DE4010533A1 - Tablettierte wasch- und/oder reinigungsmittel fuer haushalt und gewerbe und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
Tablettierte wasch- und/oder reinigungsmittel fuer haushalt und gewerbe und verfahren zu ihrer herstellungInfo
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Description
Die Erfindung beschreibt eine Neuentwicklung auf dem Gebiet der
Wasch- und/oder Reinigungsmittel für Haushalt und Gewerbe, die
als feste Wirkstoffmischung vorliegen und üblicherweise als
Hauptkomponenten Tenside, sogenannte Builder, Waschalkalien,
Bleichmittel und gewünschtenfalls weitere Zusatzstoffe enthalten.
Die Erfindung eröffnet dabei die Möglichkeit, Wirkstoffgemische
dieser Art in Form portionierter Preßlinge - beispielsweise als
Tabletten, Würfel oder dergleichen mit vorbestimmtem Rauminhalt
- herzustellen und anzubieten, die sich gegenüber vergleichbaren
Vorschlägen des Standes der Technik durch eine Vielzahl von
Vorteilen auszeichnen. Die Erfindung betrifft insbesondere das
Gebiet der Textilwaschmittel in neuartiger Anbietungsform unter
Berücksichtigung gegenwärtiger Entwicklungstendenzen, beispielsweise
im Bereich der Haushalts-Textilwaschmittel. Die erfindungswesentlichen
Elemente werden im nachfolgenden dementsprechend
an diesem Beispiel der Textilwaschmittel dargestellt, die
erfindungsgemäße Lehre ist jedoch nicht auf dieses konkrete Anwendungsgebiet
eingeschränkt.
Textilwaschmittel auf Basis tensidhaltiger Wirkstoffgemische nicht
nur als Pulver oder feinkörniges Agglomerat, sondern in Form
größerer portionierter Preßlinge anzubieten, ist eine alte
Wunschvorstellung, die mehrfachen Niederschlag gerade auch in
der Literatur für Haushaltswaschmittel gefunden hat. In der
Praxis haben sich Textilwaschmittel in portionierter Form,
beispielsweise in der Form von Tabletten, Würfeln und dergleichen
insbesondere für das Gebiet der maschinellen Haushaltswäsche
nicht wirklich durchsetzen können. Der vielgestaltige Anforderungskatalog
an die zu erfüllenden Vorbedingungen solcher
portionierten Anbietungsformen ist komplex und in sich widersprüchlich.
Beispielhaft seien die folgenden Anforderungen
aufgezählt: Der portionierte Preßling muß nicht nur über beträchtliche
Zeiträume hinweg lagerstabil ausgebildet sein, er muß
während des gleichen Zeitraumes hinreichende Stabilität gegen
Schlag- und Stoßbeanspruchung ohne Zerfall überstehen können,
wie sie üblicherweise beispielsweise beim Transport als Regelbeanspruchung
oder beim versehentlichen Fallenlassen in der
Handhabung auftreten können. Diese Anforderungen sollte der als
Portionspackung geformte Raumkörper nicht nur unmittelbar nach
der Herstellung unter idealisierten Bedingungen, insbesondere der
Luftfeuchtigkeit, aufweisen, das bestimmungsgemäß feuchtigkeitsreaktive
trockene Wirkstoffgemisch soll in der Raumform des
portionierten Preßlings bis zum Zeitpunkt des Einsatzes ein
hinreichendes Ausmaß dieser Festigkeitseigenschaften beibehalten.
Insbesondere gilt das natürlich auf für den Restgehalt einer
angebrochenen Packung solcher portionierten Raumkörper bis zum
Aufbrauch einer Packung. Im praktischen Einsatz muß sich dann
aber das feste Wirkstoffgemisch unter dem Einfluß des Waschwassers
rasch und zuverlässig so auflösen, wie das der Verbraucher
von den heute handelsüblichen Textilwaschmitteln in
Pulverform gewohnt ist. Es muß dabei gewährleistet sein, daß
tatsächlich die vollständige Auflösung des gegenüber dem Pulverpartikel
großen portionierten Preßlings in den maschinell
vorgegebenen Zeiträumen stattfindet. Diese Forderung muß auch
dann erfüllbar sein, wenn im praktischen Einsatz Arbeitsbedingungen
gewählt werden, die für den Auflösevorgang des portionierten
Preßlings an sich extrem ungünstig sind.
Der jüngste druckschriftliche Stand der Technik beschäftigt sich
mit der erfindungsgemäßen Aufgabenstellung und ihren besonderen
Schwierigkeiten. Verwiesen wird auf die europäische
Patentanmeldung 03 28 880 (A1), die die Herstellung von Wirkstoffgemischen
auf Basis synthetischer organischer Detergentien
(Tenside) und zugehöriger hydratisierbarer Buildersalze in
extrudierter Strang- bzw. Stäbchenform beschreibt sowie darüber
hinausgehend schildert, aus diesen primär gewonnenen strangförmigen
Extrudaten durch leichtes Verpressen portionierte
Produkte in "patty form" herzustellen. Die Dimensionen des
portionierten Raumkörpers werden dabei so bemessen, daß eine
Tablette - gegebenenfalls auch etwa eine halbe Tablette - den
Waschmittelbedarf eines maschinellen Waschvorgangs erfüllen. Die
Lehre dieser Druckschrift schildert die oben nur angedeuteten
vielgestaltigen Schwierigkeiten für die Angebotsform derart
portionierter Textilwaschmittel. Die im Rahmen dieser Druckschrift
gefundene technische Lösung sieht die folgenden essentiellen
Elemente vor: Sowohl in der ersten Verfahrensstufe der strangförmigen
Extrusion des Wirkstoffgemisches als auch in der nachfolgenden
Vereinigung dieser Extrudate zur patty form wird mit
vergleichsweise hoch-wasserhaltigen Wirkstoffgemischen gearbeitet,
die den Einsatz extrem niedriger Verformungsdrücke ermöglichen.
Als Druckbereich für die Extrusion werden 0,1 bis 0,5 kg/cm²
angegeben, der gleiche Druckbereich soll bei der Vereinigung des
primär gewonnenen Strangextrudats zur patty-artigen Raumform
eingesetzt werden. Ermöglicht werden diese niederen Drücke
durch Mitverwendung von Wasser im Wirkstoffgemisch in solchem
Überschuß, daß praktisch unter Normalbedingungen das Feststoffgemisch
plastifiziert wird und in dieser Form kohärente und sogar
flexible Eigenschaften zeigt. Die Dichte solcher 20 bis 35% Wasser
enthaltenden Wirkstoffmischungen wird mit etwa 0,7 bis 0,8 g/cm³
angegeben. Die portionierten Formkörper sollen dann einzeln in
aufreißbare Polymerfolien, insbesondere PVC-Filme eingehüllt
werden.
Zur technischen Lösung der vergleichbaren Aufgabe, Wasch-
und/oder Reinigungsmittel in lagerstabiler portionierter und
gleichwohl gebrauchsfähiger Form zur Verfügung zu stellen, geht
die Lehre der Erfindung einen völlig neuen Weg. Sie baut dabei
auf Erkenntnissen auf, die Gegenstand der älteren Patentanmeldung
P 39 26 253.7 (D 8813) "Verdichtete Wasch- und Reinigungsmittel
in Granulatform, Verfahren zu ihrer Herstellung und
Anwendung des Verfahrens . . ." beschrieben sind. Der Gegenstand
der Lehre dieser älteren, nicht vorveröffentlichten Anmeldung
ist integraler Bestandteil der hier jetzt offenbarten Lehre
zur Gewinnung portionierter Preßlinge solcher Wasch- und/oder
Reinigungsmittel auf Tensid/Builder-Basis, so daß zum Zwecke
der vollständigen Erfindungsoffenbarung im nachfolgenden die
technischen Elemente dieser älteren Anmeldung auch hier wiedergegeben
werden. Kurz zusammenfassend kann zum Gegenstand der
vorliegenden Erfindung im Lichte der älteren Anmeldung das
folgende gesagt werden:
Die Lehre der älteren Anmeldung betrifft eine neue technische
Regel zur Herstellung fester und rieselfähiger Granulate von
Wasch- und/oder Reinigungsmitteln der angegebenen Art. Diese
Granulate zeichnen sich durch Schüttgewichte von wenigstens
etwa 700 g/l, insbesondere durch Schüttgewichte oberhalb 800 g/l
aus, wobei üblicherweise die Schüttgewichte im Bereich von etwa
850 bis 1000 g/l liegen. Die Granulate sind unter Mitverwendung
möglichst geringer Mengen an Flüssigphase, insbesondere Wasser,
durch Strangextrusion hergestellt und nachfolgend durch Wasserentzug
zusätzlich aufgetrocknet. Es fällt in diesem Verfahren ein
trockenes Granulatkorn hoher Dichte und hoher Festigkeit an, das
eine vergleichsweise hohe Lagerbeständigkeit gegenüber den Umgebungsbedingungen
der Praxis besitzt, bei Einführung in das
Wasserbad gleichwohl aber die erwünschte rasch zerfallende Kornstruktur
aufweist. Die Lehre der vorliegenden Erfindung geht von
der zusätzlichen Erkenntnis aus, daß sich Granulate dieser in der
älteren Anmeldung geschilderten Art besonders für eine nachfolgende
Kompaktierung zu größeren portionierten Preßlingen
eignen, die ihrerseits die an solche portionsweise verpreßten
Raumkörper zu stellenden Bedingungen überraschend gut erfüllen:
Gute Lagerfähigkeit unter Bewahrung einer hohen Stoß-
und Schlagfestigkeit, ohne daß es der Einhüllung des individuellen
Raumkörpers in eine wasserdampfdichte Folie bedürfte,
Möglichkeit des raschen Zerfalls des z. B. in Tablettenform
portionierten Preßlings aus dem Granulathaufwerk bei Kontakt mit
der wäßrigen Phase und weiterführender Zerfall der individuellen
Granulatkörner im Sinne der Lehre der älteren Anmeldung.
Über die bisher dargestellten technischen Möglichkeiten hinausführend
eröffnet die Lehre der Erfindung die Möglichkeit, portionierte
Wasch- und/oder Reinigungsmittel auf Tensid/Builder-Basis
mit Dichten oberhalb von 1 g/cm³, und zwar dabei durchaus
deutlich oberhalb von 1 einzustellen. Die Raumgewichte der portionierten
Preßlinge können beispielsweise im Bereich von etwa 1,1 g/cm³
bis nahezu zur theoretischen Dichte des Wertstoffgemisches
liegen, wobei dem Dichtebereich von etwa 1,2 bis 1,5 g/cm³ besondere
Bedeutung zukommt. Gebrauchsfähige Textilwaschmittel,
beispielsweise für den Gebrauch in der Haushaltswaschmaschine,
dieser Art sind bisher nicht bekannt. Die portionierten Waschmittelformlinge
gemäß der Erfindung können bei der Beladung der
Maschine dem Textilgut unmittelbar zugegeben werden, ihre Einspülung
über eine getrennte Kammer ist nicht mehr erforderlich.
Es erübrigen sich damit auch die heute in breitem Umfange üblichen
Dosierkörper, die zur Aufnahme von pulverförmigem
Waschmittel gedacht sind und zusammen mit dem zu waschenden
Textilgut unmittelbar in die Maschine eingegeben werden. Es
leuchtet ein, daß darüber hinaus aufgrund der Anhebung der
Dichte des Waschmittelgemisches in der erfindungsgemäßen
portionierten Form den Forderungen des Umweltschutzes nach
geringerem Verpackungsanteil nochmals in verbesserter Weise
entsprochen werden kann.
Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend in einer ersten
Ausführungsform ein Verfahren zur Herstellung von Wasch-
und/oder Reinigungsmitteln für Haushalt und Gewerbe, insbesondere
Textilwaschmitteln, in Form portionierter Preßlinge aus
einem Haufwerk von Primäragglomeraten, enthaltend Inhaltsstoffe
solcher Wasch- und/oder Reinigungsmittel, nach einem Mehrstufenverfahren,
bei dem die wenigstens überwiegend festen feinteiligen
Inhaltsstoffe im plastifizierten Zustand zunächst zu schütt-
und rieselfähigen Granulaten hoher Dichte verarbeitet und diese
gewünschtenfalls unter Zusatz weiterer Inhaltsstoffe und/oder
Tablettierhilfsmittel nachfolgend zu Preßlingen vorbestimmter Form
und Größe verpreßt werden. Das erfindungsgemäße Verfahren ist
dadurch gekennzeichnet, daß in der ersten Arbeitsstufe durch
Strangpressen und Zerteilen der extrudierten Stränge Granulate
aus wenigstens überwiegend festen Inhaltsstoffen der Wasch-
und/oder Reinigungsmittel unter Zugabe von wasserlöslichen,
wasseremulgierbaren und/oder waserdispergierbaren Plastifizier-
und/oder Gleitmitteln in fließfähiger oder pastöser Form bei derart
beschränkten Flüssigkeitsanteilen im Gesamtgemisch hergestellt
werden, daß die Plastifizierung des zu agglomerierenden Gutes
nur unter Einsatz hoher Arbeitsdrücke bei der Granulatbildung
bewirkt wird und die Schneidfähigkeit der frisch extrudierten
Stränge sichergestellt ist, woraufhin diese Granulate - gewünschtenfalls
nach einer Zwischentrocknung zum rieselfähigen
Gut - zu portionierten Preßlingen verpreßt werden.
