DE3044363C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Hydraulikpumpe mit einem oder mehreren
Kolben, bei der jedem Kolben ein Auslaß- sowie ein Ansaugventil zugeordnet
und das Ansaugventil durch die Kraft einer Rückstellfeder während der
Ausstoßphase in Fließstellung gehalten ist.
Es ist bekannt, bei hydraulischen Geräten, wie Pumpen, Motoren o. ä. entweder
die Ansaugventile direkt zu steuern oder selbsttätig wirkende Rückschlag
ventile einzusetzen.
In der CH 4 70 581 wird eine formschlüssig wirkende Nockensteuerung für
Ansaugventile beschrieben, mit der das betreffende Ventil entgegen der Kraft
einer Schließfeder und der (ebenfalls wirksamen) Kraft eines Druckfluids aus
einer entsprechenden Speiseleitung zwangsweise ausgelenkt wird, unabhängig
davon, wie groß diese Rückstellkräfte sind. Die Öffnung des Ansaugventils
wird somit automatisch bei einer bestimmten geometrischen Stellung der
Nockenwelle erzwungen, nämlich bei Beginn des Ansaugtaktes, und zwar
ausschließlich abhängig von der Stellung des entsprechenden Kolbens und von
der Phase des Arbeitszyklus, in der sich dieser gerade befindet. Bei
Anwendung einer solchen Ventilsteuerung bei schnell laufenden Hydraulik
pumpen würde dies bedeuten, daß für jeden einzelnen Zylinder die Ansaug
einrichtung gleich zu Beginn der Ansaugphase geöffnet wird: zu diesem
Zeitpunkt weist jedoch das Fluid im Kammerrestvolumen ("Totkammer") noch
einen Druck auf, der nahe dem Ausstoßdruck der Pumpe liegt. Da das Kammer
restvolumen in aller Regel ziemlich groß ist und die Kompressibilität des
Hydraulikfluids bei weitem nicht vernachlässigbar ist, ist die im Restkammer
volumen enthaltende Energie groß und wächst zudem mit dem Förderdruck der
Pumpe an. Bei einer Öffnung eines solchermaßen gesteuerten Ansaugventiles zu
diesem anfänglichen Zeitpunkt, d. h. durch die dabei erfolgte Herstellung einer
Verbindung der Kammer mit der Ansaugleitung, tritt folglich eine schlagartige
Entspannung in der Restkammer ein, was nicht nur zu einem Energieverlust
führt, sondern sich auch in einem erhöhten Betriebsgeräusch der Pumpe
äußert. Betrachtet man beispielsweise ein Hydraulikpumpe mit einem Förder
druck von 400 bar, die mit einer Hydraulikflüssigkeit arbeitet, wie sie durch
die französische Norm AIR 3520 definiert ist, und nimmt man eine übliche
Arbeitstemperatur von 50°C an, so beträgt der Kompressibilitätskoeffizient
des Fluids 1/15 000 bar-1. Bei einem Restkammervolumen von 25 cm³ und
einem Hubraum von 10 cm³ ergibt die theoretische Berechnung, daß
beispielsweise bei einer Taumelscheibenpumpe eine Drehung der Taumelscheibe
von 36° (bei einem Verdichtungszyklus von 180°) erforderlich ist, um den
Druckanstieg auf 400 bar zu erreichen. Nach dem Ende des Ausstoßvorgangs
ist ein weitere Drehung um ca. 30° erforderlich, um das Fluid wieder zu
entspannen. Da der Kompressibilitätskoeffizient variieren kann zwischen
1/22 000 bar-1 bei -50°C und 1/9500 bar-1 bei 150°C und da in der ausge
stoßenen Flüssigkeit winzige Luftbläschen enthalten sein können, führt dies
praktisch dazu, daß dann die Antriebswelle der Pumpe sich um 50° drehen
müßte, um eine Entspannung des in der Restkammer enthaltenen Fluids zu
erzielen.
