DE2136286B2 - Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten aus durch Cracken von Erdöldestillaten erhaltenen Crackdestillaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten aus durch Cracken von Erdöldestillaten erhaltenen CrackdestillatenInfo
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Description
Im allgemeinen werden Polymerisate aus Erdölkohlenwasserstoffe« durch Polymerisation bei Raumtemperatur von flüssigen Crackdestillaten, die durch thermisches Cracken von Erdölfraktionen erhalten werden,
hergestellt Für diesen Zweck werden z. B. Crackdestillate mit einem Siedebereich von 20 bis 2800C, 20 bis
1700C oder 140 bis 2800C verwendet Geht man von
einem Crackdestillat mit einem Siedebereich von etwa 20 bis 1400C aus, so erhält man ein Polymerisat, dessen
Monomerenbausteine keine aromatischen Ringe enthalten. Aufgrund der in dem Crackdestillat enthaltenen
großen Mengen an konjugierten und nicht-konjugierten Diolefinen erhält fnan vielmehr ein Polymerisat mit
einem hohen Grad an Ungesättigtheit Des weiteren hat man nach der DE-PS 9 44 221 zu Kohlenwasserstoff-Crackfraktionen mit einem Siüdebereich von 20 bis
1700C wenigstens 10 Gewichtsprozent einer Inden
enthaltenden Fraktion mit einem reinen Indengehalt von ,wenigstens 5 bis höchstens 20 Gewichtsprozent,
bezogen auf das Gesamtgemisch, zugesetzt und das Gemisch in Gegenwart von Friedel-Crafts-Katalysatoren polymerisiert Diese Polymerisate weisen eine
schlechte Wetterbeständigkeit auf und sind deshalb zur Herstellung von wetterbeständigen, insbesondere hellgefärbten Anstrichstoffen ungeeignet.
Verwendet man als Rohstoff ein Crackdestillat mit einem Siedebereich von 140 bis 280° C, so erhält man ein
aromatisches Polymerisat Auch in diesem Fall ist jedoch die Wetterbeständigkeit des Polymerisats
schlecht Bei der Verwendung als Bindemittel in weißen Anstrichfarben oder Straßenmarkierungsfarben beobachtet man schon nach kurzer Zeit eine deutliche
Verfärbung. Es hat sich deshalb die allgemeine Auffassung durchgesetzt, daß Polymerisate aus Erdölfraktionen eine schlechte Wetterbeständigkeit aufweisen.
Auf der anderen Seite besteht in der Farben- und Lackiiidustrie das Bedürfnis, Polymerisate aus Erdölfraktionen aufgrund ihrer guten Wasserbeständigkeit
und chemischen Beständigkeit insbesondere für Straßenmarkierungsfarben einzusetzen. Dies wurde bisher
durch die schlechte Wetterbeständigkeit der Polymerisate verhindert.
Aufgabe der Erfindung war es deshalb, ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, das die Herstellung von
Erdölkohlenwasserstoffpolymerisaten mit guter Wetterbeständigkeit und Wärmebeständigkeit ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst.
Somit betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten aus durch Cracken von
gierte Diolefine und Inden sowie Alkylindene enthalten, wobei man die Crsckdestiüate bei Temperaturen von
-30 bis +60"C in Gegenwart von Friedel-Crafts-Katalysatoren der Polymerisation unterwirft und aus den
Polymerisationsprodukten nicht umgesetzte Bestand
teile und niedermolekulare Reaktionsprodukte gegebe
nenfalls unter vermindertem Druck abdestilliert, das dadurch gekennzeichnet ist daß man eine Fraktion mit
einem Gehalt an konjugierten Diolefinen von höchstens 0,7 Gewichtsprozent und, bezogen auf den Prozentge
halt der polymerisierbaren Bestandteile dieser Fraktion,
von höchstens 3% und ferner einem Gehalt an Inden und Alkylindenen von höchstens 2 Gewichtsprozent
und, bezogen auf den Prozentgehalt der polymerisierbaren Bestandteile dieser Fraktion, von höchstens 8%, die
r> man durch Abtrennen aus einem durch thermisches Cracken erhaltenen Crackdestillat mit einem Siedebereich von 140 bis 2200C erhalten hat polymerisiert
Überraschenderweise gelingt es nach dem Verfahren der Erfindung unter Verwendung eines einzigen
Ausgangsmaterials, nämlich einer aus einem Crackdestillat mit einem Siedebereich von 140 bis 2200C
abgetrennten Fraktion, ein Polymerisat mit speziellen Eigenschaften zu erhalten, das die vorgenannten
gestellten Anforderungen erfüllt.
