DE312216C - - Google Patents

Info

Publication number
DE312216C
DE312216C DENDAT312216D DE312216DA DE312216C DE 312216 C DE312216 C DE 312216C DE NDAT312216 D DENDAT312216 D DE NDAT312216D DE 312216D A DE312216D A DE 312216DA DE 312216 C DE312216 C DE 312216C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
matrix
canvas
patrix
paintings
kaolin
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT312216D
Other languages
English (en)
Publication of DE312216C publication Critical patent/DE312216C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B44DECORATIVE ARTS
    • B44FSPECIAL DESIGNS OR PICTURES
    • B44F11/00Designs imitating artistic work
    • B44F11/02Imitation of pictures, e.g. oil paintings

Landscapes

  • Printing Methods (AREA)

Description

Es sind Verfahren bekannt zur Herstellung einer beliebigen Anzahl von Abdrücken von Kopien nach Gemälden, Bildern, Landkarten mit Reliefmuster; in allen Fällen wird, sofern die Abdrücke nicht ohne weiteres nur auf Papier erfolgen, das mit der Vervielfältigung versehene Papier auf Leinwand aufgezogen.
Bekannte Verfahren verwenden außerdem eine Metallplatte öder eine solche aus in der Wärme erweichender Masse für die Matrix, von der die Vervielfältigungen abgezogen werden. Solche Platten sind kostspielig und erfordern kostspielige Anlagen.
Nach der Erfindung können Vervielfälti-
'5 gungen von dem Original, das sie darstellen, so gewonnen werden, daß sie von diesem kaum zu unterscheiden sind. Sie werden direkt auf Leinwand hergestellt ohne jede Anwendung von Papier oder sonstiger Zwischenlage, zeigen unter Umständen jeden Pinselstrich des Originals, und weisen wie solche Ölgemäldenachbildungen auf Papier, die bei der Malerei auftretenden, durch dickeres Auftragen der Farbe entstehenden Erhöhungen auf. Die einer Metallplatte zum Preise von, 15 Mark entsprechende Formmasse, die im vorliegenden Verfahren verwendet wird, kostet etwa 20 bis 30 Pfennig.
Das Verfahren besteht in folgendem: Leinwand oder überhaupt ein Gewebe — es kann wegen der Eigenart des neuen Verfahrens schlechtes, grobmaschiges Material, etwa Sackleinwand oder auch Jute u. dgl., verwendet werden — wird zunächst mit Leim und dann mit einer weißen Schicht überzogen, die aus feinst pulverisierter Deckfarbe besteht, die mit einer nach erfolgter Auftragung· erstarrenden Mischung angerührt ist; beispielsweise kann solche Schicht aus Kaolin oder Kreide in Verbindung mit weißer Gelantine und Glyzerin hergestellt werden. Die Schicht .wird auf die Leinwand aufgetragen, dann wird sie etwa durch Auflegen auf ebene Unterlagen unter Druck geglättet. Solche Unterlagen können Glas oder Metall oder sonstige glatte Flächen sein. Man kann die Leinwand auch zwischen Walzen durchziehen (satinieren). Nun wird die mit der glatten trockenen Schicht versehene Leinwand nach irgendeinem Verfahren mit dem Mehrfarbendruck versehen, alsdann gegen eine Platte mit Leinwandmusterung gepreßt, so daß auf der Schicht die Maserung eines Leinwandgewebes entsteht, um die Naturtreue der Wiedergabe zu erhöhen. Jetzt zieht man die bedruckte Leimvand auf eine starre Unterlage auf, um auf ihr von Hand aus arbeiten zu können. Es werden nämlich nun in an sich bekannter Weise von Künstlers Hand gemäß dem wiederzugebenden Original die Erhöhungen, die sich durch die verstärkten Farbenauftragungen auf dem Original ergeben, ebenfalls aufgetragen, und zwar mit einer besonderen Masse, die die Eigenschaft haben muß, nach dem Trocknen steinhart zu werden, soweit, daß sie geeignet ist, Eindrücke auf
