DE2162045B2 - Verfahren zur Herstellung eines genußfähigen alkoholhaltigen Feststoffs in Pulverform - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines genußfähigen alkoholhaltigen Feststoffs in PulverformInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines genußfahigen Feststoffes in Pulverform mit
hohem Alkoholgehalt aus nicht aufwendigen Rohstoffen. Eine Mischung aus Alkohol, Wasser und einem
genußfähigen wasserlöslichen Material, das mehr als Gewichtsprozent der Wassermenge und mehr als
das Äquivalentgewicht des Alkohols beträgt, wird erfindungsgemaß bei möglichst niedriger Temperatur
sprühgetrocknet, wobei das erhaltene Pulver frei von Wasser und der Alkohol im wasserlöslichen Material
zu einem hohen Grad festgebunden ist.
Bisher hat man angenommen, daß es unmöglich ist, nur den Wasseranteil aus einer wäßrigen Alkohollösung
zu entfernen, weil Alkohol einen niedrigeren Siedepunkt als Wasser hat und leichter flüchtig ist.
Erfindungsgemäß ist es jedoch möglich, einen alkoholhaltigen Feststoff in Pulverform zu erhalten, in
dem der Alkohol bei der Herstellung des Produktes vollständig ohne Verdampfung zurückgehalten ist.
Das Verfahren ist sehr einfach durchführbar, das feste Produkt vielseitig verwendbar, insbesondere für
Nahrungsmittel, Medikamente, Süßwaren u. dgl.
Aus der deutschen Auslegeschri.fi 1 110 149 ist ein
Verfahren bekannt zur Herstellung von alkoholhaltigen geleeartigen Massen, bei dem einem niederen
Alkohol ein Gemisch eines oder mehrerer Fettsäuren mit einem oder mehreren AlkylpolyglykoLithern
unter Erwärmen zugesetzt wird. Bei Abkühlen geliert die Masse.
Die Patentschrift 24 312 des Amtes für Erfindungsund
Patentwesen in Ost-Berlin beschreibt ein Verfahren zum Verdicken und Verfestigen von Alkoholen
durch Zusatz von Alkoxyaluminium-m-aminocarbonsüuren.
Das Endprodukt liegt ebenfalls in Gelform vor.
Nach dem Verfahren der deutschen A.uslegeschrifi i 087 586 zum Verfestigen von niederen Alkoholen
werden diesen Ester von mehrwertigen Säuren und höheren Alkoholen, gegebenenfalls außerdem oberflächenaktive
Stoffe, zugesetzt. Das Endprodukt ist gelförmig.
Die bekanntaemachten Unterlagen der Anmeldung
B 29 666 4b/i2o betreffen die Herstellung stabiler Zubereitungen von geleeartiger Konsistenz. Hierbei
wird das Triäthanolaminsalz der Dodecylbenzolsulfonsäure mit einer anorganischen oder organischen
Säure versetzt. Alkohol als Basissubstan/. wird nicht verwendet, eine Verfestigung von Alkohol im Sinne
der vorliegenden Erfindung ist demnach nicht beabsichtigt.
Bei allen genannten bekannten Verfahren werden Produkte in Gelform erzeugt, welche als Zusatz für
Lebens- oder Genußmittel nicht geeignet sind.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es jedoch möglich. Produkte hohen Alkoholgehaltes in Trockenform
als Pulver herzustellen, welche insbesondere zur Verwendung in Lebens- und Genußmitteln wie auch
für pharmazeutische Produkte geeignet sind. Die Produkte sind wegen ihrer Pulverform leicht zu handhaben
und besitzen eine hohe Haltbarkeit.
Das erfindungsgemaß zur Herstellung des genußfähigen
alkoholhaltigen Feststoffes verwendete genußfahige wasserlösliche Material besteht vorzugsweise
aus Gelatine oder einer oder mehr Arten modifizierter leicht wasserlöslicher Stärke wie konvertierter Stärkesirup,
Dextrin, gelatinisierte oxydierte Stärke, Stärkeester. Stärkeäther od. dgl. sowie Mischungen dieser
Stoffe.