Unter dem Begriff der hohen Drücke bei der Herstellung der
Primäragglomerate sind insbesondere Arbeitsdrücke oberhalb 30 bar
und vorzugsweise solche oberhalb 50 bar zu verstehen, wobei
Arbeitsdrücke im Bereich bis etwa 200 bar, insbesondere Drücke
des Bereichs von etwa 80 bis 180 bar für den Granuliervorgang
charakteristisch sind. Besonders geeignete Plastifizier- und/oder
Gleitmittel für diese erste Arbeitsstufe der Granulierung sind
pastöse bis fließfähige Zubereitungen auf Basis wasserlöslicher
bzw. wasseremulgierbarer Polymerverbindungen und/oder tensidischer
Komponenten, wobei hochkonzentrierte, insbesondere
wäßrige Zubereitungsformen mit Schmiercharakter dieser Inhaltsstoffe
bevorzugt sein können.
Die aus diesen primär gewonnen Granulaten herzustellenden
portionierten Preßlinge sollen in ihrer Dichte dem Granulatschüttgewicht
wenigstens etwa gleichen, vorzugsweise aber
darüber liegen. Auch bei der Herstellung dieser portionierten
Preßlinge werden im zuvor angegebenen Sinne hohe Arbeitsdrücke
eingesetzt, die dementsprechend in der Regel wenigstens 0,01 kN/cm²,
vorzugsweise wenigstens 0,1 kN/cm² betragen. Geeignet
sind im allgemeinen Preßdrücke im Bereich von etwa 0,01 bis 3 kN/cm²,
vorzugsweise solche von etwa 0,05 bis 1,5 kN/cm² und
insbesondere Drücke im Bereich von etwa 0,1 bis 1 kN/cm².
Einzelheiten sowohl zu der ersten Verfahrensstufe der Granulierung
als zur zweiten Verfahrensstufe der Ausbildung der
portionierten Preßlinge aus einem Primäragglomerate im Haufwerk
enthaltenden Einsatzmaterial werden im nachfolgenden noch beschrieben.
Die Erfindung betrifft in einer weiteren Ausführungsform die als
portionierte Preßlinge ausgebildeten Wasch- und/oder Reinigungsmittel
für Haushalt und Gewerbe, insbesondere Textilwaschmittel,
auf Basis miteinander verpreßter Primäragglomerate von Inhaltsstoffen
solcher Wasch- und/oder Reinigungsmittel. Hier ist die
erfindungsgemäße Lehre dadurch gekennzeichnet, daß diese Formkörper
wenigstens überwiegend aus einem Haufwerk von kornförmigen
Granulaten (Primäragglomerate) aufgebaut sind, die
überwiegend feste und gegebenenfalls beschränkte Mengen flüssiger
Inhaltsstoffe solcher Wasch- und/oder Reinigungsmittel in
inniger Abmischung mit aufgetrockneten wasserlöslichen, wasseremulgierbaren
und/oder wasserdispergierbaren Zusatzkomponenten
enthalten, die in konzentrierter wäßriger oder wassermischbarer
Flüssigphase Schmiercharakter besitzen.
Zu Einzelheiten auch dieser Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Lehre wird auf die nachfolgenden Angaben verwiesen.
Kern auch der erfindungsgemäßen Lehre ist das in der älteren
Anmeldung P 39 26 253.7 (D 8813) geschilderte Granulationsverfahren,
in dem feinteilige feste und gewünschtenfalls anteilsweise
auch flüssige Inhaltsstoffe der jeweiligen Gesamtrezeptur zum verdichteten
Granulat in neuartiger Weise aufgearbeitet werden.
Dieses Verfahren kennzeichnet sich durch die folgenden Merkmale:
Das gegebenenfalls eingemischte flüssige Inhaltsstoffe enthaltende
Gemisch der feinstteiligen Feststoffe wird unter Zusatz von
wasserlöslichen, wasseremulgierbaren und/oder wasserdispergierbaren
Plastifizier- und/oder Gleitmitteln, die mit Wasser
und/oder wasserlöslichen Flüssigphasen aufbereitet sind, zu einer
homogenen, formgebend verpreßbaren Masse aufgearbeitet. Diese
Masse wird über Lochformen mit Öffnungsweiten der vorbestimmten
Granulatdimension strangförmig verpreßt, die austretenden
verdichteten Materialstränge werden auf die vorbestimmte Granulatdimension
abgelängt und zum kornförmigen rieselfähigen
Granulat aufgetrocknet. Die primär gebildeten noch plastischen
Granulatteilchen können gewünschtenfalls formgebend abgerundet
werden, für ihren Einsatz im erfindungsgemäßen Verfahren ist
das jedoch nicht erforderlich und in einer bevorzugten
Ausführungsform sogar nicht einmal erwünscht. Erforderlichenfalls
können die primär gebildeten noch plastischen Granulatteilchen
vor, während und/oder nach ihrer Abrundung mit weiteren Wirkstoffen
beaufschlagt werden. Im Rahmen des erfindungsgemäßen
Verfahrens kann aber auch das zum kornförmigen rieselfähigen
Granulat aufgetrocknete Material mit solchen zusätzlichen
Komponenten beaufschlagt und/oder abgemischt werden. Hierbei
ist es möglich, diese zusätzlichen Komponenten im wesentlichen
gleichmäßig auf die Oberfläche des kornförmigen Granulats
aufzutragen und/oder diese Zusatzkomponenten ihrerseits in
Partikelform - beispielsweise ebenfalls in Granulatform - in das
ausgebildete granulatförmige Gut einzumischen.
Das wesentliche Element dieser Verfahrensstufe der Granulatherstellung
liegt in der gezielten Zubereitung und Unwandlung
eines feinteilige feste, gewünschtenfalls auch begrenzte Mengen an
flüssigen Komponenten enthaltenden Wirkstoffgemisches unter
bestimmt ausgewählten Bedingungen und unter Einsatz ausgewählter
Plastifizier- und/oder Gleitmittel zu einer homogenen, bei
Anwendung hoher Drücke plastifizierbaren und kohärenten, verpreßbaren
Masse.
Die bevorzugten Plastifizier- und/oder Gleitmittel sind dabei
pastöse bis fließfähige Zubereitungen auf Basis wasserlöslicher
bzw. wasseremulgierbarer Polymerverbindungen und/oder auf
Basis tensidischer Komponenten, wobei jeweils entsprechende
wäßrige und/oder wassermischbare Zubereitungen besonders bevorzugt
sind.
Die in den hier betroffenen Wasch- und Reinigungsmitteln stets
vorliegenden tensidischen Komponenten, die im allgemeinen in
Form ausgewählter und dem jeweiligen Einsatzzweck angepaßter
Tensidkombinationen Verwendung finden, sind wichtige Hilfsmittel
für die Granulation im Sinne der erfindungsgemäßen Lehre. Die
Erfindung macht sich die Tatsache zunutze, daß insbesondere
hochkonzentrierte wäßrige Abmischungen solcher Tenside bzw.
Tensidgemische ein Zustandsbild zeigen, das als pastenförmige
oder gelartige Zubereitungsform mit Schmiercharakter bezeichnet
werden kann. Diese gleit- bzw. schmiermittelartige und gleichzeitig
plastifizierende Zustandsform wäßriger konzentrierter Tensidabmischungen
kann wirkungsvoll zur Herstellung der Massenbeschaffenheit
eingesetzt werden, wie sie unter Einsatz hoher
Drücke zur formgebenden Verpressung des als Feststoffgemisch
erscheinenden Wirkstoffgemisches in den ersten Verfahrensstufen
der Homogenisierung und der formgebenden Verpressung sowie in
der Ausbildung der plastifizierten Granulatrohlinge benötigt wird.
Beim Auftrocknen bilden die so eingetragenen Tenside bzw.
Tensidanteile bindemittelartig wirkende Deck- und Zwischenschichten
aus, die mitverantwortlich für den Kornzusammenhalt
sind. Andererseits beschleunigen und begünstigen diese Tenside
dann aber auch wieder in der wäßrigen Flüssigphase den raschen
Kornzerfall unter Auflösung, Emulgierung und/oder Dispergierung
der kornbildenden Feinstteile.
Ebenso wie der Einsatz von tensidischen Komponenten ist die
Mitverwendung von Polymerverbindungen in zahlreichen Wasch-
und Reinigungsmitteln selbstverständliches technisches Handeln.
Auf dem Gebiet der Textilwaschmittel können Polymerverbindungen
beispielsweise als Gerüstsubstanzen mit der Fähigkeit zur Bindung
von Wasserhärte Verwendung finden. Ein Beispiel hierfür sind die
heute in nicht unbeträchtlichem Ausmaß eingesetzten Polymerverbindungen
mit einem Gehalt an Carboxylgruppen, die auch in
Salzform, z. B. als Alkalisalz, vorliegen können. Als Beispiele
seien die Natrium- oder Kaliumsalze homopolymerer und/oder
copolymerer Carbonsäureverbindungen genannt. Geeignete Homopolymere
sind etwa Polyacrylsäure, Polymethacrylsäure und Polymaleinsäure.
Geeignete Copolymere sind beispielsweise solche der
Acrylsäure und Methacrylsäure bzw. Copolymere der genannten
ungesättigten Säuren mit Vinylethern, Vinylestern und/oder
anderen Comonomeren wie Acrylamid, Methacrylamid, Ethylen,
Propylen oder Styrol. Aber auch für ganz andere Einsatzzwecke
beispielsweise zur Verbesserung des Schmutztragevermögens einer
wäßrigen Waschmittelflotte, werden Polymerverbindungen in
Wirkstoffmischungen der hier betroffenen Art regelmäßig eingesetzt.
Beispiele hierfür sind die Carboxymethylcellulose (CMC)
und/oder Methylcellulose (MC).
Insbesondere hochkonzentrierte Zubereitungsformen solcher in der
Regel wasserlöslicher, wasseremulgierbarer und/oder wasserdispergierbarer
Polymerverbindungen zeichnen sich ebenso wie die
zuvor erörterten tensidischen Zubereitungen durch einen ausgeprägten
Schmiercharakter aus, der in den Verfahrensstufen der
Homogenisierung, der Verdichtung unter Einsatz hoher Drücke
und der formgebenden Verpressung die entscheidende Verarbeitungshilfe
gibt. Gleichzeitig trocknen dann aber auch diese
Polymerkomponenten bei der abschließenden Ausbildung des rieselfähigen
Gutes zu Polymerfilmen auf, die einerseits den Zusammeninhalt
der Kornform fördern, andererseits bei Zugabe in
insbesondere wäßrige Medien leicht wieder in den Zustand der
Lösung bzw. Emulgierung und/oder Dispergierung übergehen.
Vergleichbare Zustandsbildner in den unterschiedlichen Stufen des
erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. des Einsatzes der erfindungsgemäß
hergestellten Granulatkörner zeigen aber nicht nur
die üblicherweise in Wasch- und/oder Reinigungsmitteln eingesetzten
Tenside bzw. Tensidgemische und Polymerverbindungen.
Die Praxis kennt zahlreiche natürliche und/oder synthetische
Polymertypen, die hier ebenso Verwendung finden können und
letztlich den Wasch- und/oder Reinigungsprozeß nicht nachteilig
beeinflussen. Als Beispiele seien hier Gelatine und/oder Stärke
bzw. ihre Derivate als Naturstoffe bzw. halbsynthetisches Material
oder Polyvinylalkohol als rein synthetisches Polymermaterial
genannt.
Die als Gleit- und/oder Plastifiziermittel eingesetzten Hilfsstoffe
können ihrerseits bei Raumtemperatur fließfähig, gelartig oder
pastös sein, ohne daß die Mitverwendung einer zusätzlichen
Flüssigphase erforderlich ist. Beispiele hierfür sind zahlreiche
Typen der in Wasch- und Reinigungsmitteln eingesetzten nichtionischen
Tensidverbindungen. Geeignet sind vor allen Dingen
aber Plastifizier- und/oder Gleitmittelzubereitungen, die unter
Mitverwendung begrenzter Mengen an Hilfsflüssigkeiten hergestellt
worden sind. Als Flüssigphasen kommen Wasser und/oder organische
Flüssigphasen in Betracht, wobei bevorzugt Komponenten
der zuletzt genannten Art wasserlöslich bzw. wassermischbar sein
können. Aus Gründen der Verfahrenssicherheit ist es dann
zweckmäßig, vergleichsweise hochsiedende organische Flüssigkomponenten
anstelle oder zusammen mit Wasser einzusetzen.
Beispiele hierfür sind höhersiedende, gegebenenfalls polyfunktionelle
Alkohole, bei Raumtemperatur oder mäßig erhöhten
Temperaturen fließfähige Polyalkoxylate und dergleichen.