einer weichen Unterlage zu erzeugen. Dies ist für Papxenbilder vorgeschrieben. Um die Trocknung" zu fördern;"kann man die Leinwand durch-e;iij,.;;^tlawpbcid:. ziehen. Man kann zweckmäßig zu dieser Alasse Schellack mit Bleiweiß anrühren. Der Schellack wird in Alkohol, z. B. Spiritus, aufgelöst und in ihm dann Bleiweiß verrührt. Es entstellt eine Paste, welche mit dem Pinsel getreu dem Original
ίο auf die Leinwand aufgebracht werden kann. Ist die Trocknung erfolgt, dann wird die Oberfläche schellackiert und die Patrix ist fertig. Diese wird zur Herstellung der Matrix verwendet. Die letztere besteht aus einer in der Kälte weichen, allmählich erhärtenden Formmasse, die den Ersatz für die sonst verwendeten Metall-, Ebonit- oder ähnlichen Platten bildet und z. B. aus einer Mischung von Kaolin, Leim, Glyzerin und Alaun zusammengesetzt ist. Wesentlich für die Zusammensetzung der Formmasse ist, daß sie weich und aufnahmefähig für die auf sie ausgeübten Eindrücke sein muß, und daß sie nach erfolgter Oberflächenformung steinhart wird. Ehe die Patrix auf die Matrix gebracht wird, werden beide geölt, um ein leichtes Abheben zu ermöglichen. Die Patrix wird unter Druck auf die Matrix gelegt. Die auf der Patrix befindlichen, von Hand aufgetragenen Erhöhungen ebenso wie auch das Leinwandmuster, das auf der Patrix hervorgerufen worden war, erscheinen auf der Matrix. Nachdem sie gepreßt ist, läßt man sie erhärten und schellackiert sie dann.
Nun kann man auf dieser Matrix, deren Herstellung mit geringen Kosten verbunden ist, Vervielfältigungen herstellen. Das geschieht in der folgenden Weise:
Zunächst ist der Vorgang genau wie bei der Herstellung der Patrix. Beliebige Leinwand wird geleimt, die Deckschicht auf sie aufgetragen und glatt gemacht und der Mehrfarbendruck aufgebracht. Nun wird die Leinwand feucht gemacht und auf die Matrize gebracht und hier geprägt. Nachdem der Abdruck die Prägung erhalten hat, wird er getrocknet und, wenn der Abdruck ganz fertig ist, wird er, wie üblich, gefirnißt.
Die Abdrücke zeigen eine genaue Überein-Stimmung mit dem Original und sind infolge des Umstandes, daß Papier nicht verwendet wird, kaum vom Original zu unterscheiden. Durch das Verwenden der weißen Grundschicht ist es möglich, nur mit drei Farben auszukommen, weil die weiße Farbe bereits gegeben ist. Handelt es sich um Wiedergabe von solchen Gemälden, in denen Weiß nicht vorkommt, dann kann man von einer Grundschicht ausgehen, die eine andere Hilfsfarbe enthält. Man nimmt dann zur Anfertigung der Schicht Glyzerin, gemischt mit einer anderen Farbe.
Das ganze Verfahren zur Herstellung von Vervielfältigungen läßt sich auch auf anderer Grundlage, z. B. auf Holz, Glas, Porzellan u. dgl. ausführen.

Claims (6)

