DE2104783B2 - Membranpumpvorrichtung, insbesondere für eine Farbspritzpistole - Google Patents
Membranpumpvorrichtung, insbesondere für eine FarbspritzpistoleInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Membranpumpvorrichtung, insbesondere für eine Farbspritzpistole, mit
einer ersten Kammer für die zu pumpende Flüssigkeit, der diese über ein Einlaßventil zuführbar und über ein
Rückschlag- und ein Steuerventil entnehmbar ist, und einer zweiten, von der ersten durch eine bewegliche
Membran getrennten Kammer für Antriebsflüssigkeit sowie mit einem die Antriebsflüssigkeit abwechselnd
unter Druck setzenden und entspannenden, durch eine Taumelscheibe angetriebenen Antriebskolben und mit
einem Vorratsbehälter für Antriebsflüssigkeit, der an die zweite Kammer über eine Überlaufleitung mit Druckbegrenzungsventil
zum Ablaß von Antriebsflüssigkeit in den Vorratsbehälter bei Pumpflüssigkeitsdrosselung
und über eine Nachfüil-Leitung mit Nachfüllventil zur Antriebsflüssigkeitsergänzung bei erneuter Entnahme
angeschlossen ist
Eine solche Membranpumpvorrichtung für Farbflüssigkeiten
ist durch die DE-AS 12 88 433 = US-PS 54 845 bekannt Bei dieser Pumpe weist das Einlaßventil eine im Vergleich zu der Durchflußkapazität
des Druckbegrenzungsventils sehr geringe Durchflußkapazität auf und ist so bemessen, daß sich die nach
Schließen der Spritzpistole durch das Druckbegrenzungsventil abgeführte Menge von Antriebsflüssigkeit
beim erneuten öffnen der Spritzpistole nur durch mehrere Arbeitsspiele des Kolbens ersetzen läßt, so daß
wenigstens ein Teil der Antriebsflüssigkeit in der ersten Kammer jeweils bei deren Entlastung verdampft und
bei deren Unterdrucksetzung wieder kondensiert wird.
Bei dieser bekannten Pumpe wird somit ein Kavitationseffekt ausgenützt. Die im Bereich der
Antriebsflüssigkeit angeordneten Vorrichtungs- und Pumpenteile sollen eine mittlere zulässige Temperatur
sowohl in dem Betriebszustand, in dem Pumpflüssigkeit gefördert wird, als auch in dem sogenannten Bereitschaftszustand,
bei dem die Pumpe keine Farbflüssigkeit fördert, haben. Diese weitgehende Aufrechterhaltung
einer mittleren Betriebstemperatur unabhängig von dem jeweiligen Betriebszustand (teilweise oder völlige
Drosselung der Entnahme) ist eine Folge des Kavitationseffekts, weshalb auch von Kavitationskühlung
gesprochen wird. Während des Kavitationsbetriebs wird die Antriebsflüssigkeit oder zumindest ein Teil
davon somit zyklisch schlagartig verdampft und der erzeugte Dampf wird anschließend kondensiert. Die
durch den Kavitationsbetrieb in raschem Wechsel folgende Verdampfung und Kondensation verhindert
eine zu hohe Erwärmung der Antriebsflüssigkeit und damit der Pumpenteile, die mit der Antriebsflüssigkeit in
unmittelbarer Berührung stehen.
Durch den Kavitationseffekt soll eine Verringerung der Leistungsaufnahme des Antriebsmotors der Pumpvorrichtung
während des Bereitschaftsbetriebs erzielt werden. Es hat sich aber gezeigt, daß der Kavitationseffekt
eine schnelle Materialabtragung an den Pumpenwänden und einen schnellen und oft nicht kontrollierbaren
Verschleiß mit sich bringen kann. Außerdem ist der Lauf dieser bekannten Vorrichtung während des
Bereitschaftszustandes unruhig.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Membranpumpvorrichtung zu schaffen, bei der die schädlichen Folgen der Kavitation, wie Kavitationsanfressungen
u. dgL, vermieden sind. Darüber hinaus soll
auch ein ruhigerer Lauf der Pumpvorrichtung während des Bereitschaftszustandes erreicht werden.
