DE19623223A1 - Antrieb für eine Druckmaschine - Google Patents
Antrieb für eine DruckmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Antrieb für eine Druckmaschine gemäß dem Oberbegriff von
Anspruch 1.
Bei Bogenoffsetdruckmaschinen der heute weit verbreiteten Art werden die Druckwerkszy
linder sowie die den Bogentransport bewirkenden und zwischen den Druckwerken ange
ordneten Zylinder bzw. Trommeln über einen durchgehenden Räderzug von einen oder
mehreren in diesen Rädereinzug einspeisenden Antriebsmotoren angetrieben. Um eine hohe
Druckqualität zu erzielen, müssen die Zahnräder dieses Räderzuges hochgenau gefertigt
sein, die Be- und Verarbeitungstoleranzen sind sehr gering und dürfen nicht überschritten
werden. Bei über einen oder mehrere Antriebsmotore mittels durchgehendem Räderzug
angetriebenen Zylindern von Bogenoffsetdruckmaschinen ergeben sich dabei zusätzliche
und den bautechnischen Aufwand erhöhende Anforderungen. Beispielsweise ist hier das
Umfangs- und Seitenregister bzw. die zu deren Korrektur nötigen Stellvorrichtungen zu
nennen. Zur Korrektur des Umfangs- und/oder Seitenregisters wird meist der Plattenzylin
der in Umfangs- und/oder Seitenregisterrichtung (auf Achsrichtung des Zylinders) verstell
bar bezüglich der ihn tragenden Gestellwände und auch verstellbar bezüglich des ihn tragen
den Zahnrades gelagert. Da bei den verwendeten schrägverzahnten Zahnrädern eine Ver
schiebung des Plattenzylinderzahnrades gegenüber des ihn treibenden Zahnrades des
Gummituchzylinders gleichzeitig eine Verdrehung dieses Plattenzylinderzahnrades bewirkt,
müssen hier zusätzliche Korrektureinrichtungen vorgesehen sein.
Aus den obengenannten Gründen besteht heutzutage zunehmend ein Trend dazu, die Zylin
der bzw. Trommeln in Druckmaschinen und insbesondere Bogenoffsetdruckmaschinen mit
tels Einzelantrieben einzeln bzw. über Räderzüge gruppenweise zusammengefaßt anzutrei
ben. Aus der JP-A-56-21860 ist dabei ein Antrieb für die Zylinder eines Offsetdruckwerkes
bekannt, wobei sowohl der Platten-, der Gummituch- als auch der Gegendruckzylinder je
weils einen einzelnen Motor aufweisen. Diese Einzelantriebe erhalten zwecks Erzielung
eines winkelsynchronen Gleichlaufes eine gemeinsame Signalvorgabe (elektronische Lei
tachse) und folgen diesen Signalvorgaben. Die einzelnen Zylinder eines solchen Offset
druckwerkes müssen aber mit höchster Genauigkeit zueinander winkelsynchron angetrieben
werden, was entsprechende Maßnahmen zur Unterdrückung bzw. Kompensation von Stör
größen notwendig macht. Hier sind insbesondere Gleichlaufabweichungen durch unter
schiedliche Masseverteilung der Druckwerkszylinder, durch die periodisch schwankenden
Lasten beim Abrollen der Zylinder gegeneinander und eventuelle axiale Fluchtungsfehler
zwischen Motor und Zylinderachse zu nennen. Einrichtungen zur Kompensation bzw. zur
Unterdrückung der voranstehend beispielsweise genannten Störgrößen werden in dieser
vorbekannten Einrichtung nicht angegeben.