Die als Gleit- und/oder Plastifiziermittel eingesetzten Tenside
und/oder Polymerverbindungen werden zweckmäßigerweise in konzentrierter
oder gar hochkonzentrierter Form in das Verfahren
eingebracht. Dabei werden Verfahrensbedingungen gewählt, die es
ermöglichen, die angestrebte Beschaffenheit des zu granulierenden
Gutes - d. h. der im Verformungsschritt plastischen, gleitend
verpreßbaren Masse - schon mit geringen Mengen dieser Hilfskomponenten
einzustellen. Geeignet sind insbesondere wenigstens
etwa 30gew.-%ige, vorzugsweise wenigstens etwa 40gew.-%ige
Tensidpasten bzw. -gele, wobei in besonders wichtigen Ausführungsformen
solche Tensidzubereitungen mit einem Tensidgehalt
von wenigstens etwa 50 Gew.-% Verwendung finden. 50- bis 70gew.-%ige
insbesondere wäßrige Tensidgele bzw. Tensidpasten
schaffen häufig eine besonders geeignete Zustandsform. Anionischen
Tensidsalzen aus der breiten Palette der für Wasch- und
Reinigungsmittel hier vorgeschlagenen Verbindungen, gegebenenfalls
in Abmischung mit nichtionischen Tensiden, kann dabei
besondere Bedeutung zukommen.
Wie im nachfolgenden noch angegeben, wird in der bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung die Menge dieses Zusatzstoffes
mit Schmiercharakter stark begrenzt. Werden aus Gründen der
hinreichenden Durchfeuchtung des zu granulierenden Gutes dann
doch größere Flüssigkeitsmengen benötigt, so ist es im allgemeinen
zweckmäßig, diese zusätzlichen Flüssigkeitsanteile als
solche dem zu granulierenden Gut zuzumischen und nicht etwa die
als Gleitmittel eingesetzten Tensid- bzw. Polymerkomponenten
stärker zu verdünnen. Die Einführung solcher zusätzlichen
Flüssigkeitsmengen kann vor, während oder nach der Einarbeitung
der Gleitmittelkomponente erfolgen, bevorzugt kann der
Zusatz vor der Einarbeitung des als Gleitmittel wirksamen
Mischungsanteils sein. Auf jeden Fall sind im erfindungsgemäßen
Plastifizier- und Verarbeitungsverfahren vergleichsweise geringe
Mengen an Flüssigphase nötig, wodurch die abschließende Auftrocknung
des Granulatkornes erleichtert ist. Der Gehalt des
jeweiligen Stoffgemisches an freiem, nicht als Kristallwasser oder
in vergleichbarer Form gebundenem Wasser liegt in dieser Verarbeitungsstufe
vorzugsweise bei maximal etwa 10 bis 12 Gew.-%
und insbesondere im Bereich von etwa 4 bis 8 Gew.-%. Eingeschlossen
ist in diesen Betrag der Wasseranteil, der über das
Plastifizierhilfsmittel mit Schmiercharakter eingetragen wird.
In der Durchführung dieser Verfahrensstufe werden den zum
Granulat aufzuarbeitenden Ausgangsstoffen bzw. Stoffgemischen
die plastifizierenden Hilfsmittel und gegebenenfalls zusätzlich
geringe Flüssigkeitsanteile in solcher Menge zugesetzt, daß
zunächst beim einfachen Vermischen eine rieselfähige pulverartige
Struktur erhalten bleibt. Erst bei der intensiven Homogenisierung
des Stoffgemisches unter Einsatz hoher Drücke tritt eine Verdichtung
des Mehrstoffgemisches auf, die unter diesen Bedingungen
letztlich die formgebend verpreßbare Beschaffenheit
sicherstellt. Gleichzeitig wird dadurch die Schneidfähigkeit der
homogenisierten Masse ermöglicht. Dabei werden die befeuchtenden
oder plastifizierenden Gutanteile so beschränkt, daß eine Verklebung
der primär anfallenden Granulatformlinge miteinander vor
ihrer Weiterverarbeitung sicher verhindert werden kann.
Ein wesentliches Element für diesen Schritt der erfindungsgemäßen
Lehre liegt in der nachfolgenden Elementenkombination:
Vergleichsweise beschränkte Mengen an Flüssigphase(n) kommen
zum Einsatz. Das Stoffgemisch wird dann aber unter Anwendung
hoher Drücke so intensiv durchmischt und verknetet, daß das
zuvor noch trocken erscheinende Stoffgemisch zur verdichteten
plastifizierten und formgebend verpreßbaren Masse verwandelt ist.
Das äußere Erscheinungsbild dieses Verarbeitungsschrittes ähnelt
etwa der mastifizierenden Aufarbeitung von Kautschuk enthaltenden
Stoffmischungen oder auch der Plastifizierung von
Kunststoffgranulaten zur formgebend verpreßbaren Masse. Ebenso
wie dort kann die angestrebte Umwandlung des Eigenschaftsbildes
der primär anfallenden trocken erscheinenden Masse durch eine
beschränkte Steigerung der Massetemperatur unterstützt werden.
Der intensive Vermischungsvorgang, beispielsweise durch Verkneten,
kann aus sich heraus zur gewünschten Temperatursteigerung
führen. Dabei kann es zweckmäßig oder gar notwendig
sein, eine gezielte Temperaturregulierung von außen vorzunehmen,
um Überhitzungen auszuschließen, wenn beispielsweise
temperaturempfindliche Komponenten mitverwendet werden.
Im allgemeinen gilt, daß die zuvor geschilderten hochkonzentrierten
Tensidpasten bzw. -gele oder auch die erwähnten
hochkonzentrierten, insbesondere wäßrigen Polymerzubereitungen
in Mengen nicht über etwa 12 Gew.-%, vorzugsweise in Mengen
von höchstens etwa 10 Gew.-% - bezogen jeweils auf die Gesamtmischung
- eingesetzt werden. Deutlich niedrigere Mengen,
beispielsweise an Tensidpaste, führen bereits zu guten Ergebnissen,
beispielsweise im Bereich der Herstellung von
Textilwaschmitteln. So kann etwa ein Einsatzgemisch aus
Turmpulver/Trägerbead mit oder ohne Zusatz von Natriumperborat
(Monohydrat und/oder Tetrahydrat) unter Zusatz von 2 bis 5 Gew.-%
Wasser und 4 bis 8 Gew.-% einer wenigstens etwa 25- bis
30gew.-%igen, vorzugsweise einer etwa 40- bis 70gew.-%igen ABS-Paste
zu einer Masse geeigneter Konsistenz für die formgebende
Weiterverarbeitung aufbereitet werden.
Das Verarbeitungsverfahren stellt sich im einzelnen wie folgt dar:
Zunächst wird in an sich bekannter Weise ein Vorgemisch der
festen und der gegebenenfalls mitverwendeten beschränkten
Anteile an Flüssigkomponenten hergestellt. So können auf dem
Wege der Sprühtrocknung gewonnene Turmpulver, aber auch ganz
einfach die jeweils gewählten Mischungsbestandteile als Reinstoffe
in feinteiligem Zustand miteinander vermengt werden. Je nach
Gutbeschaffenheit wird die benötigte Menge an Flüssigphase und
dann das erfindungsgemäß ausgewählte Plastifizier- und Gleitmittel
als bevorzugt wäßrige Paste bzw. Gel eingemischt. Gewünschtenfalls
können jetzt auch noch weitere Feststoffkomponenten der
Vormischung zugegeben werden. Die Gesamtmasse wird kurz nachgemischt,
wobei die jeweiligen Stoffanteile so gewählt sind, daß
ein trocken erscheinendes, bevorzugt rieselfähiges Vorgemisch
anfällt, das zur Beschickung einer Homogenisieranlage geeignet
ist.
Als Homogenisiervorrichtung können bevorzugt Kneter beliebiger
Ausgestaltung, beispielsweise 2-Schnecken-Kneter, gewählt werden.
In der Regel wird es zweckmäßig sein, in diesem Schritt der
Homogenisierung eine sichere Temperaturkontrolle des zu
verarbeitenden Gutes zu wahren, wobei im Einzelfall die Zusammensetzung
des Stoffgemisches für den jeweilig optimalen
Temperaturbereich mitbestimmend sein kann. Mäßig erhöhte Temperaturen
von beispielsweise maximal etwa 60 bis 70°C werden in
der Regel nicht überschritten. Bei der Mitverarbeitung von
temperatursensitiven Komponenten - beispielsweise Perboratverbindungen
- kann die Einhaltung niedrigerer Temperaturen (Maximaltemperatur
beispielsweise etwa 40 bis 45°C) vorteilhaft sein.
Unter der Schereinwirkung der Knetvorrichtung und den sich
darin aufbauenden hohen Drücken wird das Vorgemisch verdichtet
und schließlich plastifiziert und unmittelbar anschließend durch
Lochdüsen zu feinen Strängen verpreßt. Diese Stränge werden im
Ausmaß ihrer Ausbildung zu Rohgranulaten der gewünschten
Teilchendimension zerschnitten bzw. zerteilt. In der speziellen
technischen Ausgestaltung sind dabei verschiedene Möglichkeiten
gegeben.
In der ersten Ausgestaltung wird das rieselfähige Vorgemisch
vorzugsweise kontinuierlich einem 2-Schnecken-Kneter/Extruder
zugeführt, dessen Gehäuse und dessen Extruder-Granulierkopf
auf die vorbestimmte Extrudiertemperatur eingestellt sind bzw.
gehalten werden. Unter Schereinwirkung der Extruderschnecken
wird das Vorgemisch verdichtet, plastifiziert, in Form feiner
Stränge durch die Lochdüsenplatte im Extruderkopf extrudiert
und schließlich die extrudierte Masse mittels eines rotierenden
Abschlagmessers zu zylindrischen Pellets zerkleinert. Der Lochdurchmesser
in der Lochdüsenplatte und die Strangschnittlänge
werden dabei auf die gewählte Granulatdimension abgestimmt. In
dieser Ausführungsform gelingt die Herstellung von Granulaten
einer im wesentlichen gleichmäßig vorbestimmbaren Teilchengröße,
wobei im einzelnen die absoluten Teilchengrößen dem beabsichtigten
Einsatzzweck angepaßt sein können. Absolute Teilchengrößen
können beispielsweise im Bereich von einigen Zehntel Millimeter
bis zu einigen Zentimetern liegen, beispielsweise also im Bereich
von etwa 0,3 mm bis zu 1 bis 2 cm. Im allgemeinen werden allerdings
Teilchendurchmesser bis höchstens 0,8 cm bevorzugt sein.
Wichtige Ausführungsformen der Erfindung sehen hier die Herstellung
von einheitlichem Granulatkorn mit Durchmessern im
Millimeterbereich, beispielsweise im Bereich von 0,5 bis 5 mm und
insbesondere im Bereich von etwa 0,8 bis 3 mm vor.
Das Länge/Durchmesser-Verhältnis des abgeschlagenen Rohgranulatkorns
liegt dabei in einer wichtigen Ausführungsform im
Bereich von etwa 1 : 1 bis etwa 3 : 1.
Durch Schockkühlung der strangförmig aus der Lochplatte austretenden
Masse, insbesondere durch Einblasen von Kaltluft in
den Granulier-Messerbereich wird das Granulat wenigstens oberflächlich
partiell abgekühlt, gleichzeitig findet eine partielle
Entfernung von Oberflächenwasser der gebildeten Rohgranulate
statt. Auf diese Weise kann das Verkleben der noch plastifizierten
Granulatkörner in diesem Verfahrensschritt sicher verhindert
werden.
Die gebildeten Granulatrohlinge können als solche einem Trocknungsschritt,
beispielsweise einem Wirbelschichttrockner, zugeführt
werden, in den bei mäßig angehobenen Zulufttemperaturen,
insbesondere im Bereich von maximal etwa 75 bis 80°C
entsprechend mäßige Produkt-Endtemperaturen von beispielsweise
ca. 55 bis 60°C eingestellt, dann aber auch nicht überschritten
werden. Nach hinreichender Trocknung erfolgt die Abkühlung des
Produkts beispielsweise mit Kaltluft.
Das noch plastische feuchte Rohgranulat kann gewünschtenfalls
einem weiteren formgebenden Verarbeitungsschritt zugeführt
werden, bei dem die am Rohgranulat vorliegenden Kanten abgerundet
werden, so daß letztlich kugelförmige oder wenigstens
annähernd kugelförmige Granulatkörner erhalten werden können.
Es hat sich allerdings gezeigt, daß für eine erleichterte Auflösung
der im nachfolgenden Schritt gebildeten portionierten Formkörper
in Wasser der Verzicht auf eine solche intermediäre Abrundung
hilfreich sein kann.
Durch Einmischung geringer Mengen an Trockenpulver in das
primär anfallende noch plastifizierte und klebrige Rohgranulat läßt
sich ein unerwünschtes Verkleben der Granulatkörner miteinander
vor ihrer abschließenden Trocknung mit Sicherheit ausschließen.
Für Wasch- und Reinigungsmittel geeignete Trockenpulver können
pulverförmige Wertstoffe oder auch entsprechende Inertstoffe
sein. Ein geeigneter Waschmittelwertstoff ist beispielsweise
Zeolithpulver in Waschmittelqualität, beispielsweise entsprechendes
Zeolith NaA-Pulver. Wichtigen Hilfsstoffen, die in dieser Verfahrensstufe
mitverwendet werden können, kommt aber gegebenenfalls
eine weiterführende Bedeutung für die spätere Wiederauflösung
des portionierten Preßlings zu. In Betracht kommen
hier insbesondere feinpulvrige anorganische oder organische
Zusatzstoffe, beispielsweise mit der Fähigkeit zu Quellung
und/oder Gasbildung in wäßriger Phase, die als Sprengmittel
wirksam sind, und/oder kaltlösliche Komponenten, die das rasche
Eindringen der wäßrigen Phase in den portionierten Preßling
fördern. Einzelheiten hierzu werden später noch angegeben.
