DE4015188A1 - Behaelter fuer kohlensaeurehaltige getraenke - Google Patents
Behaelter fuer kohlensaeurehaltige getraenkeInfo
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- C12G1/06—Preparation of sparkling wine; Impregnation of wine with carbon dioxide
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Behälter für koh
lensäurehaltige Getränke und ein Verfahren zur Unterstützung
der Blasenbildung bei einem kohlensäurehaltigen Getränk.
Kohlensäurehaltige Getränke werden im allgemeinen dadurch
hergestellt, daß Kohlendioxidgas in Wasser oder anderen Ge
tränken gelöst wird. Bei gleichmäßiger Verteilung der Mole
küle aus Kohlendioxidgas und den Wassermolekülen bilden die
Kohlendioxidmoleküle und die Wassermoleküle, wie in Fig. 1
dargestellt, eine regelmäßige Anordnung. Die Bindungen zwi
schen den Wassermolekülen und den Gasmolekülen sind aber
keine chemischen Bindungen, so daß die Bindungskräfte
zwischen ihnen nur sehr schwach sind.
Im allgemeinen enthalten kohlensäurehaltige Getränke, wie
Cidre, Sekt, Champagner oder andere, einen Anteil von 2 bis
6 Vol.-% im gelösten Zustand. Wenn das kohlensäurehaltige
Getränk in einen anderen Behälter oder eine Tasse eingefüllt
wird, verringert sich der Innendruck des Getränks, das
vorher in einem abgedichteten Behälter unter Druck steht, so
daß der überwiegende Anteil des gelösten Kohlendioxidgases
in einem übersättigten Zustand in Blasen umgewandelt wird
und von der Oberfläche des Getränks in die Atmosphäre
abgegeben wird, während die restlichen Anteile des
Kohlendioxidgases am Boden und an den Seitenwänden des
Behälters in Blasen umgewandelt werden, bevor diese in die
Atmosphäre entlassen werden, bis das Getränk gerade noch mit
Kohlendioxidgas gesättigt ist.
Die bekannten Getränke haben jedoch den Nachteil, daß sie
nur für kurze Zeit Blasen in ausreichender Menge abgeben. Es
besteht daher ein Bedürfnis, ein kohlensäurehaltiges Getränk
bereitzustellen, das über einen längeren Zeitraum große
Blasenmengen abgeben kann und das im Geschmack verbessert
ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Behälter für
kohlensäurehaltige Getränke und ein Verfahren bereitzustel
len, bei dem die Blasenbildung unterstützt wird.
Diese Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen der Patentan
sprüche.
Die vorliegende Erfindung hat insbesondere den Vorteil, daß
die Kohlendioxidgasblasen über einen längeren Zeitraum auf
steigen, indem Kohlendioxidgasblasen am Boden des Behälters
über einen längeren Zeitraum erzeugt werden, nachdem das
kohlensäurehaltige Getränk in den Behälter eingefüllt worden
ist. Auf diese Weise wird das aus dem originalverpackten
Behälter in das erfindungsgemäße Gefäß übertragene Getränk
über einen längeren Zeitraum einen sprudelnden Charakter
aufweisen, wodurch einerseits der Geschmack verbessert und
andererseits über einen längeren Zeitraum das Aufsteigen der
Blasen beobachtet werden kann.
Die Erfindung geht von dem Grundgedanken aus, die Blasen
bildung bei kohlensäurehaltigen Getränken dadurch zu unter
stützen, daß kleine Luftblasen in Hohlräumen des Behälters
vorzugsweise am Boden eingeschlossen werden.
Erfindungsgemäß weist dazu der Behälter zur Unterstützung
der Blasenbildung bei kohlensäurehaltigen Getränken vorzugs
weise im Bereich des Bodens kleine, vorzugsweise scharfe
bzw. scharfkantige Poren oder Hohlräume auf. In diesen Poren
werden nach Einfüllen des kohlensäurehaltigen Getränks
Luftblasen zurückgehalten. Das Kohlendioxidgas wird zu der
Grenzschicht zwischen dem Getränk und der Luftblase
geleitet, wodurch das übersättigte Getränk in ein
gesättigtes Getränk umgewandelt wird.
Der Eintritt des Kohlendioxidgases durch die Grenzfläche in
die Luftblase ist vergleichbar und ähnlich zu dem Phänomen,
daß das Kohlendioxidgas an der Grenzfläche zwischen dem
Getränk und der Atmosphäre in die Luft abgegeben wird. Die
kleinen Luftblasen in den Poren nehmen das Kohlendioxidgas
auf, so daß deren Gasvolumen vergrößert wird.
