DE2057406A1 - Verfahren zur Herstellung von Vliesstoffen mit Kreppstruktur - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von Vllesstoffen mit Kreppstruktur Durch verschiedene Patente, z.B. deutsche Patentschrift 1.o34.477,ist ein Verfahren zur Herstellung von ungewebten Flächengebilden, sogenannten Vliesstoffen, geschützt, das dadurch gekennzeichnet ist, daß eine Mischung von Wasser oder wässrige Lösungen anlösbaren Fasern mit andersartigen Fasern, z.B. pflanzlichen oder mineralischen Naturfasern, halbsynthetischen oder vollsynthetischen Fasern, Hohlfasern, gekräuselten Fasern usw., in Vliesform übergeführt wird, diese Vliese einer Behandlung mit Wasser oder wässrigen Flüssigkeiten, durch welche die wasserlöslichen bzw. durch Wasser anlösbaren Fasern in klebefähigen Zustand übergeführt werden, unterworfen werden und die so behandelten Fasergebilde durch Trocknen bei erhöhten Temperaturen, gegebenenfalls unter Druck, verfestigt werden.
• Iiierbei kommen PVA-Fasern zur Verwendung, die einem Streck-Schrumpfvorgang unterworfen wurden, sodaß während der Verarbeitung zu einem Faservlies keine weitere Schrumpfung eintritt.
• Durch DAS 1 o94 227 ist das vorstehend erläuterte Verfahren dadurch weiter ausgebildet worden, daß die danach erhältlichen Vliesstoffe durch Imprägnieren mit wasserverträglichen, vorteilhaft in noch löslichem Zustand befindlichen Kunstharzen, z.B.
• Aldehyd-und/oder Ketonkunstharzen, und Weiterkondensation derselben in den Fasergebilden in wasserfesten, waschbeständigen, kochfesten und gegen chemischen Reinigungsmittel unempfindlichen Zustand übergeführt werden.
• Die Patentinhaberin hat sich die Aufgabe gestellt, Vliesstoffe herzustellen, die eine kreppartige Struktur besitzen und infolgedessen für besondere Verwendungszwecke, wie z.B. Faschingskostme, Dekorationsstoffe, Kunstblumen, Bestattungsartikel, geeignet sind.
• Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst worden, daß die vorstehend erwähnten Verfahren mit der Maßgabe durchgeführt werden, daß Mischfaservliese zur Anwendung gelangen, die wasserlösliche bzw. durch Wasser oder wässrige Flüssigkeiten anlösbare Fasern enthalten, die durch Einwirkung von Wasser, z.B. durch Einlegen in kaltes Wasser, eine mehr oder weniger starke Schrumpfung erfahren und die hierdurch erzielten Faserverkürzungen durch geeignete Maßnahmen. wie z.B. Wärmebehandlung, fixiert werden.
• Derartige schrumpfbare PVA-Fasern erhält man z.B. direkt nach dem Ausspinnen aus der Düse. Man unterwirft die erfindungsgemäß beantragten PVA-Fasern also nicht, wie z.B. im Patent 1.o3L!.77 empfohlen, einer vorherigen Schrumpfung.
• Hierdurch gelingt es, Musterungen zu erzeugen und den Vliesstoffen einen permanenten kreppartigen Charakter zu verleihen. Durch Anwendung von wasserlöslichen Fasern mit bestimmten Schrumpfungsgraden oder von wasserlöslichen Fasern it verschieden hohen Schrumpfungsgraden, Regelung der Mengenverhältnisse zwischen schrumpffähigen Fasern und andersartigen Fasern kann man die Kreppbildung und die Bemusterung der kreppartigen Vliesstoffe in gewünschter Weise beeinflussen.
• Zur Verwirklichung der Erfindung können Fasergemische verwendet werden, welche als wasserlösliche bzw. durch Wasser anlösbare Fasern ungehärtete Polyvinylalkoholfasern, Alginatfasern, wasserlösliche Proteinfasern, Caseinfasern u.dergl., einzeln oder zu mehreren enthalten, die befähigt sind, durch Einwirkung von Wasser oder wässrigen Flüssigkeiten Schrumpfungen zu erfahren. Besonders gut hat sich die Anwendung von wasserlöslichen bzw. durch Wasser anlösbaren Polyvinylalkoholfasern bewährt. Unter Polyvinylalkoholfasern sollen auch Polyvinylalkohol enthaltende Fasern verstanden werden, die die Fähigkeit haben, durch Wasser oder wässrige Flüssigkeiten lösbar bzw. anlöslich zu sein und durch Einwirkung derartiger Flüssigkeiten Schrumpfungen zu erfahren. Der Gehalt der erfindungsgemäß anzuwendenden Fasergemische an durch Wasser löslichen oder anlösbaren Fasern kann in weiten Grenzen schwanken. Er kann z.B. zwischen 2 und 5ö% liegen.
• Es besteht auch die Möglichkeit, Mischfaservliese zu verarbeiten, die schrumpffähige wasserlösliche bzw. durch Wasser anlösbare Fasern und außerdem noch nicht schrumpffähige wasserlösliche Fasern enthalten.