Das Granulatkorn wird dann in der Regel einem intermediären
Trocknungsschritt, beispielsweise in einem Wirbelschichttrockner,
zugeführt. Hier kann der Gehalt an freiem Wasser im Granulatkorn
auf sehr niedere Gehalte, beispielsweise unterhalb 3 Gew.-%,
abgesenkt werden. Bevorzugte Restgehalte an nicht gebundenem
Wasser liegen bei Werten bis etwa 1 Gew.-%, vorzugsweise im
Bereich von etwa 0,1 bis 0,5 Gew.-%. Das anfallende sehr
staubarme Produkt kann zur Entfernung geringer mitgebildeter
Grobanteile klassiert, beispielsweise abgesiebt werden. Der
erfindungsgemäß einzustellende Gutkornanteil liegt dabei in aller
Regel oberhalb 90%, vorzugsweise oberhalb 95% des granulierten
Materials.
Die Granulierung dieses ersten Verfahrensschrittes ist allerdings
nicht auf die Verarbeitung des plastifizierten Rohmaterials über
Extruderschnecken und im Extruderkopf angeordnete Lochplatten
eingeschränkt. Auch durch übliche Pelletpressen und ähnliche
Granuliereinrichtungen lassen sich erfindungsgemäß plastifizierte,
verdichtete und homogenisierte Stoffgemische zu kornförmigem Gut
granulieren.
Granulatförmiges Material der erfindungsgemäß geschilderten Art
kann im nachfolgenden Verfahrensschritt durch formgebendes
Verpressen zu den portionierten Preßlingen im Sinne der
Erfindung umgewandelt werden. Geeignet sind für diesen Schritt
insbesondere Primäragglomerat-Haufwerke, in denen wenigstens
überwiegende Anteile des kornförmigen Gutes durch das erfindungsgemäß
beschriebene Granulierverfahren in ihrer Kornstruktur
verdicht und gebunden sind. Es hat sich gezeigt, daß
derartige Primäragglomerate beträchtlichen Drücken im formgebenden
Portionierungsschritt ausgesetzt werden können, ohne
daß eine nachhaltige Zerstörung der Agglomerat-Primärstruktur
einträte, die die Schlag- und Bruchfestigkeit der portionierten
Preßlinge in unerwünschter Weise absenkt.
Wie schon zuvor angegeben, liegen die bei der portionierenden
Verpressung eingesetzten Arbeitsdrücke üblicherweise im Bereich
von etwa 0,01 bis etwa 3 kN/cm² und vorzugsweise im Bereich
von etwa 0,1 bis 1-2 kN/cm². Die im jeweiligen Einzelfall
eingesetzten Arbeitsdrücke können durch das im betroffenen
Einzelfall zu verarbeitende Stoffgemisch mit beeinflußt werden.
Die Preßbedingungen sind im jeweiligen speziellen Fall
üblicherweise im Hinblick auf die Einstellung des gewünschten
Löseprofils bei gleichzeitig ausreichender Preßlingsfestigkeit bzw.
-härte zu optimieren. Dabei gilt in an sich bekannter Weise, daß
höhere Preßdrücke in Richtung einer Verminderung der Lösegeschwindigkeit
wirken.
Die Verpressung der Agglomerate enthaltenden Haufwerke erfolgt
üblicherweise bei Raumtemperatur oder bestenfalls schwach erhöhten
Temperaturen, beispielsweise im Temperaturbereich bis
etwa 50°C. Bevorzugt wird das Verpressen im Bereich der Raumtemperatur,
also im Bereich von etwa 18 bis 30°C vorgenommen.
Die Dauer des Verpressungsvorganges wird durch den jeweils
gewählten Maschinentyp bestimmt. Sie beträgt in der Regel
weniger als 1 Minute und liegt üblicherweise im Bereich von
wenigen Sekunden oder noch deutlich darunter.
Die bei der formgebenden portionierenden Verpressung eingestellten
Dichten in der Preßmasse werden durch die vorgegebenen
Dichten des Einsatzmaterials, die Wahl der gegebenenfalls mitverwendeten
nichtgranulierten Mischungskomponenten und die Bedingungen
der formgebenden Verpressung bestimmt. Portionierte
Preßlinge im Sinne der Erfindung zeigen Dichten, die wenigstens
etwa der Granulatdichte aus der ersten Verfahrensstufe entsprechen,
in der Regel allerdings deutlich darüber liegen. So
sind Dichtewerte (in g/cm³) oberhalt von 1 und insbesondere
oberhalb von 1,1 bis nahezu zur theoretischen Dichte des Mehrstoffgemisches
charakteristische Maßzahlen. Auf dem Gebiet der
Hochleistungs-Universalwaschmittel für Textilien können portionierte
Preßlinge mit Dichten im Bereich von etwa 1,2 bis 1,5
hergestellt werden, ohne wesentliche Rezepturabweichungen
gegenüber handelsüblichen Produkten vornehmen zu müssen. Es
werden damit Angebotsformen zugänglich, die auf dem Markt bis
heute unbekannt sind.
Die portionierten Preßlinge werden in vorbestimmter Raumform
und vorbestimmter Größe gefertigt.
Als Raumform kommen praktisch alle sinnvoll handhabbaren
Ausgestaltungen in Betracht, beispielsweise also die Ausbildung
als Tafel, die Stab- bzw. Barrenform, Würfel, Quader und
entsprechende Raumelemente mit ebenen Seitenflächen sowie
insbesondere zylinderförmige Ausgestaltungen mit kreisförmigem
oder ovalem Querschnitt. Diese letzte Ausgestaltung erfaßt dabei
die Darbietungsform von der Tablette bis zu kompakten Zylinderstücken
mit einem Verhältnis von Höhe zu Durchmesser oberhalb
1.
Die portionierten Preßlinge können dabei jeweils als voneinander
getrennte Einzelelemente ausgebildet sein, die der vorbestimmten
Dosiermenge der Wasch- und/oder Reinigungsmittel entspricht.
Ebenso ist es aber möglich, Raumkörper im erfindungsgemäßen
Sinne als Preßlinge auszubilden, die eine Mehrzahl solcher
Masseneinheiten in einem Raumkörper verbinden, wobei insbesondere
durch vorgegebene Soll-Bruchstellen die leichte Abtrennbarkeit
portionierter kleinerer Einheiten vorgesehen ist. Für
den Einsatz von Textilwaschmitteln in Maschinen des in Europa
üblichen Typs mit horizontal angeordneter Mechanik kann die
Ausbildung der portionierten Preßlinge als Tabletten, in Zylinder-
oder Quaderform zweckmäßig sein, wobei ein Durchmesser/Höhe-Verhältnis
im Bereich von etwa 0,5 : 2 bis 2 : 0,5 bevorzugt ist.
Handelsübliche Hydraulikpressen, Exzenterpressen oder Rundläuferpressen
sind geeignete Vorrichtungen insbesondere zur Herstellung
derart ausgeformter Preßlinge.
Die im jeweiligen Einzelfall zu verpressenden Massen bestimmen
sich aus der Rezeptur der Inhaltsstoffe des jeweiligen Wasch-
bzw. Reinigungsmittels, der Verträglichkeit der Einzelkomponenten
dieser Inhaltsstoffe miteinander unter den Bedingungen der
Granulierung und im fertigen Raumkörper sowie den Anforderungen
an die sichere und hinreichende rasche Wiederauflösbarkeit
der portionierten Preßlinge in wäßriger Flüssigphase unter den
beim Einsatz vorgegebenen Temperaturbedingungen.
Wie bereits angegeben gilt grundsätzlich, daß ein substantieller
Anteil und dabei insbesondere der wenigstens überwiegende Anteil
des verpreßten Gutes zuvor über ein Granulationsverfahren im
Sinne des ersten Verfahrensschrittes der erfindungsgemäßen Lehre
aufgearbeitet worden ist. Zweckmäßigerweise sind mehr als 60 Gew.-%
und insbesondere mehr als 70 Gew.-% des Gesamtstoffgemisches
auf diesem Wege gewonnene Primäragglomerate mit hochverdichteter
fester Kornstruktur. Dabei können Agglomerate einheitlicher
Kornzusammensetzung oder auch beliebige Mischungen
unterschiedlicher Primäragglomerate zum Einsatz kommen. Hierbei
gelingt die optimale Anpassung des portionierten Fertigprodukts
an die vorgegebene Rezeptur des jeweiligen Wasch- und/oder Reinigungsmittels.
In einer wichtigen Ausführungsform werden Primärgranulatgemische
eingesetzt, deren Kornzusammensetzung sich insbesondere
durch unterschiedliche Tensidgehalte auszeichnen. So kann es
zweckmäßig sein, Korngemische einzusetzen, die Niotensid-haltige
Granulate in Abmischung mit Granulatkörnern vorsehen, die wenigstens
weitgehend frei sind von Niotensiden und beispielsweise
im wesentlichen Aniontenside als Plastifizierkomponente enthalten.
Preßlinge dieser Art zerfallen bei Wasserzutritt häufig schneller
als Vergleichsprodukte, deren Niotensidgehalt auf das gesamte
kornförmige Gut verteilt ist.
Es können dabei im erfindungsgemäßen Sinne granulierte Primäragglomerate
auch in Abmischung mit - üblicherweise untergeordneten
Mengen - anders hergestellter Agglomerate und/oder
feinteiliger Mischungskomponenten zur Verarbeitung kommen. Die
erfindungsgemäße Technologie zeichnet sich dementsprechend
durch erhöhte Flexibilität bei der Herstellung fester, lagerstabiler
Wasch- und/oder Reinigungsmittel für Haushalt und Gewerbe aus,
wobei dieser Sachverhalt an dem nachfolgenden Beispiel verdeutlicht
wird:
Die erfindungsgemäß in der Granulierstufe vorgesehene Verdichtung
der zunächst noch pulverförmig vorliegenden Wirkstoffmischung
zur plastifizierten und formgebend verpreßbaren
Masse unter Anwendung hoher Drücke führt nicht etwa nur zu
den angestrebten erhöhten Schüttgewichten, gleichzeitig wird
auch der folgende Effekt verwirklicht: Im Granulatkorn liegt das
Wirkstoffgemisch in dichter Packung unzugänglich für eine
unerwünschte Interaktion mit gegebenenfalls eingesetzten weiteren
Bestandteilen des Gesamtmittels. Es eröffnet sich damit die
Möglichkeit, jeweils ausgewählte und insbesondere miteinander
verträgliche Mischungskomponenten in die verdichtete Granulatform
zu überführen und diese dann mit anderen Bestandteilen
des Gesamtproduktes vor der Ausbildung des portionierten
Preßlings zu vereinigen, ohne daß unerwünschte Reaktionen bei
Lagerung und Vertrieb der Preßlinge ernsthaft zu befürchten
wären. Auf diese Weise gelingt die lagerstabile Vereinigung
potentiell reaktiver oder zumindest nur begrenzt verträglicher
Komponenten. Ein Beispiel hierfür sind übliche Textilwaschmittel,
die in der neuen Aufbereitungsform wenigstens 2 Granulattypen in
Mischung zueinander einsetzen. In der ersten Granulattype wird
die Bleichmittelkomponente, beispielsweise kristallwasserhaltiges
Perborat und Natriumcarbonat unter Mitverwendung eines Anteils
der Plastifizier- und/oder Gleitmittel (insbesondere eines
Tensidanteils) pelletiert, in einem getrennten zweiten Granulatkorn
wird der Bleichaktivator und der als Waschmittelbuilder
eingesetzte Zeolith NaA in Waschmittelqualität mit dem Rest der
Waschmittelbestandteile verpreßt. Die Lagerstabilität des
Mischproduktes substantiell beeinflussende Interaktionen zwischen
Perborat, Bleichaktivator und Zeolith - wie sie in pulverförmigen
Aufbereitungen zu berücksichtigen sind - sind auf diese Weise
zurückgedrängt. Es leuchtet ein, daß die Lehre der Erfindung
von Granulatsystemen aus unterschiedlich zusammengesetzten
Rezepturen in nahezu beliebiger Kombination Gebrauch machen
kann.
Die Erfindung sieht insbesondere aber auch in der formgebenden
Verpressung zum portionierten Endprodukt die Mitverwendung von
festen feinteiligen und/oder flüssigen Hilfsstoffen in Abmischung
mit den vorgebildeten Granulatkörnern vor. Hierbei können diese
nichtgranulierten Mischungskomponenten Wertstoffe im Sinne der
jeweiligen Rezeptur des betroffenen Wasch- und Reinigungsmittels
sein, sie können aber auch lediglich Hilfsstoffe zur Einstellung
eines ganz bestimmten Leistungsprofils ohne Eigenwirkung im
Wasch- bzw. Reinigungsmittelgemisch sein. Möglich ist schließlich
auch noch der Fall, daß die hier betroffenen nichtgranulierten
Mischungskomponenten sowohl der einen als auch der anderen
Kategorie zuzuordnen sind. Lediglich beispielhaft werden diese
Sachverhalte im nachfolgenden an ausgewählten Fällen geschildert,
der Fachmann kann in dem ihn jeweils betreffenden Einzelfall
leicht entscheiden, in welcher Form Modifikationen in vergleichbarem
Sinne zu bewerkstelligen sind.
