DE10246072B4 - Rotationsdruckverfahren für Mehrfarbendruck - Google Patents
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Abstract
Rotationsdruckverfahren
für Mehrfarbendruck,
bei dem mit jedem Umlauf mindestens eines Formzylinders (1–4) in Zusammenarbeit mit mindestens einem Druckzylinder (9–12) Druckfarbe bildgemäß auf einen Bedruckstoff übertragen wird,
und bei dem zum Erreichen einer Differenzgeschwindigkeit zwischen Formzylinder (1–4) und Druckzylinder (9–12) diese separat angetrieben werden,
wobei in jedem Umlauf der Differenzwinkel zwischen einem Formzylinder (1–4) und einem zugeordneten Druckzylinder (9–12) von Null beginnend stetig verlaufend auf einen Maximalwert eingestellt und wieder auf Null zurückgestellt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei einer Offsetdruckmaschine mit mehreren Druckwerken zum Drucken von Teilfarbenbildern die Differenzgeschwindigkeiten jeweils mittels der Ansteuerung von Einzelantrieben (22–25) der Formzylinder (1–4) eingestellt werden, wobei Übertragungs- (5–8) und Druckzylinder (9–12) synchron angetrieben werden.
bei dem mit jedem Umlauf mindestens eines Formzylinders (1–4) in Zusammenarbeit mit mindestens einem Druckzylinder (9–12) Druckfarbe bildgemäß auf einen Bedruckstoff übertragen wird,
und bei dem zum Erreichen einer Differenzgeschwindigkeit zwischen Formzylinder (1–4) und Druckzylinder (9–12) diese separat angetrieben werden,
wobei in jedem Umlauf der Differenzwinkel zwischen einem Formzylinder (1–4) und einem zugeordneten Druckzylinder (9–12) von Null beginnend stetig verlaufend auf einen Maximalwert eingestellt und wieder auf Null zurückgestellt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei einer Offsetdruckmaschine mit mehreren Druckwerken zum Drucken von Teilfarbenbildern die Differenzgeschwindigkeiten jeweils mittels der Ansteuerung von Einzelantrieben (22–25) der Formzylinder (1–4) eingestellt werden, wobei Übertragungs- (5–8) und Druckzylinder (9–12) synchron angetrieben werden.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Rotationsdruckverfahren für Mehrfarbendruck nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Beim Drucken mit einer Bogenoffsetdruckmaschine wird Druckfarbe entsprechend einem Druckbild von einem Formzylinder über einen Übertragungszylinder auf Bogen übertragen. Die Bogen durchlaufen unter Pressung einen Spalt zwischen den Übertragungszylindern und den Druckzylindern. Insbesondere beim Naß-Offsetdruck verändern sich durch die Pressung und durch den Einfluß des Feuchtmittels die Bogenabmessungen. Diese Veränderungen sind von Druckwerk zu Druckwerk verschieden, so dass beginnend mit einem ersten Druckwerk das Druckbild in Umfangsrichtung der Druckzylinder kürzer gedruckt wird, was zu Registerfehlern führen kann.
- Es ist bekannt, Drucklängenänderungen zu kompensieren, indem die wirksamen Durchmesser der Formzylinder bzw. Übertragungszylinder durch Unterlagen unter eine Druckform bzw. unter einen elastischen Aufzug des Übertragungszylinders eingestellt werden oder indem die Zylinder mit entsprechenden Durchmessern gefertigt und montiert werden. Die wirksamen Durchmesser werden auf einen mittleren Wert eingestellt, um die Längenänderungen für die Mehrzahl der Druckaufträge auf einen geringen Wert zu reduzieren. Dieses Verfahren ist ungenau, weil die zu druckenden Bilder, die Bedruckstoffeigenschaften, die Eigenschaften der Druckfarbe, die Pressung zwischen den Zylindern und andere Umwelt- und Prozeßbedingungen einen nicht konstanten Einfluß auf Längenänderungen haben und nicht durch eine einmalige Voreinstellung der wirksamen Zylinderdurchmesser kompensiert werden können.