Es ist ferner bei schnell laufenden hydraulischen Pumpen bekannt, die Ansaug
ventile als selbsttätige Rückschlagventile auszubilden. Solche Lösungen sind z. B.
in der FR 8 60 429 und der FR 14 73 091 in Verbindung mit Taumel
scheibenpumpen beschrieben. Bei solchen federbeaufschlagten Rück
schlagventilen kann die Feder, die den Ventilkörper in Schließposition drückt,
jedoch Anlaß für zahlreiche Probleme sein:
Wenn die Federkraft klein ist, öffnet sich zwar das Ventil leicht, sofern die
Druckverhältnisse es zulassen. Das Ventil kann dabei jedoch nur unter relativ
geringer Geschwindigkeit arbeiten, da bei großen Geschwindigkeiten seine
Schließzeit noch zu groß ist und es häufig zu einem Zurückprallen des Ventil
körpers vom Ventilsitz kommen kann. Wenn die Federkraft hingegen so
gewählt wird, daß sie für einen Betrieb bei üblichen Geschwindigkeiten
ausreicht, behindert die Rückstellfeder das Öffnen das Ansaugventils trotz des
durch die Pumpe erzeugten Unterdrucks, so daß das Ventil nicht auslöst,
jedenfalls keine wesentliche Pumpwirkung bzw. kein merklicher Druckaufbau
stattfindet.
Zur Vermeidung einer zu plötzlichen Entspannung des am Ende der Ausstoß
phase in der Restkammer noch unter relativ großem Druck stehenden Flüssig
keitsvolumens und der damit verbundenen Nachteile ist es bei Taumelscheiben
pumpen mit einer sichelförmigen Aussparung in der Taumelscheibe bekannt
(FR 23 94 692), daß der Beginn der sichelförmigen Aussparung so
eingestellt werden kann, daß eine Verbindung mit der Durchlaufbohrung des
Kolbens erst nach einer Entspannungsphase hergestellt wird. Bei hohen
Drücken und kleinen Durchsätzen, also bei Bedingungen, die bei Pumpen mit
veränderlichem Hubraum anzutreffen sind, ist jedoch infolge der Tatsache, daß
die notwendige Enspannungsphase über nahezu 180° verlaufen kann, eine sehr
starke Verkleinerung der sichelfömigen Aussparung erforderlich. Darüber
hinaus ist bei großen Durchsätzen aus Gründen der Kompaktheit für einen
großen Teil des Kolbenwegs der Strömungsquerschnitt für die Beaufschlagung
des Kolbens unzureichend, weswegen diese Lösung dann unpraktikabel wird.
Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine hydraulische
Pumpe der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß eine schlagartige
Entspannung des im Restkammervolumen des Arbeitszylinders des Kolbens
vorhandenen Fluids bei unerwünscht großem Druck vermieden und der Öffnungs
zeitpunkt des Ansaugventils automatisch in geeigneter Weise den Betriebs
bedingungen, wie Durchsatz und Förderdruck, derart angepaßt ist, daß unter
dem Gesichtspunkt des Energieverbrauchs und der Lärmentwicklung besonders
günstige Ergebnisse erzielt werden.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Kennzeiches des
Anspruchs 1 gelöst.
Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird erreicht, daß die entgegen der
Öffnungsrichtung wirkende Kraft zumindest während eines anfänglichen Teils
der Ansaugphase größer als die Federkraft der Rückstellfeder, die das Ventil
in seine Schließposition drückt, ist, wodurch sichergestellt wird, daß das
Rückstellventil erst dann öffnet, wenn im Arbeitszylinder des Kolbens der dort
herrschende Fluiddruck unterhalb eines vorgegebenen Maximalwerts absinkt.
Sobald durch die Rückwärtsbewegung des Kolbens die Flüssigkeit in der Rest
kammer ausreichend entspannt ist, kann dann das Ansaugventil unter der
Wirkung der genannten, in Öffnungsrichtung wirkenden Gegenkraft öffnen,
wobei die durch die Bewegung des Kolbens bewirkte Entspannung noch dazu
führt, daß die Kompressionsenergie an der Antriebswelle der Pumpe wieder
gewonnen wird.
Bevorzugt wird die in Öffnungsrichtung wirkende Kraft während der Ausstoß
phase kleiner und während zumindest des anfänglichen Teilabschnitts der
Ansaugphase größer als die Kraft der Rückstellfeder eingestellt.
Eine besonders exakte Steuerung der Gegenkraft läßt sich in vorteilhafter
Weiterbildung der Erfindung dadurch erreichen, daß die in Öffnungsrichtung
wirkende Kraft durch ein pneumatisches oder ölpneumatisches System
erzeugbar ist.