Alkoholische Getränke wie Weine sind als Rohmaterial für die Alkoholkomponente geeignet. Wenn
in diesem Falle in dem Getränk Saccharide, Proteine, SaI? od. dgl. vorhanden sind, kann der Anteil an
wasserlöslichem Material im Ausgangsmaterial entsprechend erniedrigt werden. Es genügt, wenn die
Gesamtmenge an diesen Feststoffen des Getränks und dem wasserlöslichen Material mindestens
70 Gewichtsprozent des Wasseranteils beträgt.
Der Vorgang der Entfernung lies Wassers ohne Verdampfung des niedriger siedenden Alkohols geht
vermutlich folgendermaßen vor sich:
Alkohol und Wasser bilden in einem Mischungsverhältnis von z.B. 4:6 eine gleichmäßige wäßrige
Lösung. Wenn ein wasserlösliches Material wie Gelatine, Dextrin od. dgl. zugesetzt wird, das eine Umhüllungseigenschaft
besitzt, wobei der Zusatz zu der Mischung graduell gesteigert wird, wird die Dichte
des wasserlöslichen Materials graduell höher. Das wasserlösliche Material ist nicht in Alkohol löslich,
hat aber eine sehr große Affinität zu Wasser, so daß es unbegrenzt in der vorliegenden Wassermenge
gelöst ist. Wenn es z. B. das 1,5- oder mehrfache der Wassermenge beträgt, wird die gesamte Wassermenge
von dem wasserlöslichen Material gebunden, wobei ein homogenes System aus den drei Komponenten
Alkohol — wasserlösliches Material — Wasser in ein 2-Komponentensystem aus Alkohol und wasser-
bulligem löslichem Material übergeht. Wenn dies gemischt
und gerührt wird, wird eine Dispersion in Form einer kolloidalen Lösung gebildet, bei der der
Alkohol in dem wasserhaltigen Material dispersen ist.
Wenn eine derartige dicke Lösungsmischung versprüht
wird, bilden sich feine Flüssigkeitstropfen, wobei der Alkohol im Zentrum des Tropfens sitzt
und das wasserhaltige tyaterial den Alkohol umhüllt.
Wenn der Tropfen schnell getrocknet wird, wird die
Wasserkomponente der Umhüllung verdampft und diese gleichzeitig getrocknet. Sie bildet dabei eine
feste Umhüllung um den Alkohol, der infolgedessen an der Verdampfung gehindert wird.
Es ist so überraschenderweise möglich, durch Lnt- ·5
ferpung lediglich des Wassers aus einer alkoholhaltigen wäßrigen Lösung einen alkoholhaltigen Feststoff
in Form eines Pulvers od. dgl. herzustellen. Selbstverständlich liegen die Mengenverhältnisse
/wischen den drei Hauptkomponenien und die quäl;-taii\en
Eigenschaften, wie Viskosität, Löslichkeit usw. des wasserlöslichen Materials in einem bestimmten
zulässigen Bereich.
Erlindungswesentlich ist, daß die Gesamtmenge der wasserlöslichen Komponente über 70% der
Wasserkomponente liegt.
Alisführungsbeispiel 1
Als wasserlösliches Material wird Gelatine und konvertierter Stärkesirup in Pulverform verwendet,
Äthylalkohol als Alkoholkomponente. Zu wäßrigen alkoholischen Lösungen in verschiedenem Mengenverhältnis
wurden Mischungen von Gelatine und konvertierter Stärke in Pulverform im Mischungsverhältnis
1: 1 zugegeben und unter Rühren aufgelöst. Das Mischungsverhältnis Feststoffe zu Wasser
beträgt 130, 90. 70, 50 und 30%. Anschließend wurde jede Lösung auf 70C in einem geschlossenen
Behälter erhitzt, ohne daß Alkohol flüchtig wird und dann bei einer Trockenkammertemperalur von 75 C
sprühgetrocknet. Das Endprodukt ist ein alkoholhaltiges Pulver.
Die verwendete Gelatine hatte eine Viskosität von
25 MP (62 ,%) und einen Wassergehalt von 5%. Das
konvertierte Stärkepulver enthält 25% direktreduzierbaren Zucker, 71% Dextrin und 5% Wasser.
Alkohol ikgl
Wasser t kg)
Geiatinepulver (kg)
Konvert. Stärkepulver (kg!
Verhältnis Gelatine -+- Stärke zu Wasser (%)
Verhältnis Stärke + Gelatine zu Alkohol (%)
Menge des Endprodukts in Pulverform (kg)
Alkoholgehalt im erhaltenen
Produkt (%)
Gebundene Alkoholmenge (%). . .