Die als Ausgangsmaterial für das Verfahren der Erfindung verwendeten Crackdestillate mit einem
Siedebereich von 140 bis 22O0C fallen als Nebenprodukte bei der Herstellung von Äthylen, Propylen, Buten und
Butadien durch thermisches Wasserdampf-Cracken von
Erdölfraktionen, wie Schwerbenzin, Kerosin oder
Leichtölen, an.
Die in diesem Crackdestillat enthaltenen ungesättigten Verbindungen umfassen im wesentlichen Styrol und
dessen Derivate sowie Inden und dessen Derivate. Bei
>> der Gewinnung der gewünschten Fraktion, im folgenden mit Fraktion (I) bezeichnet, durch Trennen des
Crackdestillats mit einem Siedebereich von 140 bis 220° C in die erfindungsgemäß einzusetzende Fraktion
(I) und eine zweite Fraktion, die im folgenden als
man vorzugsweise so vor, daß zwischen den Fraktionen
(I) und (II) im wesentlichen keine Zwischenfraktion
entsteht
b> tischem Weg bestimmten Verbindungen, die im
wesentlichen in Crackdestillaten mit einem Siedebereich von 140 bis 220° C en thalten sind.
Crackdestillat mit einem Siedebereich von 140 bis 220 C
Verbindung Kp. ( C)/ Übliche Gehalte
760 Torr (Gewichtsprozent)
Styrol 145,8 13-20
Allylbenzol 156-157 0,1-1
a-Methylstyrol 165,4 0,5-6
>MethyIstyrol 175 0,5-6
p-Vinyltoluol 168
m-Vinyltoluol
10-20
o-VinyltoIuol 171
Inden 182,2 2-11
Methylindenhomologe 184-2061
Dimethyünden- und Äthyiindenhomologe nicht unter 212 j
Xylol (o-, m- und p-Isomere) 138-1421
Äthylbenzol 136,2 1 17-10
Isopropylbenzol ' 15.? 5 j
Äthylioluol (ο-, m-und p-lsomere) 158-164,6 18-7
n-Propylbenzol. 159,6 1-0,1
Trimethylbenzol (1,3,5-, 1,2,4- und 1,2,3-Isomere) 164,6-176,5 25-6
Indan 177 9-1
Methylindanhomologe 182-203 I
Dimethyl- und Äthylindanhomologe nicht unter 200 2-0,5
Naphthalin 218
Dicyclopentadiene 170 0,2-3
Nicht identifizierte Verbindungen**) 140-220 0,7-5,4
*) Dicyclopentadien kann auch teilweise oder vollständig /m Cyclopentadien depolymerisiert sein.
**) Ein Teil f'er nicht identifizierten Verbindungen besteht aus Cyclopcntadien-Methylcyclopentadien-Dimerem und Methylcyclopcnladien-Dimcrcm.
Diese Dimercn können auch teilweise oder vollständig zu Cyclopentadien und Mclhylcyclopentadien
depolymerisiert sein.Diese Monomeren lassen sich gaschromatographisch nachweisen.
Von den in Tabelle I aufgeführten Verbindungen sind π stillat enthalten sein können.
Styrol und seine Derivate sowie inden und seine In den aus dem Crackdestillat gewonnenen Fraktio-
Derivate polymerisierbar!; Verbindungen. Zu den nen (I) und (II) berechnen sich der Prozentgehalt an
polymerisiert«ren Verbindungen werden auch Cyclo- konjugierten Diolefinen und der Prozentgehalt an Inden
pentadien und Methylcyclopentadien gerechnet, die und Alkylindenen nach folgenden Gleichungen:
infolge thermischer Depolymerisation in dem Crackde- mi
,. , . . . . ,..· ι ι· ,„/, konjugierte Diolefin;? der Fraktion (I) (Gewichtsprozent) ,,„,
Gehalt an koniuuicrteii Dioleiinen ("/<
>) = , . . , , ,,,',.. χ MM),
polvnnonsicrbiirc Bestandteile der Fraktion (I)
(Gewichtsprozent)
,-, . . , . ,.,,,■ ι ,,, , linien UIi(I Alkylindcne der F'raktion (Gewichtsprozent)
Gehalt an luden und Alkylindcnen I %! - ... χ KX)
polvrnerisierbtirc Bcstanütc .c der Fraktion
(Gcwichtspro/cnt)
Hierbei umfaßt die Bezeichnung konjugierte Diolefi- (\) Styrol, Allylbenzol, 1,3,5-Trimethylbenzol und
ne den Gesamtgehalt an Cyclopentadien und Methylcy- o-Athyltoluol werden bei einer Temperatur von
clopentadien. ι,; 1000C und einer Helium-Strömungsgeschwindig-
Die Bestimmung der einzelnen Komponenten in den keit von 60 ml/Min, unter Verwendung einer 3 m
Fraktionen (I) und (II) e; folgt gaschromatographisch langen Säule bestimmt, die mit einem im Handel
unter den folgenden Bedingungen: erhältlichen Füllmaterial auf Basis von Diatomeen-
erde, das 20 Gewichtsprozent eines im Handel erhältlichen Spezialfetts enthält, gefüllt ist.