Ein Teil der Luftblase, entsprechend dem ursprünglichen
Luftvolumen, bleibt in der kleinen Pore, bevorzugt in der
Form einer Pockennarbe, zurück, während der andere Teil der
Luft entsprechend der Menge, die durch das von dem
übersättigten Getränk eintretende Kohlendioxidgas vergrößert
wird, infolge der Auftriebskraft nach oben aufsteigt. Das
Volumen der Luftblase, die in der kleinen Pore
zurückgehalten wird, kann sehr unterschiedlich sein,
abhängig von Bedingungen, wie die Form der Pore, das
verwendete Material, die Art des kohlensäurehaltigen
Getränks, der Übersättigungsgrad, die Temperatur, das
spezifische Gewicht, die Viskosität, die Permeabilität und
ähnliches.
An der in der Pore zurückgehaltenen restlichen Luftblase
wiederholt sich der oben beschriebene Vorgang, und die Pore
wirkt wie ein Katalysator bei einer chemischen Reaktion. Das
Aufsteigen des Kohlendioxidgases an die Oberfläche des
Getränks und das Eindringen von gelöstem Kohlendioxid in die
Poren aus dem übersättigten Getränk findet gleichzeitig
statt und proportional zu dem aufsteigenden Kohlendioxidgas
verringert sich der Druck und das Volumen der in der Pore
zurückgehaltenen übrigen Luftblase und wird anschließend
erneut vergrößert.
Durch das Aufsteigen der Kohlendioxidgasblasen nach oben
kommt es zu einer internen Zirkulation in dem kohlensäure
haltigen Getränk, so daß kontinuierlich Kohlendioxidgas in
dem übersättigten Getränk an die Blasen der Poren geliefert
wird und daß die in den Poren eingefangenen Blasen kontinu
ierlich bei der Entstehung bzw. Erzeugung von
Kohlendioxidgas mitwirken, bis das Getränk von einem
übersättigten Zustand in einen gesättigten Zustand übergeht.
Weitere bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat den Vorteil, daß ein
von dem originalverpackten Behälter in einen
erfindungsgemäßen Behälter eingefülltes, kohlensäurehaltiges
Getränk längere Zeit sprudelt, d. h. die Blasenbildung wird
unterstützt, und verglichen mit üblichen Behältern für einen
größeren Zeitraum aufrechterhalten. Die Erfindung ist
anwendbar bei jeglichen Behältern, insbesondere bei
Trinkgefäßen, wie Gläsern, Tassen oder Krügen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Beispielen und der
beigefügten Zeichnung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Beispiel der Molekülanordnung von gelösten
Kohlendioxidmolekülen in einem kohlensäurehaltigen Getränk,
Fig. 2 einen in einem erfindungsgemäßen Behälter auftreten
den Zustand bei der Blasenbildung,
Fig. 3 die Form einer Pore, die in dem Boden eines erfin
dungsgemäßen Behälters ausgebildet ist,
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht eines Glases gemäß einer
ersten Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 5 eine Querschnittsansicht des Glases von Fig. 4,
Fig. 6 eine Querschnittsansicht eines Glases gemäß einer
zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung und
Fig. 7 eine Querschnittsansicht eines Glases gemäß einer
dritten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
Das in Fig. 4 in perspektivischer Ansicht und in Fig. 5 in
Querschnittsansicht gezeigte erste Beispiel der Erfindung
ist ein Glas oder eine Tasse. Dieser Getränkebehälter, bei
dem erfindungsgemäß die Blasenbildung eines
kohlensäurehaltigen Getränkes unterstützt wird, wird
hergestellt, indem der Boden 2 des Behälters 1 aus
durchsichtigem Glas mit einem Schneidwerkzeug geschnitten
wird, wodurch mehrere scharfe Poren 3 gebildet werden.
Betrachtet man die scharfen Poren 3 am Boden 2 des Behälters
1 unter einem Vergrößerungsglas, so ist die in Fig. 4A
gezeigte pockennarbenartige Oberfläche 4 zu sehen. Anders
als bei einer üblichen Glasoberfläche sind Poren vorhanden,
wobei die Tiefe der Poren 3 derart gering ist, daß die in
den Poren 3 enthaltenen Materialien mit Hilfe eines
Wischlappens oder Putztuchs entfernt werden können.