- | Nr. | 4 | 5 | |
1 | 72.9 | 3 | 40,5 | 24,3 |
105.3 | 100 | 56.7 | 100 | 100 |
100 | 45 | rOO | 25 | 15 |
65 | 45 | 35 | 25 | 15 |
65 | 90 | 35 | 50 | 30 |
130 | 123.5 | 70 | 123,5 | 123,5 |
123.5 | 153,7 | 123,5 | 60,1 | 30 |
222,1 | 41.5 | 111.1 | 16,8 | O |
41,5 | 87.3 | 37.0 | 25.0 | O |
87.5 | 72,5 | |||
B e i s ρ i e 1
Als wasserlösliches Materia! wurde Dextrin verwenden erhalten durch amylolytischem Abbau von Stärke,
bezeichnet als »Amylolyse-Dcxtrin«.
Zu wäßrigen alkoholischen Lösungen von verschiedenem Mengenverhältnis wurde das Dextrin (DE = 12%)
im Verhältnis von 130. 90. 70. 50 und 30% zu Wasser zugegeben und unter Rühren gelöst. Die Lösung wurde
bei einer Kammertemperatur von 75 C sprühgetrocknet.
Alkohol (kg)
Wasser (kg)
Dextrin (kg)
Verhältnis Dextrin zu Wasser (%) . Verhältnis Dextrin zu Alkohol (%)
Endprodukt (Pulver) (kg)
Alkoholgehalt im Endprodukt (%) Gebundene Alkoholmenge (%)....
65 100 130 130 200 190,8 .31,9
93,5
Nr. | 4 | 5 | |
i | 25 | 15 | |
- - " ■ 45 |
35 | 100 | 100 |
100 | 100 | 50 | 30 |
90 | 70 | 50 | 30 |
90 | 70 | 200 | 2(K) |
200 | 200 | 53,3 | 30,0 |
131,6 | 94,4 | 6,2 | 0,0 |
31,6 | 25,8 | 13,2 | 0,0 |
92.5 | 69,7 | ||
Hiemus ergibt sich, daß die gebundene Alkoholmenge hoch ist, wenn das Verhältnis wasserlösliches
Materül ?u Wasser über 70"o liegt, andernfalls lieg!
der Alkoholgehalt entsprechend niedrig, so dall das Produkt für industrielle Zwecke ungeeignet ist.
Praktisch die gleichen Resultate wurden mit gelatinierter oxydierter Stärke erzielt, obwohl dabei ein
kleiner Unterschied bezüglich der Höhe der Viskosität bestehr. Aus den Versuchen ergibt sich, daß mit
steigendem Gehalt an wasserlöslichem Material in i. i_csungsmischung auch der Gehalt an gebundenem
Alkohol steigt. Je dicker jedoch allmählich die Lösungsmischung wird, um so höher wird die Viskosität,
was zu Schwierigkeiten beim Sprühprozeß Führen kann. Es ist demgemäß oft notwendig, daß aus
verschiedenen Arten wasserlöslichen Materials, die im Pol.ymerisationsgrad unterschiedlich sind, ein oder
mehrere Stoffe ausgewählt, gemischt und auf einen geeigneten Viskositätsgrad eingestellt werden. Im
allgemeinen, wenn ein Stoff mit niedriger Viskosität (niedriger Polymerisationsgrad) ausgewählt wird, hut
das Fertigprodukt (Pulver) eine groC Wasserloslichkeit.
ist jedoch weniger feuchtigkeitssicher. Bei hoher Viskosität des Stoffes (hoher Polymerisationsgrad)
ist das Fertigprodukt sehr feuchtigkeitssicher, hat ^5
jedoch eine geringere Wasserlöslichkeit. Diese beiden Faktoren sind daher bei der Auswahl des wasserlöslichen
Stoffes besonders zu beachter.
Da das wasserlösliche Material beim Gegenstand der Erfindung eine Hauptrolle spielt, wurden zahlreiche·
Versuche zur Auswahl der geeignetsten Stoffe unternommen. Es wurde gefunden, daß modifizierte
Stärke, wie Dextrin, gelatinierte oxydierte Stärke. konvertierter Stärkesirup, ferner Gelatine oder Mischungen
derselben sehr geeignet sind und ein hohes Binde:vermögcn für Alkohol haben, daß das Fertigprodukt
nach dem Auflösen in Wasser fast geschmack- und ''irblos ist und z. B. bei Verwendung eines alkoholischen
Getränks die charakteristischen Eigenschaften desselben nicht geschädigt werden
Bekanntlich ist Gelatine ein thermales Abbauprodukt von Kollagen aus Knochen. Haut und tierischem
Bindegewebe und stellt ein Proteinderivat dar.
das in Lösung mit Wasser ein SuI bildet und bei 20
bis 25 C geliert, da.1* leicht in einem Alkohol-Wasser-Gemisch
gelöst wird. Die modifizierte Stinke, welche ein amylolytiseh oder durch Säurehydrolyse erhaltenes
Dextrin, oder gelatinierte oxydierte Stärke. konvertierter Stärkesirup oder -pulver od. dgl. sein
kann, ist so Liehandelt, daß sie wasserlöslich bei hoher Dichte und niedriger Viskosität in Folge der
Erniedrigung des Polymerisationsgrades wird.