(2) Die übrigen Bestandteile werden unter Verwendung des vorgenannten Diatomeenerde-Füllmaterials, das 20 Gewichtsprozent Polyäthylengly-
kol enthält, in einer 3 m langen Säule bei 125°C und
einer Strömungsgeschwindigkeit von 60 ml/Min, bestimmt.
Der in vorgenannter Weise ermittelte Gesamtgehalt
an Styrol und dessen Alkylderivaten, Inden und dessen Alkylderivaten, Cyclopentadien und Meihylcyclopentadien
ergibt den Gehalt an polymerisierbaren Verbindungen.
Die destillative Trennung des Crackdestillats mit einem Siedebereich von 140 bis 22O°C in die Fraktionen
(I) und (II) kann nach beliebigen Destillationsverfahren, wie Destillation unter AtmosphärpnHnirk nHpr nntpr
vermindertem Druck oder als extraktive Destillation, erfolgen.
Eine bevorzugte Ausführungsform der destillativen Trennung des Crackdestillats wird anhand der Fig. 1
und 2 erläutert.
In den Fig. 1 und 2 bezeichnet (F) das als Ausgangsmaterial verwendete Crackdestillat mit einem
Siedebereich von 140 bis 22O0C. Die Bezeichnungen (I) und (II) kennzeichnen die Fraktionen (I) und (II). Die
Bezeichnung (L) kennzeichnet eine gegenüber der Fraktion (I) leichtere Fraktion, die insbesondere
Cyclopentadien und Methylcyclopentadien (nachfolgend als konjugierte Diolefine bezeichnet) enthält, und
die Bezeichnung (H) kennzeichnet eine gegenüber der Fraktion (II) schwerere gefärbte Fraktion, die bei der
destillativen Trennung als Nebenprodukt anfällt.
In F i g. 1 wird das Crackdestillat (F) über die Zuleitung (1) in die Fraktionierkolonne (/A-I), die bei
Atmosphärendruck oder unter vermindertem Druck betrieben wird, eingespeist. In der Fraktionierkolonne
(/4-1) erfolgt die Auftrennung des Crackdestillats (F) in
eine Fraktion, in der der Gehalt an Inden und Alkylindenen unter 2 Gewichtsprozent beträgt und in
eine weitere Fraktion, in der der Gehalt an Inden und AlkyliiKhnen 20 Gewichtsprozent oder mehr beträgt.
Das der Fraktion (I) entsprechende Destiiiat wird aus
der Fraktionierkolonne (/4-1) über die Leitung (2) über
Kopf abgezogen. Enthält das Crackdestillat (F) mehr als 0,7 Gewichtsprozent konjugierte Diolefine oder erhöht
sich der Gehalt an konjugierten Diolefinen im Kopfprodukt de.' Fraktionierkolonne (/4-1) infolge der
Depolymerisation von Dimeren des Dicyclopentadiens oder Methylcyclopentadiens oder des Dimeren aus
Cyclopentadien und Methylcyclopentadien (nachfolgend als Dimere konjugierter Diolefine bezeichnet) auf
einen Gehalt von über 0,7 Gewichtsprozent, so wird das aus der Fraktionierkolonne (A-I) austretende Kopfprodukt durch Schließen des Ventils (4) und öffnen des
Ventils (3) in die Kolonne (C-I) eingespeist Aus der Kolonne (C-I) wird die konjugierte Diolefinfraktion (L)
über die Leitung (6) über Kopf abgezogen, während am Sumpf der Kolonne (C-I) über die Leitung (5) die
Fraktion (I) abgenommen wird, in der der Gehalt an konjugierten Diolefinen 0,7 Gewichtsprozent oder
weniger beträgt Die vorgenannte Trennung läßt sich leicht durchführen, da die Siedepunkte des Cyclopentadiens
und Methylcycloper.tadiens bei 42 bzw 700C
Hegen. Liegt der Gehalt an konjugierten Diolefinen im Kopfprodukt der Fraktionierkolonne (A-i) bei 0,7
Gewichtsprozent oder darunter, so wird durch Schließen des Ventils (3) und öffnen des Ventils (4) die
Fraktion (I) direkt über die Leitung (5) ohne Verwendung der Kolonne (C-1) abgenommen.
