AT506112B1 - Dekanter für weine mit portionierfunktion - Google Patents
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Description
tarssÄi® patemt AT506 112 B1 2009-09-15
Beschreibung [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Dekanter für Weine mit einem Aufnahmeraum für den Wein und einem daran angeschlossenen Ausgießer.
[0002] Durch die übliche Lagerung von Wein in Flaschen bilden sich bei Weinen sogenannte Depots (Bodensatz) oder auch Weinstein genannt. Weine mit Depots, insbesondere Rotweine sollten daher vor dem Trinken dekantiert werden. Unter dem Dekantieren versteht man das Umfüllen des Weines in eine Karaffe oder in einen Dekanter. Durch dieses Umfüllen des Weines in einen Dekanter wird der Wein vom Bodensatz getrennt und wird dem Wein (Luft-)Sauerstoff zugeführt. Insbesondere jüngere Rotweine benötigen nämlich Kontakt mit Luftsauerstoff, um ihr optimales Bouquet entwickeln zu können.
[0003] Bei jüngeren Weinen hat sich meistens noch kein Depot gebildet, dennoch ist es wichtig gerade jungen Wein zu „durchlüften". Beim „Durchlüften" wird der Wein so schnell in den Dekanter gegossen, daß der Wein aufspritzt. Bei diesem Aufspritzen kommt es zum (erwünschten) Kontakt mit Luftsauerstoff.
[0004] Herkömmliche Dekanter sind zumeist mit einem bauchigen Aufnahmeraum für den Wein ausgestattet, wobei sich an diesen Aufnahmeraum ein Ausgießer anschließt. Nach dem Eingießen des Weines in den Dekanter sollte der Wein einige Zeit ruhen, das heißt der Dekanter sollte abgestellt bleiben. Wird nun nach einiger Zeit der Wein zum Trinken ausgegossen, nimmt üblicherweise der Benutzer den Dekanter und gießt über den Ausgießer den Wein in das bereitgestellte Weinglas. Bei diesem Ausgießen kommt es nur mehr geringfügig zu einem Kontakt des Weines mit dem Luftsauerstoff, das heißt der Wein muß eine entsprechend lange Zeit im Dekanter verbleiben um einen ausreichenden Kontakt mit dem Luftsauerstoff zu haben. Das „Durchlüften" beim schnellen Eingießen ist ein lediglich einmaliger Vorgang (beim Eingießen).
[0005] Nimmt der Benützer den Dekanter nun zur Hand um den Wein in die Weingläser auszugießen, muß der Benützer die in das Weinglas auszugießende Weinmenge manuell dadurch beeinflussen, daß der Einschenkvorgang nach dem Erreichen der gewünschten Menge abgebrochen wird. Ohne den Abbruch des Einschenkens aus dem Dekanter würde die gesamte im Dekanter befindliche Menge Wein ausfließen.
[0006] In WO 2001/02257 A1 ist ein Flüssigkeitsbehälter bekannt, der aus einem schraubenförmigen Rohr besteht, wobei das obere und das untere Ende dieses schraubenförmigen Rohres mit einem aufrecht stehenden Rohr verbunden sind. Hauptsächlicher Anwendungsbereich dieses Flüssigkeitsbehälters ist die Aufnahme von Essig und Öl; möglich ist aber auch die Aufnahme von Wasser, Wein oder Whiskey.
[0007] Ein besonderer Nachteil dieses Flüssigkeitsbehälters liegt in der schraubenförmigen Ausgestaltung. Da die Depots (Bodensatz; Weinstein) bei Weinen schwerer sind als die Flüssigkeit (Wein), können sich die Depots lediglich in der untersten schraubenförmigen Windung ablagern. Da diese unterste schraubenförmige Windung (genauso wie die oberste schraubenförmige Windung) mit dem aufrechten Ausgießerrohr verbunden ist, kommt es beim Ausgießen des Weines zu einem unerwünschten Ausgießen des Depots.
[0008] In der US 2006/0032855 A1 sind Weingläser bekannt, die das Bouquet des Weines fördern. Dazu sind in - an und für sich herkömmlichen - Weingläsern am Boden des Glases schraubenförmige Rampen oder ähnliches angeordnet.