Gemäß der Erfindung wird dies bei einer Pumpvorrichtung der eingangs genannten Art dadurch erreicht,
daß die in der zweiten Kammer und im Vorratsbehälter enthaltene Antriebsflüssigkeit zusätzlich zu dem molekular
gelösten Gasanteil durch die Bewegung der Taumelscheibe mit Luft in Form von Luftblasen
angereichert ist und daß das nach einer Pumpflüssigkeiisdrosselung
sich einstellende Restvolumen der Antriebsflüssigkeit derart größer bemessen ist als das
vom Antriebskolben verdrängte Volumen der Antriebsflüssigkeit, daß der beim Saughub des Antriebskolbens
entstehende Unterdruck oberhalb des Siededrucks der Antriebsflüssigkeit liegt
Durch das DE-GM 69 04 669 ist zwar bereits ein Förderaggregat für Farbspritzpistolen bekannt, bei dem
in einem ölbad eine durch einen Motor angetriebene Taumelscheibe umläuft, durch die ein Kolben einer
Membranpumpe betätigbar ist Dieser Druckschrift ist aber kein Hinweis über die Anreicherung der Druckflüssigkeit
mit Luft in Form von Gasblasen sowie die Abstimmung des Restvolumens und des Pumpkolbenhubes
zu entnehmen.
Bei der Pumpvorrichtung gemäß der Erfindung sind typische Kavitationserscheinungen, wie sie bei plötzlichem
Kondensieren von Dampfblasen oder kleinen Dampfvolumen auftreten, vermieden, da die beim
Saughub des Antriebskolbens in der Antriebsflüssigkeit sich ausdehnende Luft während dessen Druckhub sich
ganz oder teilweise komprimiert. Das Auftreten von Kavitationserscheinungen augrund Verdampfens und
Kondensierens der Antriebsflüssigkeit ist umso besser vermieden, je größer der Abstand des bei der
Druckentlastung der Antriebsflüssigkeit auftretenden Drucks vom Siededruck der Antriebsflüssigkeit ist und
eine je größere Luftmenge diese aufweist. Durch den Verzicht auf Kavitationskühlung stellt sich naturgemäß
zwar eine etwas höhere mittlere Betriebstemperatur ein, die jedoch durch gute Wärmeableitung und eine
bewußt eingeplante aber niedrig gehaltene Restzirkulation des Hydraulikmittels in zulässigen Grenzen
gehalten wird.
Hydraulische Druckflüssigkeiten haben mitunter einen Luft- bzw. Gasanteil bis zu 9%. Bei Membranpumpen
wird bisher jedoch die durch den Luftanteil entstehende Eigenart des Hydrauliköles nicht ausgenutzt
Vielmehr wird bei derartigen Pumpvorrichtungen angestrebt, öle zu verwenden, die keine Luft enthalten.
Um dies zu erreichen, verwendet man von vornherein luftarme öle oder die Pumpen werden mit Vorrichtungen
versehen, die einen automatischen Ablaß von im öl enthaltener Luft oder von in das Antriebssystem
eintretender Luft erlauben. Membranpumpen sollen nämlich im Regelfall, sofern sie überhaupt mit einem
hydraulischen Antrieb ausgestattet sind, starr sein, d. h. die Antriebsleistung des Motors soll über eine starre
Flüssigkeitssäule übertragen werden, damit die Membran der Hubbewegung möglichst unmittelbar folgt.
Bei der erfindungsgemäßen Pumpvorrichtung wird dagegen bewußt die Kompressibilität der Antriebsflüssigkeit
in Kauf genommen bzw. durch diese Vorrichtung wird es ermöglicht, daß die Antriebsflüssigkeit kompressibel
wird, damit kein steifes System entsteht und eine vorteilhafte selbsttätige Regelung ermöglicht wird.