Wenn durch das Erhitzen im Sumpf der Kolonne > (/4-1) ein gefärbtes Produkt mit einem Siedepunkt von
über 22O0C gebildet wird, so wird dieses durch Schließen des Ventils (9) und öffnen des Ventils (8) über
die Zuleitung (7) in die Kolonne (fl-1) eingespeist. Aus
der Kolonne (5-1) wird die Fraktion (II) über die
i" Leitung (10) über Kopf abgezogen. Am Sumpf der
Kolonne (S-I) wird die gefärbte Fraktion (H) über die
Leitung (11) abgenommen. Enthält das Sumpfprodukt der Kolonne (/4-1) nur eine unerhebliche Menge des
gefärbten Produkts, so wird durch Schließen des Ventils
ι -. (8) und öffnen des Ventils (9) die Fraktion (II) ohne
Verwendung der Kolonne (S-I) direkt über die Leitung
(10) abgenommen.
Um süc sn die Frskiion 'P "estsüien Bedingungen,
d. h. einen Gehalt an konjugierten Diolefinen, bezogen
.'ι* auf die Fraktion (I), von höchstens 0,7 Gewichtsprozent,
und, bezogen auf den Prozentgehalt der polymerisierbaren Bestandteile der Fraktion (I), von höchstens 3
Prozent, sowie einen Gehalt an Inden und Alkylindenen. bezogen auf die Fraktion (I), von höchstens 2
'■> Gewichtsprozent und, bezogen auf den Prozentgehalt
der polymerisierbaren Bestandteile der Fraktion (I). von
höchste1·:* 8 Prozent, erfüllen zu können, muß der Anteil
an polymerisierbaren Bestandteilen in der Fraktion (I) ein gewisses Mindestmaß überschreiten. Dies kann, in
in Abwandlung der vorgenannten Verfahrensweise dadurch
geschehen, daß man die Menge des im Sumpf der Fraktionierkolonne (-4-1) aus den polymerisierbaren
Bestandteilen gebildeten, verfärbten Produkts vermindert. Vorzugsweise geschieht dies durch Herabsetzung
Γι der Verweilzeit im Sumpf der Fraktionierkolonne (/4-1)
oder durch Erniedrigung der Temperatur im Sumpf der Fraktionierkolonne (/4-1) unter Anwendung verminderten
Drucks. So beträgt z. B. die Verweilzeit im Sumpf der Fraktionierkolonne (/4-1) bei der Destillation unter
i" Atmosphärendruck 0,5 Stunden oder weniger. Im Falle
der Destillation unter vermindertem Druck kann die Temperatur bei einer Verweilzeit von 1 Stunde im
Sumpf der Fraktionierkolonne (A-i) auf 1300C und bei
einer Verweiizeit von nicht über 2 Stunden auf 100" C
j ; gesenkt werden.
In der Ausführungsform nach Fig. 2 wird das Crackdestillat bei einem Gehalt an konjugierten
Diolefinen von über 0,7 Gewichtsprozent über die Leitung (12) und das Ventil (13) in die Kolonne (C-2)
jo eingespeist. Aus der Kolonne (C-2) werden die
konjugierten Diolefine über die Leitung (15) über Kopf abgezogen, während das Sumpfprodukt der Kolonne
(C-2) über die Leitung (16) in die Fraktionierkolonne (Λ-2) eingespeist wird Liegt der Gehalt an konjugierten
Diolefinen im Crackdestillat (F) bei 0,7 Gewichtsprozent oder darunter, so kann das Crackdestillat (F) durch
Schließen des Ventils (13) und öffnen des Ventils (14) über die Leitung (16) direkt in die Fraktionierkolonne
(/4-2) eingespeist werden.
In der Fraktionierkolonne (A-2) erfolgt die Auftrennung in die Fraktionen (I) und (II). Vorzugsweise wird
die Destillation unter vermindertem Druck bei Temperaturen im Sumpf der Fraktionierkolonne (A-1X) von
170° C oder weniger durchgeführt Die Fraktionen (I),
k'i (Ii) und das gefärbte Sumpfprodukt (H)werden über die
Leitungen (17), (18) bzw. (19) aus der Fraktionierkolonne (/4-2) abgezogen.
