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Verfahren zur Herstellung von nach der Aufbringung lesbaren Aufdrucken
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seite einerAufnahmefläche 6 gelegt und durchAnwendung von Druck und Hitze mit der Fläche 6 verbunden. Die Trägerschichten l und 2 über dem Abziehmusterüberzug 3 werden danach abgezogen, wobei das Abziehmuster oder Etikett auf der Oberfläche 6 verbleibt. Dieses Abziehen wird durch die Haftschicht 2 erleichtert, welche bei der Aufbringung des Abziehmusters durch Hitze erweicht oder geschmolzen wird. Es ist bemerkenswert, dass der Abziehmusterüberzug 3 bei seiner Übertragung umgekehrt wird, so dass seine Oberfläche 5, welche auf der der Trägerschicht 1 abgekehrten Seite lag, nach der Übertragung auf die Aufnahmefläche 6 dieser zugekehrt ist.
Der Aufdruck 4 würde hiebei verborgen bleiben, wenn er nicht durch den Abziehmusterüberzug 3 diffundiert wäre.
Das Abziehmuster oder Etikett kann eine einzige Schicht oder eine Mehrzahl von Schichten enthalten und zusammenhängend oder nicht zusammenhängend sein. Diese Etiketten oder Muster sind normalerweise undurchsichtige, thermoplastische oder trocknende Ölverbindungen mit Pigmenten, d. h. darin eingebetteten unlöslichen Farbstoffen.
Beispiele hiefür sind Farbstoffteilchen in einer Flüssigkeit bestehend aus Polyvinylazetat, Zelluloseestern bzw. -äthern, Polyalkylakrylaten und Metakrylaten, Polymeren von Vinylchlorid ; chloriertem Gummi, synthetischen Polymeren von Gummi, Polyäthylen, trocknenden Ölen wie z. B. Leinöl, synthetischer Firnis, Alkydharze usw., oder Gemische dieser Stoffe. Die Schichtdicken dieser Abziehmuster oder Etiketten betragen zwischen 1-1/100 mm.
Die bis jetzt benutzten Tinten, z. B. Druckerschwärze und Druckmittel für Rotationsmaschinen, welche unlösliche Pigmente, z. B. Phthalocyanin blau, Toluidinrot, Titandioxyd, schwarze Kohle u. dgl. in einem Lösungsmittel verteilt enthalten, können nicht zum Überdrucken von Oberflächenabziehmustern vor dem Übertragen verwendet werden, weil diese Tinten bereits vorhandene Schichten nicht durchdringen können und nach der Übertragung von dem Abziehmuster oder Etikett 3 überdeckt werden würden.
Es wurde festgestellt, dass bei Verwendung von Spezialtinten, bestehend aus einem bzw. mehreren in nicht wässeriger Flüssigkeit gelösten Farbstoffen, an Stelle der gewöhnlichen aus unlöslichen Farbteilchen und Flüssigkeit bestehenden Tinten, beim Bedrucken vor der Übertragung die erstgenannten Tinten durch das Abziehmuster oderEtikett 3 dringen und nach Umkehr des Abziehmusters oder Etiketts durch die Übertragung lesbar sind. Obgleich erfindungsgemäss ein wasserunlöslicher Farbstoff und ein nichtwässeriges Lösungsmittel notwendig sind, kann einiges Wasser zulässig sein, welches in dem Farbstofflösungsmittel völlig verteilt ist. Es ist nicht notwendig, dass das in der Tinte benutzte Lösungsmittel ein Lösungsmittel für den ersten Druck ist. Ein solches Lösungsmittel kann jedoch verwendet werden, wenn das Druckmittel (z.
B. Typendruckmittel) nicht zu lange mit dem ersten Druck in Berührung verbleibt. Diese Überdrucktinten haben sich für das Überdrucken aller Oberflächen-Abziehmuster als geeignet erwiesen, mit Ausnahme der Abziehmuster enthaltenden Etiketten, welche aus dichten, blattpulverartigen Metalltinten bestehen. Für den Überdruck von Oberflächen-Abziehmustern geeignete Farbstofflösungsmittel sind gewisse gebräuchliche Farbbänder-und Stempelkissentinten. Beispielsweise sind verwendbar Farbstoffe wie Nigrosin, Methylviolett und Malachitgrün in nicht wässerigen Lösungsflüssigkeiten oder Wachs.