Bei Verwendung von Gelatine für die Losungsmischung
wird diese vorzugsweise bis nahe an die Verflüssigungstemperatur der Gelatine erwärmt, so
daß die Gelatine schnell in Wasser gelöst wird, worauf die Mischung bei dieser oder etwas erhöhter Temperatur
sprühgetrocknet wird. Auf diese Weise ist es möglich, daß die Lösungsmischung, enthaltend
Gelatine, bei hoher Dichte eine niedrige Viskosität bekommt, so daß die zugesetzte Gelatinemenge erhöht
werden und die gebundene Alkoholmenge gesteigert werden kann.
Um den Alkoholverlust ΰςίηι Sprühtrocknen möglichst
niedrig zu halten, muß die Temperatur so niedrig wie möglich gewählt werden.
Eine wichtige Bedingung ist, daß die Menge des wasserlöslichen Materials höher als die Alkoholmenge
ist, da der Alkohol von dem wasserlöslichen Material umhüllt und gebunden werden muß. Bei
einem zu niedrigen Gehalt an wasserlöslichem Material verdampft zuviel Alkohol und der Anteil an
gebundenem Alkohol im Fertigprodukt sinkt dementsprechend.
Als wasserlösliches Material wurde eine Mischung von Gelatine und konvertiertem Stärkepulver verwendet,
als Alkohol Äthylalkohol. Zu wäßrigen Alkohollösungen in verschiedenem Mischungsverhältnis
(s. Tabelle III) wurden 1:1-Mischungen von
Gelatine und konvertiertem Stärkepulver im Verhältnis 520. 280, 160, 100 und 70% zu Alkohol gegeben.
Die Proben winden wie nach Beispiel I sprühgetrocknet.
Nr.
Alkohol (kg)
Walser (kg)
Geliitinepulver
Konvert. Stärkepulver (kg)
Verhältnis Gelatine + konv. Stärke
zu Alkohol (%)
zu Alkohol (%)
Verhältnis Gelatine + konv. Stärke
zj Wasser (%)
zj Wasser (%)
Fertigprodukt (kg)
Alkoholgehalt des Fertigprodukts (kg)
Gebundene Alkoholmenge (%)
Gebundene Alkoholmenge (%)
ι
100
530,4
260
260
530,4
260
260
520
98
614,2
15,3
94.2
15,3
94.2
3 | 4 | 100 | |
100 | 100 | 100 | 71.4 |
285,6 | 163.2 | 102,0 | 35 |
140 | 80 | 50 | 35 |
140 | 80 | 50 | 70 |
280 | 160 | 100 | 98 |
98 | 98 | 98 | 123,6 |
373,2 | 250,8 | 170,3 | 43,4 |
25,0 | 36,2 | 41,3 | 53,6 |
93.2 | 90,8 | 70,3 | |
Folgende fortschrittlichen Wirkungen werden mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erzielt:
1. Eine Produktion im Großbetrieb ist bei Einhaltung der Arbeitsbedingungen gemäß der Erfindung
möglich.
2. Da der Trocknungsprozeß bei der niedrigst möglichen Temperatur und schnell erfolgt, gehen
wertvolle an sich flüchtige Stoffe, wie Geschmacksstoffe, z. B. eines alkoholischen Getränkes, nicht
verloren und werden auch wenig in ihrer Qualität durch Hitze. Oxydation od. dgl. verändert. In-
folgedessen hat das Endprodukt praktisch den gleichen Geschmack wie das als Ausgangsmaterial
verwendete Getränk.
3. Wenn das wasserlösliche Material keinen schlechten Geruch hat, unschädlich, billig und gut wasserlöslich
ist, ist das Fertigprodukt sehr wasserlöslich, wird bei Auflösung in Wasser klar bei
niedriger Viskosität, so daß ein gutes Instant-Alkoholget.ränk zubereitet werden kann.
