DE19710254A1 - Wasch- oder reinigungsaktive Formkörper für den Gebrauch im Haushalt - Google Patents
Wasch- oder reinigungsaktive Formkörper für den Gebrauch im HaushaltInfo
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- C11D17/0047—Detergents in the form of bars or tablets
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Description
Die Erfindung betrifft wasch- oder reinigungsaktive Formkörper, in erster Linie Tabletten
wie Waschmitteltabletten, Geschirrspülmitteltabletten, Fleckensalztabletten oder Wasse
renthärtungstabletten für den Gebrauch im Haushalt, insbesondere für den maschinellen
Gebrauch, sowie ein Verfahren zur Herstellung dieser Formkörper und ihrer Verwendung.
Wasch- oder reinigungsaktive Formkörper, insbesondere Tabletten, besitzen gegenüber
pulverförmigen Mitteln eine Reihe von Vorteilen, wie eine vorteilhafte Handhabung, eine
einfache Dosierung sowie geringer Bedarf an Verpackungsvolumina. Probleme ergeben
sich jedoch dadurch, daß zur Erreichung einer hinreichenden Form- und Bruchbeständig
keit beim Verpressen der pulverförmigen Bestandteile verhältnismäßig hohe Preßdrucke
angewendet werden müssen. Aufgrund der starken Verdichtung weisen derartige Tabletten
vielfach unzureichende Zerfalls- und Löseeigenschaften bei ihrer Anwendung auf, wodurch
die Aktivsubstanzen im Wasch- bzw. Reinigungsgang zu langsam freigesetzt werden und
die Gefahr der Rückstandsbildung insbesondere auf Textilien nach dem Waschgang ent
steht.
Das Problem des langsamen Zerfalls von Tabletten ist seit langem, insbesondere aus der
pharmazeutischen Industrie bekannt. Hier wurde das Problem durch die Zugabe bestimm
ter Zerfallhilfsmittel, sogenannter Tablettensprengmittel, behoben oder doch zumindest
vermindert. Unter Tablettensprengmitteln werden gemäß Römpp (9. Auflage, Bd. 6, S.
4440) und Voigt "Lehrbuch der pharmazeutischen Technologie" (6. Auflage, 1987) Hilfsstoffe
verstanden, die für den raschen Zerfall von Tabletten in Wasser oder Magensaft und
für die Freisetzung der Pharmaka in resorbierbarer Form sorgen. Sie werden dabei je nach
Wirkungsmechanismus in Substanzklassen eingeteilt, welche die Porosität bzw. Kapillarität
("Dochteffekt") der Komprimate erhöhen und ein großes Adsorptionsvermögen für Wasser
besitzen, oder um Gas entwickelnde Substanzen für Brausetabletten oder um Hydrophilie
rungsmittel, die für die Benetzung der Komprimatpartikel in Wasser sorgen. Zur ersten
Klasse gehören die als klassische Sprengmittel bekannten Substanzen wie Stärke, Cellu
lose und Cellulose-Derivate, Alginate, Dextrane, quervernetzte Polyvinylpyrrolidone und
viele andere; zu der mittleren Klasse werden Systeme aus schwachen Säuren und carbo
nathaltigen Mitteln, insbesondere Citronensäure und Weinsäure in Kombination mit Hydro
gencarbonat oder Carbonat, verstanden, während als Beispiele für die letztere Klasse Po
lyethylenglykolsorbitanfettsäureester genannt werden können.
So wird in der deutschen Patentanmeldung 938 566 vorgeschlagen, Acetylsalicylsäure vor
dem Verpressen zunächst in Granulatform zu überführen, schonend, aber vollständig zu
trocknen und anschließend mit hochdisperser Kieselsäure zu überziehen. Anschließend
können die mit hochdisperser Kieselsäure abgepuderten Acetylsalicylsäuregranulate mit
weiteren Tabletteninhaltsstoffen, welche in pulverförmiger oder granularer Form vorliegen
können, vermischt und zu Tabletten verpreßt werden. Die Trennschicht von hochdisperser
Kieselsäure wirkt nicht nur als Isolierschicht und Schutz vor ungewollten Reaktionen, son
dern trägt auch zum schnellen Zerfall der Tabletten selbst nach längerer Lagerzeit bei.
Die deutsche Patentanmeldung 12 28 029 beschreibt die Herstellung von Tabletten, wobei
Pulvergemische ohne vorherige Granulation zunächst mit Cellulosepulver und gegebenen
falls hochdisperser Kieselsäure vermischt, gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ver
mahlen und anschließend verpreßt werden.
Aus der deutschen Patentanmeldung 41 21127 wiederum geht hervor, daß ein besonders
guter Hilfsstoff bei der Herstellung von Arzneimitteltabletten Cellulosepartikel aufweist, auf
deren Oberfläche ein Kaschiermittel fixiert ist. Der Hilfsstoff wird in möglichst feinteiliger
Form eingesetzt wobei mittlere Partikelgrößen von unterhalb 200 µm als besonders vorteil
haft dargestellt werden. Die Herstellung dieser feinteiligen Hilfsstoffe, die in der Arzneimit
telherstellung zu Tabletten mit sowohl höherer Bruchfestigkeit als auch mit einer höheren
Zerfallsgeschwindigkeit führen, erfolgt insbesondere durch einen Mahlvorgang in der Ku
gelmühle.
Üblicherweise werden somit die klassischen Tablettensprengmittel der ersten genannten
Substanzklasse in sehr feinteiliger Form entweder vor dem Verpressen mit den sonstigen
Tabletteninhaltsstoffen, die feinteilig oder granular vorliegen können, vermischt oder die
sonstigen Tabletteninhaltsstoffe werden mit dem Tablettensprengmittel überzogen bzw.
abgepudert.