Lösungsmittel mit weitgehend veränderlichem Verdampfungsgrad, einschliesslich Lösungsmittel wie z. B. Äthyllaktat und Diäthylphthalat, die niedrigen Dampfdruck haben, sind zufriedenstellend, soweit nicht ein Übermass an Tinte zur Anwendung kommt. Aufdrücke mit sehr flüchtigen Lösungsmitteln sind zufriedenstellend, verursachen aber praktische Schwierigkeiten in der Aufrechterhaltung der Tintenkonzentration und der in den Behältern enthaltenen Tintenmengen. Lösungsmittel, die einen höheren Dampfdruck aufweisen als Butylacetat, sind wegen dieser Eigenschaft nicht empfehlenswert. Für den Zweck gemäss der Erfindung ist Wachs als ein Lösungsmittel für Öl-Farbstoffe verwendbar.
Wenn das Wachs bei der Aufbringungstemperatur schmilzt und flüssig wird, durchdringt es mit dem Farbstoff das Abziehmuster bei dessen Aufbringung. Ein Wachs-Farbstoff-Überdruck kann auch mit flüssigem Wachs aufgedruckt werden, um dieAufbringung des Abziehmusters zu erleichtern. Die Überdruck-Tinte sollte natürlich eine von dem Abziehmuster, auf welches sie aufgedruckt werden soll, unterschiedliche Farbe haben, um sie besser lesbar zu machen.
In Ergänzung zu der Verwendung der vorerwähnten Spezialtinten konnte festgestellt werden, dass bei Aufbringung der Abziehmuster bei noch feuchter Überdrucktinte, die letztere in ihrer Durchdringung des Abziehmusters durch Diffusion zum Lesbarwerden unterstützt und gefördert wird. Obgleich diese Art der Durchführung des Verfahrens vorteilhaft ist, ist dies normalerweise nicht erforderlich, solange ein geeignetes Lösungsmittel verwendet wird.
Als praktisches Beispiel für die Erfindung werden 10 g des unter der Handelsbezeichnung"blaues Calco
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FarbstoffesDieses Lösungsgemisch wird gefiltert und dann zur Tränkung eines Stempelkissens benutzt. Mit Hilfe eines Gummistempels wird die von dem Stempelkissen genommene Ti. ntenlösung auf ein undurchsichtiges Abziehmuster oder Etikett aufgedrückt und sofort auf feuchtigkeitsfestes, heissverschweissbares Cellophan übertragen. Die Tinte durchdringt den ersten Druck oder das Abziehmuster und erscheint deutlich lesbar auf dem Cellophan.
Obgleich die Erfindung im Zusammenhang mit einem heiss auftragbaren Abziehmuster mit einer Trägerschicht, einem entfernbaren Überzug und einem Muster erläutert wurde, kann sie selbstverständlich auch bei andern Abziehmustern angewendet'werden. Da die Trägerschichten unterhalb des Abziehmusters nach dessen Aufbringung durch Abziehen entfernt werden, ist es gleichgültig, ob andere oder zusätzliche Trägerschichten oder -lagen zur Anwendung kommen. Ebenso können zusätzliche durchlässige Lagen oder Schichten, wie z. B. druckempfindliche oder auf Hitze reagierende Klebstoffe über den Abziehmustern angeordnet werden, die dann von dem Überdruck genau so durchdrungen werden, wie die Abziehmuster selbst.
Die Erfindung ist also für die meisten Arten von druckempfindlichen, wasserlöslichen Auftragmitteln und hitzeempfindlichen Abziehmustern anwendbar, bei denen das Muster nach der Aufbringung spiegelbildartig umgekehrt erscheint.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von nach der Aufbringung lesbaren Aufdrucken auf der Rückseite von an sich im wesentlichen undurchsichtigen Etiketten oder Abziehbildern, wobei die Etiketten oder Abziehbilder aus einem auf die Oberfläche einer Trägerschicht aufgetragenen Abziehmusterüberzug und auf die- sem Überzug vor der Aufbringung des Abziehmusters und Lösung seiner Trägerschicht aufgedrucktem zusätzlichem Beschriftungsmaterial bestehen, dadurch gekennzeichnet, dass das zusätzlich aufgedruckte Beschriftungsmaterial Farbstofflösungsmittel enthält, die gleichzeitig Lösungsmittel für den Abziehmuster- überzug sind, wodurch der Farbstoff des zusätzlichen Beschriftungsmaterials den Abziehmusterüberzug durchdringt und der damit hergestellte Überdruck lesbar wird,
wenn der Abziehmusterüberzug aufgebracht und seine Trägerschicht entfernt ist.