Bei den vorgenannten Verfahrensweisen handelt es
sich lediglich um bevorzugte Ausführungsformen. Daneben lassen sich selbstverständlich auch andere
Trennverfahren zur Gewinnung der Fraktionen (I) und (II) anwenden, wobei vorzugsweise zwischen den
Fraktionen (I) und (II) im wesentlichen keine Zwischenfraktion entstehen soll.
Zur Herstellung der wetterbeständigen und wärmebeständigen
Polymerisate ist es lediglich erforderlich, daß zur Polymerisation verwendete Ausgangsmaterial
der Gehalt an konjugierten Diolefinen, bezogen auf das Ausgangsmaterial, höchstens 0,7 Gewichtsprozent und,
bezogen auf die polymerisierbaren Bestandteile des Ausgangsmaterial, höchstens 3 Prozent und der Gehalt
an Inden und Alkylindenen, bezogen auf das Ausgangsmaterial, höchstens 2 Gewichtsprozent und, bezogen auf
die polymerisierbaren Bestandteile des Ausgangsmaterials, höchstens 8 Prozent betragen dürfen. Das
Verfahren der Erfindung kann deshalb auch sei
durchgeführt werden, daß man aus dem Crackdestillat mit einem Siedebereich von 140 bis 220°C eine Fraktion
mit den vorstehend für die Fraktion (I) genannten Kenngrößen abtrennt, ohne daß man auf die Zusammensetzung
der hierbei anfallenden anderen Produkte Rücksicht nimmt.
Für die Polymerisation der Fraktion (I) geeignete Friedel-Crafts-Katalysatoren sind z. B. Bortrifluorid,
Aluminiumchlorid oder Komplexe des Bortrifluorids mit Phenolen. Besonders bevorzugt werden Bortrifluorid,
Bortrifluoridätherat und Bortrifluoridphenolat. Die Kata'ysatoren werden vorzugsweise in Mengen von
0,01 Dis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht der Ausgangsfraktion, verwendet. Vorzugsweise wird
die Polymerisation über einen Zeitraum von 10 Minuten bis 15 Stunden vorgenommen. Nach beendeter Polymerisation
werden die Katalysatoren zersetzt und unter Verwendung von Basen, wie Natriumhydroxid oder
Natriumcarbonat, entfernt. Das Reaktionsprodukt wird mit Wasser gewaschen, anschließend werden nicht
umgesetztes Ausgangsmaterial und niedermolekulare Polymerisationsprodukte aus dem Reaktionsgemisch
durch Destillation, gegebenenfalls unter vermindertem Druck, entfernt oder einfach verdampft.
In vorgenannter Weise erhält man aus der Fraktion (I) aromatische Kohlenwasserstoff polymerisate mit
Erweichungspunkte von 60 bis 120° C und Bromzellen
von 15 oder weniger und mit ausgezeichneter Wetterbeständigkeit und Wärmebeständigkeit
Die Bestimmung der Erweichungspunkte erfolgt nach japanischer Industrienorm JIS K 2 531-1960. Die
Wetterbeständigkeit wird auf folgende Weise bestimmt:
Gemäß Tabelle II wird eine Anstrichfarbe hergestellt. Diese wird in einer Schichtdicke von 127 μπι auf eine
Glasplatte aufgebracht Der erhaltene NaBFiIm wird
nach 7tägigem Stehen gemäß JIS K 5 400-1970 dem beschleunigten Bewitterungstest unterworfen. Hierbei
wird das Prüfmuster 160 Stunden bei einer Temperatur von 63 ±4° C von einem Kohlelichtbogen herrührender
UV-Strahlung ausgesetzt, wobei gleichzeitig je 102 Minuten Prüfdauer 18 Minuten beregnet wird. Nach
dem Bewitterungstest werden der reflektierte Glanzgrad und der Gelbwert gemäß JIS K 5 400-1970
bestimmt Wenn der Anstrichfilm einen reflektierten Glanzgrad von 60 Prozent oder mehr und einen
Gelbwert von 0,1 oder weniger sowie keine Risse und Blasen aufweist, and wenn die Eigenschaften des
Anstrichfilms im wesentlichen vor und nach dem Bewitterungstest nicht voneinander abweichen, erhält
das zur Herstellung des Anstrichfilms verwendete Polymerisat die Bewertung »gute Wetterbeständigkeit.«
Tabelle Il
Test-Anstrichfarbe
Test-Anstrichfarbe
Bestandteil
Gewichtsprozent
Polymerisat 20.0
Sarnoröl-modiflzicrtes Alkydharz mit 4,6
einem Ölgehalt von 51 Prozent
einem Ölgehalt von 51 Prozent
Calciumcarbonat 18.5
Titanweiß 13,0
Zinkweiß S-S
Xylol 38,4
Insgesamt:
100,0
Die Wärmebeständigkeit der Polymerisate wird wie .'">
folgt bestimmt:
40 g des zu prüfenden Polymerisats werden in einem 100 ml fassenden Becherglas auf 200°C erhitzt. Die
Schmelze wird 5 Stunden an der Luft gerührt. Anschließend werden 2 g des Polymerisats in 25 ml
!" Benzol gelöst. Die Färbung dieser Lösung wird gemäß
ASTM D bestimmt. Hierbei erfolgt die Bewertung nach der Gardner-Standard Farbskala. Ergibt das Polymerisat
nach dem vorgenannten Test eine Farbzahl von nicht über 4, so wird die Wärmebeständigkeit des
J) Polymerisats als gut bezeichnet.
