DE19754323A1 - Druckmaschine - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Druckmaschine mit einem Gegendruckzylinder
und mindestens einem Farbwerk, das einen an den Gegendruckzylinder an
stellbaren Druckzylinder und eine an den Druckzylinder anstellbare Auftrag
walze aufweist, sowie mit einem Motor, der über ein Getriebe den Gegen
druckzylinder antreibt, je einem weiteren Motor für den direkten Antrieb
des Druckzylinders und der Auftragwalze, Weggebern, die den Antrieben für
den Gegendruckzylinder, den Druckzylinder und die Auftragwalze zugeordnet
sind, und einer Regeleinrichtung zur Regelung dieser Antriebe.
Die mit einer Druckmaschine erreichbare Druckqualität hängt maßgeblich
davon ab, daß zwischen dem Gegendruckzylinder und den Druckzylindern
und Auftragwalzen der Farbwerke ein präziser Synchronlauf eingehalten wird.
Dies wird bei herkömmlichen Druckmaschinen zumeist auf mechanischem
Wege erreicht, indem die Farbwerke über ein auf der Welle des Gegendruck
zylinders angeordnetes Zahnrad angetrieben werden. Bei einigen Anwen
dungsfällen erweist es sich dabei als Nachteil, daß zwischen dem Gegen
druckzylinder und dem Druckzylinder nur diskrete Drehzahlverhältnisse
möglich sind. Es sind deshalb Druckmaschinen mit Einzelantrieb vorgeschla
gen worden, bei denen für den Gegendruckzylinder, den Druckzylinder und
die Auftragwalze jeweils separate Elektromotoren vorgesehen sind, die durch
ein elektronisches Regelsystem synchronisiert werden.
Insbesondere in den Fällen, in denen mehrere Farbwerke an demselben Ge
gendruckzylinder angeordnet sind, weist der Gegendruckzylinder einen rela
tiv großen Durchmesser auf, und er besitzt deshalb ein entsprechend großes
Trägheitsmoment, während seine Drehzahl verhältnismäßig niedrig ist.
Wenn der Motor für den Gegendruckzylinder direkt auf der Welle dieses Zy
linders sitzt, wird deshalb ein niedrig drehender Motor mit hohem Drehmo
ment benötigt. Solche Motoren sind verhältnismäßig sperrig und teuer.
Aus DE 34 32 572 A1 ist eine Druckmaschine nach dem Oberbegriff des An
spruchs 1 bekannt, bei der zwischen dem Gegendruckzylinder und dem zu
gehörigen Motor ein Getriebe vorgesehen ist. Dies hat den Vorteil, daß ein
kleinerer, hochdrehender Motor verwendet werden kann. Der diesem Motor
zugeordnete Weggeber ist wie üblich unmittelbar an dem Motor angebracht.
Dies hat an sich den Vorteil, daß aufgrund der hohen Drehzahl des Motors ei
ne hohe Winkelauflösung erreicht wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, bei einer Druckmaschine dieser Art den Gleich
lauf des Gegendruckzylinders und den Synchronlauf der verschiedenen Zylin
der und Walzen zu verbessern.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der dem Gegendruckzylinderantrieb
zugeordnete Weggeber an der Welle des Gegendruckzylinders angeordnet ist.
Wenn zwischen dem Gegendruckzylinder und dem Motor ein Getriebe vorge
sehen ist, können unvermeidliche Fertigungstoleranzen wie Verzahnungsfeh
ler und dergleichen in dem Getriebe dazu führen, daß das Verhältnis zwi
schen den Winkelgeschwindigkeiten des Gegendruckzylinders und des Mo
tors nicht konstant ist. Wenn der Weggeber für den Gegendruckzylinderan
trieb in üblicher Weise an der Welle des Motors angeordnet ist, so liefert die
ser Weggeber aufgrund der Übertragungsfehler des Getriebes keinen verläßli
chen Istwert für die Winkelgeschwindigkeit des Gegendruckzylinders. Hier
durch kommt es zu unnötigen oder falschen Regeleingriffen des Regelsy
stems und zu einer Destabilisierung des Regelsystems, mit dem Ergebnis,
daß kein präziser Gleichlauf des Gegendruckzylinders erhalten werden kann
und eine präzise Synchronisation der Antriebe der Farbwerke mit dem Ge
gendruckzylinderantrieb nicht möglich ist.
