DE4305221C2 - Verfahren zur Herstellung von Reproduktionen von Druckformen sowie die nach diesem Verfahren erhaltenen Reproduktionen und deren Verwendung - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Reproduktionen von Druckformen sowie die nach diesem Verfahren erhaltenen Reproduktionen und deren Verwendung

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Reproduktionen von Druckformen sowie die nach diesem Verfahren erhaltenen Reproduktionen und deren Verwendung.
Herkömmliche Druckverfahren sind trotz ihrer technologischen und verfahrensspezifischen Verfeinerung mit Schwierigkeiten behaftet und in ihren Möglichkeiten begrenzt. Zum einen ist die Verwendung von Druckpressen erforderlich, wodurch die Reproduktionen an bestimmte Formate gebunden sind. Weiterhin unterliegen empfindliche Druckformen, z. B. Druckelemente für den Kaltnadeldruck, einem Verschleiß, wenn die Reproduktionen mit Hilfe von Druckpressen erzeugt werden, so daß nur eine sehr begrenzte Anzahl von Reproduktionen hergestellt werden kann. Auch kann nach den herkömmlichen Druckverfahren keine transparente Druckgraphik hergestellt werden.
Die DE 39 43 105 A1 beschreibt ein Bildübertragungsverfahren und zugehörige Bildübertragungsetiketten. Diese enthalten ein transparentes Etikett, das das übertragene Bild annimmt, eine Schicht aus lösungsmittelgefüllten Mikrokapseln, die wenigstens einen Teil der einen Seite des transparenten Etiketts bedecken, wobei die Mikrokapseln durch Klebstoff auf dem Etikett haften, und Mittel zur Befestigung des transparenten Etiketts an einer Bestimmungsoberfläche. Eine Kontaktschicht, die aus einer Lösung oder Dispersion aufgebracht ist, fehlt. Weiterhin liegt die Farbe nicht frei, sondern befindet sich unterhalb der transparenten Etikettenfolie. Die Bilder sind ferner spiegelverkehrt, d. h. sie sollen nicht von unten betrachtet werden.
Die DE 26 42 399 B2 betrifft eine selbstklebende, übertragbare Lack- bzw. Farbschicht. Es soll keine Reproduktion hergestellt werden, sondern ein Abziehbild. Die Trennschicht hat nicht die Funktion einer Kontaktschicht, sondern soll die Abtrennung des Abziehbildes von der Trägerfolie erleichtern. Die Klebstoffschicht soll verwendet werden, um das Abziehbild nach dem Abtrennen des Silikonpapiers auf die Unterlage zu pressen.
Die DE 41 34 704 A1 betrifft ein Verfahren zur Übertragung von Folien, auf denen sich Farben, Pigmente oder Toner befinden, auf permanente Träger, sowie poröse oder anlösbare Folien zur Durchführung des Verfahrens und die Herstellung poröser Folien. Es geht hierbei nicht um eine Farbstoffübertragung, d. h. es liegt keine Reproduktion vor. Die Aufgabe besteht darin, eine Folie aufzukleben, die ein Muster enthält. Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß Lack durch Löcher in der Folie dringt und Klebepunkte bildet. Es findet keine Wanderung der Farbkörper statt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, auch von empfind­ lichen Druckformen eine möglichst große Anzahl von Repro­ duktionen herzustellen, wobei die Reproduktionen nicht an bestimmte Abmessungen, die bei Verwendung von Druckpressen vorgegeben sind, gebunden sind.
Die Erfindung betrifft somit ein Verfahren zur Herstellung von Reproduktionen von Druckformen, die selektiv mit Farbe in Form eines Bildes oder Musters eingefärbt sind; das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man
  • a) auf die mit der Farbe behandelte Druckform eine Kontakt­ schicht aus einem farbaffinen, filmbildenden Material in einem Lösungs- oder Dispergiermittel aufbringt;
  • b.1) das Lösungs- oder Dispergiermittel aus der Kontaktschicht entfernt, auf die Kontaktschicht eine Haftschicht aufbringt und auf die Haftschicht einen Bild- oder Musterträger auf­ bringt und diesen flächig mit der Haftschicht verbindet, oder
  • b.2) unmittelbar auf die noch lösungs- oder dispergiermittel­ feuchte Kontaktschicht einen Bild- oder Musterträger aufbringt und diesen flächig mit der Kontaktschicht verbindet; und
  • c) die aus Farbe, Kontaktschicht, gegebenenfalls Haftschicht und Bild- oder Musterträger zusammengesetzte Reproduktion von der farbfreien Druckform abtrennt.