Aus der DE 41 37 979 A1 ist ein Antrieb für eine Druckmaschine mit mehreren Druckwer
ken bekannt, bei welcher die einzelnen Druckwerke bzw. Druckwerksgruppen mechanisch
voneinander entkoppelt sind, wobei jedem Druckwerk bzw. jeder Druckwerksgruppe ein
Antriebsmotor zugeordnet ist und wobei an jedem Druckwerk bzw. jeder Druckwerksgrup
pe eine Vorrichtung zur Drehzahl- und/oder Drehwinkelermittlung angeordnet ist. Zur Er
zielung eines winkelsynchronen Gleichlaufes dieser Druckwerke bzw. Druckwerksgruppen
sind Winkelregeler vorgesehen, die eine zulässige Drehwinkelabweichung der einzelnen
Druckwerke bzw. Druckwerksgruppen von einem vorgegebenen Winkelsollwert derartig
bemessen, so daß zumindest bei der Drehwinkelstellung, bei der die Bogenübergabe erfolgt,
die Drehwinkelabweichung minimal ist. Mit dieser Einrichtung sollen insbesondere Unre
gelmäßigkeiten in der Bogenübergabe von einem Druckwerk zu einem nächsten Druckwerk
bzw. von einer Druckwerksgruppe zu einer nächsten Druckwerksgruppe vermieden werden,
was sonst zwangsläufig zu Doubliereffekten und Farbverschiebungen führt, welche sich
negativ auf die Druckqualität auswirken. Demzufolge werden die auftretenden Winkeldiffe
renzen zwischen Soll- und erfaßtem Ist-Winkelwert nicht bei jeder Winkelstellung bzw. zu
jedem Zeitpunkt durch den Winkelstellungsregler ausgeregelt, sondern mit höchstmöglicher
Genauigkeit lediglich zum Zeitpunkt der Bogenübergabe. Die vorbekannte Antriebseinrich
tung soll ferner auch die mechanische Kollision der Greiferbrücken bei bogenführenden Zy
lindern vermeiden helfen.
Bei der Einrichtung gemäß der DE 41 37 979 A1 werden höchste Anforderungen hinsicht
lich der Fertigungs- und Signalgenauigkeit des Gebers zur Drehwinkelermittlung in Verbin
dung mit demjenigen drehenden Teil, an welchem dieser angebracht ist, gestellt. Ein auch
nur geringster Fluchtungsfehler des Gebers bzw. des Rotors dieses Gebers gegenüber dem
mit ihm gekoppelten drehenden Teil (Zylinder) ruft somit eine systematische und sich peri
odisch wiederholende Abweichung des tatsächlichen Winkelwertes von dem durch den Ge
ber gelieferten Winkelwert hervor. Ferner ist bei dieser Einrichtung zu berücksichtigen, daß
gerade bei den Zylindern in Druckwerken von Bogenoffsetdruckmaschinen während einer
Umdrehung starke und sich periodisch wiederholende Lastschwankungen auftreten, welche
insbesondere durch das gegeneinander Abrollen der Kanäle dieser Druckwerkszylinder her
vorgerufen werden. Ferner werden bei Druckwerken von Bogenoffsetdruckmaschinen ent
sprechend den Druckbedingungen unterschiedlich kompressible Gummitücher verwendet,
so daß auch hier die durch den Antrieb bzw. die Antriebe aufzubringenden Antriebsmomen
te stark unterschiedlich sind. Die in einem Offsetdruckwerk verdruckte Farbe erzeugt auf
grund ihrer Zügigkeit zusätzlich hohe Kräfte bzw. entsprechende Antriebsmomente, so daß
die von einem Offsetdruck zu dessen Betrieb nötige Antriebsleistung bzw. das nötige
Drehmoment stark mit dem Anteil druckender Fläche der Druckform korreliert bzw. durch
den Druckflächenanteil beeinflußt wird. All diese Einflußfaktoren sind bei einem Einzelan
trieb von Zylinder bzw. Zylindergruppen gerade eines Offsetdruckwerkes zu berücksichti
gen, um die geforderten hohen Gleichlaufgenauigkeiten der für die Druckbilderzeugung
wichtigen Zylinder zu erzielen. Eine Berücksichtigung und entsprechende Kompensation der
genannten Einflüsse erfolgt in der Einrichtung gemäß DE 41 37 979 A1 nicht.