IO
Das pulverformige Fertigprodukt kann direkt in
dieser Form als Nahrungsmittel verwendet werden oder als Zusatz zu anderen Nahrungs- und Genußmitteln,
wie Süßwaren, entweder in gleichförmiger Verteilung oder als Beigabe. Das Endprodukt kann
verschieden geformt werden, als Granulat, Bröckchen oder Tablette mit oder ohne Verwendung eines
Binde- oder Füllmittels. Oder es kann je nach Bedarf mit Stoffen wie Zucker oder anderen Saccharides
Würzmitteln, Farbstoffen, Medikamenten, Nährmitteln u. dgl. versetzt werden.
Verwendungsbeispiel 4
10 kg Whisky (43% Alkohol und 57% Wasser) wurden mit 5,4 kg Gelatinepulver (unter IGO Maschen)
vermischt und auf 35° C bis zur Lösung der Gelatine erwärmt. Die Lösung wird nach Erwärmung auf 65° C
in einer Sprühkammer mit 7O0C sprühgetrocknet.
Es wurden 9,0 kg Whiskypulver mit 40% Alkoholgehalt erhalten. Das zum Gebrauch lediglich mit der
entsprechenden Menge Wasser aufgelöste Pulver enthielt alle wichtigen Bestandteile des ursprünglichen
Whiskys, wie Alkohol, Geschmacks- und Geruchsstoffe. Da das Pulver selbst an der freien Luft wenig
flüchtig ist, kann man es in Form einer Tablette nach Zugabe eines Bindemittels als Whiskytablette verzehren.
Das Whiskypulver kann mit einer Kaugummigrundlage gemischt werden und als Rohmaterial für
die verschiedensten Süßwaren, für Instantgetränke usw. dienen.
4 kg Gelatinepulver wurden in 10 kg Mirin-Sake (20% Alkohol, 14,8% Saccharose. 0.2% Protein,
63% Wasser) unter Erwärmen gelöst. Die Lösung wird auf 700C erwärmt, in einer auf 65 C eingestellten
Sprühkammer sprühgetrocknet. Es wurden 7.4 kg Pulver mit 25,7% Alkoholgehalt erhalten. Nach dem
Auflösen in Wasser besaß das erhaltene Getränk die gleichen Eigenschaften wie die verwendete Sake. Das
Produkt kann unter anderem als Grundlage für eine Instant-Suppe oder für Fischpasten verwendet
werden.
10 kg Brandy (40% Alkohol), 20 kg Weißwein (J 3% Alkohol, 13% Saccharose, 0,1% Protein und
0,1% Asche) und 0,3 kg Zitronenessenz wurden zu einem Cocktail gemischt. 6 kg konvertiertes Stärkepulver
und 6,4 kg lösliches Gelatinepulver werden zugegeben und unter Erwärmen auf 400C gelöst.
Die Mischung wurde auf 70° C erwärmt und bei einer Kammertemperatur von 80° C getrocknet. Ausbeute
21 kg Fertigprodukt mit 29% Alkoholgehalt. Wenn ein Candy-Rohstoff mit einer geeigneten Menge
des Cocktailpulvers gemischt und geformt wird, kann eine cocktailartige Süßware erhalten werden.
10 kg Sake (16,1% Alkohol. 78,5% Wasser, 5% Saccharose und 0,4% Protein) wurden mit 10'kg
durch Amylose erhaltenem Dextrin gemischt und gelöst. Die Mischung wurde bei einer Kammertemperatur
von 75°C sprühgetrocknet. Ausbeute 11,5 kg
Pulver mit 12,5% Alkoholgehalt. Hierbei wurde lediglich
das Wasser entfernt, während alle Geschmacksund Geruchstoffe der Sake erhalten blieben. Das
Produkt kann in Pulverform oder als Tablette verzehrt werden oder mit Wasser zu einem Instant-Sakegetränk
bereitet werden.
3 e i s ρ i e 1
100 kg Orange-Curacao (37,4% Wasser, 30% Alkohol, 32,6% Saccharose) wurden mit 35 kg gelatinierter
und getrockneter oxydierter Stärke und 0.5 kg Cel'.iloseglykolat (CMC) von niedriger Viskosität
unter Rühren gemischt. Die Lösungsmischung wurde bei einer Kammertemperatur von 80" C sprühgetrocknet.