Als Druckformen oder Druckelemente können alle bekannten Druckformen verwendet werden, z. B. Hoch-, Tief- oder Flach­ druckformen. Zu den Hochdruckformen (deren druckende Teile erhaben sind) zählen beispielsweise Holzschnitte oder Ruchdrucke mit beweglichen Lettern. Zu den Tiefdruckformen (deren druckende Teile vertieft sind) zählen beispielsweise neben Kaltnadeltechniken, wie Kupferstich, Stahlstich oder Holzstich, auch durch Ätzen hergestellte Druckelemente,wie Strichradierung, Weichgrundätzung und Flächenätzungen, wie Aquatinta und Absprengverfahren. Zu den Flachdruckformen (deren druckende und nichtdruckende Teile praktisch in einer Ebene liegen) zählen beispielsweise Formen, die nach litho­ graphischen, Offset- oder ähnlichen Verfahren hergestellt werden. Zur Terminologie sei auf DIN 16 544 hingewiesen.
Alle diese Druckformen können in an sich bekannter Weise mit einer geeigneten Farbe eingefärbt sein, wobei die Farbe selektiv an bestimmten Rereichen auf der Oberfläche bzw. in Vertiefungen oder auf Erhöhungen des Druckträgers haften. Der Überschuß der Druckfarbe wird in üblicher Weise entfernt.
Es können die üblichen Druckfarben verwendet werden. Darunter versteht man nach DIN 16 515 feinstverteilte Gemische bzw. Lösungen von Farbmitteln (molekular dispersen Farbstoffen oder Pigmenten), Substraten, Bindemitteln (z. B. trocknenden Ölen), Trockenstoffen und gegebenenfalls weiteren Zusätzen. Die Druckfarben können auch schwarze und weiße Pigmente enthalten, z. B. Ruß, Knochenkohle, Titandioxid, Calciumcarbonat, Blei­ weiß, Kaolin und/oder Lithopone.
Reim Aufbringen der Kontaktschicht (Stufe a) wird die Druck­ form, die eine beliebige Größe haben kann, geschont, da keine Druckpresse verwendet wird.
Um die nachfolgende Ablösung der Kontaktschicht zu erleich­ tern, bringt man auf die mit der Farbe behandelte Druckform vorzugsweise eine Trennschicht auf, bevor man die Kontakt­ schicht aufbringt.
Unter dem "farbaffinen" filmbildenden Material der Kontakt­ schicht versteht man ein Material, das in der Lage ist, die Farbe aus der Druckform aufzunehmen. Die Aufnahme der Farbe erfolgt vorzugsweise im Zusammenwirken mit dem Lösungs- oder Dispergiermittel, das die Farbe aus der Druckform in bzw. auf die Kontaktschicht überträgt, so daß die Farbe in der Kontakt­ schicht affin gebunden wird.
Das farbaffine filmbildende Material der Kontaktschicht ist vorzugsweise ein Cellulosederivat, wie Celluloseacetat oder Cellulosenitrat. Vorzugsweise wird Cellulosenitrat (Kollodium) verwendet, das vorzugsweise in Form einer Lösung in Ether eingesetzt wird. Es können auch verschiedene Polyvinylalkohole verwendet werden. Diese werden in wäßriger Suspension eingesetzt.
Auch Polyacrylate sind geeignet. Diese werden üblicherweise in Form von Lösungen in organischen Lösungsmitteln verwendet.