Auf dem Gebiet der Wasch- oder Reinigungsmittel können gemäß der Lehre des europä
ischen Patents EP-B-0 523 099 auch die Sprengmittel eingesetzt werden, die von der Arz
neimittelherstellung her bekannt sind. Als Sprengmittel genannt werden quellfähige
Schichtsilikate wie Bentonite, Naturstoffe und Naturstoff-Derivate auf Stärke- und Cellulo
se-Basis, Alginate und dergleichen, Kartoffelstärke, Methylcellulose und/oder Hydroxypro
pyl-cellulose. Diese Sprengmittel können mit den zu verpressenden Granulaten vermischt,
aber bereits auch in die zu verpressenden Granulate eingearbeitet werden.
Die internationale Patentanmeldung WO-A-96/06156 gibt ebenfalls an, daß der Einbau von
Sprengmitteln in Wasch- oder Reinigungsmitteltabletten von Vorteil sein kann. Wiederum
werden hier als typische Sprengmittel mikrokristalline Cellulose, Zucker wie Sorbit, aber
auch Schichtsilikate, insbesondere feinteilige und quellfähige Schichtsilikate von der Art der
Bentonite und Smektite genannt. Auch zur Gasbildung beitragende Substanzen wie Citro
nensäure, Bisulfat, Bicarbonat, Carbonat und Percarbonat werden als mögliche Zerfall
hilfsmittel aufgeführt.
In den beiden letztgenannten Dokumenten des Standes der Technik werden zwar keine
expliziten Angaben darüber gemacht, welche genaue Teilchengrößenverteilung die ein
setzbaren Sprengmittel aufweisen sollen; Angaben bezüglich der Mikrokristallinität der
Cellulose und der Feinteiligkeit der Schichtsilikate weisen den Fachmann aber vor allem im
Zusammenhang mit der aus der Herstellung von Arzneimitteltabletten bekannten Literatur
darauf hin, daß herkömmliche Sprengmittel in feinteiliger Form eingesetzt werden sollen.
Dies stimmt damit überein, daß bis heute keine gröberen, beispielsweise durch Granulation
feinteiliger Pulver gewonnenen Produkte, die ausdrücklich als Sprengmittel für Tabletten
angeboten werden, im Handel erhältlich sind.
In den europäischen Patentanmeldungen EP-A-0 466 485, EP-A-0 522 766, EP-A-0 711
827, EP-A-0 711 828 und EP-A-0 716 144 wird die Herstellung von reinigungsaktiven Ta
bletten beschrieben, wobei kompaktiertes, partikuläres Material mit einer Partikelgröße zwi
schen 180 und 2000 µm eingesetzt wird. Die resultierenden Tabletten können sowohl eine
homogene wie auch eine heterogene Struktur aufweisen. Gemäß EP-A-0 522 766 werden
zumindest die Teilchen, welche Tenside und Builder enthalten, mit einer Lösung oder Dis
persion eines Binders/Zerfallhilfsmittels, insbesondere Polyethylenglykol, umhüllt. Andere
Binder/Zerfallhilfsmittel sind wiederum die bereits mehrfach beschriebenen und bekannten
Sprengmittel, beispielsweise Stärken und Stärkederivate, im Handel erhältliche Cellulose-
Derivate wie quervernetzte und modifizierte Cellulose, mikrokristalline Cellulosefasern,
quervernetzte Polyvinylpyrrolidone, Schichtsilikate etc. Auch schwache Säuren wie Citro
nensäure oder Weinsäure, welche in Zusammenhang mit carbonathaltigen Quellen bei der
Kontaktierung mit Wasser zu Sprudeleffekten führen und nach der Definition nach Römpp
zu der zweiten Klasse der Sprengmittel zählen, können als Coatingmaterial eingesetzt
werden. Auch in diesen Fällen werden keine expliziten Angaben zu der Teilchengrößenver
teilung der Sprengmittel gemacht. Allerdings wird das Sprengmittel jeweils auf die Oberflä
che von granularen Partikeln aufgebracht. Dies geschieht entweder wie angegeben in flüs
siger bis disperser Form oder in fester Form. Der Fachmann weiß hierbei, daß zum Über
ziehen von Partikeln mit festen Teilchen, das sogenannte "Abpudern", möglichst feinteilige,
nämlich puderartige Feststoffe, welche üblicherweise auch relativ hohe Mengen an Staub
anteilen aufweisen, einzusetzen sind.
Gemäß der EP-A-0 711 827 führt der Einsatz von Partikeln, welche zum überwiegenden
Teil aus Citrat bestehen, das eine bestimmte Löslichkeit in Wasser aufweist, in zweiter Li
nie auch zu einem beschleunigten Zerfall der Tabletten. Es wird vermutet, daß durch die
Auflösung des Citrats die Ionenstärke während einer Übergangszeit lokal erhöht wird, wo
durch die Gelierung von Tensiden zurückgedrängt und als Folge davon der Zerfall der Ta
blette nicht behindert wird. Citrat stellt somit gemäß dieser Patentanmeldung kein klassi
sches Sprengmittel dar, sondern dient als Antigeliermittel.
