DE2131015B2 - Schnellgerbungsverfahren zur herstellung vegetabilisch gegerbter leder - Google Patents

Schnellgerbungsverfahren zur herstellung vegetabilisch gegerbter leder

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DE2131015B2 DE19712131015 DE2131015A DE2131015B2 DE 2131015 B2 DE2131015 B2 DE 2131015B2 DE 19712131015 DE19712131015 DE 19712131015 DE 2131015 A DE2131015 A DE 2131015A DE 2131015 B2 DE2131015 B2 DE 2131015B2
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Albert Dr. 6802 Ladenburg; Heckhoff Heinz 6800 Mannheim; Herin Heinz 6901 St Ilgen; Oehler Hans 6832 Hockenheim Erasmus
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    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
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    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
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Description

In den letzten Jahren ist in der Rationalisierung der _....,^..6 .6 ...... .,..^.^«..^ι. „<.<...
vegetabilischen Gerbung ein großer Wandel eingetre- 65 der Sauerstellung einen Teil der vegetabilischen ten. Immer mehr ging man von der Stand- auf die Gerbstoffe zusammen mit dem Aldehyd zugeben. Als Faßgerbung über. Ganz allgemein haben sich die vegetabilischer Gerbstoff eignet sich hier besonders Schnellgerbverfahren, die ohne Farbengang arbeiten, stark sulfitierter Quebracho. Auf diese Weise kann man
mit einem Ammoniumpolyphosphat ausgegerbt, wobei auch in umgekehrter Reihenfolge gearbeitet werden kann. Eine vegetabilische Gerbung ist hier nicht angschlossen. Nach diesem Verfahren erhält weiche und waschbare Kalb-Leder, die als Bodenleder unbrauchbar sind.
Nach F. S t a t h e r, Gerberei-Chemie und Gerberei-Technologie. 4. Auflage, 1967, S. 316, wird bei der
lieit von Polyphosphaten, durchgeführt, wobei jedoch entkalkte Blößen eingesetzt werden.
Die derzeit geübte Praxis. 7. B. der Bodenleder-
üblichen vegetabilen Gerbextrakten ausgegerbt. Zur Vermeidung der Walknarbenbildung kann man auch anstelle der Zwischengerbung mit Hilfsgerbstoffen nach
den zu krassen Anfall der vegetabilischen Gerbstoffe bei der Ausgerbung vermeidea
Verfährt man nach der vorgeschlagenen Weise, so wird durch die Phosphat-Zugabe der Narben vor Oberladung mit Formaldehyd geschützt, wodurch ein Sprödewerden des Naibens bei fertigen Ledern vermieden wird. Die nachfolgende Formaldehyd-Zugabe wirkt dann nur auf die schwach alkalische Innenzone der Blößen gerbend, was zur Folge hat, daß die nachfolgende vegetabilische Hauptgerbung sehr rasch gegenüber der klassischen Verfahren und ohne Narbenschrumpf erfolgen kann. Man benötigt nach der vorliegenden Erfindung etwa 20 bis 25 Stunden gegenüber mehreren Wochen nach dem alten Verfahren.