Nach einer anderen vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung, die sich
durch einen besonders einfachen Aufbau auszeichnet, wird die in Öffnungs
richtung wirkende Kraft durch eine Öffnungsfeder erzeugt, die das Ansaug
ventil in Richtung auf seine Öffnungsstellung hin vorspannt. Besonders
bevorzugt stützt sich dabei die Öffnungsfeder zur Veränderung ihrer Vorspann
kraft auf einer Nockenscheibe ab, wodurch sich eine besonders einfache und
zweckmäßige Konstruktion ergibt, die sicherstellt, daß sich die Kraft der in
Öffnungsrichtung auf den Ventilkörper drückenden Feder während der Ausstoß
phase kleiner und während mindestens eines Teils der Ansaugphase größer als
die Kraft der anderen Feder ist.
Vorteilhaft ist ferner, wenn die Nockenscheibe in radialer Richtung kreis
förmig und ihre eine axiale Abschlußfläche als kreisförmig umlaufende Nocken
fläche ausgebildet ist. Die geeigneten Auslegungen der Rückstellfeder, der
Gegenfeder und der Nockenscheibe können dabei ohne weiteres durch wenige
Versuche oder einfache Rechnungen abhängig vom Restdruck, unterhalb dessen
das Ventil öffnen soll, bestimmt werden.
Durch die Erfindung wird eine Ventilbetätigung der Hydraulikpumpe
geschaffen, deren Ansaugventil sich mit variabler Verzögerungszeit erst nach
Beginn der Ansaugphase bzw. Rückwärtsbewegung des Kolbens öffnet. Die
Verzögerungszeit paßt sich automatisch an die Betriebsbedingungen (Druck und
Durchsatz) an, so daß sich das Ansaugventil nur öffnet, sobald der Druck in
der Restkammer, gemessen gegenüber dem Druck auf der anderen Ansaugseite,
unter einen bestimmten Wert abfällt.
Ganz besonders bevorzugt wird die erfindungsgemäße Hydraulikpumpe in Form
einer Taumelscheibenpumpe ausgestaltet, wobei mehrere zur Pumpenachse
parallele, in einem rotierenden Körper angeordnete Kolben vorgesehen sind,
die sich auf einer ruhenden Schrägscheibe abstützen, wobei sich die Öffnungs
federn jedes Ansaugventils jeweils auf der mit dem Pumpengehäuse
verbundenen Nockenscheibe abstützen, deren Erhebungen und Vertiefungen sich
vorteilhafterweise in Axialrichtung erstrecken, die radial gesehen jedoch stets
kreisförmig ausgebildet ist.
Eine weitere bevorzugte Ausführung der erfindungsgemäßen Hydraulikpumpe
besteht darin, daß die Pumpe mehrere zur Pumpenachse parallele Kolben
aufweist, die sich auf einer rotierenden, schräg stehenden Taumelscheibe
abstützen, daß ferner der die Kolben und das Ansaugventil enthaltende Pumpen
körper ruht und die Nockenscheibe koaxial und kraftschlüssig mit der die
Taumelscheibe tragenden Welle verbunden ist. Auch bei dieser Ausführungs
form erstrecken sich die Erhebungen und Vertiefungen der Kurvenscheibe in
Axialrichtung.
Die Erfindung läßt sich bei allen Arten von Hydraulikpumpen einsetzen und ist
mit den verschiedensten Arten von Ventilen ausführbar. Insbesondere ist es
möglich, die Erfindung auch für Radialkolbenpumpen einzusetzen, wobei sie
mehrere radial zur Pumpenachse angeordnete Kolben aufweist, die sich auf
einer mit der Pumpenwelle kraftschlüssig verbundenen Nockenscheibe
abstützen und die auf die Öffnungsfeder einwirkende Nockenscheibe ebenfalls
kraftschlüssig mit der Antriebswelle verbunden ist.
Als besonders vorteilhaft zum Erreichen maximaler Pumpleistung bei
minimalem Energieverbrauch und möglichst geringer Lärmentwicklung hat es
sich erwiesen, wenn die Nockenscheibe und die Öffnungsfedern der Ansaug
ventile so ausgelegt sind, daß jedes Ansaugventil öffnet, wenn der Flüssig
keitsrestdruck kleiner als 15 bar ist, vorzugsweise aber zwischen 3 und 5 bar
liegt.