Um die Kontaktschicht zu verfestigen, muß das Lösungs- oder Dispergiermittel entfernt werden, was vorzugsweise durch Ver­ dampfen geschieht. Zu diesem Zweck verwendet man vorzugsweise ein Lösungs- oder Dispergiermittel mit einem Siedepunkt von 100°C, vorzugsweise von 60°C. Geeignete Lösungs- und Dis­ pergiermittel sind z. B. Ether, Methanol, Ethanol und Ester von niedermolekularen Fettsäuren und Alkoholen. Manchmal kann es wünschenswert sein, nichtbrennbare Lösungsmittel, wie Chlor­ kohlenwasserstoffe, z. B. Methyl- oder Ethylchlorid, zu ver­ wenden. Werden niedrigsiedende Lösungsmittel verwendet, so erhält man scharfe Muster. Wenn man andererseits etwas ver­ fließende Muster wünscht, verwendet man höhersiedende Lösungs­ mittel.
Die Übertragung der die Farbe enthaltenden Kontaktschicht auf den Bild- oder Musterträger kann nach der ersten Variante (b.1) des erfindungsgemäßen Verfahrens mit Hilfe einer inter­ mediären Haft- oder Kleberschicht erfolgen, wobei die Kontakt­ schicht nach der Entfernung des Lösungs- oder Dispergiermit­ tels mit einem Klebstoffauftrag versehen wird. Im allgemeinen wird hierzu ein in Wasser löslicher oder dispergierbarer Kleb­ stoff verwendet, auf den der Bild- oder Musterträger aufgelegt wird. Die flächige Verbindung des Bild- oder Musterträgers mit der Haftschicht und damit auch mit der die Farbe enthaltenden Kontaktschicht kann durch leichtes Andrücken erfolgen, so daß auch bei diesem Verfahrensschritt die Druckform kaum einem Verschleiß unterliegt.
Der Bild- oder Musterträger kann transparent oder opak sein. Transparente Materialien sind z. B. Glas oder Kunststoffolien. Opake Bild- oder Musterträger sind beispielsweise Papier, Pappe, Vliesstoffe, Leinen-, Seide- oder Baumwollgewebe.
Als Klebstoffe können beispielsweise Eiweißkleber (Leim), Stärkekleber, Kunstharzkleber, Kleber auf Cellulosebasis, Polyvinylalkohol, Polyvinylacetat, Polyvinylpropyonat, Poly­ acrylsäureester, Alginate, Dextrin, Schellack, Gummiarabicum, Nitrocellulose, Methylcellulose, Celluloseglycolate, Vinyl­ polymerisate, Polyvinylacetat, Phenol-Formaldehyd-Konden­ sationsprodukte, Harnstoff-Formaldehydkunstharze, Melamin- Formaldehydkondensationsprodukte, Polyurethane, Polyester, Polychloroprene usw. verwendet werden.
Nach der zweiten Verfahrensvariante (b.2) braucht keine Haft­ schicht verwendet zu werden, wenn auf die noch lösungs- oder dispergiermittelfeuchte Kontaktschicht der Bild- oder Muster­ träger unmittelbar aufgebracht und mit der Kontaktschicht verbunden wird. Diese Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird vorzugsweise dann angewendet, wenn es sich bei dem Bild- oder Musterträger um eine Kunststoffolie handelt, die durch das Lösungsmittel der Kontaktschicht angelöst wird. Die Kontaktschicht hat also bei dieser Ausführungsform auch die Funktion der Haftschicht. Auch bei dieser Ausführungsform wird das Lösungs- oder Dispergiermittel (z. B. durch Verdam­ pfen) entfernt.
Es wird also bei der ersten Verfahrensvariante (b.1) die Haft­ schicht und bei der zweiten Verfahrensvariante (b.2) die Kon­ taktschicht nach dem Aufbringen des Bild- oder Musterträgers gehärtet.
Um zu verhindern, daß bei der ersten Verfahrensvariante der Klebstoff der Haftschicht durch die Kontaktschicht bis zur Druckform hindurchdringt, wird zwischen der Kontaktschicht und der Haftschicht vorzugsweise eine Sperrschicht aufgebracht. Das Material der Sperrschicht ist vorzugsweise ein Pastell­ fixativ.