Aus der DE 42 14 394 A1 ist eine Rotationsdruckmaschine in Form einer Rollenrotations
druckmaschine bekannt, welche eine Anzahl einzeln angetriebener Zylinder mit wenigstens
einem separat angetriebenen Falzapparat aufweist. Die Einzelantriebe der Zylinder und de
ren Antriebsregeler sind zu Druckstellengruppen zusammengefaßt und beziehen eine Positi
onsreferenz vom Falzapparat. Die Verwaltung der Druckstellengruppen erfolgt durch ein
übergeordnetes Leitsystem (elektronische Längswelle). Da es sich hierbei um ein Antriebs
system für eine Rollenrotationsdruckmaschine handelt, sind die bei Bogenoffsetdruckma
schinen spezifischen Gleichlaufprobleme in diesem Stand der Technik nicht angesprochen
bzw. werden durch die darin vorgeschlagene Lösung nicht mit erfaßt. Ferner ist festzustel
len, daß bei Rollenrotationsdruckmaschinen nicht die Gefahr einer sogenannten mechani
schen Greiferkollision besteht. Auch weisen die Zylinder (Platten-, Gummituch-, Gegen
druckzylinder) im Druckwerk einer Rollenoffsetdruckmaschine nur sehr schmale Zylinder
spalte auf; so daß die bei Bogenoffsetdruckmaschinen sehr ausgeprägt auftretenden
Drehmomentschwankungen beim Abrollen der Druckwerkszylinder gegeneinander nicht
auftreten und dementsprechend auch nur sehr geringe Störeffekte hervorrufen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Antrieb gemäß dem Oberbegriff von
Anspruch 1 derartig zu erweitern, so daß bei Vermeidung der vorstehend genannten Nach
teile sowie unter Berücksichtigung der erläuterten Aspekte eine hohe und flexibel an die
vorliegenden Druckbedingungen anpaßbare Gleichlaufgenauigkeit einzeln angetriebener
Zylinder bzw. Zylindergruppen erzielbar ist.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1. Weiter
bildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, daß dem Antriebsregler, welcher über einen zugeord
neten Leistungsteil den mit dem Druckwerkszylinder gekoppelten Motor entsprechend ei
nem vorgegebenen Lage-Sollwert steuert, zur Erfassung der von einem Winkellagegeber
gelieferten Lage-Istwerte eine Korrekturvorrichtung zugeordnet ist, vermittels der die vom
Winkellagegeber (Stellung des Zylinders) gelieferten Lage-Istwerte in vorgegebene, gespei
cherte bzw. in Abhängigkeit der Lage-Istwerte errechenbare Werte geändert werden. Bei
einer Ausgestaltung der Erfindung handelt es sich bei der Korrektureinrichtung um eine
Speichereinrichtung, in der tabellarisch den direkt über den Winkellagegeber einlesbaren
Lage-Istwerten entsprechend modifizierte Lage-Istwerte zugeordnet sind, welche dann di
rekt an den Antriebsregeler zur Lageregelung weitergeleitet werden. Dieser Antriebsregeler
führt dann die Lageregelung des Zylinders bzw. Motors durch Bildung entsprechender
Steuersignale an den Leistungsteil in Verbindung mit den beispielsweise durch eine überge
ordnete Steuerung vorgegebenen Lage-Sollwerten aus. Der Antriebsregeler führt also den
Soll-/Istvergleich anhand der gemäß Korrektureinrichtung modifizierten Lage-Istwerte in
Verbindung mit einem vorgegebenen Lage-Sollwert durch und bildet die nötigen Steuersi
gnale, aus welchen dann der Leistungsteil (elektronischer Antrieb) eine entsprechende Be
stromung des direkt mit dem Zylinder gekoppelten Motors vornimmt.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß die Korrek
tureinrichtung als eine Recheneinrichtung ausgebildet ist, durch welche die vom Winkella
gegeber gebildeten Lage-Istwerte über den gesamten Winkelbereich bzw. abschnittsweise
um bestimmte Faktoren modifiziert werden. Beispielsweise kann dabei vorgesehen sein, daß
innerhalb bestimmter Winkellagebereiche die direkt über den Winkellagegeber eingelesenen
Lage-Istwerte durch Multiplikation mit einem entsprechend gespeicherten Faktor vergrö
ßert bzw. vermindert werden.