Als Ansaugventile werden bevorzugt Kugelventile, Tellerventile mit planem
Ventilsitz oder Kegelventile eingesetzt.
Zur Lösung von Dichtungsproblemen im Bereich der Öffnungsfedern bzw. deren
Betätigungsorgan ist es ferner bevorzugt, wenn die Ventilkörper der Ansaug
ventile mit der zugehörigen Öffnungsfeder jeweils über einen Stößel verbunden
sind, der dichtend durch den Pumpenkörper geführt ist.
Eine weiter bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Hydraulik
pumpe in Form einer in beiden Drehrichtungen der Antriebswelle arbeitenden
Taumelscheibenpumpe besteht darin, daß die Nockenscheibe von einer Welle
getragen wird, die mit der Taumelscheibe derart verbunden ist, daß sie
gegenüber dieser, in deren Drehrichtung gesehen, um einen Winkel von 180°
verdrehbar ist. Dabei wird bevorzugt die Welle drehbar in einer koaxialen
Mittelbohrung der Taumelscheibe gelagert und im Inneren der Bohrung ein
vorspringender Anschlag angeordnet, der in eine in der Welle ausgebildete, sich
über den halben Umfang der Welle erstreckende Nut hineinragt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen bei
spielshalber im Prinzip noch näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Pumpe mit ru
hender Taumelscheibe und rotierendem
Pumpenkörper,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine
Pumpe mit rotierender Taumelscheibe;
Fig. 3 eine perspektivische Darstellung einer in den
Pumpen gemäß Fig. 1 und 2 enthaltenen Nocken
scheibe,
Fig. 4 einen Schnitt durch eine Radialkolbenpumpe ge
mäß der Erfindung,
Fig. 5 eine zur Pumpe gemäß Fig. 4 gehörende Nocken
scheibe,
Fig. 6 ein Ansaugventil mit konischem Ventilsitz und
Ventilkörper,
Fig. 7 eine andere Ausführung des Ansaugventils mit
Kugelventil,
Fig. 8 eine weitere Ausführungsform des Ansaugventils mit
Tellerventil,
Fig. 9 eine Darstellung der Führung des Ansaugventils
der Pumpen nach den Fig. 1 und 2,
Fig. 10 einen Längsschnitt einer Ausführungsform der
Pumpe nach Fig. 2, und
Fig. 11 die vergrößerte Darstellung einer Einzelheit der Pumpe nach Fig. 10.
Aus den Figuren ist ersichtlich, daß die gezeigte volu
metrische Pumpe Kolben 1 aufweist, die ein Fluid in Kam
mern 2 komprimieren. Den Kammern 2 sind Ansaugleitungen
3 und Auslaßleitungen 4 zugeordnet.
Fig. 1 zeigt im Axialschnitt eine Pumpe mit ruhender
Taumelscheibe 5. Die Kolben sind in einem tonnenförmigen,
rotierenden Körper 6 angeordnet und werden durch Federn
1a unter Zwischenschaltung von gleitenden Stützbüchsen 7
gegen die Taumelscheibe 5 gedrückt.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist
ein Endstück 6a am rotierendem Körper 6 befestigt.
In diesem Endstück sind die Ansaugleitungen 3 angeordnet,
die mit einem Raum 3a in Verbindung stehen, in den der
Saugstutzen 3b mündet. Die Ansaugleitungen sind mit den
Kammern 2 der Kolben 1 über Ansaugventile 11 verbunden,
die jeweils durch eine Schließ- oder Rückstell
feder 12 in ihre Schließstellung gedrückt werden. Am Bo
den der Kammern, etwas stromaufwärts der Ansaug- oder Ein
laßventile 11, sind die Auslaßleitungen 4 angeordnet, die
durch Ventile 21 verschlossen sind. Die Ventilkörper der
Ventile 21 werden durch Federn 22 in ihre Schließposition
gedrückt. Die Ausgänge der Ventile 21 führen in eine zen
trale Kammer 23, die über einen zentralen Zweifachkolben,
zwischen dessen Teilchen 24a und 24b eine Gleitbüchse 24c
angeordnet ist, mit dem Ausgangsanschluß 25 der Pumpe in
Verbindung steht. Die aus den Teilen 24a, 24b und 24c be
stehende Einheit stellt den Rohranschluß mit Drehkupplung
dar.