Analog zur konventionellen Waschmittelaufbereitung können dementsprechend
etwa empfindliche Rezepturbestandteile wie
Bleichmittel, Aktivatoren für Bleichmittel, Enzyme, Entschäumer,
insbesondere Silikonentschäumer, Parfüm und dergleichen den
Primäragglomeraten vor der abschließenden formgebenden und
portionierenden Verpressung zugesetzt werden. In der Regel wird
es sich hier um temperaturempfindliche Hilfsstoffe handeln, die
nach üblicher Praxis häufig auch in nur beschränkter Menge -
meist nicht mehr als 10 Gew.-% und vorzugsweise nicht mehr als
jeweils 5 Gew.-% (bezogen auf Gesamtgemisch) - zum Einsatz
kommen. Bei Komponenten der bisher geschilderten Art handelt es
sich um typische Werkstoffe für den Zweck der Reinigung bzw.
der Textilwäsche.
Wichtige Zusatzmittel für die endgültige Formulierung können aber
auch Tablettierhilfsstoffe ohne Eigenwirkung im Wasch- bzw.
Reinigungsprozeß sein. In Betracht kommen hier insbesondere
Zusatzstoffe, die als Lösungs- bzw. Zerfallhilfen der portionierten
Preßlinge bei Zutritt von wäßriger Flüssigphase dienen. Lediglich
beispielhaft seien hier zwei Klassen dargestellt, die als
Sprengmittel und/oder als kaltlösliche Mischungskomponenten
bezeichnet seien.
Den Zerfall der portionierten Preßlinge fördernde Sprengmittel
können quellfähige Komponenten anorganischer und/oder organischer
Natur sein. Typische Sprengmittel auf anorganischer
Basis sind beispielsweise feinteilige quellfähige Schichtsilikate von
der Art der Bentonite. Organische Sprengmittel können Naturstoffe
bzw. Naturstoffderivate auf Stärke- und/oder Cellulosebasis,
Alginate und dergleichen sein. Typische Beispiele, die in
beschränkten Mengen hier mitverwendet werden können, sind etwa
Natriumalignat, vernetzte Kartoffelstärke, Methylcellulose
und/oder Hydroxypropylcellulose und vor allen Dingen mikrokristallines
Zellulosepulver. Sprengmittel der geschilderten Art
werden üblicherweise maximal in Mengen zwischen 5 und 10 Gew.-%
eingesetzt. Besondere Bedeutung können auch rein synthetische
Sprengmittel haben, wie sie beispielsweise in Form der
Alkalisalze von Polyacrylaten bzw. Polymethacrylaten vergleichsweise
niederen Molekulargewichts bekannt sind. Polymerkomponenten
dieser Art mit durchschnittlichen Molgewichten von
etwa 1000 bis 5000 und insbesondere im Bereich von etwa 1000 bis
3000 zeichnen sich durch starke Dispergierwirkung schon bei sehr
geringem Einsatz aus, so daß hier schon Zusatzmengen unter 1 Gew.-%
zu einer substantiellen Beschleunigung des Primärzerfalls
der portionierten Preßlinge führen können.
Typische Beispiele für kaltlösliche Mischungskomponenten sind
leichtlösliche anorganische und/oder organische Salze. Als
Beispiele seien genannt Alkalipercarbonate, Alkaliacetate, aber
auch leicht wasserlösliche Verbindungen von der Art des Harnstoffs.
Natriumacetat ist eine an sich bekannte Tablettierhilfe, die
auch im Rahmen der Erfindung sowohl bei der Herstellung des
Feststoffkörpers wie bei dessen bestimmungsgemäßer Auflösung
bei Wasserzutritt Hilfen gibt. Percarbonate zeigen ebenso wie eine
Reihe der zuvor unter den Sprengmitteln aufgezählten quellfähigen
feinteiligen Zusatzstoffe sowohl eine erwünschte Eigenwirkung
im Sinne der Wasch- und Reinigungsmittel als auch
die zusätzliche Wirkung als Tablettierhilfsmittel auf.
Werden im Rahmen der Erfindung übliche Wasch- und/oder Reinigungsmittelgemische
auf Basis von Tensiden bzw. Tensidgemischen
erstellt, die die Mitverwendung nicht unerheblicher Mengen von
niotensidischen Komponenten erfordern, dann kann die Mitverwendung
einer besonderen Art von Hilfsmitteln erforderlich sein.
Hierbei handelt es sich um sogenannte Phlegmatisierungsmittel zur
Zurückdrängung einer unerwünscht raschen Niotensidquellung bei
Wasserzutritt. Nicht unbeträchtliche Niotensidmengen enthaltende
Wirkstoffgemische der hier betroffenen Art können bei Wasserzutritt
den unerwünschten Effekt der Ausbildung eines dichten
wäßrig/Niotensidischen Geles in der Außenhülle zeigen. Die Beschaffenheit
dieser Gelhülle behindert den weiteren Wasserdurchtritt
und damit den raschen Zerfall des Formkörpers. Eine
wirkungsvolle Abhilfe gegen diese vorzeitige Niotensidquellung
wird insbesondere durch bei Raumtemperatur oder wenigstens
schwach erhöhten Temperatur fließfähige Phlegmatisierungsmittel
bewirkt. Beispiele hierfür sind etwa Paraffinöle, Esteröle, bei
Raumtemperatur fließfähige höhere Alkohole und/oder deren Ether
bzw. deren bei mäßig erhöhten Temperaturen schmelzende Homologen.
In einer Ausführungsform der Erfindung kann es zweckmäßig
sein, Kombinationen solcher Phlegmatisierungsmittel
zusammen mit Sprengmitteln und/oder kaltlöslichen Hilfsstoffen
einzusetzen.
Die erfindungsgemäße Lehre ermöglicht den bereits in der älteren
Anmeldung P 39 26 253.7 (D 8813) geschilderten Weg zu Waschmittelkonzentraten
mit deutlich erhöhtem Tensidgehalt. Während
für heute übliche pulverförmige rieselfähige Haushaltswaschmittel
der Tensidgesamtgehalt (Aniontensidkomponenten einschließlich
Niotenside) bei etwa 12 bis maximal 15 Gew.-%, bezogen auf das
gesamte Waschmittel, liegt, ist es erfindungsgemäß möglich,
Textilwaschmittelkonzentrate mit Tensidgehalten bis etwa 35 bis 40 Gew.-%
und vorzugsweise im Bereich von etwa 15 bis 25 Gew.-%
herzustellen, ohne daß irreversible Verklebung und/oder Produkterweichungen
zu befürchten wären, wie sie in den marktgängigen
pulverförmigen Abmischungen bei einer solchen Anhebung
des Tensidgehaltes auftritt.
Eine weitere Möglichkeit der bereits in der älteren Anmeldung
geschilderten Lehre kann auch im Rahmen der vorliegenden Weiterentwicklung
eingesetzt werden. Es handelt sich hierbei um die
Möglichkeit der wenigstens partiellen Trocknung des Primärgranulates
über die Bindung des im Rahmen des Granulierungsschrittes
eingebrachten Wassers durch mitverwendete wasserbindende
Komponenten, insbesondere durch Mitverwendung von
Salzen, die durch Kristallwasserbindung zu einer inneren
Trocknung des Stoffgemisches führen.
Die zuvor beschriebenen Hilfsstoffe zur Regulierung des Zerfalls
der portionierten Preßlinge (Sprengmittel und/oder kaltlösliche
Mischungskomponenten) können auch schon in das Granulatkorn -
oder bei Granulatgemischen wenigstens anteilig in das Granulatkorn
- eingebaut werden. Die Hilfsstoffe fördern in dieser
Ausgestaltung dann ihrerseits den raschen Zerfall des hochverdichteten
einzelnen Granulatkorns. Als Beispiel sei wiederum
auf die Polyacrylate vergleichsweise niederen Molekulargewichts in
den genannten stark eingeschränkten Mengen verwiesen.
Die im Zusammenhang mit der Niotensidphlegmatisierung beschriebenen
Hilfsmittel können insbesondere auch als Außenhülle
auf den portionierten Preßkörper aufgebracht werden, unter anderem
wird hierdurch die Resistenz des portionierten Preßlings
gegen den Einfluß von Luftfeuchtigkeit erhöht. Wichtig kann das
in solchen speziellen Fällen sein, in denen aufgrund der gewählten
Grundzusammensetzung die Preßlinge doch noch eine
unerwünschte Sensibilität gegen Luftfeuchtigkeit, insbesondere bei
längerem Lagern zeigen.
Es folgen allgemeine Angaben zur Zusammensetzung geeigneter
Wirkstoffgemische, wobei hier insbesondere heute übliche
Komponenten von Textilwaschmitteln zusammenfassend dargestellt
sind. Insbesondere ist in diesem Zusammenhang aber auch auf die
umfangreiche Fachliteratur zu verweisen, wie sie sich im einzelnen
aus der einschlägigen Patentliteratur und Fachbüchern zu Wasch-
und Reinigungsmitteln ergibt.
Als anionische Tenside sind z. B. Seifen aus natürlichen oder
synthetischen, vorzugsweise gesättigten Fettsäuren brauchbar.
Geeignet sind insbesondere aus natürlichen Fettsäuren, z. B.
Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren abgeleitete Seifengemische.
Bevorzugt sind solche, die zu 50 bis 100% aus gesättigten
C₁₂-C₁₈-Fettsäureseifen und zu 0 bis 50% aus Ölsäureseife
zusammengesetzt sind.
Weiterhin geeignete synthetische anionische Tenside sind solche
vom Typ der Sulfonate und Sulfate.
Als Tenside vom Sulfonattyp kommen Alkylbenzolsulfonate (C₉-C₁₅-Alkyl),
Olefinsulfonate, d. h. Gemische aus Alken- und
Hydroxyalkansulfonaten sowie Disulfonaten, wie man sie beispielsweise
aus C₁₂-C₁₈-Monoolefinen mit end- oder innenständiger
Doppelbindung durch Sulfonieren mit gasförmigen Schwefeltrioxid
und anschließende alkalische oder saure Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte
erhält, in Betracht. Geeignet sind auch Dialkansulfonate,
die aus C₁₂-C₁₈-Alkanen durch Sulfochlorierung
oder Sulfoxidation und anschließende Hydrolyse bzw. Neutralisation
bzw. durch Bisulfitaddition an Olefine erhältlich sind,
sowie insbesondere die Ester von Alpha-Sulfofettsäuren (Estersulfonate),
z. B. die Alpha-sulfonierten Methylester der hydrierten
Kokos-, Palmkern- und Talgfettsäuren.
Geeignete Tenside vom Sulfattyp sind die Schwefelsäuremonoester
aus primären Alkoholen natürlichen und synthetischen Ursprungs,
d. h. aus Fettalkoholen, z. B. Kokosfettalkoholen, Talgfettalkoholen,
Oleylalkohol, Lauryl-, Myristyl-, Palmityl- oder
Stearylalkohol, oder den C₁₀-C₂₀-Oxoalkoholen, und diejenigen
sekundärer Alkohole dieser Kettenlänge. Auch die Schwefelsäuremonoester
der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid ethoxylierten
Alkohole wie 2-Methyl-verzweigte C₉-C₁₁-Alkohole mit im
Durchschnitt 3,5 Mol Ethylenoxid sind geeignet. Ferner eignen
sich sulfatierte Fettsäuremonoglyceride.
Die anionischen Tenside können in Form ihrer Natrium-, Kalium-
und Ammoniumsalze sowie als lösliche Salze organischer Basen wie
Mono-, Di- oder Triethanolamin vorliegen. Der Gehalt erfindungsgemäßer
Waschmittel an anionischen Tensiden bzw. an anionischen
Tensidgemischen beträgt vorzugsweise 5 bis 40, insbesondere
8 bis 30 Gew.-%.
Als nichtionische Tenside sind Anlagerungsprodukte von 1 bis 40,
vorzugsweise 2 bis 20 Mol Ethylenoxid an 1 Mol einer aliphatischen
Verbindung mit im wesentlichen 10 bis 20 Kohlenstoffatomen aus
der Gruppe der Alkohole, Carbonsäuren, Fettamine, Carbonsäureamide
oder Alkansulfonamide verwendbar. Besonders wichtig sind
die Anlagerungsprodukte von 8 bis 20 Mol Ethylenixod an primäre
Akohole, wie z. B. an Kokos- oder Talgfettalkohole, an Oleylalkohol,
an Oxoalkohole oder an sekundäre Alkohole mit 8 bis 18,
vorzugsweise 12 bis 18 C-Atomen.
Neben den wasserlöslichen Nonionics sind aber auch nicht bzw.
nicht vollständig wasserlösliche Polyglykolether mit 2 bis 7
Ethylengkykoletherresten im Molekül von Interesse, insbesondere
wenn sie zusammen wasserlöslichen, nichtionischen oder
anionischen Tensiden eingesetzt werden.