Unabhängig davon, ob es sich bei der erfindungsgemäß vorgesehenen Korrektureinrichtung,
welche dem Winkellagegeber nachgeschaltet und dem Antriebsregler vorgeschaltet ist, um
eine Speichereinrichtung oder um eine Recheneinrichtung handelt, ist es möglich, beispiels
weise eine bei der Installation des Systems (Anbringung des Winkellagegebers am entspre
chenden Zylinder) festgestellte systematische Lageabweichungen festzustellen und entspre
chende Korrekturen zur Kompensation dieser Fehler vorzunehmen. Hier sind insbesondere
durch Ungenauigkeiten hervorgerufene Rundlaufabweichungen zu erwähnen bzw. die sich
ergebenden Lagefehler, wenn der Rotor des Winkellagegebers nicht exakt koaxial zur Ach
se des Zylinders verläuft (z. B. Taumelbewegungen). Auch können durch die erfindungsge
mäß vorgesehene Korrektureinrichtung systematische und aufgrund des Meßprinzips des
Winkellagergebers verursachte Winkellageabweichungen erfaßt und kompensiert werden.
Ferner kann vorgesehen sein, der Korrektureinrichtung zusätzlich ein der Bewegungsge
schwindigkeit des Zylinders entsprechendes Signal (Drehzahlsignal) zuzuführen, um ent
sprechend der Drehgeschwindigkeit des Zylinders unterschiedliche Korrekturwerte dem
Lageregler (Antriebsregler) in Abhängigkeit der eingelesenen Lage-Istwerte zuzuführen.
Dadurch kann berücksichtigt werden, daß beispielsweise durch im Winkellagegeber verur
sachte Totzeiten oder sonstige Verarbeitungsverzögerungen der entsprechenden Signale
zwischen dem momentanen einlesbaren Lage-Istwert des Winkellagegebers und dem tat
sächlichen Winkellagewert des Zylinders eine drehzahlabhängige Verzögerung vorliegt.
Demzufolge wird dann bei geringen Drehzahlen eine andere Korrektur bzw. Modifikation
der über den Winkellagegeber einlesbaren Lage-Istwerte vorgenommen als bei höheren
Drehzahlwerten.
Wie bereits zuvorstehend erwähnt, ist erfindungsgemäß eine beispielsweise eine Offsettabel
le enthaltende Korrektureinrichtung zur Modifikation der vom Winkellagegeber gelieferten
Lage-Istwerte vorgesehen. Entsprechend der Auflösung des Winkellagegebers, also der
Schrittweite, mit welcher die Lage-Istwerte diesem entnehmbar sind, können eintourig re
produzierbare Wegabweichungen vorgegeben werden, was bedeutet, daß der über den An
triebsregeler nebst Motor getriebene Zylinders während einer Umdrehung in vorbestimmter
Weise gegenüber dem mit ihm zusammenwirkenden Zylinders vor- bzw. nacheilt. Mit ande
ren Worten bedeutet dies, daß der über die Korrektureinrichtung und den Lageregler
(Antriebsregeler) angetriebene Zylinder entsprechend seiner Stellung einen definierten
Schlupf über die Druckzone gegenüber dem mit ihm zusammenwirkenden Zylinder ausübt
(z. B. Plattenzylinder/Gummituchzylinder bzw. Gummituchzylinder/Gegendruckzylinder), so
daß sich insbesondere Drucklängenkompensationen vorgegebenen Maßes ausführen lassen.
Die Art, mit welcher die in der Offsettabelle der Korrektureinrichtung abgespeicherten Win
kelkorrekturwerte abgelegt sind, ist dabei dergestalt, so daß sich ein homogener bzw. steti
ger Rundlauf ergibt, nach jeder vollen Umdrehung also eine Modifikation mit dem gleichen
Korrekturwert vorgenommen wird.