• Der Befeuchtungsvorgang kann in Üblicher Weise, z.B. durch Tauchen der Mischfaservliese in Wasser oder geeignete wässrige Fltssigkeiten und Entrernen des Flüssigkeitsüberschusses durch Maßnahmen, wie Abpressen, erfolgen. Die zur Befeuchtung der Mischfaservliese -dienenden wässrigen Flüssigkeiten können in Form von Lösungen> Dispersionen oder Emulsionen angewendet werden, welche Zusatzstoffes wiezB. organjscheFl9ssjgkeit'en, oder Stoffe enthalten, die erwünschte Wirkungen, z.B. faserbindende, faserquellende, katalytische> kondensierende oder kdaguiierende Wirkungen, auszu-Uben vermdgen. Durch Mitverwendung, filmbildender Verklebemittel, wie z.B. Naturkautschuk, Xunstkautschuk und/oder Kunstharze, z.B.
• durch Anwendung einer etwa 30%igen Kautschukdispersion> kann man den Verband der Fasern und die Eigenschaften der Produkte, u.a. mit Bezug auf FlexibilitEt, Elastizität us. in gewünschter Weise beeinflussen. Durch Anwendung von wässrigen Imprägnierflüssigkeiten, welche Stoffe enthalten, die den angewendeten Fasern arteigen sind, sind besondere Vorteile erzielbar. Durch Anwendung von Imprägnierflüssigkeiten, welche Silikonöle enthalten, können Fertigprodukte mit ausgesprochen weichen Oberflächen erzeugt werden.
• Der Trockenvorgang wird zweckmäßig unter Bedingungen ausgeführt, bei denen das durchgefeuchtete Vlies in seiner Lage fixiert wird.
• Die Trocknung kann z.B. derart durchgeführt werden, daß die durchfeuchteten Fasergebilde durch einen Filzkalander geführt werden, wobei das durchfeuchtete Vlies in seiner Lage fixiert wird. Die Trockentemperaturen können im allgemeinen im Bereich von etwa 900 bis 175 0C gehalten werden. Die Einwirkungsdauer kann etwa 1/2 Minute bis 2 Minuten betragen.
• Beispiel 1 Ein Fasergemisch, bestehend aus 9o% Viskose-Zellwolle ( 3o den.
• und 40 mm Schnittlänge) und 10% wasserlöslichen Polyvinylalkoholfasern, die beim Einlegen in kaltes Wasser (150C) innerhalb 25 Sekunden auf etwa ein Viertel ihrer ursprünglichen Länge zusammenschrumpfen, wird nach in der DAS 1 o94 227 beschriebenem Verfahren durchfeuchtet. Das durchfeuchtete und auf gewünschten Flüssigkeitsgehalt eingestellte Vlies wird innerhalb von etwa 3o bis 40 Sekunden in einen Filzkalander gebracht und in diesem getrocknet. Während des Transportes des feuchten Vlieses zu dem Filzkalander schrumpfen die wasserlöslichen Polyvinylalkoholfasern auf etwa ein Viertel ihres Volumens zusammen. Dabei tritt jedoch noch keine Kreppung auf, obwohl hier die Fasern den stärksten Schrumpf erleiden. Die Kreppung tritt erst bei der anschließenden Filzkalanderbehandlung auf. Beim Trocknen in dem Filzkalander werden die gebildeten Kreppfalten permanent verfestigt.
• Beispiel 2 Ein Fasergemisch, bestehend aus 30Z Wolle, 15% Acetat-Zellwolle, 20X Viskose-Zellwolle, 25% Baumwolle und 10% wasserlöslichen krumpffähigen Polyvinylalkoholfasern wird gemäß Beispiel 1 verklebt und verfestigt.
• Das verfestigte Fasergebilde wird gemäß DAS 1.o94.227 mit einer Flotte imprägniert, die 1% Dimethylolharnstoff, o,1% Zinkchlorid und 2% Plextil (einem Mischpolymerisat verschiedener Acrylharze) enthält, und anschließend unter Vermeidung von Streckungen getrocknet und 1,5 Minuten bei etwa 150°C kondensiert.
• Erhalten wird ein gleichmäßiges Noppen aufweisendes Flächengebilde mit Kreppstruktur, das wasserfest, kochfest und waschfest ist und bei der chemischen Reinigung nicht störend beeinflußt wird.
• Beispiel 3 Ein Gemisch aus 25% Viskose-Zellstoff, 30% Baumwolle, 10% gebleichter Ramiefaser, 10% Acetat-Zellwolle und 15% wasserlöslichen krumpffähigen PVA-Fasern wird gekrempelt und in gekrempeltem Zustand einer Weiterbehandlung nach Random-Webb unterworfen, um ein möglichst gleichmäßiges Wirrfaservlies zu bilden.
• Dieses wird einem Walzenfoulard zugeführt, wobei es durch ein Tränkbad wandert, das eine 25%ige wässrige Dispersion von Perbunan (einem Mischpolymerisat aus z.B. 30 Gew.Teile Acrylnitril und 70 Gew.Teile Butadien) und Vulkanisationsmittel und Alterungsschutzmittel, z.B. ein Gemisch aus 5% Zinkoxyd, 4% Tetramethylthiuramidisulfid, 1% dimethylcyrbaminsaures Zink, 1,5% Alterungsschutzmittel (Mercaptobenzimidazol) und 3% Methylcellulose als Verdickungsmittel enthält, Die Imprägnierung wird eo durchgeführt, daß eine Aufnahme der Imprägnierflüssigkeit von etwa 40, bezogen auf das Fertiggewicht, erfolgt. Das imprägnierte Fasergebilde wird in üblicher Weise gegebenenfalls unter zusätzlicher Führung über Walzentrockner oder Filzkalander (wie in Beispiel 2 erwähnt) getrocknet und verfestigt. Das so erhaltene Fertigprodukt hat einen stark kreppartigen Charakter, besitzt große Sprungelastizität, ist-waschbar und kann ohne Inkaufnahme von Schäden chemisch gereinigt werden.