Die genannten Lösungsvorschläge führen bei der Tablettenherstellung von Arzneimitteln
zum gewünschten Erfolg. Im Wasch- und Reinigungsmittelbereich tragen sie zwar zu einer
Verbesserung der Zerfallseigenschaften von wasch- oder reinigungsaktiven Tabletten bei;
jedoch ist die erreichte Verbesserung in vielen Fällen nicht ausreichend. Dies gilt insbeson
dere dann, wenn der Anteil an klebrigen organischen Substanzen in den Tabletten, bei
spielsweise an anionischen und/oder nichtionischen Tensiden, steigt. Dies ist einer der
Gründe dafür, daß bis heute keine Waschmitteltabletten im Markt erhältlich sind, die den
hohen Anforderungen des Verbrauchers genügen. Aber auch im Geschirrspülmittelbereich
und im Bereich der Waschmitteladditive weisen Tabletten bei häufig genügender Bruchfe
stigkeit nicht die genügend hohe Zerfallsgeschwindigkeit auf. Dabei kann auch im Geschirr
spülmittelbereich die Beschleunigung der Zerfalls- und der Auflösegeschwindigkeit von
Vorteil sein, insbesondere für Phasen, die Wirkstoffe enthalten, die am Beginn des Reini
gungsprozesses bzw. bei tieferen Temperaturen wirken sollen.
Dementsprechend bestand die Aufgabe der Erfindung darin, wasch- oder reinigungsaktive
Formkörper bereitzustellen, welche ein Sprengmittel beinhalten, das in der Lage ist, die
Porosität bzw. die Kapillarität der Tabletten zu erhöhen und ein hohes Adsorptionsvermö
gen für Wasser besitzt, und welche die obengenannten Nachteile nicht aufweisen. Ebenso
sollte ein Verfahren zur Herstellung dieser verbesserten wasch- oder reinigungsaktiven
Formkörper bereitgestellt werden.
Es wurde nun gefunden, daß die klassischen, schon aus der Herstellung der Arzneimittel
tabletten bekannten Sprengmittel zu schnell zerfallenden wasch- oder reinigungsaktiven
Formkörpern führen, wenn man diese Sprengmittel nicht in herkömmlicher Weise anwen
det.
Gegenstand der Erfindung ist daher in einer ersten Ausführungsform ein wasch- oder reini
gungsaktiver Formkörper, enthaltend mindestens ein Sprengmittel, das in der Lage ist, die
Porosität bzw. Kapillarität von Formkörpern, insbesondere von Tabletten zu erhöhen und
ein hohes Adsorptionsvermögen für Wasser besitzt, wobei dieses Sprengmittel in granula
rer und gegebenenfalls in cogranulierter Form in dem Formkörper vorliegt, das Sprengmit
telgranulat das Sprengmittel oder - falls mehrere Sprengmittel eingesetzt werden - die
Sprengmittel zu mindestens 20 Gew.-%, vorzugsweise zu 25 bis 100 Gew.-%, enthält und
die Partikelgrößenverteilung (Siebanalyse) derart gestaltet ist, daß maximal 1 Gew.-%, vor
zugsweise darunter, an Staubanteilen vorliegen und insgesamt (einschließlich der eventuell
vorhandenen Staubanteile) weniger als 10 Gew.-% der Sprengmittelgranulate kleiner als
0,2 mm sind. Vorteilhafterweise weisen dabei mindestens 90 Gew.-% der Sprengmittelgra
nulate eine Partikelgröße von mindestens 0,2 mm und maximal 3 mm auf.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden unter Sprengmitteln in granularer oder in
cogranulierter Form bzw. unter Sprengmittelgranulaten alle diejenigen Sprengmittel ver
standen, die per se in feinteiliger Pulverform vorliegen und durch einen Sprühtrocknungs-,
Granulier-, Agglomerier-, Kompaktier-, Pelletier- oder Extrusionsprozeß in eine grobkörni
gere Form überführt wurden.
Bereits eingangs wurde beschrieben, was unter wasch- oder reinigungsaktiven Formkör
pern zu verstehen ist. Es handelt sich dabei in erster Linie um zylinderförmige Ausgestal
tungen oder Tabletten, die als Waschmittel, Geschirrspülmittel, Bleichmittel (Fleckensalze),
gegebenenfalls aber auch als Vorbehandlungsmittel, beispielsweise als Wasserenthärter
oder Bleichmittel eingesetzt werden können. Der Begriff "Formkörper" ist aber nicht auf die
Tablettenform beschränkt. Prinzipiell ist jede Raumform möglich, die den Ausgangsstoffen
gegebenenfalls aufgrund eines äußeren Behältnisses aufgezwungen werden kann. Zylin
derförmige Körper können dabei eine Höhe aufweisen, die kleiner oder größer oder gleich
dem Durchmesser der Grundfläche ist. Denkbar ist jedoch auch eine eckige, beispielswei
se eine rechteckige, insbesondere eine quadratische, aber auch eine rautenförmige bzw.
trapezförmige Grundfläche des Formkörpers. Weitere Ausgestaltungen schließen dreiecki
ge oder mehr als viereckige Grundflächen des Formkörpers ein.
Aufgrund der hervorragenden Zerfallseigenschaften der erfindungsgemäßen Formkörper
ist es möglich, aber nicht zwingend erforderlich, die Formkörper mittels einer Dosiervorrich
tung direkt in die wäßrige Flotte eines maschinellen Verfahrens zu geben; es ist vielmehr
auch möglich, den oder die Formkörper in die Einspülrinne der handelsüblichen Haus
haltsmaschinen, insbesondere der Waschgeräte, zu plazieren. Dementsprechend ist die
Raumform der Formkörper in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung in ihren
Dimensionen der Einspülkammer handelsüblicher Haushaltsmaschinen angepaßt.