Es lassen sich durch die Erfindung ebenfalls druckspezifische Korrekturen vornehmen. An
gesprochen wurde dabei die sogenannte Drucklängenkompensation, welche bei herkömm
lich angetriebenen Zylindern durch Unterlegen von entsprechend starken Unterlegbogen
unter die Druckplatte und/oder das Gummituch erfolgt. Bei einem Offsetdruckwerk mit
einem jeweils einzeln gemäß der Erfindung angetrieben Gummituchzylinder und/oder Plat
tenzylinder ist es dabei möglich, durch Abspeichern entsprechender Winkellagekorrektur
werte in der erfindungsgemäß vorgesehenen Korrektureinrichtung (Offsettabelle), den Plat
tenzylinder in einer derartigen Weise gegenüber dem Gummituchzylinder anzutreiben, so
daß sich genau der sonst durch Verwendung verschieden starker Unterlagebogen bewirkte
Effekt einstellt. Während die Druckzonen der beiden Zylinder miteinander korrespondieren
(aneinander abrollen), übt beispielsweise der Plattenzylinder gegenüber dem Gummituchzy
linder einen Voreileffekt bzw. Nachlaufeffekt aus, so daß durch den resultierenden Schlupf
das auf den Gummituchzylinder übertragene Druckbild entsprechend länger bzw. kürzer
gedruckt wird. Die in der Offsettabelle der erfindungsgemäß vorgesehenen Korrekturein
richtung abgelegten Korrekturwerte sind dabei derartig aufeinander abgestimmt, so daß die
Voreilung bzw. das Nachlaufen der miteinander zusammenwirkenden Zylinder
(Gummituchzylinder/Plattenzylinder) während der Kanalkorrespondenz wieder aufgehoben
wird, der voreilende bzw. nachlaufende Zylinder beispielsweise am nominellen Druckanfang
wieder die gleiche Ausgangsstellung einnimmt.
Zusätzlich zu einer Drucklängenkompensation lassen sich durch entsprechende Modifikation
der Offsettabelle der erfindungsgemäß vorgesehenen Korrektureinrichtung auch verschiede
ne Kompressibilitäten bzw. Druckeigenschaften von Gummitüchern simulieren. Da auch das
Doublieren seine Ursache im Bereich der Druckzone zwischen Plattenzylinder und Gum
mituchzylinder bzw. im Bereich zwischen Gummituchzylinder und Gegendruckzylinder
(Bedruckstoff) hat, kann auch diesem Effekt durch entsprechende Modifikation einer ein
malig vorgegebenen oder durch entsprechende Wahl aus einer Vielzahl abgespeicherter
Offsettabellen entgegengewirkt werden.
Neben den drucktechnischen Kompensationsmöglichkeiten durch Anwendung der Erfin
dung sind ferner auch Vorteile in Montage/Fertigung des erfindungsgemäßen Antriebssy
stems zu erzielen. So kann insbesondere ein Winkelmeßsystem geringerer Qualität verwen
det werden, was sich durch die zuvorstehend angedeutete und insbesondere die Druckge
schwindigkeit (Drehzahl) berücksichtigende Korrekturmöglichkeit ergibt. Auch die Unge
nauigkeiten eines zwischen dem Zylinder und des ihn treibenden Antriebsmotors geschalte
ten Getriebes sind durch die erfindungsgemäß vorgesehene Korrektureinrichtung kompen
sierbar. Ferner kann auf eine aufwendige Feinjustage des Meßsystems Winkellagegeber)
verzichtet werden. Statt dessen wird eine Korrekturfunktion mittels einer Vergleichsmes
sung des Gebers mit einem bei der Montage verwendeten hochgenauen Lagegebers ermit
telt, was über die vorgesehene Offsettabelle und der Regelung einen Ausgleich bewirkt.
Des weiteren erfolgt die Erläuterung anhand eines Ausführungsbeispiels der Erfindung an
hand der Zeichnungen. Es zeigt:
Fig. 1 eine Antriebseinheit für einen Druckwerkszylinder mit der erfin
dungsgemäß vorgesehenen Korrektureinrichtung, und
Fig. 2 die als Kennlinie über eine Umdrehung aufgetragenen Korrekturwerte
zur Umrechnung der vom Winkellagegeber eingelesenen
Lage-Istwerte.