Claims (4)

Patentansprüche

1.) Verfahren zur Herstellung von kreppartigen Vliesstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß Gemische von wasserlöslichen bzw. mit Wasser oder wässrigen Flüssigkeiten anlösbaren Fasern, z.B."Polyvinylalkoholfasern, die bei Befeuchtung mit Wasser Schrumpfungen erfahren, in Vliesform übergeführt werden die Vliese mit Wasser oder wässrigen Flüssigkeiten getränkt werden und durch Trocknen bei erhöhten Temperaturen, gegebenenfalls unter mäßigem Druck verfestigt werden.

2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die durch Trocknen bei erhöhten Temperaturen verfestigten Fasergebilde durch Imprägnieren mit wasserverträglichen, vorteilhaft in noch löslichem Zustand befindlichen Kunstharzen, z.

Aldehyd- und/oder Ketonkunstharzen, und Weiterkondensation dSr in das Fasergebilde eingeführten Vorkondensate oder Zwischen kondensate in wasserfesten, waschbeständigen, kochfesten und gegen chemische Reinigungsmittel unempfindlichen Zustand übergeführt werden.

3.) Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet durch Anwendung von wasserlöslichen oder mit Wasser anlösbaren PVA-Fasern, die für sich allein bei Befeuchtung mit Wasser bei Raumtemperatur oder mit warmem Wasser bei Temperaturen zwischen 40 bis 60°C innerhalb von 2 bis 6o Sekunden, vornehmlich von 5 bis 20 Sekunden, um etwa 25 ihrer ursprung lichen Länge eingehen.

4.) Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet.

die Anwendung von Mischfaservliesen, die etwa 2 bis 5o%, zugsweise 5 bis 20% wasserlösliche krumpfbare Fasern, vorzugsweise Polyvinylalkoholfasern, enthalten.