Ein weiterer bevorzugter Formkörper hat eine platten- oder tafelartige Struktur mit ab
wechselnd dicken langen und dünnen kurzen Segmenten, so daß einzelne Segmente von
diesem "Riegel" an den Sollbruchstellen, welche die kurzen dünnen Segmente darstellen,
abgebrochen und in die Maschine bzw. die Einspülkammer der Maschine eingegeben wer
den können. Dieses Prinzip des "riegelförmigen" Mittels kann ebenfalls in anderen geome
trischen Formen, beispielsweise senkrecht stehenden Dreiecken, die lediglich an einer ihrer
Seiten längsseitig miteinander verbunden sind, verwirklicht werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden homogene oder heterogene
Formkörper, insbesondere Tabletten bereitgestellt, wobei diese Tabletten vorzugsweise
einen Durchmesser von 20 bis 60 mm, insbesondere von 40 +/-- 10 mm aufweisen. Die
Höhe dieser Tabletten beträgt vorzugsweise 10 bis 30 mm und insbesondere 15 bis 25
mm. Das Gewicht der einzelnen Formkörper, insbesondere der Tabletten, liegt dabei vor
zugsweise bei 15 bis 60 g und insbesondere bei 25 bis 40 g pro Formkörper bzw. Tablette;
die Stoffdichte der Formkörper bzw. Tabletten weist hingegen üblicherweise Werte ober
halb von 1 kg/dm3, vorzugsweise von 1,1 bis 1,4 kg/dm3 auf. Je nach Art der Anwendung,
des Wasserhärtebereichs oder der Verschmutzung können 1 oder mehrere, beispielsweise
2 bis 4 Formkörper, insbesondere Tabletten, eingesetzt werden. Weitere erfindungsgemä
ße Formkörper können auch kleinere Durchmesser bzw. Abmessungen, beispielsweise um
10 mm, aufweisen.
Unter einem homogenen Formkörper werden derartige verstanden, in denen die Inhaltsstoffe
des Formkörpers homogen verteilt sind. Unter heterogenen Formkörpern werden
dementsprechend solche verstanden, die keine homogene Verteilung ihrer Inhaltsstoffe
aufzuweisen haben. Heterogene Formkörper können beispielsweise dadurch hergestellt
werden, daß die verschiedenen Inhaltsstoffe nicht zu einem einheitlichen Formkörper, son
dern zu einem Formkörper verpreßt wird, der mehrere Schichten, also mindestens zwei
Schichten aufweist. Dabei ist es auch möglich, daß diese verschiedenen Schichten unter
schiedliche Zerfalls- und Lösegeschwindigkeiten aufweisen. Hieraus können vorteilhafte
anwendungstechnische Eigenschaften der Formkörper resultieren. Falls beispielsweise Inhaltsstoffe
in den Formkörpern enthalten sind, die sich wechselseitig negativ beeinflussen,
so ist es möglich, die eine Komponente in der schneller zerfallenden und schneller lösli
chen Schicht zu integrieren und die andere Komponente in eine langsamer zerfallende
Schicht einzuarbeiten, so daß die erste Komponente mit Vorlaufzeit wirken kann oder be
reits abreagiert hat, wenn die zweite in Lösung geht. Der Schichtaufbau der Formkörper
kann dabei sowohl stapelartig erfolgen, wobei ein Lösungsvorgang der inneren Schicht(en)
an den Kanten des Formkörpers bereits dann erfolgt, wenn die äußeren Schichten noch
nicht vollständig gelöst oder zerfallen sind; es kann aber auch eine vollständige Umhüllung
der inneren Schicht(en) durch die jeweils weiter außen liegenden Schichten erreicht wer
den, was zu einer Verhinderung der frühzeitigen Lösung von Bestandteilen der inneren
Schicht(en) führt.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht eine Tablette aus
mindestens drei Schichten, also zwei äußeren und mindestens einer inneren Schicht, wo
bei mindestens in einer der inneren Schichten ein Peroxy-Bleichmittel enthalten ist, wäh
rend bei der stapelförmigen Tablette die beiden Deckschichten und bei der hüllenförmigen
Tablette die äußersten Schichten jedoch frei von Peroxy-Bleichmittel sind. Ebenso ist es
möglich, Peroxy-Bleichmittel und gegebenenfalls vorhandene Bleichaktivatoren oder
Bleichkatalysatoren und/oder Enzyme räumlich in einer Tablette 1 einem Formkörper von
einander zu trennen. Derartige Ausgestaltungen weisen den Vorteil auf, daß selbst in Fäl
len, bei denen der Waschmittel- oder Bleichmittel-Formkörper 1 die Waschmittel- oder
Bleichmittel-Tablette im direkten Kontakt zu den Textilien in die Waschmaschine oder ins
Handwaschbecken gegeben wird, keine Verfleckungen ("spotting") durch Bleichmittel und
dergleichen auf den Textilien zu befürchten wären.
Weitere Beispiele für heterogene Formkörper können beispielsweise den europäischen Pa
tentanmeldungen EP-A-0 711 827, EP-A-0 711 828 und EP-A-0 716 144 entnommen wer
den.