Wenn ein kohlensäurehaltiges Getränk in den erfindungsge
mäßen Behälter 1 (vgl. Fig. 3) eingefüllt wird, verbindet
sich das Kohlendioxidgas an einer Grenzschicht 6′ mit den in
den sehr zahlreichen Poren 3 enthaltenen Luftblasen, und das
im gelösten Zustand vorhandene Kohlendioxid wird, wie in
Fig. 2 schematisch gezeigt, in Kohlendioxidblasen
umgewandelt. Die Kohlendioxidblasen steigen an die
Oberfläche 6 des Getränks, wobei in einem Glasbehälter der
sprudelnde Charakter des kohlensäurehaltigen Getränks
besonders gut zur Geltung kommt.
Beim Ausbilden der Poren 3 in Form einer Pockennarbenober
fläche am Boden 2 des Behälters 1 gemäß der ersten Ausfüh
rungsform der vorliegenden Erfindung können die Poren 3
nicht nur in Reihen und Spalten angeordnet sein, sondern
auch in der Form eines Bildes oder einer anderen Struktur.
Wie in Fig. 7 dargestellt, weist eine alternative
Ausführungsform eines Behälters 1 in der Form eines Glases
in ähnlicher Weise wie bei der ersten Ausführungsform
mehrere Poren 3, 3′ auf. Diese sind aber nicht nur am Boden
2, sondern auch an dessen Seitenwand 2′ ausgebildet.
Bei dieser Ausführungsform können die Poren 3′ entlang des
Umfangs der Seitenwand 2′ des Behälters 1 eine kreisförmige
Form aufweisen oder nur an einer lokalen Stelle ausgebildet
sein oder in der Form eines Zeichens.
Die mit dieser Ausführungsform erreichte Verlängerung der
Zeitdauer, während der Blasen aufsteigen, ist vergleichbar
mit der der ersten Ausführungsform.
In Fig. 6 ist eine weitere Ausführungsform der Erfindung
gezeigt, bei der ein anorganisches, die Blasenbildung
förderndes Medium 5 in den Boden 2 des Behälters 1 einge
lassen ist, wobei das die Blasenbildung fördernde Medium 5
vorzugsweise mit einer pockennarbenartigen Oberfläche 4, wie
sie in Fig. 4A gezeigt ist, versehen ist. Als ein die
Blasenbildung förderndes Medium 5 eignet sich besonders eine
pockennarbige Oberfläche einer Keramikscherbe, also eine von
der üblichen Oberfläche des Glasbodens des Gefäßes
unterschiedliche Oberfläche.
Als Material für das die Blasenbildung fördernde Medium sind
besonders geeignet Keramik, Porzellan, Glas, Metalle und
ähnliche Materialien, die porös sind.
Die Verlängerung der Zeitdauer für die Blasenbildung nach
dem Einfüllen eines kohlensäurehaltigen Getränks in den
Behälter 1 dieser Ausführungsform der Erfindung ist
vergleichbar mit der der ersten Ausführungsform der
Erfindung.
Claims (4)
1. Verfahren zur Unterstützung der Blasenbildung bei einem
kohlensäurehaltigen Getränk, dadurch gekennzeichnet, daß an
dem Boden und/oder den Seitenwänden eines Behälters Poren
ausgebildet werden, oder ein Medium mit Poren an dem Boden
und/oder an den Seitenwänden eines Behälters angebracht
wird, in den ein kohlensäurehaltiges Getränk zeitweise
eingefüllt oder dauerhaft gelagert wird, so daß das in dem
Getränk gelöste Kohlendioxid zu den in den Poren
eingefangenen Luftblasen geleitet wird und daß das in
Gasform übergegangene Kohlendioxidgas in Form von Blasen an
die Oberfläche des Getränks aufsteigt.
2. Behälter für kohlensäurehaltige Getränke, dadurch gekenn
zeichnet, daß in dem Boden (2) und/oder an der Seitenwand
(2′) des Behälters (1), vorzugsweise im unteren Bereich,
Poren (3) ausgebildet sind, wobei die Poren vorzugsweise
eine pockennarbige Oberfläche aufweisen, wodurch die
Blasenbildung des kohlensäurehaltigen Getränks unterstützt
wird.
3. Behälter für kohlensäurehaltige Getränke, dadurch
gekennzeichnet, daß ein die Blasenbildung förderndes Medium
(5) an dem Boden (2) und/oder an der Seitenwand (2′) des
Behälters (1), vorzugsweise in dessen unterem Bereich,
angeordnet ist, und vorzugsweise aus einem Material wie
Keramik, Porzellan, Glas, Metall oder einem anderen porösen
Material besteht.
4. Behälter nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Poren (3) in der Form eines Zeichens oder Musters
auf dem Boden (2) und/oder an der Seitenwand (2′) des
Behälters (1), vorzugsweise im unteren Bereich, ausgebildet
sind.
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