Fig. 1 zeigt prinzipiell die Komponenten für einen Einzelantrieb eines Zylinders 1 im nicht
dargestellten Druckwerk einer Bogenoffsetdruckmaschine. Bei dem Zylinder 1 kann es sich
hierbei um einen Plattenzylinder, einen Gummituchzylinder bzw. um einen Gegendruckzy
linder handeln. Der Zylinder 1 ist direkt mit einem Motor 2 gekoppelt und durch diesen an
treibbar. Der Zylinder 1 weist ferner mit ihm drehbar gekoppelt einen Winkellagegeber 6 in
Form eines absoluten Winkelgebers auf; dem die Winkelstellung des Zylinders 1 entspre
chende Signale entnehmbar sind.
Ein als elektronische Steuereinrichtung ausgebildeter Antriebsregler 3 steht mit einem Lei
stungsteil (Umrichter) 4 zur Bestromung des Motors 2 in Signalverbindung. Der als bürsten
loser Gleichstrommotor ausgebildete Motor 2 ist mit einem Kommutierungsgeber 5 zur
Bildung von Kommutierungssignalen und lagerichtiger Bestromung des Motors 2 durch den
Leistungsteil 4 verbunden. Dem Antriebsregeler 3 werden über eine angedeutete Signallei
tung Lage-Sollwerte LS von einer nicht dargestellten, übergeordneten Steuereinrichtung
zugeführt. Die über den Winkellagegeber 6 des Zylinders 1 erfaßbaren Lage-Istwerte
(Winkelsignale) LI werden einer als Speicher- bzw. Rechnereinrichtung ausgebildeten Kor
rektureinrichtung 7 zugeführt, vermittels der die direkt dem Lagegeber 6 entnehmbaren
Lage-Istwerte LI in modifizierte Lage-Istwerte LI′ umgewandelt werden. Diese in der Kor
rektureinrichtung 7 modifizierten Lage-Istwerte LI′ werden dem Antriebsregeler 3 zuge
führt und dort entsprechend einem Soll-Ist-Vergleich zur Lagerregelung des Zylinders 1
entsprechend ausgewertet. Wesentlich bei der vorliegenden Erfindung ist dabei, daß der
Antriebsregler 3 den Soll-Ist-Vergleich nicht direkt anhand der vom Winkellagegeber 6 er
faßbaren Lage-Istwerte LI sondern der modifizierten Lage-Istwerte LI′ mit dem von der
übergeordneten Steuerung vorgegebenen Lage-Sollwert LS vornimmt.
Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, daß in der Korrektureinrichtung 7 aus den direkt vom
Winkellagegeber 6 erfaßbaren Lage-Istwerten LI in Verbindung mit gespeicherten Korrek
turwerten ΔL modifizierte Lage-Istwerte LI′ gebildet werden. Dabei ist insbesondere vorge
sehen, die modifizierten Lage-Istwerte LI′ gemäß der folgenden Beziehung zu bilden:
LI′=LI+ΔL(LI).
Die gemäß der voranstehend genannten Beziehung gebildeten modifizierten Lage-Istwerte
LI′ werden dabei aus von den direkt dem Winkellagegeber 6 entnehmbaren Lage-Istwerten
LI und einer Korrekturgröße Δ(LI) gebildet. Die Korrekturgröße ΔL(LI) kann dabei posi
tives bzw. negatives Vorzeichen haben, so daß der aktuell vom Winkellagegeber 6 gelieferte
Lage-Istwert LI um einen entsprechenden Betrag vergrößert bzw. verringert wird.