  1. Patent-Anspruch ε:
    ι. Verfahren zur Vervielfältigung von Kopien von Gemälden, Bildern, Landkarten, Tapeten mit Reliefmuster, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Herstellung einer Patrix beliebige Leinwand leimt, dann mit einer Grundschicht versieht und diese glättet, worauf man den Ein- oder Mehrfarbendruck aufbringt, durch Pressen gegen eine mit der Musterung versehene Platte das Leinwandkorn erzeugt, dann auf eine starre Unterlage aufzieht, von Hand aus die dem Original entsprechenden Erhöhungen einträgt und endlich schellackiert.
  2. 2. Verfahren zur Herstellung einer Matrix von der Patrix nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man für die Matrix eine in der Kälte weiche, allmählich erhärtende Formmasse verwendet.
  3. 3. Verfahren zur Vervielfältigung von Kopien von Gemälden, Bildern, Landkarten, Tapeten mit Reliefmuster, dadurch gekennzeichnet, daß man eine nach Anspruch ι hergestellte Patrix ölt und an die ebenfalls mit Öl bestrichene Matrix anpreßt, worauf nach erfolgtem Erhärten der Matrix positive Vervielfältigungen durch Einlegen von vorher geleimten, mit Deckschicht versehenen, geglätteten und dann feucht gemachten, bedruckten Leinwandblättern unter Druck erzielt werden, die nachher zu ihrer endgültigen Fertig-Stellung, wie üblich, gefirnißt werden.
  4. 4. Zum Aufbringen auf die Leinwand · bestimmte Grundschicht für das Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, bestehend aus Kaolin (Kreide), weißer Gelatine und Glyzerin.
  5. 5. Zum Malen der Erhöhungen auf dem Farbendruck bestimmte Masse für das Verfahren nach Anspruch 1, bestehend aus einem Gemisch von Schellack und n0 Bleiweiß.
  6. 6. Formmasse für die Matrix nach Anspruch 2, bestehend aus Kaolin, Leim, Glvzerin und Alaun.
DENDAT312216D Active DE312216C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE312216C true DE312216C (de)

Family

ID=565162

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT312216D Active DE312216C (de)

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE312216C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
US1742516A (en) Ornamental molded article and method of making the same
DE2065877A1 (de) Verfahren zur herstellung von reproduktionen von kunstwerken mit reliefierter oberflaeche
DE2352966A1 (de) Gemaeldeimitation mit imitierten pinsel- und/oder farbspachtelstrichen und verfahren zur herstellung derselben
DE312216C (de)
AT99000B (de) Verfahren zur Vervielfältigung von Kopien von Gemälden, Bildern, Landkarten, Tapeten usw.
DE2621342C2 (de) Verfahren und Abziehbild zum Herstellen von Dekorationen auf beliebigen Gegenständen durch Aufbringen von Abziehbildern
DE60306560T2 (de) Verfahren zur dreidimensionalen Herstellung von Bildern
US2444863A (en) Method for mechanically simulating genuine oil paintings
DE2542749A1 (de) Verfahren zur verzierung von erzeugnissen und mit diesem hergestellte erzeugnisse
DE2813388A1 (de) Verfahren zur herstellung von finish- skioberflaechen mit dekor
DE580688C (de) Verfahren zur Erzeugung von bildlichen Darstellungen, Imitationen, Beschriftungen usw.
DE494894C (de) Verfahren zur Herstellung von Imitationen von Gemaelden, Bildern, Landkarten, Tapeten u. dgl.
DE2005282A1 (de) Verfahren zum Bedrucken von Gegenständen mit Maserungs- und Strukturmustern
DE808533C (de) Verfahren zum Mustern der Oberflaechen von plattenfoermigen Koerpern
US1376653A (en) Process of reproducing oil-paintings
AT139447B (de) Verfahren zur Herstellung von direkt abdruckfähigen Druckformen.
DE183615C (de)
DE148101C (de)
AT133514B (de) Dünnelackartige oder politurartige Überzüge auf biegsamen Materialien.
DE260695C (de)
US1346807A (en) Process of manufacturing reproductions of paintings, maps, wall-papers with relievo-patterns and the like
AT39347B (de) Verfahren, um ein mittels photomechanisch hergestellter Druckplatten erhaltenes Bild zur Übertragung auf beliebige Gegenstände geeignet zu machen.
DE911977C (de) Verfahren zum Vervielfaeltigen von Druckformen
DE351341C (de) Verfahren zur Herstellung von farbigen Farbpraegeblaettern
AT109485B (de) Verfahren zur Herstellung leuchtender Bilder und Schriften.