Dies wird dadurch erreicht daß ein Mindestgehalt an Luft ständig im öl aufrecht erhalten wird, wozu es sich
unter anderem als zweckmäßig erwiesen hat die
'· Taumtlscheibe im Hydrauliköl umlaufen zu lassen, so
daß diese wie ein Quirl wirkt und ein Einbringen von Luft in das öl unterstützt Daß der Pumpenwirkungsgrad
hierdurch verschlechtert wird, wird in Kauf genommen, da die selbsttätige Regelung beim Schließen
ι ο der Pistole dies aufwiegt
Zweckmäßig ist es bei der erfindungsgemäßen Pumpvorrichtung des weiteren, den Vorratsbehälter, die
zweite Kammer und/oder die diese miteinander verbindenden Leitungen nur teilweise mit Antriebsflüs-ί
sigkeit zu füllen. Auch sollte die maximale Geschwindigkeit des Antriebskolberts weniger als l^m/sec betragen.
Um jedoch auch bei plötzlicher Drosselung auf Null sicherzustellen, daß das Restvolumen der Antriebsflüssigkeit
groß genug ist, um sovie! Luft zu enthalten, wie
.'ο notwendig ist, um das ganze Saugvolumen des Kolbens
mit freigesetzter Luft zu erfüllen, ist die erste Kammer von vornherein so zu bemessen, daß bei allen
Betriebszuständen ein etwa gleichbleibender Totraum aufrechterhalten wird, der auch bei voller Förderlei-
r> stung mit Gas gefüllt und durch den auch bei ganz gedrosselter Entnahme die Bewegung wenigstens eines
Teils der Membran nicht unterbunden ist
Um mit erhöhter Sicherheit zu vermeiden, daß der Totraum in der ersten Kammer beim zweiten Saughub
in nach einem Drosseln auf Null mit Pumpflüssigkeit wieder vollkommen gefüllt wird, ist bei einer Ausgestaltung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit federbelastetem Einlaßventil vorgesehen, daß Federcharakteristik,
Vorspannung und gegebenenfalls Massenträgheit
ij der beweglichen Teile des Einlaßventils derart gewählt
sind, daß das Einlaßventil im Bereitschaftszustand durch den Unterdruck in einem Totraum der ersten Kammer
nicht geöffnet werden kann. Dadurch ist sichergestellt, daß auch im Bereitschaftszustand die Membran
zwischen ihren Anschlägen hin- und herschwingt, damit dadurch nie ein volles Kolbenhubvolumen an Antriebsflüssigkeit
zum Vorratsbehälter abgedrosselt zu werden braucht. Der Kolben braucht so nur kleine Luftmengen
freizusetzen, nachdem sich die Membran jeweils in ihre
)-, Endlage zurückbewegt hat. Dadurch ist die Gefahr, daß
doch einmal eine Verdampfung am Ende des Saughubs auftritt, ausgeschaltet
Vorteilhaft ist es ferner, in der zweiten Kammer und im Vorratsbehälter als Antriebsflüssigkeit ein lufthalti-
-,() ges Schmieröl zu verwenden.
Auch ist es angebracht, die Membran mittels einer Feder in ihre rückwärtige, dem Pumpkolben nächste
Lage vorzuspannen und an einem ortsfesten Bauteil und über einen an der Membran angeformten Schaft in
,-, dieser abzustützen.