Fig. 2 zeigt prinzipiell in Form einer Kennlinie die (in einer Offsettabelle gespeicherten) den
einzelnen Lage-Istwerten LI zugeordneten Korrekturwerte Δ (LI). Auf der Abszisse des
Diagramms gemäß Fig. 2 ist dabei im Bereich zwischen 0 und 360° der aktuelle und dem
Winkellagegeber 6 entnehmbare Lage-Istwert LI aufgetragen. Die Kennlinie gemäß Fig. 2
stellt somit einen Bezug zu dem auf der Ordinate ablesbaren und dem jeweiligen Lage
Istwert LI zugeordneten Korrekturwert ΔL(LI) dar. Der Übergang von 0 zu 360° bzw. der
Übergang von 360° zu 0° (über eine Umdrehung hinaus) weist einen stetigen Übergang der
Kennlinie ΔL(LI) auf. In Fig. 2 ist ebenfalls dargestellt, daß eine in der Offsettabelle abge
legte Kennlinie zusätzlich modifizierbar ist. Die durchgezogene Kennlinie stellt dabei eine
sogenannte Ausgangs-Kennlinie dar, wobei durch die gestrichelt dargestellte Kennlinie an
gegeben ist, daß diese entsprechend vorgebbarer Parameter modifizierbar ist. Im Beispiel
gemäß Fig. 2 ist hierbei eine Modifikation der Ausgangskennlinie Δ(LI) durch Multiplika
tion mit einem vorgegebenen Faktor erfolgt.
Bezugszeichenliste
1 Zylinder
2 Motor
3 Antriebsregler
4 Leistungsteil (Umrichter)Feldsteller)
5 Kommutierungsgeber
6 Winkellagegeber
7 Korrektureinrichtung
LS Lage-Sollwert
LI Lage-Istwert (Winkellagegeber 6)
LI′ modifizierter Lage-Istwert
ΔL Korrekturwert Offsettabelle (Korrektureinrichtung 7)
2 Motor
3 Antriebsregler
4 Leistungsteil (Umrichter)Feldsteller)
5 Kommutierungsgeber
6 Winkellagegeber
7 Korrektureinrichtung
LS Lage-Sollwert
LI Lage-Istwert (Winkellagegeber 6)
LI′ modifizierter Lage-Istwert
ΔL Korrekturwert Offsettabelle (Korrektureinrichtung 7)
Claims (6)
1. Antrieb für eine Druckmaschine, insbesondere Bogenoffsetdruckmaschine, bei wel
cher ein oder mehrere Zylinder einzeln und/oder gruppenweise durch jeweils einen
Motor mit zugeordnetem Antriebsregeler in Verbindung mit Signalen eines Winkella
gegebers entsprechend vorgegebener Soll-Lagewerten antreibbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen Winkellagegeber (6) und Antriebsregler (3) eine die Lage-Istwerte (LI)
des Winkellagegebers (6) in modifizierte Lage-Istwerte (LI′) wandelnde Korrek
tureinrichtung (7) geschaltet ist, und daß über den Antriebsregeler (3) eine Lagerege
lung des Zylinders (1) in Verbindung mit den modifizierten Lage-Istwerten (LI′) er
folgt.
2. Antrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Korrektureinrichtung (7) als Speichereinrichtung ausgebildet ist, welche ge
speicherte, den aktuellen Lage-Istwerten (LI) zugeordnete und dem Antriebsregeler
(3) zuführbare modifierte Lage-Istwerte (LI′) enthält.
3. Antrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Korrektureinrichtung (7) als Rechnereinrichtung ausgebildet ist, durch welche
aus den aktuellen Lage-Istwerten (LI) modifierte und dem Antriebsregeler (3) zuführ
bare Lage-Istwerte (LI′) errechenbar sind.
4. Antrieb nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß über eine Eingabevorrichtung die in der Korrektureinrichtung (7) gespeicherten
bzw. errechenbaren modifierten Lage-Istwerte (LI′) abänderbar und daraufhin in Ab
hängigkeit der jeweiligen Lage-Istwerte (LI) dem Antriebsregler (3) zuführbar sind.
5. Antrieb nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abänderung der durch die Korrektureinrichtung (7) vorgebbaren modifizier
ten Lage-Istwerte (LI′) in Abhängigkeit der jeweiligen Druckbedingungen erfolgt.
6. Antrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Korrektureinrichtung (7) neben den Lage-Istwerten (LI) des Winkellagege
bers (6) zusätzlich eine der Drehzahl des Antriebssystems entsprechende Größe zu
führbar ist, und daß die Modifikation der Lage-Istwerke (LI) in Abhängigkeit dieses
Drehzahlwertes erfolgt.
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