- Es ist weiterhin bekannt, Drucklängenänderungen bereits bei der Herstellung der Druckformen zu berücksichtigen. Mit den Methoden der digitalen Bildverarbeitung ist es programmtechnisch möglich, die Abstände der Rasterpunkte in einem Teilfarbenbild zu skalieren. Auf diese Weise können die Bildlängen in den Teilfarbenbildern so abgestuft werden, dass Längenänderungen des Bedruckstoffes kompensiert werden. Ähnlich wie bei dem Voreinstellen der wirksamen Durchmesser der Zylinder können auch hier nicht schwankende Einflüsse auf die Längenänderungen kompensiert werden, es sei denn, man erzeugt die Teilbilder mit jedem Umlauf der Zylinder in Anpassung an die Einflüsse neu. Ständig neues Erzeugen der Druckformen verringert die Produktivität einer Druckmaschine.
- In
DE 43 35 351 A1 ist eine Einrichtung zum Kompensieren von Passerschwankungen beschrieben, bei dem Stellglieder an Druckplatten angreifen, um diese in Längen- und Breitenrichtung durch Krafteinwirkung gezielt zu deformieren. Eine gezielte Deformation ist nur in engen Grenzen möglich, wobei eine einmal vorgenommene Deformation nur im elastischen Bereich des Druckplattenmaterials rückgängig gemacht werden kann. - Mehrfarbendruckmaschinen besitzen Registereinstellvorrichtungen, mit denen die Lage der Teilfarbenbilder zueinander verändert werden kann. Um die Lage der Teilfarbenbilder in Umfangsrichtung beeinflussen zu können, werden die Druckwerkzylinder über einen gemeinsamen Räderzug angetrieben, wobei ein schrägverzahntes Zahnrad am Formzylinder axial verschoben wird. Eine derartige Registereinstellvorrichtung, die ferner eine Seitenregistereinstellung erlaubt, ist in
EP 0 262 298 A2 gezeigt. Die Registereinstellvorrichtungen weisen nur einen geringen Stellbereich auf und arbeiten innerhalb Registerregelungen langsam. - Aus
DE 196 23 224 C1 ist ein Antrieb für eine Druckmaschine bekannt, bei dem zur Vermeidung von Druckstörungen in jedem Druckwerk ein Plattenzylinder mechanisch entkoppelt vom Räderzug eines Bogentransfersystems mittels eines Eigenantriebes angetrieben werden kann. Die den Plattenzylinder benachbarten Gummizylinder sind mit Rotationslagegebern gekoppelt, deren Signale dazu verwendet werden, die Plattenzylinder synchron zum Räderzug des Bogentransfersystems anzutreiben. Das Antriebssystem ist in der Lage, die Plattenzylinder mit einer bewußten Abweichung von einer Winkelsynchronität zu betreiben, so dass eine Korrektur von Drucklängenunterschieden oder des Registers möglich ist. - In
EP 0 806 294 A2 ist ein Verfahren zum Einstellen des Umfangsregisters beschrieben, bei dem in Abhängigkeit von einer gemessenen Differenz zwischen der Geschwindigkeit einer Druckplattenhülse und der Maschinengeschwindigkeit mit einem Verstellgetriebe oder mit einem Direktantrieb-Elektromotor eine geringfügige Übergeschwindigkeit eines Plattenzylinderskörpers so erzeugt wird, dass die Differenz auf Null reduziert wird. Aufgrund der Trägheit des Regelungssystems läuft die Reduzierung der Differenz auf Null während mehreren Umdrehungen der Plattenzylinder ab. Die Drucklänge wird nicht beeinflußt. - Aus der