Mittels eines Keiles 16 ist eine Kurvenscheibe 14 kraft
schlüssig mit dem Pumpengehäuse verbunden. Auf der Kur
venscheibe 14 stützen sich unter Zwischenschaltung je
einer Kugel 15 Öffnungsfedern 13 ab, deren jeweiliges
andere Ende gegen die Ventilkörper 11 der Ansaugventile
drückt und auf diese eine Kraft in Öffnungsrichtung aus
übt. Die axiale Dicke der Kurvenscheibe 14 variiert, so
daß die über die Federn 13 auf die Ventilkörper 11 aus
geübte Kraft von der Stellung der Kolben in Bezug auf
die Kurvenscheibe 14 abhängt.
Fig. 2 zeigt einen axialen Teilschnitt einer Pumpe mit
rotierender Taumelscheibe 8, die auf einer Antriebswelle
befestigt ist. Die Kolben 1 sind in einem ruhenden Körper
9 angeordnet und werden durch Federn 1a unter Zwischen
schaltung von Stützbüchsen 7 gegen die Taumelscheibe 8
gedrückt.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel sind
die Teile, die gleiche Bezugszeichen wie die Teile in
Fig. 1 tragen, diesen gleich oder analog.
Somit wird auf den Ventilkörper jedes Auslaßventils
11 nicht nur die Kraft der zugehörigen Rückstellfeder 12,
sondern eine zusätzliche, entgegengesetzt gerichtete Kraft
ausgeübt. Diese Gegenkraft ist über den Verlauf des Pum
penzyklus variabel, nämlich derart, daß sie mindestens
während eines Teils der Ansaugphase größer als die Kraft
der Rückstellfeder 12 ist. Im Ausführungsbeispiel wird
diese Kraft durch eine Feder 13 erzeugt, deren Vorspannung
durch eine Kurvenscheibe 14 verändert wird. Die Kurven
scheibe 14 wird durch die die Taumelscheibe 8 tragende
Antriebswelle in Drehung versetzt und ist an dieser mit
tels eines Keiles 17 befestigt. Das Profil der Kurven
scheibe wird in Abhängigkeit der Federeigenschaften
der Feder 13 so gewählt, daß die Gegenkraft die oben
erläuterten Bedingungen erfüllt.
Zwischen die Feder 13 und die Kurvenscheibe 14 ist zur
Verminderung der Reibung eine Kugel 15 eingesetzt.
Vorzugsweise werden das Profil der Kurvenscheibe 14 und
die Feder 13 so gewählt, daß die Gegenkraft größer als
die Rückstellkraft der Feder 12 praktisch während der
gesamten Ansaugphase des Kolbens ist. Dabei sollten die
Feder 13 und die Kurvenscheibe 14 so ausgelegt sein, daß
während der Ansaugphase die Gegenkraft der Feder 13 die
Rückstellkraft der Feder 12 in der Weise übertrifft, daß
ein Überdruck in der Restkammer von weniger als 15 bar,
vorzugsweise ein Überdruck von etwa 3 bis 5 bar, kompen
siert wird, so daß das Ventil bei diesem genannten Über
druck in der Kammer öffnet.
Die Pumpe arbeitet wie folgt:
Während der Kompressionsphase wird durch den Druck der
Flüssigkeit der Ventilkörper des Ventils 11 gegen seinen
Sitz, also in Schließposition gedrückt. Die Druckflüssig
keit strömt durch die Leitung 4 über das Ventil 21, die
Drehkupplung 24a, 24b, 24c und den Förderanschluß 25. Die
Feder 12 ist so dimensioniert, daß sie ausreichend stark
ist, um das Ventil rasch in seine Schließposition zu
Beginn der Kompressionsphase zu bringen, und jedes un
gewollte Zurückprallen bei hoher Geschwindigkeit zu ver
meiden.