[0009] Die gegenständliche Erfindung hat es sich nun zum Ziel gesetzt einen Dekanter zu entwickeln, der die bekannten und erwünschten Eigenschaften von Dekantern übernimmt und darüber hinaus zusätzliche Vorteile aufweist. Insbesondere sollte der Dekanter für eine erhöhte Durchlüftung des Weines sorgen, damit es zu einer Verkürzung der Standzeit des Weines kommt. Zusätzlich sollte der Dekanter auch eine Portionierfunktion aufweisen, das heißt beim Ausschenken sollte eine portionierte Menge an Flüssigkeit auslaufen. Dadurch soll verhindert werden, daß der Ausschenker ein zu großes Quantum an Wein in das Weinglas einfüllt und es von einer unästhetischen und für das Bouquet unerwünschten Überfüllung des Weinglases bis 1/6 tewcfcscfce AT506112B1 2009-09-15 zu einem Überlaufen des Weinglases kommt.
[0010] Diese Ziele der Erfindung werden dadurch erreicht, daß der Aufnahmeraum für den Wein spiralförmig ausgebildet ist und sich der Ausgießer von dem Innenteil der Spirale nach oben erstreckt. Durch diese Ausgestaltung entsteht überdies ein optisch höchst ansprechender Anblick, der an eine Cobra in Drohstellung erinnert.
[0011] Um einen großen Oberflächendurchmesser zu erreichen, damit es zu einer Anreicherung des Weines mit Luftsauerstoff beim Abstellen kommt, ist es zweckmäßig, wenn der Querschnitt des spiralförmig ausgebildeten Aufnahmeraumes für den Wein von einem Minimum am äußeren Ende der Spirale zu einem Maximum steigt und im Ubergangsbereich zum Ausgießer wieder kleiner wird.
[0012] Eine Portionierfunktion wird insbesondere auch dadurch erreicht, daß der Ausgießer zwischen der Ausgießöffnung und der Spirale gekrümmt ist.
[0013] Zur Erleichterung des Ausgießvorganges und zur Verbesserung der Portionierfunktion ist es überdies vorteilhaft, wenn die Ausgießöffnung schräg verläuft, wobei die Ebene der Schrägung der Ausgießöffnung im rechten Winkel zur Ebene steht, in der die Krümmung des Ausgießers liegt.
[0014] Um ein „sattes" Aufliegen des Dekanters zu ermöglichen und um sohin den Dekanter einfach und sicher (beispielsweise auf einem Tisch) aufzustellen, kann es weiters vorteilhaft sein, wenn der untere Bereich des spiralförmigen Aufnahmeraumes für den Wein in einer Ebene liegt, vorzugsweise abgeflacht ist.
[0015] Nachstehend ist die Erfindung beispielsweise in den Zeichnungen dargestellt, wobei die Erfindung nicht auf dieses Beispiel beschränkt ist.
[0016] Dabei zeigen die [0017] - Fig. 1 in Ansicht die gegenständliche Erfindung, [0018] - Fig. 2 den Grundriß der gegenständlichen Erfindung nach der Fig. 1, [0019] - Fig. 3 eine gegenüber der Fig. 1 um 90° im Uhrzeigersinn verdrehte Ansicht der gegenständlichen Erfindung, [0020] - Fig. 4 einen Grundriß der gegenständlichen Erfindung entsprechend der Ansicht in Fig. 3, [0021] - Fig. 5 einen Teilschnitt der gegenständlichen Erfindung entlang der Linie ArA2, sichtbar in Fig. 6, [0022] - Fig. 6 einen Teilschnitt der gegenständlichen Erfindung entlang der Linie Gi-G2, sichtbar in der Fig. 5, [0023] - Fig. 7 einen Teilschnitt der gegenständlichen Erfindung entlang der Linie BrB2, sichtbar in der Fig. 8 und [0024] - Fig. 8 einen Teilschnitt der gegenständlichen Erfindung entlang der Linie G3-G4, sichtbar in der Fig. 7.
