DE19757413C2 - Degustationsglas für Weine - Google Patents
Degustationsglas für WeineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Degustationsglas für Weine.
Degustationsgläser sind bekannt, so beispielsweise aus der
Internationalen Offenlegungsschrift WO 97/37571 A1. Die in
diesem Stand der Technik offenbarten Degustationsgläser
dienen sowohl der Degustation von Destillaten als auch der
Degustation von Weinen. Dabei sind die bekannten Gläser
sowohl als Pokalgläser mit Stiel als auch als stiellose Becher
ausgeformt. Typisches Merkmal dieser Gläser ist, daß die
Kuppa bzw. der Becher ein vergleichsweise großes
Aufnahmevolumen aufweisen, das mehr oder minder deutlich
abgesetzt ein kleineres Teilvolumen zur Aufnahme der
Flüssigkeit und über diesem ein größeres Teilvolumen zur
Entwicklung der Aromen der verkostenden Flüssigkeit
aufweist.
Zum Verkosten sogenannter "großer" Weine müssen darüber
hinaus die Farbnuancen des Weines und seine Entwicklung an
Geschmacksnuancen und Duftnuancen bei Belüftung
nachvollziehbar prüfbar sein.
Insbesondere beim Verkosten der großen und meist überaus
teuren Weine verbietet es sich, unabhängig von einem meist
festlichen Rahmen, in dem eine solche Verkostung
durchgeführt wird, allein aus Gründen einer möglichen
Qualitätsbeeinflussung, den zu verkostenden Wein in
Messgefäße zu füllen und dann in ein bereitgestelltes
Degustationsglas umzufüllen. Eine möglichst gleiche Befüllung
der einzelnen Degustationsgläser ist dabei jedoch zur
Erzielung einer möglichst hohen Reproduzierbarkeit der
Bewertungen ebenso erforderlich wie im Hinblick auf ein
möglichst restloses Ausschenken der verfügbaren
Probiermenge. Hierzu würde sich prinzipiell zwar das
Anbringen von Messmarken auf der Kuppa des
Degustationsglases anbieten. Eine solche Maßnahme ist in der
Praxis jedoch keine taugliche Lösung, da das Verkosten
großer und teurer Weine auch immer ein festliches und
ästhetisches Gesamtvergnügen ist, das durch den Wein
hindurchscheinende oder sich auf dem Glas abzeichnende
Eichstriche sicherlich irritierend beeinflußt wird.
Diese Möglichkeit, die zum Verkosten verfügbare Menge
gleichmäßig aufzuteilen und auszuteilen, können die
bekannten Degustationsgläser nicht bieten. Zudem lassen die
abgesetzten Füllvolumen der Kuppa der bekannten
Degustationspokale, die zur Weinverkostung bestimmt sind,
keine verlässliche Beurteilung der Farbe zu, da diese in den
vergleichsweise flachen und breiten Füllvolumina der
bekannten Degustationsgläser sich schon bei nur geringer
Neigung des Glases verändert. Zwar ist eine solche
Farbentwicklung insbesondere von Rotweinen durchaus auch
ein Beurteilungs- und Erlebniskriterium, das jedoch in eine
Wertung des individuellen Weinerlebnisses einfließt, nicht in
den Versuch einer objektiven Bewertung großer Weine.
Ausgehend von diesem als nächstliegend angesehenen Stand
der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
anspruchsvolles Degustationsglas für Weine zu schaffen, das
ein vollständiges Aufteilen eines vorgegebenen
Gesamtausteilvolumens, meist eines vorgegebenen
Weinflaschentyps, auf mehrere Degustationsgläser ermöglicht,
ohne durch die sonst gebräuchlichen Hilfsmittel den
ästhetischen Ausdruck des Degustationsglases oder auch den
Verkostungsvorgang selbst durch unangebrachte Hilfsmittel zu
beeinträchtigen, und zudem auch eine objektive Bewertung der
Farbe und der Aromen und deren Entwicklung ermöglicht.