US-Patentschrift 2,619,901 A ist eine Offsetdruckmaschine bekannt, deren Druckwerke mechanisch miteinander gekoppelt sind. Um ein Längerdrucken zu ermöglichen, kann zwischen dem Gegendruckzylinder und dem Gummituchzylinder über ein mechanisches Getriebe eine relative Geschwindigkeit über eine Umdrehung eingestellt werden. Dadurch wird es möglich, eine geringe Geschwindigkeitsdifferenz zwischen den benachbarten Zylindern einzustellen. Auf diese Art und Weise kann eine Drucklängenverstellung durchgeführt werden. Die Differenzgeschwindigkeit zwischen Gummituchzylinder und Gegendruckzylinder wird während der druckenden Phase einer Umdrehung durchgeführt und später während der nichtdruckenden Phase derselben Umdrehung wieder auf Null zurückgeführt, so dass am Ende einer Umdrehung die Zylinder sich wieder in derselben Phase wie zu Beginn der Umdrehung gegenüberstehen. Die feste mechanische Kopplung über ein Getriebe ermöglicht allerdings keine flexible Verstellung der Differenzgeschwindigkeiten der Zylinder zueinander. - Die Offenlegungsschrift
DE 195 27 199 A1 zeigt eine Flexodruckmaschine mit einem Zentralzylinder, um den mittels einer Umlenkrolle eine umlaufende Druckgutbahn gewickelt ist. Auf diese umlaufende Bahn wirken Formatzylinder ein, welche Klischees mit dem Druckbild tragen. Jedem Formatzylinder und jeder Rasterwalze, welche mit einem Formatzylinder zusammenwirkt, ist ein Elektromotor als Einzelantrieb zugeordnet. Mittels der Einzelantriebe ist es möglich, dass die Winkelgeschwindigkeit und/oder die Winkellage der Formatzylinder gegenüber den Rasterwalzen und/oder dem Zentralzylinder im Rahmen einer Umdrehung variiert werden. Auf diese Art und Weise lässt sich eine stufenlose Einstellung von Druckreporten vornehmen, ohne dass die Formatzylinder mit unterschiedlichen Durchmessern ausgetauscht werden müssten. DieDE 195 27 199 A1 zeigt außerdem eine Mehrzylinderflexodruckmaschine, bei der die Druckgutbahn mehrere Druckstationen hintereinander durchläuft, wobei jede Druckstation jeweils mit einer Rasterwalze und einem Formatzylinder ausgerüstet ist, die mit einem Gegendruckzylinder zusammenarbeiten. Bei dieser Mehrzylinderflexodruckmaschine können mittels der Einzelantriebe der Formatzylinder Korrekturen der Winkellagen durchgeführt werden. Damit werden die Formatzylinder über Einzelantriebe gemäß den Sollwertvorgaben eines übergeordneten Leitsystems synchronisiert. - Aufgabe der Erfindung ist es, ein Rotationsdruckverfahren für Mehrfarbendruck anzugeben, welches eine Drucklängenkorrektur während einem Druckzyklus ermöglicht.
- Die Aufgabe wird mit einem Verfahren gelöst, welches die Merkmale nach Anspruch 1 aufweist. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
- Die Erfindung ermöglicht es, Druckfehler verursacht durch Drucklängenfehler bzw. durch Kürzer- oder Längerdrucken auch bei geringer Bedruckstoffqualität auszugleichen. Vorzugsweise durch Direktantriebe der Formzylinder, denen ein separater Drehgeber zugeordnet ist, werden mittels einer Antriebssteuerung der Direktantriebe je nach Richtung und Betrag eines vorhandenen Kürzer- bzw. Längerdruckens die Formzylinder vor- bzw. nacheilend in Bezug auf die zugeordneten Übertragungszylinder angetrieben. Der Antrieb erfolgt so, dass am Druckanfang Synchronlauf jeweils zwischen Formzylinder und Übertragungszylinder besteht, dass beim weiteren Umlauf der Zylinder das Vor- bzw. Nacheilen einsetzt, dass am Druckende im Zentel Millimeterbereich das Vor- bzw. Nacheilen endet und dass bei weiteren Umlauf der Zylinder von Druckende zum Druckanfang am Druckanfang erneut Synchronlauf zu den Übertragungszylindern eingestellt wird.