Während der Ansaugphase drückt die Kurvenscheibe 14 ge
gen die Kugel 15, wodurch die Feder 13 zusammengedrückt
wird. In
dem Maße, wie sich der Kolben 1 in der Kammer 2 zurück
zieht, vermindert sich der Restdruck am Ende der Kompres
sionsphase. Sobald dieser unter einen Wert fällt, der der
Kraftdifferenz der Feder 11 und der durch die Kurvenschei
be 14 gespannten Feder 13 entspricht, öffnet sich das Ven
til 11.
Auf diese Weise wird eine schlagartige Entspannung des
Druckes von 400 bar auf 0 bar vermieden. Stattdessen erfolgt
eine leichte Entspannung von einem Druck im Bereich zwi
schen 3 und 5 bar auf 0 bar. Diese Entspannung ist sowohl
unter dem Gesichtspunkt der Energieeinsparung, als auch
unter dem der Lärmentwicklung vernachläs
sigbar.
Andererseits ist zu beobachten, daß bei der gezeigten
Pumpe das jeweilige Ansaugventil 11 öffnet, wenn der
Überdruck in der Restkammer unter einen vorgegebenen Wert
fällt. Die Lage des Öffnungszeitpunktes hängt jedoch von
den Betriebsbedingungen der Pumpe ab. Bei großen Durch
sätzen und kleinen Drücken erfolgt die Ventilöffnung
mit nur geringer Verzögerung nach Beginn der Ansaugphase
(Rückwärtsbewegung des Kolbens). Dagegen kann die Verzö
gerungsphase bei hohen Drücken und kleinen Durchsätzen
bis auf nahezu 180° ausgedehnt werden. Es paßt sich also
die Verzögerungszeit für die Öffnung des Ansaugventils
automatisch den Betriebsbedingungen an.
Die Fig. 6, 7 und 8 zeigen, daß das Ansaugventil in
verschiedener Weise ausgestaltet sein kann. Fig. 6 zeigt
ein Ventil mit konischem Ventilkörper und konischem Ven
tilsitz. Zur Übertragung der Kraft der Öffnungsfeder 13
auf den Ventilkörper 11 dient ein Stößel, der abgedichtet
durch das Pumpengehäuse geführt ist. Fig. 7 zeigt ein
Kugelventil, und Fig. 8 zeigt ein Tellerventil, bei dem
beide Kontaktflächen plan sind.
Bei den verschiedenen Ausführungsformen wird die Feder
13 durch die Kurven- oder Nockenscheibe 14 über eine
Kugel 15 zusammengedrückt. Ebenso kann statt der Kugel
15 ein Kontakt- oder Schleifschuh eingesetzt werden.
Die Kugel 15 ist lediglich eines der zahlreichen, dem
Fachmann zur Verfügung stehenden Mittel, um die Feder
13 durch die Kurvenscheibe 14 zu betätigen.
In gleicher Weise können die Feder 13 und die Kurven
scheibe 14 durch Mittel ersetzt werden, die geeignet
sind, auf das Ventil 11 eine Gegenkraft auszuüben, die
die oben erläuterten Eigenschaften aufweist. Insbesondere
kann ein pneumatisches oder ölpneumatisches System hierzu
vorgesehen sein. Wegen seiner Einfachheit ist jedoch das
aus Kurvenscheibe und Feder bestehende System vorzu
ziehen.
Fig. 3 zeigt ein Profil einer Kurvenscheibe, die für die
Pumpen nach den Fig. 1 und 2 geeignet ist. Der über
höhte Teil der Kurvenscheibe, der für die Entstehung der
zusätzlichen Gegenkraft maßgebend ist, erstreckt sich
über mindestens einen Teilbereich der Ansaugphase. Der
überhöhte Kurventeil kann je nach dem gewünschten Feder-
Vorspannverhalten gestaltet werden.
Im dargestellten Beispiel besteht der überhöhte Teil aus
einem Steg konstanter Höhe.
Die Kurvenform
könnte aber auch so gewählt werden, daß die Feder 13
durch die Kurvenscheibe 14 kontinuierlich zusammengepreßt
wird.
Im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 ist die Kurvenscheibe
mit Hilfe eines Keiles 16 kraftschlüssig mit dem Gehäuse
der Pumpe verbunden.
Im Ausführungsbeispiel der Fig. 2 dreht sich die Kurven
scheibe 14 mit der Taumelscheibe 8. Sie wird durch einen
Keil 17 in ihrer Winkelposition gehalten.