Gemäß der obengenannten Definition können eine Reihe von Sprengmitteln einzeln oder
in Kombination, in einem Sprengmittelgranulat oder in verschiedenen Sprengmittelgranula
ten vorliegend, eingesetzt werden. Falls verschiedene Sprengmittelgranulate eingesetzt
werden sollten, so ist es bevorzugt, daß mehr als 40 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 50
Gew.-% und insbesondere mindestens 60 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Gesamtmenge
der eingesetzten Sprengmittelgranulate, eine Zusammensetzung und Partikelgrößenvertei
lung der oben angegebenen Art aufweisen. Da aber gerade die gröber als herkömmlich
eingesetzte Art der Sprengmittel die Beschleunigung des Zerfalls des wasch- oder reini
gungsaktiven Formkörpers bewirkt, ist es besonders vorteilhaft und in hohem Maße wün
schenswert, daß auch die Gesamtmenge der verschiedenen Sprengmittelgranulate die
obengenannten Merkmale aufweisen.
Zu den bevorzugten Sprengmitteln, welche in granulare bzw. in cogranulierte Form zu
überführen sind, zählen Stärke und Stärke-Derivate, Cellulose und Cellulosederivate, bei
spiels-weise mikrokristalline Cellulose, CMC, MC, Alginsäure und deren Salze, Carboxylme
thylamylopectin, Polyacrylsäure, Polyvinylpyrrolidon und Polyvinylpolypyrrolidon. Die
Sprengmittelgranulate können auf herkömmliche Art und Weise, beispielsweise durch
Sprühtrocknung oder Heißdampftrocknung wäßriger Zubereitungsformen oder durch Gra
nulierung, Pelletierung, Extrusion oder Walzenkompaktierung hergestellt werden. Dabei
kann es von Vorteil sein, den Sprengmitteln Zuschlagsstoffe, Granulierhilfsmittel, Träger
oder Kaschiermittel der bekannten Art zuzusetzen (cogranulierte Form). Zuschlagsstoffe
sind in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung nicht-tensidische Wirksubstan
zen von Wasch- oder Reinigungsmitteln, insbesondere Bleichaktivatoren und/oder Bleich
katalysatoren. Besonders bevorzugt ist dabei ein Sprengmittelgranulat, welches als Zu
schlagsstoff Tetraacetylethylendiamin (TAED) und/oder andere Bleichaktivatoren der gän
gigen Art enthält. Derartige Sprengmittelgranulate können vorteilhafterweise durch Cogra
nulation des Sprengmittels mit dem Zuschlagsstoff hergestellt werden. Durch eine derartige
Cogranulation kann die Verteilung des Sprengmittels in dem Formkörper, insbesondere in
der Tablette, vergrößert werden, was in bestimmten Fällen ebenfalls zu einer Verbesse
rung der Zerfallsgeschwindigkeit des Formkörpers führen kann.
In einer Ausführungsform der Erfindung beträgt der Gehalt der Sprengmittelgranulate an
den eigentlichen Sprengmitteln vorzugsweise 50 bis 100 Gew.-%, insbesondere minde
stens 70 Gew.-%, wobei Ausgestaltungen mit mindestens 80 oder sogar 90 Gew.-% und
darüber besonders vorteilhaft sein können. Auch Sprengmittelgranulate, welche nahezu
vollständig aus den handelsüblichen Sprengmitteln hergestellt werden und welche die han
delsüblichen Sprengmittel zwischen 97 und 100 Gew.-% enthalten, sind möglich.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, in der das Sprengmittel in
cogranulierter Form, insbesondere in Kombination mit TAED, in den Sprengmittelgranula
ten eingesetzt wird, beträgt der Gehalt an Sprengmittel in dem Granulat mehr als 20 Gew.-%
und weniger als 70 Gew.-%, wobei die Restbestandteile vorteilhafterweise zu minde
stens 70 Gew.-%, insbesondere zu 80 bis 100 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Restbe
standteile in dem Sprengmittelgranulat, aus den Wirksubstanzen wie Bleichaktivator, ins
besondere TAED, und/oder Bleichkatalysator bestehen.
Falls bei der Herstellung der Sprengmittelgranulate Feinanteile unterhalb 0,2 mm anfallen
sollten, so ist es nicht nur bevorzugt, diese soweit abzutrennen, daß die Sprengmittelgra
nulate weitgehend frei von Staubanteilen sind, worunter im Rahmen dieser Erfindung Parti
kel mit Partikelgrößen von kleiner als 0,1 mm angesehen werden (siehe oben), sondern
auch daß der Gehalt an Partikeln unter 0,2 mm insgesamt auf 0 bis 5 Gew.-% minimiert
wird. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weisen mindestens 90 Gew.-% der
Sprengmittelgranulate eine Partikelgröße von mindestens 0,3 mm und maximal 3 mm, ins
besondere bis maximal 2 mm auf.
