DE570375C - Verfahren zur Behandlung von Geweben - Google Patents

Verfahren zur Behandlung von Geweben

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DE570375C
DE570375C DEK107332D DEK0107332D DE570375C DE 570375 C DE570375 C DE 570375C DE K107332 D DEK107332 D DE K107332D DE K0107332 D DEK0107332 D DE K0107332D DE 570375 C DE570375 C DE 570375C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06MTREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
    • D06M15/00Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment
    • D06M15/01Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment with natural macromolecular compounds or derivatives thereof
    • D06M15/03Polysaccharides or derivatives thereof
    • D06M15/05Cellulose or derivatives thereof

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)

Description

  • Verfahren zur Behandlung von Geweben Die Erfindung betrifft ein Verfahren, um Webstoffe mit cellulosehaltigem Material zu überziehen oder zu appretieren, und bezweckt, gewisse Schwierigkeiten und Nachteile der bisherigen Technik dabei zu beseitigen.
  • Die Herstellung überzogener und appretierter Gewebe ist altbekannt. Im allgemeinen ist bei den bisherigen Verfahren versucht worden, ein derartiges Material herzustellen, indem man eine Lösung von cellulosehaltigem Stoff, z. B. Viskose, auf dem Gewebe ausbreitete. Bei diesen Verfahren zeigen sich Schwierigkeiten, deren Überwindung nicht leicht ist. Viskose und andere cellulosehaltige Lösungen, z. B. eine Lösung von Cellulose in Calciumthiocyanatlösung, sind zähflüssig, und die Viskosität dieser Lösungen ändert sich, wenn sie der Einwirkung der Außenluft oder Temperaturschwankungen ausgesetzt sind, oder bei ihrer Handhabung und aus ähnlichen Gründen. Infolgedessen ist es sehr schwer, Schichten von cellulosehaltigem Material von gleichförmiger Dicke zu erzielen. Beim Ausbreiten der cellulosehaltigen Lösung auf den Stoff ist fortwährende Sorgfalt erforderlich, und man muß sehr häufig die Zuführungsvorrichtungen einstellen und regeln.
  • Die hohe Viskosität von Celluloselösungen in Calciumthiocyanatlösungen macht es schwierig, daraus dicke Schichten herzustellen. Dicke Schichten haben die Neigung, zu reißen und von der Stoffunterlage abzublättern. Die Schwierigkeiten und Nachteile der bisherigen Verfahren werden gemäß der Erfindung beseitigt, indem man einen cellulosehaltigen Brei auf einer Stoffunterlage ausbreitet und darauf den Brei teilweise zur Lösung oder Gelatinierung bringt, ohne indessen die Stoffunterlage wesentlich anzugreifen. Dieser Zweck wird erzielt, indem man die Stoffunterlage mit cellulosehaltigem Brei überzieht, das Ganze in ein Gelatinierungsbad an sich bekannter Art, z. B. eine Calciumthiocyanatlösung von bestimmter Stärke, eintaucht, die Masse stehenläßt, bis eine Teillösung oder Teilgelatinierung eintritt, allen Überschuß an gelatinierender Flüssigkeit entfernt und das Material in üblicher Weise preßt und fertigstellt.
  • Es ist bekannt, einen cellulosehaltigen Brei auf Gewebe aufzutragen, Jedoch hat man bei dem bekannten Verfahren keine Gelatinierung vorgenommen, also auch nicht dieselbe Oberflächenbeschaffenheit wie bei dem vorliegenden Verfahren erzielen können.
  • Es ist auch bekannt, auf Gewebeschichten C.Alulosefasern abzulagern und gleichzeitig Gelatinierungsmittel einwirken zu lassen. Dabei wird aber auch das Grundgewebe mehr oder weniger gelatiniert, was bei dem vorliegenden Verfahren ausgeschlossen ist, da die Gelatinierungsmittel erst zur Einwirkung kommen, nachdem der cellulosehaltige Brei auf das Gewebe aufgebracht ist, das er vollkommen bedeckt. Nachstehend wird zur besseren Erläuterung ein Beispiel einer bevorzugten Ausführungsform beschrieben, auf das indessen die Erfindung nicht beschränkt ist.
  • Eine Stoffunterlage, die aus lose gewebtem Tuch bestehen kann, wird mit einer Schicht von Brei bedeckt, z. B. Sulfitbrei oder Baumwolllumpenbrei oder anderem cellulosehaltigem Material in fein verteiltem Zustand. Die Schicht von cellulosehaltigem Material kann beliebige Dicke haben und kann je nach Wunsch auf beiden Seiten der Stoffunterlage oder nur auf einer Seite angebracht werden. Das Ausbreiten des cellulosehaltigen Materials läßt sich leicht in allgemein bekannter Weise ausführen.
  • Das Gewebe und der darauf gebrachte Cellulosebrei werden mehr oder weniger vollständig getrocknet, indem man sie zwischen heißen Quetschwalzen hindurchgehen läßt, ' wodurch Hitze und Druck darauf zur Einwirkung gebracht werden.
  • Nach Verlassen der Walzen wird das überzogene Gewebe durch eine Lösung gezogen, die eine Teillösung öder Teilgelatinierung des Breis herbeiführen kann. Vorzugsweise benutzt man eine Calciumthiocyanatlösung, deren Siedepunkt bei etwa 134 bis 1q.0° C liegt, d. h. einen Gehalt von 68 bis 74. Gewichtsprozent Calciumthiocyanat (Ca (CN S)2 # 3H20) aufweist, und die 2o bis 30 °/o einer 4o°/oigen Formaldehydlösung enthält. Es können aber auch andere Calciumthiocyanatlösungen und auch andere gelatinierenden Lösungen oder Lösungsmittel benutzt werden, wie sie in der Technik bekannt sind. Die vorzugsweise benutzten Lösungen ergeben besonders bei einer Temperatur von 2o bis 40'C günstige Resultate. Es kann aber auch bei anderen Temperaturen gearbeitet werden, besonders wenn Lösungen anderer Konzentration oder Beschaffenheit benutzt werden.