Außerdem können als nichtionische Tenside auch Alkylglykoside
der allgemeinen Formel R-O-(G)x eingesetzt werden, in der R
einen primären geradkettigen oder in 2-Stellung methylverzweigten
aliphatischen Rest mit 8 bis 22, vorzugsweise 12 bis 18 C-Atomen
bedeutet, G ein Symbol ist, das für eine Glykoseeinheit mit 5
oder 6 C-Atomen steht, und der Oligomerisierungsgrad x zwischen
1 und 10 liegt.
Als organische und anorganische Gerüstsubstanzen eignen sich
schwach sauer, neutral oder alkalisch reagierende lösliche
und/oder unlösliche Komponenten, die Calciumionen auszufällen
oder komplex zu binden vermögen. Geeignete und insbesondere
ökologisch unbedenkliche Buildersubstanzen, wie feinkristalline,
synthetische wasserhaltige Zeolithe vom Typ NaA, die ein Calciumbindevermögen
im Bereich von 100 bis 200 mg CaO/g (gemäß
den Angaben in DE 24 12 837) aufweisen, finden eine bevorzugte
Verwendung. Ihre Teilchengröße liegt üblicherweise im Bereich
von 1 bis 10 µm. Ihr Gehalt beträgt im allgemeinen 0 bis 40,
vorzugsweise 10 bis 30 Gew.-%, bezogen auf wasserfreie Substanz.
Als weitere Builderbestandteile, die insbesondere zusammen mit
den Zeolithen eingesetzt werden können, kommen (co-)polymere
Polycarboxylate in Betracht, wie Polyacrylate, Polymethacrylate
und insbesondere Copolymere der Acrylsäure mit Maleinsäure,
vorzugsweise solche aus 50% bis 10% Maleinsäure. Das Molekulargewicht
der Homopolymeren liegt im allgemeinen zwischen
1000 und 100 000, das der Copolymeren zwischen 2000 und 200 000,
vorzugsweise 50 000 bis 120 000, bezogen auf freie Säure. Ein
besonders bevorzugtes Acrylsäure-Maleinsäure-Copolymer weist ein
Molekulargewicht von 50 000 bis 100 000 auf. Geeignete, wenn auch
weniger bevorzugte Verbindungen dieser Klasse sind Copolymere
der Acrylsäure oder Methacrylsäure mit Vinylethern, wie Vinylmethylether,
in denen der Anteil der Säure mindestens 50%
beträgt. Brauchbar sind ferner Polyacetalcarbonsäuren, wie sie
beispielsweise in den US-Patentschriften 41 44 226 und 41 46 495
beschrieben sind, sowie polymere Säure, die durch Polymerisation
von Acrolein und anschließende Disproportionierung mittels
Alkalien erhalten werden und aus Acrylsäureeinheiten und Vinylalkoholeinheiten
bzw. Acroleineinheiten aufgebaut sind.
Brauchbare organische Gerüstsubstanzen sind beispielsweise die
bevorzugt in Form ihrer Natriumsalze eingesetzten Polycarbonsäure,
wie Citronensäure und Nitrilotriacetat (NTA), sofern ein
derartiger Einsatz aus ökologischen Gründen nicht zu beanstanden
ist.
In Fällen, in denen ein Phosphatgehalt toleriert wird, können
auch Phosphate mitverwendet werden, insbesondere Pentanatriumtriphosphat,
gegebenenfalls auch Pyrophosphate sowie Orthophosphate,
die in erster Linie als Fällungsmittel für Kalksalze
wirken. Der Gehalt an Phosphaten, bezogen auf Pentanatriumtriphosphat,
liegt unter 30 Gew.-%. Es werden jedoch bevorzugt
Mittel ohne Phosphatgehalt eingesetzt.
Geeignete anorganische, nicht komplexbildende Salze sind die -
auch als "Waschalkalien" bezeichneten - Bicarbonate, Carbonate,
Borate oder Silikate der Alkalien; von den Alkalisilikaten sind vor
allem die Natriumsilikate mit einem Verhältnis Na₂O : SiO₂ wie 1 : 1
bis 1 : 3,5 brauchbar.
Zu den sonstigen Waschmittelbestandteilen zählen Vergrauungsinhibitoren
(Schmutzträger), Schauminhibitoren, Bleichmittel und
Bleichaktivatoren, optische Aufheller, Enzyme, textilweichmachende
Stoffe, Farb- und Duftstoffe sowie Neutralsalze.
Vergrauungsinhibitoren haben die Aufgabe, den von der Faser
abgelösten Schmutz in der Flotte suspendiert zu halten und so
das Vergrauen zu verhindern. Hierzu sind wasserlösliche Kolloide
meist organischer Natur geeignet, wie beispielsweise die wasserlöslichen
Salze polymerer Carbonsäuren, Leim, Gelatine, Salze
von Ethercarbonsäuren oder Ethersulfonsäuren der Stärke oder
der Cellulose oder Salze von sauren Schwefelsäureestern der
Cellulose oder der Stärke. Auch wasserlösliche, saure Gruppen
enthaltende Polyamide sind für diesen Zweck geeignet. Weiterhin
lassen sich lösliche Stärkepräparate und andere als die oben
genannten Stärkeprodukte verwenden, z. B. abgebaute Stärke,
Aldehydstärken usw. Auch Polyvinylpyrrolidon ist brauchbar.
Carboxymethylcellulose (Na-Salz), Methylcellulose, Methylhydroxyethylcellulose
und deren Gemische werden bevorzugt eingesetzt.
Das Schäumvermögen der Tenside läßt sich durch Kombination
geeigneter Tensidtypen steigern oder verringern; eine Verringerung
läßt sich ebenfalls durch Zusätze nichttensidartiger
organischer Substanzen erreichen. Ein verringertes
Schäumvermögen, das beim Arbeiten in Maschinen erwünscht ist,
erreicht man vielfach durch Kombination verschiedener Tensidtypen,
z. B. von Sulfaten und/oder Sulfonaten mit Nonionics
und/oder mit Seifen. Bei Seifen steigt die schaumdämpfende
Wirkung mit dem Sättigungsgrad und der C-Zahl des Fettsäurerestes
an. Als schauminhibierende Seifen eignen sich daher solche
Seifen natürlicher und synthetischer Herkunft, die einen hohen
Anteil an C₁₈-C₂₄-Fettsäuren aufweisen. Geeignete nichttensidartige
Schauminhibitoren sind Organopolysiloxane und deren
Gemische mit mikrofeiner, gegebenenfalls silanierter Kieselsäure,
Paraffine, Wachse, Mikrokristallinwachse und deren Gemische mit
silanierter Kieselsäure. Auch von C₁₂-C₂₀-Alkylaminen und
C₂-C₆-Dicarbonsäuren abgeleitete Bisacylamide sind brauchbar.
Mit Vorteil werden auch Gemische verschiedener Schauminhibitoren
verwendet, z. B. solche aus Silikonen und Paraffinen oder
Wachsen. Vorzugsweise sind die Schauminhibitoren an eine
granulare, in Wasser lösliche bzw. dispergierbare Trägersubstanz
gebunden.
Unter den als Bleichmittel dienenden, in Wasser H₂O₂ liefernden
Verbindungen haben das Natriumperborat-tetrahydrat (NaBO₂ · H₂O₂ · 3 H₂O)
und das Natriumperborat-monohydrat (NaBO₂ · H₂O₂)
besondere Bedeutung. Weitere brauchbare Bleichmittel sind
beispielsweise Peroxycarbonat (Na₂CO₃ · 1,5 H₂O₂), Peroxypyrophosphate,
Citratperhydrate sowie H₂O₂ liefernde persaure Salze
oder Persäuren, wie Perbenzoate, Peroxaphthalate, Diperazelainsäure
oder Diperdodecandisäure.
Um beim Waschen bei Temperaturen von 60°C und darunter eine
verbesserte Bleichwirkung zu erreichen, können Bleichaktivatoren
in die Präparate eingearbeitet werden. Beispiele hierfür sind mit
H₂O₂ organische Persäuren bildende N-Acryl- bzw. O-Acryl-Verbindungen,
vorzugsweise N,N′-tetraacylierte Diamine, wie
N,N,N′,N′-Tetraacetylethylendiamin, ferner Carbonsäureanhydride
und Ester von Polyolen wie Glucosepentaacetat.
Die Waschmittel können als optische Aufheller Derivate der Diaminostilbendisulfonsäure
bzw. deren Alkalimetallsalze enthalten.
Geeignet sind z. B. Salze der 4,4′-Bis(2-anilino-4-morpholino-
1,3,5-triazin-6-yl-amino)-stilben-2,2′disulfonsäure oder gleichartig
aufgebaute Verbindungen, die anstelle der Morpholinogruppe eine
Diethanolaminogruppe, eine Methylaminogruppe, eine Anilinogruppe
oder eine 2-Methoxyethylaminogruppe tragen. Weiterhin können
Aufheller vom Typ des substituierten 4,4′-Distyryl-diphenyls
anwesend sein; z. B. die Verbindung 4,4′-Bis-(4-chlor-3-sulfostyrol)-diphenyl.
Auch Gemische der vorgenannten Aufheller
können verwendet werden.
Als Enzyme kommen solche aus der Klasse der Proteasen, Lipasen
und Amylasen bzw. deren Gemische in Frage. Besonders geeignet
sind aus Bakterienstämmen oder Pilzen, wie Bacillus subtilis,
Bacillus licheniformis und Streptomyces griseus, gewonnene enzymatische
Wirkstoffe. Die Enzyme können an Trägerstoffen adsorbiert
und/oder in Hüllsubstanzen eingebettet sein, um sie
gegen vorzeitige Zersetzung zu schützen.
Als Stabilisatoren insbesondere für Perverbindungen und Enzyme
kommen die Salze von Polyphosphonsäuren, wie 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure
(HEDP) und Aminotrimethylenphosphonsäure
(ATP) oder Diethylentriamin-pentamethylenphosphonsäure (DTPMP
bzw. DETPMP), in Betracht.
Für die Herstellung der in Tablettenform portionierten Preßlinge
gemäß den nachfolgenden Beispielen 1 bis 3 wird zunächst unter
den erfindungsgemäßen Verfahrensbedingungen der Granulationsstufe
ein hoch verdichtetes und getrocknetes Granulatkorn der
folgenden Summenzusammensetzung erzeugt:
Zeolith NaA ca. 37 Gew.-%,
Alkylbenzolsulfonat (ABS) ca. 15 Gew.-%,
Natriumseife auf Basis Talgfettsäure ca. 2 Gew.-%,
Soda ca. 14 Gew.-%,
Wasserglas 4 bis 5 Gew.-%,
Acrylsäure-copolymeres (Sokalan CP5®) 5 bis 6 Gew.-%,
nichtionisches Tensid auf Basis ethoxylierter C₁₂₋₁₈-Fettalkohole (Dehydol LST 80/20) 5 bis 6 Gew.-%,
Talgalkohol + 5 EO 1 bis 2 Gew.-%,
Restwasser in gebundener Form 13 bis 14 Gew.-%,
zusätzlich geringer Gehalt an Kleinkomponenten wie optische Aufheller, Phosphonat und Salzreste.
Alkylbenzolsulfonat (ABS) ca. 15 Gew.-%,
Natriumseife auf Basis Talgfettsäure ca. 2 Gew.-%,
Soda ca. 14 Gew.-%,
Wasserglas 4 bis 5 Gew.-%,
Acrylsäure-copolymeres (Sokalan CP5®) 5 bis 6 Gew.-%,
nichtionisches Tensid auf Basis ethoxylierter C₁₂₋₁₈-Fettalkohole (Dehydol LST 80/20) 5 bis 6 Gew.-%,
Talgalkohol + 5 EO 1 bis 2 Gew.-%,
Restwasser in gebundener Form 13 bis 14 Gew.-%,
zusätzlich geringer Gehalt an Kleinkomponenten wie optische Aufheller, Phosphonat und Salzreste.
Im einzelnen wird zur Herstellung dieses hoch verdichteten
Granulatkorns ein weitgehend Niotensid-freies trockenes Turmpulver
und ein hoch Niotensid-haltiges Trägerbeadvorgemisch mit
einer untergeordneten Menge einer wäßrigen 60gew.-%igen ABS-Paste
anteilsmäßig wie folgt vermischt:
Turmpulver 63,2 Gew.-%,
Trägerbeadvorgemisch 29,5 Gew.-%,
ABS-Paste 60%ig 7,3 Gew.-%.
Trägerbeadvorgemisch 29,5 Gew.-%,
ABS-Paste 60%ig 7,3 Gew.-%.
In einem Chargenmischer, ausgerüstet mit einem Messerkopf-Zerkleinerer,
wird das Turmpulver/Trägerbead-Gemisch aus der
Produktion vorgelegt und bei laufendem Mischer und Messerkopf-Zerhacker
miteinander vermischt. Anschließend wird die wäßrige
ABS-Paste zugepumpt und nachgemischt. Das resultierende Vorgemisch
ist rieselfähig und kann zur Beschickung der Granulationsanlage
eingesetzt werden.