Ist bei dem Verfahren der Erfindung bei der Fraktion (I) auch nur eine der vier Bedingungen hinsichtlich des
Gehalts an konjugierten Diolefinen sowie Inden und Alkylindenen nicht erfüllt, so besitzen die Polymerisate
4Π eine schlechte Wetterbeständigkeit und Wärmebeständigkeit.
Insbesondere sind die Polymerisate stark nach gelb verfärbt. Diese Polymerisate sind zur Herstellung
von Hinweisfarben oder Straßenmarkierungsfarben, an die hinsichtlich der Wetterbeständigkeit und Wärmebej
ständigkeit strenge Anforderungen gestellt werden, nicht geeignet.
Einige der wesentlichen Vorzüge des erfindungsgemäßen Verfahrens sind im folgenden zusammengestellt:
5" (1) Die erfindungsgemäß erhaltenen Polymerisate sind
zur Herstellung von Hinweis- und Straßenmarkierungsfarben mit ausgezeichneter Wetterbeständigkeit
und Wärmebeständigkeit geeignet
(2) Obwohl nur ein einziges Ausgangsprodukt, nämlich ein Crackdestillat mit einem Siedebereich von 140
bis 220° C, verwendet wird, erhält man nach dem Verfahren der Erfindung ein wetterbeständiges und
wärmebeständiges Kohlenwasserstoffpolymerisat das den herkömmlichen Erdölkohlenwasserstoffpolymerisaten
überlegen ist
(3) Die Trennung des Crackdestillats in die Fraktionen
(I) und (II) wird so durchgeführt, daß im wesentlichen keine Zwischenfraktion entsteht
Deshalb sind die Polymerisatausbeuten, bezogen
ti auf das eingesetzt Crackdestiilat, sehr hoch. Nach
der Trennung des Crackdestillats in die Fraktionen (I) und (II) ist die Verwendung zumeist teurer
Zusatzstoffe nicht erforderlich.
(4) Die Trennung des Crackdestillats in die Fraktionen
(I) und (II) läßt sich nach einfachen Verfahren, z. B. durch Destillation, erreichen, so daß die Produktionskosten
niedrig gehalten werden.
Es wird ein Crackdestillat (F) mit einem Siedebereich von 140 bis 220°C verwendet, das als Nebenprodukt bei
der Wasserdampf-Crackung von Schwerbenzin erhalten worden ist und folgende gaschromatographisch
bestimmte Zusammensetzung aufweist.
Polymerisierbare
Bestandteile
Bestandteile
IO
Cyclopentadien plui Methylcyclopentadien
Inden plus Alkylinüene Dicyclopentadien Konjugierte Diolefine
Inden plus Alkylindene
1,8 Gewichtsprozent 9,0 Gewichtsprozent 0,4 Gewichtsprozent 3,8 Prozent*)
18,8 Prozent*)
47,8 Gewichtsprozent ·) Bezogen auf den Prozentgehalt der polymerisierbaren
Bestandteile.
Das Crackdestillat (F) wird unter Verwendung der in Fig. 1 dargestellten Apparatur in die Fraktion (I) und
(II) zerlegt. Die Kenngrößen und die Betriebsbedingungen der Destillationsapparatur sind in Tabelle III
zusammengestellt.
Kolonne
•1-1
•1-1
C--I
/M
Bodentyp
Bodenzahl
Einlaßboden (vom Kolonnensumpf)
Einlaßtemperatijr, C-
Sunipfiemperatur, C
Sumpfdruck (Torr, abs.)
Kopftemperatur, C
Kopfdruck (Torr, abs.)
Kopftemperatur, C
Kopfdruck (Torr, abs.)
Rücklaufverhältnis
Verweilzeiten im Sumpf (Std.)
Verweilzeiten im Sumpf (Std.)