Beispiel 1
Zwei entkalkte Croupons (29 kg) werden kurz gespült Bei 200% Flotte wird mit 0,2% Ameisensäure laufen gelassen. Nach 10 Minuten erfolgt die Zugabe von 1% Ultraphosphat und 0,5% eines Gemisches aus Kochsalz und Natriumbisulfat
Nach weiteren 15 Minuten wird 1% Schwefelsäure (96%) 1:10 verdünnt bezogen auf das Blößengewicht zugegeben und 2 Stunden laufengelassen. Danach beträgt der Flotten-pH-Wert 3,5 und der Narben hatte eine opake Zone von ca. 1 mm. Mit 1% Formaldehyd, bezogen auf das Blößengewicht, wurde nun 3 Stunden die Innenzone fixiert; die Blößen waren danach gleichmäßig weiß im Schnitt der pH-Wert der Innenzone lag zwischen 5 und 6. Die Weitergerbung erfolgte nun mit 5% eines Hilfsgerbstoffes (Ligninsulfor,säure) über 2 Stunden. Danach wurde mit 30% Reingerbstoff (Mimosa : Quebracho : Kastanie) über 20 Stunden ausgegerbt
Die Analyse dieser Leder zeigte folgende Werte: bei 0% Wasser
Mineralstoffe (Sulfatasche)
Fett (Dichlormethanextrakt)
Organischer Auswaschverlusi
Hautsubstanz
Gebundener Gerbstoff
Durchgerbungszahl
Rendementszahl
pH-Wert
Differenzzahl
Raumgewicht
1.8%
1.8%
14.2%
48,3%
33,9%
70
207
3,8
0,5
1,02
40
45
Zugfestigkeit in kg/cm^Querschnitt 256
Dehnung im Augenblick des Reißens
in % der Länge der Versuchsstreifen 29
Stichausreißfestigkeit in kg/cm 129
Wasseraufnahmevermögen:
2Std = 27%; 24 Stunden = 39%
Abnutzungswiderstand 0,90
Dynamisches Wasserverhalten: Wasserdurchtritt: nach 5 Stunden Wasseraufnahme (nach Stunden): 24%.
Beispiel 2
Nicht entkalkte Croupons (50 kg) werden kurz gespült und in einen Bottich mit 5001 Flotte gehängt Die Flotte hat einen Kochsalzgehalt von 50 Be. Hierzu werden 2% Grahamsalz gegeben. Nach 10 Minuten wird 1% Schwefelsäure (96%ig) zugegeben und Stunden stehengelassen, wobei sich eine 1 mm starke opake Außenschicht zeigt Danach werden 2% Formalinlösung, 40%ig, zugesetzt und über Nacht stehengelassen. Der End-pH-Wert beträgt ca. 4. Am nächsten Tag erfolgt Ausgerbung im Faß mit 45% vegetabilischem Gerbstoff. Es wird ein Leder erhalten, das im Schnitt satt durchgegerbt ist und folgende Analysedaten zeigt:
Wasser 0,0%
Mineralstoffe (Sulfatasche) 2,0%
Fett (Dichlormethanextrakt) 2,8%
Organischer Auswaschverlust 16,4%
Hautsubstanz 46,6%
Gebundener Gerbstoff 33,9%
Durchgerbungszahl 69
Rendementszahl 215
pH-Wert 3,7
Differenzzahl 03
Raumgewicht 1,03
Zugfestigkeit in kg/cm2-Querschnitt 240 Dehnung im Augenblick des Reißens in
% der Länge der Versuchsstreifen 28 Stichausreißfestigkeit
in kg/cm Dicke 129
Abnutzungswiderstand 0,98 Wasseraufnahmevermögen nach 2Std. = 20%;24Std. = 37% Dynamisches Wasserverhalten: Wasserdurchtritt: nach über 5 Std._ Wasseraufnahme (nach 5 Stunden): 22%.