- Bei Druckmaschinen, bei denen die Formzylinder mit Einzelantrieben versehen sind, und die restlichen Zylinder in herkömmlicher Weise über einen gemeinsamen Zahnräderzug mit einem Hauptantrieb angetrieben werden, wird die Steuerung des Vor- bzw. Nacheilens anhand von Signalen von Drehgebern vorgenommen, die jeweils mit dem Übertragungszylinder gekoppelt sind. Die von dem Umlauf der Formzylinder gewonnenen Drehgebersignale werden mit Drehgebersignalen aus dem besagten gemeinsamen Zahnräderzug verglichen. Um die Genauigkeit der Steuerung zu erhöhen, kann bei Offsetdruckmaschinen jedem Übertragungszylinder ein eigener Drehgeber zugeordnet sein. Aus dem Vergleich der Meßwerte aus dem Umlauf der Formzylinder und der Übertragungszylinder wird in einer Steuereinrichtung ein gleichmäßiger Schlupf, beginnend am Druckanfang und endend am Druckende, berechnet. Bei Druckmaschinen, bei denen die Formzylinder und Übertragungszylinder Kanäle aufweisen, wird beim Umlauf zwischen Druckende und Druckanfang jeweils der Kanalbereich überstrichen. Jeweils beim Kanaldurchlauf kann der bestehende Vor- bzw. Nachlauf eines Formzylinder durch eine erneute Berechnung und Einstellung des Schlupfes ausgeglichen werden, so dass bei Druckanfang wieder eine Synchronstellung zu dem jeweiligen Übertragungszylinder herrscht. Die Einstellung des Umfangsregisters geschieht unabhängig von der Einstellung des Vor- bzw. Nachlaufes der Formzylinder.
- Bei Druckmaschinen, bei denen eine Umfangsregisterregeleinrichtung vorhanden ist, kann diese Regeleinrichtung mit der Steuereinrichtung für die Antriebe zusammenarbeiten. Auf diese Weise kann der erforderliche Schlupf zwischen Formzylindern und Übertragungszylindern für jedes Druckwerk direkt aus Umfangsregistermeßwerten bestimmt werden.
- Die Erfindung ist vorteilhaft bei Offsetdruckmaschinen einsetzbar – aber nicht auf diese beschränkt. Die Erfindung kann ebenso bei direkt druckenden Maschinen eingesetzt werden.
- Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles erläutert werden, es zeigen:
-
1 : ein Schema einer Druckmaschine mit Einzelantrieben an den Formzylindern, -
2.1 –2.5 : Drehstellungen eines Formzylinder-Übertragungszylinder-Paares, -
3 : ein Schema zum Effekt des Kürzer- bzw. Längerdruckends, -
4 : ein Diagramm zu Drehwinkelverläufen, und -
5 : ein Diagramm zur Drehgeschwindigkeit der Formzylinder. -
1 zeigt ein Antriebsschema für eine Vier-Farben-Offsetdruckmaschine in Reihenbauweise. Jedes Druckwerk enthält einen Formzylinder1 –4 , einen Übertragungszylinder5 –8 und einen Druckzylinder9 –12 . Zwischen den Druckwerken befinden sich Transfertrommeln13 –15 . Die Übertragungszylinder5 –8 , die Druckzylinder9 –12 und die Transfertrommeln13 –15 sind in einem Zahnräderzug miteinander verbunden und werden von einem Hauptantriebsmotor16 angetrieben, der über einen Riementrieb17 ,18 ,19 und ein Zahnrad20 mit dem Zahnrad des Druckzylinders14 gekoppelt ist. Die antriebstechnischen Verbindungen sind durch dünne Doppellinien21 zwischen den angetriebenen Elementen symbolisiert. Die Formzylinder1 –4 sind mechanisch