Dieser Nachteil wird erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß der Wegge
ber für den Gegendruckzylinderantrieb direkt an der Welle des Gegendruck
zylinders angeordnet ist. Dieser Weggeber liefert daher stets ein verläßliches
Maß für die tatsächliche Winkelgeschwindigkeit des Gegendruckzylinders, so
daß eine größere Toleranz gegenüber Übertragungsfehlern des Getriebes er
reicht wird. Aufgrund des vergleichsweise großen Trägheitsmoments des Ge
gendruckzylinders ändert sich dessen Winkelgeschwindigkeit allenfalls sehr
langsam. Bei der Messung dieser Winkelgeschwindigkeit ist deshalb keine
hohe Winkelauflösung erforderlich. Da das Trägheitsmoment des Getriebes
und des Motors wesentlich kleiner ist, führen die Übertragungsfehler des Ge
triebes in erster Linie zu Drehzahländerungen des Motors. Diese Drehzahlän
derungen werden jedoch erfindungsgemäß nicht an das Regelsystem zurück
gemeldet, so daß unnötige Regeleingriffe vermieden werden. Wenn das Re
gelsystem die direkt an der Welle abgegriffene Winkelgeschwindigkeit des
Gegendruckzylinders auf einen Sollwert regelt, so ergeben sich aufgrund des
hohen Trägheitsmoments des Gegendruckzylinders nur geringe Soll/Ist-Ab
weichungen. Andererseits wird der Motor so geregelt, daß seine Winkelge
schwindigkeit variiert und dadurch die Übertragungsfehler des Getriebes aus
geglichen werden.
Auf diese Weise läßt sich ein präziser Gleichlauf des Gegendruckzylinders er
reichen, und die Drehzahlen der Druckzylinder und Auftragwalzen, deren
Motoren jeweils direkt auf der betreffenden Welle sitzen, können auf einen
entsprechenden Sollwert geregelt werden, so daß ein präziser Synchronlauf
erreicht wird.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die sehr konstante und präzise erfaßte Ist-Winkelgeschwindigkeit des Ge
gendruckzylinders eignet sich als Führungsgröße für die Regelung der Farb
werksantriebe nach dem Master/Slave-Prinzip.
Bei dem Gegendruckzylinderantrieb führen die Übertragungsfehler des Ge
triebes zu relativen Änderungen der Winkelgeschwindigkeiten des Motors
und des Gegendruckzylinders, die einem periodischen Muster folgen. Wenn
beispielsweise das Getriebe aus einem auf der Welle des Motors sitzenden An
triebsritzel und einem auf der Welle des Gegendruckzylinders sitzenden
Zahnrad mit großem Durchmesser besteht, so entspricht die Periode der
durch Verzahnungsfehler verursachten relativen Änderungen der Winkelge
schwindigkeiten dem kleinsten gemeinsamen Vielfachen der Zähnezahlen
des Antriebsritzels und des Zahnrads. Das Regelsystem für den Gegendruck
zylinderantrieb kann dann so ausgelegt sein, daß es diese periodischen Ände
rungen "vorausschauend" berücksichtigt.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeich
nung näher erläutert.
Die einzige Zeichnungsfigur zeigt ein Antriebsschema für einen Gegendruck
zylinder und ein Farbwerk einer Flexodruckmaschine sowie ein Blockdia
gramm einer zugehörigen Regeleinrichtung.
Am Umfang eines Gegendruckzylinders 10 einer Flexodruckmaschine sind
mehrere Farbwerke 12 angeordnet, die jeweils einen Druckzylinder 14 und
eine Auftragwalze 16, beispielsweise eine Rasterwalze, aufweisen.
Auf der Welle 18 des Gegendruckzylinders 10 sitzt ein Zahnrad 20, das mit
einem wesentlich kleineren Antriebsritzel 22 kämmt. Das Antriebsritzel 22
sitzt auf der Ausgangswelle 24 eines Motors 26, beispielsweise eines Asyn
chronmotors. Das Antriebsritzel 22 und das Zahnrad 20 bilden somit ein Ge
triebe 28, über das der Gegendruckzylinder 10 mit stark verminderter Dreh
zahl durch den Motor 26 angetrieben wird. Der Motor 26 braucht deshalb nur
ein geringes Antriebsdrehmoment aufzuweisen und hat entsprechend kleine
Abmessungen.
Ein Motor 30 für den Druckzylinder 14 und ein zugehöriger Weggeber 32 sit
zen direkt auf der Welle 34 des Druckzylinders. Entsprechend sind ein Motor
36 für die Auftragwalze 16 und ein zugehöriger Weggeber 38 direkt auf der
Welle 40 der Auftragwalze angeordnet.
Ein Weggeber 42 für den Gegendruckzylinder 10 ist getrennt von dem Motor
26 auf der Welle 18 des Gegendruckzylinders angeordnet und erfaßt somit
unmittelbar die Winkelgeschwindigkeit des Gegendruckzylinders 10, ohne
Verfälschung durch etwaige Verzahnungsfehler zwischen dem Antriebsritzel
22 und dem Zahnrad 20.