[0025] Gemäß der Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßer Dekanter 1 mit einem Aufnahmeraum 2 für den Wein ausgestattet. Der Aufnahmeraum 2 ist spiralförmig ausgebildet. Aus dem Innenteil des spiralförmigen Aufnahmeraumes 2 erstreckt sich nach oben ein Ausgießer 3. Der spiralförmige Aufnahmeraum 2 für den Wein weist an einem äußeren Ende 4 der Spirale den minimalen Querschnitt auf. Dieser Querschnitt steigt bis zu einem Maximum in einem Bereich 5. In einem Übergangsbereich 6 zum Ausgießer 3 wird der Querschnitt gegenüber dem Bereich 5 wieder kleiner.
[0026] Der Ausgießer 3 endet in einer schräg verlaufenden Ausgießöffnung 7.
[0027] Der untere Bereich des spiralförmigen Aufnahmeraums 2 für den Wein liegt in einer 2/6
oiteüsäisd'is patenuimt AT506 112 B1 2009-09-15
Ebene 11, ist sohin im Bereich des Bodens abgeflacht.
[0028] In der Fig. 2 ist der erfindungsgemäße Dekanter im Grundriß dargestellt und ist insbesondere gut der Ausgießer 3 und die Ausgießöffnung 7 zu sehen. Der Ausgießer 3 erstreckt sich aus dem Innenteil des spiralförmigen Aufnahmeraumes 2 für den Wein.
[0029] Gemäß der Fig. 3 weißt der erfindungsgemäße Dekanter 1 für Weine den Ausgießer 3 auf. Dieser Ausgießer 3 endet in der Ausgießöffnung 7. Diese Ausgießöffnung 7 verläuft zur Erleichterung des Ausgießvorganges schräg, wobei die Ebene der Schrägung der Ausgießöffnung 7 im rechten Winkel zur Ebene steht, in der eine Krümmung 8 des Ausgießers 3 liegt.
[0030] Beim Befüllvorgang des Dekanters wird der zu dekantierende Wein über die Ausgießöffnung 7 in den Dekanter 1 geleert. Beim Hineinleeren in den Dekanter 1 fließt der Wein durch den Ausgießer 3 abwärts in den Aufnahmeraum 2 für den Wein. Dieses Eingießen erfolgt entlang der Pfeilrichtung p'. Im Aufnahmeraum 2 für den Wein sammelt sich nach dem Herabrinnen im Ausgießer 3 der zu dekantierende Wein. Aufgrund des im Bereich 5 größten (und absolut gesehen großen) Querschnittes des spiralförmigen Aufnahmeraumes 2 kommt es zu einer großen Berührungsfläche des Weines mit der Luft und sohin mit dem in der Luft enthaltenen Sauerstoff. Der Weinkenner spricht davon, daß der Wein im Dekanter „atmen" kann.
[0031] Beim Ausgießen des Weines ist es nun zweckmäßig, wenn der Benutzer den Dekanter im Bereich der Krümmung 8 mit einer Hand (von einem Rechtshänder vorzugsweise mit der linken Hand) umfaßt. Nachdem Umfassen ist der Dekanter 1 entlang der Pfeilrichtung p" anzuheben und entlang der Pfeilrichtung p'" (das heißt nach vorne) zu kippen. Dieser Kippvorgang nach vorne ist soweit durchzuführen, bis der Ausgießer 3 nahezu horizontal liegt.
[0032] In der Folge ist mit der anderen Hand als der Haltehand (bei einem Rechtshänder sohin mit der rechten Hand) im nach vorne gekippten Zustand eine Drehbewegung des Dekanters im Uhrzeigersinn durchzuführen. Diese Drehbewegung ist um 360°, das heißt um eine vollständige Umdrehung auszuführen.
[0033] Durch diese Drehbewegung um 360° wird der im Aufnahmeraum 2 befindliche Wein „durchgewirbelt" und kommt es zu einer optimalen und verbesserten Durchlüftung des Weines. Aufgrund dieser zusätzlichen Durchlüftung des Weines ist es nicht notwendig, daß der Wein über längere Zeit in dem Dekanter verbleibt. Durch diese erhöhte Zuführung von Luftsauerstoff können sich die Duft- und Aromastoffe des Weines rascher und besser entfalten.