entkoppelt vom Hauptantriebsstrang mit separat ansteuerbaren Motoren22 –25 verbunden. Die Drehwinkel der Formzylinder1 –4 werden von Drehgebern26 –29 erfasst. Ein mit der Achse des Übertragungszylinders7 verbundener Drehgeber30 liefert den Drehwinkel der gemeinsamen angetriebenen Elemente im Hauptantriebsstrang. Zur Einstellung des Umfangs-, Seiten- und Schrägregisters sind an den Formzylinders1 –4 Registereinstellvorrichtungen31 –34 installiert. Am Ausgang des letzten Druckwerks befindet sich ein Registersensor35 , der auf Registermarken36 (3 ) der bedruckten Bogen37 gerichtet ist. Alle Motoren16 ,22 –24 , und alle Drehgeber26 –30 sind mit einer Antriebssteuerung38 verbunden. Der Registersensor35 steht mit einer Registersteuerung39 in Verbindung. Es besteht weiterhin eine Verbindung zwischen Antriebssteuerung38 und Registersteuerung39 . - Im Folgenden wird beschrieben, wie die Motoren
16 ,22 –24 angesteuert werden, um Kürzer- bzw. Längerdrucken zu kompensieren. -
2.1 –2.5 zeigen exemplarisch den Formzylinder3 und den Übertragungszylinder7 . Auf dem Formzylinder3 ist eine Druckplatte40 mit einem Druckanfang DA und einen Druckende DE aufgespannt. Auf dem Übertragungszylinder7 ist ein Gummituch41 aufgezogen. Formzylinder3 und Übertragungszylinder7 besitzen einen Kanal42 ,43 , in denen die Spannvorrichtungen für die Druckplatte40 bzw. das Gummituch41 untergebracht sind. - Gemäß
2.1 befinden sich der Formzylinder3 und der Übertragungszylinder7 in einer Grundstellung, bei der sich die Kanten der Kanäle42 ,43 am Druckanfang DA gegenüberstehen. In dieser Drehstellung besitzen der Formzylinder3 und der Übertragungszylinder7 die gleichen Umlaufgeschwindigkeiten. - In
4 ist der Drehwinkel φF der Formzylinder2 und3 in Abhängigkeit vom Drehwinkel φÜ der Übertragungszylinder6 und7 dargestellt. Gegenüber dem Formzylinder1 im ersten Druckwerk besitzt der Formzylinder2 im zweiten Druckwerk eine Umfangsregisterabweichung UR. Bei synchronem Lauf der Formzylinder1 und2 mit dem Übertragungszylinder5 und6 würden die Drehwinkelverläufe der Formzylinder1 und2 jeweils eine Gerade44 ,45 ergeben. Die Umfangsregisterabweichung UR kann vorab beseitigt werden, indem mit der Registereinstellvorrichtung die Drehstellung der Formzylinder2 einmalig so verändert wird, das die Gerade45 in Richtung der Geraden44 verschoben und mit dieser zur Deckung gebracht wird. - Das Diagramm nach
5 beinhaltet den Verlauf der Umlaufgeschwindigkeit der Formzylinder1 ,2 ,3 über die Drehstellung der Übertragungszylinder5 ,6 ,7 . - Die in
2.1 gezeigte Drehstellung des Formzylinders3 und des Übertragungszylinders7 sind in den Diagrammen4 und5 mit φF,1 und φÜ,1 bezeichnet. In den Punkten46 und47 besteht keine Winkeldifferenz, d. h. (φF,1 – φÜ,1) ist Null und es besteht keine Geschwindigkeitsdifferenz zwischen dem Formzylinder3 und dem Übertragungszylinder7 . - Im weiteren Umlauf von Formzylinder