Die Weggeber 32, 38 und 42 liefern digitale Winkelgeschwindigkeits- oder
Inkrementsignale an eine Regeleinrichtung 44. Diese Regeleinrichtung weist
einen Sollwertgeber 46 auf, der einen Sollwert für die Winkelgeschwindig
keit oder den jeweiligen Drehwinkel des Gegendruckzylinders 10 an einen
Regler 48 liefert. Der Regler 48 vergleicht diesen Sollwert mit dem vom
Weggeber 42 gelieferten Istwert und liefert ein entsprechendes Regelsignal
an den Motor 26.
Wenn aufgrund eines Verzahnungsfehlers in dem Getriebe 28 das Verhältnis
der Winkelgeschwindigkeit des Gegendruckzylinders 10 zu der Winkelge
schwindigkeit des Motors 26 vorübergehend zunimmt, so wirkt sich dies auf
grund des großen Trägheitsmoments des Gegendruckzylinders 10 in erster
Linie in einer Abnahme der Winkelgeschwindigkeit des Motors 26 aus, wäh
rend die Zunahme der Winkelgeschwindigkeit des Gegendruckzylinders 10
nur minimal ist. Solange diese Zunahme der Winkelgeschwindigkeit so klein
ist, daß sie von dem Weggeber 42 nicht erfaßt wird, erfolgt keine Regelein
griff durch den Regler 48, das heißt, die Abnahme der Winkelgeschwindig
keit des Motors 26 wird nicht kompensiert, so daß der Gegendruckzylinder
10 mit im wesentlichen konstanter Geschwindigkeit weiterläuft.
Ist dagegen die Zunahme der Winkelgeschwindigkeit des Gegendruckzylin
ders 10 so groß, daß sie durch den Weggeber 42 festgestellt wird, so erfolgt
ein Regeleingriff in dem Sinne, daß die Antriebsleistung des Motors 26 her
abgesetzt wird. Auf diese Weise läßt sich die Istgeschwindigkeit des Gegen
druckzylinders 10 stabil regeln.
Die von dem Weggeber 42 gemeldete Istgeschwindigkeit bildet daher eine
geeignete Führungsgröße für die Antriebsregelung des Druckzylinders 14 und
der Andruckwalze 16. Das Signal des Weggebers 42 wird deshalb auch einem
Sollwertgeber 50 zugeführt, der anhand dieses Signals, gegebenenfalls unter
Berücksichtigung des vom Regler 48 veranlaßten Regeleingriffs, einen Soll
wert für die Winkelgeschwindigkeiten oder Winkelinkremente des Druckzy
linders 14 und der Auftragwalze 16 erzeugt.
Die Signale der Weggeber 32 und 38, die ein präzises Maß für die Winkelge
schwindigkeit oder das Winkelinkrement des Druckzylinders 14 bzw. der An
druckwalze 16 darstellen, werden jeweils einem Regler 52 bzw. 54 zugeführt
und dort mit dem Signal des Sollwertgebers 50 verglichen. Anhand dieses
Soll/Ist-Vergleichs werden durch Regeleingriffe an den Motoren 30 und 36
die Ist-Winkelgeschwindigkelten des Druckzylinders und der Andruckwalze
auf den Sollwert geregelt. Da dieser Sollwert unmittelbar vom Istwert der
Winkelgeschwindigkeit der Gegendruckzylinders 10 abgeleitet ist, wird ein
präziser Synchronlauf des Druckzylinders 14 und der Andruckwalze 16 mit
dem Gegendruckzylinder 10 erreicht.
Claims (3)
1. Druckmaschine mit einem Gegendruckzylinder (10) und mindestens
einem Farbwerk (12), das einen an den Gegendruckzylinder (10) anstellbaren
Druckzylinder (14) und eine an den Druckzylinder anstellbare Auftragwalze
(16) aufweist, sowie mit einem Motor (26), der über ein Getriebe (28) den
Gegendruckzylinder (10) antreibt, je einem weiteren Motor (30, 36) für den
direkten Antrieb des Druckzylinders (14) und der Auftragwalze (16), Wegge
bern (32, 38, 42), die den Antrieben für den Gegendruckzylinder, den
Druckzylinder und die Auftragwalze zugeordnet sind, und einer Regeleinrich
tung (44) zur Regelung dieser Antriebe, dadurch gekennzeichnet, daß der
dem Gegendruckzylinder zugeordnete Weggeber (42) an der Welle (18) des
Gegendruckzylinders (10) angeordnet ist.
2. Druckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Gegendruckzylinder (10) einen größeren Durchmesser als der Druckzylinder
(14) aufweist und daß die Regeleinrichtung (44) die Motoren (30, 36) für den
Antrieb des Druckzylinders (14) und der Andruckwalze (16) nach dem
Master/Slave-Prinzip in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit des Gegen
druckzylinders (10) regelt.
3. Druckmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Getriebe (28) ein auf der Ausgangswelle (24) des Motors (26) sitzendes
Antriebsritzel (22) aufweist, das mit einem auf der Welle (18) des Gegen
druckzylinders (10) sitzenden Zahnrad (20) mit größerem Durchmesser
kämmt.
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