Nach den genannten Verfahrensschritten ist die Reproduktion, die aus der die Farbe enthaltenden Kontaktschicht, gegebenen­ falls der Haftschicht, sowie aus dem Bild- oder Musterträger zusammengesetzt ist, noch mit der Druckform verbunden. Um die Reproduktion von der farbfreien Druckform abzulösen, wird die an den Seitenkanten der Druckform überstehende bzw. daran festgesetzte Kontaktschicht abgeschabt. Diese Maßnahme kann auch vor dem Aufbringen der Haftschicht erfolgen. Die Repro­ duktion löst sich besonders leicht von der Druckform ab, wenn vor dem Aufbringen der Kontaktschicht auf die Druckform eine Trennschicht, z. B. ein Silikon, aufgebracht wurde.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können auf die Reproduk­ tion weitere Strukturen aufgebracht werden, z. B. Körnungen, Prägungen und Farben mit verschiedenen Bindemitteln sowie Farbpulver, Kreiden, Tuschen und Transparentfarben. Diese Strukturen können nach der Herstellung der Reproduktion auf die Kontaktschicht oder auf den Bild- oder Musterträger aufgebracht werden. Während der Herstellung können diese Strukturen auch zwischen wiederholt aufgebrachte Kontakt­ schichten vor der Haftschicht bzw. zwischen die Haftschicht und den Bild- oder Musterträger eingebracht werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch zur Herstellung von Mehrfarben-Reproduktionen verwendet werden, indem man die in Stufe (a) erhaltene Reproduktion erneut als Bild- oder Musterträger verwendet. Hierbei wird auf eine mit einer ande­ ren Farbe (z. B. mit einer Komplementärfarbe) behandelte Druck­ form wiederum eine Kontaktschicht aufgebracht, welche die Farbe aufnimmt (Stufe a). Auf die Kontaktschicht wird entweder die intermediäre Haftschicht und dann die erste Reproduktion als Bild- und Musterträger aufgebracht (Stufe b.1) oder die erste Reproduktion wird unmittelbar auf die lösungs- oder dispergiermittelfeuchte Kontaktschicht aufgebracht (Stufe b.2). Die erhaltene zweifarbige Reproduktion kann wiederum als Bild- oder Musterträger zur Herstellung einer dreifarbigen Reproduktion nach der vorstehend beschriebenen Arbeitsweise verwendet werden usw.
Eine weitere Variante besteht darin, daß die zweite Reproduk­ tion mit einer anderen Druckform als die erste Reproduktion hergestellt wird, so daß man kombinierte Reproduktionen nach unterschiedlichen Drucktechniken erhalten kann.
Gegenstand der Erfindung sind ferner Reproduktionen, die nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren erhältlich sind; diese Reproduktionen enthalten mindestens eine aus einer Lösung oder Dispersion aufgebrachte Kontaktschicht aus einem farbaffinen filmbildenden Material mit mindestens einer Farbe in Form eines Bildes oder Musters die in der Kontaktschicht gebunden ist, und mindestens einen Bild- oder Musterträger. In mehrfarbigen Reproduktionen sind diese Komponenten in der Regel jeweils dreifach vorhanden, wobei die Farben üblicherweise Komplementärfarben sind.
Die nach der ersten Variante (b.1) des erfindungsgemäßen Ver­ fahrens erhältlichen Reproduktionen enthalten zusätzlich min­ destens eine Haftschicht. Weiterhin enthalten die erfindungs­ gemäßen Reproduktionen vorzugsweise zusätzlich mindestens eine Trennschicht und/oder mindestens eine Sperrschicht.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist anhand der beigefügten Zeichnung erläutert. Die Bilder I bis V zeigen die Stufen­ folge des Verfahrens.
In eine Tiefdruckform 1 wird in üblicher Weise eine Druckfarbe 2 eingestrichen (Bild I). Die überschüssige Druckfarbe wird abgewischt. Auf die Druckform 1, die die nach dem Abwischen verbleibende Farbe 2 in Form eines Bildes oder Musters ent­ hält, kann eine dünne Trennschicht 3 aus Silikonharz aufge­ bracht werden, um später die Abtrennung der Druckform von der Reproduktion zu erleichtern (Bild II). Auf die Trennschicht 3 wird eine Kontaktschicht 4 aus einem farbaffinen Material, gelöst in einem Lösungsmittel, aufgebracht. In der in Bild III dargestellten Stufe des Verfahrens ist das Lösungsmittel bereits entfernt, und die Farbe ist mit der Kontaktschicht 4 affin verbunden. Über die Kontaktschicht 4 wird eine Sperr­ schicht 5 aufgebracht, welche verhindert, daß der Kleber aus der Haftschicht 6 bis zur Druckform 1 hindurchdringt. Bild IV ist die Anordnung nach dem Aufbringen dem Bild- oder Musterträgers 7 auf die Haftschicht 6 und nach dem Erhärten des Klebers der Haftschicht.