3 und Übertragungszylinder7 nehmen diese die in2.2 gezeigte Drehstellung ein. Gegenüber der Grundstellung nach2.1 wurde der Druckanfang DA des Formzylinders3 um eine Winkel φA,F bewegt, der größer als der Drehwinkel φA,Ü ist. Der Formzylinder3 wurde mit dem Motor24 , wie in4 dargestellt, linear ansteigend etwas schneller bewegt als der Übertragungszylinder7 . Der Drehwinkelverlauf φF = f (ωF,Ü) des Formzylinders3 wird in4 durch die Kurve48 dargestellt. Die Kurve49 zeigt in analoger Weise den Drehwinkelverlauf des Formzylinders2 . Wie5 zeigt, wurde die Umfangsgeschwindigkeit des Formzylinders3 gegenüber dem Übertragungszylinder7 ab dem Druckanfang DA erhöht eingestellt. Die Kurven50 –52 zeigen die Verläufe der Umfangsgeschwindigkeiten der Formzylinder1 ,2 ,3 , wobei die Punkte53 ,54 die Drehstellung des Formzylinders3 gemäß2.2 repräsentieren. - Bei weiterem Umlauf des Formzylinders
3 und des Übertragungszylinders7 wird die Drehstellung nach2.3 erreicht, wo das Druckende DE der Druckplatte40 in Gegenüberstellung zum Übertragungszylinder7 kommt. Die Punkte55 ,56 auf den Kurven48 ,52 in den Diagrammen4 ,5 zeigen diese Situation. Der Drehwinkel φA,F des Formzylinders3 hat sich gegenüber dem Drehwinkel φA,Ü des Übertragungszylinder7 weiter vergrößert. Der Schlupf (φA,F – φA,Ü) erreicht einen Maximalwert. - Bei weiterem Umlauf vom Druckende DE beginnend ergibt sich die in
2.4 gezeigte Drehstellung des Formzylinders3 und des Übertragungszylinders7 . Die Kanäle42 ,43 stehen sich gegenüber. Wie aus5 anhand der Kurve52 zu entnehmen ist, wird im Punkt57 die Geschwindigkeit des Formzylinders3 gegenüber der Umlaufgeschwindigkeit des Übertragungszylinders7 stark vermindert. Während des Kanaldurchlaufes verringert sich die Drehwinkeldifferenz (φA,F – φA,Ü) wie im Punkt58 der Kurve48 gezeigt. Der Formzylinder3 dreht während dieser Phase langsamer als der Übertragungszylinder7 . - Schließlich wird bei weiterem Umlauf die Grundstellung erneut erreicht, was in
2.5 und in den4 und5 anhand der Punkte59 ,60 dargestellt ist. - Aufgrund der Pressung zwischen den Druckzylindern
9 –12 und den Übertragungszylindern5 –8 wird die Drucklänge durch das Längen der Bogen37 von Druckwerk zu Druckwerk vergrößert. Dementsprechend abgestuft wird das Vor- bzw. Nacheilen der Formzylinder2 –4 von Druckwerk zu Druckwerk vergrößert, was auch anhand der Kurven48 ,49 und51 ,52 erkennbar wird. Zum Vergrößern der Drucklänge muß die Umfangsgeschwindigkeit der Formzylinder2 ,3 ,4 gegenüber dem Übertragungszylindern6 ,7 ,8 kleiner sein. Das Vor- bzw. Nacheilen der Formzylinder2 –4 kann laufend korrigiert werden, wenn anhand der Auswertung der Signale des Registersensors35 in der Registersteuerung39 eine Drucklängenänderung festgestellt wird. Die Verbindung zwischen der Antriebssteuerung38 und der Registersteuerung39 gestattet die Berücksichtigung der Registersignale bei der Steuerung der Motoren22 –26 . - In
3.1 ist ein Bogen37 mit aufgedruckten Paßmarken und Registermarken36 ohne Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens gezeigt. Die am Druckanfang DA liegenden Paßmarken61 –66 zweier Druckwerke liegen übereinander und weisen den gleichen Abstand zur Bogenkante67 auf (a1 = a2). Aufgrund der pressungsbedingten Längenzunahme des Bogens37 liegen in Druckrichtung68 die an der Hinterkante69 gedruckten Paßmarken70 –75 in Druckrichtung weiter auseinander als die etwa in der Bogenmitte gedruckten Paßmarken76 –81 . Die Paßmarken70 –75 besitzen in Bezug auf die Vorderkanten67 einen Abstand von (c2–c1) und die Paßmarken76 –81 einen Abstand von (b2–b1). - Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Paßmarken