Die gemäß der Erfindung ausgebildete Pumpvorrichtung ist in dem in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiel nachfolgend im einzelnen erläutert. Hierbei zeigt:
h» F i g. 1 die Membranpumpvorrichtung mit angeschlossener
Farbspritzpistole in einer schematischen Schnittdarstellung am Ende eines Saughubes,
F i z- 2 die Membranpumpvorrichtung nach F i g. 1 am
Ende eines Druckhubes,
br> F i g. 3 die Membranpumpvorrichtung nach F i g. 1
und 2 beim Druckhub nach völliger Drosselung der Entnahme von Pumpflüssigkeit,
F i g. 4 die Membranpumpvorrichtung nach F i g. 1 bis
F i g. 4 die Membranpumpvorrichtung nach F i g. 1 bis
3, die Stellung der Teile und den Zustand der Antriebsflüssigkeit am Ende eines Saughubs nach einem
Druckhub nach der Drosselung gemäß F i g. 3 und
F i g. 5 eine Konstruktionsschnittzeichnung der Membranpumpvorrichtung.
·-,
Die Membranpumpvorrichtung 1 weist eine erste Kammer 2 für Pumpflüssigkeit auf, die aus einem
Pumpflüssigkeitsvorratsbehälter 3 durch ein Ansaugrohr 4 über ein mittels einer Feder belastetes
Einlaßventil 5 zuführbar ist. Die druckerhöhte Pump- \U
flüssigkeit gelangt über ein Rückschlagventil 6 durch einen Verbindungsschlauch 7 zu einer Farbspritzpistole
8, d<e ein Steuerventil 9 aufweist, mit welchem die
Pumpflüssigkeitsentnahme gedrosselt, insbesondere völlig unterbunden werden kann. Von der ersten r,
Kammer 2 ist mit Hilfe einer axial beweglichen, im Randbereich flexiblen und in der Mitte als Scheibe
ausgebildeten Membran 10 eine zweite Kammer 11 für Antriebsflüssigkeit getrennt, die abwechselnd unter
Druck gesetzt und entspannt wird mittels einer „>(> Kolbenpumpe 12. Der in einer an die zweite Kammer
angeschlossenen Zylinderkammer 13 axial bewegliche Antriebskolben 14 wird mittels einer Taumelscheibe 15,
gegen welche er mit einer Feder 26 vorgespannt ist und welche ihrerseits von einem Antriebsmotor 16 oder _>-,
einer Zapfwelle bzw. eines beliebigen Antriebs gedreht wird, angetrieben. Die Taumelscheibe 15 läuft in einem
Antriebsflüssigkeitsvorratsbehälter 17 um, der an die
zweite Kammer U über eine Überlaufleitung 18 mit einem einstellbaren Druckbegrenzungsventil 19 und mi
über eine Nachfüll-Leitung 20 mit einem vom Kolben 14 übersteuerten Nachfüllschlitz 21 als Nachfüllventil zur
Leckverlustergänzung und zur Antriebsflüssigkeitsergänzung nach erneuter Pumpflüssigkeitsentnahme angeschlossen
ist. ti
Der Antriebskolben 14 wird mit kurzem Hub mittels der Taumelscheibe 15 angetrieben und fördert die
Antriebsflüssigkeit in wechselnder Richtung hin und her. Dabei wird die Membran 10 hin- und herbewegt. Der
Spaltverlust an Druckflüssigkeit wird bei jedem Hub w durch den vom Kolben 14 freigegebenen Schlitz 21 aus
dem Antriebsflüssigkeitsvorratsbehälter 17 ersetzt. Das Druckbegrenzungsventil 19 ist ein federbelastetes
Nadelventil. Bei teilweise gedrosselter Pumpflüssigkeitsentnahme ist nur eine geringere Membranbewe- v>
gung erforderlich als bei ungedrosselter Entnahme. Im Moment des Drosseins befindet sich in der zweiten
Kammer und demKolbenzylinder noch soviel Antriebsflüssigkeit, wie für volle Förderleistung durch die
Membran erforderlich ist. Der erste Druckhub des w Antriebskolbens 14 nach Drosselung führt daher zu
einer Aufteilung der Antriebsflüssigkeit in zwei Anteile. Der eine Anteil dient zur nunmehr reduzierten
Pumpbewegung der Membran 5, während der andere Anteil über die Rücklaufleitung 18 und das Druckbe- v,
grenzungsventil 19 zurück in den Antriebsflüssigkeitsvorratsbehälter 17 geführt wird. Trotz des auf diese
Weise reduzierten Volumens an Antriebsflüssigkeit in der zweiten Kammer und dem Pumpzylinder führt der
Antriebskolben 14 den vollen axialen Saughub aus. Der i,u
Nachfüllschlitz 21 des Nachfüllventils befindet sich nahe dem unteren Totpunkt des Antriebskolbens 14. Beim
Saughub, bei dem zunächst kein Unterdruck entsteht, weil, siehe F i g. 5, die Membran nach rechts durch eine
Feder 28 gezogen wird, kann nunmehr die in der *λ
Aritriebsflüssigkeit enthaltene Luft sich durch den während des Rückhubs, wenn sich die Membran 10 nach
rechts zu der Kammerwand bewegt, zwangsläufig entstehenden Unterdruck ausdehnen.