Ausbeute 94 kg Pulver mit 29% Alkoholgehalt. Das Produkt kann vielseitig für Nahrungsmittel
und Genußmittel verwendet werden und j:ibt mit Wasser einen Orange-Curacao.
35
10 kg Brandy mit 40% Alkoholeehalt und 20 ke
Weißwein (13% Alkohol. 13% Zucker, 0,1% Protein und 0,1% Asche) wurden mit 2,4 kg Zucker und
0,03 kg Zitronenessenz zu einem Cocktail gemischt. 4 kg amylolytisch gewonnenes Dextrin und 4 kg
gelatinierte und getrocknete oxydierte Stärke wurden zugegeben und gelöst. Die Lösungsmischung wurde
bei einer Kammertemperatur von 80 C sprühgetrocknet. Ausbeute: 21 kg Pulver mit 29% Alkoholgehalt.
Das Pulver kann zu einer Cocktailtablette unter Ver-Wendung eines Bindemittels geformt wer>_in und gibt
mit Wasser einen sehr geschmackvollen Cocktail.
a) 10 kg Bräubier (4,2% Alkohol, 0,5% Protein 3,1% Saccharose, 0,1% Asche, 92,1% Wasser) wur
den mit 10 kg Säurehydrolyse-Dextrin (enthalten« 30% direktreduzierende Zucker) gemischt. Die Lö
sungsmischung wurde bei einer Kammertemperatu von 75°C sprühgetrocknet. Ausbeute: 10,4 kg Pul ve
mit einem Alkoholgehalt von 3,7%.
b) Diese 10,4 kg Pulver wurden mit 10 kg Bräubic
gemischt. Die Lösungsmischung wurde unter de gleichen Bedingungen wie bei a) sprühgetrodkne
Ausbeute: 10,7 kg Pulver mit einem Alkoholgeha von 6,6%.
2 I 62 045
c) Diese 10,7 kg Pulver wurden mit weiteren 10 kg Bräubier gemischt und die Mischung wie nach a)
sprühgetrocknet. Ausbeute: 11 kg Pulver mit Alkoholgehalt
von 9,3%.
d) Diese 11,0 kg Pulver wurden mit 10 kg Bräubier
gemischt und die Mischung wie nach a) sprühgetrocknet. Ausbeute: 11,3 kg Pulver mit Alkoholgehalt
von 11.5%.
Diese 11,3 kg Bierpulver (11,5% Alkohol) wurden
somit aus 40 kg Bier gewonnen. Der Alkoholgehalt desselben wurde damit um etwa da« Dreifache erhöht.
Wenn das Pulver in der dreifachen Menge kohlensäurehaltigen Wassers oder in Wasser gelöst wird,
das eine kleine Menge eines schaumbildenden Mit tels, wie Backpulver (Soda + organische Säure) ent
hält, gewinnt man ein gutes Bräubier.
77 kg Wodka (70% Alkohol) wurde mit 23 kj
Wasser und 100 kg amylolylisch erzeugtem Dcürir gemischt. Die Lösungsmischung wurde bei einei
Kammertemperatur von 80° C sprühgetrocknet. Aus beute: 148 kg Pulver mit einem Alkoholgehalt vor
33%. Das Pulver kann mit einer Kaugummibasc ver mischt und geknetet werden.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung eines gemißfähigen, alkoholhaltigen Feststoffes in Pulverform, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Mischung aus Alkohol, Wasser und einem gemißfähigen
wasserlöslichen Material hergestellt wird, bei der das wasserlösliche Material mehr als
70 Gewichtsprozent der Wasserkomponente und mehr als die gleiche Gewichtsmenge Alkohol
beträgt, und daß die Lösungsmischung bei der niedrigst möglichen, 80c C nicht überschreitenden
Temperatur sprühgetrocknet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- ■;,
zeichnet, daß als wasserlösliches Material Gelatine verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als wasserlösliches Material eine
oder mehrere Arten von verschieden modifizierten, leicht in Wasser löslichen Stärken verwendet wird,
wie konvertierter Stärkesirup oder -pulver. Dextrin,
oxydierte Stärke, Stärkeester oder Stärkeäther.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als wasserlösliches .Materia! Gelatine und ein oder mehrere Ai ten modifizierter Stärke
verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein alkoholisches Getränk als Aikoholkomponente
verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren wenigstens zweimal
wiederholt wird, indem das in einem ersten Durchgang erhaltene Produkt als wasserlösliche:
Material für einen zweiten Durchgang verwendet wird.
Applications Claiming Priority (1)
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