61 –66 ,70 –81 , wie in3.2 dargestellt, exakt übereinandergedruckt. Durch die unterschiedliche Ansteuerung der Formzylinder1 –4 in den Druckwerken wurden die Paßmarken76 ,78 ,80 und70 ,72 ,74 jeweils um den Abstand (b2–b1), und (c2–c1) in Druckrichtung68 versetzt gedruckt. -
- 1–4
- Formzylinder
- 5–8
- Übertragungszylinder
- 9–12
- Druckzylinder
- 13–15
- Transfertrommel
- 16
- Hauptantriebsmotor
- 17–19
- Riemenantrieb
- 20
- Zahnrad
- 21
- Linie
- 22–25
- Motor
- 26–30
- Drehgeber
- 31–34
- Registereinstellvorrichtung
- 35
- Registersensor
- 36
- Registermarke
- 37
- Bogen
- 38
- Antriebssteuerung
- 39
- Registersteuerung
- 40
- Druckplatte
- 41
- Gummituch
- 42–43
- Kanal
- 46, 47
- Punkt
- 48
- Kurve
- 49
- Kurve
- 50–52
- Kurve
- 53–60
- Punkt
- 61–66
- Paßmarke
- 67
- Bogenkante
- 68
- Druckrichtung
- 69
- Hinterkante
- 70–81
- Paßmarke
Claims (4)
- Rotationsdruckverfahren für Mehrfarbendruck, bei dem mit jedem Umlauf mindestens eines Formzylinders (
1 –4 ) in Zusammenarbeit mit mindestens einem Druckzylinder (9 –12 ) Druckfarbe bildgemäß auf einen Bedruckstoff übertragen wird, und bei dem zum Erreichen einer Differenzgeschwindigkeit zwischen Formzylinder (1 –4 ) und Druckzylinder (9 –12 ) diese separat angetrieben werden, wobei in jedem Umlauf der Differenzwinkel zwischen einem Formzylinder (1 –4 ) und einem zugeordneten Druckzylinder (9 –12 ) von Null beginnend stetig verlaufend auf einen Maximalwert eingestellt und wieder auf Null zurückgestellt wird, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Offsetdruckmaschine mit mehreren Druckwerken zum Drucken von Teilfarbenbildern die Differenzgeschwindigkeiten jeweils mittels der Ansteuerung von Einzelantrieben (22 –25 ) der Formzylinder (1 –4 ) eingestellt werden, wobei Übertragungs- (5 –8 ) und Druckzylinder (9 –12 ) synchron angetrieben werden. - Rotationsdruckverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Drucklängenkompensation die Differenzgeschwindigkeitsverläufe in jedem Druckwerk separat eingestellt werden.
- Rotationsdruckverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zum Einstellen der Differenzgeschwindigkeitsverläufe in den Druckwerken Registermeßwerte der übereinandergedruckten Teilfarbenbilder verarbeitet werden.
- Rotationsdruckverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils am Druckanfang (DA) eines Teilfarbenbildes die Differenzgeschwindigkeit auf einen ersten Wert eingestellt wird, dass jeweils am Druckende (DE) eines Teilfarbenbildes die Differenzgeschwindigkeit auf einen zweiten Wert eingestellt wird, wobei während dem Umlaufen zwischen Druckende (DE) und Druckanfang (DA) der Differenzwinkel auf Null zurückgestellt wird.
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