In einer bevorzugten Ausführungsform beinhalten die erfindungsgemäßen Formkörper
Sprengmittelgranulate in Mengen von 1 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise von 2 bis 15 Gew.-%,
wobei Mengen bis 10 Gew.-% besonders bevorzugt sind.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sieht die Erfindung vor, daß nicht nur die
Sprengmittelgranulate, sondern auch die restlichen Bestandteile des Formkörpers überwie
gend in einer partikulären Form der bereits angegebenen Art vorliegen. So ist es bevor
zugt, daß mindestens 50 Gew.-% der restlichen Bestandteile und vorzugsweise minde
stens 70 Gew.-% eine Partikelgrößenverteilung zwischen 0,2 und 3 mm aufweisen. Auch
hier gilt insbesondere, daß die restlichen Bestandteile Partikel einer Größe von kleiner als
0,2 mm lediglich zu 0 bis 5 Gew.-% enthalten sollen, wobei es besonders vorteilhaft ist,
wenn mindestens 90 Gew.-% der sonstigen Bestandteile Partikelgrößen zwischen 0,2 und
3,0 mm aufweisen. Staubanteile sollen soweit wie möglich auch bei den restlichen Be
standteilen vermieden werden. Dies wird beispielsweise dadurch verwirklicht, daß die rest
lichen Bestandteile in granularer Form vorliegen und/oder in einem oder mehreren Compo
unds zusammengefaßt sind, welche auf herkömmliche Weise, beispielsweise durch Sprüh
trocknung, Heißdampftrocknung, Granulierung/Agglomerierung, Wirbelschichtgranulierung,
Walzenkompaktierung, Pelletierung oder Extrusion, hergestellt werden können. Gegebe
nenfalls bei der Herstellung dieser Compounds anfallende Feinanteile von Partikelgrößen
kleiner 0,2 mm werden dabei vorzugsweise vor dem Vermischen mit den Sprengmittelgra
nulaten entfernt. Ausdrücklich nicht in die Bilanz der Partikelgrößenverteilung der restlichen
Bestandteile gehen Oberflächenbehandlungsmittel wie Puderungsmittel ein, die bekann
terweise sehr feinteilig sind und gerade nicht in grobkörniger Form eingesetzt werden. So
wohl Sprengmittelgranulate als auch restliche Bestandteile können mit diesen festen, fein
teiligen Oberflächenbehandlungsmitteln nachbehandelt sein.
Als restliche Bestandteile kommen alle üblichen Inhaltsstoffe von Wasch- oder Reini
gungsmitteln, Vorbehandlungsmitteln, Bleichmitteln und Wasserenthärtern in Betracht. In
erster Linie zählen hierzu an ionische, nichtionische, kationische, amphotere und zwitterioni
sche Tenside, anorganische und organische, wasserlösliche oder wasserunlösliche Buil
dersubstanzen und Cobuilder, Bleichmittel, insbesondere Peroxybleichmittel, aber auch
Aktivchlorverbindungen, welche vorteilhafterweise umhüllt sind, Bleichaktivatoren und
Bleichkatalysatoren, Enzyme und Enzymstabilisatoren, Schauminhibitoren, Vergrauungs
inhibitoren, Substanzen, welche das Wiederanschmutzen von Textilien verhindern, soge
nannte soil repellents, sowie übliche anorganische Salze wie Sulfate und organische Salze
wie Phosphonate, optische Aufheller und Farb- und Duftstoffe. In maschinellen Geschirr
spülmitteln ist zusätzlich der Einsatz von herkömmlichen Silberschutzmitteln empfehlens
wert.
Zu den bevorzugten anionischen Tensiden zählen sowohl solche auf petrochemischer Ba
sis wie Alkylbenzolsulfonate und Alkansulfonate und Alkyl(ether)sulfate mit ungeraden Ket
tenlängen als auch solche auf nativer Basis, beispielsweise Fettalkylsulfate oder Fettal
kyl(ether)sulfate, Seifen, Sulfosuccinate etc. Besonders bevorzugt sind - gegebenenfalls in
Kombination mit geringen Mengen an Seife - Alkylbenzolsulfonate und/oder verschiedene
Kettenschnitte von Alkylsulfaten bzw. Alkylethersulfaten. Während bei Alkylbenzolsulfona
ten C11-C13-Alkylbenzolsulfonat und C12-Alkylbenzolsulfonat bevorzugt sind, umfassen
bei den Alkyl(ether)sulfaten bevorzugte Kettenschnitte C12 bis C16, C12 bis C14, C14 bis
C16, C16 bis C18 oder C11 bis C15 bzw. C13 bis C15.
Zu den bevorzugten nichtionischen Tensiden zählen insbesondere die mit durchschnittlich
1 bis 7 Mol EO pro Mol Alkohol ethoxylierten C12-C18-Fettalkohole und die entsprechen
den C11-C17-Alkohole, insbesondere C13-C15-Alkohole, aber auch die aus dem Wasch-
oder Reinigungsmittelbereich bekannten höher ethoxylierten Alkohole der angegebenen
Kettenlänge, Aminoxide, Alkylpolyglykoside, Polyhydroxyfettsäureamide, Fettsäureme
thylesterethoxylate und Gemini-Tenside.
Als bevorzugt eingesetzte anorganische Builder kommen insbesondere herkömmliche
Phosphate, mit Bevorzugung des Tripolyphosphats, Zeolithe, wobei besonders Zeolith A,
Zeolith P, Zeolith X und beliebige Mischungen aus diesen eine Rolle spielen, aber auch
Carbonate, Hydrogencarbonate sowie kristalline und amorphe Silikate mit Sekundär
waschvermögen in Betracht. Zu den üblichen Cobuildern zählen vor allem (co-)polymere
Salze von (Poly-)Carbonsäuren, beispielsweise Copolymere der Acrylsäure und der Malein
säure, aber auch Polycarbonsäuren und deren Salze wie Citronensäure, Weinsäure, Glu
tarsäure, Bernsteinsäure, Polyasparaginsäure etc. Der Fachmann kennt die einsetzbaren
organischen Cobuilder aus unzähligen Veröffentlichungen auf dem Wasch- und Reini
gungsmittelgebiet.
Als Bleichmittel werden vor allem die zur Zeit gängigen Peroxybleichmittel wie Perborat und
Percarbonat, vor allem auch in Kombination mit den gängigen Bleichaktivatoren und
Bleichkatalysatoren, insbesondere auf dem Gebiet der Geschirrspülmittel aber auch die
bereits weiter oben genannten Aktivchlorverbindungen eingesetzt.