  • Vorzugsweise läßt man das Gewebe nicht längere Zeit in dem Gelatinierungsbade bleiben, sondern entfernt es und quetscht es aus, indem man es zwischen Walzen hindurchfährt oder in anderer Weise behandelt, um etwa anhaftende überschüssige Flüssigkeit zu entfernen. Das Material, das nunmehr eine genügende Menge von gelatinierender Flüssigkeit enthält, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen, wird eine bestimmte Zeit liegengelassen, damit die Gelatinierung der im Brei enthaltenen Fasern eintreten kann. Es kann auf einen Haspel gewickelt oder zusammengefaltet oder in irgendeiner anderen geeigneten Weise während dieser Gelatinierungszeit behandelt werden.
  • Wenn der gewünschte Gelatinierungsgrad erreicht ist, wird das Material mit Wasser bespritzt oder der Einwirkung von Dampf ausgesetzt oder in anderer Weise zwecks Verdünnung des gelatinierenden Mittels behandelt. Das Tuch wird dann zwischen warmen Quetschwalzen oder anderen geeigneten Vorrichtungen hindurchgeführt, wodurch der gelatinierte Brei in die Stoffunterlage hineingepreßt und mit ihr innig verbunden wird. Das Tuch wird dann in üblicher Weise gewaschen und getrocknet.
  • Je nach den gewünschten Ergebnissen können die Ausgangsstoffe für das Verfahren und die Durchführung des letzteren innerhalb weiter Grenzen geändert werden, wie für den Fachmann ersichtlich ist. Beispielsweise kann man' Stoffunterlagen behandeln, die aus Flachs, Hanf, Jute oder anderen Faserstoffen gewebt sind, und der cellulosehaltige Brei, der als Gelatinierungs- oder Überzugsmittel benutzt wird, kann verschiedener Herkunft sein.
  • Außerdem kann die Reihenfolge der einzelnen Arbeitsstufen bei der Ausführung des Verfahrens gemäß der Erfindung verändert werden. Beispielsweise kann es unter gewissen Umständen empfehlenswert sein, das überzogene Gewebe auszuquetschen oder zu pressen, ehe man es zur Verdünnung des Gelatinierungsmittels mit Wasser bespritzt oder dämpft.
  • Die Beschaffenheit des nach dem Verfahren gemäß der Erfindung erhaltenen Produkts ändert sich je nach den benutzten Ausgangsstoffen und je nach verschiedenen anderen Faktoren, z. B. der Dauer der Gelatinierungszeit. Gewöhnlich ist es indessen vorzuziehen, die Gelatinierung des Breis soweit wie möglich fortschreiten zu lassen, ohne daß indessen die Stoffunterlage wesentlich angegriffen wird. Eine Teilgelatinierung der Stoffunterlage ist indessen nicht notwendigerweise ein Nachteil, da sie die Bindung zwischen der Unterlage und dem Überzugsmaterial unterstützen kann.
  • Die Vorzüge des Verfahrens sind für den Fachmann ohne weiteres ersichtlich. Die Schwierigkeiten der Handhabung sehr zähflüssiger cellulosehaltiger Stoffe, die auch noch Schwankungen ihrer Viskosität unterworfen sein können, werden vollständig vermieden. Der erhaltene Überzug oder die Appretur ist viel-gleiehförmiger, haftet besser fest und zeigt keine Risse oder Abblätterungen. Außerdem wird erheblich an Chemikalien gespart.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE; Z. Verfahren zum Appretieren von Geweben, bei welchem ein cellulosehaltiger Brei auf dem Gewebe ausgebreitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß der cellulosehaltige Brei nach dem Aufbringen auf das Gewebe mit an sich bekannten Gelatinierungsmitteln für Cellulose behandelt wird.
  2. 2, Verfahren nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gelatinierungsmittel mindestens so lange einwirken läßt, daß der cellulosehaltige Brei wenigstens teilweise gelatiniert wird, jedoch nicht so lange, daß das Gewebe erheblich angegriffen wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Gelatinierungsmittel ein Lösungsmittel für Cellulose verwendet wird, dessen Überschuß, wenn die Gelatinierung in dem gewünschten Maße eingetreten ist, entfernt wird. .
  4. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das mit dem cellulosehaltigen Brei überzogene Gewebe vor der Einwirkung des Gelatinierungsmittels einer Pressung und Trocknung unterworfen wird.
  5. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das überzogene Gewebe derF-inwirkung einer Calciumthiocyanatlösung unterworfen wird, deren Siedepunkt etwa bei 134 bis 1:40 ' C liegt, d. h. die einen Gehalt von 68 bis 74 Gewichtsprozent Calciumthiocyanat (Ca(CNS)2#3H20) aufweist, und die 2o bis 30 °/o einer 4o°/"igen Formaldehydlösung enthält.
  6. 6. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der gelatinierte Brei in das Gewebe hineingepreßt wird.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das mit dem gelatinierten cellulosehaltigen Brei überzogene Gewebe vor der Pressung mit Wasser bespritzt oder der Einwirkung von Dampf unterworfen wird, um das Gelatinierungsmittel zu verdünnen.
DEK107332D 1927-06-07 1928-01-01 Verfahren zur Behandlung von Geweben Expired DE570375C (de)

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