Sieb | Glocke | Glocke |
30 | 7 | 5 |
18 | 4 | 2 |
108 | 55 | 180 |
120 | 110 | Atmosphären druck |
145 | 120 | 225 |
93 | 25 | 187 |
68 | 95 | Atmosphären druck |
5.0 | 2,0 | 0,5 |
1.0 | 0,5 | 0,7 |
Die Koionnen (Λ-i), (C-?) und (S-I) sind jeweils mit
einer Heizung in der Zuleitung, einem Kühler in der Überkopfleitung und einem Wiedererhitzer am Boden
ausgerüstet. Gemäß der F i g. 1 wird das Cracköldestillat aus der Zuleitung (1) über einen Erhitzer (nicht
dargestellt) in die Kolonne (/4-1) eingespeist. Das Kopfprodukt der Kolonne (/1-1) wird nach dem
Kondensieren in einem (nicht dargestellten) Kühler teilweise in den Kopf der Kolonne (/4-1) zurückgeführt,
der Rest wird über das Ventil (3) und einen Erhitzer (nicht dargestellt) in die Kolonne (C-I) eingespeist. Auf
diese Weise erhält man eine Leichtölfraktion (L) und die Fraktion (I). Das Sumpfprodukt der Kolonne (A-i) wird
Ober einen Erhitzer (nicht dargestellt) und das Ventil (8) in die Kolonne (B-i) eingespeist Am Kopf der Kolonne
(ZM) erhält man nach dem Kondensieren in einem (nicht dargestellten) Kühler die Fraktion (II), während als
Sumpfprodukt das gefärbte Produkt (H) anfällt
Die Destillationsbilanz und die Zusammensetzung der Fraktionen (I) und (II) sind nachfolgend angegeben:
Destillationsbilanz
Crackdestillat (F)
Crackdestillat (F)
Fraktion (I)
Fraktion (II)
Leichtölfraktion (L)
Gefärbtes Sumpfprodukt (H)
Fraktion (II)
Leichtölfraktion (L)
Gefärbtes Sumpfprodukt (H)
100 Gewichtsprozent
58 Gewichtsprozent
32 Gewichtsprozent
7 Gewichtsprozent
3 Gewichtsprozent zusammensetzung der Fraktion (I)
Polymerisierbare Verbindungen Cyclopentadien plus Methylcyclopentadien
Inden plus Alkylindene Konjugierte Diolefine Inden plus Alkylindene
42,00 Gewichtsprozent
0,40 Gewichtsprozent 1,01 Gewichtsprozent 0,95 Prozent·) 2,40 Prozent*)
>n Zusammensetzung der Fraktion (II)
Polymerisierbare
Verbindungen Inden plus Alkylindene Inden plus Alkylindene
7130 Gewichtsprozent
26,20 Gewichtsprozent 46,70 Prozent·)
*) Bezogen auf den Prozentgehalt der polymerisierbaren
Verbindungen.
Die Prüfungen des aus der Fraktion (I) hergestellten b0 Polymerisats bzw. der mit diesen Polymerisaten
hergestellten Anstrichfilme werden nach Folgenden Prüfnormen bestimmt:
Erweichungspunkt: fc, Ring- und Kugelmethode nach JiS K 2 531-1960
entsprechend ASTM E 28—51 T. Bromzahl:
ASTM D 1158-57 T.
21 3(5 286
Bewitterungstest mit Bestimmung des Gelbwertes und
des reflektiei ;en Glanzgrads bei 60°:
JIS K 5 400-1970.
Wärmebeständigkeit wie vorbeschrieben durch Erhitzen auf 200° C.
Bestimmung der Farbzahl nach Gardner-Standard gemäß ASTM D-1544-58 T.
Die Fraktion (I) wird nach dem Versetzen mit 0,5 Gewichtsprozent eines Bortrifluorid-Phenol-Komplexes
als Katalysator 3 Stunden bei 200C der Polymerisation
unterworfen. Das Reaktionsprodukt wird mit wäßriger Natronlauge und dann mit Wasser gewaschen.
Nicht umgesetzte Bestandteile der Fraktion (I) und niedermolekulare Polymerisationsprodukte werden
durch Destillation entfernt. Hierbei erhält man das wetterbeständige Polymerisat (\-A) mit einer Ausbeute,
hp7nirpn auf dip Fraktion t\\ vr\n IQ Π Opwirht<:nrr»7pnt
Das Polymerisat besitzt einen Erweichungspunkt von 1050C und eir,..! Bromzahl von 7. Nach 160 Stunden
Bewitlerungstest beträgt der Gelbwert 0,020, d. h. es wird kaum eine Vergilbung beobachtet. Die Eigenschaften
des Anstrichfilms nach dem Bewitterungstest sind nahezu die gleichen wie vorher.