Claims (3)

Patentansprüche: durchgesetzt Diese Verfahren arbeiten im wesentlichen nach dem Prinzip Vorgerben bzw. Pickeln (Konditionieren) im sauren Bereich mit Hilfsgerbstoffen bzw. Salzgemischen, danach Ausgerbjng mit vegetabilen Gerbstoffen. Aufgrund des rationellen Arbeitens und wegen der enorm verringerien Lagerhaltung finden moderne Verfahren fast überall Anwendung. Nach altherkömmlichen Verfahren werden nur noch sehr wenig allerdings
1. Schnellgerbverfab'-en zur Herstellung vegetabilisch gegerbtem Leder unter Anwendung einer Vorgerbung mit Polyphosphaten und Aldehyden, dadurch gekennzeichnet, daß man nicht entkalkte Blößen mit, jeweils bezogen auf das Blößengewicht, 0,5 bis 2% Alkalipolyphosphaten.
deren ΜβϊΟ : P2O5-Verhältnis 1,5 bis 0^8 :1 betrag«, 10 qualitativ hervorragende Bodenleder hergestellt Das angerbt, danach mit etwa 1% Schweielsäure(96%ig) Rendement von Bodenledern nach altherkömmlicher den gewünschten Entkälkungsgrad einstellt an- Art gegerbt, beträgt im allgemeinen über 80, bei
modernen Verfahren rechnet man mit einem Rendement unter 70. Auch in den Güterichtlinien gibt es Unterschiede zwischen den beiden Verfahrenstypen.
Es wurde nun gefunden, daß man vegetabilisch gegerbte Leder, wie insbesondere Bodenleder, im Schnellgerbverfahren in sehr kurzer Zeit herstellen kann, wobei sie in der Qualität aftgrubengegerbten
schließend mit 0,5 bis 2% Formaldehyd (40%ig) fixiert und schließlich in üblicher Weise vegetabilisch ausgerbt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man 1% Alkaliphosphat und 1% Formaldehyd (4Q0Mg), jeweils bezogen auf das BlöBenge wicht, einsetzt
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch 20 Ledern nicht nachstehen, wenn man nicht entkalkte
gekennzeichnet, daß zwischen der Vorgerbung und der vegetabilischen Ausgerbung eine Zwischengerbung mit schwach adstringenten Gerbstoffen durchgeführt wird.
Blößen mit jeweils bezogen auf das Blößengewicht. 0.5 bis 2% Alkalipolyphosphaten, deren Me2O : P2O5-Verhältnis 1.5 bis 0.8 : I beträgt angerbt, danach mit etwa 1% Schwefelsäure (96%ig) den gewünschten Entkälkungsgrad einstellt, anschließend mit 0.5 bis 2%
Formaldehyd (40%ig) fixiert und schließlich in üblicher
Weise vegetabilisch ausgerbt.
Dieses neue Verfahren bringt noch eine zusätzliche
Gegenstand der Erfindung ist ein Schnellgerbverfah- Rationalisierung der modernen Schnellgerbverfahren ren zur Herstellung vegetabilisch gegerbter Leder unter 30 insofern als Vorgerbung und Entkälkung in einem Anwendung einer Vorgerbung mit Polyphosphaten und Arbeitsgang laufen.
Aldehyden. In der praktischen Durchführung des Verfahrens
Die Verwendung von Polyphosphaten bei der werden nach dem Entfleischen die geäscherten Häute Gerbung nach dem altherkömmlichen Verfahren ist z. B. kurz gespült und bei Bedarf oberflächlich mit 0.1 bis aus der DTPS 6 71712 sowohl zur Herstellung 35 0.4%, vorzugsweise 0,2% Ameisensäure, angesäuert und vegetabilischer als auch mineralgegerbter bzw. kombi- mit Alkalipolyphosphaten in Mengen von 0,5 bis 2%. niert gegerbter Leder bekannt, wobei jedoch vor der bezogen auf das Blößengewicht, behandelt, wodurch die Gerbung eine Entkälkung durchgeführt werden muß. Narbenschicht fixiert wird. Als Alkalipolyphosphate Gemäß Beispiel 7 der genannten Patentschrift wird können Verbindungen, deren Me2O : P2Os-Verhältnis zwar Formaldehyd zur Angerbung von entkalkten und 40 1,5 bis 0.8 :1 beträgt, eingesetzt werden. Zu dieser gebeizten Kalb-Blößen verwendet und in saurer Brühe Klasse der Alkalipolyphosphate gehören die glasigen
Polyphosphate, wie z. B. Grahamsalz. Besonders vorteilhaft lassen sich die Ultraphosphate der Alkalimetalle einsetzen, deren Me2O : P2Os-Verhältnis kleiner als 1 ist man 45 und die in wäßriger Lösung sauer reagieren.
Um die Wirkung von Polyphosphaten zu unterstützen, können noch konditionierende Salze und die Adstringens der nachfolgenden Gerbung verringernde
_-. _- Substanzen, wie Kochsalz, Bisulfat, Naphthalinsulfat
Herstellung vor. Bodenleder in seltenen Fällen eine 50 bzw. Sulfophthalate in Mengen von etwa 10 bis 50%. Vorgerbung mit Forroildehyd, allerdings in Abwesen- bezogen auf das verwendete Phosphat, verwandt
werden.
Im weiteren Verlauf des Verfahrens wird mittels etwa
1% Schwefelsäure (96%ig) der gewünschte Entkäl-
Schnellgerbung unter Verwendung von Polyphosphat 55 kungsgrad eingestellt und anschließend werden 1,5 bis wird so durchgeführt, daß entkalkte Blößen mit 2%, vorzugsweise 1% Formaldehyd (40%ig) zugege-Polyphosphaten bei pH-Werten um 3 im Faß ca. 1 Tag ben. um auf diese Art und Weise die alkalisch vorgegerbt werden, die so behandelten Blößen kommen reagierende Innenzone der zu gerbenden Häute zu nun in einen stark verkürzten Farbengang (z. B. 4 fixieren.
Farben) und können dann im »Hot pit« ausgegerbt 60 Nach einer Zwischengerbung mit wenig adstringenwerden. Die Gerbung dauert nach diesem Verfahren ca. ten Hilfsgerbstoffen, z. B. Ligningerbstoffen, wird mit 10 Tage und besteht aus einem kombinierten Faß-Gruben-System.
DE19712131015 1971-06-23 1971-06-23 Schnellgerbiingsverfahren zur Herstellung vegetabilisch gegerbter Leder Expired DE2131015C3 (de)

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