Das sich beim Saughub des Antriebskolbens 14 einstellende Restvolumen und der Kolbenhub sind
derart aufeinander gestimmt, daß der entstehende Unterdruck oberhalb des Siededrucks der Antriebsflüssigkeit
liegt Andererseits ist der entstehende Unterdruck ausreichend, um die erforderliche Ausdehnung
der Luft innerhalb der Antriebsflüssigkeit zu bewirken und es sind der Kolbenhub und der Luftgehalt der
Antriebsflüssigkeit so gewählt, daß das Rückhubvolumen des Antriebskolbens mit in der Antriebsflüssigkeit
enthaltenen Luft voll erfüllt wird. Sofern bei den weiteren Arbeitshüben des Antriebskolbens 14 Leckverlust
auftritt, so daß der sich in der Kammer 11 am Ende eines Saughubs des Antriebskolbens einstellende
Druck niedriger als der Druck im Antriebsflüssigkeitsvorratsbehälter
17 liegt, kann durch die Nachfüll-Leitung 20 während der kurzzeitigen Öffnung des Schlitzes
21 durch den Antriebskolben Antriebsflüssigkeit aus dem Vorratsbehälter 17 in die Kammer 11 nachfließen.
An sich kann nur wenig Antriebsflüssigkeit nachströmen. Ein ggf. nachströmender Überschuß gegenüber
dem Leckverlust wird beim nächstfolgenden Druckhub des Antriebskolbens über das Druckbegrenzungsventil
19 wieder in den Vorratsbehälter 17 abgelassen.
Wird das Drosselventil 9 der Spritzpistole 8 wieder voll geöffnet, so daß die volle Pumpleistung wieder zur
Verfügung stehen muß, öffnet das Rückschlagventil 6 und ermöglicht einen vergrößerten Förderausschlag der
Membran 10. Dadurch kann bei den nächsten Hüben des Antriebskolbens während der Öffnung des Schlitzes 21
wieder Druckflüssigkeit aus dem Vorratsbehälter 17 in die Kammer 11 einströmen, so daß das bei der
vorhergehenden Drosselung über das Dnickbegrenzungsventil
19 in den Vorratsbehälter 17 abgeführte Antriebsflüssigkeitsteilvolumen wieder ersetzt wird.