Nach Durchführung aller Verfahrensschritte (Bild V) wird die Druckform 1 von der aus Farbe 2, Trennschicht 3, Kontakt­ schicht 4, Sperrschicht 5, Haftschicht 6 und Bild- oder Musterträger 7 zusammengesetzten Reproduktion abgelöst. Die Druckform 1 ist nach der Ablösung farbfrei und kann ohne Zwischenbehandlung zur Herstellung einer großen Anzahl weiterer Reproduktionen verwendet werden.
Bei mehrfarbigen Reproduktionen wiederholt sich die angegebene Verfahrensweise entsprechend der Anzahl der verwendeten Farben.
Statt der Tiefdruckform 1 kann auch eine entsprechende Hoch- oder Flachdruckform verwendet werden, wobei sich die Farbe im ersten Fall auf erhabenen Feldern und im zweiten Fall auf den druckenden Feldern befindet.
Die Erfindung ist weiterhin durch die folgenden Beispiele erläutert:
Beispiel 1
Auf einer Zinkplatte (Abmessungen 75×100 cm) als Druckform 1 wird nach der Kaltnadeltechnik ein Bild erzeugt. Das Bild wird mit schwarzer Kupferdruckfarbe oder mit aus Farbpulver und Leinölfirnis pigmentreich angeriebener Farbe eingefärbt. Die überschüssige Farbe auf den glatten Flächen wird mit Gaze entfernt (Entwickeln des Bildes zum Klardruck bzw. Handton­ druck). Eine 4%ige Kollodiumlösung (Nitrocellulose in Ether) wird mit einer Fixativspritze aufgesprüht. Der Film (Kontaktschicht 4) trocknet fast sofort und hat eine Dicke von etwa 0,05 mm. Die auf diese Weise aufgebrachte Kontaktschicht wird auf ihrer ganzen Fläche mit einem Papierkleber bestrichen. Auf die noch feuchte Klebstoffschicht 5 wird ein Papier (Musterträger 6) aufgelegt und leicht angedrückt. Man läßt den Kleber einige Stunden trocknen und löst die erhaltene Reproduktion von der Druckform 1 ab.
Nach dieser Arbeitsweise können mindestens 50 Reproduktionen ohne Schärfeverlust hergestellt werden, ohne Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens nur etwa 10 Reproduktionen.
Beispiel 2
Eine Druckform mit einem Bild entsprechend dem von Beispiel 1 wird wiederum mit Kupferdruckfarbe eingerieben und mit einer Silikonharzlösung (Trennschicht) dünn besprüht. Auf diese Trennschicht wird eine Kontaktschicht aus einem Bootslack (mit Nitroverdünnung) aufgesprüht. Die Kontaktschicht wird nach dem Verdampfen des Lösungsmittels mit einer organischen Klebstoff­ schicht auf Celluloseacetatbasis bestrichen. Auf die noch feuchte Klebstoffschicht wird Papier als Musterträger leicht aufgedrückt. Die Reproduktion wird dann wiederum von der Druckform gelöst.
Beispiel 3
Auf einen mit einem Bild versehenen Druckstock für Flachdruck wird Druckfarbe aufgewalzt und das Bild entwickelt. Dann wird wiederum wie nach Beispiel 1 eine 4%ige Kollodiumlösung in Ether aufgesprüht und zur Kontaktschicht trocknen gelassen. Dann wird auf eine transparente Celluloseacetatfolie ein Lösungsmittel (Essigsäureethylester) aufgesprüht, wobei auf der Folie in situ eine Klebstoffschicht erzeugt wird. Die Folie wird mit dieser Klebstoffschicht auf den Kollodiumfilm gelegt und leicht über die ganze Fläche angedrückt. Nach dem Ablösen erhält man eine transparente Reproduktion des Bildes auf der Druckform.