Fig. 4 zeigt eine Radialkolbenpumpe, bei der die Kurven
scheibe 14, deren Erhöhungen und Vertiefungen in Radial
richtung weisen, durch die Antriebswelle getragen wird.
Die Antriebswelle trägt zusätzlich eine Nockenscheibe
10, durch welche die Kolben 1 betätigt werden. Das Profil
der Kurvenscheibe 14 ist in Fig. 5 dargestellt. Auch
bei diesem Ausführungsbeispiel wird auf das Ansaugventil
11 während der Ansaugphase eine zusätzliche Kraft durch
die Kurvenscheibe 14 über die Kugel 15 und die Feder 13
ausgeübt.
Fig. 9 zeigt den Ventilkörper in einer Draufsicht. Wie aus
der Figur ersichtlich ist, weist der Ventilkörper 11
entlang seiner Mantellinien verlaufende radiale Stege
auf, die in entsprechende Führungen der Ventilkammer ein
greifen. Auf diese Weise ist eine sichere Führung und
eine exakte Schließfunktion des Ventiles gewährleistet.
Die in Fig. 10 dargestellte Taumelscheibenpumpe unter
scheidet sich von der Pumpe nach Fig. 2 im wesentlichen
dadurch, daß zwischen der Kurvenscheibe 14 und der Tau
melscheibe 8 ein Spiel in Drehrichtung von 180° vor
handen ist. Auf diese Weise ist es möglich, die Antriebs
richtung der Pumpe umzukehren, ohne daß dabei zusätzliche
Maßnahmen erforderlich sind. Durch das vorhandene Spiel
wird die richtige Steuerung der Öffnungsfedern 13 auto
matisch sichergestellt, da bei einem Umkehren der An
triebsrichtung sich die Kurvenscheibe 14 gegenüber der
Taumelscheibe 8 automatisch um 180° verschiebt und so
der durch die Umkehrung der Antriebsrichtung bedingten
Vertauschung von Ansaug- und Ausstoßphase Rechnung ge
tragen wird. Hier ist die Kurvenscheibe 14 über eine
sie tragende, im Pumpenkörper drehbar gelagerte Welle
14a mit der angetriebenen Taumelscheibe 8 verbunden:
das eine Ende der Welle 14a ragt in eine zentale Öff
nung 18 der Taumelscheibe 8, wo sie in der in Fig. 11
gezeigten Weise befestigt ist.
Fig. 11 zeigt im Detail die mechanische Verbindung zwi
schen der die Kurvenscheibe 14 tragenden Welle 14a und
der an der Antriebswelle 8a befestigten Taumelscheibe
8. Die Welle 14a ragt in eine zentrale Axialbohrung 18
der Taumelscheibe 8. An der Innenwandung dieser Bohrung
befindet sich ein radial vorspringender Stift 19. Die
Welle 14a ist weiterhin mit einer sich über einen hal
ben Umfang (180°) erstreckenden Nut 20 versehen, in
die der Stift 19 hineinragt. Wird die Taumelscheibe 8
durch die Welle 8a angetrieben, so schlägt der Stift 19,
je nach Drehrichtung, an dem einen oder anderen Ende der
Nut 20 an und nimmt die Welle 14a und damit die Kurven
scheibe 14 mit. Die Art der Einwirkung der Kurvenscheibe
14 auf den Ventilkörper 11 ist die gleiche wie bei dem
in Fig. 2 dargestellten und bereits beschriebenen Aus
führungsbeispiel.
Claims (17)
1. Hydraulikpumpe mit einem oder mehreren Kolben, bei der jedem Kolben ein
Auslaß- sowie ein Ansaugventil zugeordnet und das Ansaugventil durch die
Kraft einer Rückstellfeder während der Ausstoßphase in Schließstellung
gehalten ist, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Ansaugventil (11) mit einer
weiteren, der Kraft der Rückstellfeder (12) entgegen in Öffnungsrichtung
wirkenden Kraft vorgespannt wird, deren Stärke während der Ansaugphase,
zumindest während eines anfänglichen Teilabschnitts derselben, derart
veränderbar ist, daß das Ansaugventil (11) in Abhängigkeit von dem im Arbeits
zylinder (2) des zugeordneten Kolbens (1) herrschenden Fluiddruck erst öffnet,
wenn dieser bei beginnender Ansaugbewegung des Kolbens (1) unter einen
vorgegebenen Wert abfällt.
2. Hydraulikpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in
Öffnungsrichtung wirkende Kraft während der Ausstoßphase kleiner und
während zumindest des anfänglichen Teilabschnittes der Ansaugphase größer
als die Kraft der Rückstellfeder (12) ist.
3. Hydraulikpumpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die in
Öffnungsrichtung wirkende Kraft durch ein pneumatisches oder ölpneumatisches
System erzeugbar ist.
4. Hydraulikpumpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die in
Öffnungsrichtung wirkende Kraft durch eine Öffnungsfeder (13) erzeugbar ist,
die das Ansaugventil in Richtung auf seine Öffnungsstellung hin vorspannt.
5. Hydraulikpumpe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich die
Öffnungsfeder (13) zur Veränderung ihrer Vorspannkraft auf einer Nocken
scheibe (14) abstützt.
6. Hydraulikpumpe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Nocken
scheibe (14) in radialer Richtung kreisförmig ist und ihre eine axiale Abschluß
fläche als kreisförmig umlaufende Nockenfläche ausgebildet ist.
7. Hydraulikpumpe nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere zur Pumpenachse parallele, in einem rotierendem Körper (6)
angeordnete Kolben (1) vorgesehen sind, die auf einer ruhenden Schräg
scheibe (5) abstützen, und daß sich die Öffnungsfedern (13) jedes Ansaugventils
(11) jeweils auf der mit dem Pumpengehäuse verbundenen Nockenscheibe (14)
abstützen.
8. Hydraulikpumpe nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere zur Pumpenachse parallele Kolben (1) vorgesehen sind, die sich auf
einer rotierenden, schräg stehenden Taumelscheibe (8) abstüzen, daß der die
Kolben (1) und des Ansaugventil (11) enthaltende Pumpenkörper ruht, und daß
die Nockenscheibe (14) koaxial kraftschlüssig mit der die Taumelscheibe
(8) tragenden Welle (8a) verbunden ist.
9. Pumpe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere radial zur
Pumpenachse angeordnete Kolben (1) vorgesehen sind, die sich auf einer mit
der Pumpenwelle kraftschlüssig verbundenen Nockenscheibe (14) abstützen, und
daß die auf die Öffnungsfeder (13) einwirkende Nockenscheibe (14) ebenfalls
kraftschlüssig mit der Antriebswelle verbunden ist.
10. Pumpe nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Nockenscheibe (14) und die Öffnungsfedern (13) so ausgelegt sind, daß jedes
Ansaugventil (11) sich bei einem Restdruck kleiner als 15 bar öffnet.
11. Pumpe nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Ansaugventil
(11) sich bei einem Restdruck zwischen 3 und 5 bar öffnet.
12. Pumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ansaugventile (11) als Kugelventile ausgeführt sind.
13. Hydraulikpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Ansaugventile (11) als Tellerventile mit planem Ventilsitz
ausgebildet sind.
14. Pumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Anlagefläche der Ventilsitze für die Ventilkörper bei den Ansaugventilen
(11) konisch ausgebildet sind.
15. Hydraulikpumpe nach einem der Ansprüche 4 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ventilkörper der Ansaugventile (11) mit der
zugehörigen Öffnungsfeder (13) jeweils über einen Stößel (Fig. 6) verbunden
sind, der dichtend durch den Pumpenkörper geführt ist.
16. Hydraulikpumpe nach Anspruch 8, bei welcher die Drehrichtung der Pumpe
umschaltbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Nockenscheibe (14) von einer
Welle (14a) getragen wird, die mit der Taumelscheibe (8) derart verbunden ist,
daß sie gegenüber der Taumelscheibe (8), in deren Drehrichtung gesehen, um
einen Winkel von 180° verdrehbar ist.
17. Hydraulikpumpe nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Welle
(14a) drehbar in einer koaxialen Mittelbohrung (18) der Taumelscheibe (8)
gelagert und im Inneren der Bohrung (18) ein vorspringender Anschlag (19)
angeordnet ist, der in eine in der Welle (14a) ausgebildete, sich über den
halben Umfang der Welle (14a) erstreckende Nut (20) hineinragt.
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