[0034] Im nach vorne gekippten Zustand des Dekanters 1 und durch das Drehen des Dekanters 1 im Uhrzeigersinn sammelt sich in der Folge der auszugießende Wein im Bereich der Krümmung 8 des Ausgießers 3. Der Wein verteilt sich ungefähr zwischen den Punkten 9 und 10 des Ausgießers 3. Aufgrund des immer gleich bleibenden Raumes zwischen den Punkten 9 und 10 kommt eine immer annähernd gleiche Menge an Wein zum Ausgießen.
[0035] Wird in der Folge der Dekanter 1 noch weiter in der Pfeilrichtung p'" geschwenkt kommt es zum Ausgießen des portionierten Weines, vorzugsweise in ein bereitgestelltes Glas.
[0036] Im Grundriß der gegenständlichen Erfindung gemäß der Fig. 4 ist der erfindungsgemäße Dekanter 1, der spiralförmig angeordnete Aufnahmeraum 2 für den Wein, daß äußere Ende 4 der Spirale und der Ausgießer 3 mit der Ausgießöffnung 7 zu sehen.
[0037] Einen Teilschnitt des erfindungsgemäßen Dekanters 1 entlang der Linie ArA2 zeigt den Dekanter 1 in Fig. 5.
[0038] Die Fig. 6 zeigt den Grundriß des erfindungsgemäßen Dekanters 1 in einem Teilschnitt entlang der Linie Gi-G2.
[0039] In Fig. 7 ist ein Teilschnitt BrB2 des erfindungsgemäßen Dekanters 1 in einer Ansicht zu sehen. Gut erkennbar ist der unterschiedliche Querschnitt des spiralförmigen Aufnahmeraumes 2 des Weines. Im Bereich 5 besteht der größte Querschnitt des Aufnahmeraumes 2. In einem Bereich 9 ist der geringere Querschnitt des Aufnahmeraumes 2 zu sehen. Dieser Querschnitt verringert sich bis zum äußeren Ende 4 des spiralförmigen Aufnahmeraumes 2 noch weiter. 3/6
Claims (5)
- ästeifcscfistiiö patent AT506112B1 2009-09-15 [0040] Die Fig. 8 zeigt einen Teilschnitt G3-G4 des erfindungsgemäßen Dekanters 1. [0041] Der erfindungsgemäße Dekanter 1 ist nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt. Insbesondere kann der Ausgießer 3 eine andere Form auf weisen und kann sich das äußere Ende 4 des spiralförmigen Aufnahmeraumes 2 nicht, weniger oder mehr nach oben in Richtung der Ausgießöffnung 7 erstrecken. Patentansprüche 1. Dekanter (1) für Weine mit einem Aufnahmeraum (2) für den Wein und einen daran angeschlossenen Ausgießer (3), dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmeraum (2) für den Wein spiralförmig ausgebildet ist und sich der Ausgießer (3) von dem Innenteil der Spirale nach oben erstreckt.
- 2. Dekanter (1) für Weine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt des spiralförmig ausgebildeten Aufnahmeraumes (2) für den Wein von einem Minimum am äußeren Ende (4) der Spirale zu einem Maximum steigt und im Übergangsbereich (6) zum Ausgießer (3) wieder kleiner wird.
- 3. Dekanter (1) für Weine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausgießer (3) zwischen der Ausgießöffnung (7) und dem Übergangsbereich (6) zum spiralförmigen Aufnahmeraum (2) für den Wein mit einer Krümmung (8) versehen ist.
- 4. Dekanter (1) für Weine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgießöffnung (7) schräg verläuft, wobei die Ebene der Schrägung der Ausgießöffnung (7) im rechten Winkel zur Ebene steht, in der die Krümmung (8) des Ausgießers (3) liegt.
- 5. Dekanter (1) für Weine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Bereich (11) des spiralförmigen Aufnahmeraumes (2) für den Wein in einer E-bene liegt, vorzugsweise abgeflacht ist. Hierzu 2 Blatt Zeichnungen 4/6
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