Beispiel 4
Eine mit einem Muster versehene Druckform wurde mit einer käuflichen wäßrigen ockerfarbenen Pigmentdispersion, in die Elfenbeinschwarz bis zur Teigkonsistenz eingearbeitet wurde, eingefärbt. Der Pigmentanteil der Dispersionsfarbe kann von pigmentreich bis zu sprühfähig variiert werden.
Auf diese Dispersion wird eine wäßrige Dispersion von Poly­ vinylalkohol als Kontaktschicht aufgebracht, die das Pigment aufnimmt. Nach dem Trocknen wird diese Schicht mit einem Pa­ pierkleber bestrichen. Auf die feuchte Klebstoffschicht wird Papier aufgelegt und leicht über die ganze Fläche angedrückt. Nach dem Trocknen des Klebers kann die Reproduktion abgehoben werden.

Claims (16)

1. Verfahren zur Herstellung von Reproduktionen von Druckfor­ men, die selektiv mit Farbe in Form eines Bildes oder Musters eingefärbt sind, dadurch gekennzeichnet, daß man
  • a) auf die mit Farbe (2) behandelte Druckform (1) eine Kon­ taktschicht (4) aus einem farbaffinen, filmbildenden Material in einem Lösungs- oder Dispergiermittel aufbringt;
  • b.1) das Lösungs- oder Dispergiermittel aus der Kontaktschicht (4) entfernt, auf die Kontaktschicht eine Haftschicht (6) aufbringt und auf die Haftschicht einen Bild- oder Muster­ träger (7) aufbringt und diesen flächig mit der Haftschicht verbindet, oder
  • b.2) unmittelbar auf die noch lösungs- oder dispergiermittel­ feuchte Kontaktschicht (4) einen Bild- oder Musterträger (7) aufbringt und diesen flächig mit der Kontaktschicht verbindet; und
  • c) die aus Farbe (2), Kontaktschicht (4), gegebenenfalls Haftschicht (6) oder Bild- und Musterträger (7) zusammen­ gesetzte Reproduktion von der farbfreien Druckform abtrennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Druckform (1) eine Hoch-, Tief- oder Flachdruckform verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man auf die Druckform (1) eine Trennschicht (3) aufbringt, bevor man die Kontaktschicht (4) aufbringt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Lösungs- oder Dispergiermittel verwendet, das die Farbe (2) aus der Druckform (1) in bzw. auf die Kontaktschicht (4) überträgt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Lösungs- oder Dispergiermittel mit einem Siedepunkt von 100°C, vorzugsweise von 60°C verwendet.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß man zwischen Kontaktschicht (4) und Haftschicht (6) eine Sperrschicht (5) aufbringt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn­ zeichnet, daß man (b.1) die Haftschicht (6) oder (b.2) die Kontaktschicht (4) nach dem Aufbringen des Bild- oder Muster­ trägers (7) härtet.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn­ zeichnet, daß man auf die Reproduktion weitere Strukturen auf­ bringt.
9. Verwendung der in Stufe (c) erhaltenen Reproduktion als Bild- oder Musterträger (7) zur Herstellung von Mehrfarbenreproduktionen nach dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8.
10. Reproduktion, erhältlich nach einem der Ansprüche 1 bis 9, enthaltend mindestens eine aus einer Lösung oder Dispersion aufgebrachte Kontaktschicht (4) aus einem farbaffinen filmbildenden Material mit mindestens einer Farbe (2) in Form eines Bildes oder Musters, die in der Kontaktschicht (4) gebunden ist und an deren Oberfläche freiliegt, und mindestens einem Bild- oder Musterträger (7).
11. Reproduktion nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich mindestens eine Haftschicht (6) enthält.
12. Reproduktion nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich mindestens eine Trennschicht (3) und/oder mindestens eine Sperrschicht (5) enthält.
13. Reproduktion nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbe (2) eine Pigmentfarbe oder eine molekular gelöste Farbe darstellt.
14. Reproduktion nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das farbaffine filmbildende Material der Kontaktschicht (4) ein Cellulosederivat, einen Polyvinylalkohol oder ein Polyacrylat darstellt.
15. Reproduktion nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Material der Trennschicht (3) ein Silikon und das Material der Sperrschicht (5) ein Pastellfixativ darstellt.
16. Reproduktion nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Bild- oder Musterträger (7) transparent oder opak ist.
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