Diese Aufgabe löst die Erfindung durch ein Degustationsglas,
das die im Patentanspruch 1 genannten Merkmale aufweist.
Durch die Gestaltung der Kuppa im Verhältnis zum
Stiel des Degustationsglases kann eine reproduzierbare gute
Belüftung des zu verkostenden Weins erzielt werden, die
zudem durch ein Abrollen des Degustationsglases im
liegenden Zustand erfolgen und damit eine
Dünnschichtoxydation des zu verkostenden Weins auf der
durch rollenden Glasinnenwand der Kuppa, also eine
besonders intensive Belüftung des Weines, ermöglicht werden
kann.
Zudem ermöglicht bei stehendem Glas die im Vergleich zum
Stand der Technik hohe und enge Mensurierung des
Füllraumes auch bei geneigtem Glas eine sichere Bewertung
der Farbe des verkosteten Weines, insbesondere auch eine
von Verkoster zu Verkoster reproduzierbare Bewertung der
Farbe.
Vollendet wird diese Konstitution und Konfiguration des
Degustationsglases durch eine dünnwandige Ausgestaltung
des Stieles und der Kuppa aus einem dünnwandig
verarbeitbaren Glas. So werden Kuppa und Stiel vorzugsweise
aus einem dünnen glasklaren Bleikristallglas mundgeblasen,
das einen möglichst hohen Bleioxydgehalt aufweist.
Die Erfindung ist im folgenden anhand eines
Ausführungsbeispieles in Verbindung mit der Zeichnung näher
erläutert. Dabei zeigt die einzige Zeichnung, nämlich die
Fig. 1, eine schematische Darstellung des
Degustationsglases gemäß der Erfindung.
In der Fig. 1 ist ein Degustationsglas 1 dargestellt, das eine
aus einer Kuppa 3 und einem Stiel 4 bestehende Einheit 2 und
eine Bodenplatte 5 aufweist. Der Stiel 4 ist innen hohl und zur
Kuppa 3 hin geöffnet, so daß sich das Aufnahmevolumen der
Kuppa 3 in das Innere des Stiels 4 fortsetzen kann. Das
gesamte Aufnahmevolumen der Einheit 2 setzt sich demnach
aus dem Aufnahmevolumen der Kuppa 3 und dem Aufnahme
volumen des Stiels 4 zusammen. An der Einheit 2 am Ende
des Stiels 4 schließt sich die Bodenplatte 5 an. Diese
Bodenplatte 5 ist gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung
dergestalt geformt, daß diese an ihrem Außenumfang eine
Aufwölbung aufweist, um ein griffigeres Halten des Glases 1
an der Bodenplatte 5 durch den Verkoster zu ermöglichen,
während dieser das Degustationsglas 1 zum Zwecke einer
optischen Überprüfung der Farbe des Weines schwenkt.
Die Einheit 2 wird fertigungstechnisch in einem einzigen
Blasformungsprozeß ausgeformt. Die Glaswandstärke in der
Kuppa 3 ist gleichbleibend dünnwandig, während die
Glaswandstärke im unteren Bereich des Stiels 4 zunimmt. Die
Bodenplatte 5 wird in einem separaten Formgebungsprozeß
gefertigt und im noch heißen Zustand an das untere Ende des
Stiels 4 angeschmolzen.
Das Aufnahmevolumen des Stiels 4 stellt eine ganzzahlige
Teilmenge einer Flasche oder beispielsweise eines Dekanters
dar, in dem die zu degustierende Flüssigkeit enthalten ist. So
ergibt sich beispielsweise bei einer Flasche mit 0,75 l Inhalt
bei 30 Teilmengen ein Aufnahmevolumen des Stiels 4 von 25
ml, bei 25 Teilmengen von 30 ml und bei 20 Teilmengen von
37,5 ml. Bei einer Flasche mit 0,7 l Inhalt ergeben sich die
Aufnahmevolumina entsprechend mit 23,33 ml, 28 ml und 35 ml.