Bei den Enzymen sind nicht nur Proteasen sondern auch Lipasen, Amylasen, Cellulasen
und Peroxidasen sowie beliebige Kombinationen dieser Enzyme von besonderem Interes
se.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden Aniontensid-haltige Com
pounds eingesetzt, welche verschiedene Aniontenside - beispielsweise Alkylsulfate und
Alkylbenzolsulfonate und/oder Seife oder aber Alkylsulfate und sulfierte Fettsäureglycerin
ester - und/oder Aniontenside in Kombination mit Niotensiden, beispielsweise Alkylsulfate
verschiedener Kettenlänge, gegebenenfalls auch mehrere Typen von Alkylsulfaten mit ver
schiedenen Kettenschnitten in Kombination mit ethoxylierten Alkoholen und/oder anderen
obengenannten nichtionischen Tensiden enthalten. Beispielsweise können auch anioni
sche und nichtionische Tenside überwiegend in zwei verschiedenen Compounds unterge
bracht sein.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden mindestens 50
Gew.-%, vorzugsweise 60 bis 100 Gew.-% der restlichen Bestandteile vor dem Vermischen
mit den Sprengmittelgranulaten nachbehandelt, d. h. unter granulierenden Bedingungen besprüht
oder abgepudert, wobei die wasserfreie Nachbehandlung besonders bevorzugt ist.
Als bevorzugte flüssige Bestandteile können nichtionische Tenside und/oder Polyethy
lenglykole genannt werden. Besonders bevorzugt ist aber auch die Nachbehandlung der
restlichen Bestandteile mit einer wasserfreien Schmelze von bei Raumtemperatur festen
nichtionischen Verbindungen, insbesondere mit Polyethylenglykolen mit relativen Molekül
massen oberhalb von 2000, vor allem zwischen 4000 und 12000. Als Puderungsmittel
kommen wie auch bei den Sprengmittelgranulaten vor allem feinteilige Zeolithe, Kieselsäu
ren, Sulfate, Calciumstearate, Phosphate und/oder Acetate in Betracht. Hierbei ist in einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung darauf zu achten, daß Staubanteile und Parti
kel kleiner 0,2 mm vor dem Vermischen mit den Sprengmittelgranulaten möglichst vollstän
dig abgetrennt werden. Die Anmelderin geht davon aus, daß diese an sich bekannte Maß
nahme der Oberflächenbehandlung an Anlösen der Partikel in dem Formkörper vor dessen
eigentlichen Zerfall verzögert und aus diesem Grund bei der Herstellung von Formkörpern
in Kombination mit den Sprengmittelgranulaten einer ganz bestimmten Partikelgrößenver
teilung zu den besonders hervorragenden Zerfalleigenschaften der Formkörper in der
wäßrigen Flotte beiträgt.
Ebenso kann sich die Erfindung zunutze machen, daß auch Acidifizierungsmittel wie Citro
nensäure, Weinsäure oder Bernsteinsäure, aber auch saure Salze anorganischer Säuren
("Hydrogensalze"), beispielsweise Bisulfate, vor allem in Kombination mit carbonathaltigen
Systemen zu der Verbesserung der Zerfalleigenschaften der Formkörper beitragen kann.
Im Rahmen dieser Erfindung ist dann aber vorgesehen, daß auch diese Acidifizierungsmit
tel in grobkörniger, insbesondere granularer Form, welche möglichst keine Staubanteile
aufweisen und in der Partikelgrößenverteilung derjenigen der Sprengmittelgranulate ange
paßt sind, vorliegen. Die granularen Acidifizierungsmittel können beispielsweise in Mengen
von 1 bis 10 Gew.-% in den Formkörpern enthalten sein.
Wie bereits mehrfach oben erwähnt, weisen die erfindungsgemäßen Formkörper, insbe
sondere die bisher schlecht zerfallenden und schlecht löslichen Waschmittelformkörper
und Bleichmittelformkörper hervorragende Zerfalleigenschaften auf. Dies kann beispiels
weise unter kritischen Bedingungen in einer üblichen Haushaltswaschmaschine (Einsatz
direkt in der Waschflotte mittels herkömmlicher Dosiervorrichtung, Feinwaschprogramm
oder Buntwäsche, Waschtemperatur maximal 40°C) oder in einem Becherglas bei einer
Wassertemperatur von 25°C getestet werden. Die Durchführung der entsprechenden
Tests wird im Beispielteil beschrieben. Unter diesen Bedingungen zerfallen die erfindungs
gemäßen Formkörper nicht nur innerhalb von 10 Minuten vollständig; die bevorzugten
Ausführungsformen weisen Zerfallzeiten im Becherglastest von weniger als 3 Minuten, ins
besondere von weniger als 2 Minuten auf. Besonders vorteilhafte Ausführungsformen wei
sen sogar Zerfallzeiten von weniger als 1 Minute auf. Zerfallzeiten von weniger als 3 Minu
ten im Becherglastest reichen aus, um die Waschmittelformkörper oder die Waschadditiv
formkörper über die Einspülkammer herkömmlicher Haushaltswaschmaschinen in die
Waschflotte einspülen zu lassen. In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird
deshalb ein Waschverfahren beansprucht, wobei der Formkörper über die Einspülvorrich
tung der Haushaltswaschmaschine in die Waschflotte eingebracht wird. Die Lösezeiten der
Formkörper in der Waschmaschine betragen vorzugsweise weniger als 8 Minuten und ins
besondere weniger als 5 Minuten.