Hierzu wird das so hergestellte Gemisch einer Pelletpresse
zugeführt, deren Matrize mit Bohrungen eines Durchmessers von
1,5 mm versehen ist. Die aus der Matrize austretenden Pelletstränge
werden auf eine Länge von ca. 1,5 mm abgeschnitten.
Das anfallende hoch verdichtete Rohgranulat wird in einem
Diskonti-Wirbelschichttrockner bei einer Zulufttemperatur von ca.
75 bis 80°C von dem über die ABS-Paste eingeführten Wasseranteil
befreit.
Das so gewonnene trockene rieselfähige Granulat wird gemäß den
Angaben der nachfolgenden Beispiele 1 bis 3 mit weiteren Textilwaschmittel-Inhaltsstoffen
und gegebenenfalls zusätzlichen
Tablettierhilfsmitteln versetzt. Die jeweils gut durchmischte
Mehrkomponentenmasse wird nachfolgend auf einer hydraulisch
arbeitenden Presse (Firma Kürschner, BRD) zu portionierten
Tabletten bei Preßdrücken im Bereich von etwa 0,1 bis 1 kN/cm²
verpreßt. Im einzelnen gelten die nachfolgenden Angaben.
Das zuvor beschriebene Granulatkorn (Pellet) wird mit den nachfolgenden
Komponenten in den angegebenen Verhältnissen vermischt:
Pellet 74,1 Gew.-%,
Perboratmonohydrat 16,0 Gew.-%,
TAED-Granulat 5,8 Gew.-%,
Schauminhibitor auf Silikonbasis 2,5 Gew.-%,
Waschmittelenzym (Savinase) 1,6 Gew.-%.
Perboratmonohydrat 16,0 Gew.-%,
TAED-Granulat 5,8 Gew.-%,
Schauminhibitor auf Silikonbasis 2,5 Gew.-%,
Waschmittelenzym (Savinase) 1,6 Gew.-%.
Es werden Portionstabletten des nachfolgenden Formats und der
anschließend angegebenen Eigenschaften hergestellt:
Gewicht der Einzeltablette 52 g,
Tablettendurchmesser 38 mm,
Tablettenhöhe 39,5 mm,
Bruchfestigkeit 80 bis 90 N,
Tablettendichte 1,16 g/cm³.
Tablettendurchmesser 38 mm,
Tablettenhöhe 39,5 mm,
Bruchfestigkeit 80 bis 90 N,
Tablettendichte 1,16 g/cm³.
Beim Einsatz der Waschmitteltablette im Schonprogramm einer
Haushaltswaschmaschine bei 30°C werden nach 30 Minuten Waschdauer
in der Wäsche keine Tablettenreste mehr gefunden.
Die nachfolgende Stoffmischung wird der Tablettierverpressung
unterworfen:
Pellet 72,1 Gew.-%,
Perboratmonohydrat 16,0 Gew.-%,
TAED-Granulat 5,8 Gew.-%,
Schauminhibitor auf Silikonbasis 2,5 Gew.-%,
Waschmittelenzym (Savinase) 1,6 Gew.-%,
mikrokristalline Cellulose 2,0 Gew.-%.
Perboratmonohydrat 16,0 Gew.-%,
TAED-Granulat 5,8 Gew.-%,
Schauminhibitor auf Silikonbasis 2,5 Gew.-%,
Waschmittelenzym (Savinase) 1,6 Gew.-%,
mikrokristalline Cellulose 2,0 Gew.-%.
Die in der beschriebenen Weise hergestellten Tablettenpreßlinge
sind wie folgt charakterisiert:
Gewicht 53 g,
Durchmesser 38 mm,
Höhe 40,3 mm,
Bruchfestigkeit 100 bis 120 N,
Dichte 1,16 g/cm³.
Durchmesser 38 mm,
Höhe 40,3 mm,
Bruchfestigkeit 100 bis 120 N,
Dichte 1,16 g/cm³.
Im praktischen Einsatz in der Waschmaschine (Schonprogramm bei
30°C) werden nach 15 Minuten Waschdauer keine Tablettenreste
mehr gefunden.
Es wird die nachfolgende Wirkstoffmischung tablettiert:
Pellet 68,9 Gew.-%,
Perboratmonohydrat 14,9 Gew.-%,
TAED-Granulat 5,4 Gew.-%,
Schauminhibitor 2,3 Gew.-%,
Waschmittelenzym 1,5 Gew.-%,
Harnstoff 5 Gew.-%,
mikrokristalline Cellulose 2 Gew.-%.
Perboratmonohydrat 14,9 Gew.-%,
TAED-Granulat 5,4 Gew.-%,
Schauminhibitor 2,3 Gew.-%,
Waschmittelenzym 1,5 Gew.-%,
Harnstoff 5 Gew.-%,
mikrokristalline Cellulose 2 Gew.-%.
Abmessung und Eigenschaften der Tablettenformlinge sind hier die
folgenden:
Gewicht 56 g,
Durchmesser 38 mm,
Höhe 41,1 mm,
Bruchfestigkeit 90 bis 100 N,
Dichte 1,20 g/cm³.
Durchmesser 38 mm,
Höhe 41,1 mm,
Bruchfestigkeit 90 bis 100 N,
Dichte 1,20 g/cm³.
Beim Einsatz in der Textilwaschmaschine (Schonprogramm bei
30°C) werden nach 10 Minuten Waschdauer keine Tablettenreste
mehr gefunden.
In einem Mischer der zuvor angegebenen Art wird ein sprühgetrocknetes
Turmpulver unmittelbar mit dem nichtionischen Tensid
(Dehydol LST 80/20) und einer 40%igen wäßrigen ABS-Paste in
den folgenden Mengenverhältnissen vermischt:
Turmpulver 83,7 Gew.-%,
nichtionisches Tensid (Dehydol LST 80/20) 5,3 Gew.-%,
ABS-Paste 40%ig 11 Gew.-%.
nichtionisches Tensid (Dehydol LST 80/20) 5,3 Gew.-%,
ABS-Paste 40%ig 11 Gew.-%.
Das rieselfähige trockene Mischprodukt wird über einen Extruder
unter Verwendung einer Lochplatte mit Bohrungen eines Durchmessers
von 1,5 mm, einer Guttemperatur von 40°C und einem
Arbeitsdruck von 70 bar extrudiert. Das austretende strangförmige
Granulat wird auf eine Kornlänge von 1,5 mm geschnitten.
Das gebildete Rohgranulat wird in der in Beispielen 1 bis 3 beschriebenen
Weise in einem Diskonti-Wirbelschichttrockner mit
Heißluft getrocknet.
Die Summenzusammensetzung des so gebildeten Granulatkorns ist
wie folgt:
Zeolith NaA ca. 29 Gew.-%,
ABS 15 bis 16 Gew.-%,
Natriumseife auf Basis Talgfettsäure ca. 1 Gew.-%,
Soda ca. 21 Gew.-%,
Wasserglas A 2 bis 3 Gew.-%,
Acrylsäurecopolymeres (Sokalan CP5®) 7 bis 8 Gew.-%,
nichtionisches Tensid (Dehydol LST 80/20) 5 bis 6 Gew.-%,
Talgalkohol + 5 EO 2 bis 3 Gew.-%,
Restwasser in gebundener Form ca. 14 Gew.-%,
zusätzlich Kleinkomponenten wie optische Aufheller, Phosphonat und Restsalze.
ABS 15 bis 16 Gew.-%,
Natriumseife auf Basis Talgfettsäure ca. 1 Gew.-%,
Soda ca. 21 Gew.-%,
Wasserglas A 2 bis 3 Gew.-%,
Acrylsäurecopolymeres (Sokalan CP5®) 7 bis 8 Gew.-%,
nichtionisches Tensid (Dehydol LST 80/20) 5 bis 6 Gew.-%,
Talgalkohol + 5 EO 2 bis 3 Gew.-%,
Restwasser in gebundener Form ca. 14 Gew.-%,
zusätzlich Kleinkomponenten wie optische Aufheller, Phosphonat und Restsalze.
Das kornförmige Granulat wird zur nachfolgenden Tablettierung
mit den folgenden Komponenten versetzt:
Extrudatkorn 68,1 Gew.-%,
Percarbonat 15 Gew.-%,
TAED-Granulat 5,8 Gew.-%,
Schauminhibitor auf Silikonbasis 2,5 Gew.-%,
Waschmittelenzym (Savinase) 1,6 Gew.-%,
mikrokristalline Cellulose 2,0 Gew.-%,
Natriumacetat 5,0 Gew.-%.
Percarbonat 15 Gew.-%,
TAED-Granulat 5,8 Gew.-%,
Schauminhibitor auf Silikonbasis 2,5 Gew.-%,
Waschmittelenzym (Savinase) 1,6 Gew.-%,
mikrokristalline Cellulose 2,0 Gew.-%,
Natriumacetat 5,0 Gew.-%.
Die Verpressung des Stoffgemisches erfolgt in der in Beispielen 1
bis 3 angegebenen Art auf einer hydraulisch arbeitenden Presse.
Die Abmessungen und Eigenschaften der hergestellten Tablettenformlinge
sind die folgenden:
Gewicht 56 g,
Durchmesser 38 mm,
Höhe 40,5 mm,
Bruchfestigkeit 60 N,
Dichte 1,22 g/cm³.
Durchmesser 38 mm,
Höhe 40,5 mm,
Bruchfestigkeit 60 N,
Dichte 1,22 g/cm³.
Beim Einsatz dieser Waschmitteltablette im Schonprogramm einer
Waschmaschine bei 30°C wurden nach 15 Minuten Waschdauer in
der Wäsche keine Tablettenreste mehr gefunden.
Auf einer Pelletpresse (Matrize mit 2 mm Bohrung, Schnittlänge
der Pellets 1 bis 2 mm) wird das im nachfolgenden beschriebene
Mehrstoffgemisch granuliert und anschließend in einer Wirbelschicht
getrocknet, wobei darauf geachtet wird, daß die Produkttemperatur
50°C nicht übersteigt.
Das in die Granulierung eingesetzte Wirkstoffgemisch wird wie
folgt gewonnen:
36,7 Gew.-% eines saugfähigen, durch Sprühtrocknung hergestellten
Trägerbeads auf Basis von ca. 70 Gew.-% Zeolith NaA,
ca. 4 Gew.-% Acrylsäurecopolymeres (Sokalan CP5®), 2 bis 3 Gew.-%
Talgalkohol + 5 EO, 2 bis 3 Gew.-% Natriumseife auf Basis
Talgfettsäure und gebundenes Restwasser werden unter Zugabe
eines Gemisches aus 6,7 Gew.-% 60%iger ABS-Paste, 1,1 Gew.-%
Talgalkohol + 5 EO und 4,8 Gew.-% Niotensid (Dehydol LST 80/20)
mit 5,5 Gew.-% 90%igem ABS-Pulver, 12,3 Gew.-% Soda, 2,4 Gew.-%
83%igem Wasserglas A-Pulver (Portil A) und 9,9 Gew.-%
eines 50%igen Sokalan Compounds (Rest Soda und Wasser) vermischt.
Anschließend werden 2,6 Gew.-% einer 30%igen Phosphonatlösung
zugegeben. Die Stoffmischung wird intensiv durchmischt.
Kurz vor der Weiterverarbeitung zu Pellets werden 16 Gew.-%
Perboratmonohydrat eingemischt.
Die in der angegebenen Form gewonnenen und getrockneten kornförmigen
Granulate (Pellet) werden zur Tablettierung mit den
nachfolgenden Komponenten abgemischt:
Pellet 90,1 Gew.-%,
TAED-Granulat 5,8 Gew.-%,
Schauminhibitor 2,5 Gew.-%,
Waschmittelenzym 1,6 Gew.-%.
TAED-Granulat 5,8 Gew.-%,
Schauminhibitor 2,5 Gew.-%,
Waschmittelenzym 1,6 Gew.-%.
Die Verpressung erfolgte auch hier auf einer hydraulisch arbeitenden
Presse (Firma Kürschner, BRD). Es werden Tabletten
des nachfolgenden Eigenschaftsprofils erhalten:
Gewicht 52 g,
Durchmesser 38 mm,
Höhe 34 mm,
Bruchfestigkeit 80 N,
Dichte 1,35 g/cm³.
Durchmesser 38 mm,
Höhe 34 mm,
Bruchfestigkeit 80 N,
Dichte 1,35 g/cm³.
Beim Einsatz dieser Waschmitteltabletten im Schonprogramm einer
Textilwaschmaschine bei 30°C werden nach einer Waschdauer von
40 Minuten noch Tablettenreste (12 g) in der Wäsche gefunden.
Das in Beispiel 5 beschriebene und zur Herstellung des Rohstoffgemisches
eingesetzte Trägerbead wird vor seiner Verarbeitung
zur Gewinnung des rieselfähigen Vorgemisches mit dem
nichtionischen Tensid (Dehydol LST 80/20 Talgalkohol + 5 EO)
beladen. Dann erfolgt die Abmischung mit den weiteren Wirkstoffen
und anteilsmäßig wie in Beispiel 5 beschrieben unter
Verwendung der 60%igen wäßrigen ABS-Paste als Gleit- und
Plastifiziermittel mit Schmiercharakter. Die Weiterverarbeitung
erfolgt wie in Beispiel 5 beschrieben. Die auf diese Weise
erhaltenen tablettierten Preßlinge zeigen das nachfolgende
Eigenschaftsprofil:
Gewicht 52 g,
Durchmesser 38 mm,
Höhe 35,5 mm,
Bruchfestigkeit 60 bis 80 N,
Dichte 1,29 g/cm³.