Dabei endet das Aufnahmevolumen des Stiels 4 an der
Stelle, an der sich die aufweitende Innenwölbung der Kuppa 3
anschließt. In der Fig. 1 ist dieser imaginäre Übergang
schematisch durch die gestrichelte Trennlinie gekennzeichnet.
Der Verkoster erkennt beim Einschenken des Weines, daß die
jeweilige Probenmenge erreicht ist, wenn der Stiel 4 des
Degustationsglases 1 vollständig, also bis zu der Stelle, an der
die Wölbung der Kuppa 3 beginnt, gefüllt ist. So lassen sich
beispielsweise bei einem Aufnahmevolumen des Stiels 4 von
ca. 20 ml und einem Aufnahmevolumen der dekantierten
Flasche von 0,75 l folglich die Stiele 4 von 35
Degustationsgläser gemäß der Erfindung füllen, also genau 35
Verkostungseinheiten aus einer herkömmlichen Weinflasche
entnehmen.
Das Aufnahmevolumen der Kuppa 3 steht dabei vorteilshaft
zum Aufnahmevolumen des Stiels 4 in einem solchen
Größenverhältnis, daß die im Stiel 4 aufgenommene
Flüssigkeitsmenge die Kuppa 3 lediglich bis unter den Rand 6
zu füllen vermag, ohne darüber hinaus zu fließen, wenn das
Degustationsglas 1 in der Horizontalen gehalten wird.
Der Rand 6 ist gemäß der Erfindung geschliffen und Feuer
poliert, wodurch im Gegensatz zum Rollrand ein gleichmäßiges
Fließen des Weines auf den Gaumen des Verkosters
hervorgerufen wird.
Selbstverständlich sind den Gestaltungsmöglichkeiten der
gesamten Einheit 2, insbesondere der Form der Kuppa 3 und
des Randes 6, keine Grenzen gesetzt, solange gleichzeitig die
erfindungsgemäße Notwendigkeit berücksichtigt wird, daß das
Aufnahmevolumen des Stiels 4 jeweils eine ganzzahlige
Teilmenge des Aufnahmevolumens der zu dekantierenden
Flasche darstellt.
Die vorliegende Erfindung zeigt einen Weg auf, mit dem ein
beim Dekantieren automatisches Abmessen einer
Probenmenge zum Degustieren bewerkstelligt werden kann.
Claims (4)
1. Degustationsglas (1) für Weine, mit einer aus Kuppa (3) und Stiel
(4) bestehenden dünnwandigen Einheit (2) und einer Bodenplatte
(5), wobei der gesamte Stiel (4) bodentief hohl und zur Kuppa (3)
hin geöffnet ist, so daß sich das Aufnahmevolumen der Kuppa (3)
in das Innere des Stiels (4) fortsetzt, und wobei das
Aufnahmevolumen des Stiels (4) zum Zwecke des Abmessens einer
bestimmten Menge des zu degustierenden Weines einer
ganzzahligen Teilmenge des Aufnahmevolumens eines diese zu
degustierende Flüssigkeit enthaltenen Gefäßes entspricht, und daß
die sich aufweitende Innenwölbung der Kuppa (3) derart
ausgebildet ist, daß die im Stiel (4) aufgenommene Menge des zu
degustierenden Weines in horizontaler Lage des
Degustationsglases (1) die Kuppa (3) bis unter den Rand (6) hin
füllt, ohne über diesen hinaus zu fließen.
2. Degustationsglas (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die aus Kuppa (3) und Stiel (4) bestehende dünnwandige
Einheit (2) in einem einzigen Blasformungsprozeß ausgeformt ist,
wobei die Glaswandstärke der Kuppa (3) gleichbleibend dünn
verläuft und die Glaswandstärke des Stiels (4) an der Bodenplatte
(5) leicht zunimmt.
3. Degustationsglas (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bodenplatte (5) an ihrem Außenumfang eine Aufwölbung
aufweist.
4. Degustationsglas (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bodenplatte (5) separat ausgeformt und an den Stiel (4)
angeschmolzen ist.
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- 1998-09-25 JP JP10270706A patent/JPH11196994A/ja active Pending
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Also Published As
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