Die eigentliche Herstellung der erfindungsgemäßen Formkörper erfolgt zunächst durch das
trockene Vermischen der Sprengmittelgranulate mit den restlichen Bestandteilen und an
schließendes Informbringen, insbesondere Verpressen zu Tabletten, wobei auf herkömmli
che Verfahren (beispielsweise wie in der herkömmlichen Patentliteratur zu Tablettierungen,
vor allem auf dem Wasch- oder Reinigungsmittelgebiet, insbesondere wie in den obenge
nannten Patentanmeldungen und dem Artikel "Tablettierung: Stand der Technik", SÖFW-
Journal, 122. Jahrgang, S. 1016-1021 (1996) beschrieben) zurückgegriffen werden kann.
Claims (14)
1. Wasch- oder reinigungsaktiver Formkörper, enthaltend mindestens ein Sprengmittel,
das in der Lage ist, die Porosität bzw. Kapillarität von Formkörpern, insbesondere von
Tabletten, zu erhöhen und ein hohes Adsorptionsvermögen für Wasser besitzt, da
durch gekennzeichnet, daß dieses Sprengmittel in granularer und gegebenenfalls in
cogranulierter Form in dem Formkörper vorliegt, das Sprengmittelgranulat das
Sprengmittel oder die Sprengmittel zu mindestens 20 Gew.-% enthält und die Partikel
größenverteilung (Siebanalyse) derart gestaltet ist, daß maximal 1 Gew.-% an Stau
banteilen vorliegen und insgesamt weniger als 10 Gew.-% der Sprengmittelgranulate
kleiner als 0,2 mm sind.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß das Sprengmittelgranulat das
oder die Sprengmittel in Mengen von 25 bis 100 Gew.-% enthält.
3. Mittel, insbesondere Tablette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß minde
stens 90 Gew.-% der Sprengmittelgranulate eine Partikelgröße von mindestens 0,2 mm
und maximal 3 mm aufweisen.
4. Mittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil der Sprengmit
telgranulate mit einer Partikelgröße kleiner 0,2 mm auf 0 bis 5 Gew.-% minimiert ist,
wobei es bevorzugt ist, daß mindestens 90 Gew.-% der Sprengmittelgranulate eine
Partikelgröße von mindestens 0,3 mm und maximal 1,6 mm aufweisen.
5. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Sprengmit
telgranulat das oder die Sprengmittel in Mengen von 50 bis 100 Gew.-%, insbesondere
von mindestens 70 Gew.-% enthält.
6. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Sprengmit
telgranulat in cogranulierter Form vorliegt und der Gehalt des oder der Sprengmittel in
dem Sprengmittelgranulat mehr als 20 Gew.-% und weniger als 70 Gew.-% beträgt.
7. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß es Sprengmit
telgranulate in Mengen von 1 bis 25 Gew.-%, vorzugsweise von 2 bis 15 Gew.-% ent
hält, wobei Mengen bis 10 Gew.-% besonders bevorzugt sind.
8. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß es Zerfallszei
ten im Becherglastest (Wassertemperatur 25°C) von weniger als 3 Minuten, insbeson
dere von weniger als 2 Minuten aufweist und Lösezeiten in der Waschmaschine von
weniger als 8 Minuten, insbesondere von weniger als 5 Minuten aufweist.
9. Verfahren zur Herstellung eines wasch- oder reinigungsaktiven Formkörpers, enthal
tend mindestens ein Sprengmittel, das in der Lage ist, die Porosität bzw. die Kapillarität
von Formkörpern, insbesondere von Tabletten, zu erhöhen und ein hohes Adsorpti
onsvermögen für Wasser besitzt, wobei dieses Sprengmittel in granularer oder in co
granulierter Form in dem Formkörper vorliegt, das Sprengmittelgranulat das Sprengmit
tel oder die Sprengmittel zu mindestens 20 Gew.-% enthält und die Parti
kelgrößenverteilung (Siebanalyse) derart gestaltet ist, daß maximal 1 Gew.-% an Stau
banteilen vorliegen und weniger als 10 Gew.-% der Sprengmittelgranulate kleiner als
0,2 mm sind, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst das trockene Vermischen der
Sprengmittelgranulate mit den restlichen Bestandteilen und anschließend das Inform
bringen, insbesondere Verpressen zu Tabletten, erfolgt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens 50 Gew.-% und
vorzugsweise mindestens 70 Gew.-% der restlichen Bestandteile der Formkörper
(unter Ausschluß etwaiger Puderungsmittel) eine Partikelgröße zwischen 0,2 und 3 mm
aufweisen.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die restlichen Bestandteile
in granularer Form vorliegen und/oder in einem Compound oder mehreren Compounds
zusammengefaßt werden.
12. Verwendung eines Sprengmittels, das in der Lage ist, die Porosität bzw. die Kapillarität
von Formkörpern, insbesondere von Tabletten, zu erhöhen und ein hohes Adsorptions
vermögen für Wasser besitzt, in granularer oder in cogranulierter Form in wasch- oder
reinigungsaktiven Formkörpern, wobei das Sprengmittelgranulat das Sprengmittel oder
die Sprengmittel zu mindestens 20 Gew.-% enthält und die Partikelgrößenverteilung
(Siebanalyse) derart gestaltet ist, daß maximal 1 Gew.-% an Staubanteilen vorliegen
und weniger als 10 Gew.-% der Sprengmittelgranulate kleiner als 0,2 mm sind.
13. Verwendung eines Waschmittelformkörpers nach einem der Ansprüche 1 bis 8 in
Haushaltswaschmaschinen.
14. Waschverfahren unter Verwendung eines Formkörpers nach einem der Ansprüche 1
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Formkörper über die Einspülvorrichtung der
Haushaltswaschmaschine in die Waschflotte eingebracht wird.
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