Vergleichs versuch
Die mit der Fraktion (I) zur Herstellung der Polymerisate (\-A) durchgeführte Polymerisation wird
wiederholt, jedoch wird als Ausgangsmaterial das Crackdestillat (F) eingesetzt. Hierbei erhält man das
Polymerisat (F-I) mit einem Erweichungspunkt von 121 ° C und einer Bromzahl von 20.
Darüber hinaus wird das im Beispiel erhaltene Kopfprodukt der Kolonne (-4-1) (das nicht die Kolonne
(C-I) durchlaufen hat) mit der Zusammensetzung
Polymerisierbare Bestandteile 43,5 Gewichtsprozent
Cyclopentadien plus
Cyclopentadien plus
Methylcyclopentadien 2,30 Gewichtsprozent
Inden plus Alkylindene 0,90 Gewichtsprozent
Konjugierte Diolefine 5,29 Prozent*)
Inden plus Alkylindene 2,06 Prozent*)
*) Bezogen auf den Prozentgehalt der polymerisierbaren
Bestandteile der Fraktion.
in der gleichen Weise wie die Fraktion (I) der Polymerisation unterworfen. Hierbei erhält man das
Polymerisat [F-I) mit einem Erweichungspunkt von
1070C und einer Bromzahl von 27.
Auch das gemäß dem Fließschema der Fig. 1 unter
alleiniger Verwendung der Kolonne (C-I) aus dem Crackdestillat (F) erhaltene Sumpfprodukt mit der
Zusammensetzung
Polymerisierbare Bestandteile 48,0 Gewichtsprozent
Cyclopentadien plus
Cyclopentadien plus
Methylcyclopentadien 0,35 Gewichtsprozent
Inden plus Alkylindene 9,60 Gewichtsprozent
Konjugierte Diolefine 0,73 Prozent*)
linien plus Alkylindene 20,0 Prozent*)
*) Bezogen auf den Prozentgehalt der polymerisieren
Bestandteile der Fraktion.
wird in gleicher Weise wie die Fraktion (I) der Polymerisation unterworfen. Hierbei erhält man das
120"C und einer Bromzahl von 6.
Nach der Durchführung des Bewitterungsteüts erhält
man für die Polymerisate (F-I), (F-2) und (F-3) Gelbwerte von 0,212, 0,201 bzw. 0,204. Dies bedeutet
eine beträchtliche Vergilbung.
Das gemäß dem Beispiel erhaltene Polymerisat (i-A)
und die gemäß dem Vergleichsversuch erhaltenen Polymerisate (F-I), (F-2) und (F-3) werden dem
Wärmebeständigkeitstest unterworfen. Die Ergebnisse sind in Tabelle IV zusammengestellt:
Tabelle IV
Würmebestündigkeif stest*)
Würmebestündigkeif stest*)
Il I 2 3 4 5
5»
4*
4*
5>
*) Annähe tier l-'arb/ahlen nach Ci artin er.
Tabelle IV zeig», daß das erfindungsgemäß hergestellte Polymerisat (!--4) den Vergleichspolymerisaten (F-I),
(F-2) und (F-3) in der Wärmebeständigkeit weit überlegen ist. Darüberhinaus weisen die Vergleichspolymerisate
bereits vor dem Test eine stärkere Verfärbung als das erfindungsgemäß hergestellte
Polymerisat (\-A) auf.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten aus durch Cracken von Erdölfraktionen erhaltenen Crackdestillaten, die konjugierte Diolefine und Inden sowie Alkylindene enthalten, wobei man die Crackdestillate bei Temperaturen von —30 bis +60"C in Gegenwart von Friedel-Crafts-Katalysatoren der Polymerisation unterwirft und aus den Polymerisationsprodukten nicht umgesetzte Bestandteile und niedermolekulare Reaktionsprodukte gegebenenfalls unter vermindertem Druck abdestilliert, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Fraktion mit einem Gehalt an konjugiertenDiolefinen von höchstens 0,7 Gewichtsprozent und, bezogen auf den Prozentgehalt der polymerisierbaren Bestandteile dieser Fraktion, von höchstens 3% und ferner einem Gehalt an Inden und Alkylindenen von höchstens 2 Gewichtsprozent und, bezogen auf den Prozentgehalt der polymerisierbaren Bestandteile dieser Fraktion, von höchstens 8%, die man durch Abtrennen aus einem durch thermisches Cracken erhaltenen Crackdestillat mit einem Siedebereich von 140 bis 2200C erhalten hat, polymerisiert
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