Durchmesser 38 mm,
Höhe 35,5 mm,
Bruchfestigkeit 60 bis 80 N,
Dichte 1,29 g/cm³.
Beim Einsatz dieser Waschmitteltablette im Schonprogramm einer
Haushaltswaschmaschine bei 30°C werden nach 20 bis 25 Minuten
Waschdauer keine Tablettenreste mehr gefunden.
Claims (29)
1. Verfahren zur Herstellung von Wasch- und/oder Reinigungsmitteln
für Haushalt und Gewerbe, insbesondere Textilwaschmitteln,
in Form portionierter Preßlinge aus einem Haufwerk
von Primäragglomeraten, enthaltend Inhaltsstoffe solcher
Wasch- und/oder Reinigungsmittel, nach einem Mehrstufenverfahren,
bei dem die wenigstens überwiegend festen feinteiligen
Inhaltsstoffe im plastifizierten Zustand zunächst zu
schütt- und rieselfähigen Granulaten hoher Dichte verarbeitet
und diese gewünschtenfalls unter Zusatz weiterer
Inhaltsstoffe und/oder Tablettierhilfsmittel nachfolgend zu
Preßlingen vorbestimmter Form und Größe verpreßt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß in der ersten Arbeitsstufe
durch Strangpressen und Zerteilen der extrudierten Stränge
Granulate aus wenigstens überwiegend festen Inhaltsstoffen
der Wasch- und/oder Reinigungsmittel unter Zugabe von
wasserlöslichen, wasseremulgierbaren und/oder wasserdispergierbaren
Plastifizier- und/oder Gleitmitteln in
fließfähiger oder pastöser Form bei derart beschränkten
Flüssigkeitsanteilen im Gesamtgemisch hergestellt werden,
daß die Plastifizierung des zu agglomerierenden Gutes nur
unter Einsatz hoher Arbeitsdrücke bei der Granulatbildung
bewirkt wird und die Schneidfähigkeit der frisch extrudierten
Stränge sichergestellt ist und daß diese Granulate -
gewünschtenfalls nach einer Zwischentrocknung zum rieselfähigen
Gut - nachfolgend zu portionierten Preßlingen verpreßt
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
unter Einsatz der primär gewonnenen Granulate portionierte
Preßlinge mit einer Dichte hergestellt werden, die dem
Granulatschüttgewicht wenigstens etwa gleicht oder darüber
liegt.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß in der ersten Arbeitsstufe Granulat mit Schüttgewichten
von wenigstens 700 g/l, vorzugsweise oberhalb 800 g/l
- z. B. im Bereich von etwa 850 bis 1000 g/l - hergestellt
werden, die in der nachfolgenden Verpressung bevorzugt
zu Formkörpern mit Dichten (g/cm³) von wenigstens
1, insbesondere von wenigstens 1,2 aufgearbeitet werden.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Granulierung mit Arbeitsdrücken oberhalb
30 bar, vorzugsweise von wenigstens 50 bar gearbeitet wird,
wobei die Arbeitsdrücke für den Granuliervorgang insbesondere
im Bereich von etwa 50 bis 200 bar liegen können,
während für die nachfolgende Verpressung Drücke im Bereich
von etwa 0,01 bis 3 kN/cm², insbesondere im Bereich
von etwa 0,1 bis 1,5 kN/cm² bevorzugt sind.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß man im Rahmen der Granulierstufe als Plastifizier-
und/oder Gleitmittel pastöse bis fließfähige Zubereitungen auf
Basis wasserlöslicher bzw. wasseremulgierbarer Polymerverbindungen
und/oder tensidischer Komponenten einsetzt,
wobei entsprechende wäßrige und/oder wassermischbare Zubereitungen
bevorzugt sind.
6. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß man übliche polymere und/oder tensidische Inhaltsstoffe
von Wasch- und/oder Reinigungsmitteln in fließfähiger
Form und/oder in vorzugsweise hochkonzentrierter Abmischung
mit Wasser oder wasserlöslichen organischen
Flüssigphasen als Plastifizier- und Gleitmittel einsetzt, wobei
fließfähige pastenförmige oder gelartige Zubereitungsformen
mit Schmiercharakter bevorzugt sind.
7. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß nichtionische und/oder anionische Tenside bzw.
Tensidzubereitungen, die anionische Tenside insbesondere in
Form hochkonzentrierter Pasten oder Gele, und/oder konzentrierte
Lösungen von Polymerverbindungen natürlichen
und/oder synthetischen Ursprungs, bevorzugt des Textilwaschmittelbereichs,
als Plastifizier- und/oder Gleitmittel
eingesetzt werden.
8. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens etwa 40gew.-%ige, vorzugsweise wenigstens
etwa 50gew.-%ige Tensidpasten bzw. -gele, die auch
lösliche Polymerverbindungen enthalten können, als Gleit-
und/oder Plastifizierungsmittel enthalten können, als Gleit-
und/oder Plastifizierungsmittel eingesetzt werden, wobei
üblicherweise diese Pasten in Mengen nicht über etwa 12 Gew.-%,
vorzugsweise von höchstens etwa 10 Gew.-% - bezogen
jeweils auf Gesamtmischung - eingesetzt werden.
9. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß man im Granulierschritt die plastifizierenden
Hilfsmittel und gegebenenfalls zusätzlich geringe Flüssiganteile
in solcher Menge einsetzt, daß mittels Verkneten
unter hohen Drücken und gegebenenfalls einer mäßigen
Temperaturanhebung im Mehrstoffgemisch die verdichtete
formgebend preßbare und schneidfähige Beschaffenheit
eingestellt, gleichzeitig seine Klebrigkeit aber so beschränkt
wird, daß eine Verklebung der primär anfallenden Granulatformlinge
miteinander verhindert werden kann.
10. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gehalt des zu granulierenden Gutes an freiem,
nicht gebundenem Wasser maximal etwa 12 Gew.-% beträgt
und vorzugsweise im Bereich bis etwa 10 Gew.-%, insbesondere
bei etwa 4 bis 8 Gew.-% liegt.
11. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß man bei der Granulatbildung Massetemperaturen von
etwa 75°C nicht überschreitet und vorzugsweise höchstens
bei mäßig angehobenen Massetemperaturen, z. B. im Bereich
von etwa 45 bis 60°C, arbeitet und durch Schockkühlung -
insbesondere mittels Kaltluft - die austretenden plastifizierten
Stränge vor und/oder während ihrer Zerteilung
wenigstens oberflächlich abkühlt und antrocknet.
12. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß im zu verdichtenden Stoffgemisch Mischungskomponenten
mitverwendet werden, die durch immobilisierende
Bindung eingesetzter Flüssiganteile, z. B. durch Bindung
von Wasser als Kristallwasser, zur internen Trocknung des
verdichteten Granulatkorns beitragen.
13. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß dem in der ersten Arbeitsstufe gebildeten granulatförmigen
Gut vor seiner Granulierung und/oder vor
seiner Verpressung Hilfsstoffe zur Erleichterung des Zerfalls
der portionierten Formkörper in Wasser zugesetzt werden.
14. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß als Zerfallhilfsstoffe wasserquellbare Sprengmittel
und/oder kaltlösliche Komponenten mit oder ohne Eigenwirkung
im reinigungsaktiven Wirkstoffgemisch eingesetzt
werden.
15. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Granulate, insbesondere die Granulatoberfläche
vor dem Verpressungsschritt mit Phlegmatisierungsmitteln zur
Eindämmung einer vorzeitigen Niotensidquellung bei Wasserzutritt
ausgerüstet werden, wobei bei Raumtemperatur oder
wenigstens schwach erhöhten Temperaturen fließfähige
Phlegmatisierungsmittel bevorzugt sein können.
16. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß als Phlegmatisierungshilfsmittel Paraffinöle, Esteröle, bei
Raumtemperatur fließfähige höhere Alkohole und/oder deren
Ether bzw. deren bei mäßig erhöhten Temperaturen schmelzende
Homologen eingesetzt werden.
17. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
daß Kombinationen von Phlegmatisierungsmitteln zusammen
mit Sprengmitteln und/oder kaltlöslichen Hilfsstoffen
eingesetzt werden.
18. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verpressung der vorgebildeten Granulate bzw.
Granulatgemische enthaltenden Stoffmischungen bei Temperaturen
von Raumtemperatur bis etwa 50°C, insbesondere im
Bereich der Raumtemperatur erfolgt.
19. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die portionierten Preßlinge als Tabletten, in
Zylinder- oder Quaderform bzw. in beliebig anderer Raumform
ausgebildet werden, wobei ein Durchmesser/Höhe-Verhältnis
im Bereich von etwa 0,5 : 2 bis 2 : 0,5 bevorzugt
sein kann.
20. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet,
daß die Preßlinge zum wenigstens überwiegenden Teil
aus vorgebildeten Granulaten mit Korngrößen im Bereich von
0,2 bis 5 mm, vorzugsweise im Bereich von etwa 0,8 bis
3 mm aufgebaut werden, wobei der Einsatz von Rohgranulaten
bevorzugt sein kann, die ohne wesentliche Abrundung
aufgetrocknet worden sind.
21. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet,
daß die Preßlinge als Textilwaschmittel mit deutlich
überhöhtem Gehalt an Waschmittelinhaltsstoffen, insbesondere
an waschaktiven Tensidverbindungen, ausgebildet werden,
wobei Textilwaschmittelkonzentrate mit Tensidgehalten bis
etwa 35 Gew.-%, vorzugsweise im Bereich von etwa 15 bis 25 Gew.-%
bevorzugt sein können, die insbesondere Abmischungen
von Aniontensiden und nichtionischen Tensidverbindungen
als tensidische Inhaltsstoffe aufweisen.
22. In Form portionierter Preßlinge ausgebildete Wasch- und/oder
Reinigungsmittel für Haushalt und Gewerbe, insbesondere
Textilwaschmittel, auf Basis miteinander verpreßter Primäragglomerate
von Inhaltsstoffen solcher Wasch- und/oder
Reinigungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß sie wenigstens
überwiegend aus einem Haufwerk von kornförmigen
Granulaten (Primäragglomerate) aufgebaut sind, die überwiegend
feste und gegebenenfalls beschränkte Mengen flüssiger
Inhaltsstoffe solcher Wasch- und/oder Reinigungsmittel
in inniger Abmischung mit aufgetrockneten wasserlöslichen,
wasseremulgierbaren und/oder wasserdispergierbaren Zusatzkomponenten
enthalten, die in konzentrierter wäßriger oder
wassermischbarer Flüssigphase Schmiercharakter besitzen.
23. Preßlinge nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß
die wasserlöslichen, wasseremulgierbaren und/oder wasserdispergierbaren
Mischungskomponenten im aufgetrockneten
Preßling Binderfunktionen aufweisen und bevorzugt homogen in
der Kornstruktur verteilt sind.
24. Preßlinge nach Ansprüchen 22 und 23, dadurch gekennzeichnet,
daß sie als aufgetrocknete Komponente mit Bindemittelcharakter
Tenside und/oder wasserlösliche bzw. wasseremulgierbare
Polymerverbindungen enthalten.
25. Preßlinge nach Ansprüchen 22 bis 24, dadurch gekennzeichnet,
daß sie eingearbeitete Sprengmittel und/oder kaltlösliche
Zusatzstoffe mit oder ohne Eigenwirkung im Wasch-
bzw. Reinigungsprozeß enthalten, wobei der Anteil dieser
Zuschlagstoffe vorzugsweise nicht mehr als etwa 15 Gew.-%,
insbesondere nicht mehr als etwa 10 Gew.-% (bezogen jeweils
auf Preßlinggesamtgemisch) ausmacht.
26. Preßlinge nach Ansprüchen 22 bis 25, dadurch gekennzeichnet,
daß sie mit beschränkten Mengen - vorzugsweise nicht
mehr als etwa 10 Gew.-% und insbesondere nicht mehr als
etwa 5 Gew.-% (bezogen auf Preßlinggesamtgewicht) - an
fließfähigen und/oder bei mäßig erhöhten Temperaturen
schmelzenden oleophilen Hilfsstoffen versetzt sind.
27. Preßlinge nach Ansprüchen 22 bis 26, dadurch gekennzeichnet,
daß sie Dichten (g/cm³) von wenigstens 1, insbesondere
im Bereich von etwa 1,1 bis 1,4 aufweisen.
28. Preßlinge nach Ansprüchen 22 bis 27, dadurch gekennzeichnet,
daß sie aus einer Mehrzahl von Granulaten unterschiedlicher
Zusammensetzung gewünschtenfalls unter
Mitverwendung beschränkter Mengen nicht granulierter,
insbesondere fester feinteiliger Zusatzstoffe aufgebaut sind.
29. Preßlinge nach Ansprüchen 22 bis 28, dadurch gekennzeichnet,
daß sie die wenigstens überwiegende Menge der nichtionischen
Tenside nur in einem Anteil der miteinander verpreßten
Primärgranulate enthalten.
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