ebenfalls in Lederimitation gehaltene, aber ungemusterte Streifen 6 umrahmt sind. Natürlich können die einzelnen Elemente aber auch ununterbrochen zur Bildung eines fortlaufenden Paneels aneinandergereiht werden. Statt das Paneel an Ort und Stelle aus :den einzelnen Elementen zusammenzusetzen, kann auch vorher schon eine Vereinigung mehrerer Elemente durch Aufkleben auf größere Tafeln erfolgen, die dann an Ort und Stelle in der beschriebenen Weise zu dem fertigen Paneel zusammengesetzt werden.
  • Abgesehen von den bereits geltend gemachten Vorteilen des neuen Verfahrens ist noch auf die Bequemlichkeit des Transports und der Verarbeitung der einzelnen Elemente gegenüber den entsprechenden Verhältnissen bei der Herstellung- von Linkrustapaneelen hinzuweisen, die, wenn es sich nicht um ganz kleine Flächen handelt, in Form unhandlicher Rollen versandt und durch Befestigen ganzer Bahnen an der betreffenden Wand verlegt werden, während die gemäß der Erfindung benutzten -Elemente in großen Mengen .in verhältnismäßig kleinem Raume aufgestapelt und in Paketform transportiert werden können. Auch die Raumeinteilung ist besonders bei nicht einheitlichen, glatten Wandflächen bequemer, das Zusammenpassen ohne Störung des Musters einfacher. Ferner haften die kleineren Elemente beim Ankleben besser und sicherer an der Wand, als die großen steifen Linkrustabahnen, und schließlich lassen sich auch etwa-beschmutzte oder beschä.-digte Teile des Paneels ohne Beeinträchtigung der Gesamtwirkung durch Ersatz der betreffenden Elemente in einfacher und bequemer Weise auswechseln.

Claims (1)

  1. PATEN'r-ANSPRUCI3: Verfahren zur Herstellung gemusterter Wandbekleidungen aus Lederersatzstoff, welcher aus einer Unterlage aus weichem Papier und einer Auflage aus festem Papier besteht, dadurch gekennzeichnet, daß der in größerem Stücke gepreßte und gemusterte Lederersatzstoff dem Muster entsprechend in kleinere Flächenelemente zerlegt wird und diese in mosaikartiger Zusammensetzung durch Aufkleben der Randteile an der Wandfläche befestigt werden.-
DE1919333441D 1919-11-22 1919-11-22 Verfahren zur Herstellung gemusterter Wandbekleidungen aus Lederersatzstoff Expired DE333441C (de)

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