Das Druckbegrenzungsventil 19 kann erst wieder ansprechen, wenn ein Überschuß an Antriebsflüssigkeit
über die Nachfüll-Leitung 20 nachgeströmt ist Bei jedem Arbeitshub wird die Ausdehnung der in der
Antriebsflüssigkeit enthaltenen Luft kleiner, bis die volle Förderleistung wieder erreicht ist
Wird das Drosselventil 9 der Farbspritzpistole 8 vollständig geschlossen, führt die Membran 10 beim
nächsten Saughub des Antriebskolbens 14 noch eine vollständige Rückbewegung aus, wobei sich das
Einlaßventil 5 öffnet. Die Kammer 2 wird dabei bis zum maximalen Füllgrad erfüllt, der absichtlich kleiner als
100% ist Diese teilweise Füllung ist durch einen absichtlich vorgesehenen Totraum 23 erzielt Der
Totraum 23 kann beispielsweise durch entsprechende Formgebung der Kammerwände verwirklicht sein. Der
auf das vollständige Schließen des Drosselventils 9 folgende Druckhub des Antriebskolbens 14 fördert
gegen die Membran 10 ein volles Hubvolumen. Die Membran 10 komprimiert dabei die in der Kammer 2 befindliche
Pumpflüssigkeitsmenge soweit es deren Totraum zuläßt Übersteigt der Pumpflüssigkeitsdruck in dei
Kammer 2 den am Druckbegrenzungsventil 19 eingestellten Überlaufdruck, so wird die weithin geförderte
Antriebsflüssigkeit fiber die Rücklaufleitung 18 und da;
Druckbegrenzungsventil 19 in den Vonratsbehälter 17 abgelassen. Der folgende Saughub des Antriebskolbens
14 führt zunächst, unterstatzt durch die Feder 28, zu
einem Anlegen der Membran an einer vor der Wand dei Kammer 11 angeordneten Abstützscheiben 22 (vergl
F i g. 2) und ferner zu einer so weitgehenden Drucksen kung, daß ein Teil der in der Antriebsflüssigkeil
enthaltenen Luft freigesetzt wird. Sofern der Druck am Ende des Saughubs soweit in der Kammer 11
abgesunken ist, daß er unter dem des Vorratsbehälters 17 liegt, kann über die Nachfüll-Leitung 20 Antriebsflüssigkeit
nachgefüllt werden. Heim anschließenden Druck- ■;
hub wird die zuvor freigesetzte Luft wieder ganz oder zum Teil in der Antriebsflüssigkeit gelöst und es wird die
Membran aufgrund des vorgesehenen Totraums soweit in Pumprichtung bewegt, bis der am Druckbegrenzungsventil
19 eingestellte Druck erreicht ist. Beim nächsten Saughub wird die Membran 10 unterstützt durch die
Druckfeder 28 wieder zur Anlage an der Abstiitzscheibe 22 gebracht. Dabei entsteht ein geringer Unterdruck in
der Kammer 2, der jedoch so klein ist, daß das Einlaßventil 5 nicht öffnet. Leckverluste während der
folgenden Hübe des Antriebskolbens 14 werden in zuvor beschriebener Weise über die Nachfüll-Leitung
20 und den Schlitz 21 aus dem Vorratsbehälter 17 ausgeglichen.
Aus vorgehender Beschreibung ergibt sich, daß im Gegensatz zur bekannten Membranpumpvorrichtung
nicht nur auf einen Kavitationsbetrieb im Sinne der erwähnten Druckschrift in der zweiten Kammer 11
verzichtet ist, sondern daß auch die Membran 10 während des Bereitschaftsbetriebs, bei dem das
Drosselventil 9 der Farbspritzpistole 8 völlig geschlossen ist, nicht in Ruhe verharrt, weil die Kammer 2 nicht
vollständig mit Pumpflüssigkeit erfüllt wurde und die Membran 10 nicht fest gegen die Wand der Kammer 11
oder eine an ihr vorgesehene Abstützung angelegt ist. Aufgrund des sich einstellenden ausreichend großen
Restvolumens an Antriebsflüssigkeit in der zweiten Kammer 11 und der in ihr befindlichen Luft ist
sichergestellt, daß kein so großer Unterschied beim Saughub des Antriebskolbens 14 in der zweiten
Kammer 11 entstehen kann, bei dem der Siedebereich der Antriebsflüssigkeit erreicht wird. Es ist so
gewährleistet, daß weder beim Saughub durch Verdampfen noch beim Druckhub durch Kondensieren
AggregatszustandsänderuRgen der Antriebsfliissigkeit selbst erfolgen.
Der Kolben (4 ist gemäß Fig. 5 durch die sich auf
seiner Stirnfläche und auf einem am Stirnende einer Zylinderbuchse 24 vorgesehenen Sprengring 25 sich
abstützenden Druckfeder 26 gegen die Taumelscheibe 15 vorgespannt. Ferner weist die Membran einen in den
Zylinderraum der Kolbenpumpe durch die Stützplatte 22 verlängerten Stift 27 auf, auf dem eine Druckfeder 28
vorgesehen ist, welche sich einerseits auf einer auf das Stiftende aufgeschraubten Mutter 29 und andererseits
auf der Rückseite der Stützplatte 22 und dadurch die Membran 10 auf die Abstützplatte 22 und damit in ihre
Endlage hin vorspannt. Die Wirkung der Feder 28 wird durch die Saugwirkung des Antriebskolbens 14 unterstützt.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Membranpumpvorrichtung, insbesondere für eine Farbspritzpistole, mit einer ersten Kammer für
die zu pumpende Flüssigkeit, der diese über ein
Einlaßventil zuführbar und Ober ein Rückschlag- und ein Steuerventil entnehmbar ist, und einer zweiten,
von der ersten durch eine bewegliche Membran getrennten Kammer für Antriebsflüssigkeit sowie
mit einem die Antriebsflüssigkeit abwechselnd unter Druck setzenden und entspannenden durch eine
Taumelischeibe angetriebenen Antriebskolben und mit einem Vorratsbehälter für Antriebsflüssigkeit,
der an die zweite Kammer über eine Überlaufleitung mit Druckbegrenzungsventil zum Ablaß von Antriebsflissigkeit
in den Vorratsbehälter bei Pumpflüssigkeitsdrosselung
und über eine Nachfüll-Leitung mit Nachfüllventil zur Antriebsflüssigkeitsergänzung
bei erneuter Entnahme angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die in der zweiten Kammer (11) und im Vorratsbehälter (17)
enthaltene Antriebsflüssigkeit zusätzlich zu dem molekular gelösten Gasanteil durch die Bewegung
der Taumelscheibe (15) mit Luft in Form von Luftblasen angereichert ist und daß das nach einer
Pumpflüssigkeitsdrosselung sich einstellende Restvolumen der Antriebsflüssigkeit derart größer
bemessen ist als das vom Antriebskolben verdrängte Volumen der Antriebsflüssigkeit, daß der beim
Saughub des Antriebskolbens (14) entstehende Unterdruck oberhalb des Siededrucks der Antriebsflüssigkeit
liegt
2. Membranpumpvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorratsbehälter
(17), die 2. Kammer (11) und/oder die diese miteinander verbindenden Leitungen (llü, 22) nur
teilweise mit Antriebsflüssigkeit gefüllt sind.
3. Membranpumpvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die max.
Geschwindigkeit des Antriebskolbens (14) weniger als 1,5 m/sec beträgt
4. Membranpumpvorrichlung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
erste Kammer (2) mit einem Totraum (23) versehen ist, der auch bei voller Förderleistung mit Gas gefüllt
und durch den auch bei ganz gedrosselter Entnahme die Bewegung wenigstens eines Teils der Membran
nicht unterbunden ist.
5. Membranpumpvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
Federcharakteristik, Vorspannung und gegebenenfalls Massenträgheit der beweglichen Teile des
Einlaßventils (5) derart gewählt sind, daß das Einlaßventil (5) im Bereitschaftszustand durch den
Unterdruck in einem Totraum (23) der ersten Kammer (2) nicht geöffnet werden kann.
6. Membranpumpvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in
der zweiten Kammer (11) und im Vorratsbehälter (17) als Antriebsflüssigkeit und lufthaltiges Schmieröl
enthalten ist.
7. Membranpumpvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Membran (10) mittels einer Feder (28) in ihre rückwärtige, dem Pumpkolben (14) nächste Lage
vorgespannte ist und sich an einem ortsfesten Bauteil (22) und über einen an der Membran (10)
angeformten Schaft (27,29) an dieser abstützt.
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